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florian_hh
· bearbeitet von florian_hh

Hallo Zusammen,

 

bin neu hier und nachdem ich mich in das Thema BU eingelesen habe und mich auch von einem Makler beraten lasse, bleiben für mich die folgenden Fragen offen:

Da ich als Freiberufler im IT-Bereich spezialisiert bin, frage ich mich wie das Thema "ich kann meinen aktuellen Beruf nicht mehr ausüben" klar an den einzelnen aktuellen Tätigkeiten festgemacht werden kann.

 

Des Weiteren hat mir mein Makler empfohlen, die BU nach Einkommensverlust zu wählen, also wenn ich weniger als z.B. 75% meines bisherigen Einkommens verdiene in Zusammenhang mit einer ärztlich festgestellten Erkrankung, würde der Versicherer leisten. Ist das so richtig? Als Freiberufler sehe ich das als schwierig an da ich je nach Auftragslage mal mehr, mal weniger verdiene.

 

Würdet Ihr vielleicht grundsätzlich eher eine andere "BU"-Versicherung(z.B. Dread Disease) für Freiberufler wie mich wählen aufgrund der nicht klar definierbaren Abgrenzung von anderen IT-Berufen?

 

Ach so, eine ergänzende Frage noch: Mein Makler hat mir bisher kein Protokoll ausgehändigt, ist das Pflicht und sollte ich darauf bestehen?

 

Ihr merkt vielleicht, ich versuche auch herauszufinden ob mein Makler sein Geld wert ist ;)

 

Danke im voraus!

 

LG

Florian

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Hallo,

 

und herzlich willkommen im Forum.

 

Vielleicht darf ich zunächst auch ein paar Fragen stellen:

 

- Wie alt bist Du?

- Wurde über Themen wie die Pflicht zur Umorganisation geredet?

- Welche anderen Leistungsmerkmale wurden erörtert?

- Gesundheitsakte okay?

- Risikohobbys?

- Größere "Anschaffungen" (Hausbau, Heirat, Geburt,...) in naher Zukunft?

 

Ich halte eine BU Versicherung für essentiell, auch für Freiberufler.

Ein gutes Bedingungswerk wird Deine berufliche Stellung ensprechend Ausbildung, sozialem Ansehen, Einkommensverlust usw. definieren; ganz allgemein gesprochen wird man Dir demnach nichts anbieten können bei dem Du Dich in einem oder mehrere dieser Kriterien schlechter stellst. Ohnehin wird auf den zuletzt ausgeübten Beruf in seiner entsprechenden Ausprägung geprüft werden (was das für Freiberufler bedeutet, siehe weiter unten). Die oft zitierten Themen abstrakte oder konkrete Verweisung findet auf Freiberufler meist "zweitrangig" Anwendung, hier geht es vielmehr um die Thematik Umorganisation (daher meine Frage oben). Bei der Prüfung, ob ein Selbständiger berufsunfähig ist wird idR gefragt ob eine Umorganisation durchgeführt werden könnte.

 

Wenn man bei Freiberuflern die berufliche Tätigkeit rechtich "fassen" will muss man v.a. beachten dass diese "in ihren unternehmerischen Gestaltungsrechten grundsätzlich keiner Fremdbestimmung unterworfen sind" und ihnen "das betriebliche Direktionsrecht zukommt, wonach sie allein darüber bestimmen können, welches betriebliche Arbeitsfeld, in welchem Umfang und für welche Zeit sie durch eigene Arbeit ausfüllen [...]". Auf der Grundlage dieser rechtlichen Ausgestaltung der beruflichen Tätigkeit ist die Tätigkeit eines Freiberuflers zu definieren als "die Leitung eines Betriebes unter der Mitarbeit an einer von ihnen selbst bestimmten Stelle". Eine BU liegt demnach also nicht vor wenn man zwar selbst gesundheitsbedingt die vorangegangene Tätigkeit nicht mehr ausüben kann, aber dem Direktionsrecht etc. weiter nachgehen kann, auch wenn dies bedeutet dass Aufgaben übertragen werden müssen oder Maßnahmen der Umgestaltung getroffen werden müssen. Rechtlich ist das alles nicht ganz trivial, ich hoffe Du kannst mir folgen...

 

Eine Dread Disease sehe ich eher als Option für Leute die keine BU mehr bekommen; die Liste der Krankheiten ist nunmal begrenzt und selbst eine hohe VS von 100-200k EUR liegt oft unter dem Wert dessen was eine BU über die Zeit leistet (Bsp: 30 Jahre x 12 Monate x 2000 EUR = 720k EUR). Eine DD kann aber das nötige Kapital liefern um für die Dauer der Erkrankung einen Vertreter zu bezahlten damit das Geschäft nicht den Bach runtergeht; das kann für Freiberufler durchaus interessant sein, lässt sich aber auch anders lösen.

 

Ein Beratungsprotokoll ist Pflicht, allerdings kann es ja sein dass er es Dir noch aushängigen wird - er muss das ja nicht nach jedem einzelnen Gespräch machen sondern irgendwann während des "Abschlussprozesses".

 

Wie genau hat der denn "BU nach Einkommensverlust" erklärt?

Was wurde konkret (Anbieter/Tarif) empfohlen?

 

Vlg

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florian_hh
· bearbeitet von florian_hh

Hallo,

danke für die Antwort. Ich versuche mal alle Fragen zu beantworten:

 

Zunächst habe ich Vergleiche diverser Versicherungen von meinem Makler erhalten. Darunter wurde das Angebot der HDI Gerling(Tarif BV12) hervorgehoben aufgrund der Bedingungen und der Leistungen. Eine Übersicht über alle Bedingungen mit "erfüllt"/"nicht erfüllt" und detaillierten Informationen(Auszüge aus den jeweiligen Bedingungen) wurde mitgeliefert. Dementsprechend habe ich auch generell nichts an der Beratung auszusetzen.

 

Die Eckdaten:

- Mein Alter: 31 Jahre

- Ich bin als Freiberufler Einzelunternehmer und zunächst ist auch nicht geplant, weitere Mitarbeiter zu beschäftigen(mir ist klar das wenn sich daran etwas ändert, die Versicherung Bescheid wissen muss und ich mir erneut Gedanken wegen der Umorganisation machen muss)

- keine Risikohobbies

- größere Anschaffungen in den nächsten 5 Jahren nicht geplant(aber auch nicht auszuschließen)

- Gesundheitsakte eigentlich ok jedoch wurde die Festanstellung auf ärztlichen Rat aufgegeben wegen "Verdacht auf Tinnitus" welcher sich jedoch nicht bestätigt hat(ist also nicht mehr aktuell); was die Versicherungen mit dieser Information machen kann ich nicht einschätzen

- es wurden diverse Leistungsmerkmale erörtert wie z.B.

-- rückwirkende Leistung

-- Fristen bei der Leistungsbearbeitung

-- Verkürzter Prognosezeitraum

-- ausschl. Prüfrung des zuletzt ausgeübten Berufs

-- Verzicht auf zeitl. begrenzte Anerkenntnis

-- Arztanordnungsklausel

-- abstrakte Verweisung

-- Geltungsbereich

etc.

 

- Die Pflicht zur Umorganisation wurde erörtert jedoch auch klar gemacht das es rechtlich schwierig wird und ich mich im Falle der BU schon auf eine rechtliche Auseinandersetzung einstellen sollte. Generell ist in den Bedingungen der Passus "...keine wesentliche Beeinträchtigung ihrer bisherigen Lebensstellung eintritt." Damit soll gemeint sein das nicht mehr als 20% Einkommensminderung zugemutet werden kann. In den Bedingungen zur konkreten Verweisung findet sich ein entrechender Passus "kundenfreundliche Lebensstellung bei konkreter Verweisung" mit der Angabe "...eine Einkommensreduzierung von 20% oder mehr... gilt als unzumutbar". Diese Bedingungen finden sich allerdings nicht beim empfohlenen Tarif(sondern nur bei den Vergleichstarifen der Nuernberger und HanseMerkur da bei HDI-Gerling auf die konkrete Verweisung verzichtet wird.

 

Bei der Bedingung "Verzicht auf Umorganisation bei Selbständigen" steht bei allen aufgeführten Versicherungen ein "nicht erfüllt". Gibt es da nichts auf dem Markt was speziell auf Selbständige zugeschnitten ist?

Ebenso die Bedingung "Verzicht auf Paragraph 163 VVG" hat bei allen Tarifen ein "nicht erfüllt".

 

Ich hoffe, mit diesem Informationen kann man arbeiten. ;-)

 

LG

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Bei der Bedingung "Verzicht auf Umorganisation bei Selbständigen" steht bei allen aufgeführten Versicherungen ein "nicht erfüllt". Gibt es da nichts auf dem Markt was speziell auf Selbständige zugeschnitten ist?

Ebenso die Bedingung "Verzicht auf Paragraph 163 VVG" hat bei allen Tarifen ein "nicht erfüllt".

 

Ich bin gerade etwas unter Wasser und melde mich nochmal ausführlicher, aber dass es keine Anbieter gibt die auf Anpassung der Beiträge nach § 163 Abs.1 VVG verzichten ist hoffentlich schonmal nicht behauptet worden.

Ich habe dem Beratungsgespräch nicht beigewohnt und unabhängig von meiner Meinung zu diesem Leistungsmerkmal sollte der Berater Dir hätte aufzeigen können dass es etliche Anbieter gibt die auf solche Anpassungen verzichten.

 

Einen vollständigen "Verzicht auf die Anordnung zur Durchführung einer zumutbare Umorganisation" bietet aber m.E. in der Tat - in einer solch deutlichen Form - keine derzeit am Markt agierende Gesellschaft; dennoch unterscheiden sich die Regelungen auch hier im Detail zT eklatant.

 

Ob die HDI zu Deinen Wünschen nun passt oder nicht passt ist für mich ohne dem Gespräch beigewohnt zu haben natürlich nicht einfach zu beurteilen.

Passt denn das was an Leistungsmerkmalen geboten wird zu Deinen Wünschen und passt das das was die anderen Anbieter aus "der Liste" bieten weniger?

 

Def. geht die HDI von 25% zumutbarer Minderung aus, andere Gesellschaften gehen hier zB. "nur" bis 20%.

Andererseits stimme ich zu dass die HDI sehr detailliert auf die Regelungen zur Umorganisation eingeht was ich auch eher positiv werten würde.

Auf ein Angestelltendasein wird Dich die HDI eher nicht verweisen, das ist in ihren Bedingungen sehr sauber geregelt; man erkennt klar "Selbstbestimmung und Direktionsrecht" (s.o.) an und formuliert dies in den Bedingungen auch klar aus (zumindest klarer als viele andere).

 

Passus zur zumutbaren Einkommensminderungen und zu Szenarien in dem wirklich auf eine Umorganisation verzichtet werden würde:

 

Die Zumutbarkeit einer Umorganisation ist nicht von einer völligen Kostenneutralität abhängig. Gewisse kostenbedingte Einkommensminderungen sind von Ihnen dann hinzunehmen, wenn dadurch Ihr erzieltes Einkommen nicht spürbar unter das Niveau des zuletzt erzielten Einkommens absinkt. Eine Entscheidung über die Zumutbarkeit von einkommensmindernden Kosten einer Umor-ganisation kann gerechterweise nur im konkreten Einzelfall unter Berücksichtigung der bei BU-Eintritt vorliegenden betrieblichen Verhältnisse und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen getroffen werden. Wir halten hierbei einmalige einkommensmindernde Kosten für zumutbar, sofern sie 25 % aller versicherten BU-Leistungen (versicherte jährliche BU-Renten und Bruttoprämien) einschließlich der versicherten BU-Leistungen bei anderen Versicherern nicht übersteigen. Sollten sich jedoch auf Grund der Rechtsprechung der Oberlandesgerichte oder des Bundesgerichtshofes eine andere Zumutbarkeitsbegrenzung ergeben, wäre diese zu berücksichtigen.

 

[...]

 

Wenn Sie nachweisen, dass die Umorganisation aus einem der nachstehend genannten Gründe nicht durchführbar ist, spielt die Frage einer Umorganisation für die Feststellung Ihrer BU keine Rolle. Mögliche Gründe sind:

 

- die Betriebsstruktur oder die Betriebsgröße lassen keine Umorganisation zu,

- die Anzahl der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterstruktur erlauben keine Umorganisati-on,

- die Umorganisation wäre betriebswirtschaftlich unsinnig oder ist rechtlich unzu-lässig,

- die Umorganisation erfordert einen erheblichen Kapitaleinsatz,

- die Umorganisation wäre mit unzumutbar hohen Kosten verbunden, die Ihnen eine spürbare und nachhaltige Einkommensmin-derung bescheren würden,

- durch eine Umorganisation würden Ihnen nur Tätigkeitsfelder verbleiben bzw. ge-schaffen, für deren Ausübung Ihnen die er-forderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse oder die gesundheitlichen Voraussetzungen fehlen,

- durch eine Umorganisation würden Ihnen keine Ihrer Position angemessenen Tätig-keitsfelder, sondern nur noch Verlegenheits-arbeiten verbleiben.

 

Insgesamt habe ich nicht das Gefühl dass Du schlecht beraten wurdest (auf Basis der bislag vorliegenden Informationen).

 

Welche Rentenhöhe, welches Endalter, welcher mtl. Butto-/ Nettobeitrag?

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florian_hh

Danke für die schnelle Antwort.

 

Welche Rentenhöhe, welches Endalter, welcher mtl. Butto-/ Nettobeitrag?

Schreib ich Dir heute Abend, habe die Unterlagen gerade nicht zur Hand.

 

Ich bin gerade etwas unter Wasser und melde mich nochmal ausführlicher, aber dass es keine Anbieter gibt die auf Anpassung der Beiträge nach § 163 Abs.1 VVG verzichten ist hoffentlich schonmal nicht behauptet worden.

Er hat mir aufgezeigt das nicht ganz klar ist wie sinnvoll der Verzicht oder Nichtverzicht ist. Im Falle einer Beitragsanpassung müßte es dem Versicherer ja schon so "schlecht gehen" das er Konkurs anmelden müßte.

 

Passt denn das was an Leistungsmerkmalen geboten wird zu Deinen Wünschen und passt das das was die anderen Anbieter aus "der Liste" bieten weniger?

Ja, das passt generell sehr gut im Vergleich!

 

Def. geht die HDI von 25% zumutbarer Minderung aus, andere Gesellschaften gehen hier zB. "nur" bis 20%.

Verstehe ich das richtig das so vorgegangen wird:

1. Habe ich eine Einkommensminderung von >25%

wenn ja

2. Ist eine Umorganisation möglich um die Einkommensminderung zu reduzieren

wenn ja

3.1 Keine Rente

wenn nein

3.2 Rente wird gezahlt

 

Kann ich als Einzelunternehmer eigentlich davon ausgehen das die folgenden Gründe in meinem Fall eine Umorganisation nicht relevant erscheinen lassen, oder?

- die Betriebsstruktur oder die Betriebsgröße lassen keine Umorganisation zu(keine Struktur, bin allein)

- die Anzahl der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterstruktur erlauben keine Umorganisation(bin allein)

- die Umorganisation wäre betriebswirtschaftlich unsinnig oder ist rechtlich unzulässig

 

Anders gefragt am konkreten Beispiel:

Ich arbeite eigentlich immer beim Kunden vor Ort im Projekt. Nun der Fall das ich nicht mehr in der Lage bin, zum Kunden zu kommen weil ich z.B. nicht mehr laufen kann. Von zu Hause aus könnte ich arbeiten, es gibt aber keine Kunden welche das mitmachen. Also bin ich per se berufsunfähig. Lt. HDI, da sie ja auf die konkrete und abstrakte Verweisung verzichten, zählt dann nur der Nachweis, das ich mehr als 25% Einkommenseinbußen habe. Das kann ich durch meinen Steuerberater nachweisen welcher aufgrund der vom Arzt ausgestellten Bescheinigung mir atestiert, das ich in den kommenden 6 Monaten voraussichtlich wenig bis keine Einnahmen haben werde. Da sollte der Fall doch eigentlich klar sein, oder?

 

Unabhängig von der Krankheit, solange ich dadurch zusammen mit meinem Arzt und Steuerberater "nachweise" das ich einen (voraussichtlichen) Einkommensverlust von mehr als 25% habe, sollte die Versicherung zahlen, richtig?

 

Die Basis für den Einkommensverlust ist mir dabei auch nicht wirklich klar. Ist es mein letztes Einkommen lt. Steuerbescheid? Da ich schwankende Einkünfte habe finde ich es schwierig, klar zu sagen, ich habe einen Einkommensverlust. Lt. meinem Berater muss man dann im konkreten Fall schauen das man alle möglichen Belege zusammensucht um darzulegen, das man z.B. einen Stundensatz entsprechend dem Marktdurchschnitt erhält, jedoch nicht die volle Zeit mehr arbeiten kann aufgrund der bestehenden Kranktheit und somit seine Einkommenshöhe nicht mehr halten kann.

 

Wie du merkst, mir geht es konkret darum, wie ich sicher "nachweisen" kann das ich berufsunfähig bin. Da ich keine Lust(und vielleicht auch keine Kraft mehr) habe, mich mit Anwälten und zu viel Papierkrams auseinanderzusetzen im Fall der Fälle möchte ich gerne vorher Gewissheit haben das sich eine BU auch für mich lohnt.

 

Ein anderer Fall wäre:

Ich habe z.B. einen Herzinfarkt und danach kann ich nur noch mit links(als Rechtshänder) arbeiten. Ich kann also weiterarbeiten... im Fall einer Dread Disease Versicherung würde ich da sofort Geld bekommen und könnte damit eine kostenintensive Reha machen. Im Falle der BU müßte ich "nur" meinen Arzt und Steuerberater überzeugen und mich dann aber ggf. mit einem Gutachter der Versicherung rumschlagen?

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Danke für die schnelle Antwort.

 

Gerne.

 

Welche Rentenhöhe, welches Endalter, welcher mtl. Butto-/ Nettobeitrag?

Schreib ich Dir heute Abend, habe die Unterlagen gerade nicht zur Hand.

 

Ich bin gerade etwas unter Wasser und melde mich nochmal ausführlicher, aber dass es keine Anbieter gibt die auf Anpassung der Beiträge nach § 163 Abs.1 VVG verzichten ist hoffentlich schonmal nicht behauptet worden.

Er hat mir aufgezeigt das nicht ganz klar ist wie sinnvoll der Verzicht oder Nichtverzicht ist. Im Falle einer Beitragsanpassung müßte es dem Versicherer ja schon so "schlecht gehen" das er Konkurs anmelden müßte.

 

Und genau dieser Aussage stimme ich zu.

VUs können ja ohnehin nicht willkürlich die Beiträge erhöhen; idR müssen hier auch noch Ombudsmännder basierend auf einer vom VU zu liefernden Begründung zustimmen.

Nimmt man aber von Beginn an diese Notoption, bleibt dem VU, wenn es wirklich ohne die Erhöhung nicht mehr klarkommt nur ein schwerer Gang.... der Kunde landet dann uU im Protektur - will man das?

Es muss nicht so kommen, aber es ist zumindest ein denkbares Szenario dessen man sich bewusst sein sollte.

 

Passt denn das was an Leistungsmerkmalen geboten wird zu Deinen Wünschen und passt das das was die anderen Anbieter aus "der Liste" bieten weniger?

Ja, das passt generell sehr gut im Vergleich!

 

Sehr gut.

 

Def. geht die HDI von 25% zumutbarer Minderung aus, andere Gesellschaften gehen hier zB. "nur" bis 20%.

Verstehe ich das richtig das so vorgegangen wird:

1. Habe ich eine Einkommensminderung von >25%

wenn ja

2. Ist eine Umorganisation möglich um die Einkommensminderung zu reduzieren

wenn ja

3.1 Keine Rente

wenn nein

3.2 Rente wird gezahlt

 

Ich möchte das nicht so eindeutig bejahen, da jeder Fall anders ist und eine generelle Aussage schwierig.

Außerdem verlassen wir hier den Bereich dessen was man als Orientierung in einem Forum liefern kann und bewegen uns langsam auf einen Punkt zu der eine Beratung erfordert.

Wenn Du Dich rückversichern willst, bitte doch einfach von einem zweiten Makler um eine Zweitmeinung/Zweitberatung.

 

Was mich v..a. wundert:

Hast Du alle diese Fragen schon Deinem Makler gestellt?

Wenn nein, wieso nicht - er wird dafür bezahlt und muss auch für seine Aussagen haften.

Wenn ja, was waren seine Antworten?

 

Kann ich als Einzelunternehmer eigentlich davon ausgehen das die folgenden Gründe in meinem Fall eine Umorganisation nicht relevant erscheinen lassen, oder?

