wendelin Februar 27, 2012 Liebe Wissende, ich wende mich an Euch mit der Bitte um freundliche Zurechtrückung (oder Bestätigung meiner Weltsicht in der Frage der Altersvorsorge für Freiberufler per Fondssparplan. Ich bin 35 Jahre alt, Freiberufler, d.h. keinerlei Aussicht auf staatliche Rente. Es geht in diesem Thread jedoch um Vermögensaufbau, nicht um fondsgebundene Versicherungen. Lebe mit einem Fuß in Deutschland, mit einem in einem osteuropäischen Schwellenland und wenn mir noch einer wächst werd ich den noch wo ganz anders aufstellen. Bin also recht mobil und flexibel. Unter steuerlichen Aspekten behandelt mich bitte wie einen Steuerinländer in D. Freibetrag noch nicht ausgeschöpft, das würde ja aber irgendwann kommen. Steuererklärung macht der Steuerberater. Über mich 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Konkret in Fonds bespare ich seit einem Jahr u.a. Kombination. Zu diesen Sparplänen kam ich, weil man mich über mein ökologisches Gewissen geködert hat und mir ethisch-moralisches Investieren schmackhaft gemacht hat, zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht die klare Zielvorstellung Altersrückstellungen, sondern wollte einfach mal ein bisschen Geld zurücklegen. Und da dachte ich, warum nicht so. Die Fonds hat mir ein (Ausgabeaufschlagfinanzierter) Finanzberater ausgewählt, bis auf den KBC, den ich selbst gewählt und damit vielleicht falsch gegeriffen habe, obwohl er gerade im Moment gut performt. -- Im Übrigen habe ich Erfahrungen mit spekulativen Immobiliengeschäften in besagtem osteuropäischen Schwellenland. Das gehört aber nicht hierher. 2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben) Ich beantworte diese Frage weil ihr drum bittet. Mir geht es bei diesem Thread nicht primär um eine Beurteilung u.a. Depotzusammensetzung. Haltet Euch beim Lesen erstmal bitte nicht zu sehr an dieser Liste auf. Jedenfalls bespar eich über die Frankfurter Fondsbank (bei der ich auch bleiben möchte) und demnächst mit fonds-super-markt.de als Vermittler die folgenden Fonds mit jeweils ca. 100 monatlich: LU0058892943 Sarasin Sustainable Portfolio - B AT0000973029 Prime Values Income Euro AT0000803689 Prime Values Growth BE0175718510 KBC Eco Fund Sustainable Euroland LU0332259893 Sarasin Oekoflex Noch im Bestand vorhanden, ich bespare sie im Moment nicht mehr, Bestände nicht relevant: LU0133061175 SAM Sustainable Water LU0288930869 Sarasin New Power 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Vorhanden. Ich schaue regelmäßig rein, lese Wirtschaftsnachrichten, möchte ein Verständnis der Zusammenhänge erlangen. Werde aber nicht zu einem Aktienfreak werden und möchte auch nicht spekulieren. Verliere manchmal auch phasenweise das Interesse bzw. setzt das Leben andere Prioritäten. Auch gibt es unüberschaubar viel Material und sehr viel divergierende Meinungen. Ich benötige ein bisschen Guidance, um zu verstehen, wie ich das für mich relevante herauspicke und gute von schlechten Ratschlägen unterscheide. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Eigentlich würde ich davon träumen, mein Geld zurückzulegen und in 30 Jahren um die Kaufkraftveränderung korrigiert wieder zurückzubekommen und vielleicht noch einen kleinen Gewinn obenauf zu haben. Ich habe aber inzwischen verstanden, dass es ein Anlageprodukt, das das ohne viel Zutun meinerseits gewährleisten kann, nicht gibt, und dass im Gegenteil die konservativeren Anlagen noch viel weniger den Kaufkrafterhalt garantieren können als die risikofreudigeren. Deswegen ist Risikobereitschaft vorhanden. Und wenn ich schon ein Risiko eingehe, ist auch die Gewinnerwartung höher :-). Sofern es mir durch die Mitgliedschaft in diesem Forum gelingt, mein Verständnis für die Vorgänge am Markt und die Kriterien der Fondswahl zu schärfen, werde ich auch Talsohlen durchsitzen können. Ich bin jemand der, wenn er weiß, dass er recht hat, sehr lange gegen den Strom schwimmen kann. Ich möchte jetzt an diesem "ich tue das richtige"-Gefühl arbeiten. Über meine Fondsanlage 1. Anlagehorizont Mindestens 30 Jahre. Als Sparplan, der diese Zeit über läuft. 2. Zweck der Anlage Altersrückstellungen. Einen guten Teil des Geldes, das jetzt übrig ist, möchte ich in Fondssparpläne einzahlen. Ich möchte mit den Fondssparplänen ein Vermögen aufbauen, das ggf. meine einzige Geldquelle im Alter darstellen könnte. Dabei will ich aber flexibel bleiben und den Spar- und den Versicherungseffekt voneinander trennen. Steuern sparen könnte ich nur mit Rürup, aber da da nichts für die Nachwelt überbleibt, wenn ich vorzeitig den Löffel abgebe, und das glaube ich auch problematisch ist, falls ich meinen Wohnsitz aus Deutschland wegverlege, kommt das für mich zum jetzigen Zeitpunkt definitiv nicht in Betracht. Bei den einfachen fondsgebundenen Lebensversicherungen ist mir die Kostenquote viel zu hoch. Zudem kann in meinem Leben immer noch viel passieren, so dass ich die Möglichkeit haben möchte, die Fondsanteile auch vorzeitig wieder zu versilbern. Schlimm genug, dass man da auf eine Hochphase warten muss, ich möchte mich aber nicht auch noch mit der Versicherung drüber streiten müssen. Deshalb geht es bei diesem Thread um den Aufbau freien Vermögens, sprich Aktienfondssparpläne. Ich verfüge über eine Immobilie in einer deutschen Großstadt und eine in der Hauptstadt desselbigen osteuropäischen Schwellenlandes. Diese stellen meine Reißleine und letzte Verteidigungslinie gegen Altersarmut dar. Eine ist unbelastet, die andere wird in 5 Jahren abbezahlt sein. Ich werde diese Immobilien schon aus emotionalen Gründen in Schuss halten. Aus diesem Grund kann ich bei meiner Rücklagenbildung ein höheres Risiko eingehen als wenn es mein einziger Plan fürs Alter wäre. Ich möchte in Sachwerte investieren. Das hat schon mein Großvater so gemacht und es hat sich sowas von bewährt :-). In festverzinslichen Kapitallebensversicherungen und eigentlich auch in Rentenfonds sehe ich bei 30-jährigem Anlagehorizont eher eine Geld- bzw. Realwertverbrennungsmaschine. Zum jetzigen Zeitpunkt, finde ich, sollte der Aktienanteil in meinem Portfolio hoch bis nahe 100 % sein. Wenn ich älter werde, sollte ich dann wohl den Aktienanteil zurückfahren. Eigentlich sollte ich jetzt in Einzelaktien investieren, aber ich weiß nicht, ob ich so tief einsteigen will. Deswegen habe ich mich zum jetzigen Zeitpunkt für Fonds mit Schwerpunkt auf Aktienfonds entschieden. Derzeit ist vermutlich der Rentenanteil in meinem Portfolio zu hoch. Das hat der Berater natürlich so gemacht, damit das Portfolio nicht zwischendurch total absackt, und da hat er recht gehabt weil ich ein solches totales Absacken zum jetzigen Zeitpunkt nicht akzeptiert hätte, da wären ja sofort alle Zweifel an dem nur vom Ausgabeaufschlag lebenden Berater hochgekommen ;-). Wie schon gesagt, ich würde gerne Zusammenhänge verstehen lernen, damit ich in Zukunft mit solchen Durststrecken auch umgehen kann. 4. Anlagekapital Derzeit kann ich monatlich 500 zurücklegen, ich hoffe, das in Kürze in Richtung 750 ausbauen zu können, und wenn ich fünf Jahren die Immobilien abbezahlt sein werden, kann ich auf 1000 bis 1500 hochgehen. FRAGEN Wie gesagt ist mir schon klar, dass mein Fonds-Portfolio wohl nicht optimal ist. Ich wollte aber erst mal grundsätzlich klären: - Nachdem ihr bis hierher gelesen habt, denkt ihr, dass meine Zielstellung (nicht das bereits erfolgte Investment) Sinn ergibt oder bin ich total falsch drauf? - Wie ihr seht, bin ich ins Eiern gekommen. Ich habe nach einer Weile aufgehört, den SAM Water und den Sarasin New Power zu besparen, weil mich die Performance gerade auch im Vergleich zum Index gar nicht überzeugt hat. Da das aber die einzigen reinen Aktienfonds waren, habe ich stattdessen den KBC rausgesucht und bin mit dem jetzt ein paar Monate gut gefahren. Kriterium war dabei wie gesagt: 100% Aktien von soliden europäischen Unternehmen und Nachhaltigkeitsaspekt, Ich lese aber überall, dass das ein Mistfonds sei. Jetzt habe ich den LU0119216553 (ING L Invest Sustainable Equity P Cap) als möglichen Ersatz für den KBC (also für zukünftiges Weitersparen) identifiziert. Und dann habe ich gemerkt dass ich hier wohl ziemlich rumeiere :-). - Angenommen, meine Zielstellung ergibt Sinndann würde ich gerne wissen, nach welchen Kriterien ich eigentlich meine Fonds auswählen sollten. Wie hoch sollte der Aktienanteil sein, auf welche Kennziffern sollte ich achten, was sonst beachten? Wie oft muss ich meine Wahl überprüfen? Wie erkenne ich den Unterschied zwischen einem schlechtem Fonds und einer vorübergehenden Flaute, die sich durchzuhalten lohnt? - Wenn ich unter der gesetzten Zielstellung den Anspruch, in aktive Fonds mit gewissen (wenn auch wie in einigen der o.a. Beispiele laxen) ethischen Investitionskriterien zu investieren, aufrechterhalte, wie sehr schade ich mir damit? Kann man das machen und dann halt auf ein paar Prozent Gewinn verzichten, oder werde ich für solchen Idealismus hart bestraft und sollte ihn besser schnell vergessen? Unter "ethischen Investitionskriterien" verstehe ich nicht unbedingt Spartenfonds im Bereich Umwelttechnik. Ich bin der Ansicht, dass alle Branchen nötig sind (sogar die Kernkraft). Es ging mir damals drum, dass die Unternehmen, die mit meinem Geld arbeiten, gewisse Mindestandards im Umgang mit Mensch um Umwelt einhalten. Oder ist das alles sowieso nur grober Unfug? - Brauch ich in meiner Situation neben den bereits vorhandenen Immobilien und den Fonds, die ich mir jetzt anzusparen beginne, auch noch was ganz anderes in meinem Portfolio? Ich hab jetzt viel geschrieben. Danke für jeden, der bis hierher gelesen hat und vielleicht sogar was antwortet. Ich werde aufmerksam zuhören :-). Gruß! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Februar 28, 2012 Bevor ich direkt zum Sparplan was sage, ein paar allgemein Gedanken. Evtl. findest du im Link meiner Signatur zum Humankapital ein paar Anregungen, insbesondere zum Risiko deines Berufes (selbstständig) und zur Korrelation zum Aktienmarkt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wendelin Februar 28, 2012 Hallo! Bevor ich direkt zum Sparplan was sage, ein paar allgemein Gedanken. Evtl. findest du im Link meiner Signatur zum Humankapital ein paar Anregungen, insbesondere zum Risiko deines Berufes (selbstständig) und zur Korrelation zum Aktienmarkt. Danke, interessante Sache. Zu meinem Beruf sollte ich dazusagen, dass ich einen konstanten Einkommenstrom von viele kleinen Kunden habe, dessen Versiegen nicht wahrscheinlicher (eher unwahrscheinlicher) ist als eine Kündigung eines Angestellten. Mein Humankapital kann also i.W. als low-risk wie bei einem Angestellten angenommen werden. Ggf. muss ich mu_labor niedriger ansetzen, da muss ich mal drüber nachdenken. Je nachdem, welches Gamma ich in Dein Skript einsetze, habe ich noch ungefähr fünf bis zehn Jahre, in denen ich einen Risikoanteil von 1,0 habe. Dann lag ich mit meiner Vermutung recht, dass die ca. 50% Rentenfonds in meinem Portfolio Käse sind und weg sollten? Ich würde aber gerne das Gamma noch besser verstehen. Bei dem Experiment mit der Münze würde ich ich denke ich die 50 $ nehmen. Geht es bei dem Gamma darum, ob ich mit derselbe Indififferenz wie bei der 50/100$-Wette mein ganzes Fondsvermögen aufs Spiel setzen würde? Oder geht es nur um meine Risikohaltung bei jedem konkreten einzelnen Deal ohne Berücksichtigung der Risikominderung, die ich durch die Aufteilung auf viele Aktien und mehrere Fonds erreiche? Wie würde ich meine Immobilien am besten berücksichtigen? Sehe ich die einfach als risikoarmen Anteil im Portfolio? Dann müsste ich sie wohl auf initial wealth draufaddieren? Wenn ich das nämlich tue, sinkt natürlich der Risikoanteil sofort unter 1,0, aber er bleibt immer hoch genug, als dass ich noch lange Jahre in Fonds alles komplett nur risikobehaftet haben könnte und der risikoarme Anteil komplett von den Immobilien aufgebracht wird. Aber ich glaube, das wäre eine zu einfache Sichtweise. Gruß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wendelin Februar 29, 2012 Liebe Leute, inspiziert durch Schinzilords Beitrag und weiteren drei Tagen Querlesen (nicht dass ich das vorher nicht schon getan hätte), fasse ich mal ein paar Ergebnisse zusammen, die ihr mir nicht noch extra erklären müsst: - Ich sollte zuerst ein paar Kennziffern für mein Portfolio festlegen: Aktienanteil, Streuung D/EU/Welt, noch was? und mir anschließend ein Portfolio zusammen basteln, das diesen Kennziffern entspricht und möglichst wenig "Klumpenrisiken" enthält. Mein Ex-Anlageberater hat diese Kennziffern, so er sich die Mühe überhaupt gemacht hat, sicher falsch gewählt. - Dass ich den Sustainable Water und den New Energy nicht mehr weiterbespare, scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein, da Branchenwette, von der jemand in meiner Situation die Finger lassen sollte. Werde die jetzt mit ihren mickrigen je 600 einfach stehen lassen und abstoßen wenn sie entweder mal ein wenig im Plus sind oder unter 20 % des Einstiegswerts fallen. - Um erfolgreich zu investieren sollte man Fonds nicht als schicke Produkte betrachten sondern einfach sein Portfolio unter statistischen Aspekten korrekt ausrichten. Von daher ist es völliger Käse, dass mein Ex-Berater mir einen "Dr. Höller"-Fonds anpreist weil der Dr. Höller so ein toller Kerl sei. Obwohl die Fonds wohl nicht so schlecht sind. - Genauso verliert man bei rein statistischer Betrachtung aber auch den Blick für Nachhaltigkeit. Wobei mir die Haare zu Berg standen bei der Nachhaltigkeitsumfrage aus dem anderen Thread. Da denkt also jemand, ein Fondsmanager gehe her und werfe mal eben das halbe Fondsvermögen in den Kessel um Apple davon zu überzeugen ihre iPhones nicht mehr von Kindern zusammenschrauben zu lassen. Hihi. Nee, so hatte ich mir das gar nie vorgestellt. Meine Sicht auf Nachhaltigkeitsfonds war schon immer eher statistisch geprägt: Ich ging einfach davon aus, dass bei Nachhaltigkeitsfonds neben den finanziellen Parametern auch bestimmte Nachhaltigkeitsindizes nach irgend eienr Formal mit in die Kaufentscheidung einfließen. Mehr wollte ich damit gar nicht erreichen. Ich bin Realist genug um zu verstehen, dass es kein schwarzweiß gibt und deswegen ein ökoradikales Vorgehen Käse ist (bzw. man bei konsequenter Anwendung überhaupt in gar keine Aktie investieren dürfte). Für mich bedeutet das jetzt: Ich muss schauen ob ich aus Nachhaltigkeitsfonds ein hinreichend aussichtsreiches Portfolio passend zu meinen noch zu ermittelnden Zielvorgaben zusammengestückelt bekomme. Wenn ja, kann ich dieses Steckenpferd weiterreiten, wenn nein, muss ich es in die Ecke stellen. Nachdem ich also jetzt schon etwas schlauer bin, kann ich Euch vielleicht mit informierteren Fragen aus der Reserve locken: 1. Strukturierung des Portfolios: - Aktienanteil: irgendwo zwischen dem Risikofaktor aus Shinzilords Octave-Skript und 100 - Lebensalter. Hier fühle ich mich jetzt informiert. - Anteil D/EU/Welt: Bisher weiß ich nur, dass ich das Heimatland nicht überbewerten soll. Kann man das noch genauer festlegen? Ich würde frei Schnauze mal sagen ungefähr 60% Welt, 30 % Euroland, 10 % Schwellenländer? - Ganz schwer tue ich mich noch mit der Streuung über Branchen. Wie analysiert ihr eure Portfolios an dieser Stelle? Nehmt ihr da spezielle Software bzw. Webdienste oder klaumüsert ihr das von Hand auseinander? Die FFB zeigt mir das irgendwie nur für Einzelfonds an, nicht fürs gesamte tatsächliche oder fiktive Depot. Was sind hier die Richtgrößen? Nicht mehr als xx % pro Branche? Möglichst große Anzahl Branchen? ... ? 2. Auswahl einzelner Fonds: - Hohes Treynor und Sharpe, Beta nahe bei 1, möglichst gutes Rating, TER <= 2 %, Fondsvolumen nicht zu gering, nicht erst seit gestern am Markt. Das ist doch zu einfach oder? Dann würden doch alle diesen Filter bei der FFB setzen und alle denselben Fonds kaufen. Tun sie aber nicht. Worauf achtet man noch? - "Buy and Hold" werde ich bei Gelegenheit lesen. Gibt es ähnlich gute Bücher, die nicht zwangsläufig auf die Schlussfolgerung "kauft Indexfonds" hinauslaufen? Oder ist diese Schlussfolgerung halt so, weil das Buch gut ist und ein Buch, was sagt, dass man auch aktive Fonds kaufen kann, kann per definitionem nicht gut sein? :-) 3. Fragen zu meinem Portfolio (jetzt doch): Habt ihr irgendeine Idee, warum mein Ex-Berater den Ökoflex-Dachfonds in mein Portfolio aufgenommen hat? Ich kann den Sinn dieser Entscheidung überhaupt gar nicht nachvollziehen. Der hat ein miserables Rating, performt viel schlechter als der Index, und was hab ich davon, dass das ein Dachfonds ist? Ich glaube, den werde ich auch zu besparen aufhören. Weiterhin prinzipiell besparenswert scheinen mir eigentlich nur der "Prime Values Growth" und der "Sarasin Sustainable Portfolio", allerdings halt nur unter der Maßgabe, dass sich die richtige Gesamtportfoliostruktur ergibt. Gruß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX Februar 29, 2012 2. Auswahl einzelner Fonds: - Hohes Treynor und Sharpe, Beta nahe bei 1, möglichst gutes Rating, TER <= 2 %, Fondsvolumen nicht zu gering, nicht erst seit gestern am Markt. Das ist doch zu einfach oder? Dann würden doch alle diesen Filter bei der FFB setzen und alle denselben Fonds kaufen. Tun sie aber nicht. Worauf achtet man noch? - "Buy and Hold" werde ich bei Gelegenheit lesen. Gibt es ähnlich gute Bücher, die nicht zwangsläufig auf die Schlussfolgerung "kauft Indexfonds" hinauslaufen? Oder ist diese Schlussfolgerung halt so, weil das Buch gut ist und ein Buch, was sagt, dass man auch aktive Fonds kaufen kann, kann per definitionem nicht gut sein? Es existiert eine aktuelle Studie von Morningstar bezüglich aktiver Aktienfonds - dazu hat Morningstar mehr als 1300 internationale Large-Cap Aktienfonds analysiert, die über einen Track-Record von mindestens zehn Jahren verfügen und in Europa zum Vertrieb zugelassen sind. Alle Fonds wurden daraufhin untersucht, inwieweit das Fondsmanagement in der Lage war, gegenüber der Benchmark MSCI World Index einen Mehrertrag (Alpha) zu erzielen und gleichzeitig das Portfolio in Abwärtsphasen zu schützen. Das Beta sollte kleiner als 1 sein (passiv: Beta = 1), zudem sollte der MDD durch aktives Management möglichst gering sein. Studie: Defensiv-aktive Aktienstrategien haben die Nase vorn Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 1, 2012 · bearbeitet März 1, 2012 von Schinzilord Scheint mir ja eine super Studie zu sein... http://www.absolut-report.de/news/detail/6737/ Leider versäumen die Autoren ihr Ausgangsuniversum etwas näher zu erläutern. Der Survivorship Bias wird nicht erwähnt. Es bleibt zudem der Hinweis, das Long-Only Absolute-Return- und Relative-Return-Fonds verglichen wurden, also unter Umständen Produkte, mit sehr unterschiedlichen Investmentstrategien und strategischer Asset Allocation. Als Benchmark zur Vorselektion und zur Alpha-Messung wird laut der Studie der MSCI World Index verwendet, bezüglich Währung und Dividendenverwendung aber nicht die Version des Index erläutert. Diese Umstände können die Ergebnisse möglicherweise verzerren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ragnarök März 1, 2012 Hallo Wendelin! Nach kurzem überfliegen von deinen Angaben halte ich recht wenig von deiner Altersvorsorge. Mit deinem Beruf bist du selber eine Art von Microfirma" und somit ist deine Aktienquote schon erfüllt. Demnach müsstest du alle riskanten Fonds verkaufen! Deine Immobilien gehören auch in den Bereich der riskanten Anlage. Ich würde an deiner Stelle zuerst beide Immobilien schnellstmöglich abbezahlen oder Rücklagen dafür bilden. Den Rest deiner Altersvorsorge solltest du sicher anlegen, z.B. mit Tagesgeld und Sparbriefen. Das Tagesgeld ist übrigens auch wichtig, wenn es mit dem Beruf mal nicht so gut läuft... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wendelin März 1, 2012 Nach kurzem überfliegen von deinen Angaben halte ich recht wenig von deiner Altersvorsorge. Mit deinem Beruf bist du selber eine Art von Microfirma" und somit ist deine Aktienquote schon erfüllt. Demnach müsstest du alle riskanten Fonds verkaufen! Deine Immobilien gehören auch in den Bereich der riskanten Anlage. Ich würde an deiner Stelle zuerst beide Immobilien schnellstmöglich abbezahlen oder Rücklagen dafür bilden. Den Rest deiner Altersvorsorge solltest du sicher anlegen, z.B. mit Tagesgeld und Sparbriefen. Das Tagesgeld ist übrigens auch wichtig, wenn es mit dem Beruf mal nicht so gut läuft... Danke für den Hinweis auf mein betriebliches Risiko. Allerdings ist das ein Gebiet auf dem ich mich - anders als bei Wertpapieren - auskenne, und ich bin mir sicher, dass mein Verdienstausfallrisiko hier geringer ist als wenn ich angestellt tätig wäre. Meine freiberufliche Tätigkeit ist in keiner Weise mit einer Mikrofirma zu vergleichen und ich betreibe sehr erfolgreiches Risikomanagement. Ich möchte das nicht näher ausführen weil ich nicht alles über mich hier im Forum preisgeben will und auch weil das Thema hier Fonds und nicht freiberufliches Arbeiten ist. Tagesgeld in der notwendigen Höhe ist selbstverständlich und hab ich hier einfach nicht aufgeführt. Immobilien: Eine ist unbelastet, die andere bezahle ich mit maximaler Geschwindigkeit (jedes Jahr maximale vertraglich vorgesehene Sondertilgung) ab, damit werde ich in 5 Jahren dann fertig sein. Für Investitionen kommen natürlich nur Summen in Frage, die darüber hinaus anfallen. Bei einer Asset Allocation würde ich meinen Beruf eindeutig als Low-Risk einordnen, schon auch weil er nicht High-Yield ist im übrigen, deswegen bin ich von Altersvorsorge unterhalb des Inflationsausgleichs nicht so angetan ;-). Sofern ich eine umfassende Asset Allocation durchführen möchte, muss ich mir über die Einordnung meiner Immobilien nachdenken. Auch dabei könnt ihr mir im Fondsforum wenig helfen. Dass die potentiell auch nach Abbezahlung) nicht ganz so unriskant sind ist mir klar, aber da muss ich andere Experten fragen. Jedoch gesteht mir ja shinzilords Octave-Script in meinem Alter noch einen Risikofaktor von 1 (abgesehen vom Humankapital) zu, sofern ich also mein Humankapital als low risk definiere, passt das dann auch mit den Immobilien. Daher zurück zum Thema: Einen bestimmten Teil meiner monatlichen Überschüsse möchte ich in Fonds stecken und hier brauche ich Tipps für die Fondsauswahl. Was ich bisher aus dem Forum extrahiert habe, ist ungefähr wie folgt: Wenn ich nicht zocken will sondern einfach nicht schlechter als der Durchschnitt dastehen und zudem nicht über tiefes Marktwissen verfüge, sollte ich mir ein gut austariertes ETF-Portfolio zusammenbasteln. Aktive Fonds scheinen nur dann besser auszusehen, wenn sie von Markt zu Markt hüpfen, und der Gedanke, dass sie sich dabei mal verhüpfen könnten, ist für mich schon recht plausibel. Also besser einen intelligenden Querschnitt über alle Märkte. "Buy and Hold" ist auf dem Postweg. Falls ihr mir für die Fondsauswahl noch konkretere Tipps geben wollt, würds mich freuen, wenn nicht beiß ich mich halt da durch. Habe allerdings schon festgestelt, dass die Frankfurter Fondsbank die gängigen ETF gar nicht im Angebot hat. Sind die Leute also alle doof oder Zocker, die mit der Frankfurter Fondsbank arbeiten??? Welchen anderen Anbieter empfiehlt ihr, bei dem man gebührenarm/los ein ETF-Porfolio besparen kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 2, 2012 Daher zurück zum Thema: Einen bestimmten Teil meiner monatlichen Überschüsse möchte ich in Fonds stecken und hier brauche ich Tipps für die Fondsauswahl. Was ich bisher aus dem Forum extrahiert habe, ist ungefähr wie folgt: Wenn ich nicht zocken will sondern einfach nicht schlechter als der Durchschnitt dastehen und zudem nicht über tiefes Marktwissen verfüge, sollte ich mir ein gut austariertes ETF-Portfolio zusammenbasteln. Aktive Fonds scheinen nur dann besser auszusehen, wenn sie von Markt zu Markt hüpfen, und der Gedanke, dass sie sich dabei mal verhüpfen könnten, ist für mich schon recht plausibel. Also besser einen intelligenden Querschnitt über alle Märkte. "Buy and Hold" ist auf dem Postweg. Falls ihr mir für die Fondsauswahl noch konkretere Tipps geben wollt, würds mich freuen, wenn nicht beiß ich mich halt da durch. Habe allerdings schon festgestelt, dass die Frankfurter Fondsbank die gängigen ETF gar nicht im Angebot hat. Sind die Leute also alle doof oder Zocker, die mit der Frankfurter Fondsbank arbeiten??? Welchen anderen Anbieter empfiehlt ihr, bei dem man gebührenarm/los ein ETF-Porfolio besparen kann? Ich mache dies über die comdirect, gibt auch zur Zeit eine nette Kaufaktion, da halten sich die Gebühren und der Spread im Rahmen. Ich selbst hab ein ETF Portfolio. Mein Zielportfolio ist 45% Aktien, 30% Anleihen, je 12.5% in REITs und Rohstoffe. Abgebildet wird dies über MSCI World und EM, Bund Future, Infl. Linker, Corp. Bonds, Fremdwährungsstaatsanleihen, REIT-ETF und Commerzbank Commodity EW Index (ETF090). DIE Königsaufteilung gibt es nicht, jeder muss die für einen selbst passende finden. Hier im Forum haben wir auch schon an rein Marktkapitalisierungsgewichteten Zusammensetzungen gearbeitet. Die Menschheit verteilt wohl das Geld in etwa SO. Abweichungen von der kompletten Marktmeinung muss man dann nur noch vor sich selbst begründen Man muss ja auch bedenken, dass manche Assets nicht effizient investierbar sind, Institutionelle Investoren und Versicherungen andere Interessen als man selbst verfolgt (z.B. extrem langlaufende Verbindlichkeiten etc.), sodass eine Abweichung hiervon sinnvoll erscheint. Ich habe meinen Frieden gemacht und werde nur noch mehr Renten Langläufer (auch und gerade in Zeiten niedriger ZInsen!!!) dazumischen. Ich bin mir auch sicher, dass du mit deinem Interesse und deinem bereitsaufgebauten Wissen eine für dich schlüssige Lösung findest. Auch wenn man an der exakten Assetallocation mehr als sein ganzes Leben feilen kann, geht jedoch kein Weg an einem systematischen Top-Down Entscheidungsprozess vorbei (wie du es ja auch machst). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag