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Hans_L

Relevanz der Börsenkurse

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Hans_L

Hallo,

 

als absoluter neuling im Thema habe ich mich erst mal einige Zeit mit der Beobachtung der Börsenkurse beschäftigt.

Dass größere Kursschwankungen meist in Kombination mit geringen Umsätzen einhergehen, war schnell ersichtlich,

überrascht hat mich dann aber doch eine kleine Rechnung:

gehandelte Summe eines Tages / Marktkapitalisierung =< 0,05% (meistens, oft sogar nur 0,015%)

Da stellt sich mir doch die Frage "warum hat der Kurswert so einen öffentlichkeitswirksamen Wert?"

 

im Umkehrschluß bedeutet dies doch , daß 99,95% der Aktien sich nicht bewegen,

wieso mißt man dem verschwindend gereingen Teil eine solche Bedeutung zu?

ich sehe nicht ein, daß der Bestand von fast 100% schlagartig wegen einger "Krumen" auf- oder abgewertet wird.

 

Eigentlich müßte doch ein Index geschaffen werden, der Kurse, Umsatz und Marktkapitalisierung einbezieht,

alles andere ist doch Kaffeesatzlesen?????

 

Gruß

Hans

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Kaffeetasse

stimmt...jetzt wo du es sagst. :w00t:

warum ist man da bloß nicht früher draufgekommen?

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Anleger Klein

im Umkehrschluß bedeutet dies doch , daß 99,95% der Aktien sich nicht bewegen,

wieso mißt man dem verschwindend gereingen Teil eine solche Bedeutung zu?

ich sehe nicht ein, daß der Bestand von fast 100% schlagartig wegen einger "Krumen" auf- oder abgewertet wird.

 

:D interessante These :D

 

Der Denkfehler ist, das es eine Rolle spielt wer was wovon hat - es hat im Prinzip keinen Wert, solange kein Austausch stattfindet. Ein Kauf/Verkauf ist immer ein Tausch Aktie gegen Geld und die Geldmenge ein Index für den Wert der Tauschware. Den anderen 99,95% nützen ihre Aktien erstmal nichts, erst wenn sie sich mit ihnen etwas kaufen wollen bekommen sie einen Wert. Die 0,05% haben "heute" ihre Aktien zu Geld gemacht und x Euro dafür bekommen, das gibt denen die ihre noch haben einen Richtwert was sie beim Verkauf erwarten können.

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bb_florian

überrascht hat mich dann aber doch eine kleine Rechnung:

gehandelte Summe eines Tages / Marktkapitalisierung =< 0,05% (meistens, oft sogar nur 0,015%)

 

Falsch, zumindest bei DAX-Werten.

Stichprobe von heute: Siemens Umsatz Xetra 185,597 Mio. (dazu kommt nochmal ein bisschen was, BATS z.B. 16,588 Mio und Turquoise) Market Cap 58 Mrd, macht ca. 0,32% (für Xetra Vol / Market Cap)

Deutsche Bank Umsatz Xetra142.364 Mio, Market Cap 26,2 Mrd, macht ca. 0,54%.

 

 

 

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Hans_L

Hi Maddin,

 

warum ist man da bloß nicht früher draufgekommen?

ich habs befürchtet, daß ich der erste bin ;)

 

@Klein

im Prinzip keinen Wert, solange kein Austausch stattfindet

das ist klar, gilt aber doch nur bei kleinen Mengen, wenn ich z.B. 100 Mio Stck oder mehr an der Börse verkaufen würde, wäre der Kurs jeder Aktie vermutlich absolut im Keller

(drum machts ja keiner) der Substanzwert wäre aber doch unverändert.

Darum fragte ich ja, ob die Bestandsbewertung mit dieser Momentaufnahme nicht Kaffeesatzleserei ist.

 

@Florian,

gut, ich gebe zu, habe nicht alle Handelsplattformen aller Papiere nachgerechnet, aber machen 0,015 oder 0,5% wirklich so viel aus?

 

Gruß

Hans

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bb_florian
· bearbeitet von bb_florian

Dann zur Frage, es gibt bestimmt viele mögliche Antworten...

a ) In den Kursschwankungen stecken (auch) Informationen zur Firmenentwicklung drin. Und die Qualität der Information ist relativ hoch, da die Leute, die den Kurs "erzeugen", Geld dafür investieren müssen um ihre "Meinung" zu äußern (im Gegensatz zu Journalisten z.B. <_<)

b ) Der aktuelle Preis ist derjenenige, den du momentan erzielen kannst durch einen Verkauf einer kleinen Menge von Aktien - bei einer größeren Menge ist es sogar weniger.

c ) Sollte jemand den Preis manipulieren, dann sollten theoretisch innerhalb kurzer Zeit Marktkräfte dafür sorgen, dass der Preis wieder zum "fairen" Preis zurückkehrt.

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Ramstein

Hallo,

 

als absoluter neuling im Thema habe ich mich erst mal einige Zeit mit der Beobachtung der Börsenkurse beschäftigt.

Dass größere Kursschwankungen meist in Kombination mit geringen Umsätzen einhergehen, war schnell ersichtlich,

überrascht hat mich dann aber doch eine kleine Rechnung:

gehandelte Summe eines Tages / Marktkapitalisierung =< 0,05% (meistens, oft sogar nur 0,015%)

Da stellt sich mir doch die Frage "warum hat der Kurswert so einen öffentlichkeitswirksamen Wert?"

 

im Umkehrschluß bedeutet dies doch , daß 99,95% der Aktien sich nicht bewegen,

wieso mißt man dem verschwindend gereingen Teil eine solche Bedeutung zu?

ich sehe nicht ein, daß der Bestand von fast 100% schlagartig wegen einger "Krumen" auf- oder abgewertet wird.

Geniale Erkenntnis. Die übertragen wir jetzt auf den Immobilienmarkt, den Rohölmarkt, den Goldmarkt, .... tongue.gif

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Anleger Klein

das ist klar, gilt aber doch nur bei kleinen Mengen, wenn ich z.B. 100 Mio Stck oder mehr an der Börse verkaufen würde, wäre der Kurs jeder Aktie vermutlich absolut im Keller

(drum machts ja keiner) der Substanzwert wäre aber doch unverändert.

Darum fragte ich ja, ob die Bestandsbewertung mit dieser Momentaufnahme nicht Kaffeesatzleserei ist.

 

Jein...dein Anteil, sprich (deine Aktienzahl)/(Gesamtzahl Aktien) * Unternehmenswert wäre nach wie vor mit der gleichen Substanz hinterlegt nur nützt dir das in dem Moment leider gar nichts weil keiner da ist, der deine Preisvorstellung erfüllt. Damit bist du genau so schlau wie vorher und bekommst nicht so viel Geld, wie du dir vorgestellt hast - macht aber nichts, der Preis der Kaufangebote ist eine aktuelle Bewertung. Den Market Impact durch die Transaktion an sich kann man aber herausrechnen, das stimmt. Dennoch bleibt der aktuelle Kurs die Bewertung aller Aktien.

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gnitter
· bearbeitet von gnitter

gut, ich gebe zu, habe nicht alle Handelsplattformen aller Papiere nachgerechnet, aber machen 0,015 oder 0,5% wirklich so viel aus?

 

Hm, oh ja, das macht einen gewaltigen Unterschied...

Man könnte den Börsenumsatz ja auch anders herum betrachten und z. B. Rückschlüsse ziehen auf die mittlere Haltedauer über alle Aktionäre hinweg.

 

Bei 0,5% betrüge die Haltedauer somit zweihundert Börsentage, also fast ein Jahr!.

Bei 0,015% schon 6666 Börsentage, so etwa 30 Jahre.

Das ganze passt überhaupt nicht zum Thema Sekundenhandel.

 

Ich bin ziemlich sicher, dass das Einbeziehen aller Handelsplattformen sowie außerbörslicher Handel deine "Kennzahl" stark in die Höhe treiben würde - und riesige Probleme bei der Erhebung bringen.

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Maikel
· bearbeitet von Maikel
dann sollten theoretisch innerhalb kurzer Zeit Marktkräfte dafür sorgen, dass der Preis wieder zum "fairen" Preis zurückkehrt.

Praktisch kann man immer wieder erleben, daß das manchmal nicht so gut funktioniert.

Extremfall waren z.B. die VW-Stämme, die in 2008 auf bis zu 1000 Euro hochgeschossen sind; auch davor und danach wochenlang "viel zu hohe" Kurse hatten.

 

Wenn man Pech hatte, hat man gerade zu der Zeit VW-Aktien geerbt, und auf 900 Euro/Stück Erbschaftssteuer zahlen müssen.

 

Gruß, Michael

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Maikel
Geniale Erkenntnis. Die übertragen wir jetzt auf den Immobilienmarkt, den Rohölmarkt, den Goldmarkt

Völlig richtig, und gar kein Anlaß für Ironie. Da besteht das Problem ja genauso oder ähnlich.

 

Gold ist nur so lange so viel Wert, wie nur wenige es verkaufen. Also solange man nicht von seinem "Wert" Gebrauch macht.

 

 

"Der" Ölpreis entsteht an den Spotmärkten, an denen nur eine verhältnismäßig winzige Menge gehandelt wird.

 

Den größten Teil des Öls bekommt die Spotmärkte nie zu sehen, es steht nur einfach in vielen Lieferverträgen, daß der Preis sich nach dem Spotmarkt richtet.

 

Gruß, Michael

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