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Rentenversicherungspflicht für Selbständige

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odensee
vor 7 Stunden schrieb Columbus83:

Die Wahrheit ist, dass die gesetzliche Rente im desolaten Zustand ist, aufgrund der verkorksten Politik der CDU und der SPD, denn beide Parteien waren seit 1949 abwechselnd immer in der Regierungsverantwortung.

Wahr ist vor allem erstmal, dass ein Umlageverfahren in Probleme kommt, wenn (a) es immer weniger Einzahler gibt ("Pillenknick"), (b) die Lebensarbeitszeit immer kürzer wird (wer startet heute noch mit 14 in den Beruf) und (c) die Rentenbezugszeit immer länger wird. Die Rentenbezugsdauer hat sich seit 1960 verdoppelt, weil "wir" immer älter werden. Das alles hat nichts mit verkorkster Politik zu tun.

 

Und das Umlageverfahren hat nunmal auch Vorteile gegenüber einem Kapitaldeckungsverfahren.

 

vor 7 Stunden schrieb Columbus83:

Damit der Zusammenbruch etwas hinausgezögert wird, will man die Selbstständigen in die Rentenkassen zwingen, im Blick dabei die vielen, gutverdienenden Selbstständigen in der IT-Branche. Damit es aber nicht so offensichtlich ist, wird wieder das übliche, wir machen das nur um die von Grundsicherung betroffenen geringverdienenden Selbstständigen abzusichern. Wie soll das praktisch funktionieren?

Relativ einfach: wer private Vorsorge nachweisen kann, braucht nicht einzahlen. Ok, dazu müsste es Möglichkeiten der privaten Vorsorge geben, die dann auch wirklich der Vorsorge dienen.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Zitat von odensee:

 

Zitat

Wie auch beim Reizthema "Abschaffung der Abgeltungssteuer".... es wird über ungelegte Eier diskutiert. Wartet doch wenigstens mal den Koalitionsvertrag oder noch besser den Gesetzesentwurf ab.

 

So ist es. 

                     <_<

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Relich

Es ist ohnehin müßig, darüber zu diskutieren, egal ob vor oder nach dem Gesetzesentwurf. An dem, was rauskommt, wird sich nichts ändern, wenn man nicht aktiv wird: zum Beispiel politisch oder in einer Lobby für Selbständige. 

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Columbus83
Am 20.1.2018 um 13:53 schrieb Relich:

Es ist ohnehin müßig, darüber zu diskutieren, egal ob vor oder nach dem Gesetzesentwurf. An dem, was rauskommt, wird sich nichts ändern, wenn man nicht aktiv wird: zum Beispiel politisch oder in einer Lobby für Selbständige. 

Genau aus diesem Grund gibt es diverse Selbstständigenverbände, die hier auf die Politik Einfluss ausüben.
 

 

Am 19.1.2018 um 22:15 schrieb odensee:

Wahr ist vor allem erstmal, dass ein Umlageverfahren in Probleme kommt, wenn (a) es immer weniger Einzahler gibt ("Pillenknick"), (b) die Lebensarbeitszeit immer kürzer wird (wer startet heute noch mit 14 in den Beruf) und (c) die Rentenbezugszeit immer länger wird. Die Rentenbezugsdauer hat sich seit 1960 verdoppelt, weil "wir" immer älter werden. Das alles hat nichts mit verkorkster Politik zu tun.

 

Und das Umlageverfahren hat nunmal auch Vorteile gegenüber einem Kapitaldeckungsverfahren.

 

Relativ einfach: wer private Vorsorge nachweisen kann, braucht nicht einzahlen. Ok, dazu müsste es Möglichkeiten der privaten Vorsorge geben, die dann auch wirklich der Vorsorge dienen.

 

Das Umlageverfahren wurde von der CDU (Regierung Adenauer) eingeführt. Es war eine politische Entscheidung, dass diese eingeführt wurde und diverse andere politische Entscheidungen in den nachfolgenden Jahrzehnten haben zum jetzigen Zustand der RV geführt. Es war als nicht der liebe Gott, das Wetter oder einfach Schicksal, die diese Dinge entschieden haben.

