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StinkeBär

physische Auslieferung von Aktien

Empfohlene Beiträge

StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Hallo Forengemeinde.

 

Früher wurden ja teilweise Aktien noch in Tresoren als effektive Stücke in Papierform gelagert.

 

Geht sowas heute immer noch (bei allen Aktien)? Was würde ungefähr so eine Auslieferung kosten bei der Bank? Wie kommt man dann bei ausgelieferten ausländischen und inländischen Aktien an seine Dividende? Wann kann eine solche Auslieferung sinnvoll sein? Ist eine außerbörsliche Übertragung auf andere Privatpersonen statthaft?

 

 

Wer Informationen, Erfahrungen und Wissen über die physische Auslieferungen von Aktien hat, kann ja hier sein Wissen in Annahme eines grundsätzlichen allgemeinen Interesses kundtun.

 

Vielleicht kommen im Laufe der Zeit ein paar nützliche Hinweise zustande...

 

Vielen Dank im Voraus.

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Die Umstellung auf Namensaktien macht es ja dem Staat recht leicht heutzutage bspw. bei politischen Umbrüchen oder in Notsituationen Zwangsenteignungen im Bedarfsfall per einfaches Gesetz vorzunehmen bspw. bei strauchelnden systemrelevanten Banken.

 

Bspw. 2009 das Gesetz zur Enteignung der HRE-Aktionäre.

 

Außerdem könnten Börsen geschlossen gehalten werden. Nur mal so als Anregung...

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Kaffeetasse
· bearbeitet von maddin711

Hmmmm, gute Frage. Wie lief das mit den Dividenden usw. eigentlich vor 30-40 Jahren, als es noch keine virtuellen Online-Depots gab?

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akku5
· bearbeitet von akku5

Hmmmm, gute Frage. Wie lief das mit den Dividenden usw. eigentlich vor 30-40 Jahren, als es noch keine virtuellen Online-Depots gab?

 

Da wurden ,wenn ich das richtig verstanden habe, Kupons von der Wertpapier-Urkunde (vom Bogen) abgeschnibbelt, wenn man sie bei der Bank eingereicht hat und dann hat man seine Kohle gekriegt. Zumindest war das ganz früher so. Wie lange das ging weiß ich auch nicht.

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Die Welt vom 14.12.02: Das Tafelgeschäft ist tot

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bb_florian

Soweit ich weiß, sind die meisten Aktien mittlerweile als Globalurkunde verbrieft, d.h. es gibt genau ein schriftliches Dokument, das alle Aktien gleichzeitig verbrieft, und das liegt bei Clearstream. Auslieferung ist also nichtmal theoretisch möglich (außer vielleicht du besitzt alle Aktien einer Firma :thumbsup:). Wikipedia weiß mehr zum Thema.

 

Enteignen könnte man bei physischen Stück ja genauso, der HRE-Fall ginge ja genauso durch, einfach die effektiven Stücke für wertlos erklären. Außerdem war es keine "Enteignung", sondern ein Squeeze-Out. Und mE sind die Aktionäre von einer praktisch wertlosen Firma da ganz schön gut weggekommen.

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StinkeBär

Vielen lieben Dank für die Hinweise und Links! :thumbsup:

 

 

Im Endeffekt sind die Motive ähnlich wie bei physischer Lagerung von Gold. Der HRE Fall war nur ein aktuelles und vorgeschobenes Beispiel.

 

Die Gründe für ein Tafelgeschäft sind vielfältig und dienen nicht immer steuerehrlichen Zwecken.

 

Als Gründe werden u.a. oftmals angeführt:

Einsparung von Depotgebühren: Insbesondere bei thesaurierenden Investmentfonds

ist die Eigenverwahrung beliebt, da keinerlei Zinstermine überwacht werden müssen und

Verwaltungsgebühren gänzlich entfallen

 

Verschenken der Wertpapiere als effektive Stücke, was besonders bei schmuckvollen

Stücken eine besondere Wertigkeit darstellt

 

Zugriff der Bank infolge einer Bürgschaftsverpflichtung wird vermieden

 

Verstecken des Vermögens vor Angehörigen oder Gläubigern

 

Anonymität vor dem Ehegatten, um das Vermögen nicht in eine spätere Zugewinnausgleichsforderung einfließen zu lassen

 

Angst vor einer Bankenpleite

 

Besitzerstolz

 

Jederzeitige rasche Verfügbarkeit über die Wertpapiere. Beispielsweise auf einer Auslandsreise können bei einer fremden Bank effektive Wertpiere in Geld umgewandelt werden, ohne dass die heimische Bank in weiter Ferne eingeschaltet werden muss

 

Anonymität des Besitzers.

 

Steuerumgehungen. Viele Anleger verwahren Wertpapiere in einem Safe oder daheim

und lösen die fälligen Zinskupons dann im Ausland, beispielsweise in Luxemburg, der

Schweiz und Österreich, ohne Zinsabschlag ein. Insbesondere bei thesaurierenden

Fondsanteilen vermeidet man die jährliche Reise und braucht nur bei der Veräußerung

die ausländische Bank aufzusuchen. Solange die erhaltenen Zinsen später in der Steuererklärung deklariert werden, ist der Vorgang legal und man vermeidet den Vorwegabzug

 

EU-Zinsrichtlinie. Die in einem Auslandsdepot lagernden thesaurierenden Wertpapiere

wurden vor dem 1.7.2005 effektiv ausgehändigt, um sie später in einem nicht betroffenen

Land einzulösen

 

Die Vermeidung der Aufdeckung von Vermögen im Todesfall. Inhalte eines Banksafes

werden nicht automatisch im Erbfall den Finanzämtern gemeldet. Es handelt sich in

den meisten Fällen um Schwarzgeld, das bereits seit Jahren oder sogar Jahrzehnten illegal

dem deutschen Finanzminister vorenthalten worden ist.

 

und und und

Quelle: http://www.axisrechtsanwaelte.de/fileadmin/templates/pdf/beitraege/2005/20051017tafel.pdf?PHPSESSID=346c36584b8fea8b2560386a88e43c6a

 

Fazit: Schade, dass das Tafelgeschäft kaum noch möglich ist. Die mobilen Aktien werden immer immobiler.

 

Zugegeben in normalen Zeiten alles kein Thema, aber es gibt auch Zeiten, wo man bspw. schnell die Koffer packen muss, um mit der Familie in ein sicheres Ausland zu fliehen. Bleiben wohl nur einige Edelmetalle und eingeschränkt Bargeld(größere Auszahlungen müssen angemeldet werden!).

Schade, weil die keine Erträgen in Form von Ausschüttungen bringen.

 

(Auf die teilweise strafrechtliche Relevanz der Motive wird hiermit der Vollständigkeit hingewiesen.)

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Stockinvestor
· bearbeitet von Stockinvestor

Man muss die verschiedenen "Systeme" der einzelnen Länder beachten. In Italien und Frankreich gibt es überhaupt keine effektiven Stücke. In Deutschland gibt es sie noch, allerdings gehen immer mehr Firmen dazu über diese effektiven Stücke einzustellen, weil sich Buchstücke leichter verwalten lassen. In Deutschland gab es zu jeder Aktie (Mantel) noch einen Bogen mit Kupons, den man abgeschnitten hat und seiner Bank zur Einlösung vorgelegt hat. Dieses Verfahen ist sehr kostenaufwendig, weil es hohe Personalkosten verursacht. Es muss jemanden geben, der die Kupons zählt, zur Einlösungsstelle verschickt usw. Außerdem besteht immer die Gefahr des Verlustes, weshalb dieseKupons teuer über Werttransportfirmen versendet werden. Wie ihr seht hat dieses System seine Macken. Des weiteren hat der Gesetzgeber dem ganzen einen Riegel vorgeschoben, weil gerne Gelder am Fiskus vorbeigeschoben wurde hat man gesagt, wir erheben eine Steuer von 35 % bei sogenannten Tafelgeschäften (Einlösung des Kupons am Schalter). Wer seine Papiere bei einer Bank verwahrt hat zahlt nur 25 %. Das war 1992. Mittlerweile lohnt sich das Geschäft nicht mehr, so dass nur wenige Banken effektive Stücke entgegennehmen.

Ein anderes System ist das der Angloamerikaner (GB und USA). Hier kann man jeder Zeit seine Papiere effektiv ausliefern lassen (Kosten bankabhängig von Bank zu Bank ca. 250 Euro). Bei diesem System gibt es sogenannte Registratoren. Dort ist man mit Name und Adresse hinterlegt. Wenn es zur Dividendenausschüttung kommt, bekommt man einen Scheck an seine Adresse zugesandt. Bei kleinen Summen ist dann die Scheckeinlösung teurer als die Dividende. Außerdem muss man sich bei Kapitalmaßnahmen (z.B. Splits, Spinn-offs etc.) selber um seinen Scheiß kümmern. Korrespondenz läuft in Englisch. Man muss also schon gut Englisch können und immer schön reagieren, wenn man angeschrieben wird und bei Umzug dies auch dem Registrator mitteilen, sonst kommt der Dividendenscheck nicht mehr an.

Mir wäre die effetive Verwahrung zu stressig und halte es für den Kleinanleger für zu kostenintensiv.

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Akaman

@StinkeBär:

 

Wenn es dir nur um einen kapitalistischen Wandschmuck geht, könntest du hier fündig werden.

 

Meiner Erinnerung nach hatte Beate Uhse ursprünglich (auch) effektive Stücke ausgegeben. Ob man die als Wandschmuck bezeichnen kann, ist wohl Geschmackssache.

 

Wenn es auch eine Anleihe sein kann: John Silver hat kürzlich etwas zu Fussballanleihen geschrieben; hier sollte man aber die Risiken und Nebenwirkungen beachten.

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Big Harry

Ich habe keine Ahnung, in wie weit man welche Aktien sich physisch liefern lassen kann. Da müsste man sich wohl an seine Bank wenden. Meines Wissens nach müsste es aber zum Beispiel bei Deka Investmentfonds gehen. Zumindest kann man da noch effektive Gewinnscheine einlösen und auf diesem Wege seine Ausschüttungen bekommen. Somit wird der dazugehörige Mantel ja auch zurückgenommen werden. (und somit müssten ja vermutlich auch effektive Fondsanteile geliefert werden können)

Wie bereits angesprochen wurdeist der ganze Spaß natürlich nicht billig, aber da kann man sich ja auch die preiswerteste Bank raussuchen. Da die Bepreisung unter Umständen pro Einlösung erfolgt könnte es preislich dann sogar attraktiver sein, Dividendenscheine einer AG über mehrere Jahre zu sammeln und dann gebündelt einzulösen, aber falls das geht sicher nur für wenige Jahre, danach verfallen die Ansprüche. (irgendwo meine ich mal was von zwei oder drei Jahren gehört zu haben).

Beispielhaft ist die Bepreisung beim S-Broker wie folgt: Auslieferung 58,00/Gattung, dafür ist die Einlösung effektiver Wertpapiere nicht möglich. Aber das kann man dann ja bei seiner Hausbank machen, da man ja kein Depot dort braucht. Aber ich würde schon von ca. 25-30 mindestens für die Einlösung eines Dividendenscheins ausgehen, sodass man schon einige Anteilsscheine braucht, damit sich das ganze lohnt.

 

Wenn das ganze bei ausländischen Aktien geht müsste man ja einfach die Lagerstelle auf Deutschland wechseln und sich die Stücke dann ausliefern lassen. (Lagerstellenwechsel beim S-Broker 10,00, Auslieferung wieder 58,00). Wenn die Schecks dann per Post kommen kostet die Einlösung des Schecks auch ca. 25, was sicher insbesondere bei Quartalsdividenden teuer wird.

 

Übrigens gibts hier echte effektive Wertpapiere: http://www.oneshare.com/?AID=514993&PID=5733381

 

Für Fans des Werner-Comics sind auch die Aktien der Achterbahn AG zu empfehlen, da die vom Wernerzeichner Brösel gestaltet wurden (natürlich mit Werner drauf). Und gabs bei Beate Uhse nicht sogar mehrere Motive zum Sammeln? (hab ich mal irgendwo gehört)

 

 

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