Padua Januar 14, 2013 Folgende Meldung verbreitet dpa: Peking (dpa) - Peking hat die Smog-Alarmstufe Orange ausgerufen. Wegen der bislang schlimmsten Luftverschmutzung in seiner Geschichte wurden in der chinesischen Hauptstadt etliche Fabriken stillgelegt. Fahrverbote wurden aber nur begrenzt verhängt. In Staatsmedien regt sich heftige Kritik an den Behörden, Umweltprobleme lange vertuscht zu haben. Auch wurde das blinde Wirtschaftswachstum der aufstrebenden zweitgrößten Volkswirtschaft angeprangert. Aktivisten forderten eine Verringerung des steigenden Kohleverbrauchs in China. Ob sich etwas nach diesem Ereignis massiv verändert, weiß ich nicht. Wenn die Situation sich aber noch mehr verschlimmert, wird der Ruf nach Veränderungen stärker werden. Da so etwas auch wirtschaftliche Folgen hätte, frage ich mich, wer dabei aus gewinnt bzw. verliert. Welche Branchen/Firmen werden positiv oder negativ betroffen sein? Deshalb frage ich mal in die Runde, wie Eure Meinung dazu aussieht. Gruß Padua Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
YoungTrader96 Januar 14, 2013 Ich denke mal, dass die Verlierer in diesem Fall glasklar die Fabrikbetreiber sind. Sie geben viel Geld für die Stillegung und das neu Eröffnen aus und verlieren natürlich wertvolle Zeit an Produktion, wobei sie wieder Verluste mit machen, da die Ware nicht produziert und somit verkauft werden kann. Zu den Gewinnern kann ich nicht viel sagen. Vielleicht sind es die Umweltaktivisten, die in diesem Fall gewonnen haben. LG Martin Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
nickelich Januar 14, 2013 In Peking kann die Dicke Luft zwei ganz unterschiedliche Ursachen haben. Einerseits Inversionswetterlagen (Luft oben wärmer als unten) in denen die Abgase nicht nach oben abziehen können. Im Ruhrgebiet gab es soetwas häufig bis in die späten 70ger Jahre hinein, in Bitterfeld bis 1990. Andererseits wird Peking häufig von Staubstürmen heimgesucht. Der extrem feine Staub hängt auch noch lange in der Luft, wenn der Wind schon längst eingeschlafen ist und verteilt sich überallhin, kriecht in alle Ritzen. Die Frauen wickeln dann den Kopf in ein durchsichtiges Tuch ein, das sie am Hals zusammenbinden. Dieser Staub ist viel schlimmer als die zu schmeckende Luftverschmutzung bei Inversionswetterlagen. Die wenigen Umweltaktivisten werden weder von der Masse, noch von den einheimischen Medien wahrgenommen. Nur wenn die Partei den Umweltschutz auf ihre Fahne schreiben würde, könnte sich etwas in Bezug auf die Luftreinheit verbessern. Inflationsbekämpfung, die Blase bei den Immobilienpreisen und der Verkehrsinfarkt sind vordringliche Themen für ein Land, das in wenigen Jahren vom Entwicklungshilfeempfänger zum Massenproduzenten von High-Tech geworden ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klein Gordon Januar 15, 2013 Das Problem ist eher, dass viele Haushalte mit schlechter Kohle heizen (vgl. Quelle "75 Prozent der 20 Millionen Haushalte in Peking heizen mit Kohle."). Langfristig muss in Peking eine alternative Wärmeversorgung (Fernwärme, Erdgas, Strom?) aufgebaut werden, so wie es in Europa auch geschah. Jeder kann sich dann wohl selbst die Profiteure selbst ausmalen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag