Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

sedativ
· bearbeitet von sedativ
vor 1 Stunde von stagflation:

Es wäre interessant zu wissen, wie das Verhandlungsergebnis wäre, wenn jemand wie General de Gaulle das europäische Verhandlungsteam geführt hätte...

 

Ja, man hätte die Verhandlungsführung den Franzosen überlassen sollen. Die hätten sich niemals so erpressen lassen. Eine Drohung mit Zöllen von 100% auf amerikanische IT- und Finanzdienstleistungen hätte schnell die Schwächen in Donalds Blatt aufgezeigt. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
vor 59 Minuten von wertpapiertiger:

Es kommt auf den Vergleich zu den anderen Ländern an die nach USA verkaufen wollen, und da seh ich keinen großen Nachteil für die EU bei 15%.

Nicht nur. Es kommt auch auf den Vergleich zu den in den USA hergestellten, zollfreien Gütern an. Gibt es das nicht, entfällt der Punkt, aber ich kenne genug Unternehmen, die sich gegen US Konkurrenten mit Produktion im Inland (ja, das gibt es trotz aller gegenteiligen Gerüchte!) durchsetzen müssen. Beim aktuell eher schwachen US$ und zusätzlichen 15% Zoll musst du als Europäer kräftige Preisnachlasse bieten oder dir einen anderen Absatzmarkt suchen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
WalleWalle
· bearbeitet von WalleWalle
23 hours ago, Fondsanleger1966 said:

Da anscheinend selbst einfache Grundlagen nicht überall geläufig sind: Einfuhrzölle werden nicht vom Exporteur oder der Exportnation bezahlt, sondern vom Importeur - und damit letztendlich von den Verbrauchern und den Unternehmen der einführenden Nation. 

 

Wenn sich dann auch noch angebliche Steuersenkungen hauptsächlich als eine Verlängerung bestehender Steuervergünstigungen entpuppen, führen höhere Einfuhrzölle zu einer Belastung der Verbraucher und der Unternehmen des einführenden Staates (hier: die USA). Dadurch wird die Nachfrageseite belastet, was sich auf die Wirtschaft negativ auswirken kann.

Wer letztendlich die Steuern trägt hängt von der Breitschaft der Kunden für höhere Preise ab und der Bereitschaft der Produzenten für niedrigere Gewinne aka die Preiselastizität der Nachfrage und Produktion. Ich erwarte kaum weitere Preiserhöhungen, da Unternehmen die Güterpreise bereits bis an die Grenze der Zahlungsbereitschaft der Kunden erhöht haben. Ich sehe eher Gewinnreduktion der Unternehmen, da hier noch Spielräume zum Sparen sind. Ausgenommen sind Luxusgüter (Veblen-Güter), die gekauft werden, weil sie teuer sind.

 

Die USA haben aktuell ein hohes Handelsdefizit mit der EU und die einseitigen Zölle sollen dies etwas angleichen..

image.png.222e44581ca13496715049ab16138170.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rohdea

Die EU hatte im Jahr 2024 im Handel mit Waren und Dienstleistungen einen Handelsüberschuss mit den Vereinigten Staaten von 50 Mrd. €. Dies entsprach weniger als 3 % des gesamten Handels zwischen der EU und den USA.

Beim Warenhandel verzeichnete die EU einen Überschuss von 198 Mrd. € und beim Handel mit Dienstleistungen ein Defizit von 148 Mrd. €.

In dieser Hinsicht ergänzen sich die Volkswirtschaften der EU und der USA sehr gut.

 

https://www.consilium.europa.eu/de/infographics/eu-us-trade/#:~:text=Beim Warenhandel verzeichnete die EU,und der USA sehr gut.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
Am 28.7.2025 um 01:09 von Fondsanleger1966:

Da anscheinend selbst einfache Grundlagen nicht überall geläufig sind:

Zitat

BDI-Präsident Leibinger warnt vor Folgen des Zoll-Deals: „Wirklich schlecht“

Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), sieht durch die Zoll-Einigung zwischen EU und USA deutliche Folgen für die deutsche Wirtschaft. „Für unsere exportorientierte Industrie, für die die USA der wichtigste Markt sind, ist das wirklich schlecht“, sagte Leibinger in einem Interview mit dem Handelsblatt.

US-Präsident Donald Trump und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hatten sich am Sonntag darauf verständigt, dass die USA Einfuhrzölle auf EU-Produkte von 15 Prozent einführen werden. „Es hat das Recht des Stärkeren gegolten – ein fairer Kompromiss ist das nicht“, erklärte Leibinger. Die Zölle würden den Unternehmen „auf jeden Fall Milliarden kosten“.

Sind dem BDI-Präsidenten ebenfalls "einfache Grundlagen nicht geläufig"? :rolleyes:

https://www.handelsblatt.com/politik/international/us-zoelle-merz-fuerchtet-schweren-schaden-fuer-die-deutsche-wirtschaft/30026990.html

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bobbycar192

kosten <> zahlen

 

So einfach sind die Grundlagen halt nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Caveman8

Schon etwas her aber: Erstsemester VWL: Steuern werden hälftig durch Käufer und Verkäufer getragen. 
Es wird also beides kommen. Höhere Preise für die US Kunden und geringere Gewinne für europäische Unternehmen. Ggf. werden die Unternehmen auch versuchen, die Zölle querzusubvenzionieren indem die Preise in der EU ebenfalls angehoben werden. 
 

In jedem Fall schlecht für die EU Wirtschaft und ich kann weder verstehen warum die EU da so schwach verhandelt hat (keine Gegenzölle, keine Maßnahmen gegen Tech) noch warum die Börse so hoch steht). 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Heini
vor einer Stunde von Caveman8:

Schon etwas her aber: Erstsemester VWL: Steuern werden hälftig durch Käufer und Verkäufer getragen. 

Klug scheiß: Steuern <> Zölle.

vor einer Stunde von Caveman8:

In jedem Fall schlecht für die EU Wirtschaft und ich kann weder verstehen warum die EU da so schwach verhandelt hat (keine Gegenzölle, keine Maßnahmen gegen Tech) noch warum die Börse so hoch steht). 

Weil sie keine andere Wahl hatten. Wir haben uns wirtschaftlich und militärisch stark von den USA abhängig gemacht seit 1945 und das kann man nicht innerhalb 1-2 Jahren verändern. 

Ob Gegenzölle der EU nicht noch mehr schaden würden? Bei dem Mann in Washington kommen dann noch höhere Zölle, dem sind wirtschaftliche Folgen erstmal egal, er will vor seinen Wählern gut dastehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
vor 6 Stunden von Rohdea:

Die EU hatte im Jahr 2024 im Handel mit Waren und Dienstleistungen einen Handelsüberschuss mit den Vereinigten Staaten von 50 Mrd. €. Dies entsprach weniger als 3 % des gesamten Handels zwischen der EU und den USA.

Beim Warenhandel verzeichnete die EU einen Überschuss von 198 Mrd. € und beim Handel mit Dienstleistungen ein Defizit von 148 Mrd. €.

In dieser Hinsicht ergänzen sich die Volkswirtschaften der EU und der USA sehr gut.

Und genau diese Betrachtung macht Donald nicht auf und kommt mir auch Medial viel zu wenig vor. Es gibt so gut wie kein Defizit. Wir kaufen doch deren ganze IT ein. Von Windows über Netflix und Amazon Prime, und was weiß ich nicht alles. Die machen mit diesem Tech Sektor richtig viel Geld mit uns.

 

Das diese Betrachtung so wenig Beachtung findet, macht mich richtig sauer. Andreas Beck nennt das in seinen Videos auch immer wieder mal, wenn er zu diesem Zoll Thema gefragt wird. Es ist einfach unerhört zu behaupten, wir hätten ggü. den USA so einen hohen Überschuss, wenn man sich nur einen Teilaspekt des ganzen Systems ansieht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Caveman8
· bearbeitet von Caveman8
vor 1 Stunde von Der Heini:

Klug scheiß: Steuern <> Zölle.

