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Konkordanz

Inflation und Geldschöpfung

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Konkordanz

Hallo.

 

Neulich las ich folgendes:

"Heute stehen die Leiter der Zentralbanken vor dem Problem einer zu groß geratenen Geldmenge, da sie gehortetes Geld durch zusätzlich gedrucktes ersetzen, und damit die nächste Ination mit ihren schädlichen Folgen selbst vorbereiten."

 

Meine Frage hierzu:

 

Wie kann es sein, dass "gehortetes" Geld ein Problem darstellt? Denn im Prinzip sind doch Banken dazu da, um gespartes Vermögen auf den Konten durch Kreditierung zurück in den Kreislauf zu werfen um es weiter im Umlauf halten zu können, nicht wahr?

Oder spielt da die Zinsthematik mit hinein, weswegen sich das Geld in immer weniger Händen sammelt und dass es zunehmend schwerer wird, Kredite herauszugeben, welche die Guthabenzinsen der Reichen ausgleicht?

 

:)

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value4never
· bearbeitet von value4never

Hallo,

 

der Satz ergibt nicht viel Sinn. Aber ich vermute mal Deine Frage hat mit der aktuellen Finanzkrise zu tun. Das Finanzsystem ist sehr komplex und die aktuelle Lage sehr unübersichtlich. Aber Prinzipiell sagt die Theorie, dass der Zins das Angebot und die Nachfrage nach Geld zum Ausgleich bringt. Banken bieten Zinsen für Einlagen und Verlangen zinsen für Kredite. Die Geldmenge wird von der Zentralbank gesteuert via den Geschäftsbanken, mittels dem zentralen Zins. Für die Interaktion zwischen Zentralbank und Geschäftsbank stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung siehe http://de.wikipedia....ank#Instrumente

 

Bevor man also das aktuelle Umfeld im Euro-Raum verstehen will, muss man erstmal die Grundkonzepte erarbeiten. Neben dem Geld-Umlauf gibt es den "Schulden-Umlauf". Die Höhe der Schulden ist im Vergleich zum Vermögen sehr hoch. Es müssen eigentlich Schulden stark aufgebaut werden. Aktuell ist da kaum etwas passiert. Wenn die Schulden der Staaten und der Banken abgebaut werden, hat dies massiven Einfluss auf den Wirtschaftskreislauf. Meines Erachtens ist es so, dass man das Finanzsystem als ganzes betrachten muss. Das verdeutlicht etwa die Monetarisierung von Schulden. Schulden, Geldmenge und Inflation stehen in einem Zusammenhang. In der ganzen aktuellen Debatte um die Unabhängigkeit der EZB geht es um diesen Punkt. Die EZB kauft bereits Staatsanleihen, die in der Bilanz der EZB verschwinden.

 

Wer das ganze verstehen will, dem empfehle ich das Buch Reinhart/Rogoff: Dieses Mal ist alles anders: Acht Jahrhunderte Finanzkrisen. Staatsschuldenkrise gibt es viel öfter als man meint. Die Konsequenzen werden ähnliche sein. Es gibt allerdings ein paar Dinge die die Eurokrise bzw. globale Staatschuldenkrise besonders zu eigen sind. 1. Es gibt keinen Krieg. Historsich waren so hohe Schulden immer mit Kriegsausgaben verbunden. Das macht die Lösung des Problems im gewissen Sinne "einfacher". 2. Nie waren so viele reiche Staaten vom Schuldenvirus infiziert. Die letzten 200 Jahre waren es meistens wenige reiche Staaten die ihr Imperium strapaziert haben oder aufsteigende Nationen die sich von reichen Staaten Geld geliehen haben.

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Konkordanz

Vielen Dank für deine Antwort.

Klar, die Frage zielt auch irgendwie auf die Finanzkrise ab. Aber primär dann doch eher auf das Geldsystem und ganz speziell auf den Zins.

 

Die Kritik am zinsbasierten Geldsystem ist doch, dass das "Horten" von Geld lukrativ gemacht wird; man bekommt Geld, wenn man es aus dem Kreislauf entnimmt und spart. Dieses aus-dem-kreislauf-nehmen wird damit kompensiert, indem Banken unsere Einlagen als Kredit wieder in den Umlauf werfen.

Aber stimmt es nicht, dass sich durch die zinsbasierte Vermögensumschichtung bereits so viel Geld in so wenigen Händen (die "Schere") befindet, dass Kredite (bzw. deren Zinsforderungen an die Schuldner) der Banken nicht mehr den Zinsaufwand decken können (weil sich nicht mehr genug Kreditnehmer finden lassen), der durch diese exponentiell steigenden Summen der oberen paar Prozent reicher Menschen ergibt? Somit würde der obige Satz wieder Sinn ergeben. Anders verstehe ich ihn auch nicht. Aber Inhalt muss er doch haben, wenn er von einer "Autorin, Architektin, Stadtplanerin und Ökologin mit einem Doktorgrad in Öffentlichen und internationalen Angelegenheiten" geschrieben wurde.

 

Eine Idee?

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value4never
· bearbeitet von value4never

Auf den Doktorgrad würde ich persönlich ziemlich wenig geben ehrlich gesagt. Nein, derjenige der das geschrieben hat weiß nicht wovon er spricht (Geshortes Geld gibt es nicht; nächste Inflation - macht auch keinen Sinn).

 

1. Das gesparte Geld liegt auf den Konten der Banken. Dieses Geld wird weiter verliehen. So entsteht ein Kreislauf. Der Multiplikatoreffekt hat aber auch eine Grenze. Die Geldmenge im Euroraum ist grob 10'000 Mrd. Das BIP der EU ist 16'500 Mrd. Also liegt ganz grob die Hälfe des BIPs in Geld. Wenn die Geldmenge ein zehnfaches des BIPs betragen würde, würde das zu Problemen führen. Die Geldmenge wird aber durch die Zentralbank gesteuert. http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge

 

2. Mit der Verteilung des Wohlsstands hat das alles erstmal nichts zu tun. Die Zentralbanken sind relativ gesicherte Institutionen. Viel eher würde ich mir sorgen machen, dass der Staat Geld ausgibt das er nicht hat. Es findet eine riesige Umverteilung von den zukünftigen Generationen zu der heutigen statt. Der Staat gibt Geld aus das er nicht hat. Das wird geliehen und das zahlt die nächste Generation. Das andere sind die Profite der Unternehmen die eigentlich viel stärker besteuert werden müssten. Es findet sehr wohl eine Umverteilung von arm nach reich statt, aber nicht über den Weg der Zentralbank.

 

3. Kritik am Geldsystem? Das Geldsystem funktioniert sehr gut. Problem sind vor allem die Staatsausgaben und die Bankenkrisen. Allerdings würde man ohne das Finanzsystem wieder im Mittelalter landen. Damals wurde die Kreditvergabe für Zinsen für Christen verboten. Das war eine sehr schlechte Idee.

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Xay
· bearbeitet von Xay

Vielen Dank für deine Antwort.

Klar, die Frage zielt auch irgendwie auf die Finanzkrise ab. Aber primär dann doch eher auf das Geldsystem und ganz speziell auf den Zins.

 

Die Kritik am zinsbasierten Geldsystem ist doch, dass das "Horten" von Geld lukrativ gemacht wird; man bekommt Geld, wenn man es aus dem Kreislauf entnimmt und spart. Dieses aus-dem-kreislauf-nehmen wird damit kompensiert, indem Banken unsere Einlagen als Kredit wieder in den Umlauf werfen.

Aber stimmt es nicht, dass sich durch die zinsbasierte Vermögensumschichtung bereits so viel Geld in so wenigen Händen (die "Schere") befindet, dass Kredite (bzw. deren Zinsforderungen an die Schuldner) der Banken nicht mehr den Zinsaufwand decken können (weil sich nicht mehr genug Kreditnehmer finden lassen), der durch diese exponentiell steigenden Summen der oberen paar Prozent reicher Menschen ergibt? Somit würde der obige Satz wieder Sinn ergeben. Anders verstehe ich ihn auch nicht. Aber Inhalt muss er doch haben, wenn er von einer "Autorin, Architektin, Stadtplanerin und Ökologin mit einem Doktorgrad in Öffentlichen und internationalen Angelegenheiten" geschrieben wurde.

 

Eine Idee?

Die Kritik an dem "zinsbasierten Geldsystem" ist immer rein durch Unwissen begründet.

 

Der einzige Weg Geld aus dem Kreislauf zu nehmen ist es zu verbrennen, auf den Mond zu schiessen, oder es sonst irgendwie zu vernichten. Durch horten, also Investition, fliesst das Geld Menschen zu, die dir dafür Geld geben das sie darüber eine bestimmte Zeit lang verfügen dürfen.