 

Zu deinem letzten Punkt:

 

In der letzten Legislaturperiode haben die Selbstständigenverbände probiert, ihre Stimme bei den Verantwortlichen, hier sei Fr. Nahles zu nennen, eingebracht. Ob es was geholfen hat, sei dahingestellt. Der Punkt mit der privaten Altersvorsorge wurde auch angesprochen, bisher scheint bei den GroKo Verhandlungen all das kein Thema gewesen zu sein, weswegen es weitergehen wird, wie gehabt.

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Peski

Ich bin selbständig und vermute, dass ein Gesetz in diese Richtung nicht kommen wird. Die Politik hat schon oft Anläufe unternommen. Es bringt viel zu viel bürokratischen Aufwand, viele kleine Unternehmer würden aufgeben bevor sie die Chance gehabt hätten, den Betrieb größer zu machen. Ganz besonders vor dem Hintergrund horrender Beiträge in der GKV bei niedrigerem Einkommen. Viele Selbständige müssten Ihre bisherige Altersvorsorge aufgeben, z.B. Lebensversicherungen beitragsfrei stellen, um verpflichtende, nicht kapitalisierbare Produkte abzuschließen.

 

Der letzte Versuch sah ja vor, dass die Verpflichtung dazu gemäß dem Alter unterschiedlich gestaltet werden sollte und nur die Selbständigen unter ca. 30 Jahren voll veranlagt werden sollten, die Mittelalten ihre Vorsorge nachweisen sollten und die älteren gar nicht mehr belangt werden.

 

 

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bm171103
vor 32 Minuten schrieb Peski:

Ich bin selbständig und vermute, dass ein Gesetz in diese Richtung nicht kommen wird. Die Politik hat schon oft Anläufe unternommen. Es bringt viel zu viel bürokratischen Aufwand, viele kleine Unternehmer würden aufgeben bevor sie die Chance gehabt hätten, den Betrieb größer zu machen. Ganz besonders vor dem Hintergrund horrender Beiträge in der GKV bei niedrigerem Einkommen. Viele Selbständige müssten Ihre bisherige Altersvorsorge aufgeben, z.B. Lebensversicherungen beitragsfrei stellen, um verpflichtende, nicht kapitalisierbare Produkte abzuschließen.

 

Der letzte Versuch sah ja vor, dass die Verpflichtung dazu gemäß dem Alter unterschiedlich gestaltet werden sollte und nur die Selbständigen unter ca. 30 Jahren voll veranlagt werden sollten, die Mittelalten ihre Vorsorge nachweisen sollten und die älteren gar nicht mehr belangt werden.

 

 

Ich bin auch selbständig und man muss erstmal abwarten, was jetzt ausgearbeitet wird. Beim Thema Scheinselbständigkeit hat Fr. Nahles bewiesen, dass Sie von der Realität vieler Selbständiger überhaupt nichts versteht und mit dem Entschluss von einem kleinen Teil der Selbständigen auf den Rest zu schließen, hat sie sich selbst ein Eigentor geschossen. Das Resultat ist bekannt.

 

Genauso stellt es sich für mich erstmal mit der Altersvorsorgepflicht dar. Sicherlich gibt es (Schein-)-Selbständige die nicht für das Alter vorsorgen (können), so z.B. Paketzusteller. Es kann nicht sein, dass hier Leute ausgebeutet werden, die einem ordentlichen Job nachgehen. Die Frage dort ist ja eher, sind diese Leute wirklich Selbständige (oder tatsächlich nur zum Schein) und wenn ja, warum sind sie gezwungen ein Geschäft betreiben dessen Geschäftsmodell nicht aufgeht ? Ein Selbständiger muss immer mit einrechnen, dass er auch fürs Alter mit vorsorgen muss. Wenn das nicht Teil der Kalkulation ist, so funktioniert das Modell nicht und die logische Konsequenz wäre die Aufgabe des Geschäfts.

 

Jetzt kann man einem Selbständigen ja vorwerfen, dass er nicht aufs Morgen schaut und alles verprasst um sich später ins soziale Netz fallen zu lassen. Ich kenne keinen. Viel mehr sind es gerade die Selbständigen, die sich eher um die Altersvorsorge kümmern, da sie es müssen. Auch schon im Berufsalltag müssen Rückstellungen gebildet werden um bei Problemen entsprechend reagieren zu können, die Gefahr der Insolvenz bzw. Unfähigkeit Rechnungen zu bezahlen ist viel präsenter im Alltag. Manche können es halt wie geschrieben nicht, diese wird die Altersvorsorgepflicht entweder dazu bringen ihr Geschäft aufzugeben oder aber es wird zu einer Umverteilung kommen müssen, in welcher Form auch immer. Eine Pflicht sehe ich also nur bei einem gewissen Teil der Selbständigen als überhaupt sinnvoll an, bin aber dabei falls sie kommen würde, da ich die Gründe nachvollziehen kann, auch wenn sie auf mich nicht zutreffen.

 

Ich kann mir eine Realiisierung der Altervorsorgepflicht sehr gut vorstellen, auch da die Union sich nicht kategorisch dagegen stellt. Es wird darauf hinauslaufen, dass man die Wahl hat zwischen gesetzlicher Versicherung und Rürup oder bereits anders vorgesorgt hat (z.B. über Versorgungswerke). Wer dann zu dieser Vorsorgepflicht gezwungen wird bleibt die spannende Frage. Ich denke hier steuern wir evtl. auf einen Kompromiss zu wie er bei der Bürgerversicherung diskutiert wurde: alle Neuen müssen.

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TaurusX

Irgendwie habe ich bei dem Thema immer ein Problem damit , das es echt ernst gemeint ist, die Sorge um die

Selbstständigen bzw. deren finanzielle Zukunft. In meinen Augen ist das wieder mal ein absolutes Konjunktur-

programm für die Versicherungswirtschaft , denn die Altersvorsorge die verpflichtend ist, wird doch vermutlich

nur auf zwei Dinge hinauslaufen, GRV oder ein Versicherungsprodukt.

 

Dabei ist eine Vermietete Immobilie genauso eine Altervorsorge , eine oder mehrer Unternehmensbeteiligungen

die Dividenden auszahlen genau das selbst oder halt einfach nur Kapital, bei dem ich als mündiger Bürger

entscheide , wann ich es wie verbrauche.

 

Und es spricht ja momentan absolut überhaupt nix für eine Kapitalbildende Versicherung !(meine persönliche Meinung)

 

 

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Ramstein
vor 29 Minuten schrieb TaurusX:

Irgendwie habe ich bei dem Thema immer ein Problem damit , das es echt ernst gemeint ist, die Sorge um die

Selbstständigen bzw. deren finanzielle Zukunft. In meinen Augen ist das wieder mal ein absolutes Konjunktur-

programm für die Versicherungswirtschaft , denn die Altersvorsorge die verpflichtend ist, wird doch vermutlich

nur auf zwei Dinge hinauslaufen, GRV oder ein Versicherungsprodukt.

 

Dabei ist eine Vermietete Immobilie genauso eine Altervorsorge , eine oder mehrer Unternehmensbeteiligungen

die Dividenden auszahlen genau das selbst oder halt einfach nur Kapital, bei dem ich als mündiger Bürger

entscheide , wann ich es wie verbrauche.

 

Und es spricht ja momentan absolut überhaupt nix für eine Kapitalbildende Versicherung !(meine persönliche Meinung)

 

Du gehst von vernünftigen Selbständigen und vernünftigen Politikern aus. Darum geht es aber nicht.


The nine most terrifying words in the English language are: „I’m from the government and I’m here to help.“ Ronald Reagan

Viele Leute sagen, Politiker seien dumm. Das stimmt aber nicht. Sie sind einfach nur unfähig. unbek

 

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WOVA1
vor 56 Minuten schrieb TaurusX:

Dabei ist eine Vermietete Immobilie genauso eine Altervorsorge , eine oder mehrer Unternehmensbeteiligungen

die Dividenden auszahlen genau das selbst oder halt einfach nur Kapital, bei dem ich als mündiger Bürger

entscheide , wann ich es wie verbrauche.

 

Das Problem damit ist einfach - wenn der mündige Bürger die Immobilie oder die Unternehmensbeteiligung mit 60 verzockt

(für was auch immer) , geht er nachher doch zum Sozialamt. Und hat Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt.

 

Genau dies soll aber verhindert werden - also zählen nur Altersvorsorgen, die definitiv nur als  Rente auszahlbar sind. 

 

Man könnte ja durchaus fragen, warum nur Selbständige  das Privileg haben sollen, frei über ihre Altersvorsorge entscheiden zu können. Wieso nicht der Angestellte, der sagen wir 500 K EUR hat ( sei es aus Sparen oder Erbschaft ) ?

 

 

 

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GoGi
· bearbeitet von GoGi
vor 57 Minuten schrieb WOVA1:

Und hat Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt.

Ja, aber das ist im Prinzip nur der ALG-II-Satz plus Wohnung.

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Okabe

Sehe ich wie @WOVA1. Jeder sollte soviel zahlen, dass er damit statistisch gesehen die Kosten abdeckt, die im Rentenalter anfallen, wenn er nichts mehr hat und auf Sozialhilfe angewiesen ist. Das ist das Mindeste. Könnte man auch gleich noch auf Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit usw. ausweiten.

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Columbus83
· bearbeitet von Columbus83
Am 5.2.2018 um 18:09 schrieb WOVA1:

 

Das Problem damit ist einfach - wenn der mündige Bürger die Immobilie oder die Unternehmensbeteiligung mit 60 verzockt

(für was auch immer) , geht er nachher doch zum Sozialamt. Und hat Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt.

 

Ja, das gilt aber für jeden Bürger.

 

Zitat

Genau dies soll aber verhindert werden - also zählen nur Altersvorsorgen, die definitiv nur als  Rente auszahlbar sind.

 

Richtig, eine private Rente (die nur als Rente auszahlbar ist und eine gewisse Höhe aufweist), sollte als Ersatz für die GRV reichen. Davon abgesehen haben sehr viele Selbstständige ebenfalls Ansprüche an die Rentenkasse, denn viele von ihnen haben ihre berufliche Laufbahn als Angestellter begonnen und sich dann erst im Laufe der Zeit selbstständig gemacht.

 

Zitat

 

Man könnte ja durchaus fragen, warum nur Selbständige  das Privileg haben sollen, frei über ihre Altersvorsorge entscheiden zu können. Wieso nicht der Angestellte, der sagen wir 500 K EUR hat ( sei es aus Sparen oder Erbschaft ) ?

Nun ja, das Privileg wird immer mehr in Frage gestellt. Außerdem gibt es auch viele Selbstständige, die rentenversicherungspflichtig sind (Stichwort: pflichtversicherter Selbständiger).

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Okabe
vor 25 Minuten schrieb Columbus83:

Ja, das gilt aber für jeden Bürger.

Wie meinst du das? Du kannst ja nicht deine GRV "Rentenansprüche" verzocken (im Gegensatz zum Haus), darum verstehe ich deine Entgegnung nicht.

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dev

Wenn ich sehe wie viele Menschen in Berlin Flaschen aus den Mülleimern sammeln müssen, möchte ich nicht gezwungen werden, mein Kapital in diese Rentenversicherungumverteilung investieren zu müssen.

Ich sehe mich in der Lage mein Kapital besser anlegen zu können!

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Columbus83
vor einer Stunde schrieb Okabe:

Wie meinst du das? Du kannst ja nicht deine GRV "Rentenansprüche" verzocken (im Gegensatz zum Haus), darum verstehe ich deine Entgegnung nicht.

Ne, die kann er nicht "verzocken", den Rest aber schon. Ich finde, die Aussage unterstellt Selbstständigen weniger Finanzgeschick wie Angestellten. Die Frage, die sich mir stellt, ist das wirklich so?

 

Meines Erachtens ist das ein "Trick" um alle Selbstständigen zu einer GRV-Pflicht zu bringen, denn es gibt schon einige Selbstständige, die bereits pflichtversichert sind! Wenn also manche Berufsgruppen armutsgefährdet sind, kann die Bundesregierung diese pflichtversichern lassen. Eine allgemeine Pflichtversicherung für alle Selbstständigen ist daher nicht notwendig, wohl aber gewünscht, denn dann bekommt man mehr Einzahler und das ist primäre Ziel um überhaupt noch die gesetzliche Rente einigermaßen lauffähig zu halten.

 

Aber das wird wohl kein Politiker sagen, sondern es werden die üblichen Aussagen von der Solidarität oder von den "zockenden" Selbstständigen bemüht um die Zustimmung in der Bevölkerung zu schaffen für die gesetzliche Pflichtversicherung für alle Selbstständigen.

 

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WOVA1
· bearbeitet von WOVA1
vor 2 Stunden schrieb Columbus83:

Ne, die kann er nicht "verzocken", den Rest aber schon. Ich finde, die Aussage unterstellt Selbstständigen weniger Finanzgeschick wie Angestellten. Die Frage, die sich mir stellt, ist das wirklich so?

 

Meines Erachtens ist das ein "Trick" um alle Selbstständigen zu einer GRV-Pflicht zu bringen, denn es gibt schon einige Selbstständige, die bereits pflichtversichert sind! Wenn also manche Berufsgruppen armutsgefährdet sind, kann die Bundesregierung diese pflichtversichern lassen. Eine allgemeine Pflichtversicherung für alle Selbstständigen ist daher nicht notwendig, wohl aber gewünscht, denn dann bekommt man mehr Einzahler und das ist primäre Ziel um überhaupt noch die gesetzliche Rente einigermaßen lauffähig zu halten.

 

Aber das wird wohl kein Politiker sagen, sondern es werden die üblichen Aussagen von der Solidarität oder von den "zockenden" Selbstständigen bemüht um die Zustimmung in der Bevölkerung zu schaffen für die gesetzliche Pflichtversicherung für alle Selbstständigen.

 

 

Selbständige haben in meinen Augen nicht weniger Finanzgeschick als Angestellte - aber halt in vielen Fällen auch nicht mehr. Obwohl sie mehr bräuchten.

 

Und 'verzocken' mag manchmal etwa hart sein - es gibt durchaus Fälle, wo jemand mit so ziemlich allen (legalen) Mitteln versucht hat, sein Klein-Unternehmen über die Zeit zu bringen. Leider erfolglos. Da war sie weg, die Altersversorgung, und auch auf dem Haus lagen dicke Hypotheken.

 

Im übrigen: ziemlich viele Leute mit Minirenten aus der GRV waren im Laufe ihres Beruflebens mal selbständig - auch wenn sie es bei Rentenbeginn nicht mehr waren.

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Columbus83
vor 2 Stunden schrieb WOVA1:

 

Selbständige haben in meinen Augen nicht weniger Finanzgeschick als Angestellte - aber halt in vielen Fällen auch nicht mehr. Obwohl sie mehr bräuchten.

 

Und 'verzocken' mag manchmal etwa hart sein - es gibt durchaus Fälle, wo jemand mit so ziemlich allen (legalen) Mitteln versucht hat, sein Klein-Unternehmen über die Zeit zu bringen. Leider erfolglos. Da war sie weg, die Altersversorgung, und auch auf dem Haus lagen dicke Hypotheken.

 

Im übrigen: ziemlich viele Leute mit Minirenten aus der GRV waren im Laufe ihres Beruflebens mal selbständig - auch wenn sie es bei Rentenbeginn nicht mehr waren.

Dafür gibt es z.B. viele IT-Freiberufler, die ihr Haus abgezahlt haben und privat sehr gut vorgesorgt haben und nie zum Sozialfall werden. Und genau an das Geld von solchen Leuten will der Staat ran. Das ist genau das Ziel.

 

 

vor 5 Stunden schrieb dev:

Wenn ich sehe wie viele Menschen in Berlin Flaschen aus den Mülleimern sammeln müssen, möchte ich nicht gezwungen werden, mein Kapital in diese Rentenversicherungumverteilung investieren zu müssen.

Ich sehe mich in der Lage mein Kapital besser anlegen zu können!

Das sehe ich genauso. Neulich hat ein LKW-Fahrer, der in Rente ist, geklagt, wie wenig Rente er bekommt. Die Prognosen sehen derzeit auch sehr schlecht aus, die Rente mit 70 ist im Gespräch. Und in so ein sinkendes Schiff sollen dann alle einzahlen müssen?

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odensee
vor 20 Stunden schrieb Columbus83:

Dafür gibt es z.B. viele IT-Freiberufler, die ihr Haus abgezahlt haben und privat sehr gut vorgesorgt haben und nie zum Sozialfall werden. Und genau an das Geld von solchen Leuten will der Staat ran. Das ist genau das Ziel.

Kannst du das mal durch einen Link auf den Gesetzesentwurf belegen?

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Ramstein

Der B-Movie-Cowboy-Präsident hatte in manchen Dingen eben doch recht:


The nine most terrifying words in the English language are: „I’m from the government and I’m here to help.“
Government is not the solution, Government is the problem.

Ronald Reagan

 

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TaurusX
Am 23.2.2018 um 21:46 schrieb Okabe:

Sehe ich wie @WOVA1. Jeder sollte soviel zahlen, dass er damit statistisch gesehen die Kosten abdeckt, die im Rentenalter anfallen, wenn er nichts mehr hat und auf Sozialhilfe angewiesen ist. Das ist das Mindeste. Könnte man auch gleich noch auf Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit usw. ausweiten.

 

 

Aha und wie machen das dann die angestellten Geringverdiener ? Die werden auch nie soviel Geld einzahlen, das es zur Rente reicht und sie ohne Sozialhilfe auskommen...!

 

Den Selbsständigen wird ja schon bei der GKV ein fiktives Mindesteinkommen unterstellt,

mit welcher logischen Begründung muss ein gering verdienender Selbstständiger mehr GKV Beiträge bezahlen wie ein Angestellter mit gleichem Einkommen ?

Am 24.2.2018 um 11:49 schrieb Columbus83:

 

 

 

 

Richtig, eine private Rente (die nur als Rente auszahlbar ist und eine gewisse Höhe aufweist), sollte als Ersatz für die GRV reichen. Davon abgesehen haben sehr viele Selbstständige ebenfalls Ansprüche an die Rentenkasse, denn viele von ihnen haben ihre berufliche Laufbahn als Angestellter begonnen und sich dann erst im Laufe der Zeit selbstständig gemacht.

 

 

Gigantische Lösung, die den geringverdienenden Selbsst. auch noch das Geld für eine richtig schlechte Anlage abpresst,

denn was wird wohl alös Produkt in Frage kommen, vermutlich was mit ner Garantie und das wars mit ner guten Geldanlage,

Ich würde sagen aktive Kapitalvernichtung, von den bischen Geld was er eh schon nur hat.

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kleinerfisch

Mal ein Beispiel aus einmem kapitalgedeckten Rentensystem:

Meine Mutter bekommt seit 2002 eine Rente aus der Schweiz (2. und 3. Säule). Diese Rente ist seit Rentenbeginn in CHF gleich geblieben - also seit 16 Jahren ohne Inflationsausgleich.

Denn auch das kapitalgedeckte System hat seine Schattenseiten. Zum einen leidet es genauso wie das umlagefinanzierte unter der erhöhten Lebenserwartung und zum anderen sinkt natürlich das Vermögen, wenn die Kapitalmärkte kriseln.

So wurde immer wieder von der Versicherung geschrieben, dass Erhöhungen demnächst möglich seien, und - bumms - kam die nächste Krise und der Deckungsgrad ging wieder runter.

 

Das kann den "cleveren" Selbständigen am Kapitalmarkt natürlich genauso passieren.

 

vor 11 Stunden schrieb TaurusX:

Den Selbsständigen wird ja schon bei der GKV ein fiktives Mindesteinkommen unterstellt,

mit welcher logischen Begründung muss ein gering verdienender Selbstständiger mehr GKV Beiträge bezahlen wie ein Angestellter mit gleichem Einkommen ?

Das fand ich auch schon immer eine Unverschämtheit. Für mich war der Effekt am Anfang meiner Selbständigkeit in die PKV gehen zu müssen, weil ich mir die GKV schlicht nicht leisten konnte.

Allerdings sind sich die Koalitionäre einig, dies ändern oder zumindest abschwächen zu wollen. Von daher ist zu hoffen, dass dieser Fehler bei den Renten nicht wiederholt wird.

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Columbus83
vor 11 Stunden schrieb TaurusX:

Gigantische Lösung, die den geringverdienenden Selbsst. auch noch das Geld für eine richtig schlechte Anlage abpresst,

denn was wird wohl alös Produkt in Frage kommen, vermutlich was mit ner Garantie und das wars mit ner guten Geldanlage,

Ich würde sagen aktive Kapitalvernichtung, von den bischen Geld was er eh schon nur hat.

Aha, und wie soll das Problem dann deiner Meinung nach gelöst werden? Alle zahlen einkommensabhängig in die GRV ein?

 

Also ich sehe die GRV nicht als Lösung an, weil die Deutschen das dritthöchste Durchschnittsalter weltweit haben The World Factbook - Germany. Allein aufgrund dieses Parameter ist nahezu unmöglich, eine gute GRV-Rente im Alter zu erhalten. Die Umlagefinanzierung hat ausgedient, sie funktioniert nur einer guten Alterspyramide, die wir in D in den nächsten 20-30 Jahren definitiv nicht haben werden. Daher sind kapitalgedeckte Renten unumgänglich für dt. Zukunftsrentner, denn hier besteht wenigstens theoretisch die Chance, die demographischen Nachteile abzumildern (auch wenn dafür andere Nachteile entstehen).

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kleinerfisch

Hast Du meinen Beitrag gelesen?

Das Problem mit immer längeren Auszahlungszeiten besteht beim kapitalgedeckten System ganz genauso.

Wr länger leben und Rente bekommen will, muss halt entweder mehr einzahlen (was für die meisten ein späteres Eintrittsalter bedeutet) oder sich mit weniger begnügen, egal wie die Renten finanziert werden.

 

Das einzige Problem, das evtl. "gelöst" wird, ist die Änderung der Alterstruktur in der Gesellschaft.

Allerdings gab es dazu vor Jahren auch Spekulationen, dass die US-Baby-Boomer, die ja momentan deinvestieren, den Kapitalmarkt durch die schiere Masse an Verkäufen durcheinanderbringen. Hat sich bisher nicht bewahrheitet - ich schätze, weil durch die Globalisierung genügend Kaufkraft aus China, Indien etc. nachgerückt ist. Das muss aber nicht immer so sein.

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TaurusX
vor 11 Minuten schrieb Columbus83:

Aha, und wie soll das Problem dann deiner Meinung nach gelöst werden? Alle zahlen einkommensabhängig in die GRV ein?

 

Also ich sehe die GRV nicht als Lösung an, weil die Deutschen das dritthöchste Durchschnittsalter weltweit haben The World Factbook - Germany. Allein aufgrund dieses Parameter ist nahezu unmöglich, eine gute GRV-Rente im Alter zu erhalten. Die Umlagefinanzierung hat ausgedient, sie funktioniert nur einer guten Alterspyramide, die wir in D in den nächsten 20-30 Jahren definitiv nicht haben werden. Daher sind kapitalgedeckte Renten unumgänglich für dt. Zukunftsrentner, denn hier besteht wenigstens theoretisch die Chance, die demographischen Nachteile abzumildern (auch wenn dafür andere Nachteile entstehen).

 

Ob nun GRV oder PRV , sei dahin gestellt, fakt ist , das um eine Rente in höhe einer Grundsicherung zu erhalten, soviel Geld dort eingezahlt werden muss,

das sich das kein Kleinselbsständiger leisten kann, und im endeffekt , aknn es , wenn  es fair sein soll, nur ein % Anteil am Einkommen sein und dann ohne

unterschied ob abhängig beschäftigt oder nicht.

 

Und die Umlagefinanzierung hat noch lange  nicht ausgedient, denn Arbeiter und Steuerzahler wird es immer geben,

aber es muss halt revolutioniert werden, höhere Steuerzuschüsse, wenn es nicht reicht.

 

Denn was mit kapitalgedeckten Systemen Produkten passieren kann, haben wir in den großen Krisen mehrfach erlebt,

und wie schon oben gesagt, es wird wohl kaum eine Anlageform sein, ein der man über Sachwerte seine AV aufbauen kann.

 

Der ganze Spaß ist und bleibt in meinen Augen wieder einmal nur ein Konjukturprogramm für die Versicherungswirtschaft ,

gut für den Staat, gut für die Lobby die dahinter steht , schlecht für den Betroffenen , denn die Produkte die verwendet

werden dürfen, werden kaum etwas taugen um echt Vermögen aufzubauen.

 

vor 42 Minuten schrieb kleinerfisch:

Fand ich auch schon immer eine Unverschämtheit. Für mich war der Effekt am Anfang meiner Selbständigkeit in die PKV gehen zu müssen, weil ich mir die GKV schlicht nicht leisten konnte.

Allerdings sind sich die Koalitionäre einig, dies ändern oder zumindest abschwächen zu wollen. Von daher ist zu hoffen, dass dieser Fehler bei den Renten nicht wiederholt wird.

 

Zeit wird es !

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Columbus83
vor 3 Stunden schrieb kleinerfisch:

Hast Du meinen Beitrag gelesen?

Das Problem mit immer längeren Auszahlungszeiten besteht beim kapitalgedeckten System ganz genauso.

Nur ist da das Risiko am Einzelnen festgemacht, d.h. jeder ist für seinen Ruhestand selbst verantwortlich. Beim Umlageverfahren ist das nicht der Fall, weswegen kinderlose Menschen jetzt Ansprüche gegenüber Kindern haben, die sie gar nicht zur Welt gebracht haben. Oder anders ausgedrückt, ohne ausreichende Vorsorge getroffen zu haben, hat man Ansprüche gegenüber der RV. Das kann gar nicht auf Dauer gut gehen.

 

Dass ein kapitalgedecktes System ebenso seine Tücken und Fallstricke hat, habe ich bereits oben erwähnt.

 

vor 3 Stunden schrieb kleinerfisch:

Wr länger leben und Rente bekommen will, muss halt entweder mehr einzahlen (was für die meisten ein späteres Eintrittsalter bedeutet) oder sich mit weniger begnügen, egal wie die Renten finanziert werden.

Da stimme ich zu, es wird allerdings dann ein Problem, wenn die Leute unter den Sozialhilfesatz fallen, denn dann muss der Staat aufstocken. Insofern wird das Problem in jedem Fall auf die Allgemeinheit abgewälzt bzw. Beitrags- und Steuerzahler.

 

vor 3 Stunden schrieb kleinerfisch:

 

Das einzige Problem, das evtl. "gelöst" wird, ist die Änderung der Alterstruktur in der Gesellschaft.

Allerdings gab es dazu vor Jahren auch Spekulationen, dass die US-Baby-Boomer, die ja momentan deinvestieren, den Kapitalmarkt durch die schiere Masse an Verkäufen durcheinanderbringen. Hat sich bisher nicht bewahrheitet - ich schätze, weil durch die Globalisierung genügend Kaufkraft aus China, Indien etc. nachgerückt ist. Das muss aber nicht immer so sein.

Das habe ich auch angemerkt, aber gegen die Alterstruktur, die in die Rentenkassen strömt, können wir derzeit nichts machen. Es wird ein Unverhältnis geben und das wird nur durch eine massive Absenkung der Rentenleistung einigermaßen in den Griff zu kriegen sein (Stichwort Rente mit 70).

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