Extra nochmal den Mankiw/Taylor rausgekramt: 

 

Zoll: „Eine STEUER auf die im Ausland produzierten und im Inland verkauften Güter“. Auswirkung wie von mir beschrieben. Schaubild anbei: 

 

 

IMG_0875.jpeg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger
vor 15 Minuten von satgar:

Wir kaufen doch deren ganze IT ein. Von Windows über Netflix und Amazon Prime, und was weiß ich nicht alles. Die machen mit diesem Tech Sektor richtig viel Geld mit uns.

Und genau damit kann die EU in ein paar Jahren die Diskussion über Zölle wieder eröffnen. Bis dahin ist hoffentlich Ruhe und Frieden in Osteuropa eingekehrt, andere Freihandelsabkommen wurden geschlossen, die eigene Verteidigungsfähigkeit wurde verbessert. Wenn die EU dann die Abgaben auf digitale Dienstleistungen einführt gibt es in den Finanzströmen ein Gegengewicht, welche die USA dann motivieren könnte, über das Gesamtpaket erneut zu reden.

Ich finde es immer wieder schade, wie schnell Mitbürger, und dazu gehören auch Teilnehmer dieses Forums, Entscheidungen der Politik kritisieren und verurteilen. Ich weiß, dass ich nichts weiß und habe vollstes Vertrauen in die Politik. Es wird Überlegungen zum Abschluss des deals gegeben haben, die ich nicht kenne. daher maße ich mir gar nicht erst an, über diese Vereinbarung zu urteilen, weil mir schlicht das Gesamtbild dazu fehlt.  

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trader42
vor 41 Minuten von Bolanger:

Ich weiß, dass ich nichts weiß und habe vollstes Vertrauen in die Politik

Wow

Den ersten Teil unterschreibe ich ja, aber vollstes Vertrauen in die Politik? Die Politik die uns in die Abhängigkeit von russischem Gas getrieben hat und das entgegen aller Warnungen der Osteuropäischen Staaten selbst nach 2014 nicht aufgeben wollte?

Die Politik, die - entgegen der ausdrücklichen Warnung mehrerer US Präsidenten und so ziemlich aller Experten in dem Gebiet - unsere Sicherheitsinteressen so dermaßen vernachlässigt hat, dass uns jetzt gar keine andere Wahl bleibt als so einen Deal mit Trump zu machen.

Wir reden von dieser Politik? Hab ich was verpasst?

Ich habe eine vage Hoffnung, dass es es in diesem Fall halt keine bessere Lösung gab, aber von vollem Vertrauen würde ich definitiv nicht sprechen.

Vertrauen muss man sich verdienen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rohdea
vor einer Stunde von Bolanger:

Es wird Überlegungen zum Abschluss des deals gegeben haben, die ich nicht kenne. daher maße ich mir gar nicht erst an, über diese Vereinbarung zu urteilen, weil mir schlicht das Gesamtbild dazu fehlt.  

Der Deal ist unvorteilhaft für die EU. Die USA ist aber militärisch (Putin abschrecken) und wirtschaftlich so stark, dass sich die EU auf diese "Friedensbedingungen" einlassen musste. Ob eine andere Option (Gegenzölle) besser gewesen wären weiss ich nicht. Ich vermute aber nicht.

Ob sich das ändert, also die EU stark genug wird sich der USA entgegenstellen zu können oder ob sich die Außenpolitik der USA wieder ändert keine Ahnung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger
vor 42 Minuten von Trader42:

Ich habe eine vage Hoffnung, dass es es in diesem Fall halt keine bessere Lösung gab,

Wenn diese vage Hoffnung die realität beschreibt, dann ist doch alles in Ordnung mit der Vereinbarung. Dann wäre sie nämlich das beste, was möglich war unter den gegebenen Bedingungen.  

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
· bearbeitet von satgar
vor einer Stunde von Trader42:

Politik die uns in die Abhängigkeit von russischem Gas getrieben hat

Ich finde, du machst es dir sehr sehr einfach. Ich teile das überhaupt nicht. Da hier aber keine politischen Diskussionen im Forum erwünscht sind, werd ich dazu auch nichts weiter sagen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Tatsächlich
vor 1 Stunde von Bolanger:

Ich finde es immer wieder schade, wie schnell Mitbürger, und dazu gehören auch Teilnehmer dieses Forums, Entscheidungen der Politik kritisieren und verurteilen. 

Ja, das ist leider sehr verbreitet, natürlich auch hier, wobei ich finde, dass es im WPF sogar noch einigermaßen sachlich zugeht.

vor 1 Stunde von Bolanger:

Es wird Überlegungen zum Abschluss des deals gegeben haben, die ich nicht kenne. daher maße ich mir gar nicht erst an, über diese Vereinbarung zu urteilen, weil mir schlicht das Gesamtbild dazu fehlt.  

So ist es.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
vor 5 Minuten von Tatsächlich:

Ja, das ist leider sehr verbreitet, natürlich auch hier, wobei ich finde, dass es im WPF sogar noch einigermaßen sachlich zugeht.


So ist es.

+1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nachdenklich

Es ist nun mal wie es ist: Europa hat sich in eine totale Abhängigkeit von den USA bugsiert.

Und dies eben nicht nur im militärischen Bereich.

Ich habe es nie verstanden, wie sich maßgebliche deutsche Konzerne darauf einlassen können, ihre Daten in eine Cloud zu verlagern, die von anderen Konzernen und aus dem Ausland kontrolliert wird.

Hat die Phantasie maßgeblicher Entscheidungsträger nicht ausgereicht, um sich vorzustellen, in welchem Ausmaß man sich erpressbar macht?

https://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/sanktionen-gegen-internationalen-gerichtshof-microsoft-steckt-in-der-trump-falle/100129647.html

Wir sollten nicht nur eine eigenständige europäische Verteidigungsfähigkeit aufbauen, wir brauchen auch eine leistungsfähige eigene IT-Struktur.

Die Abhängigkeit von US-IT ist mindestens so schwerwiegend wie die Abhängigkeit von russischem Gas.

Und daß es ein politisches Risiko nicht nur bei Rußland, China und den EM gibt, wird derzeit vielleicht dem einen oder anderen klar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
vor 4 Minuten von Nachdenklich:

Wir sollten nicht nur eine eigenständige europäische Verteidigungsfähigkeit aufbauen, wir brauchen auch eine leistungsfähige eigene IT-Struktur.

Die Abhängigkeit von US-IT ist mindestens so schwerwiegend wie die Abhängigkeit von russischem Gas.

Und daß es ein politisches Risiko nicht nur bei Rußland, China und den EM gibt, wird derzeit vielleicht dem einen oder anderen klar.

Das gleiche könnte und konnte man schon zu China sagen, wo die deutschen Konzerne und auch Mittelständler unbedingt Geschäfte machen wollten, weil der Markt so riesig ist. Unter der prämisse von der Gründung von Joint Ventures mit chinesischen Firmen und klarem Technologie Transfer. Und trotzdem macht BASF eine Milliarden Investition in China, und nicht hier. Sprich bitte doch mal diese ganzen Leute an. Es wird uns genauso auf die Füße fallen, wie die Abhängigkeit zu den USA oder Russland. Aber trotzdem entscheiden die ganzen Unternehmer so, wie sie es tun.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CorMaguire
vor 3 Minuten von Nachdenklich:

...

Wir sollten nicht nur eine eigenständige europäische Verteidigungsfähigkeit aufbauen, wir brauchen auch eine leistungsfähige eigene IT-Struktur.

Die Abhängigkeit von US-IT ist mindestens so schwerwiegend wie die Abhängigkeit von russischem Gas.

Und daß es ein politisches Risiko nicht nur bei Rußland, China und den EM gibt, wird derzeit vielleicht dem einen oder anderen klar.

Bei 325 Mrd. die die EU im Jahr inzwischen für Verteidigung ausgibt (und es soll sich ja noch nahezu verdoppeln) dürfte das auch kein Problem sein. Wenn man halt mal endlich zusammen arbeiten würde,

vor 1 Minute von satgar:

Das gleiche könnte und konnte man schon zu China sagen, wo die deutschen Konzerne und auch Mittelständler unbedingt Geschäfte machen wollten, weil der Markt so riesig ist. Unter der prämisse von der Gründung von Joint Ventures mit chinesischen Firmen und klarem Technologie Transfer. Und trotzdem macht BASF eine Milliarden Investition in China, und nicht hier. Sprich bitte doch mal diese ganzen Leute an. Es wird uns genauso auf die Füße fallen, wie die Abhängigkeit zu den USA oder Russland. Aber trotzdem entscheiden die ganzen Unternehmer so, wie sie es tun.

China ist halt der am schnellsten Geld  versprechende Markt und die Manager sollen ja schnelles Geld machen oder werden wenigstens daran gemessen. Viele Leute wollen ja ihr leistungsloses Einkommen sehen. ;)

Den Markt in Indien, Brasilien oder Nigeria zu entwickeln dürfte länger dauern.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rohdea
vor 13 Minuten von Nachdenklich:

Es ist nun mal wie es ist: Europa hat sich in eine totale Abhängigkeit von den USA bugsiert.

Und dies eben nicht nur im militärischen Bereich.

Ich habe es nie verstanden, wie sich maßgebliche deutsche Konzerne darauf einlassen können, ihre Daten in eine Cloud zu verlagern, die von anderen Konzernen und aus dem Ausland kontrolliert wird.

Hat die Phantasie maßgeblicher Entscheidungsträger nicht ausgereicht, um sich vorzustellen, in welchem Ausmaß man sich erpressbar macht?

https://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/sanktionen-gegen-internationalen-gerichtshof-microsoft-steckt-in-der-trump-falle/100129647.html

Wir sollten nicht nur eine eigenständige europäische Verteidigungsfähigkeit aufbauen, wir brauchen auch eine leistungsfähige eigene IT-Struktur.

Die Abhängigkeit von US-IT ist mindestens so schwerwiegend wie die Abhängigkeit von russischem Gas.

Und daß es ein politisches Risiko nicht nur bei Rußland, China und den EM gibt, wird derzeit vielleicht dem einen oder anderen klar.

Unterschreib ich 100%.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Barqu

Die Behauptung, dass die EU militärisch auf USA angewiesen ist, halte ich für ein Märchen. Unabhängig von der Frage, wie realistisch es ist, dass Russland Interesse hat die EU anzugreifen, sieht man doch bestens in der Ukraine, dass Russland nicht mal selbige besiegen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
· bearbeitet von satgar
vor 49 Minuten von Barqu:

dass die EU militärisch auf USA angewiesen ist, halte ich für ein Märchen

Echt? Also das ist doch aber nichts Neues. Wir haben hinsichtlich Bombern nichts vergleichbares, stealth, Satelliten, generell Cyber wie die NSA, luftbetankung. Flugabwehr hat die Bundeswehr erst vor einem Jahrzehnt aufgelöst und muss gänzlich neu etabliert werden. Atomare und taktische uboote, Raketen aller Art, insbesondere interkontinentale,… Flugzeugträger, und und und und

 

Also wir haben nichts, was da mithalten könnte. Allein in der Aufklärung wären wir ohne die USA fast blind.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger
vor einer Stunde von Nachdenklich:

Ich habe es nie verstanden, wie sich maßgebliche deutsche Konzerne darauf einlassen können, ihre Daten in eine Cloud zu verlagern, die von anderen Konzernen und aus dem Ausland kontrolliert wird.

Hat die Phantasie maßgeblicher Entscheidungsträger nicht ausgereicht, um sich vorzustellen, in welchem Ausmaß man sich erpressbar macht?

Ich evrsteh das ganz simpel. Das ist Outsourcing, bei dem man eigene Kompetenzen an jemanden abgibt, dem man höhere Kompetenzen zuspricht. Eine Industrie ohne Outsourcing hätte keinen einzige Zulieferanten, dem man zutraut, die eingekaufte Ware preiswerter oder in besserer Qualität oder innovativer bereitzustellen als man selbst. Der komplette Freihandel basiert letztlich auf dem selben Grundgedanken. Derjenige, der etwas gut kann, möge das bitte für den rest der welt tun und bekommt im gegenzu eine leistung, die andere besser erbringen können.

 

vor 41 Minuten von Barqu:

Die Behauptung, dass die EU militärisch auf USA angewiesen ist, halte ich für ein Märchen.

Man wird hier wohl unterscheiden müssen zwischen einem Verteidigungsfall und der Unterstützung anderer Nationen. Wenn die EU ihre komplette Industrie zwangsweise auf Kriegswirtschaft umstellen würde, dann stimme ich der Einschätzung zu. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob andere Nationen tatsächlich diesen Schritt täten, wenn ein anderes EU-land militärisch angegriffen würde.

Hier geht es aber darum, den Zwang zur Selbstverteidigung gar nicht erst aufkommen zu lassen. Ohne Umstellung der Industrie auf Kriesgproduktion fehlt Europa einfach die Kapazität, die Ukraine alleine ausreichend zu unterstützen. Ich habe mich vor einigen Monaten mal mit einem amerikansichen Kollegen zum Thema unterhalten. Seine Ansicht hat mich zum Nachdenken gebracht. Er vertrat die Meinung, dass die USA etwa alle 8 Jahre einen bewaffneten Konflikt bräuchten, um die stetigen Mittelzuflüsse in die Rüstungsindustrie zu rechtfertigen. das kann dann die Unterstützung der Ukraine sein, der Kampf gegen den IS, Einmarsch im Irak etc. Europa hat hingegen keine wirkliche Kriegsmentalität (jenseits von Uk und Frankreich vielleicht). Ich möchte nicht, dass diese Aussage falsch verstanden wird. Pazifismus rulez. Neben der technischen Seite muss im militärischen aber auch die Menatlität passen. Und die haben die Amerikaner im Gegensatz zu den Europäern.           

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
· bearbeitet von satgar
vor einer Stunde von Barqu:

Unabhängig von der Frage, wie realistisch es ist, dass Russland Interesse hat die EU anzugreifen,

Die Frage ist halt immer: Können wir uns das leisten, dass du dich irrst? Wer übernimmt die Verantwortung, wenn man sich in dieser krassen außen- und Sicherheitspolitischen Einschätzung irrt?

 

Sagen wir mal, ich denke Russland könntest uns bei den baltischen Staaten testen, die NATO Beistandsverpflichtung: wenn wir dazu Aufrüsten (für Deutschland finde ich das Wort AuSrüsten viel passender und richtiger), und das tritt dann zum Glück nicht ein. Gut, dann haben wir viel Geld ausgegeben für Rüstung, haben hier wieder 1000 Panzer stehen wie während des kalten Krieges, mehr Kasernen (sowie modernisierte), mehr Mann unter Waffen usw. usf. Das hat dann viel Geld gekostet. Letztlich unnötigerweise und ZUM GLÜCK.

 

Machen wir das alles aber nicht, und die Personen irren sich mit "was soll Putin hier? Er hat weder an den baltischen Staaten Interesse, noch an Polen, und erst recht nicht an Deutschland", und diese Personen mit dieser Meinung irren sich...DANN haben wir ein ganz anderes Problem. Ich bin nicht der Meinung, dass man es sich erlauben kann, es sich leisten kann, in dieser Frage so falsch zu liegen. Es könnte Konsequenzen bedeuten, die verheerend sind.

 

Da bin ich lieber für das unnötige Geld ausgeben. Und so unnötig war es dann doch vielleicht gar nicht, weil dieses mehr an Ausrüstung und Aufrüstung uns überhaupt davor bewahrt hat, dass es zu dieser Frage kommt. Das lässt sich aber natürlich nie beweisen.

vor 23 Minuten von Bolanger:

Derjenige, der etwas gut kann, möge das bitte für den rest der welt tun und bekommt im gegenzu eine leistung, die andere besser erbringen können.

Das ist übrigens auch das Problem der seltenen Erden. China kann das nicht besser als wir, und wir hätten selber auch Vorkommen. Das Geschäft damit, soll nur super dreckig sein. Für Mensch und Natur. Also haben wir das hier eingestampft und lassen die „Drecksarbeit“ China machen, hier im wahrsten Sinne des Wortes. Und jetzt wundern wir uns wieder über die Folgen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...