Den Rest von Vermögensumschichtung und so linker Parteitagsrhetorik will ich nicht nachvollziehen, aber das Banken nicht an den Zinsen fürs Girokonto pleitegehen sollte für jeden klar sein.

Übrigens, weder Doktorgrad noch Nobelpreis (hi Krugman) schützen vor Inkompetenz.

 

Value4never, hat das ganz schön und richtig erklärt.

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Ca$hflow

Zeig mal den Link, vielleicht lässt sich dann mehr daraus interpretieren, als bei einem einzigen Satz.

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Konkordanz
· bearbeitet von Konkordanz

Wenn es kein gehortetes Geld gibt, warum wird es dann heute noch so sehr thematisiert? Ich habe von Banken gelesen, die ihr Geld horten, weil sie mit schlechter Konjunktur rechnen.

 

Du meinst, das Geldsystem führe zu einer systematischen Umverteilung von arm zu reich; meinst aber gleichermaßen, dass es gut funktioniert? Ich finde das widersprüchlich. Ein gut funktionierendes Geldsystem sollte keine Probleme durch Geldumschichtung erzeugen. Doch genau das tut es ja. Es ist doch ein riesiges, wenn nicht sogar größtes, gesellschaftliches Problem, wenn Leute arbeiten, um den Guthabenzins der oberen Prozent zu zahlen. Abgesehen davon, dass ein solches System soziale Spannungen erzeugt...wirkt sich so etwas nicht auf den Konsum bzw. auf die Binnennachfrage aus? Du meinst also in der Tat, dass die Banken diese Umschichtung komplett kompensieren, sodass dieser größer werdende Kontrast nicht bemerkbar wird? Wenn also eine Umschichtung stattfindet, sich folglich also Armut weiter verschärft, müsste die Nachfrage doch wegbrechen...

 

Wenn du schreibst, dass das größte Problem die Überschuldung der Länder sei, so muss man doch auch hier die Zinssystematik hinterfragen, oder nicht? Exponentieller Schuldenanstieg macht ja vor Ländern keinen Halt.

 

Edit: Hier der Link: http://userpage.fu-b...d-inflation.pdf

 

Edit2: @Xay: Fraglich, allen Ökonomen, Soziologen oder sonstigen Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema beschäfigen, Inkompetenz vorzuwerfen. Spannend auch, dass die "Zinsfrage" mal "rechts" bis "antisemitisch" (ála Adorno) und manchmal als "Links" eingestuft wird...

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Xay
· bearbeitet von Xay

Wenn es kein gehortetes Geld gibt, warum wird es dann heute noch so sehr thematisiert? Ich habe von Banken gelesen, die ihr Geld horten, weil sie mit schlechter Konjunktur rechnen.

 

Du meinst, das Geldsystem führe zu einer systematischen Umverteilung von arm zu reich; meinst aber gleichermaßen, dass es gut funktioniert? Ich finde das widersprüchlich. Ein gut funktionierendes Geldsystem sollte keine Probleme durch Geldumschichtung erzeugen. Doch genau das tut es ja. Es ist doch ein riesiges, wenn nicht sogar größtes, gesellschaftliches Problem, wenn Leute arbeiten, um den Guthabenzins der oberen Prozent zu zahlen. Abgesehen davon, dass ein solches System soziale Spannungen erzeugt...wirkt sich so etwas nicht auf den Konsum bzw. auf die Binnennachfrage aus? Du meinst also in der Tat, dass die Banken diese Umschichtung komplett kompensieren, sodass dieser größer werdende Kontrast nicht bemerkbar wird? Wenn also eine Umschichtung stattfindet, sich folglich also Armut weiter verschärft, müsste die Nachfrage doch wegbrechen...

 

Wenn du schreibst, dass das größte Problem die Überschuldung der Länder sei, so muss man doch auch hier die Zinssystematik hinterfragen, oder nicht? Exponentieller Schuldenanstieg macht ja vor Ländern keinen Halt.

Reines horten von Geld wirkt sich momentan aufgrund der Inflation sogar nachteilig für jeden aus der Geld besitzt. umso mehr Geld, umso nachteiliger (na klar!).

Das steht leider nicht in der Jungle World.

 

Edit2: @Xay: Fraglich, allen Ökonomen, Soziologen oder sonstigen Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema beschäfigen, Inkompetenz vorzuwerfen. Spannend auch, dass die "Zinsfrage" mal "rechts" bis "antisemitisch" (ála Adorno) und manchmal als "Links" eingestuft wird...

Tu ich ja gar nicht! Nur wenn viele eine unterschiedliche Meinung haben, können nicht alle Recht haben (auch wenn das schön wäre).

 

Zinskritik basiert immer auf irgendwelchen ideologischen Glaubenssätzen die weit von der Realität entfernt sind. Immer wird irgendwas hineininterpretiert obwohl es eigentlich ganz einfach ist.

 

Ich hab Geld und stelle das irgendwem anderem (freiwillig auf beiden Seiten) zu Verfügung.

Dieser jemand anderes bezahlt mir Geld dafür das er mein Geld benützen kann und gibt es mir am Ende zurück. Da ist nix linkes, rechtes oder sonstwas dabei, sondern das sollte selbstverständlich und Einleuchtend sein. Wenn du dir ein Auto leihst zahlst du ja auch einen Zins, die Leihgebühr.

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value4never

Die Grundthese des Papiers ist falsch. "Während heutzutage Zinsen einen privaten Gewinn darstellen, würde die Benutzungsgeb ühr für das Geld einen öffentlichen Gewinn darstellen." Genau das ist aber der Fall. Der Gewinn durch die Zinsen nimmt der Staat ein, die sogenannte Seignorage.

 

Statt dem Papier würde ich ein paar Bücher von echten Ökonomen nehmen. Von mir aus auch Marx, der hat einer der umfangreichsten Kritiken geschrieben zum Kapitalismus. In dem genannten Papier sind sicher haufenweise Fehler drin. Habe mal wahllos was herausgenommen, was offensichtlich falsch ist. Die Inflation beträgt nicht 30%, das dürfte klar sein.

 

Im Durchschnitt bezahlen wir 30%-50% Zinsen oder Kapitalkosten in den Preisen für

Güter und Dienstleistungen, die wir zum täglichen Leben brauchen. Könnten wir also

den Zins abschaffen und ihn durch einen besseren Mechanismus ersetzen, der das Geld

in Umlauf hält, dann wären theoretisch die meisten von uns mindestens um die Hälfte

reicher, oder sie müßten höchstens zwei Drittel der Zeit arbeiten, um ihren derzeitigen

Lebensstandard zu erhalten.

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tanaro
· bearbeitet von tanaro

frau kennedy sieht das schon ganz richtig, die sache ist eigentlich ganz übersichtlich:

 

es gibt horrende geldvermögen. für diese vermögen gibt es eine wachsende zahl von spezialisten, die den ganzen tag nichts anderes machen, als zu erfinden, wo diese vermögen am rentabelsten angelegt werden können. der finanzmarkt ist daher weitgehend ausgereizt. geld, das durch geld generiert wird, entsteht nur durch schulden. je grösser die angelegte geldmenge, desto grösser die schulden. wenn das vermögen keinen mehr verschulden kann, kommt es zum infarkt. auswege sind totale oder teilweise amnestie, oder inflation.

hab ich was vergessen?

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Xay

Geld generiert sich doch nicht aus sich selbst heraus :lol:

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value4never

geld, das durch geld generiert wird, ensteht nur durch schulden.

 

Das ist jetzt Hokuspus. Eben genau wie dieses Papier. Die Geldmenge hat mit dem Schuldenstand keinen direkten Zusammenhang. Die Banken entscheiden wieviel Geld sie verleihen wollen. Und das wiederrum hat nichts direkt mit den Gewinnen der Unternehmen und dem Wachstum der Volkswirtschaft zu tun.

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tanaro

Geld generiert sich doch nicht aus sich selbst heraus :lol:

 

nicht jedes. 5% von 1000 sind 50 . geld, das aus geld generiert wird.

damit das weiterhin gut funktioniert, wird geld gedruckt.

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Xay
· bearbeitet von Xay

Geld generiert sich doch nicht aus sich selbst heraus :lol:

 

nicht jedes. 5% von 1000 € sind 50 €. geld, das aus geld generiert wird.

damit das weiterhin gut funktioniert, wird geld gedruckt.

ja das schon klar das 5% von 1000€ 50€ sind, aber wie Zinsen funktionieren erklärst du dir damit immer noch nicht.

 

Punkt den ich machen wollte ist, dass du jemanden anderen brauchst der dir entsprechende Konditionen anbietet. Ob das jetzt Bank, Wulff oder dein Nachbar ist.

Wenn du als Pionier eines neuen Geldsystems vorangehen willst und dein geld ohne Zins verleihen willst, pionier ich da gerne mit und leih mir Geld von dir in Höhe: so viel du hast.

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tanaro

ja das schon klar das 5% von 1000 50 sind, aber wie Zinsen funktionieren erklärst du dir damit immer noch nicht.

 

Punkt den ich machen wollte ist, dass du jemanden anderen brauchst der dir entsprechende Konditionen anbietet. Ob das jetzt Bank, Wulff oder dein Nachbar ist.

Wenn du als Pionier eines neuen Geldsystems vorangehen willst und dein geld ohne Zins verleihen willst, pionier ich da gerne mit und leih mir Geld von dir in Höhe: so viel du hast.

 

wie zinsen funktionieren sollte uns doch allen klar sein.

 

problem der aktuellen diskussion ist doch, dass immer mehr geld in umlauf ist, das sich rentieren möchte.

wie ich zuvor versucht habe, darzustellen, braucht dieses geld 'auf der anderen seite' einen schuldner.

was nun, wenn das nach zinsen herumirrende geld nicht mehr genug schuldner findet, die es auch wirklich bedienen?

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Xay

Solange Geld noch was wert ist, wird es immer jemanden finden der es braucht (eigentlich klar). Bleibt als nur noch eine Variable übrig die sich verändern kann, die Zinsen.

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value4never

problem der aktuellen diskussion ist doch, dass immer mehr geld in umlauf ist, das sich rentieren möchte.

wie ich zuvor versucht habe, darzustellen, braucht dieses geld 'auf der anderen seite' einen schuldner.

was nun, wenn das nach zinsen herumirrende geld nicht mehr genug schuldner findet, die es auch wirklich bedienen?

 

Geld hat keinen Schuldner. Nur ein Kredit hat zwei Seiten. Das Geld ist ein Versprechen der Zentralbank, wenn man so will.

 

Wenn man so eine konfuse Vorstellung der Funktionsweise des Geldes hat, kommt man eben zu solch abstrusen Behauptungen. Geld ist auch offensichtlich kein Akteuer, sondern Investoren oder Kreditgeber.

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Konkordanz
· bearbeitet von Konkordanz

geld, das durch geld generiert wird, ensteht nur durch schulden.

 

Das ist jetzt Hokuspus. Eben genau wie dieses Papier. Die Geldmenge hat mit dem Schuldenstand keinen direkten Zusammenhang. Die Banken entscheiden wieviel Geld sie verleihen wollen. Und das wiederrum hat nichts direkt mit den Gewinnen der Unternehmen und dem Wachstum der Volkswirtschaft zu tun.

 

Das herausgegebene Geld hat nichts mit dem Schuldenstand zu tun? Einig waren wir uns doch, dass Zinsen zur Umschichtung des Vermögens beitragen. Umschichten heißt, dass die eine Seite strukturell an Vermögen verliert; also Schulden macht, um einen bestimmten Lebensstand zu halten. Die andere Seite "verdient" an der Geschichte; die Habenzinsen müssen finanziert werden durch Kredite (= Schulden der anderen).

Und da auf jeden Kredit Zinsen anfallen, trägt das a) zur weiteren Umschichtung bei bzw. b ) zur Erhöhung der Geldmenge.

 

@Xay: Warum stellst du mich vor eine Rechtfertigung? Ist sowas für dieses Forum Standart? Warum sollte ich eine Antideutsche Zeitung wie der JungleWorld lesen? Ich halte nicht viel von ihr, was hier aber gar nicht zur Debatte stand. Für wertfreiere Antworten wäre ich dankbar!

 

@value4never: Geld entsteht doch erst durch Kredite. Und wie du sagst haben Kredite 2 Seiten.

 

Das Grundproblem liegt doch daran, dass (Noten-) Banken Geld schöpfen,darauf Zinsen verlangen, und das Zurückzahlen dieser Zinsen gesamtwirtschaftlich erst dann möglich ist, sobald neue Kredite erschaffen wurden und folglich mehr Geld bereit steht...

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value4never

Das herausgegebene Geld hat nichts mit dem Schuldenstand zu tun? Einig waren wir uns doch, dass Zinsen zur Umschichtung des Vermögens beitragen. Umschichten heißt, dass die eine Seite strukturell an Vermögen verliert; also Schulden macht, um einen bestimmten Lebensstand zu halten. Die andere Seite "verdient" an der Geschichte; die Habenzinsen müssen finanziert werden durch Kredite (= Schulden der anderen).

Und da auf jeden Kredit Zinsen anfallen, trägt das a) zur weiteren Umschichtung bei bzw. b ) zur Erhöhung der Geldmenge.

 

Das Grundproblem liegt doch daran, dass (Noten-) Banken Geld schöpfen,darauf Zinsen verlangen, und das Zurückzahlen dieser Zinsen gesamtwirtschaftlich erst dann möglich ist, sobald neue Kredite erschaffen wurden und folglich mehr Geld bereit steht...

 

Ich kann zu einer Bank gehen und mir Geld leihen. Ich zahle einen Zins. Ich kann auch der Bank Geld geben und dafür Zinsen verlangen. Wenn ich mit der Bank nichts zu tun haben will, dann lasse ich es und halte mein Geld anderswo. Wo ist da das Problem? Die Bank verdient an der Zinsdifferenz und zahlt dafür ihre Mitarbeiter und die Kosten der Filialen. Der Kredit ist eine Dienstleistung der Bank und keiner wird dazu gezwungen Geld zu leihen. Das hört sich hier aber so an. Es gibt zwar Fälle wo der Staat die Zinsen manipuliert um sich günstig Geld zu leihen (etwa in China), aber in Europa und den USA ist das mit Sicherheit nicht der Fall.

 

Jeder der Geld besitzt kann dies investieren. Und das ist ja genau was auch den Wohlstand ermöglicht. Man kann zwar argumentieren, dass die Kapitaleigentümer die Arbeitnehmer ausnutzen, aber das hat mit dem Geldsystem nichts zu tun. Das geht stark in Richtung Verschwörungstheorie, die auf fehlendem Verständnis des Systems beruht. Eine gute Kritik muss erstmal verstehen wie das System läuft. Die Menge an Krediten ist erstmal kein Problem, wenn sie nicht zu hoch ist. An sich sind Kredite und Geldschöpfung Problem, das sollte glaube ich offensichtlich sein. Das Problem sind die absolute Höhe der Schulden und Kredite. Die werden durch die Zentralbank nicht gesteuert. Das ist das große Problem aktuell. Das kommt daher, dass Banken ihre Bilanzen aufgebläht haben, Politiker extrem viel Schulden angehäuft haben und dann den Banken auch noch die Staatsanleihen aufgedrückt haben. Dazu kommt noch der Rettungsschirm, der ein ziemlicher Witz ist. Wie gesagt, mit der Geldschöpfung hat das primär nichts zu tun.

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Konkordanz

Sicher sprach ich keinen Zwang auf Geld-anlegen an; warum auch. Was du schreibst, ist nicht verkehrt und wahrscheinlich ist das System der (privaten) Geldschöpfung inklusive der Zinseszinsdebatte nicht DER Grund allen Übels.

Und doch: Der Effekt der Umverteilung sowie der exponentiellen Schuldenanhäufung ist ein gigantisches Problem, was doch nicht abzustreiten ist. Mittlerweile titeln doch schon seriöse Blätter "Schuldenfalle" o.ä. im Bezug auf ehemalige Kolonialgebiete und deren nicht abzahlbaren Schuldenberg (der sich durch den Zins natürlich vermehrt).

 

"Verschwörungstheorie" ist ein Totschlagargument und auf die Thematik des finanziellen Flusses von Arm zu Reich ja wohl absolut nicht angebracht.

 

 

Also ist es vollkommen aus der Luft gegriffen, dass durch das Erheben von Zinsforderungen Geld entsteht? Wenn ja, wieso?

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value4never
· bearbeitet von value4never

Also ist es vollkommen aus der Luft gegriffen, dass durch das Erheben von Zinsforderungen Geld entsteht? Wenn ja, wieso?

 

Geld verbrieft erstmal einen Wert, und zwar die Werte die in der Wirtschaft im Umlauf sind. Ein Kredit basiert auf Zahlungen die durch Arbeit und Investitionen zurückgezahlt werden. Die Grundlage ist das produktive Kapital etwa Autofabriken, Kraftwerke, Supermärkte, etc. Ein Kredit kann deshalb entstehen, weil es gespartes Geld gibt. Kredite und Zinsen gibt es sogar in den allereinfachsten Ökonomien, ohne Zentralbank oder sogar ohne Banken. Wenn z.B. in einer Agrarwirtschaft 10 Bauern zusammen einen Kredit aufnehmen um einen Pflug zu kaufen, können sie damit mehr erwirtschaften und dann später den Kredit tilgen. Die Bauern nehmen eine Dienstleistung in Anspruch und steigern ihren Wohlstand. Umverteilt wird bei dem Kredit nichts. Man kann aber sagen, dass diejenigen die Kapital besitzen tendentiell immer mehr Geld machen. Zum Teil wird dieses Einkommen auch relativ niedrig besteuert. Eine Umverteilung über die Steuer funktioniert ganz gut. Was schlecht funktioniert ist die richtige Verteilung zwischen der jetzigen Generation und der zukünftigen. Das ist womöglich ein Problem der Demokratie.

 

"Verschwörungstheorie" ist ein Totschlagargument und auf die Thematik des finanziellen Flusses von Arm zu Reich ja wohl absolut nicht angebracht.

 

Es gibt viele finanzielle Flüsse von Arm zu Reich und umgekehrt. Steuern dienen der Umverteilung von Reich zu Arm. Über die Geldschöpfung findet so eine Umverteilung nur in sehr begrenztem Maße statt. Inflation trifft etwa Pensionäre und Arbeitslosengeldemfänger eher stärker, aber die können sich glaube ich nicht beschweren in Deutschland. Die Armen haben ja den Vorteil der Kreditaufnahme und können sich unter Umständen am Produktivvermögen genauso beteiligen.

 

DER Grund allen Übels.

 

Die Gründe für die aktuelle Situation sind vielschichtig. Unter anderem verstehen sehr wenige Leute in Deutschland wie das globale Finanzsystem funktioniert. Die Geschichte geht zwar etwas in die Richtung von Marx, aber der ist wie gesagt viel lesenswerter als dieses Pamphlet, welches mehr Löcher hat als ein Schweizer Käse. Der Ausdruck Grund allen Übels hört sich sehr nach politischer Motivation an. Jedenfalls hat die Partei die Linke keine guten Antworten auf die Krise. Ich glaube auch nicht, dass sie sie wirklich verstehen, denn wenn es nach ihnen ginge hätten wir wahrscheinlich Staatsschulden die noch viel höher wären als die die wir eh schon haben.

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tanaro

Geld hat keinen Schuldner.

 

richtig. erst wenn mit geld geld gemacht werden soll, bedarf es einen solchen. darum geht es hier.

 

daher noch einmal die frage:

was, wenn das zinsen suchende geld nicht mehr genug schuldner findet, die es bedienen können?

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Konkordanz

Ich meine ja nicht, dass KRedite per se schlecht sind. Das sind sie ganz und gar nicht; mir ist klar, dass sie essentiell für eine Wirtschaft sind; sofern es in einem gewissen überschaubaren Maß bleibt und vor allem durch Rückzahlung eh aus der Bilanz verschwinden müssten. Was bleibt, sind die Zinsen...

 

Eine Umschichtung findet nicht aufgrund der Geldschöpfung statt, sondern durch die Verzinsung. Wo kommen denn die Sparzinsen her? Natürlich von der spiegelverkehrten exponentiellen Verschuldung der Menschen. Und wenn das Reichtum exp. steigt, steigt im gleichen Maß auch die Verschuldung. Und da Reichtum in wenigen Händen konzentriert akkumuliert und exp. steigt, steigt auf der Kehrseite eben für die Masse der Menschen der Verschuldungsgrad...

 

So weit gehst du aber schon mit, ja?

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Xay

value4never: :thumbsup:

 

Das Prinzip der Produktion ist bei einigen hier anscheinend noch nciht angekommen, aber das kann ja noch werden.

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Konkordanz

@Xay: Um deiner etwas arroganten Art mal etwas Boden zu geben...folgender Vortrag könnte dich interessieren. Wenn du einen Teil überspringst und bei 1:33:00 einsetzt, hörst du eine Frage von einem Mann, der eine ebenso ahnungslose Frage stellt, wie du es vorhin als Beispiel gebracht hast (Auto gegen Zinsen). Vielleicht solltest du nicht so oft über Unkenntnisse Dritter sprechen anstelle deiner persönlichen.

 

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