- die Betriebsstruktur oder die Betriebsgröße lassen keine Umorganisation zu(keine Struktur, bin allein)

- die Anzahl der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterstruktur erlauben keine Umorganisation(bin allein)

- die Umorganisation wäre betriebswirtschaftlich unsinnig oder ist rechtlich unzulässig

 

Anders gefragt am konkreten Beispiel:

Ich arbeite eigentlich immer beim Kunden vor Ort im Projekt. Nun der Fall das ich nicht mehr in der Lage bin, zum Kunden zu kommen weil ich z.B. nicht mehr laufen kann. Von zu Hause aus könnte ich arbeiten, es gibt aber keine Kunden welche das mitmachen. Also bin ich per se berufsunfähig. Lt. HDI, da sie ja auf die konkrete und abstrakte Verweisung verzichten, zählt dann nur der Nachweis, das ich mehr als 25% Einkommenseinbußen habe. Das kann ich durch meinen Steuerberater nachweisen welcher aufgrund der vom Arzt ausgestellten Bescheinigung mir atestiert, das ich in den kommenden 6 Monaten voraussichtlich wenig bis keine Einnahmen haben werde. Da sollte der Fall doch eigentlich klar sein, oder?

 

 

Unabhängig von der Krankheit, solange ich dadurch zusammen mit meinem Arzt und Steuerberater "nachweise" das ich einen (voraussichtlichen) Einkommensverlust von mehr als 25% habe, sollte die Versicherung zahlen, richtig?

 

Die Basis für den Einkommensverlust ist mir dabei auch nicht wirklich klar. Ist es mein letztes Einkommen lt. Steuerbescheid? Da ich schwankende Einkünfte habe finde ich es schwierig, klar zu sagen, ich habe einen Einkommensverlust. Lt. meinem Berater muss man dann im konkreten Fall schauen das man alle möglichen Belege zusammensucht um darzulegen, das man z.B. einen Stundensatz entsprechend dem Marktdurchschnitt erhält, jedoch nicht die volle Zeit mehr arbeiten kann aufgrund der bestehenden Kranktheit und somit seine Einkommenshöhe nicht mehr halten kann.

 

Wie du merkst, mir geht es konkret darum, wie ich sicher "nachweisen" kann das ich berufsunfähig bin. Da ich keine Lust(und vielleicht auch keine Kraft mehr) habe, mich mit Anwälten und zu viel Papierkrams auseinanderzusetzen im Fall der Fälle möchte ich gerne vorher Gewissheit haben das sich eine BU auch für mich lohnt.

 

Ein anderer Fall wäre:

Ich habe z.B. einen Herzinfarkt und danach kann ich nur noch mit links(als Rechtshänder) arbeiten. Ich kann also weiterarbeiten... im Fall einer Dread Disease Versicherung würde ich da sofort Geld bekommen und könnte damit eine kostenintensive Reha machen. Im Falle der BU müßte ich "nur" meinen Arzt und Steuerberater überzeugen und mich dann aber ggf. mit einem Gutachter der Versicherung rumschlagen?

 

Sorry, das ist alles von vielen Faktoren abhängig; pauschale Aussagen sind schwierig und hier sollte nun doch jmd. beraten der dann auch für seine Beratung haftet; das geht für eine "Beratung" in einem Forum deutlich zu weit.

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florian_hh

Guten Morgen,

 

Was mich v..a. wundert:

Hast Du alle diese Fragen schon Deinem Makler gestellt?

Wenn nein, wieso nicht - er wird dafür bezahlt und muss auch für seine Aussagen haften.

Wenn ja, was waren seine Antworten?

 

Ich habe ihn das vielleicht noch nicht so klar gefragt wie ich das hier formuliert habe. Werde ihn bitten, mir das schriftlich zu beantworten dann ist die Haftung auch sicher.

 

Hier noch der empfohlene Tarif der HDI:

BV12 - Netto 112,12 / Brutto 149,49 / Garantierte Rente 2500,00

 

Endalter ist 67 Jahre und damit eine Laufzeit von 31 Jahren.

 

Aber generell hast Du Recht, ich werde meinen Makler nochmal befragen zum Thema und mir ggf. eine Zweimeinung einholen.

 

Danke erstmal!

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Guten Morgen,

 

Was mich v..a. wundert:

Hast Du alle diese Fragen schon Deinem Makler gestellt?

