dankenichts Januar 5, 2014 Staatspleiten, werden in den besser gestellten Industrienation niemals erforderlich werden solange sie sich in ihrer Heimatswährung Verschuldet haben können die Notenbanken im Notfall die Schulden komplett übernehmen... was teilweise ja schon passiert... Wem gehören die Notenbanken? Wem gehören diejenigen, die über die Notenbanken bestimmen? Wem geben die Notenbanken Kredit? Wofür holen die sich dann die Knete? Wer haftet am Ende für alles, damit Geld aus dem Nichts entsteht? Es ist wenig tröstlich, dass Staaten niemals Pleite gehen können, denn es gehen ja nur die Bürger des Staates pleite. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
asherah Januar 5, 2014 Dazu mal eine ganz naive Frage, die ich schon im japanischen Kontext als "wäre möglich" gelesen habe, leider ohne Begründung: Wenn die Zentralbank der größte Gläubiger eines Staates ist und dem Staat gehört, was würde dann ein Verzicht auf die Forderungen gegen den Staat bedeuten? Sicher ist, der Staat hätte weniger Schulden. Die Zentralbank wird durch das "Zentralbankreformgesetz" gerettet, mit dem die Bilanz einfach aufgeräumt wird. Was kann hier passieren, außer das der Markt Verrat, Voodoo oder was auch immer ruft? Solange der Staat seine Drittgläubiger bedient, wäre er rein technisch nicht insolvent. Die Geldmenge wurde ja schon vermehrt, so dass sich da auch nichts ändern würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Januar 5, 2014 Warum sollte man das tun? Damit wäre doch nichts gewonnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorvusCorax Januar 5, 2014 · bearbeitet Januar 5, 2014 von CorvusCorax Japan ist zwar sehr hoch verschuldet, doch im Prinzip nur im Inland, bei der eigenen Bevölkerung - ausländische Gläubiger können die japanische Regierung also nicht unter Druck setzen. Der Lebensstandard in Japan ist nach wie vor sehr hoch, die Arbeitslosigkeit sehr niedrig, trotz wirtschaftlicher Stagnation und Deflation seit vielen Jahren. Ein Default Japan's halte ich für sehr unwahrscheinlich. So lange das Vertrauen in die Regierung da ist, könnte der Staat auch eine Verschuldung von 400% gemessen am BIP vertragen. Dem durchschnittlichen Japaner geht es bedeutend besser als dem durchschnittlichen Amerikaner. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Januar 5, 2014 Staatspleiten, werden in den besser gestellten Industrienation niemals erforderlich werden solange sie sich in ihrer Heimatswährung Verschuldet haben können die Notenbanken im Notfall die Schulden komplett übernehmen... was teilweise ja schon passiert... Wem gehören die Notenbanken? Wem gehören diejenigen, die über die Notenbanken bestimmen? Wem geben die Notenbanken Kredit? Wofür holen die sich dann die Knete? Wer haftet am Ende für alles, damit Geld aus dem Nichts entsteht? Es ist wenig tröstlich, dass Staaten niemals Pleite gehen können, denn es gehen ja nur die Bürger des Staates pleite. Worauf genau möchtest du hinaus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StinkeBär Januar 5, 2014 · bearbeitet Januar 5, 2014 von StinkeBär Warum sollte man das tun? Damit wäre doch nichts gewonnen. Ein «Netting» der Staatstitel würde die Staatsschuld in Relation zum BIP und den Zinsaufwand senken. Die quantitative Lockerung (der von der Notenbank am Sekundärmarkt erworbenen Staatsschuld) hat fiskalisch den Effekt einer Annullierung. Ist doch eine feine Staatsfinanzierung, solange das Experiment im Rahmen bleibt, kann das Spiel durchaus auch noch über 10 Jahre so weitergehen. . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Januar 6, 2014 · bearbeitet Januar 6, 2014 von Zinsen Das ist doch linke Tasche rechte Tasche, die japanische Zentralbank überweist ihre Zinseinnahmen doch an den allgemeinen Haushalt bzw. erwirbt neue Titel. Ich sehe da keinen Vorteil drin, an der Bilanz herumzumanipulieren. Gut, man wäre bei irgendwelchen hysterischen Wirtschaftskolumnen und bunten Bildchen nicht mehr der verschuldeste Staat, aber die interessieren eh`niemanden und sind nur dazu da, unbedarften Lesern Angst einzujagen. Dieses Dogma, Staatschulden/BIP als absolute Orientierungsgröße anzusehen, wird von Japan seit mindestens 98 widerlegt und wurde in den letzten Jahren durch die Beispiele von Spanien/Irland/Portugal/Deutschland völlig diskreditiert. Außer einigen Ideologen/Lügnern/Idioten kann da eigentlich kein Mensch mehr dran glauben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Januar 7, 2014 Dieses Dogma, Staatschulden/BIP als absolute Orientierungsgröße anzusehen, wird von Japan seit mindestens 98 widerlegt und wurde in den letzten Jahren durch die Beispiele von Spanien/Irland/Portugal/Deutschland völlig diskreditiert. Außer einigen Ideologen/Lügnern/Idioten kann da eigentlich kein Mensch mehr dran glauben. Hinsichtlich der Insolvenzgefahr müsste man eigentlich die Messgröße „Schulden in Fremdwährungen/ BIP“ heranziehen, weil sich diese Schulden nicht durch eine Aufweichung der eigenen Währung zum Verschwinden bringen lassen und damit am ehesten zeigen, wie verletzbar einzelne Länder sind (wer zu viel Zeit hat, findet die Zahlen zum Basteln dieser Kennzahl bei der Weltbank). Wobei die Frage bleibt, wie man in diesem Zusammenhang mit einem Zwitter wie dem Euro umgeht. Einige Mitgliedsländer stellen zur Zeit schmerzhaft fest, dass der Euro für sie eher eine Art Fremdwährung ist, die man nicht nach Bedarf abwerten kann. Sind also italienische oder spanische Schulden, die auf Euro lauten, besser als brasilianische, die in USD zurückzuzahlen sind? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
richtungsding Januar 7, 2014 Wobei die Frage bleibt, wie man in diesem Zusammenhang mit einem Zwitter wie dem Euro umgeht. Einige Mitgliedsländer stellen zur Zeit schmerzhaft fest, dass der Euro für sie eher eine Art Fremdwährung ist, die man nicht nach Bedarf abwerten kann. Sind also italienische oder spanische Schulden, die auf Euro lauten, besser als brasilianische, die in USD zurückzuzahlen sind? Wie Du selbst sagst, ein Zwitter. Einerseits nein, weil eigene Währung nicht autonom schöpfbar. Andererseits eindeutig ja, weil kein FX-Risiko und je nach Bedeutung des Staats und seiner Korrelation zu anderen Krisenstaaten die EZB (wahrscheinlich) vor Insolvenz eingreifen wird. Die FED wird Brasilien keine Dollarbonds abkaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo Januar 9, 2014 Die "westlichen" Industrieländer sind allesamt hoch verschuldet. Ohne Zentralbanken hätten sie vermutlich schon lange defaulten müssen. Von Reinhart und Rogoff (Ökonomen im Dienst des IMF) ist nun zu lesen, dass es genau dazu kommen wird, weil Repression und Nullzinsen nicht ausreichen und dieses "Wachstum" nicht mehr da ist. Deine Zusammenfassung könnte man so verstehen, als wären auch Länder wie die USA oder Japan von einem akuten Default bedroht. Reinhart und Rogoff haben in Sachen Schuldenschnitt allerdings vor allem einige Länder der Euro-Peripherie im Hinterkopf . Es wird aber nicht verraten, ob man dabei nur an Griechenland und Portugal oder auch an Spanien oder Italien denkt. Financial and Sovereign Debt Crises: Some Lessons Learned and Those Forgotten In dem Paper heisst es "advanced economies". Damit sind nicht ausschliesslich Euro-Randstaaten gemeint. Bezgl. der Euro-Randstaaten wird lediglich gesagt Rather, the size of the problem suggests that restructurings will be needed, particularly, for example, in the periphery of Europe, far beyond anything discussed in public to this point. die sind gewissermassen vorrangig vor "den Grossen". Allgemein verstehe ich das Paper so: sie sprechen von allen Advanced Economies. Bleibt eigentlich nur die Frage wie die Kombination aus den Elements of Dept Reduction 1. Economic growth 2. Fiscal adjustment-austerity 3. Explicit (de jure) default or restructuring 4. Inflation surprise 5. A steady dose of financial repression accompanied by a steady dose of inflation. aussehen wird? Je Land vermutlich unterschiedlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Januar 9, 2014 Allgemein verstehe ich das Paper so: sie sprechen von allen Advanced Economies. Bleibt eigentlich nur die Frage wie die Kombination aus den Elements of Dept Reduction 1. Economic growth 2. Fiscal adjustment-austerity 3. Explicit (de jure) default or restructuring 4. Inflation surprise 5. A steady dose of financial repression accompanied by a steady dose of inflation. aussehen wird? Je Land vermutlich unterschiedlich. So habe ich das Papier auch verstanden. Dort steht aber nicht, wie Du oben noch meintest, dass viele „advanced economies“ demnächst defaulten werden. Eine solche zaghafte Andeutung wird nur für nicht näher benannte Euro-Peripherieländer gemacht. Was ich eigentlich sagen wollte und was auch in dem Papier steht, ist, dass hochverschuldete Länder wie die USA oder Japan noch eine Menge Folterwerkzeuge zur Hand haben, bevor tatsächlich ein Default ansteht. Was nicht heißen soll, dass dies nicht trotzdem in den nächsten 10/20/30 Jahren passieren könnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag