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MaXiMiLiAn6969

Vorzeichen einer Baisse / Hausse

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MaXiMiLiAn6969

Die Frage geht an die alten Hasen, die auch schon eine kräftige Baisse oder Hausse erlebt haben.

 

Mich würde mal interessieren, was Eurer Meinung nach die Vorzeichen einer Baisse bzw. Hausse sind!?

 

Ist es bei einer kommenden Baisse wirklich am Verhalten der "Börsenneulinge" zu erkennen, die sich auf einmal mit Aktien oder Fonds eindecken ohne einen Plan zu haben? Deutet die Kassiererin, die Aktienempfehlungen gibt oder der Taxifahrer, der empfiehlt in die Solarbranche einzusteigen auf eine Baisse hin? Oder sind es unheimlich hohe KGV´s und der Eindruck das der Markt überkauft ist?

 

Ich bin gespannt auf Eure Antworten.

 

 

Gruß, Maxe

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Thomas

Ohne, dass ich je eine erlebt habe ... Eine Bassie, wenn die Hausfrauenzeitung dazu animiert, Aktien zu kaufen.

... Eine Hausse, wenn die Bildzeitung sagt, dass man Aktien meiden soll.

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Maharishi

@Max

 

Ich hab 2000 erlebt (Hype) und 2003 (den Tiefpunkt). Ok, die Stimmungslage mag ein Anhaltspunkt sein, zuverlässiger ist aus meiner Sicht die Bewertung der Aktien. Sind die (vergleichsweise) viel zu teuer oder viel zu billig, wird der Markt drehen. Dir kann dabei allerdings passieren, daß du zu früh aus- bzw. einsteigst.

 

Es gibt weitere Indikatoren, die dir helfen, das sind die Zinsen und wo die Wirtschaft steht. Hohe Zinsen und ein Boom bedeuten einen baldigen Trendwechsel nach unten und niedrige Zinsen und eine Rezession führen bald zu steigenden Kursen.

 

Gut ist natürlich, wenn man dazu noch die TA nimmt. Ich galube, da kam der Bruch des Abwärtstrends so Mitte 2003, also rechtzeitig. Kann mich aber nur noch schwach erinnern. Dazu müßte sich ein Chartie mal äußern.

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Faceman

Also du hast recht, der Abwärtstrend wurde Mitte/Ende 2003 gebrochen. Ansonsten erkennt man eine Hausse/Baisse am besten vorher, und das geht meistens nur mit den sog. Sentimentindikatoren, die wurden hier schon erwähnt. Wenn Deutschlands grösste Zeitung schreibt, dass man Aktien kaufen oder verkaufen sollte, dann sollte man eigentleich eher das Gegenteil tun, wenn sich die Renditen überschalgen (oder unterschlagen), wenn die Kurse lange gestiegen oder gefallen sind und die Stimmung entsprechend euphorisch (oder niedergedrückt) ist, dann kündigen sich Haussen bzw. Baissen an.

 

Die tatsächliche Bewertung einzelner Titel spielt sicher auch eine Rolle, für den Gesamtmarkt sind einzelne Werte m.E. aber nicht so gewichtig. Es gab schon Zeiten, das sind die Titel gemeinsam mit dem Markt eingebrochen, obwohl das Unternehmen grundsolide war und die Gewinne sprudelten, und das bei KGV's von weit unter 20.

 

Ansonsten kann noch die Markttechnik / Charttechnik helfen, Trendwenden kündigen sich meist am Chart und seinen Indikatoren an. Am besten liest du hierfür entsprechende Literatur.

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Romsdalen

ich hab auch schon so einiges an auf und ab hinter mir und aus erfahrung kann ich sagen:

 

wenn sich bei steigenden indizes das gehandelte volumen weg von blue chips und einer breiten masse verscheidener aktien hin zu spekualtiven werten verändert ist vorsicht geboten. einen solchen trend kann man sicehrlich nicht einigen wenigen oder gar einer aktie festmachen, nur an der gesamtbewegung des marktes.

dazu kommt noch: wenn die örtliche volksbank oder sparkasse wieder vollmundig damit wirbt, dass am aktienmarkt das grosse geld zu verdienen sei (wie bei meiner hausbank seit ein paar wochen), dann ist sicherklich vorsicht geboten.

dann geht es wohl hauptsächlich darum, den letzten nachzüglern und zauderern das geld aus der tasche zu ziehen und sichaus dem staub zu machen bevor es wiedr abwärts geht.

ansätze hiervon sind zur zeit zu beobachten, allerdings wird es wohl noch ein weilchen gut gehen bis auch der letzte investiert ist

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Faceman

Das sehe ich auch so, der Pessimismus ist noch nict völlig gewichen, die warneneden Rufer noch zahlreich. Es wird also noch hoch gehen. Aber das kann auch sehr schnell in Euphorie übergehen, nämlich wenn die Rufer dann doch lieber aufspringen müssen und dann auch euphorisch werden wegen ihrer paar Prozent und weil sie vorher nicht recht hatten.

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MaXiMiLiAn6969

Hat von Euch schon jemand was von dem "Q- Faktor" gehört? Ich habe gerade begonnen ein Buch darüber zu lesen. In diesem Buch wird auch deutlich auf die Risiken von einem Invest in Aktien hingewiesen, wenn nicht für einen wirklich langen Zeitraum investiert wird. Basis für die Bewertung von Aktien bildet hier der Q- Faktor, der das Verhältnis des Aktienkurses zum realen Unternehmenswert kennzeichnet. Die Theorie sagt, dass der Markt immer zu seinem Durchschnitt (q=1) zurückkehrt und man dadurch erkennt, wann eine Über- und Unterbewertung vorliegt. Es wird gesagt, dass der "Q- Faktor" ein besserer Indikator als das KGV ist, auf das sich viele Fundamentalisten stützen.

 

 

Der "q-Faktor"

 

von unserem Korrespondenten Bill Bonner

 

Der Nobelpreisträger und Ökonom James Tobin entwickelte einen "q" genannten Faktor, um zu berechnen, wie überbewertet der Markt war.

 

Die Idee dahinter war einfach. Eine Firma sollte das wert sein, was es kosten würde, sie zu ersetzen. Wenn die Kosten für das Ersetzen einer Firma genauso hoch wie ihre Marktkapitalisierung waren, dann sollte "q" gleich 1 sein. Smithers und Wright wendeten das "q"-Konzept auf den gesamten Aktienmarkt an und entdeckten, dass der Markt, wenn er dem Beispiel des Bärenmarktes von 1973 bis 1974 folgen würde, unter die 4.000er Marke sinken würde. Der Dow Jones würde sogar unter die 2.000er Marke fallen, wenn er dem Muster in der Nachfolge des Crashs von 1929 folgen würde.

 

Wie das? Wir können uns das nicht einmal vorstellen.

 

Ende 2002 kam mit der Boomergeneration (das amerikanische Pendant zu den deutschen "68ern") eine neue Berechnungsgrundlage auf. Wie Buffett und viele andere ausführten, haben die amerikanischen Finanzmärkte seit 1792 acht große Bärenmärkte erdulden müssen, die im Durchschnitt über 14 Jahre angehalten haben: Von 1802 bis 1829, 1835 bis 1842, 1847 bis 1859, 1872 bis 1877, 1881 bis 1896, 1902 bis 1921, 1929 bis 1942 und von 1966 bis 1982.

 

Der durchschnittliche Verlust dieser acht Bärenmärkte würde einen Investor an die 6 % pro Jahr über mehr als 14 Jahre hinweg gekostet haben. Wenn dieser Bärenmarkt dem Muster seiner Vorgänger folgten würde, dann würden die Kurse in den nächsten zwölf Jahren weiter fallen. Sollte er dem Muster der beiden Bärenmärkte folgen, die in den beiden vorangegangenen Jahrhunderten hervorgestochen waren die von 1802 und von 1902 , dann wäre er in den nächsten 20 Jahren nicht vorbei.

 

Ein Investor, der 35-jährig auf dem Höhepunkt der Spekulationsblase im Jahre 2000 gekauft hat, wird vermutlich 55 Jahre alt werden müssen, bevor seine Investitionen wieder ihren ursprünglichen Wert annehmen. Zugegeben: Ein Investor, der noch immer seine Baseballkappe nach hinten trägt, kann die Abwärtszyklen aussitzen. Auf lange Sicht kann er sich selbst sagen, ich werde hier erhobenen Hauptes rausgehen. Aber ein Investor, der seine Pensionierung vor Augen hat, wird seine Finanzen mit größerer Sorge betrachten. Normalerweise wird er auf den Wertzuwachs seiner Aktien, wenn es überhaupt einen gibt, zugunsten von sicheren Gewinnen aus Obligationen, Anleihen oder Mieten verzichten.

 

Die Menschen sind keine Idioten, nicht einmal die Babyboomer. Sie wissen, dass sie Geld für ihre Zukunft beiseite legen müssen. Das heißt, wenn die Kapitalgewinne verschwinden, müssen sie sie irgendwie kompensieren. Für eine Weile können sie sich natürlich vormachen, dass sich der Markt wieder erholt und dass sie Kapitalgewinne erhalten werden. Und vielleicht wird sich der Markt entsprechend verhalten für eine Weile. Aber die Arithmetik ist unerbittlich.

 

Quelle: http://www.finanznachrichten.de

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Toni

Das ist ja alles ein alter Hut für Langfrist-Investoren.

 

Die Kernaussage war schon immer, dass jede Aktie langfristig auf

den sog. intrinsischen Wert zurück kommt. Ist ja auch logisch.

 

Es werden nur immer neue Verfahren erfunden, um diesen "wahren Wert"

zu berechnen. Ob das nun mit dem Q-Faktor gemacht wird oder

anders sind schon die Feinheiten. Es wäre interessant, wie man den

Q-Faktor berechnet.

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cubanpete

Das Problem ist, dass die Abweichungen so gross, lange andauernd und unberechenbar sein können, dass es uns als Grundlage für Investitionsentscheidungen wenn überhaupt nur sehr sehr langfristig etwas nützt.

 

Noch schlimmer wird es, wenn der Börsenwert diesen Faktor in irgendeiner Weise beeinflussen kann. Wenn z.B. die Marktkapitalisierung einer Firma stärker steigt als diejenige einer anderen Firma, so kann die Firma die schlechter steigende in Form eines "merger" übernehmen, wodurch sich der Wert wieder kurzfristig an die Kapitalisierung angleicht und das Spiel von vorne losgehen kann. George Soros nennt das die Theorie der Reflexion. Fast alle grossen Konglomerate sind so entstanden.

 

Ich wage sogar die (unbewiesene) Behauptung, dass in Zeiten von z.B. einer 50% Ueberbewertung innert kürzester Zeit die grössten Gewinne erzielt werden konnten, da sich so eine Ueberbewertung am Ende der Phase am schnellsten bewegt und so von 50 zu 100, 150 und so weiter Prozent führen kann.

 

Wenn man allerdings auf so etwas setzen will, braucht man eine komplett andere Handelsstrategie als diejenige von Value-Investoren. Beides kann mit der richtigen Strategie funktionieren und mit der falschen schiefgehen.

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