Cartman999 Juni 21, 2013 Ist es möglich dass ein Index den Wert 0 erreicht? Ich verstehe nicht warum der argentinische Aktienindex Merval nie auf Null gefallen ist. Wenn ein Land bankrott ist, müsste der Index doch auch Null betragen, oder? Gibt es einen wichtigen Index der bereits Null erreicht? Ist es möglich einen Index einzustellen wenn er gegen Null läuft? Also einen Index komplett aufzulösen und erst wieder einen neuen Index zu erstellen wenn ein Land nicht mehr bankrott ist. Ich möchte einen Teil meines Geldes langfristig(mindestens 3 Jahre) investieren, und suche deshalb nach Schnäppchen die vielleicht in 3-5 Jahren viel mehr wert sind. Ich dachte da z.B. an Griechenland und später mal Zypern. Oder gibt es bessere Alternativen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juni 22, 2013 Ich verstehe nicht warum der argentinische Aktienindex Merval nie auf Null gefallen ist. Wenn ein Land bankrott ist, müsste der Index doch auch Null betragen, oder? Warum sollte ein Aktienindex auf Null fallen, nur weil ein Staat zahlungsunfähig ist? Ausserdem war Argentinien imho auch 2001/2002 nicht zahlungsunfähig, sondern lediglich zahlungsunwillig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Squirrel Juni 22, 2013 @Cartman: Ist Dir klar, dass es auch ein Währungsrisiko geben kann/gibt? Vielleicht nicht bei Zypern oder G-Land. Wohl aber bei Lateinamerika. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sisyphos Juni 22, 2013 Ist es möglich dass ein Index den Wert 0 erreicht? Ich verstehe nicht warum der argentinische Aktienindex Merval nie auf Null gefallen ist. Wenn ein Land bankrott ist, müsste der Index doch auch Null betragen, oder? Schon Deine Grundannahme ist nicht korrekt. Was hat der Aktienindex mit einem Staatsbankrott zu tun? Warum sollten denn, wenn ein Staat bankrott oder korrekter unfähig oder unwillig ist, seine Staatsschulden zu begleichen, die Unternehmen, die in diesem Staat angesiedelt sind, plötzlich zahlungsunfähig oder gar wertlos sein. Es handelt sich doch um völlig unterschiedliche Rechtssubjekte. Auch bei einer Insolvenz eines Staates produzieren die Unternehmen weiter und erwirtschaften Gewinne. Möglicherweise haben sie Schwierigkeiten, Devisen für Importgüter zu beschaffen oder müsssen höhere Steuern oder Abgaben zahlen, und erwirtschaften weniger Gewinne aber sie sind doch ganz sicher nicht wertlos. Selbst nach einem totalen Zusammenbruch eines Staates wie Deutschlands am Ende des 2.Weltkriegs waren doch die deutschen Unternehmen und damit ihre Aktien nicht wertlos. Im übrigen werden an der Börse immer Zukunftserwartungen berücksichtigt, also berücksichtigt, ob ein Unternehmen vielleicht in Zukunft Geinne machen wird. Ein Aktien-Index könnte nur dann den Wert Null annehmen, wenn alle in ihm enthaltnenen Aktien wertlos wären. Das könnte z.B. der Fall sein, wenn ein Staat diese Unternehmen zwangsverstaatlicht also die Aktionäre entschädigungslos enteignet. Aber selbst dann dürfte es noch Spekulanten geben, die für einzelne Aktien und damit auch den Index Geld bieten, weil sie hoffen, daß in Zukunft vielleicht eine Entschädigung erzielbar ist. Mit Geldanlage hat das alles wenig, dafür umso mehr mit Zockerei zu tun. Wenn Du also bei der Insolvenz eines Staates zocken möchtest, mußt Du die Anleihen dieses Staates kaufen und auf eine spätere Rückzahlung oder Entschädigung spekulieren. Genau wegen solcher Zocks ist ihr Wert nicht Null. Dafür gibt es einige berühmte Beispiele. Im Fall Argentiniens haben Hedgefonds etliche Anlehen aufgekauft und versuchen nun im Ausland, argentinisches Staatseigentum (nicht Firmeneigentum!) beschlagnahmen zu lassen. Unlängst ist ihnen das bei einem Segelschulschiff der argentinischen Marine geglückt. Ein anderes Beispiel sind Anleihen des zaristischen Rußlands. Als in Rußland die Kommunisten die Macht übernahmen, weigerten sie sich, die Anleihen des Zarenreichs zu bedienen. Der Wert dieser Anleihen sank damit natürlich rapide. Gleichwohl wurden sie weiterhin an der Börse in Paris gehandelt und etliche Spekulanten hofften auf eine spätere Rückzahlung. Tatsächlich kam es nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 2001 zu einer kleinen Entschädigungszahlung an die Anleihenbesitzer. Dieser Zock ging also tatsächlich auf - allerdings erst nach mehr als 80 Jahren! Du könntest mit den von Dir geplanten 3 Jahren also leicht daneben liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RED-BARON Juni 22, 2013 Was Griechenland, Zypern usw. betrifft - kann nur von einem Gipfel bis zum nächsten spekuliert werden. 3 Jahre sind da viel zu lang Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiennovize Juni 22, 2013 Eigentlich wurde es schon in hinreichender Form erklärt: Staat und Börse sind zweierlei. Und selbst wenn der Staat in großem Stile in Unternehmen investiert ist (Petrobras in Brasilien ist ein Beispiel dafür), dann heißt dies nicht, dass im Falle eines Staatsbankrotts, bei welchem die Gläubiger nicht mehr bedient werden können, die in diesem Staat ansessigen Unternehmen nichts mehr wert sind. Veranschaulichen wir das doch mal mit einem bankrotten Ex-Millionär: Er hat keine Kohle mehr auf dem Konto, um die Gläubiger zu bedienen. Doch heißt das auch, das sein Jaguar in der Garage und das Tafelsilber in seiner Schublade dann auch nichts mehr wert sind? Nö, also... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cartman999 Juni 22, 2013 So wie es scheint war der Index doch für eine kurze Zeit auf Null: http://www.onvista.de/index/MERVAL-Index-8384721?ID_NOTATION=8384721&MONTHS=MAX#chart Stellt den Chart auf 15J dann seht ihr es. Wie ist das denn zu erklären? Oder ist das ein Fehler im Chart? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juni 22, 2013 So wie es scheint war der Index doch für eine kurze Zeit auf Null: http://www.onvista.de/index/MERVAL-Index-8384721?ID_NOTATION=8384721&MONTHS=MAX#chart Stellt den Chart auf 15J dann seht ihr es. Wie ist das denn zu erklären? Oder ist das ein Fehler im Chart? Datenfehler - zum 110sten Mal, Finanzportale sind unzuverlässig. http://www.merval.sba.com.ar/default.aspx Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 Juni 22, 2013 · bearbeitet Juni 22, 2013 von akku5 So wie es scheint war der Index doch für eine kurze Zeit auf Null: http://www.onvista.de/index/MERVAL-Index-8384721?ID_NOTATION=8384721&MONTHS=MAX#chart Stellt den Chart auf 15J dann seht ihr es. Wie ist das denn zu erklären? Oder ist das ein Fehler im Chart? Das ist mit Sicherheit ein Fehler. Siehe z.B. Wikipedia Mein Link Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Juni 22, 2013 · bearbeitet Juni 22, 2013 von bondholder So wie es scheint war der Index doch für eine kurze Zeit auf Null: http://www.onvista.d...ONTHS=MAX#chart Kannst du uns eine plausible Begründung geben, warum man alle diese Aktien hätte gratis erwerben können? Oder, anders gefragt: In welcher Situation wärst du als Inhaber einer Aktie bereit, diese zu verschenken? P.S.: Natürlich ist es möglich, sich selbst Indices zu basteln, die irgendwann den Nullpunkt erreichen – wie wäre es mit dem Neuer-Markt-Insolvenzaktien-kurz-vor-dem-Delisting-Index® (Spielregeln: die Indexzusammensetzung bleibt statisch, Aktien werden grundsätzlich nie verkauft, auch nicht vor Einstellung der Börsennotierung wegen Löschung der Gesellschaft)) ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Juni 22, 2013 · bearbeitet Juni 22, 2013 von bondholder Ich möchte einen Teil meines Geldes langfristig(mindestens 3 Jahre) investieren, und suche deshalb nach Schnäppchen die vielleicht in 3-5 Jahren viel mehr wert sind. Ich dachte da z.B. an Griechenland und später mal Zypern. Ganz wörtlich genommen (Schnäppchen die vielleicht in 3-5 Jahren viel mehr wert sind) dürfte der GDP-Kicker deine Anforderungen erfüllen. Fast-Totalverlust ist nicht garantiert, aber die Chancen darauf stehen gar nicht so schlecht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Juni 22, 2013 Eigentlich wurde es schon in hinreichender Form erklärt: Staat und Börse sind zweierlei. Und selbst wenn der Staat in großem Stile in Unternehmen investiert ist (Petrobras in Brasilien ist ein Beispiel dafür), dann heißt dies nicht, dass im Falle eines Staatsbankrotts, bei welchem die Gläubiger nicht mehr bedient werden können, die in diesem Staat ansessigen Unternehmen nichts mehr wert sind. Veranschaulichen wir das doch mal mit einem bankrotten Ex-Millionär: Er hat keine Kohle mehr auf dem Konto, um die Gläubiger zu bedienen. Doch heißt das auch, das sein Jaguar in der Garage und das Tafelsilber in seiner Schublade dann auch nichts mehr wert sind? Nö, also... Wenn der Ex Millionär pleite ist, geht das Tafelsilber aber in den Besitz der Gläubiger über. Und da kann es sehr wohl sein, dass die Aktien auf den Millionär nix mehr wert sind, wenn das Eigenkapital komplett aufgebraucht ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chartwaves Juni 23, 2013 Staat und Börse sind zweierlei. Wenn das doch mal die Leute verstehen würden, die andauernd erzählen, der DAX müsste wegen der Euro-Krise doch sehr viel niedriger stehen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Siphex Juni 23, 2013 Um zu einschätzen zu können ob ein Index auf 0 fallen kann, ist es wichtig zu wissen a.) aus was und mit welcher Gewichtung besteht der Index b.) wie sind die Regeln für die Zusammensetzung Nicht unbedingt zwingend erforderlich, aber zur Beantwortung von a) und b.) meistens doch erforderlich: c) wer legt den Index überhaupt auf Es gibt sehr, sehr viele Indizes. Bei den allermeisten dürfte es unmöglich sein, dass sie auf 0 fallen (da die Zusammensetzung vorher geändert wird), insbesondere bei Nischen-Indizes können sie allerdings nahe der 0 vorbeischrammen oder ganz eingestellt werden (viele Indizes werden deshalb aufgelegt, weil man ein Zertifikat vertreiben möchte und man dafür einen Referenzindex braucht; sofern irgendwann keinen Bedarf mehr für das Zertifikat bestehen, besteht auch keinen Bedarf mehr für den Index). Beispiel: Solactive China Solar Index Bildet chinesische Solaraktien ab. Bisheriger Tiefstand bei ca. 10 Punkten. Wenn man sich mit der Zusammensetzung und den Regeln dafür beschäftigt, weiß man auch weshalb das so ist. Deine Ausgangsüberlegung generell kann ich im Übrigen sehr gut nachvollziehen. Ich fahre selbst zu einem nicht unerheblichen Teil meines Depots meine persönliche "Schrott"-Strategie, ich schaue mir also Länderindizes oder Branchenindizes an, die schon viele Jahre bestehen, seit dem Hochpunkt möglichst tief gefallen (mind. 80%, besser 90%), ein Totalverlust aufgrund der Indexregeln praktisch unmöglich ist und entweder Aussicht auf Besserung besteht, jedenfalls soetwas was nach Bodenbildung aussieht oder (falls mir inhaltliche Kenntnisse fehlen um das beurteilen zu können) einfach so tief gefallen sind (>90%) dass sich zwangsläufig Chancen ergeben sollten. Irgendwann. Oder auch nicht. Billig alleine reicht nicht, es ist ein Kriterium, es sollten Umstände dazukommen weshalb etwas demnächst steigt oder zumindest nicht weiter fällt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Money management ist auch hier entscheidend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Juni 23, 2013 Er ist nicht auf 0 gefallen, aber bei gescheiterten Indices kommt man am NEMAX nicht vorbei. http://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/im-maerz-2000-platzte-die-dotcom-blase-100.html Höchststand 9.666 Punkte (NEMAX 50) .... und dann ging es abwärts bis 318 Punkte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Siphex Juni 23, 2013 · bearbeitet Juni 23, 2013 von Siphex Oh, da möchte ich dann doch noch etwas beitragen. Mein persönlicher Favorit in der Kategorie "Index-Chart des Schreckens", der Index für griechische Banken. Höchstand knapp über 7.500 Punkte, Tiefstand 85 Punkte, aktuell ca. 150 Punkte. Und das alles in 6 Jahren. Kursmassaker. FTSE/ATHEX Banks Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Juni 23, 2013 · bearbeitet Juni 23, 2013 von Nudelesser Mein persönlicher Favorit in der Kategorie "Index-Chart des Schreckens", der Index für griechische Banken. Dafür muss man gar nicht so weit Richtung Süden schauen. Der Aktienindex des Statistischen Reichsamtes hatte sein ATH 1923 bei 26 Billionen Punkten. Im Folgejahr war es dann etwas weniger. ETF Anleger hätten es wohl auch nicht so gut gefunden, dass der Index 1943 aufgelöst wurde. Unter Timinggesichtspunkten vermutlich nicht ideal, fünf Jahre vor der Währungsreform... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Squirrel Juni 24, 2013 Mein persönlicher Favorit in der Kategorie "Index-Chart des Schreckens", der Index für griechische Banken. Dafür muss man gar nicht so weit Richtung Süden schauen. Der Aktienindex des Statistischen Reichsamtes hatte sein ATH 1923 bei 26 Billionen Punkten. Im Folgejahr war es dann etwas weniger. ETF Anleger hätten es wohl auch nicht so gut gefunden, dass der Index 1943 aufgelöst wurde. Unter Timinggesichtspunkten vermutlich nicht ideal, fünf Jahre vor der Währungsreform... Man sieht sehr schön, dass Aktien bis 1943 eben nicht eingebrochen sind, sondern ständig gestiegen sind. Flucht in Sachwerte par excellence. Bei der Währungsreform wurden Aktien eher vorteilhaft umgestellt. Mein Link (Herr Squirrel senior flucht da heute noch drüber. Eine Lebensversicherung meines Großvaters wurde eben deutlich weniger vorteilhaft konvertiert.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Juni 26, 2013 Mein Großvater hatte eine Hypothek in der Provinz am laufen, wurde mit der Währungsreform auch nicht umgestellt...Großes Geschenk an die Gläubiger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag