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Gatecrasher

BU Versicherung - Eure Erfahrungen

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Gatecrasher

Hallo,

 

mich beschäftigt seit 1 Jahr die Frage ob ich eine BU Versicherung abschließen soll, hier meine Daten:

 

Alter: 27 Jahre

Beruf: Angestellt in einem Büro

Einkommen: 1300 Euro netto

Krankheiten: Pfeiffersches Drüsenfieber 2007, Allergien, lt. einem Arzt allergisches Asthma aber nicht bestätigt von anderen Ärzten

 

 

 

1. Die Bundesregierung plant derzeit die BU Versicherung in Deutschland zu fördern da viele Leute erst gar keine BU Versicherung erhalten oder Abschläge machen müssen. Würdet Ihr hier auf konkrete Ergebnisse noch warten? Lohnt sich das?

Bundesregierung - BU

 

 

2. Ich habe von Fällen gehört wo die Versicherer trotz eindeutiger Lage die Zahlung verweigert haben. Monatlich mindestens 60 Euro auszugeben und dann womöglich keine Leistung zu erhalten finde ich noch etwas riskant - was meint Ihr dazu? Auch die Prozessquoten in diesem Zusammenhang sind z. T. erschreckend hoch.

 

3. Ist Euch eine Versicherung bekannt die ihre Kunden im Schadensfall fair behandelt? Wie ging es Euch im Falle von Berufsunfähigkeit?

 

4. In den meisten Anträgen sollte man die Daten der letzten 5 Jahre aufzählen - wie kommt man an die ganzen Diagnosen bzw. Namen der besuchten Ärzte wieder heran? Krankenkasse?

 

5. Wenn man 2007 Pfeiffersches Drüsenfieber hatte - sollte man es in den Anträgen dennoch angeben?

 

6. Die staatlichen Leistungen bei 50% BU liegen glaube ich bei ca. 350 Euro Rente - würde dann noch Hartz 4 bzw. ggf. noch Sozialhilfe dazukommen oder bleibt es bei den 350 Euro?

 

7. Wenn jemand als Büroangestellter z. B. an Depressionen erkrankt - besteht hier überhaupt die Chance nachzuweisen, dass man selbst eine sitzende Bürotätigkeit nicht mehr ausführen kann?

 

8. Wenn jemand BU wird und anschließend wieder gesund - läuft die Versicherung dann weiter oder muss man sich anschließend eine neue suchen?

 

Fragen über Fragen - ich würde mich über eine Antwort von Euch freuen :)

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Hi!

 

Ich habe mal ein paar Antworten direkt unten in den Text einfliessen gelassen...

 

Hallo,

 

mich beschäftigt seit 1 Jahr die Frage ob ich eine BU Versicherung abschließen soll, hier meine Daten:

 

Alter: 27 Jahre

Beruf: Angestellt in einem Büro

Einkommen: 1300 Euro netto

Krankheiten: Pfeiffersches Drüsenfieber 2007, Allergien, lt. einem Arzt allergisches Asthma aber nicht bestätigt von anderen Ärzten

 

Die Antwort ist ganz klar: JA, das solltest Du.

Jeder vierte erreicht in D das Rentenalter aufgrund zuvor eintretender Berufsunfähigkeit nicht; dabei schwanken die Risiken je nach Beruf (Statisik kann ich Dir gerne mal schicken).

Büroangestellte, insb. Akademiker, fallen eher Krankheiten psych. Natur sowie denen des Bewegungsapparates zum "Opfer", Handwerker beispielsweise wiederum anderen "Gefahren".

Insgesamt machen Krankheiten (und die sind leider nicht vorhersehbar; "ich pass auf mich auf" hilft da nur bedingt) etwa 90% der Fälle aus, Unfälle etwa 10%. Deswegen sind Unfallversicherungen meines Erachtens auch kein adequater Ersatz.

Bei den Krankheiten sind, wie bereits angedeutet, psych. Erkrankungen gefolgt von Herz/Kreislauf Erkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates und Krebs die "Hauptübeltäter".

 

Das Drüsenfieber ist - soweit ausgeheilt - unproblematisch; das Asthma ist immer etwas problematisch; hier sollte - gemeinsam mit einem Makler - eine RV erfolgen.

Alleine dafür solltest Du Dir einen guten Makler (bitte keinen Strukki (hierzu gibts bereits genug Infomaterial hier um Forum), keinen windigen Vertreter etc.) suchen.

 

Ansonsten ist eben ein ganz wichtiger Punkt eine Versicherung zu finden die Bedingungen bietet die für Dich und Deine Bedürfnisse optimal passen; unter diesen Versicherungen die dann in Frage kommen ist dann die günstigste (nicht billigste) zu wählen; die Aspekte die es hier zu beachten gilt sind extrem vielfältig und sprengen hier den Rahmen...

 

1. Die Bundesregierung plant derzeit die BU Versicherung in Deutschland zu fördern da viele Leute erst gar keine BU Versicherung erhalten oder Abschläge machen müssen. Würdet Ihr hier auf konkrete Ergebnisse noch warten? Lohnt sich das?

Bundesregierung - BU

 

Ob sich das finanziell lohnen wird kann derzeit keiner absehen; auch nicht ob bis dato bereits abgeschlossene Verträge dann auch gefördert werden (selbst wenn nicht könnte man aber dann neu abschließen sofern man gesund bleibt; falls man nicht gesund bleibt war es eh sehr gut vorher abgeschlossen zu haben!).

Das wäre alles Spekulation.

 

ABER: Bis das (wenn überhaupt) unter Dach und Fach ist vergeht Zeit; in der Zeit bist Du ohne Schutz (!) und es kann jeden Tag etwas passieren.

Ferner hängt der Preis vom Eintrittsalter ab.

Mein Credo daher: Je früher, desto besser.

 

2. Ich habe von Fällen gehört wo die Versicherer trotz eindeutiger Lage die Zahlung verweigert haben. Monatlich mindestens 60 Euro auszugeben und dann womöglich keine Leistung zu erhalten finde ich noch etwas riskant - was meint Ihr dazu? Auch die Prozessquoten in diesem Zusammenhang sind z. T. erschreckend hoch.

 

WENN Du mit einem guten und fähigen Partner zusammenarbeitets und keine Fehler bei der Beantragung gemacht wurden (keine Erkrankungen etc. verschweigst) wird die Versicherung OHNE WENN und ABER - gemäß Ihren Bedingungen - zahlen!

In der Tat werden Zahlungen in manchen Fällen verweigert, hier muss man aber auch genau schauen wo wirklich Angaben nicht gemacht wurden und wo vllt wirklich keine BU im Sinne der Versicherungsbed. vorliegt.

 

Welche Prozessquoten hast Du denn gesehen?

Aktuelle kann ich Dir gerne mal schicken...

 

3. Ist Euch eine Versicherung bekannt die ihre Kunden im Schadensfall fair behandelt? Wie ging es Euch im Falle von Berufsunfähigkeit?

 

Schadens- und Beschwerdequoten sind ein gutes Indiz; ich bin selbst nicht BU und will es auch nicht werden, also kann ich nur von dem berichten was ich beobachte; niemanden den ich persönlich "betreut" habe hat jemals eine BU Leistung verweigert bekommen; ob dies nun an der Wahl der Versicherungen und/oder der Art der Antragsstellung liegt kann ich nicht beurteilen.

 

Wie gesagt, wenn man das ordentlich beantragt, sich der Bedingungen bewusst ist und den richtigen Versicherer entsprechend der pers. Anforderungen mit einem kompetenten Partner aussucht sollte das auch im Leistungsfall gut laufen.

Das Versicherer sich nicht "freuen" wenn es soweit ist, ist klar; daher kann es im Leistungsfall auch wichtig sein ein kompetentes Team an der Hand zu haben indem zB auch Juristen mit Fachgebiet Versicherungsrecht teil sind.

 

4. In den meisten Anträgen sollte man die Daten der letzten 5 Jahre aufzählen - wie kommt man an die ganzen Diagnosen bzw. Namen der besuchten Ärzte wieder heran? Krankenkasse?

 

PKV versichert? Vermutlich eher nicht, falls doch: PKV anfragen und eigene Rechnungen durchforsten:

GKV versichert? Deine Krankenkasse anfragen; laut Sozialgesetz muss sie Dir mind. über die letzten 2 Jahre Auskunft geben; je nach Bundesland kann auch der GDV helfen (machen sie aber nicht immer).

Ansonsten: Ärzte fragen.

 

5. Wenn man 2007 Pfeiffersches Drüsenfieber hatte - sollte man es in den Anträgen dennoch angeben?

 

Kommt ganz klar auf die konkreten Antragsfragen an; ein Makler wird Dir dabei helfen.

IdR würde ich davon ausgehen dass Du es angeben werden musst; es wird aber nicht so kritisch sein; das Astma könnte spannender werden, daher RV.

 

Interessant könnten auch Deine Hobbys werden etc. - also auch da immer aufpassen.

Bergsteigen, Kampfsport, Wassersport, Reiten, etc. pp.

 

Auch geplante Auslandsaufenthalte sind mitunter anzugeben.

 

Es geht also nicht "nur" um Krankheiten wenns um die Risikoeinschätzung aus Sicht des Versicherers geht.

Selbst Dein aktuelles Gewicht in Relation zu Deiner Kröpergröße kann zum Problem werden (160 und 120 kg *g).

 

Ab best. Versicherungshöhen werden eh Untersuchungen notwendig (dürfte Dich aber nicht treffen).

 

6. Die staatlichen Leistungen bei 50% BU liegen glaube ich bei ca. 350 Euro Rente - würde dann noch Hartz 4 bzw. ggf. noch Sozialhilfe dazukommen oder bleibt es bei den 350 Euro?

 

Der Staat leistet nicht bei BU, nur bei EU (jedenfalls nicht für nach 1961 geborene).

 

Und wenn Du EU bist bekommst bekommst Du EU (vom Staat) entsprechend Rentenbescheid (schau mal drauf) plus (sehr wahrscheinlich) BU für die Du privat gesorgt hast (hoffe das war die Antwort auf Deine Frage).

Wenn Du BU bekommst bekommst Du BU für die Du privat vorgesorgt hast aber nicht zwangsläuftig auch EU.

 

Versteuert wird die BU übrigens wie eine Leibrente.

 

Der Unterschied zwischen EU und BU ist ein sehr wesentlicher Aspekt, ebenso die Regelungen Voll-EU vs. Halb-EU.

 

7. Wenn jemand als Büroangestellter z. B. an Depressionen erkrankt - besteht hier überhaupt die Chance nachzuweisen, dass man selbst eine sitzende Bürotätigkeit nicht mehr ausführen kann?

 

Ja, definitiv.

Insb. wenn der Versicherer hier nicht mit Vertragsärzten zusammenarbeitet und Dein Arzt Dich für BU hält etc. pp..

Nicht umsonst sind ja psych. Erkrankungen die #1.

 

8. Wenn jemand BU wird und anschließend wieder gesund - läuft die Versicherung dann weiter oder muss man sich anschließend eine neue suchen?

 

Die läuft dann "weiter"; nat. musst Du dann wieder Beiträge zahlen und erhälst keine BU Rente mehr; völlig klar.

 

Fragen über Fragen - ich würde mich über eine Antwort von Euch freuen :)

 

Hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen?

Bei weiteren Fragen gerne..

 

Über was Du in Deinen jungen Jahren auch mal nachdenken solltest ist wie Du bei früher Berufsunfähigkeit die dann post 67 fehlende ges. Rente ausgleichst; die meisten denken beim Thema BU nur bis 67; damit ist es aber gerade bei jungen Leuten oft nicht getan; "Koppelverträge" sind hier keine Lösung, aber es gibt andere Alternativen.

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Gatecrasher
· bearbeitet von Gerald1502
Zitat entfernt / Bitte sparsam zitieren

Hallo,

 

 

 

vielen lieben Dank für Deine Antwort. Leider habe ich das zitieren nicht ganz hinbekommen aber vielleicht ist es ja auch ohne übersichtlich…

 

 

 

1. Makler

 

Hast Du vielleicht einen Tipp wo man einen kompetenten Makler finden kann? Am besten mit Bewertungen und Erfahrungsberichten wenn möglich.

 

 

 

2. Krankheiten

 

Ob die Krankheiten ausgeheilt sind ist immer so eine Sache – wenn man Müde und kaputt ist – kann es noch das Drüsenfieber sein? Ich denke das kann man nicht unbedingt klar abgrenzen – soll ich mir vielleicht zur Sicherheit ein Attest holen?

 

 

 

3. Gesundheitliche Vorgeschichte

 

Ich habe die Krankenkasse angeschrieben aber bisher kamen nur meine Zeiten der Krankschreibung. Hast Du vielleicht einen Tipp wie ich an die Daten sonst noch herankommen kann? Ärzte anschreiben? Was wäre wenn ein Arzt eine Diagnose vergisst? Fällt das auf mich zurück im Falle von Berufsunfähigkeit?

 

Ich kann mir kaum vorstellen, dass es möglich ist nicht die eine oder andere Erkrankung zu vergessen. Ist grundsätzlich davon auszugehen, dass dann der Versicherungsschutz wegfällt oder machen die Versicherer es dann auch von der Schwere der Erkrankung abhängig?

 

 

 

5. Prozessquoten

 

Wenn Du mir die Prozessquoten schicken könntest wäre ich Dir sehr dankbar! Im Internet steht aber tatsächlich sehr oft, dass von 10 Anträgen 7 Anträge abgelehnt wurden. Angesichts dessen, dass ich im Laufe der Jahre 50.000,- in so eine Versicherung einzahle schon sehr heftig..

 

 

 

6. ALG 2 + Erwerbsunfähigkeitsrente

 

Für den Fall halber BU erhält man eine Zahlung von 350,- - würde man dann aufgrund des geringen „Einkommens" auch Hartz 4 oder Sozialhilfe erhalten? Dann hätte man nämlich die 350,- Erwerbsunfähigkeitsrente + 369,- Hartz 4 + Zahlung der Miete – ist das realistisch?

 

Selbst die Ämter konnten mir hier keine eindeutige Aussage dazu machen…

 

7. Behandlungen beim Heilpraktiker

Ich war wegen dem Drüsenfieber vor Jahren beim Heilpraktiker - fraglich ist nur noch ob ich die ganzen Rechnungen mit den Diagnosen noch finde. Da der Heilpraktiker bei der GKV nicht gemeldet ist - die Behandlungen im Antrag verschweigen oder auf das Risiko fehlender Diagnosen hin angeben?

 

8. Antrag

Gibt es im Netz vielleicht eine seriöse Checkliste auf welche Punkte und Fallen man im Antrag achten sollte?

 

 

Über eine Rückinfo freue ich mich, vielen Dank J

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Hallo,

 

 

 

vielen lieben Dank für Deine Antwort. Leider habe ich das zitieren nicht ganz hinbekommen aber vielleicht ist es ja auch ohne übersichtlich…

 

 

 

1. Makler

 

Hast Du vielleicht einen Tipp wo man einen kompetenten Makler finden kann? Am besten mit Bewertungen und Erfahrungsberichten wenn möglich.

 

Vllt kann dir jmd im Freundes und Bekanntenkreis jemanden empfehlen?

 

2. Krankheiten

 

Ob die Krankheiten ausgeheilt sind ist immer so eine Sache – wenn man Müde und kaputt ist – kann es noch das Drüsenfieber sein? Ich denke das kann man nicht unbedingt klar abgrenzen – soll ich mir vielleicht zur Sicherheit ein Attest holen?

 

Das kann nur ein Arzt entscheiden; das hängt auch von den genauen Fragen des Versicherers ab.

Uu ist es sinnvoll Dinge ärztlich abklären zu lassen; kann ich nicht pauschal beantworten.

 

Tipp: Ich würde aufpassen mit so Formulierungen wie "müde und kaputt"; das klingt nach Psyche und das ist ein kO-Kriterium :)

 

3. Gesundheitliche Vorgeschichte

 

Ich habe die Krankenkasse angeschrieben aber bisher kamen nur meine Zeiten der Krankschreibung. Hast Du vielleicht einen Tipp wie ich an die Daten sonst noch herankommen kann? Ärzte anschreiben? Was wäre wenn ein Arzt eine Diagnose vergisst? Fällt das auf mich zurück im Falle von Berufsunfähigkeit?

 

Ich kann mir kaum vorstellen, dass es möglich ist nicht die eine oder andere Erkrankung zu vergessen. Ist grundsätzlich davon auszugehen, dass dann der Versicherungsschutz wegfällt oder machen die Versicherer es dann auch von der Schwere der Erkrankung abhängig?

 

Versuchs mal über die KBV (http://www.kbv.de/); dort aber an die Landesgruppe (Bundesland) herantreten; sie müssen Dir nicht helfen, aber manchmal tun sie es (siehe Sozialgesetzbuch)

Ärzte anschreiben ist def. zu empfehlen; wenn der Arzt was vergisst ist es idR dem Arzt sein Problem; lass Dir schriftlich geben was er seit Termin x von Dir hat; dann hast Du eine klare Aussage auf eine klare Frage.

 

Es sollte klar formuliert sein:

 

"Herr x, geb. am y, war seit 2006 wegen folgendem in Behandlung ...."

 

"Rücktritt" hängt von der Schwere des Versäumnisses ab; wir hatten letztens gerade son Fall -> Impfung vergessen - idR unproblematisch.

Übler wäre zB: Komplette Pschotherapie vergessen oder Herzinfarkt oder Krebs - aber da ist es halt auch unglaubwürdig das man das "mal" vergessen hat.

 

Außerdem gibt es best. Fristen (5/10 Jahre) und Vergehen müssen best. "Bedingungen" genügen damit man Dich "dran kriegen" kann -> Stichworte: Arglist, Betrug...

Soweit sollte mans aber garnicht erst kommen lassen; ehrlich sein (aber auch nicht mehr) hilft am ehesten.

 

5. Prozessquoten

 

Wenn Du mir die Prozessquoten schicken könntest wäre ich Dir sehr dankbar! Im Internet steht aber tatsächlich sehr oft, dass von 10 Anträgen 7 Anträge abgelehnt wurden. Angesichts dessen, dass ich im Laufe der Jahre 50.000,- in so eine Versicherung einzahle schon sehr heftig..

 

Schick ich Dir.

 

6. ALG 2 + Erwerbsunfähigkeitsrente

 

Für den Fall halber BU erhält man eine Zahlung von 350,- - würde man dann aufgrund des geringen „Einkommens" auch Hartz 4 oder Sozialhilfe erhalten? Dann hätte man nämlich die 350,- Erwerbsunfähigkeitsrente + 369,- Hartz 4 + Zahlung der Miete – ist das realistisch?

 

Selbst die Ämter konnten mir hier keine eindeutige Aussage dazu machen…

 

Nochmal: Bei halber BU gibt es keine dauerhaften Zahlungen; dann gibt es nur Hartz IV; Du meinst EU=Erwerbsunfähigkeit - die gibt es idR aber nicht in Kombi mit Hartz IV.

BU und EU ist was anderes und unser Staat zahlt nur bei EU und dann ist auch noch zwischen Halber und Voller-EU zu unterscheiden.

 

IdR gilt:

 

"Sowohl bei den Hartz-IV-Leistungen als auch bei der ergänzenden Sozialhilfe handelt es sich um Sozialleistungen, für die eine Bedürftigkeitsprüfung vorgenommen wird. Die Behörde prüft also, ob der Antragsteller seinen Lebensunterhalt ohne Unterstützung bestreiten kann. Dabei bezieht sie Leistungen aus privaten Versicherungen in ihre Prüfung mit ein. Kann jemand mithilfe der privaten Berufsunfähigkeitsrente seinen Lebensunterhalt ganz oder teilweise selbst bestreiten, führt das zur Kürzung oder zum Ausschluss der Ansprüche auf Arbeitslosengeld II oder ergänzende Sozialhilfe. Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 500 Euro macht nur Sinn, wenn der Versicherte einen Vertrag mit guten Nachversicherungsbedingungen abgeschlossen hat und sich damit die Möglichkeit der Aufstockung der Berufsunfähigkeitsrente später sichert, wenn er einmal mehr Geld verdient. Zur langfristigen Absicherung ist eine sehr niedrige Berufsunfähigkeitsrente unsinnig, weil die staatlichen Leistungen zur Existenzsicherung darüber liegen."

 

Quintessenz: Es wird immer erstmal geschaut was Du von "sonstwo" an Geld hast/bekommt; erst wenn Du mit diesen Geldern nicht leben kannst hilft der Staat.

Und auch der Staat zahlt Dir nicht EU ü Hartz IV sondern eben das was Dir zusteht und nur soviel wie sein muss (nicht beides).

 

Eine BU von 500 EUR macht genau deswegen keinen Sinn da Du dann nur den Staat aus der Pflicht nimmst Dir Sozialleistungen zu zahlen.

Eine BU sollte daher immer so hoch sein dass Du Deinen jetzigen Lebensstandard halten kannst, mind aber eben über dem was Dir durch Soziallieistungen eh zustehen würde liegen.

Ausnahme: "Planspiel" mit Nachversicherungsoptionen.

 

Denke das beantwortet diese Frage nun, right?

 

7. Behandlungen beim Heilpraktiker

Ich war wegen dem Drüsenfieber vor Jahren beim Heilpraktiker - fraglich ist nur noch ob ich die ganzen Rechnungen mit den Diagnosen noch finde. Da der Heilpraktiker bei der GKV nicht gemeldet ist - die Behandlungen im Antrag verschweigen oder auf das Risiko fehlender Diagnosen hin angeben?

 

Je nach Frageformulierung: Ja.

Ansonsten hängt es auch def. vom abgefragten Zeitraum usw. ab; kann man nicht pauschal beantworten; aber durchaus möglich dass mans angeben muss.

 

8. Antrag

Gibt es im Netz vielleicht eine seriöse Checkliste auf welche Punkte und Fallen man im Antrag achten sollte?

 

Ja, ich schick Dir ne Liste; vllt wäre aber auch ein Makler eine gute Hilfe.

Fang mal hier an: http://www.bundderversicherten.de/berufsunfhigkeit

 

Über eine Rückinfo freue ich mich, vielen Dank J

 

Gerne.

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