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holx

Bitte um Hilfe bei Immobilien Fonds

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holx

Hallo,

 

meine Mutter hat 2007/8 bei der Postbank in eine angeblich sichere Anlage investiert - Immobilien Fonds CS Euroreal DE0009805002 - nun ist dieser Fonds seit fast 2 Jahren geschlossen (die Wiedereröffnungsfrist endet im Mai 2012) an der Börse hat der Fonds noch einen Wert von 43. Gekauft hatte sie ihn damals für 59. Der Schaden liegt bei derzeit 5k

 

Aus diesem Thread - https://www.wertpapier-forum.de/topic...uroreal-a-eur/ - habe ich die ein oder andere Info bereits entnommen- bzw. Liquidität des Fonds ist bei ca. 22-27% - nun stellt sich ihr die Frage was soll sie tun?

 

- Aussitzen?

. Bei Wiedereröffnung stellt sich mir die Frage ob die Dame bei der Postbank

schnell reagiert bis dato kümmert sie sich nicht wirklich um meine Mutter...

. Wie würde eine Abwicklung des Fonds aussehen, sollte eine Wiedereröffnung nicht erfolgen?

- Verkaufen und die Postbank verklagen? Wie stehen die Chancen - Sie hat eine Rechtschutzversicherung, die so etwas nicht abdeckt.

 

Bin für jeden Rat Dankbar.

 

Viele Grüße

HolX

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Schinzilord

Hallo,

 

meine Mutter hat 2007/8 bei der Postbank in eine angeblich sichere Anlage investiert - Immobilien Fonds CS Euroreal DE0009805002 - nun ist dieser Fonds seit fast 2 Jahren geschlossen (die Wiedereröffnungsfrist endet im Mai 2012) an der Börse hat der Fonds noch einen Wert von 43. Gekauft hatte sie ihn damals für 59. Der Schaden liegt bei derzeit 5k

 

Aus diesem Thread - https://www.wertpapier-forum.de/topic...uroreal-a-eur/ - habe ich die ein oder andere Info bereits entnommen- bzw. Liquidität des Fonds ist bei ca. 22-27% - nun stellt sich ihr die Frage was soll sie tun?

 

- Aussitzen?

. Bei Wiedereröffnung stellt sich mir die Frage ob die Dame bei der Postbank

schnell reagiert bis dato kümmert sie sich nicht wirklich um meine Mutter...

. Wie würde eine Abwicklung des Fonds aussehen, sollte eine Wiedereröffnung nicht erfolgen?

- Verkaufen und die Postbank verklagen? Wie stehen die Chancen - Sie hat eine Rechtschutzversicherung, die so etwas nicht abdeckt.

 

Bin für jeden Rat Dankbar.

 

Viele Grüße

HolX

 

Hallo HolX!

 

Willkommen im Forum! Schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast (das meine ich jetzt nicht spirituell... :))

 

Wie du aus dem Thread entnommen hast, ist sehr viel Spekulation im Gange. Eine Wiedereröffnung eines geschlossenen offenen Immobilienfonds dürfte nicht zuletzt auch von der Lage der Weltwirtschaft abhängen.

Und hier werden die Prognosen schwierig.

Es sind sehr viele Meinungen vertreten, und im Endeffekt kann von "er macht auf" bis "er wickelt ab" alles drinnen sein.

Leider können wir dir weder eine Rechtsberatung noch eine eindeutige Aussage liefern, was passieren wird.

 

Ich gehe trotzdem mal auf deine Fragen ein:

 

- Aussitzen?

Tja, das kommt jetzt wohl drauf an, ob sie das Geld jetzt oder in naher Zukunft sicher benötigt bzw. wie die sonstigen finanziellen Verhältnisse ausschauen.

Wenn ein weiterer Verlust des Geldes (bzw. eine weitere Illiquidität bei Abwicklung) nicht existensbedrohend ist, kann man natürlich in den sauren Apfel beissen und die Sache aussitzen.

Es sollte auch intuitiv klar sein, dass ein Notverkauf über die Börse mit einem zusätzlichen Liquiditätsabschlag bezahlt werden muss (bzw. die anderen Börsenteilnehmer wissen ja, dass man verkaufen muss).

 

. Bei Wiedereröffnung stellt sich mir die Frage ob die Dame bei der Postbank

schnell reagiert bis dato kümmert sie sich nicht wirklich um meine Mutter...

. Wie würde eine Abwicklung des Fonds aussehen, sollte eine Wiedereröffnung nicht erfolgen?

Im Endeffekt muss man sich da selbst drum kümmern. Am Tage der Wiedereröffnung gleich in der Früh bei der Postbank anrufen und Auftrag erteilen. Dann wird entschieden, ob die Liquidität ausreicht, um ALLE Verkäufer zufrieden zu stellen. Wenn nein -> Abwicklung.

Evtl. sagt aber das Management schon vorher, dass es abgewickelt wird, dann bleibt einem nur noch Aussitzen oder Börse.

 

- Verkaufen und die Postbank verklagen? Wie stehen die Chancen - Sie hat eine Rechtschutzversicherung, die so etwas nicht abdeckt.

Es muss ja ein Beratungsprotokoll existieren, in dem deine Mutter ihre Risikotoleranz angegeben hat. Und wenn da auch nur eine "2" steht, dürfte die Postbank fein raus sein. Es sei denn, sie hat explizit unter Zeugen gesagt + Aufzeichnung, dass es absolut sicher sein muss und keine Verluste geben darf.

Aber soetwas kann nur ein spezialisierter Anwalt in einer Erstberatung klären.

 

Und die Streitsumme liegt ja "nur" bei ca. 20000.

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fireball
· bearbeitet von fireball

Servus holx,

 

2007/2008 waren im allgemeinen Verständnis Immofonds eine Geldanlage die man als "sicher" bezeichnen konnte.

Die Frage ob eine Klage wegen Falschberatung Erfolg hätte lässt sich mit deinen gereichten Informationen leider nicht annähernd abschätzen, eine definitive Antwort ist sowieso ausgeschlossen. Hast du die Beratungsprotokolle etc. lohnt eventuell ein Gang zur Verbraucherzentrale, wenn man wüsste was dort vermerkt ist könnte auch eine erste Aussage hier getroffen werden.

 

Für eine Betrachtung der Situation und Handlungsratschläge wäre es sehr sinnvoll zu wissen in wie weit andere Einkünfte Vermögen etc. vorhanden sind, ob das Geld in absehbarer Zeit gebraucht wird usw.

 

Diese Informationen helfen ungemein sich einen Überblick zu verschaffen, und einen Ratschlag zu erteilen mit dem der Verfasser nicht im Nebel stochern muss.

 

Ist wie mit dem Kauf eines Körnchens, wenn man keine guten aussagekräftige Bilder hat, kann man meist auch nicht wissen ob es ein Fake oder der schnapp des Jahrzehnts ist.

 

Herzlich willkommen hier.

 

P.s.

 

Auf die Commerzbank würde ich mich sowieso nicht verlassen, selbst ist der Mann.

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nord_sued

beim CS ist die Wiedereröffnung doch recht wahrscheinlich. Meine persönliche Meinung daher: aussitzen. Natürlich ohne jede Haftung. Wenn die Frau Mama aus der Anlage raus will, bei Wiedereröffnung der Bank einen Verkaufsauftrag erteilen. Hat sie die Schließung denn erst jetzt bemerkt?

 

Die offenen Immofonds galten bis vor ein paar Jahren als sicher, das Wort mündelsicher tauchte (wenn auch mit Einschränkungen) in den Unterlagen der Fondsgesellschaften auf. Insoweit ist das nicht so endlos weit weg von der Vorgabe "sicher". Was an Unterlagen überreicht und ggf. unterschrieben wurde wissen wir ja nicht.

 

Und dann noch die mahnenden Worte: Lesen was man unterschreibt und ein bißchen selbst informieren.

 

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bb_florian

Hallo,

 

meine Mutter hat 2007/8 bei der Postbank in eine angeblich sichere Anlage investiert - Immobilien Fonds CS Euroreal DE0009805002 - nun ist dieser Fonds seit fast 2 Jahren geschlossen (die Wiedereröffnungsfrist endet im Mai 2012) an der Börse hat der Fonds noch einen Wert von 43. Gekauft hatte sie ihn damals für 59. Der Schaden liegt bei derzeit 5k

 

Es geht also um ca. 300 Anteile, richtig?

 

[...] nun stellt sich ihr die Frage was soll sie tun?

 

- Aussitzen?

. Bei Wiedereröffnung stellt sich mir die Frage ob die Dame bei der Postbank

schnell reagiert bis dato kümmert sie sich nicht wirklich um meine Mutter...

 

Darauf würde ich auch nicht setzen, lieber regelmäßig selbst nachschauen!

 

. Wie würde eine Abwicklung des Fonds aussehen, sollte eine Wiedereröffnung nicht erfolgen?

 

Bei mehreren Fonds gibt es jetzt mittlerweile eine Abwicklung: Da werden die Objekte schrittweise verkauft und Liquidität alle paar Monate ausgeschüttet. So 3-5 Jahre dauert so eine Abwicklung voraussichtlich.

 

- Verkaufen und die Postbank verklagen? Wie stehen die Chancen - Sie hat eine Rechtschutzversicherung, die so etwas nicht abdeckt.

 

Bin jetzt kein Experte, aber "verkaufen und Verluste abschreiben" ist auch eine Alternative. Die Chancen kann man nur abschätzen, wenn man die konkrete Situation kennt (wie genau ist die Beratung abgelaufen, wie war die Empfehlung genau, usw.). Wenn man einen Prozess verliert, wird es noch um einiges teurer... und nicht jeder Anwalt berät da ganz uneigennützig, die wollen ja schließlich auch Geld verdienen.

 

Bin für jeden Rat Dankbar.

 

Um hier irgendeinen sinvollen Rat geben zu können, wäre die wichtigste Frage vielleicht erstmal: Kann deine Mutter einen weiteren Verlust verkraften? Und wie hoch ist die Bereitschaft dazu? (Auf der anderen Seite, wir stark ärgert sie sich, wenn sie jetzt verkauft und der Fonds kurz danach doch wieder öffnet? ...)

 

Die Situation ist allerdings unklar, welches die beste Handlungsalternative ist, kann man nicht sicher vorhersagen.

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Schinzilord

Ha, das waren jetzt vier mal gleiche Antworten. Immerhin vertreten wir hier anscheinend Forenkonsens..aber es wundert mich doch ein bisschen, dass die vorherigen Posts nicht gelesen worden sind :)

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nord_sued

Ha, das waren jetzt vier mal gleiche Antworten. Immerhin vertreten wir hier anscheinend Forenkonsens..aber es wundert mich doch ein bisschen, dass die vorherigen Posts nicht gelesen worden sind :)

 

Ja, Schinzi, du warst der Schnellste. Aber ich bemühe mich - besonders mit Katzentier auf dem Arm - nicht um schnelles tippenwink.gif.

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harryguenter

Meiner meinung nach sollte man bis zur Wiedereröffnung aussitzen wenn man das Geld nicht dringend benötigt.

Schön fleißig z.B. hier im Forum mitlesen wann der CS wiedereröffnet. Danach entscheiden ob man bei Wiedereröffnung verkaufen möchte oder weiter hält.

Da es zum CS einen eigenen Thread gibt kann man sich den sogar abbonieren und wöchentlich die Neuerungen per MAil zuschicken lassen:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/15406-cs-euroreal-a-eur/page__st__200

 

Derzeit verkaufen würde ich nur, wenn man wirklich geld benötigt. Selbst im Falle dass der Fonds abgewickelt werden muss vermute ich, dass er ein besseres Ergebnis erzielen wird als die derzeitigen Börsenkurse. Die Abwicklung dauert aber 3-5 Jahre.

 

Bezüglich der Klage wäre ich vorsichtig. Wie schon erwähnt wurde galten Immofonds bis vor kurzem als sicher. Die Immofonds leiden mitunter auch nicht an der Qualität oder Falschbewertung sondern an einem Liquiditätsproblem. Milliarden als Tagesgeldersatz mit täglicher Verfügbarkeit auf der einen Seite (Kundenseite) und andererseits die Investition in das Langfristinvestment Immobilie passen nicht zusammen. Und leider wurden diese Fonds als Tagesgeldersatz missbraucht (und leider auch beworben).

Mal abgesehen davon - welche Anlageform hat den wirklich kein(!) Verlustrisiko? Glaubt das noch jemand für deutsche oder französiche Staatsanleihen?

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holx

Oha!!!! Mit so viel Hilfe habe ich nicht gerechnet!

 

Vielen Dank für Eure zahlreichen Erklärungen und Tipps und das schwieriger Rahmenbedingungen bzw. Katzentier auf dem Arm :thumbsup:

 

Ich habe ihr geraten den Fonds fürs erste zu behalten und zu schauen wie es sich entwickelt, ggf. auch die Abwicklung zu riskieren.

Juristisch dagegen vorzugehen scheint mir sinnlos zumal sie keine Unterlagen hat die eine Falschberatung dokumentieren.

 

Zu folgendem Fonds würde ich gerne noch Eure Einschätzung haben: Grundbesitz Europa DE0009807008 - hier im Forum

scheint er eher ein solider Kandidat zu sein...

 

Viele Grüße

HolX

 

 

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nord_sued

Mit dem Grundbesitz Europa habe ich mich nie näher beschäftigt. Daher hilft es wenn Du Dir den Faden bzw. die Seite der Fondsgesellschaft durchliest.

 

Aber noch 2 Anmerkungen:

  • der CS ist ja nicht völlig unsolide. Von den geschlossenen OI sicher einer der Aussichtsreichsten. Er hat es immerhin geschafft die verkauften Immobilien (fast) alle über dem internen Gutachterpreis zu verkaufen. Wie harryguenther gut erklärt hat, geht es um das Liquiditätsproblem
  • Wenn Deine Mutter noch den ein oder anderen Fonds oder sonstiges Wertpapier hat, wäre es sinnvoll mal eine Asset Allokation aufzustellen. Wenn sie den anderen Immofonds in ähnlicher Höhe gekauft hat wären da ca. 40k hineingeflossen. Ist das ein angemessener Anteil am Gesamtvermögen? Falls da noch mehr Immobilieneigentum ist (selbst genutzt oder vermietet), wäre das auch in der Immobilienquote zu erfassen. Man kann das ja alles machen. Nur möglichst bewusst.

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teffi
Ist das ein angemessener Anteil am Gesamtvermögen? Falls da noch mehr Immobilieneigentum ist (selbst genutzt oder vermietet), wäre das auch in der Immobilienquote zu erfassen. Man kann das ja alles machen. Nur möglichst bewusst.

 

Wobei der Fonds dann nicht als Immobilie, sondern nur als 70-80% Immobilie und 30% Festgeld angerechnet werden sollte;). Vermutlich Festgeld mit ziemlich schlechter Verzinsung.

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