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SGE

sind meine Überlegungen zu Indexfonds sinnvoll?

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SGE

Hallo,

 

in vielen Ratgebern und Finanztipps werden Indexfonds (und hier primär der DAX) wegen der Kostenvorteile generell allen Anlegern empfohlen. Diese pauschale Empfehlung macht mich als Anfänger stutzig. Der DAX zählt bereits einen sehr hohen Stand, sodass es mir als unsicher erscheint, von einem weiteren deutlichen Anstieg auszugehen. Doch diesen setzen diese generellen Tipps wohl voraus. Gehe ich recht in der Annahme, dass man jeden Index lange beobachten und erst dann auf Indexfonds setzen sollte, wenn ein langfristiger Abfall stattfand und man davon ausgehen kann, dass (viel Geduld vorausgesetzt) sich dieser wieder erholen wird. Wie steht ihr zu dieser Ansicht?

 

Vielen Dank!

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makalele

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Lager.

 

Das eine sind Anleger, die davon ausgehen, dass egal was geschehe der DAX langfristig steigt. Solchen ist es meist egal, wann sie kaufen, schließlich sollte es sich ihrer Theorie nach im Laufe der Zeit rentieren.

 

Andere versuchen dann zu kaufen, wenn die "Kanonen donnern" bzw. eine Korrektur nach unten stattgefunden hat. Problem hierbei ist das schwere timing, auch nach 20%igen Verlust kann es noch weiter bergab gehen.

Ebenfalls haben solche Börsensturze meist klare Gründe, sodass man gedanklich meist mit sich ringen muss, bevor man kauft - falls man es nach den Weltuntergangsmeldungen überhaupt tut.

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SGE
· bearbeitet von SGE

Darf ich fragen, zu welchem Lager du dich zählst?

Das erste Lager erscheint mir zu fortschrittsoptimistisch. Bzgl. der Gefahr, dass es nach kauf noch weiter herunter gehen kann: ich schrieb deshalb von Geduld, da ein Fall keinen baldigen aufstieg bedeutet. einen langen Atem setze ich somit voraus. Es ging lediglich um die hohe Wahrscheinlichkeit, dass nach dem Abfall ein aufstieg kommt, jenseits von der frage, wann dies der Fall sein wird.

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Maciej

Gehe ich recht in der Annahme, dass man jeden Index lange beobachten und erst dann auf Indexfonds setzen sollte, wenn ein langfristiger Abfall stattfand und man davon ausgehen kann, dass (viel Geduld vorausgesetzt) sich dieser wieder erholen wird. Wie steht ihr zu dieser Ansicht?

Das kann funktionieren, muss aber nicht. Angenommen du willst in einen Markt einsteigen und wartest nun auf einen günstigen Einstiegszeitpunkt. Dann kann es passieren, dass du überhaupt nicht in den Markt kommst, weil einfach keine größere Korrektur kommen will und der Markt einfach immer weiter nach oben zieht wie bspw. der S&P 500 Anfang der Neunziger.

 

Dagegen ist auch nach einem Crash keinesfalls gesagt, dass sich der Markt wieder erholen wird. Vielleicht kommt nochmal eine kleine Erholung, danach geht es aber noch tiefer abwärts. Ein Beispiel hier wäre der Nikkei 225, ebenfalls Anfang der Neunziger, der hat sein "Nach-Crash-Niveau" bis heute noch nicht wieder erreicht.

 

Es bleibt also die Frage, wieviel Geduld du mitbringen willst oder kannst. 5 Jahre? 10 Jahre? 20 Jahre? Wenn du Pech hast, bist du selbst nominell noch im Minus, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem du dein Geld für die Rente oder was auch immer brauchst. Die oberste Regel lautet daher, nie alles auf ein Pferd zu setzen, sondern breit über möglichst viele Märkte zu streuen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dann neben den Verlierern auch kompensierende Gewinner dabei sind, ist recht hoch.

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SGE

Vielen Dank für eure Antworten! Das hilft mir weiter.

 

Nein, ich werde, wenn ich bald wenig investieren werde, ohnehin breit streuen. Es ging also lediglich um eine Option von vielen. Ich hatte diese - also meine Überlegung, erst einzusteigen nach einem Abgang - jedoch als Basisfonds mit wenig Risiko eingestuft. Allerdings ist der Nikkei 225 ein schönes Beispiel, dass auch diese Investition praktisch nicht frei von Risiko ist. Hier war ich zu optimistisch. Renditeerwartungen ohne Risiko sind eben eine Illusion...

 

Wie steht ihr denn zu der Euophorie, die über viele Medien verbreitet wird, selbst jetzt noch auf Indexfonds des DAX zu investieren? Teilt ihr meine Skepsis oder könnten ihr euch gut vorstellen, dass es - über Jahre gesehen - weiter hoch gehen wird? Die Europäische Situation ist ja ungewiss und Grund zur Sorge gibt es leider...

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hatnix

Na, freu dich doch, dass die Kanonen jetzt anfangen zu donnern. Dann kannst Du ja vielleicht gar nicht mehr auf dem Höchststand einsteigen. Nur, das Risiko, dass es nicht gleich wieder hoch geht, das bleibt natürlich.

 

Davon abgesehen ist der DAX ein recht enger Index. Nur Deutschland und auch da nur die Großkonzerne. Also ich denke, Du solltest Deinen Blick zwecks Streuung zumindest auf den Euroraum erweitern. Das kann Dir zwar keinesfalls höhere Erträge garantieren, aber sicherlich ein geringeres Risiko. Lies doch mal ein bisschen bei uns, z.B. in den Threads zu den Musterportfolios.

 

Was aus Europa, der Schuldenkrise, dem Euro und auch den amerikanischen Schulden wird, das kann keiner Wissen. Mein Tipp ist, dass es überall weiter ein bisschen zischt und knallt und vielleicht auch die Inflationsrate irgendwann etwas anzieht. Das ist jedenfalls die für mich realistischste Perspektive um die Staatsschulden zu reduzieren. Aber es ist auch vieles andere möglich. Eine längere Deflation und Rezession z.B. Nur, als Optimist möchte ich das nicht glauben. Als Anleger setze ich aber auf gar kein Szenario, sondern versuche mich breit aufzustellen, weil ich einfach weiß, dass keiner wissen kann wie es weitergeht. Das wird Dir auch hier keiner sagen können.

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Ramstein

Du solltest dich von solchen Anlagen fern halten, solange du die Basic nicht verstanden hast.

 

  1. Die Empfehlung ist i.d.R. ETFs zu kaufen und nicht Einzelwerte oder aktive Aktienfonds.
  2. Der DAX wird tendenziell immer weiter steigen, denn er ist kein Kurs- sondern ein Performanceindex.

Kannst du diese beiden Sätze mit deinem momentanen Wissen Dritten erläutern? Falls nicht: lernen vor investieren.

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SGE

Ich habe mich bereits über die basics mittels diverser Bücher und dem internet informiert (und wie du du siehst, tue ich ich dies gerade auch hier). Wie geschrieben habe ich noch längst nicht investiert, sondern lerne zuvor umfassend. Schulaufgaben benötige ich nicht, Hilfe weiß ich aber sehr zu schätzen! Ich weiß also was ein performanceindex ist. Warum dieser aber auf lange sicht immer steigen sollte, verstehe ich jedoch nicht. Also entweder ich verstehe tatsächlich noch nicht hinreichend die Hintergründe oder die aussage, dass der DAX langfristig immer weiter steigen wird, ist nicht zutreffend. Warum ist es theoretisch nicht möglich, dass der DAX dieses jahr sein historisches rekordhoch erreicht hat und dieses niemals mehr übertreffen wird? theoretisch gesehen ist das doch möglich? Deiner Aussage aber nach offenbar nicht?

 

Danke!!

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Sisyphos

Ich habe mich bereits über die basics mittels diverser Bücher und dem internet informiert (und wie du du siehst, tue ich ich dies gerade auch hier). Wie geschrieben habe ich noch längst nicht investiert, sondern lerne zuvor umfassend. Schulaufgaben benötige ich nicht, Hilfe weiß ich aber sehr zu schätzen!

 

Ich glaube nicht, daß Ramstein Dir hier Schulaufgaben stellen wollte. Er wollte Dir eher einige Punkte zur Überlegung geben, um zu prüfen, ob Du die Basics auch wirklich verstanden hast. Deine Rückfrage läßt daran aber erheblich zweifeln.

 

 

Ich weiß also was ein performanceindex ist. Warum dieser aber auf lange sicht immer steigen sollte, verstehe ich jedoch nicht. Also entweder ich verstehe tatsächlich noch nicht hinreichend die Hintergründe oder die aussage, dass der DAX langfristig immer weiter steigen wird, ist nicht zutreffend.

 

Sinn eines Unternehmens, von den wenigen gemeinnützigen Unternehmen einmal abgesehen, ist es doch Gewinne zu erzielen, d.h. nach allen Aufwendungen für Rohstoffe, Energie, Vorprodukte, Löhne der Mitarbeiter, Investitionen in den eigenen Maschinenpark etc. einen Überschuß zu erwirtschaften. Das wird nicht allen Unternehmen in jedem Jahr gelingen aber doch in den meisten Jahren der überwiegenden Zahl der Unternehmen einer Volkswirtschaft und auch als Teilmenge der börsennotierten Aktiengesellschaften. Nehmen wir einmal ein Modellunternehmen das in einem Jahr einen Überschuß erwirtschaftet, aber nach einem wieder genau in dem Zustand ist wie zum Jahresanfang. Der Überschuß wird vollständig an den Eigentümer des Unternehmes ausgeschüttet, bei einer Aktiengesellschaft als Dividende an die Aktionäre. Da der Zustand des Unternehmens nach einem Jahr unverändert ist sollte sich bei sonst unveränderten Randbedingungen der Kurs der Aktie des Unternehmens auch nicht verändert haben. Ein Kursindex mit lauter solchen Unternehmen bliebe also konstant. Bei der Berechnung eines Performanceindex wird aber die Dividende eingerechnet, d.h. dort wird für das als Dividende ausgeschüttete Geld rechnerisch neue Aktien gekauft, was dann den Performanceindex erhöht. Dieser Mechanismus liegt der Aussage Ramsteins zugrunde, ein Performanceindex steige tendenziell.

 

Warum ist es theoretisch nicht möglich, dass der DAX dieses jahr sein historisches rekordhoch erreicht hat und dieses niemals mehr übertreffen wird? theoretisch gesehen ist das doch möglich? Deiner Aussage aber nach offenbar nicht?

 

Natürlich kann ich mir auch ein Szenario ausdenken, bei dem der Dax sehr lange Zeit sein historisches Hoch nicht überwindet. Wenn beispielsweise ein großer Meteorit auf die Erde trifft und ganz Mitteleuropa verwüstet und lange Zeit unbewohnbar macht, dürfte es der Dax mit Steigerungen eher schwer haben.

 

Das ist übrigens kein ganz theoretisches Szenario. Vor mehr als zwei Jahrtausenden ging ein großer Meteorit im Chiemgau in Bayern nieder und zerstörte große Teile der Landschaft. Damit war die Wirtschaft dort zerstört. Die Angst der Kelten, der Himmel fiele ihnen auf den Kopf (fleißige Asterix&Obelix-Leser werden sich erinnern) kam nicht von ungefähr.

 

Der dortige "Chiemgau-DAX" hätte also nach dem Einschlag vermutlich erst einmal nahe Null notiert. Aber schon nach wenigen Jahrzehnten erhielt durch den Einschlag befördert die Wirtschaft neue Impulse und erzielte vor allem während der Römerzeit riesige Export-Erfolge mit entsprechenden Kurssteigerungen des "Chiemgau-DAX", wenn es ihn denn damals gegeben hätte. :P

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SGE
· bearbeitet von SGE

Danke für deine ausführliche Antwort, ich weiß deine Hilfe sehr zu schätzen! Es ist nicht so, dass Rückfragen generell nicht nicht sinnvoll wären. Ich bin für jede Antwort dankbar! Jedoch hätte mir eine kurze Erklärung oder zumindest ein konkreter Quellenhinweis mehr geholfen. Ich kann beide Fragen beantworten und verstehe dennoch noch nicht hinreichend.

 

Wie gesagt weiß ich, was ein Performanceindex ist, sodass mir bewusst war, dass alle Dividenden und sonstigen Einnahmen in den Index reinvestiert werden. Und trotz eben dieses Wissens verstehe ich nicht, warum lediglich absolute Katastrophen etwas daran ändern könnten, dass der DAX langfristig steigt. Wer sagt denn, dass die Dividenden und Kurse nicht mehr den Höchststand erreichen werden wie in diesem Jahr? Das heißt ja nicht, dass sie deutlich darunter anzusiedeln sind, aber möglicherweise eben knapp darunter? Ist es quasi ein systematisches Gesetz, dass der DAX immer weiter steigen wird und ich verstehe die Hintergründe wie gesagt noch nicht hinreichend?

 

Nochmals Danke!

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Sisyphos

 

Und trotz eben dieses Wissens verstehe ich nicht, warum lediglich absolute Katastrophen etwas daran ändern könnten, dass der DAX langfristig steigt. Wer sagt denn, dass die Dividenden und Kurse nicht mehr den Höchststand erreichen werden wie in diesem Jahr? Das heißt ja nicht, dass sie deutlich darunter anzusiedeln sind, aber möglicherweise eben knapp darunter? Ist es quasi ein systematisches Gesetz, dass der DAX immer weiter steigen wird und ich verstehe die Hintergründe wie gesagt noch nicht hinreichend?

 

 

Genau das hatte ich eigentlich versucht in meinem Post #9 zu erläutern.

 

Also nochmals etwas anders. Daß Firmen Gewinne machen, ist der Normalfall. Wäre das nicht so, gäbe es für Unternehmer überhaupt keinen Anreiz ein Unternehmen zu gründen oder zu besitzen - für sie wäre es dann sinnvoller "einfach die Füße hoch zu legen". Meistens haben wir sogar ein Wachstum der Wirtschaft also steigende Umsätze und auch Gewinne. Ganz vereinfacht sollte ein Kursindex zumindest prinzipiell dem Wachstum der Wirtschaft folgen. Ein Performance-Index steigt sogar, wenn die Wirtschaft nicht wächst, einfach weil die ausgeschütteten Gewinne/Dividenden jeweils zum Kurs hinzugerechnet werden. Natürlich gibt es auch temporäre Phasen der Rezession, aber langfristig sollte sich ein Trend der grob dem Wirtschaftswachstum folgt etablieren.

 

Wir sprechen hier aber wirklich über lange Zeiträume (mehrere Jahrzehnte). Kurzfristig beobachtet man immer wieder z.B. Seitwärtsbewegungen mit starken Schwankungen. Auch solche Phasen können sich durchaus über zwei Jahrzehnte hinziehen. Dax, S&P 500 und auch der Nikkei-Index sind dabei durchaus gute Beispiele.

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hatnix

Lieber Sisyphos,

 

du gibst Dir sehr viel Mühe, find' ich gut. :thumbsup:

Und du machst dabei deinem Namen alle Ehre. :D

 

@SGE:

Um es nochmal kurz auf den Punkt zu bringen: Auch mit einem Performance-Index kann man natürlich mächtig auf die Nase fallen und je nach Index, Marktlage und persönlichem Pech Jahrzehnte im Minus bleiben. Nur je länger der Zeitraum und je vernünftiger* der Index, desto unwahrscheinlicher wird das Szenario, dass überhaupt keine Gewinne gemacht werden, die den Index hochtreiben.

 

*Mit "unvernünftig" meine ich: Es gibt bestimmt auch Performance-Indizes auf die Entwicklung der Nähmaschinenindustrie in Ost-Anatolien. Ich möchte jetzt nicht Schuld sein, wenn Du darauf jetzt ein passendes Zertifikat findest und sagst, wir hätten geschrieben es kann nur aufwärts gehen :unsure:

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Sisyphos

Lieber Sisyphos,

 

du gibst Dir sehr viel Mühe, find' ich gut. :thumbsup:

Und du machst dabei deinem Namen alle Ehre. :D

 

 

Danke hatnix. Nomen est omen!

 

Hoffe allerdings, das trifft für Dich weniger zu. :D

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Sisyphos

 

@SGE:

Um es nochmal kurz auf den Punkt zu bringen: Auch mit einem Performance-Index kann man natürlich mächtig auf die Nase fallen und je nach Index, Marktlage und persönlichem Pech Jahrzehnte im Minus bleiben. Nur je länger der Zeitraum und je vernünftiger* der Index, desto unwahrscheinlicher wird das Szenario, dass überhaupt keine Gewinne gemacht werden, die den Index hochtreiben.

 

*Mit "unvernünftig" meine ich: Es gibt bestimmt auch Performance-Indizes auf die Entwicklung der Nähmaschinenindustrie in Ost-Anatolien. Ich möchte jetzt nicht Schuld sein, wenn Du darauf jetzt ein passendes Zertifikat findest und sagst, wir hätten geschrieben es kann nur aufwärts gehen :unsure:

 

Volle Zustimmung!

 

Die grundsätzliche Aussage, ein Performance-Index steige tendenziell, hilft einem Anleger für die konkrete Anlageentscheidung eher wenig, da durchaus auch jahrelange Abweichungen auftreten können.

 

Außerdem sollte man nicht dem Mißcerständnis erliegen, ein ETF auf einen Performance-Index sei grundsätzlich besser als ein Index auf den gleichen Kursindex. Bei einem replizirenden ETF auf den Kursindex S&P-500 z.B. fallen ja auch Dividenden an. Diese können nun entweder ausgeschüttet (d.h. der Anleger vereinnahmt diese Dividendenzahlung in jedem Jahr) oder thesauriert (wieder im Fondsvermögen angelegt) werden. Ein thesaurierender ETF auf einen Kursindex wird sich in seinem Kursverlauf etwa so verhalten wie der entsprechende Performance-Index. Um die Verwirrung komplett zu machen gibt es auch ausschüttende ETFs auf einen Performance-Index z.B. einen replizierenden ETF auf den DAX, der die Dividenden ausschüttet. Obwohl sich der ETF nominal auf den Performance-Index bezieht, entspricht sein Kursverlauf doch eher der Kursindex-Variante. Wofür man sich entscheidet, hängt daher eher von den persönlichen Vorlieben und Anforderungen ab.

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etherial

Die grundsätzliche Aussage, ein Performance-Index steige tendenziell, hilft einem Anleger für die konkrete Anlageentscheidung eher wenig, da durchaus auch jahrelange Abweichungen auftreten können.

 

Und außerdem sind die Belege statistisch nicht signifikant. Die Wissenschaft ist da durchaus differenziert:

- Wirtschaftwissenschaftler gehen davon aus, dass Aktien langfristig steigen

- nicht: Wissenschaftler haben bewiesen, dass Aktien langfristig steigen

 

Die Aussage hat noch nicht einmal den Status einer Theorie, allerhöchstens einer Hypothese. Es gibt natürlich schon Indikationen, die diese Hypothese stützen. Aber auch solche die dagegen sprechen: Eigentlich müsste aber ein einziges Gegenbeispiel reichen um die Hypothese zu widerlegen. Und der japanische Aktienmarkt ist schon nahe dran am Gegenbeispiel. Und jeder "Schwarze Schwan" den wir erleben torpediert die Hypothese ebenfalls.

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Stockinvestor

Ich glaube ihr versteht SGE nicht ganz. SGE geht es um den Kaufzeitpunkt. So eine Art Regel, wann man eher auf der Käuferseite ist.

Der Dax ist ja z.B. ganz gut gestiegen, weswegen er sich die Frage stellt, ob es eher wahrscheinlich ist, dass die Kurse noch weiter steigen, oder ob sie nicht eher fallen werden und dann wäre man ja blöd jetzt zu kaufen, wenn man beispielsweise in einem halben Jahr günstiger einsteigen könnte.

Eine Frage, die natürlich schwer zu beantworten ist, weil niemand die Zukunft kennt.

 

Ich denke, man könnte so was wie das Shiller-KGV (durchschn. KGV der letzten 10 Jahre) hierfür verwenden.

Hier mal am Beispiel vom S&P 500:

 

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kohlehalde

Die Frage nach dem Timing ist so alt wie die Welt.

 

Soll ich jetzt ein Auto kaufen oder später?

Wann soll ich meine Familie gründen, erst Karriere und dann oder wenn ich geerbt habe.

 

An der Börse spaltet "Markttiming" die Anleger grundsätzlich in 2 Lager.

 

Diejenigen die ...

... an Markttiming glauben, Indikatoren herziehen wann was ge- oder verkauft werden soll um Verluste zu begrenzen oder Gewinne mitzunehmen (aktive Strategien)

... nicht an die Vorhersagbarkeit von Marktbewegungen glauben und entsprechend an der Börse agieren (passiv Anlagestrategie).

 

Wenn man nun einen Passivinvestor fragt wann man ein Invest kaufen soll kriegt man keine Antwort die einen zufrieden stellt, ist ja auch logisch.

Stockinvestor ist ein aktiver Trader und hat sich seine Indikatoren zusammengebastelt.

 

Damit ist nicht die erste Frage WANN man investiert, sondern zu welcher Anlagestratgie man tendiert.

 

Wenn man dieses beantwortet hat ist es entweder egal wann man kauft (passive Strategei) oder man glaubt an Markttiming, dann braucht man jemanden dessen Strategie man versteht und anwenden möchte.

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Chemstudent

Wenn man dieses beantwortet hat ist es entweder egal wann man kauft (passive Strategei) oder man glaubt an Markttiming, dann braucht man jemanden dessen Strategie man versteht und anwenden möchte.

 

Glauben ist doch mumpitz. Entweder ich kenne eine gute Strategie - dann nutze ich sie - oder eben nicht. ;)

 

Die Frage ist also ganz simpel:

Wie kann ich gut timen?

Kenne ich keine gute Methode, dann lasse ich es logischerweise sein.

Andernfalls investiere ich nach dieser guten Methode.

 

Der TO sollte sich also die Frage stellen, mit welcher Methode er meint gut timen zu können. Und dann können wir über diese Methode diskutieren.

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etherial

Kenne ich keine gute Methode, dann lasse ich es logischerweise sein.

 

Auch wenn man es sein lässt braucht man eine Methode:

- alles auf einmal investieren

- Cost-Averaging

- Tranchenweise investieren

- Dynamische Tranchen (die größer werden wenn die Kurse fallen z.B.)

- Warten auf einen Rücksetzer (> 20% oder > 30%) und dann eine der oberen Strategien

 

Hat aus meiner Sicht wenig mit Timing zu tun, vielmehr mit Risiko-Management.

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Chemstudent

Auch wenn man es sein lässt braucht man eine Methode:

- alles auf einmal investieren

- Cost-Averaging

- Tranchenweise investieren

- Dynamische Tranchen (die größer werden wenn die Kurse fallen z.B.)

- Warten auf einen Rücksetzer (> 20% oder > 30%) und dann eine der oberen Strategien

 

Hat aus meiner Sicht wenig mit Timing zu tun, vielmehr mit Risiko-Management.

 

Richtig, nur macht es keinen Sinn versuchen den Markt zu timen (wie hier offenbar versucht werden soll), wenn man keine sinnige Methode kennt. Man produziert nur unnötige Transaktionen.

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kohlehalde

Ihr habt natürlich recht, aber für einem Anfänger (oder wie sich SGE auch immer bezeichnet) ist es machmal Haarspalterei darüber zu diskutieren ob ich an etwas GLAUBE oder davon ÜBERZEUGT bin.

 

Bei dem Thema Markttiming gibt es zwangläufig nur die Möglichkeit daran zu glauben. Beweisen dass Markttiming eine bessere Performance, geringeres Risiko oder was auch immer bringt ist schwierig und für einen Beginner nahezu unmöglich.

Leider wird dies aber in allem möglichen Foren und entsprechenden Medien aber propahiert. Und was soll nun so ein fragender Mensch tun ??

 

Wenn er hier im Forum auf die "Passiv-Front" trifft, die keinerlei Toleranz kennt und normale (menschliche) Verhaltenweisen verurteilt, ist man natürlich sofort verloren.

 

Der TO versteht zwar eure Fragen auf seine Frage, kann aber damit nichts anfangen weil er eine einfache Frage stellt die für ihn nicht nachvollziehbar beantwortet (oder besser nicht beantwortet) wird.

 

Kann man den Dax jetzt kaufen, oder soll man noch abwarten??

-> Den Dax würde ich nie kaufen (Home Bias).

-> Den Dax kannst du kaufen wann du willst, aber er muss in deine Asset-Allokation passen.

-> Aktuell würde ich den Dax nicht kaufen wegen der Syrienthematik.

-> Der Dax muss seine 200-Tage Linie um 10% unterschreiten damit er günstig ist.

-> Den Dax kann man nur kaufen, wenn die Zinsen niedrig bleiben, die Inflation nicht steigt und der Euro zum Dollar nicht weiter steigt, und nicht zwischen Mai und September.

-> Der Dax ist so hoch gestiegen, er kann eigentlich nur noch fallen.

 

Für all diese Antworten (und weitere) würde ich hier im Forum die entsprechenden Personen finden die auf diese Frage so antworten.

Dazu kommen noch die üblichen Medien.

 

Aber was ist nun für einen unschuldig Fragenden der Antworten sucht richtig ?

 

Leider (!!) sind die Beiträge in den einschlägigen Medien auf "Markttiming" ausgerichtet. Und so werden vermutlich nahezu alle Neulinge von Anfang an darauf gepolt und viele bleiben dabei. Dabei spielt Wissen und Beweise nicht die tragende Rolle sondern die menschliche Natur die sich schwer von früh erfahrenen "Verhaltensweisen" trennt.

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Chemstudent

Ihr habt natürlich recht, aber für einem Anfänger (oder wie sich SGE auch immer bezeichnet) ist es machmal Haarspalterei darüber zu diskutieren ob ich an etwas GLAUBE oder davon ÜBERZEUGT bin.

 

Bei dem Thema Markttiming gibt es zwangläufig nur die Möglichkeit daran zu glauben. Beweisen dass Markttiming eine bessere Performance, geringeres Risiko oder was auch immer bringt ist schwierig und für einen Beginner nahezu unmöglich.

Leider wird dies aber in allem möglichen Foren und entsprechenden Medien aber propahiert. Und was soll nun so ein fragender Mensch tun ??

 

Wo ist denn das Problem, wo die Haarspalterei?

Es ist doch eine ganz simple Sache:

Der Anleger meint "Dax steht hoch, dann lieber nicht kaufen" und "Wenn Dax niedrig, dann kaufen". Was ist nun so schwer daran sich Gedanken zu machen und zu fragen "Wie gut hätte das denn eigentlich bisher funktioniert?".

 

Markettiming ist ein Prinzip. Ob es funktioniert oder nicht ist doch erstmal egal.

Der Anleger muss schlichtweg plausibel belegen können, dass die Methode die er für das Markettiming anwenden will funktioniert. Logisch oder? Macht schließlich nicht gerade viel Sinn sein Geld anzulegen, ohne zu wissen, was dabei eigentlich herauskommt.

 

Wenn also jemand diesbzgl. fragt, dann ist die einzig richtige Antwort: Gebrauche deinen Kopf und prüfe.

Oder auf deutsch:

Wie wär's denn, wenn du einfach mal schaust, ob sich das vorgeschlagene vorgehen denn gelohnt hätte?

 

Man stelle sich vor:

Jemand käme ins Forum und würde danach fragen, ob er verkaufen soll wenn Neumond ist, und kaufen soll wenn Vollmond ist.

Würde man ihn dann auch mit "Anlagestrategie" "aktiv" "passiv" und sonstigem kommen?

Oder würde man nicht stattdessen einfach mal fragen: Wie gut hätte das denn funktioniert? Vermutlich wäre bei diesem Beispiel sogar dem Fragesteller selbst diese Frage eingefallen.

 

Selbst der dümmste Volltrottel würde sein Geld nicht nach dem Ergebnis des morgendlichen Stuhlgangs anlegen und bei Durchfall verkaufen, bei einer schönen Wurst hingegen kaufen. Da begreift jeder Depp sofort "Häh, wie soll das denn funktionieren?" Warum ist es aber plötzlich so schwer, das bei anderen Methoden zu fragen?

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wertpapiertiger

 

Selbst der dümmste Volltrottel würde sein Geld nicht nach dem Ergebnis des morgendlichen Stuhlgangs anlegen und bei Durchfall verkaufen, bei einer schönen Wurst hingegen kaufen.

 

:shit::P

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kohlehalde

Das mit dem Stuhlgang gabe ich noch nie gehört ... gibts dazu schon wissenschaftlich fundierte Untersuchungen ???

(war'n Gag :-)

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Chemstudent

Anschauliche Beispiele haben eben immer eine entsprechende Wirkung. ;):lol:

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