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AnNaWF

Steuerliche Betrachung der Basisrente

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Hi!

 

Ich würde gerne mal Euren Rat einholen (zugegebenermaßen entlang einer vereinfachten Modellrechnung).

 

Nehmen wir mal folgendes an:

Mann, 35 Jahre

Selbständig

Bruttojahreseinkommen: 36000 EUR

 

Nehmen wir ferner an dass dem Gesetzgeber in den nächsten 40 Jahren nichts neues einfällt *g

 

Der Mann möchte 800 EUR mtl. in seine Altersvorsorge stecken (wie genau diese Summe bestimmt wurde sei mal dahingestellt). Es sei kein nennenswertes Vermögen, keine Immobilien und keine weiteren Versicherungen vorhanden. Aus der gesetzlichen Rente sei aus früherer Angestelltentätigkeit mit 400 EUR mtl. zu rechnen.

 

 

Szenario I

========

Ansparphase:

 

Der Mann spart die 800 EUR via Tages-/Festgeldanlagen an (ganz sichere Nummer, geht jetzt nicht darum wie sinnvoll das wäre).

Nehmen wir an die Performance läge bei 4%.

Dann wäre das zur Verfügung stehende Kapital nach 32 Jahren: 614.976,00 EUR.

 

Aufgrund der Abgeltungssteuer wären aber hierbei ca. 66.493,44 EUR Steuern über die Gesamte Laufzeit zu zahlen, so dass am Ende an Kapital wirklich zur Verfügung ständen:

517.652,71 EUR.

 

Rentenphase:

Gehen wir von einem Entnahmeplan aus bei dem monatlich 2000 EUR entnommen werden; die Verzinsung zur Entnahmezeit läge bei 3%. Dann reicht das Geld (inkl. Betrachtung der Abgeltungssteuer etc.) für ca. 30 Jahre, dh bis zum "Endalter" 97 - das dürfte wohl reichen :-)

 

An Steuern wurden hier nochmal 59.725,57 EUR gezahlt (in den 30 Jahren schon einkalkuliert).

 

 

Szenario II

========

Ansparphase:

 

Der Mann spart die 800 EUR via Basisrente (fondsgebunden, nur ETFs).

Nehmen wir an die Performance des Investments läge bei 4%.

Nehmen wir ferner an dass dann die effektive Performance bei 3,2% läge (Effektivkosten 0,8% aufgrund ETFs; Versicherungsmantel inklusive).

Dann wäre das zur Verfügung stehende Kapital nach 32 Jahren: 531.047,52 EUR.

(ja, ich weiß dass man bei Rürup kein Wahlrecht hat)

 

Steuer wäre hier keine zu zahlen (Laufzeit >12 Jahre, Zugriff nach 60.Lj).

 

So, nun geht es ja noch weiter:

Die Basisrente lässt sich steuerlich absetzen, in 2012 zu 74%.

Nach diesem Rechner hier http://ruerup-computer.de/seiten/0.htm dürfte im Schnitt pro Jahr etwa 2500 EUR Steuer "gespart" werden.

 

Dh zu den 531.047,52 EUR kommen nochmal 80.000,00 EUR dazu (ohne Verzinsung und Steuer). Da diese Einnahmen auch verzinst werden und steuerlich betrachtet werden müssen blieben davon bei ebenfalls 3,2%: 128.438,69

 

Zusammen: 659486,21 EUR

 

Rentenphase:

Versteuerung zu 100%.

Annahme sei dass 2000 pro Monat ausgezahlt werden; hinzu kommen die 400 EUR aus gesetzlicher Rente -> 2400 EUR pro Monat an Einnahmen (lebenslang).

 

An Steuer würden hier anfallen: Etwa 1920 EUR mtl.

Über 30 Jahre hinweg also: 57600 EUR

 

Würden in der Rentenphase eher 2,5% statt 3,0% (wegen Vers.kosten) erwirtschaftet und 2000 EUR entnommen wären nach 30 Jahren noch übrig: 315.383,64 EUR

 

Zieht man die Steuer ab: 257783,64 EUR

Dies könnte bei Tod an die Hinterbliebenen gehen.

 

 

Szenario III

========

Ansparphase:

 

Der Mann spart die 800 EUR via ETF an.

Nehmen wir an die Performance läge bei 4% (pessimistisch, aber sonst wäre das gegenüber Szenario II evtl. unfair).

Nehmen wir ferner an dass dann die effektive Performance bei 3,83% läge (Effektivkosten 0,17% aufgrund ETFs zB iShares DAX ETF; kein Versicherungsmantel).

Dann wäre das zur Verfügung stehende Kapital nach 32 Jahren: 595.915,42 EUR.

 

Aufgrund der Abgeltungssteuer wären hier bei "Auszahlung" (würde man so vermutlich eher nicht machen, sondern switchen, aber seis drum) etwa 157k EUR fällig, so dass übrig blieben: 438.953,99

 

Rentenphase:

Gehen wir von einem Entnahmeplan aus bei dem monatlich 2000 EUR entnommen werden; die Verzinsung zur Entnahmezeit läge bei 3%. Dann wären nach 30 Jahren noch übrig (nach steuerlicher Betrachtung): -153.993,54

 

 

Wenn man das vergleicht muss man doch zum Schluss kommen dass, wenn man ein günstiges Rürupprodukt erwischt das wirklich mit efftektiven Kosten von ca. 0,8% auskommt (das ist ein ganz entscheidender Punkt!), unter steuerlichen Aspekten Rürup in diesem Szenario die beste Wahl ist. Selbst wenn man in Szenario II switched und auch eine Art Entnahmeplan aufstellt statt alles auszuzahlen kommt man in Szenario II besser weg. Selbst wenn man für II+III von 7% ausgeht verliert III gegen II.

 

 

Was meint Ihr?

 

 

Danke!

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etherial

Was ist denn der Unterscheid zwischen Szenario 1 und Szenario 3?

- Beide sparen ungefördert an

- beide zahlen unversteuert aus

- Beide haben bis auf Kosten die selbe Rendite

 

So wie es für mich aussieht, möchtest du damit klar machen, dass man mit Szenario 3 die Gewinne nicht jährlich, sondern erst am Ende versteuern muss. Richtig?

 

In deiner Betrachtung der Rürup-Alternative sind einige Mängel:

- Rürup-Renten mit 0,8% Kosten gibt es nicht (ich lasse mich diesbezüglich aber gerne eines Besseren belehren)

- Die Höhe der Auszahlung bei Rürup-Renten ist nicht einfach so annehmbar. Sie hängt vom Verrentungsfaktor ab. Dieser ergibt sich aus der geschätzten Lebenserwartung plus einem Sicherheitsaufschlag von n Jahren. Wenn du dieses Alter nicht erreichst, dann bleibt der Rest des Geldes bei der Versicherung

- wie im Punkt darüber erklärt: Nicht beanspruchte Ansparungen sind nicht vererbbar. Rürup-Renten sind nur als Leibrente auszahlbar. Natürlich kann man auch mit einzelnen Versicherungen eine Teilvererbbarkeit aushandeln, das ist aber dann nichts anders als die Kombination aus Leibrente und einer separaten Rentenversicherung, die aber dennoch 100%ig besteuert wird.

- Für Rürup-Versicherungen gelten Unisex-Tarife, d.h. der Verrentungsfaktor orientiert sich nicht an der Lebenserwartung des Mannes, sondern an dem von Mann und Frau (50:50). Frauen bekommen auf diese Art und Weise mehr für ihr Geld, Männer weniger. Bei den Alternativen 1 und 3 hingegen gibts keinen Verrentungsfaktor und damit zahlt man als Mann nicht für Risiken, die man eigentlich nicht hat (wobei es natürlich etwas komisch klingt, wenn man Langlebigkeit als Risiko bezeichnet)

 

Ob sich Rürup im Einzelfall vielleicht doch lohnt, kann man natürlich nur mit einer Detail-Rechnung erledigen. Ich würde mal sagen, dass Selbsständige mit hohem Einkommen vielleicht einen Vorteil haben, weil sie einerseits ihr Einkommen senken und andererseits eine Leibrente erwerben, auf die sie später angewiesen sind, denn gesetzlich haben sie ja nichts zu erwarten. Aber auch da sollte man mit einer traditionellen Vorsorge vergleichen.

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Hi etherial!

 

Vielen Dank für die Rückmeldung zu später (äh, früher *g) Stunde :)

 

Was ist denn der Unterscheid zwischen Szenario 1 und Szenario 3?

 

- Beide sparen ungefördert an

- beide zahlen unversteuert aus

- Beide haben bis auf Kosten die selbe Rendite

 

Das ist richtig; war eher dazu da die Möglichkeiten aufzulisten (nat. gäbe es aber auch noch weitere) sowie die mit diesen verbudenen Kosten.

Realistisch gesehen sollte die Rendite für I geringer sein als II+III (v.a vor Abzug von Kosten).

 

So wie es für mich aussieht, möchtest du damit klar machen, dass man mit Szenario 3 die Gewinne nicht jährlich, sondern erst am Ende versteuern muss. Richtig?

 

Das auch; einfach etwas die Unterschiede der Varianten aufzeigen; aber "vom Prinzip" sind I+III sehr ähnlich.

 

In deiner Betrachtung der Rürup-Alternative sind einige Mängel:

- Rürup-Renten mit 0,8% Kosten gibt es nicht (ich lasse mich diesbezüglich aber gerne eines Besseren belehren)

 

Das dachte ich bislang auch.

Schau Dir mal die Condor Congenial an - und zwar die Variante welche nur auf ETFs basiert.

Bei 4,5% Performance kommst Du dann mit einem iShares DAX ETF auf einen TER von 0,88% (bei aktiven Fonds sinds dann wieder >2%).

Dieser TER wurde auch durch eine Studie des ITA Institutes so ermittelt.

 

- Die Höhe der Auszahlung bei Rürup-Renten ist nicht einfach so annehmbar. Sie hängt vom Verrentungsfaktor ab. Dieser ergibt sich aus der geschätzten Lebenserwartung plus einem Sicherheitsaufschlag von n Jahren. Wenn du dieses Alter nicht erreichst, dann bleibt der Rest des Geldes bei der Versicherung

 

Welche Auszahlung meint Du nun?

Die an Hinterbliebene nach Tod?

EIne andere Auszahlung gibt es bei Rürup ja eigentlich eh nicht.

 

- wie im Punkt darüber erklärt: Nicht beanspruchte Ansparungen sind nicht vererbbar. Rürup-Renten sind nur als Leibrente auszahlbar. Natürlich kann man auch mit einzelnen Versicherungen eine Teilvererbbarkeit aushandeln, das ist aber dann nichts anders als die Kombination aus Leibrente und einer separaten Rentenversicherung, die aber dennoch 100%ig besteuert wird.

 

Okay, das hatte ich in den Bedingungen anders gelesen; check ich nochmal.

Guter Punkt.

 

- Für Rürup-Versicherungen gelten Unisex-Tarife, d.h. der Verrentungsfaktor orientiert sich nicht an der Lebenserwartung des Mannes, sondern an dem von Mann und Frau (50:50). Frauen bekommen auf diese Art und Weise mehr für ihr Geld, Männer weniger. Bei den Alternativen 1 und 3 hingegen gibts keinen Verrentungsfaktor und damit zahlt man als Mann nicht für Risiken, die man eigentlich nicht hat (wobei es natürlich etwas komisch klingt, wenn man Langlebigkeit als Risiko bezeichnet)

 

Ist mir bekannt, aber ändert nichts an der eigentlichen Rechnung die erstmal als solche geschlechtsunspezifisch ist.

Der zuvor genannte Punkt könnte eher der Haken sein.

 

Ob sich Rürup im Einzelfall vielleicht doch lohnt, kann man natürlich nur mit einer Detail-Rechnung erledigen.

 

Genau zu dem Schluss bin ich auch gekommen weswegen ich diese Rechenspiele gestartet habe :-)

 

Ich würde mal sagen, dass Selbsständige mit hohem Einkommen vielleicht einen Vorteil haben, weil sie einerseits ihr Einkommen senken und andererseits eine Leibrente erwerben, auf die sie später angewiesen sind, denn gesetzlich haben sie ja nichts zu erwarten. Aber auch da sollte man mit einer traditionellen Vorsorge vergleichen.

 

Ack.

Ich check mal die Hinterbliebenenversorgung... das könnte die Krux sein.

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Mit vereinbart:

 

Bei Tod nach Rentenbeginn: Hinterbliebenenleistung durch Auszahlung des verbliebenen Kapitals

 

Hinterbliebenenleistung aus dem Kapital zum Altersrentenbeginn abzüglich bereits gezahlter Renten.

Renten aus Überschüssen im Renzenbezug werden dabei nicht abgezogen. [...]

 

Passt also zu meiner Annahme.

So hatte ich das auch aus dem Querlesen der Bedingungen in Erinnerung.

 

Ganz nett:

http://www.ita-online.info/Content/downloads/2009/12_2009_Performance_Produktpruefung_Condor_Congenial-privat_garant-Comfort_%28Tarif_772%29.pdf (ist zwar jetzt die Tarifvariante 731 für die Basisrente, aber da dürften die Unterschiede marginal sein)

 

Wichtig:

Interessant finde ich NUR die ETF Variante; das Besparen aktiver Fonds erhöht die Kosten deutlich.

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AnNaWF

Die Kosten habe ich anhand "meiner" Zahlen mal nachgerechnet mit einem RIY Rechner:

http://ekr.ita-online.info/index.php?option=com_chronocontact&task=send&chronoformname=Effektivkostenrechner

 

Damit komme ich mit dem iShares DAX ETF auf 0,85% ohne BUZ oder ähnliche Leistungen.

Mit eine BUZ mit 10% Passivdynamik komme ich auf 1,39% (ohne Karenz).

 

Das ist beides akzeptabel.

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etherial

Welche Auszahlung meint Du nun?

 

Du nimmst eine Auszahlung von 2000 pro Monat an. Da dein angespartes verrentet wird, entscheidest aber nicht du was ausgezahlt wird, sondern die Rentenversicherung. Und wenn die dir wegen des ungünstigen Rentenfaktors nur 1000 auszahlt dann ist das Ergebnis schlecht.

 

Mit vereinbart:

Bei Tod nach Rentenbeginn: Hinterbliebenenleistung durch Auszahlung des verbliebenen Kapitals

 

Hinterbliebenenleistung aus dem Kapital zum Altersrentenbeginn abzüglich bereits gezahlter Renten.

Renten aus Überschüssen im Renzenbezug werden dabei nicht abgezogen. [...]

 

Ich wollte nicht ausdrücken, dass es das nicht gibt, sondern dass es eine zusätzliche Leistung des individuellen Versicherers ist. Üblicherweise kostet die Geld. Die Flyer erwecken den Eindruck, dass dem nicht so ist. Angeblich kann man wählen zwischen:

- Vererbugn des Verbleibenden Kapital bei Tod

- Vererbung der 10-Jahren-Anwartschaft

- gar keiner Hinterbliebenen Rente.

 

Der Rentenfaktor bleibt gleich. Ich vermute allerdings, dass die höhe der Rente keineswegs gleich bleibt. Ansonsten machen die zwei hinteren Alternativen überhaupt keinen Sinn. In dem Falle würde die Versicherung das Risiko der Hinterbliebenen-Versorgung auf deine Ansparleistungen umlegen - wenn du Glück hast kostenneutral, effektiv kommst du dabei aber nicht besser heraus als wenn du die pure Leibrente gewählt hättest.

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AnNaWF

Welche Auszahlung meint Du nun?

 

Du nimmst eine Auszahlung von 2000 pro Monat an. Da dein angespartes verrentet wird, entscheidest aber nicht du was ausgezahlt wird, sondern die Rentenversicherung. Und wenn die dir wegen des ungünstigen Rentenfaktors nur 1000 auszahlt dann ist das Ergebnis schlecht.

 

Mit vereinbart:

 

 

Ich wollte nicht ausdrücken, dass es das nicht gibt, sondern dass es eine zusätzliche Leistung des individuellen Versicherers ist. Üblicherweise kostet die Geld. Die Flyer erwecken den Eindruck, dass dem nicht so ist. Angeblich kann man wählen zwischen:

- Vererbugn des Verbleibenden Kapital bei Tod

- Vererbung der 10-Jahren-Anwartschaft

- gar keiner Hinterbliebenen Rente.

 

Der Rentenfaktor bleibt gleich. Ich vermute allerdings, dass die höhe der Rente keineswegs gleich bleibt. Ansonsten machen die zwei hinteren Alternativen überhaupt keinen Sinn. In dem Falle würde die Versicherung das Risiko der Hinterbliebenen-Versorgung auf deine Ansparleistungen umlegen - wenn du Glück hast kostenneutral, effektiv kommst du dabei aber nicht besser heraus als wenn du die pure Leibrente gewählt hättest.

 

 

Ahhh... sorry, die Zahlen da oben habe ich bereits konkret mit einem Angebot durchgerechnet, dh ich weiß dass am Ende auch wirklich etwa 2000 rauskommen und das inkl. der Hinterbliebenenabsicherung :)

Mein "Problem" ist dass ich einfach keinen Haken finde ;)

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Ramstein

Mein "Problem" ist dass ich einfach keinen Haken finde ;)

Die Haken sind z.B. in deiner Annahme der unveränderten Gesetzes-/Steuerlage, der erwarteten Performance, der vernachlässigten Inflation, Währungsumstellungen, etc. usw.

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Mein "Problem" ist dass ich einfach keinen Haken finde ;)

Die Haken sind z.B. in deiner Annahme der unveränderten Gesetzes-/Steuerlage, der erwarteten Performance, der vernachlässigten Inflation, Währungsumstellungen, etc. usw.

 

Moment mal, das mit der Gesetzeslage steht bereits in meinem allerersten Post:, gleich einer der ersten Sätze:

 

Nehmen wir ferner an dass dem Gesetzgeber in den nächsten 40 Jahren nichts neues einfällt *g

 

Das ist immer ein Risiko, aber auch in die umgekehrte Richtung.

Der RIY läuft relativ zur Performance; ein Risiko hab ich bei ETFs auch und mit Congenial kann ich genauso in ETFs investiere wie ohne Congenial - der RIY sagt mir was ich dabei verliere, die o.g. Rechnungen zeigen dass sich dass dennoch lohnen kann.

Die Inflation gilt ebenso in allen 3 Szenarien.

 

Das sind für mich keine wirklichen Haken die es bei den anderen Szenarien nicht auch geben könnte.

Nicht falsch verstehen, bin ja froh wenn mir jemand zeigt was ich übersehe :)

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ImperatoM

Für Rürup spricht noch etwas anderes, das meist außen vor bleibt bei der Betrachtung. Nehmen wir mal an, man geht mit 62 in Rente. Ich unterscheide 3 Fälle:

 

1. Wenn Du jetzt noch 2 Jahre lebst, ist es für Dich selbst eigentlich völlig egal , wie Du Dein Kapital für die Rente angelegt hattest, es seid enn man möchte vor allem sein Erbe optimieren.

 

2. Wenn Du ein (bald übliches) Alter von 85-90 erreichst, kann man anfangen zu rechnen, welche Anlageform sich mehr lohnt. Das hängt viel von individuellen Steuersätzen ab. Auf jeden Fall wird es schwer, zu einem definitivem Ergebnis zu kommen.

 

3. Wenn Du 105 wirst (das wird in 30 Jahren so unwahrscheinlich gar nicht mehr sein...), lebst Du ziemlich lange und brauchst also auch ziemlich lange Geld. Jeder Auszahlplan lässt Dich hier im Stich. Du bst duch nichts mehr abgesichert, wenn Dein Kapital aufgezerrt ist. Mit über 100 wird jeder ein paar gesundheitliche Problemchen haben und man braucht Unterstützung durch Dritte. Ohne Geld besteht dann das Risiko in ein billiges Altenheim umziehen zu müssen, weil man sich teurere private Pflege oder ein teures Altenheim nicht mehr leisten kann. Nur eine Langlebigkeitsversicherung kann Dir garantieren, bis zum letzten Tag genug Geld zu haben.

 

Tendentiell ist die Entscheidung in den Fällen 1 und 2 verhältnismäßig egal. Natürlich gibt es abhängig von der individuellen Situation gewisse Unterschiede, aber das wichtigste erscheint mir, dass man sowohl mir Riester/Rürup als auch mit einem privaten Auszahlplan gut versorgt ist. In Fall 3 führt der Auszahlplan aber zu einem worst-case-Szenario, das niemand wollen kann. Im Alter plötzlich pleite zu sein während man auf Betreuung oder Pflege angewiesen ist und keine Verdienstmöglichkeiten mehr hat ist doch ein Horrorszenario! Diesen Absicherungsaspekt von Langlebigkeitsversicherungen darf man nicht unterschätzen.

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etherial

Nur eine Langlebigkeitsversicherung kann Dir garantieren, bis zum letzten Tag genug Geld zu haben.

 

Alternativen dazu:

- Private Rentenversicherung (ist vergleichbar bis auf die Versteuerungsaspekte)

- heute ansparen und bei Renteneintritt eine Sofortverrentung (Leibrente)

 

Was vielen nicht bewusst ist: Versicherungen müssen, sofern sie Rentenfaktorgarantien geben, immer das schlimmstmögliche Szenario (Leute werden uralt) für die Berechnung ansetzen (d.h. der Rentenfaktor ist extrem defensiv). Wer jetzt noch 30 Jahre wartet und dann eine Sofortrente abschließt, dem können folgende Dinge passieren:

1. Das schlimmst mögliche Szenario ist nicht eingetreten, dann ist der Rentenfaktor günstiger

2. Das schlimmst mögliche Szenario ist eingetreten, dann ist der Rentenfaktor vergleichbar

3. Es kommt noch schlimmer, dann wäre die Versicherung, die dir heute die Garantie gegeben hat pleite - bei der Sofortrente hättest du halt einen deutlich ungünstigeren Rentenfaktor

 

Bei einer Rürup-Rente würde ich mir allerdings immer eine Rentengarantie geben lassen, weil man eine Rürup-Rente ja nicht an andere Anbieter übertragen kann, d.h. man riskiert unverschämte Rentenfaktoren, wenn man sie sich nicht garantieren lässt.

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AnNaWF

Für Rürup spricht noch etwas anderes, das meist außen vor bleibt bei der Betrachtung. Nehmen wir mal an, man geht mit 62 in Rente. Ich unterscheide 3 Fälle:

 

1. Wenn Du jetzt noch 2 Jahre lebst, ist es für Dich selbst eigentlich völlig egal , wie Du Dein Kapital für die Rente angelegt hattest, es seid enn man möchte vor allem sein Erbe optimieren.

 

2. Wenn Du ein (bald übliches) Alter von 85-90 erreichst, kann man anfangen zu rechnen, welche Anlageform sich mehr lohnt. Das hängt viel von individuellen Steuersätzen ab. Auf jeden Fall wird es schwer, zu einem definitivem Ergebnis zu kommen.

 

3. Wenn Du 105 wirst (das wird in 30 Jahren so unwahrscheinlich gar nicht mehr sein...), lebst Du ziemlich lange und brauchst also auch ziemlich lange Geld. Jeder Auszahlplan lässt Dich hier im Stich. Du bst duch nichts mehr abgesichert, wenn Dein Kapital aufgezerrt ist. Mit über 100 wird jeder ein paar gesundheitliche Problemchen haben und man braucht Unterstützung durch Dritte. Ohne Geld besteht dann das Risiko in ein billiges Altenheim umziehen zu müssen, weil man sich teurere private Pflege oder ein teures Altenheim nicht mehr leisten kann. Nur eine Langlebigkeitsversicherung kann Dir garantieren, bis zum letzten Tag genug Geld zu haben.

 

Tendentiell ist die Entscheidung in den Fällen 1 und 2 verhältnismäßig egal. Natürlich gibt es abhängig von der individuellen Situation gewisse Unterschiede, aber das wichtigste erscheint mir, dass man sowohl mir Riester/Rürup als auch mit einem privaten Auszahlplan gut versorgt ist. In Fall 3 führt der Auszahlplan aber zu einem worst-case-Szenario, das niemand wollen kann. Im Alter plötzlich pleite zu sein während man auf Betreuung oder Pflege angewiesen ist und keine Verdienstmöglichkeiten mehr hat ist doch ein Horrorszenario! Diesen Absicherungsaspekt von Langlebigkeitsversicherungen darf man nicht unterschätzen.

 

Absolut richtig; das ist natürlich noch ein Riesenvorteil den ich nicht explizit genannt habe.

Sehr guter Punkt das nochmal klar herauszustellen.

 

Gründe für eine Privatrente statt Rürup sehe ich wenige in dem oben dargestellen Szenario.

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blinky
· bearbeitet von blinky

Hallo zusammen!

 

Was für einen Königsweg empfehlt ihr für die Altersvorsorge als Selbständiger?

 

Ich habe vergangenes Jahr eine Basisrente abgeschlossen mit dem Hintergedanken, darin einen "Grundsockel" anzusparen -- eben pfändungs- und insolvenzgeschützt.

Man weiss ja nicht, was noch kommt. Das komplette Vermögen sollte da nie rein. Für den Pfändungs- und Insolvenzschutz habe ich die Versicherungsmantelkosten

akzeptiert im Gegenzug zur Sicherheit.

Durch den "Steuervorteil" der Einzahlungen habe ich schon mal die Versicherungskosten zum Teil gegenfinanziert (ja, die Versicherungsgesellschaft sahnt ab...).

Na gut, die Kröte schlucke ich und habe vermeintlichen "Insolvenzschutz", sollte ich mal in diese unbequeme Situation kommen.

 

Diese Basisrente sollte einen Grundsockel (BASISrente) für das Alter in Höhe eines niedrigen 4-stelligen Betrages (also um die 1000 EUR) ermöglichen.

Wir sind ehrlich, dass ist zu wenig. Aber besser als gar nichts.

Hierfür sind aber gute 300.000 EUR angespartes Kapital erforderlich. Soweit kein Problem, ich habe noch ca. 30 Jahre.

Mein Gedanke war, hier über 2 bis 3 Jahre insgesamt ca. 40-50 Tsd. EUR einzubringen und danach (fondsgebunden) laufen zu lassen.

Mit Zinseszinsrechnung also machbar. Die Vertragskosten habe ich berücksichtigt.

 

Lese ich aber nun weiter und studiere im Detail den rechtlichen Rahmen des Basisrenten-Insolvenzschutzes in §851c muss ich feststellen, dass

Pfändungsschutz bzw. Insolvenzsicherheit gar nicht vollumfänglich gegeben ist.

Der gesicherte Betrag beläuft sich gemäß dem zitierten Paragraphen auf lediglich 238.000 EUR; darüber hinaus sind nur noch 30% geschützt.

Alles über den dreifachen Betrag von 238.000 EUR (also ab 714.000 EUR) hinausgehende ansparte Vorsorgekapital ist gänzlich pfändbar.

 

Dies stellt die geplante Einzahlungssumme gänzlich in Frage und das Werbeversprechen "Insolvenz- und pfändungssicher" war wieder mal verlogen.

Das kleine Sterchen hinter der Aussage mit den Detailinfos zu den Pfändungsgrenzen gab es wohl nigends!

 

Mein Ziel muss nun also doch sein, innerhalb eines solchen Vertrages maximal 238.000 EUR anzusparen.

Beträge darüber hinaus sind nicht sicher!

 

Darüber hinaus gehendes Kapital kann ich besser selbst auf einem Depot anlegen - ohne Kosten für den Versicherungsmantel.

Wo es im Fall der Fälle gepfändet wird, ist schließlich egal ;-)

 

Falls es zu keiner Pfändung kommt, muss ich beides nochmal gegenrechnen. Hintergrund Abgeltungssteuer, die ja im

Basisrenten-Vertrag nicht anfällt. Hat dies bereits jmd. mal durchgerechnet?

 

Waren die genannten Grenzen schon bekannt? Weiss jemand Bescheid über geplante Änderungen in den kommenden Monaten/Jahren. Frau von der Leyen

hat gestern in "Hart aber Fair" so etwas angedeutet (Mitnahmemöglichkeit des angesparten Kapitals, bessere Pfändungsschutz(?)) ...

 

Danke + Gruss

blinky

 

EDIT: Ich habe einen Entwurf entdeckt, dass die Grenze auf 256.000 EUR angehoben werden soll.

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