Wenn nein, wieso nicht - er wird dafür bezahlt und muss auch für seine Aussagen haften.

Wenn ja, was waren seine Antworten?

 

Ich habe ihn das vielleicht noch nicht so klar gefragt wie ich das hier formuliert habe. Werde ihn bitten, mir das schriftlich zu beantworten dann ist die Haftung auch sicher.

 

Hier noch der empfohlene Tarif der HDI:

BV12 - Netto 112,12 / Brutto 149,49 / Garantierte Rente 2500,00

 

Endalter ist 67 Jahre und damit eine Laufzeit von 31 Jahren.

 

Klingt i.O.

Es geht zwar auch günstiger (hab das eben mal kurz durchgerechnet; der VWB würde zB auch günstiger versichern), allerdings müsste man dann nochmal die Bedingungen vergleichen (insb. mit Deinen Wünschen abgleichen; vllt gabs ja gute Gründe für die HDI zB vs. VWB).

Wie gesagt halte ich die HDI aufgrund der sehr genauen Regelungen für Freiberufler/Selbständige für keine schlechte Wahl und habe auch nicht das Gefühl dass Du schlecht beraten wurdest.

 

Aber generell hast Du Recht, ich werde meinen Makler nochmal befragen zum Thema und mir ggf. eine Zweimeinung einholen.

 

Denke das macht am meisten Sinn.

Wenn er wirklich kompetent ist wird er sich dann auch kompetent dazu äußern :)

Und ihn zu fragen bevor man eine Zweitmeinung einholt ist ja auch nur fair.

Er muss ja zumindest die Chance bekommen zu beraten :)

 

Danke erstmal!

 

Sehr gerne.

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florian_hh
· bearbeitet von florian_hh

Hallo,

 

die Antworten den Versicherer sind da, leider haben die meisten abgelehnt oder(wie die HDI) Wartezeit(2 Jahre) gefordert. Wegen des Verdachts auf Tinnitus und dem bestehenden Sodbrennen gehen die Versicherer wohl erstmal auf Abstand.

 

Jetzt überlege ich deswegen(und auch wegen der einfachereren Geltendmachung des Versicherungsfalles) eine Multi-Rente von Janitos oder eine Dread-Disease Versicherung abzuschließen.

 

Mir ist klar, das damit nur bestimmte Fälle abgesichert, diese jedoch klar definiert sind.

Meine Frage dazu, soricht etwas gegen die Multi-Rente von Janitos? Von den Beiträgen her und den versicherten Krankheiten klingt das sehr gut:

3.000€ Rente lebenslang: 57,87€ monatl.

3.000€ Rente lebenslang mit 1,5% jährl. Erhöhung: 69,54€

 

Rente bis 67 Jahre interessiert mich hier nicht.

 

Auf was sollte man bei den Bedingungen achten?

 

Dread-Disease Versicherung hatte ich mir auch von meinem Makler prüfen lassen, er sagte mir das die Beiträge dort allerdings höher ausfallen(Beispiel 250TSD Vers.Summe - ca. 120-140€ Beiträge mit kleinem Umfang an Krankheiten).

 

LG

Florian

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swingkid

Nichts halbes und nichts ganzes.

Lass Dir von Deinem Makler mal alternativ folgende Kombination rechnen:

-Unfallversicherung (leistet dann auch unterhalb der 50%-Schwelle),

-Krankentagegeld

-Pflegetagegeld mit Leistung bei Demenzerkrankung.

 

Die Multirente ist eher ein Segen für faule Vermittler, in Ihrer Gesamtheit aber nicht wirklich brauchbar oder brauchbarer als ein Paket aus verschiedenen Bausteinen, wo Du Dir aber die Versicherer nach Ihren Bedingungen selektieren kannst.

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florian_hh

Nichts halbes und nichts ganzes.

Lass Dir von Deinem Makler mal alternativ folgende Kombination rechnen:

-Unfallversicherung (leistet dann auch unterhalb der 50%-Schwelle),

-Krankentagegeld

-Pflegetagegeld mit Leistung bei Demenzerkrankung.

 

Die Multirente ist eher ein Segen für faule Vermittler, in Ihrer Gesamtheit aber nicht wirklich brauchbar oder brauchbarer als ein Paket aus verschiedenen Bausteinen, wo Du Dir aber die Versicherer nach Ihren Bedingungen selektieren kannst.

 

Also eine Versicherung für KT(ab dem 23. Tag) mit Pflegezusatz habe ich bereits(bei der ENVIVAS).

 

Die von Dir vorgeschlagenen Versicherungen würden aber Krankheiten wie z.B. Organschäden oder Krebs generell nicht abdecken. Nur wenn es zu einem Krankenhausaufenthalt(>23 Tage) oder einer Pflegestufe kommt...

 

Mit geht es hierbei auch nicht um die Absicherung im Fall von Alterskrankheiten wie z.B. Demenz sondern um Krankheiten welche mich berufsunfähig machen, also als Alternative zur BU.

 

Du siehst, überzeugt hast Du mich noch nicht! :unsure:

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swingkid

Ich habe nicht vor, Dich zu überzeugen. Deine persönliche Absicherung ist Deine Sache und interessiert mich nicht. Ich wollte eine mögliche Alternative darstellen. Wenn Dir die MultiRente als passend erscheint, dann mach das doch. Dann wundert es mich nur, dass Du Dich hier rückversichern möchtest? Außerdem würde mich interessieren, woher Du weisst, dass eine Unfallversicherung keine Organschäden abdeckt? Mal abgesehen davon, dass die Ursache eine andere ist als bei der Organkomponente der Janitos?

Nur wenn es zu einem Krankenhausaufenthalt(>23 Tage) oder einer Pflegestufe kommt...

Würfel bitte nicht Krankentagegeld und Krankenhaustagegeld durcheinander. Den Fehler haben schon viele gemacht, und der ein oder andere hat das auch schon mehr oder weniger bitter bereut. Ich bleibe dabei: Die MultiRente und ähnliche Konstrukte von Allianz, Barmenia und Konsorten sind Teilausschnittsdeckungen, die man über ein Paket besser und umfassender absichern kann. Und auch eine Unfallversicherung lässt sich so gestalten, dass Sie den gleichen Umfang bietet wie die MR bei Organschäden. Hat dann halt seinen Preis. Aber das weiss Dein Makler auch.

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florian_hh

Ich habe nicht vor, Dich zu überzeugen. Deine persönliche Absicherung ist Deine Sache und interessiert mich nicht. Ich wollte eine mögliche Alternative darstellen. Wenn Dir die MultiRente als passend erscheint, dann mach das doch. Dann wundert es mich nur, dass Du Dich hier rückversichern möchtest? Außerdem würde mich interessieren, woher Du weisst, dass eine Unfallversicherung keine Organschäden abdeckt? Mal abgesehen davon, dass die Ursache eine andere ist als bei der Organkomponente der Janitos?

 

Und ich danke Dir für diese Alternativen!

Organschäden sind also auch absicherbar? Das wußte ich nicht! Krebs ist damit aber nicht absicherbar, oder?

Ich werde das mit der Kombination meinem Makler mal als Aufgabe mitgeben und er soll mir die Kombination mal der Multirente gegenüberstellen.

 

Würfel bitte nicht Krankentagegeld und Krankenhaustagegeld durcheinander. Den Fehler haben schon viele gemacht, und der ein oder andere hat das auch schon mehr oder weniger bitter bereut. Ich bleibe dabei: Die MultiRente und ähnliche Konstrukte von Allianz, Barmenia und Konsorten sind Teilausschnittsdeckungen, die man über ein Paket besser und umfassender absichern kann. Und auch eine Unfallversicherung lässt sich so gestalten, dass Sie den gleichen Umfang bietet wie die MR bei Organschäden. Hat dann halt seinen Preis. Aber das weiss Dein Makler auch.

 

Danke für den Hinweis, ich meinte natürlich Krankentagegeld. Das habe ich ab dem 43. Tag einmal gesetzlich und einmal zusätzlich privat abgesichert. Wobei das gesetzliche KTG "nur" 78 Wochen innerhalb von 3 Jahren gezahlt wird. Eine längerfristige Krankheit kann, muss aber nicht in einer Pflegestufe(Pflegezusatzvers.) oder Invalidität(Unfallversicherung) enden und demnach wäre ich an der Stelle mit den von Dir vorgeschlagenen Versicherungen nicht abgesichert oder sehe ich das falsch?

 

Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Unterstützung!

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