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-QS-

Large Caps einfach weglassen?

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-QS-
· bearbeitet von -QS-

Ich habe gerade ein wenig auf der Website von MSCI die marktkapitalisierungsgewichteten Large-Cap- und Mid-Cap-Indizes verglichen. Dabei fällt auf, dass zumindest bei den USA, Europa und Japan auf Zehnjahressicht die Mid Caps bei scheinbar hoher Korrelation jeweils eine deutliche Outperformance gegenüber den jeweiligen "großen Brüdern" erreicht haben. In den letzten ein bis zwei Jahren hat sich das etwas relativiert, aber die längerfristige Diskrepanz ist schon sehr erheblich.

 

Mit den die jeweiligen MSCI-Indizes abbildenden drei Mid-Cap-ETFs von ETFLab könnte man nun aus meiner Sicht ein nettes Mid-Cap-Only-Portfolio für einen langen Anlagehorizont basteln. Ich denke hier an eine Gewichtung USA / Europe / Japan zu 40 / 40 / 20.

 

Nun ist das natürlich kein "echtes" Weltportfolio, was bei passiver Geldanlage ja gemeinhin als Maß aller Dinge gilt. Diesem Einwand würde ich entgegensetzen, dass die BIP-Gewichtung, trotz des Verzichts auf die EM, bei o.g. Aufteilung zumindest ganz grob erhalten bleibt. Die marktkapitalisierungsbedingte, aus BIP-Sicht deutliche Übergewichtung von Großbritannien und der Schweiz findet man auch hier vor. Das ließe sich bei entsprechender Depotgröße vielleicht durch eine Beimischung in Form eines ETF etwa auf den MDax ausgleichen. Branchendiversifikation ist eindeutig vorhanden, auch wenn sie nicht exakt wie bei den klassischen Indizes ausfällt. Verglichen mit dem klassischen MSCI Europe enthält der MSCI Europe MC z.B. erwartungsgemäß deutlich mehr Dienstleister und weniger Versorger.

 

Mid-Cap-typisch sind noch die stärkere Growthlastigkeit und das höhere KGV als mögliche Kritikpunkte aufzuführen. Und: Vergangenheitsdaten sind natürlich...Vergangenheitsdaten. Wer weiß, ob die Outperformance künftig so erhalten bleibt.

 

Wie seht Ihr das? Übersehe ich einen wichtigen Aspekt?

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Schinzilord

Studien haben gezeigt, dass MC und SC ein zu hohes Risiko für die Rendite haben, weil zu viele Leute MC als gehebelte LC sehen :)

Deswegen: wenn LC zu wenig Rendite haben, besser LC hebeln als High beta Aktien zu kaufen.

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Maikel
Wie seht Ihr das?

Auf den (M)DAX bezogen ist eine Outperformance der Mid- gegenüber den Large-Caps logisch.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Lage bei (allen) anderen Index-Gruppen ähnlich ist.

 

Wenn ein DAX-Wert stark gefallen ist (den DAX mit runtergezogen hat) steigt er in den MDAX ab.

Wenn er darin wieder kräftig gestiegen ist (den MDAX mit hochgezogen) darf er wieder in den DAX aufsteigen.

Letztlich hat also der MDAX vom Anstieg profitiert, die Verluste waren vorher im DAX angefallen (und würden wieder dort anfallen)

 

Entsprechend läuft es bei SDAX / MDAX.

Aber aus dem DAX gibt es eben keine Aufsteiger.

 

Schönes Beispiel dafür war in den letzten Jahren Infineon.

 

Gruß, Michael

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35sebastian

Es kann oder mag sein, dass Mid caps oder small caps eine bessere Performance aufweisen als die "Großen Brüder".

Ich habe es nicht untersucht. Ich stehe auf big und bevorzuge fast ausschließlich die "Gorillaaktien".

Die Performance einer Aktie ist sicherlich wichtig, aber sie sollte nicht den Risikofaktor betrachtet werden.

Aktien mit hohem Risiko haben sicherlich höhere Chancen als Aktien mit geringerem Risiko.

Für mich sind die Large Caps risikoloser und von daher sind auch die Chancen geringer.

Erfahrungsgemäß haben Unternehmen, die eine hohe Dividende auszahlen und immer wieder erhöhen, noch weniger Risiko.

Ich lege Wert auf Sicherheit, vor allem in der heutigen Zeit. Deshalb lieber Coca Cola als der Performance runner Sky News.

Und Sicherheit wird ja auch von den Ratingagenturen testiert. Ich mag A Rating, am liebsten AAA.

Zufällig habe ich mir heute die Performance Entwicklung der verschiedenen Indices angesehen. Im Jahresverlauf lag der Global Titans 50 Index in der Performance ganz vorne.

Das kann nur eine Momentaufnahme sein.

Ich kann aber mit solchen Aktien besser schlafen als mit denen aus der zweiten , dritten , vierten oder ferner liefen Reihe.

 

 

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Kaffeetasse

seb: Diese Haltung, dass du die Mid- und Smallcaps so völlig vernachlässigst und links liegen lässt, halte ich für einen deiner größten strategischen Investmentfehler.

Sicherheit/Risiko einer Aktie hängt mMm viel mehr von anderen Faktoren wie einem stabilen, konjunkturunabhängigen Geschäftmodell.

Ich glaube z.B. nicht, dass eine Munich Re sicherer als Hannover Rück ist, weil sie ein Large Cap ist.

Den Depotkern (60-80%) kann man gerne mit großen, sicheren Blue Chips a la Coke, Nestle, P&G bilden, aber auch der MDax und SDax bieten eine ganze Reihe

interessanter Unternehmen (Fuchs, Rational, Gerry Weber, Hawesko), die durchaus investmentwürdig sind und langfristig den Gesamtprofit sehr positiv beeinflußen können.

Mit ganz kleinen Nebenwerten außerhalb dieser Indizes kann ich mich allerdings auch nur sehr selten anfreunden.

Aber warum nicht mal bei Gelegenheit in eine STO (WKN 727413) investieren? Die sind ja z.B. gar nicht mal so unbekannt und klein. :-

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Fondsanleger1966
Auf den (M)DAX bezogen ist eine Outperformance der Mid- gegenüber den Large-Caps logisch.

Historisch betrachtet hat der Dax aber den deutschen Gesamtmarkt outperformt.

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Stockinvestor

@QS

 

Besorge dir das Buch "Die besten Anlagestrategien aller Zeiten" von James O'Shaughnessey und bilde dir eine eigene Meinung.

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Stockinvestor
· bearbeitet von Stockinvestor

seb: Diese Haltung, dass du die Mid- und Smallcaps so völlig vernachlässigst und links liegen lässt, halte ich für einen deiner größten strategischen Investmentfehler.

Sicherheit/Risiko einer Aktie hängt mMm viel mehr von anderen Faktoren wie einem stabilen, konjunkturunabhängigen Geschäftmodell.

Ich glaube z.B. nicht, dass eine Munich Re sicherer als Hannover Rück ist, weil sie ein Large Cap ist.

Den Depotkern (60-80%) kann man gerne mit großen, sicheren Blue Chips a la Coke, Nestle, P&G bilden, aber auch der MDax und SDax bieten eine ganze Reihe

interessanter Unternehmen (Fuchs, Rational, Gerry Weber, Hawesko), die durchaus investmentwürdig sind und langfristig den Gesamtprofit sehr positiv beeinflußen können.

Mit ganz kleinen Nebenwerten außerhalb dieser Indizes kann ich mich allerdings auch nur sehr selten anfreunden.

Aber warum nicht mal bei Gelegenheit in eine STO (WKN 727413) investieren? Die sind ja z.B. gar nicht mal so unbekannt und klein. :-

 

Ich weiß nicht, ob das ein Anlagefehler ist. Es ist halt Sebastians Art des Investierens. Ich finde sie o.k. auch wenn ich es selbst eher wie du handhabe.

Ich hätte selbst keine Bedenken einen Teil in Microcaps zu investieren, wenn die langfristigen Zahlen stimmen. Eine Erkenntnis, die ich aus dem Buch von O'Shaugnessy gezogen habe.

Sebastians Strategie ist mehr die Market Leader zu kaufen. Eine Strategie, die bei O'Shaugnessey auch ganz gut abgeschnitten und eine Überrendite zum S&P und zum Durchschnitt aller Aktien erwirtschaftet hat.

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35sebastian

Meine Art des Investierens als Anlagefehler zu bezeichnen, ist schon sehr verwegen.

Ein Freund hat den Begriff Toleranz auf Plattdeutsch einmal auf den Punkt gebracht :"Jeder mäk et mit sinnem".

Will heißen: Jeder sollte so leben, wie er es für richtig hält. Und ich investiere so, wie ich es für richtig finde.

Von den ganz Großen im Börsengeschäft nehme ich gerne Gedanken , Weisheiten und Anlagetipps auf und verwerte sie.:thumbsup:

Ich fühle mich halt bei den XXL Aktien wohl, die weltweite Marke und Marktführer sind, A Rating haben , am besten AAA, und die Milliardengewinne einfahren.

Wer es anders mag, sollte es tun, aber nicht nur davon reden.

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Kaffeetasse

Oh je,seb, jetzt häng dich doch nicht immer gleich an so Formulierungen auf und reagier nicht so allergisch.

"Anlagefehler" sollte doch keine Majestätsbeleidigung sein. Hätte auch schreiben können:

"Hier sehe ich z.B. in deiner grundsätzlich guten Anlagestrategie noch Optimierungspotential." ;)

Na ja...ich werde mich bemühen, nächstes Mal gleich die letztere Version zu verwenden.

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35sebastian

@maddin

Lass es doch einfach, das Verhalten anderer Leute zu bewerten!

Anfängerfehler, Anlagefehler!!!

Auch wenn du es gut meinst.

Um Anlegerverhalten und- stil beurteilen zu können, fehlt dir eigentlich alles.

Informationen zur Person , zum Depot und vor allem eigene Börsenerfahrungen.

 

Lass es doch einfach, damit du nicht immer wieder deine Wortwahl nachbessern musst.

Fehler ist Fehler. Da gibt es eigentlich nichts zum Nachbessern.

Es ist ein Fehler, wenn einer ohne eigene Erfahrungen einem anderen mit langjähriger Erfahrung permanent erklären will, wie Börse geht.

 

Sicher kenne ich auch Hannover Rück und viele , viele andere Sachen.

Hannover Rück hatte ich übrigens kürzlich zwecks Kauf genauer beobachtet. Da war der Kurs aber unter 20!!!!

Und vor längerer Zeit hatte ich die Aktie im Depot. Ich weiß nicht, was du in der Zeit gemacht hast. Sicherlich warst du noch nicht "an der Börse" und hast anderer Leute Depots bewertet.

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-QS-
· bearbeitet von -QS-

Vielen Dank für all Eure Antworten.

 

35sebastian,

wenn maddin711 einen Anlagegrundsatz für einen Fehler hält, dann finde ich es gut, wenn er das in einer Diskussion zum Thema Anlagestrategie auch so äußert. Ich persönlich würde z.B. das Zocken mit Pennystocks - um mal ein besonders krasses Beispiel zu nennen - als Anlagefehler bezeichnen. Dessen ungeachtet gibt es mit Sicherheit Leute, die mit genau dieser Strategie mehr Geld verdient haben, als ich in meinem Leben je besitzen werde. Das ändert aber meine Meinung zu den Pennystocks nicht.

 

Studien haben gezeigt, dass MC und SC ein zu hohes Risiko für die Rendite haben, weil zu viele Leute MC als gehebelte LC sehen :)

Dass Mid Caps womöglich das Risiko erhöhen, leuchtet auf den ersten Blick ein. Eine kurze Suche auf Google Scholar führte mich zu einem schon etwas älteren Paper der Uni Mannheim* (pdf-Format). Nach kurzem Querlesen entnehme ich diesem, dass zumindest in Europa im betrachteten Zeitraum marktkapitalisierungsgewichtete Portfolios durch die Einbeziehung von Mid Caps eine Senkung der Sharpe-Ratio erfahren hätten (ebd., S. 39).

 

Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Einschätzungen zusammenkämen! :thumbsup:

 

___________________________________

* Borgsen, Sina / Glaser, Markus 2005: Diversifikationseffekte durch Small und Mid Caps? Eine empirische Untersuchung basierend auf europäischen Aktienindizes.

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Kaffeetasse
· bearbeitet von maddin711

@maddin

Lass es doch einfach, das Verhalten anderer Leute zu bewerten!

Anfängerfehler, Anlagefehler!!!

Auch wenn du es gut meinst.

Um Anlegerverhalten und- stil beurteilen zu können, fehlt dir eigentlich alles.

Informationen zur Person , zum Depot und vor allem eigene Börsenerfahrungen.

 

Lass es doch einfach, damit du nicht immer wieder deine Wortwahl nachbessern musst.

Fehler ist Fehler. Da gibt es eigentlich nichts zum Nachbessern.

Es ist ein Fehler, wenn einer ohne eigene Erfahrungen einem anderen mit langjähriger Erfahrung permanent erklären will, wie Börse geht.

 

Sicher kenne ich auch Hannover Rück und viele , viele andere Sachen.

Hannover Rück hatte ich übrigens kürzlich zwecks Kauf genauer beobachtet. Da war der Kurs aber unter 20!!!!

Und vor längerer Zeit hatte ich die Aktie im Depot. Ich weiß nicht, was du in der Zeit gemacht hast. Sicherlich warst du noch nicht "an der Börse" und hast anderer Leute Depots bewertet.

 

Ok, seb...ist angekommen. Ich werde mich in Zukunft jeder Diskussion mit dir und Bewertung enthalten. Frage mich nur, was du dann überhaupt hier im WPF

willst. Ist es nicht Sinn und Zweck des Ganzen, sich mit anderen erfahrenen Leuten auszutauschen und voneinander zu lernen? Wenn du es nicht nötig hast,

deinen Horizont im Thema Aktien, Börse und Geldanlage zu erweitern oder Leuten wie mir nur aufgrund der Tatsache, dass sie derzeit nicht in Aktien investiert

sind bzw. nicht in dem Maße wie du und mit einer ähnlichen Philosophie wie der deinen, jegliche Kompetenz abspricht, zu diesen Themen mitzureden und

auch nur bei der kleinsten Kritik an deiner Person oder Anlagestrategie sofort pampig und menschlich beleidigend wirst, dann frage ich mich echt, was du

dir hier im WPF erwartest und erhoffst?

Ich habe mich echt immer wieder redlich bemüht, mit dir hier konstruktiv und mit der nötigen Achtung zu diskutieren, aber scheinbar hälst du dich

schlicht und einfach aufgrund deines Reichtums und einige Jahre längeren Markterfahrung für was Besseres und alles, was von Leuten wie mir

oder gar einem Aktiennovizen kommt, ist weit unter deiner Würde. So kommt das seit Jahren bei mir und vielen anderen Leuten im Forum an.

Aber gut, wenn dies dein Weg ist, dann geh ihn so weiter.

 

MfG maddin

 

P.S. Von Hannover Rück hatte ich selbst von Sommer 2002 bis Anfang 2004 100 Stück im Depot. Aber das nur am Rande...

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postguru
· bearbeitet von vanity
Vermutlich! Habe etwas aufgeräumt

das muss an der Hitze liegen

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-QS-

Gibt es noch andere Meinungen dazu (also on topic)?

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etherial

Studien haben gezeigt, dass MC und SC ein zu hohes Risiko für die Rendite haben, weil zu viele Leute MC als gehebelte LC sehen :)

Deswegen: wenn LC zu wenig Rendite haben, besser LC hebeln als High beta Aktien zu kaufen.

 

Ich bin diesbezüglich eigentlich unentschieden, aber in folgendem Thread wird angedeutet, dass SmallCaps und Midcaps ein geringeres Risiko haben. Völlig abwegig finde ich das nicht.

 

Was mich inzwischen sehr wundert, ist dass der MSCI World Performance Index so ziemlich regelmäßig sämtliche aktive Fonds underperformt. Das Passivlager erklärt sowas praktisch immer damit, dass andere Weltfonds gar nicht in die 50 größten Unternehmen der Welt investieren - unbestritten.

 

Wenn das Risiko in Form von Volatilität bei kleineren Titeln größer wäre, müsste es auch Phasen geben, wo der MSCI World gut gegen Small/Mid abschneidet, insbesondere gegen aktive Fonds. Da gibt es aus meiner Sicht mehr Kontraindikatoren als Indikatoren.

 

Du hast ja schonmal angedeutet, dass das Risiko möglicherweise wo anders liegt als in der Volatilität. Naja - mit so einer Argumentation verlässt man halt den sauberen wissenschaftlichen Weg. Auch wenn mir das im Gesamtkontext ebenfalls plausibler scheint, als dass die großen Globalplayer der Finanzwelt diese garantierten Gewinne einfach liegen lassen.

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