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Megatron
vor 7 Minuten von BWL0815:

 

Ich hatte mir mal eine Ubuntu Partition eingerichtet aber dann nie benutzt, aber wenn es gehen wüsste, würde es mit etwas Einarbeitung sicher gehen. Wenn schon Freeware eine Alternative zu Windows ist, sollte es den Willen und die Notwendigkeit vorausgesetzt, auch möglich sein, Microsoft Produkte auf breiter Front zu ersetzen.

Die Frage ist nicht ob es einer von uns schafft das Wertpapier Forum unter Linux zu lesen, sondern wieviele Milliarden es die Wirtschaft kostet ihrer komplette Infrastruktur umzustellen, einschließlich zu gekaufter Programme, selbst geschriebenen Tools, Schnittstellen, gesetzlichen Vorgaben, Schulungen usw.

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CorMaguire
vor 3 Minuten von Megatron:

Die Frage ist nicht ob es einer von uns schafft das Wertpapier Forum unter Linux zu lesen, sondern wieviele Milliarden es die Wirtschaft kostet ihrer komplette Infrastruktur umzustellen, einschließlich zu gekaufter Programme, selbst geschriebenen Tools, Schnittstellen, gesetzlichen Vorgaben, Schulungen usw.

Die Bundesverwaltung zahlt 200 Mio. / Jahr an Winzigweich. Man müsste es halt mal angehen, traut man sich aber nicht.

--> https://www.heise.de/news/Digitale-Insouveraenitaet-Bund-gibt-wieder-mehr-fuer-Microsoft-Lizenzen-aus-10293821.html

 

Bin auch gerade dabei ein Linux einzurichten, bis zum Supportende Win10 will ich fertig sein.

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BWL0815
11 minutes ago, Megatron said:

Die Frage ist nicht ob es einer von uns schafft das Wertpapier Forum unter Linux zu lesen, sondern wieviele Milliarden es die Wirtschaft kostet ihrer komplette Infrastruktur umzustellen, einschließlich zu gekaufter Programme, selbst geschriebenen Tools, Schnittstellen, gesetzlichen Vorgaben, Schulungen usw.

 

Privatunternehmen können ja nutzen was sie wollen, ich dachte erstmal an Behörden, kritische Infrastruktur etc., aber ich bin kein ITler. Mich wundert ja, dass Länder wie China oder Russland da keine eigenen Alternativen entwickelt haben, oder haben sie?

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sedativ
vor 7 Minuten von BWL0815:

Mich wundert ja, dass Länder wie China oder Russland da keine eigenen Alternativen entwickelt haben, oder haben sie?

 

Man ist da dran: openKylin

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howhardgerrard87
vor 15 Minuten von BWL0815:

 

Privatunternehmen können ja nutzen was sie wollen, ich dachte erstmal an Behörden, kritische Infrastruktur etc., aber ich bin kein ITler. Mich wundert ja, dass Länder wie China oder Russland da keine eigenen Alternativen entwickelt haben, oder haben sie?

Russland nutzt großteils ja Linux

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Firobaz
1 hour ago, BWL0815 said:

Mich wundert ja, dass Länder wie China oder Russland da keine eigenen Alternativen entwickelt haben

Weil sie gerne mit dem Rest der Welt kompatibel bleiben wollen. Ein System aus Russland oder China würde wohl auch außer Belarus, Nordkorea und Venezuela kein anderes Land nutzen wollen. Man vertraut am Ende den Amerikanern doch noch mehr als Russland oder China. Das gilt übrigens trotz allem was in den letzten Jahren geschehen ist auch für die Russen und Chinesen selbst, die sich gegenseitig misstrauen und nie ein System des jeweils Anderen nutzen würden. Genauso wenig würden sie eines gemeinsam entwickeln.

 

Es gibt zwei Möglichkeiten: (1) Die ganze Welt nutzt so wie jetzt Microsoft oder (2) jeder große Block (USA, EU, China, Russland, Indien) macht sein eigenes Ding. Von (1) nach (2) zu kommen ist für alle Blöcke bisher zu teuer, aufwendig und risikoreich. Daher beißen alle in den sauren Apfel und nutzen weiter Microsoft. Ich sehe nicht, wie sich das auf absehbare Zeit ändern soll*.

 

*Das bedeutet überhaupt nicht, dass ich diese Situation gut finde, ganz im Gegenteil. Man muss diesbezüglich jedoch realistisch sein. 

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Megatron
· bearbeitet von Megatron
vor 1 Stunde von BWL0815:

 

Privatunternehmen können ja nutzen was sie wollen, ich dachte erstmal an Behörden, kritische Infrastruktur etc., aber ich bin kein ITler. Mich wundert ja, dass Länder wie China oder Russland da keine eigenen Alternativen entwickelt haben, oder haben sie?

Nein, können sie nicht. Du musst eigentlich immer irgendwelche Vorschriften erfüllen und dafür brauchst du zertifizierte Software. Wenn du z.B. den Part 11 der FDA für elektronische Dokumente und Unterschriften nicht erfüllst, verkaufst du halt in den USA und allen Ländern die sich an die FDA Zertifizierung dran hängen keine Medizinprodukte mehr. Unternehmen wie Philipps oder Siemens Heathlcare können dann ihren Laden absperren und den Schlüssel im Atlantik versenken.

 

Zitat

Mich wundert ja, dass Länder wie China oder Russland da keine eigenen Alternativen entwickelt haben, oder haben sie?

 China hat eine Agenda dass bis zum Tag X keine US Anteile mehr in dort produzierten oder vertriebenen Tech-Produkten sein dürften. Also kein Windows, kein Intel, kein NVIDIA usw.. Die Timeline ist allerdings relativ offen und es wird auch nicht wirklich forciert im Moment. Die politische Vorgabe seitens der Regierung ist aber da.

 

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Nachdenklich
vor 3 Stunden von Firobaz:

Wer nutzt das denn?

Ich nutze nur Linux (habe allerdings Microsoft im Depot - aber wirklich nur im Depot, nicht auf dem Rechner).

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Yerg
vor 35 Minuten von Firobaz:

Man muss diesbezüglich jedoch realistisch sein.

Was macht dich so sicher, dass deine Sichtweise die realistische ist?

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Firobaz
· bearbeitet von Firobaz
6 minutes ago, Yerg said:

Was macht dich so sicher, dass deine Sichtweise die realistische ist?

Die hierfür vorgebrachten Argumente und ungeklärten Fragen, und, dass es trotz erheblicher Anreize bisher niemand geschafft bzw. überhaupt ernsthaft versucht hat, wirklich unabhängig von Windows zu werden. Da ist doch kein großer Wirtschaftsblock glücklich darüber, dass die eigenen Konsumenten von einem ausländischen Monopolisten ausgeplündert werden und eine U.S.-Firma theoretisch jederzeit die gesamte IT im Land lahmlegen kann (habe keinen Zweifel, dass MS das könnte). Trotzdem wurde keine Alternative entwickelt. Es liegt daher nahe anzunehmen, dass es einfach derzeit unrealistisch ist. 

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TTT
vor 5 Stunden von Firobaz:

Wer soll die entwickeln? Wo kriegt man die qualifizierten Programmierer her, die sowas können? Wie lange dauert das? Welche Gegenmaßnahmen ergreifen Microsoft und die USA während des Entwicklungsprozesses? Welche Länder sollen hier zusammenarbeiten? Wer zahlt wie viel? Welche Firmen machen das oder gründet man eine neue Firma? Wo ist das Hauptquartier? Wer wird CEO? Wer besetzt Schlüsselpositionen (technisch und kaufmännisch)? Wem gehört die Firma? Wer hat die Stimmrechte? Welches Land trifft Entscheidungen und wie? Wo lagern die Daten? Was passiert mit den Daten und den Quellcode? Wer hat Zugriff und Kontrolle? Wie soll ein neues Betriebssystem auf hunderten Millionen Rechnern und Smartphones allein in der EU eingeführt werden? Freiwillig? Zwangsweise? Wer kann/soll gezwungen werden? Wie geht das rechtlich? Was kostet das die Verbraucher? Wie soll man Microsoft (das man damit verdrängen will) dazu bringen, Kompatibilität mit Microsoft-Rechnern im Rest der Welt herzustellen? Wie geht das alles ohne völliges Chaos und einen Zusammenbruch der öffentlichen und privaten IT-Infrastruktur?

Du stellst viele berechtige Fragen. Ja, das ist nicht einfach und man muss das vernünftig angehen.

Und billig wird aus auch nicht. Aber das sind die MS Lizenzkosten auch nicht.

Aber das Hauptproblem ist ja, dass das dann unbequem wird. Dann müsste man sich ja anstrengen, nachdenken, Dinge verändern und irgendwer müsste dafür ja sogar auch auch noch die Verantwortung übernehmen. Aber das will heutzutage ja niemand mehr... also kommt so was dabei raus:

vor 5 Stunden von Firobaz:

Eine Alternative zu Microsoft/Windows ist auf absehbare Zeit völlig unrealistisch. 

Das ist halt einfach Bullshit und die Aussage von Leuten die den bequemen Weg suchen und nicht bereit sind Dinge zu verändern und endlich mal Verantwortung zu übernehmen.
Leider ist das heutzutage der "Standard" und man kann nur hoffen, dass die aktuellen Ereignisse, die Entscheidungsträger zum Nachdenken bewegen. Ich fürchte aber das wird nicht passieren. Das ist ja so unbequem und das wir auch so schon irgendwie gutgehen...

 

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BWL0815
· bearbeitet von BWL0815
1 hour ago, Megatron said:

Nein, können sie nicht. Du musst eigentlich immer irgendwelche Vorschriften erfüllen und dafür brauchst du zertifizierte Software. Wenn du z.B. den Part 11 der FDA für elektronische Dokumente und Unterschriften nicht erfüllst, verkaufst du halt in den USA und allen Ländern die sich an die FDA Zertifizierung dran hängen keine Medizinprodukte mehr. Unternehmen wie Philipps oder Siemens Heathlcare können dann ihren Laden absperren und den Schlüssel im Atlantik versenken.

 

 

Wenn du um in den USA Produkte zu verkaufen MS benutzen musst, dann ist das eben so - ist aber immer noch deine unternehmerische Entscheidung auf diesen Markt im Zweifel zu verzichten, das heißt aber nicht, dass europäische Behörden, Krankenhäuser oder Kraftwerke auch MS benutzen müssen.

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Firobaz
· bearbeitet von Firobaz
32 minutes ago, TTT said:

Das ist halt einfach Bullshit und die Aussage von Leuten die den bequemen Weg suchen und nicht bereit sind Dinge zu verändern und endlich mal Verantwortung zu übernehmen.

In Deutschland könntest du in gewissem Maß Recht haben, hier kommt dann noch eine traditionelle USA-Freundlichkeit der älteren Generationen hinzu (zumindest im Westen). Ich glaube aber kaum, dass ein Land wie China, das sich ja schon seit Jahrzehnten auf einen Konflikt mit den USA vorbereitet (man erinnere sich nur an Clintons Flugzeugträger in der Taiwan-Straße), von Microsoft abhängig bleibt, weil ein Wechsel unbequem wäre und man dort Veränderungen scheut. Das Hauptproblem sind schon die enormen praktischen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Umstellung.

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Euronensammler

In meinem beruflichen IT-Umfeld habe ich sehr oft erleben können, wie schwer sich Mitarbeiter tun, einen neuen Prozess, ein neues System, ein paar neue Eingabemasken zu bedienen. Das ging von absoluter neuronaler Uplastitztät bis zur Arbeitsverweigerung nach dem Motto, bevor ich etwas Neues mach, brauche ich erst einen Lehrganng und die Genehmigung des Betriebsrats, dass die Veränderung auch mit meiner Arbeitsplatzbeschreibung konform geht.

Im privaten Umfeld erkenne ich, wie schwer es vielen fällt, ein neues Handy oder ein neues UI anzunehmen.

Das sollten die Leute berücksichtigen, die (wie ich) seit den 80-gern auch "eben mal" noch UNIX/Linux nebenher laufen lassen. 

Neulinge auf anderen IT-Systemen brechen sich oft die Ohren, verzweifeln und schreien: "Ich bin Sachbearbeiter für ..., Lagerist, Arzt, CEO, Lehrer, Versicherungfachmann, Einzelhandelskaufmann und kein IT-Spezialist. Lasst mich mit dem Sche... in Ruhe. Ich will meinen Job machen!"

 

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Megatron
· bearbeitet von Megatron
vor 52 Minuten von BWL0815:

 

Wenn du um in den USA Produkte zu verkaufen MS benutzen musst, dann ist das eben so

Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe auf deine Aussage geantwortet das Privatunternehmen einsetzen können was sie wollen - was per se so nicht stimmt da sie genauso externen Zwängen unterworfen sind.

Du kannst natürlich etwas anderes einsetzten, kostet dann halt Geld für die Transformation. Ein System mit meinetwegen Windows / Oracle und Long Term Storage über 30 Jahre ersetzt du halt nicht mal eben so am Wochenende durch einen Linux Laptop mit USB Stick

 

Zitat

ist aber immer noch deine unternehmerische Entscheidung auf diesen Markt im Zweifel zu verzichten

So etwas kann man schreiben wenn man keinerlei Verantwortung für nichts hat.

Stell dich mal vor deine Belegschaft und sage einem Familienvater mit einer schwangeren Frau dass er jetzt von Stütze leben soll weil du persönlich keinen Bock mehr auf die USA hast.

Ich gewisser weise bist du Trump näher als du denkst, euch eint die Einstellung das man Fakten schaffen kann ohne dass man die Konsequenzen bedenken muss.

 

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B3n
vor einer Stunde von Firobaz:

Die hierfür vorgebrachten Argumente und ungeklärten Fragen, und, dass es trotz erheblicher Anreize bisher niemand geschafft bzw. überhaupt ernsthaft versucht hat, wirklich unabhängig von Windows zu werden. Da ist doch kein großer Wirtschaftsblock glücklich darüber, dass die eigenen Konsumenten von einem ausländischen Monopolisten ausgeplündert werden und eine U.S.-Firma theoretisch jederzeit die gesamte IT im Land lahmlegen kann (habe keinen Zweifel, dass MS das könnte). Trotzdem wurde keine Alternative entwickelt. Es liegt daher nahe anzunehmen, dass es einfach derzeit unrealistisch ist. 

Du musst unterscheiden zwischen dem operating System auf dem der Großteil der Mitarbeiter arbeitet, das ist sehr häufig Windows und dem OS auf dem wesentliche Backend Systeme arbeiten. 
Als Beispiel aus dem Finanzwesen. Die Kernbanksysteme laufend auf sehr unterschiedlichen OS u.a. openBSD das insbesondere auf Sicherheit ausgelegt ist. Im Finanzwesen hast du für die Kernsysteme auch als Programmiersprache COBOL, was die Suche nach Programmierern super einfach macht :-* , das mussten sie auch bei DOGE lernen. 
 

Ein komplettes lahmlegen ist also nicht so einfach, nichtsdestotrotz würde eine „Sperre“ von MS natürlich massive Auswirkungen haben. Dabei sollte aber auch betrachtet werden wieviele Mitarbeiter in MS in Europa hat und das in sehr wesentlichen Unternehmensbereichen. 

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Idontcare
vor 6 Stunden von Firobaz:

Wer soll die entwickeln? Wo kriegt man die qualifizierten Programmierer her, die sowas können?

Genau wie die USA aus Indien :narr:.

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Firobaz
13 minutes ago, B3n said:

Du musst unterscheiden zwischen dem operating System auf dem der Großteil der Mitarbeiter arbeitet, das ist sehr häufig Windows und dem OS auf dem wesentliche Backend Systeme arbeiten. 

Das ist mit Sicherheit richtig, und ich würde auch stark vermuten, dass z.B. chinesische Regierungssysteme überhaupt nicht mehr mit Microsoft laufen. Aber allein das, was Microsoft mit den privaten PCs anstellen könnte, die mit Windows laufen, sollte Motivation genug für die chinesische Regierung sein, ein eigenes System haben zu wollen. Ebenso die Möglichkeit zur Cyberspionage und um an sensible Daten chinesischer Bürger zu kommen. Trotzdem hat China Windows nicht ersetzen können. Weil es unglaublich schwierig wäre. Das liegt sicher nicht nur an Bequemlichkeit und mangelndem Willen zur Veränderung.

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Fondsanleger1966
vor 13 Stunden von Bolanger:

@ichhabangst was ist denn die Alternative? Die USA könnten sich stärker pro Ukraine engagieren, nur welche Motivation könnte dahinter stecken?

Z.B. um ihre im Budapester Memorandum abgegebenen Sicherheitsgarantien zu erfüllen. Zur Erinnerung: Damals haben die USA die Ukraine überzeugt, alle Nuklearwaffen (die Ukraine war damals drittgrößte Atommacht der Welt) an Russland abzugeben im Gegenzug zur Garantie, dass es zu keinen territorialen Änderungen in der Ukraine kommen werde. 

 

vor 13 Stunden von Bolanger:

Ich kann keinen Vorteil für die USA erkennen, warum sollten sie das also tun?

Weil sie dann nicht wort- und vertragsbrüchig wären und die anderen Verbündeten auf Sicherheitszusagen der USA noch vertrauen könnten, was mittlerweile nicht mehr der Fall ist.

 

Jetzt sehen die US-Verbündeten in Europa und Asien, dass sie sich schleunigst anders orientierten sollten, etwa so: https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-03/china-japan-suedkorea-usa-zollpolitik . Afrika hat Trump bereits größtenteils an China verloren.

 

vor 14 Stunden von Bolanger:

Die USA könnten sich komplett zurückziehen und die Ukraine ausliefern - das wäre auch nicht besser

In der Mitte liegt dann wohl etwas wie die derzeit diskutierte Möglichkeit.

Die derzeitig diskutierte Möglichkeit liegt nicht in der Mitte, sondern stellt gerade eine solche Auslieferung der Ukraine an Russland dar plus einen weitgehenden Rückzug der USA - unter Bruch der von den USA gegebenen Sicherheitsgarantien und unter Bruch des Nato-Konsens (Russland als Bedrohung der Nato-Ostflanke).

 

Damit weiß jeder US-Verbündete nun, wie schnell es von "wir werden zu Euch stehen, so lange ihr die Unterstützung braucht" zu "wir drehen uns nach dem Wind und verkaufen Euch für ein paar vage Zusagen an Euren Feind".

 

Trump hat es geschafft, das Vertrauen in die USA, das seine Vorgänger in (mehr als) 80 Jahren mit viel Investment aufgebaut haben, in nur 80 Tagen weitestgehend zu zerstören. Nun geht es eigentlich nur noch darum, eine allzu hässliche Scheidung zu vermeiden.

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Firobaz
4 hours ago, Fondsanleger1966 said:

Jetzt sehen die US-Verbündeten in Europa und Asien, dass sie sich schleunigst anders orientierten sollten, etwa so: https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-03/china-japan-suedkorea-usa-zollpolitik 

Es ist ein gefährlicher Trugschluss und eine völlige Illusion, zu glauben, dass China, Südkorea und Japan jemals untereinander oder mit China gegen die USA zusammenarbeiten könnten oder werden.

 

Japan und China waren im 2. Weltkrieg Todfeinde und anders als in Europa ist die Geschichte dort nicht aufgearbeitet worden und eine Versöhnung hat nicht stattgefunden. Da muss man sich nur mal mit einem Chinesen über Japan unterhalten. Südkorea gibt es nur, weil China im Korea-Krieg den kommunistischen Norden unterstützt hat, auch hier der Todfeind Südkoreas, der nur durch Chinas Hilfe am Leben erhalten wird und mit dem jederzeit ein neuer Koreakrieg ausbrechen kann. Andererseits war auch Japan in Korea Kolonialmacht und die damals begangenen Kolonialverbtrchen sind ebenfalls nicht aufgearbeitet. Japan und Südkorea haben Angst, vom 13x bzw. 25x größeren China erdrückt und dominiert zu werden. Diese drei Länder mögen sich nicht, vertrauen sich nicht und haben völlig unterschiedliche ideologische, politische und wirtschaftliche Interessen. Südkorea ist eine kleine, ressourcenarme Halbinsel, deren enizige Landverbindung zur übrigen Welt durch Nordkorea und China geht. Das Land ist völlig vom militärischen Schutz der USA und vom Überseehandel, der im Pazifik auch nur von den USA garantiert werden kann, abhängig.

 

Die Realität sieht so aus: Südkorea, Taiwan und die Philippinen hängen wirtschaftlich, militärisch/politisch und für Energieimporte (Sicherung der Seewege) völlig von den USA ab. Japan weniger, aber ebenfalls. Japan war in allen anderen genannten Staaten verhasste Kolonialmacht. Als Bedrohung sehen alle vier kleinere Staaten das aufstrebende riesige China (Unterstüztung Nordkoreas, Bedrohung Taiwans, Ansprüche auf das Japanische, Gelbe und Südchinesische Meer) und fürchten eine chinesische Hegemonie in Ostasien. Es ist völlig unvorstellbar, dass diese Staaten jetzt auf einmal mit dem Staat von dem sie sich hauptsächlich bedroht fühlen gegen ihre eigene Schutzmacht zusammenarbeiten.

 

Die Bevölkerungspyramide Südkoreas sieht übrigens so aus (Taiwan gleich, Japan sehr ähnlich):

 

image.thumb.png.9857516d125b491d9d0330a7471b16df.png

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Demographics_of_South_Korea#/media/File:South_Korea_Population_Pyramid.svg

 

Die Geburtenraten liegen bei 1,1 (Japan), 0,85 (Taiwan) und 0,75 (Südkorea). Einwanderung wollen diese Länder nicht, d.h. die Bevölkerung schrumpft in jeder zukünftigen Generation um 45-65%. Diese Volkswirtschaften sind schon heute äußerst exportorientiert und der Binnenkonsum wird sie nicht retten können und von China will man sich aus den genannten Gründen - verständlicherweise - nicht abhängig machen.. Der U.S,-Absatzmarkt ist und bleibt für diese Staaten überlebensnotwendig.

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CorMaguire
vor 29 Minuten von Firobaz:

... Als Bedrohung sehen alle vier kleinere Staaten das aufstrebende riesige China (Unterstüztung Nordkoreas, Bedrohung Taiwans, Ansprüche auf das Japanische, Gelbe und Südchinesische Meer) und fürchten eine chinesische Hegemonie in Ostasien. Es ist völlig unvorstellbar, dass diese Staaten jetzt auf einmal mit dem Staat von dem sie sich hauptsächlich bedroht fühlen gegen ihre eigene Schutzmacht zusammenarbeiten....

 

Sie sehen an der Ukraine wie sehr man sich auf "Schutzmächte" verlassen kann. Das kann auch (ehemalige) Feinde zur Zusammenarbeit treiben.

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Nachdenklich

@Fondsanleger1966 

So sehe ich das auch.

vor 5 Stunden von Fondsanleger1966:

Z.B. um ihre im Budapester Memorandum abgegebenen Sicherheitsgarantien zu erfüllen. Zur Erinnerung: Damals haben die USA die Ukraine überzeugt, alle Nuklearwaffen (die Ukraine war damals drittgrößte Atommacht der Welt) an Russland abzugeben im Gegenzug zur Garantie, dass es zu keinen territorialen Änderungen in der Ukraine kommen werde. 

 

 

vor 6 Stunden von Fondsanleger1966:

Trump hat es geschafft, das Vertrauen in die USA, das seine Vorgänger in (mehr als) 80 Jahren mit viel Investment aufgebaut haben, in nur 80 Tagen weitestgehend zu zerstören.

 

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Firobaz

Im Moment ist es doch überaus wahrscheinlich, dass die Zölle bald entweder zurückgenommen oder "verschoben" werden oder für Trump gesichtswahrende Handelsabkommen mit niedrigen/unbedeutenden Zöllen geschlossen werden. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die U.S.-Wirtschaft auf einmal nicht mehr wachsen und die Unternehmensgewinne nicht mehr steigen werden. Und was soll in Zukunft bitteschön bei der Geldanlage (vor allem in Deutschland) die Alternative zur Aktie sein? Und welcher Aktienmarkt in Zukunft besser abschneiden als die USA? Mir fällt keiner ein.

 

"Vertrauen" soll man auch nicht überbewerten. Wie in der Vergangenheit, wird man auch in Zukunft sobald die Zollgeschichte geregelt ist in den USA investieren und mit den USA Handel treiben. Egal, ob man einander noch im selben Maß "vertraut", wo es Geld zu verdienen gibt, wird das gemacht werden. Hat China den USA in den letzten Jahrzehnten "vertraut"? Sicherlich nicht. Trotzdem ist das Handels- und Investitionsvolumen gigantisch.

 

 

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Karolus
vor 32 Minuten von Firobaz:

Im Moment ist es doch überaus wahrscheinlich, dass die Zölle bald entweder zurückgenommen oder "verschoben" werden oder für Trump gesichtswahrende Handelsabkommen mit niedrigen/unbedeutenden Zöllen geschlossen werden. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die U.S.-Wirtschaft auf einmal nicht mehr wachsen und die Unternehmensgewinne nicht mehr steigen werden. Und was soll in Zukunft bitteschön bei der Geldanlage (vor allem in Deutschland) die Alternative zur Aktie sein? Und welcher Aktienmarkt in Zukunft besser abschneiden als die USA? Mir fällt keiner ein.

 

"Vertrauen" soll man auch nicht überbewerten. Wie in der Vergangenheit, wird man auch in Zukunft sobald die Zollgeschichte geregelt ist in den USA investieren und mit den USA Handel treiben. Egal, ob man einander noch im selben Maß "vertraut", wo es Geld zu verdienen gibt, wird das gemacht werden. Hat China den USA in den letzten Jahrzehnten "vertraut"? Sicherlich nicht. Trotzdem ist das Handels- und Investitionsvolumen gigantisch.

 

 

Die Zölle werden sicherlich irgendwie zurückgenommen, verschoben oder reduziert. Da gebe ich Dir recht.

 

Mit dem Vertrauen ist es allerdings so eine Sache. Gerade beim Thema "Gesichtsverlust" verstehen die Chinesen keinen Spaß. Das ist tief verwurzelt in der asiatischen Kultur. Das werden die sich merken. Und die Kanadier übrigens auch.

 

Wahrscheinlich ist es also so, dass man notgedrungen mit den Amis weiter Handel treibt, allerdings mit Skepsis und Misstrauen. Eine neue Fabrik wird man in den USA nicht so schnell bauen. Eine Rezession in den USA halte ich für wahrscheinlich.

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