Zum Inhalt springen
checker-finance

BW Offshore - der norwegische FPSO-Contractor

Empfohlene Beiträge

Trauerschwan

Mit der KE und den neuen Rückzahlungsmodalitäten siehts ja ein wenig besser aus. Fragt sich nur ob der gesamte Markt 2020 deutlich besser da steht, so dass man entspannt die Schulden rollen kann?

 

Das ist das gleiche Problem wie bei den Off- und Onshore Drillern. Ich denke aber, dass sich der Ölpreis stabilisieren wird. Wann und auf welchem Preisniveau weiß ich nicht und ich weiß (leider!) auch genauso wenig, ob und wenn ja wie viele Unternehmen bis dahin Pleite gehen werden.

 

Mag sein, dass man ein FPSO-Schiff nicht einfach austauschen kann. Aber für Folgeaufträge wird man eventuell im Preis unterboten. Und die Capex der Ölmultis ist weiter am sinken, womit es weniger Projekte gibt (um die man sich streiten kann). Wenn der Wettbewerb nicht gestiegen wäre, würden wohl kaum Umsätze und Gewinne fallen?

 

Ich denke nicht, dass der Rückgang beim Umsatz und Gewinn direkt mit dem Wettbewerb zu tun hat, da momentan einfach gar keine neuen Verträge abgeschlossen werden. Bei einigen der BWO Verträgen sind die Optionen gezogen worden, bei der BW Pioneer gab es (Nach-)Verhandlungen mit Petrobras, die zu niedrigeren Preisen geführt haben, und zwei oder drei andere Verträge sind "einfach" ausgelaufen bzw. nicht verlängert worden (siehe Flottenstatus). Vor dem Ölpreisabsturz war nur die Azurithe ohne Auftrag.

 

Hinzu kam der Unfall in Brasilien --> Wegfall von Umsatz und Gewinn, dafür teilweise Schadensersatz durch die Versicherung.

 

In 2017 soll dann das Catcher Projekt "First Oil" haben und später im gleichen Jahr evtl. auch das Unfall FPSO die Arbeit wieder aufnehmen (Vertrag bis 2018). Das Catcher Projekt läuft größtenteils nach Plan und bei dem Unfall FPSO würde ich keine Wunder erwarten, auch weil es ein Auftrag bei Petrobras ist.

 

Sind andere FPSO Anbieter auch so arg verschuldet?

 

SBM Offshore: EBIT: 1H 2015 --> 225 Millionen USD / Net Debt: 1Q 2016 --> 3,1 Milliarden USD / Backlog: 1Q 2016 --> 18,5 Milliarden USD (Link)

 

Teekay hat nicht nur die FPSO in den Zahlen oder ich habe die für die FPSO Sparte übersehen.

 

Q1 Zahlen in einer Präsentation von Bumi Armada: Link

 

 

Die Marktkapitalisierung steht etwas arg im Missverhältnis zum backlog. Was schätzt Ihr denn lässt sich an FCF noch aus dem backlog bis 2020 heraus quetschen?

 

Ich könnte mir vorstellen, dass die Offer Shares noch nicht mit einberechnet sind. Da es knapp 13 neue Aktien pro alte Aktie gibt, dürfte sich die Marktkapitalisierung dann am 22. Juli um den Faktor 12-13 erhöhen.

 

 

However, with the rapid fall in oil prices, BW Offshore faces increased risks of customers defaulting on their obligations.

 

Ist damit vielleicht Petrobras gemeint?

 

Gut möglich, aber wie oben beschrieben wurde zumindest ein Vertrag erst verlängert bzw. die Option für drei weitere Jahre gezogen. Der Preis ist von Petrobras allerdings gedrückt worden.

 

Hier eine Übersicht über die Besitzer der FPSO und FSO, darunter viele Oil-Majors (Petrobras #1). BWO, Teekay, SBM Offshore und Bumi Armada vermieten und / oder betreiben die Schiffe: Wikipedia-Link

 

Checker kann zu dem Bereich mit Sicherheit weitaus mehr Infos als ich geben, da er sich damit sehr stark beschäftigt (hat).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Hier eine Übersicht über die Besitzer der FPSO und FSO, darunter viele Oil-Majors (Petrobras #1). BWO, Teekay, SBM Offshore und Bumi Armada vermieten und / oder betreiben die Schiffe: Wikipedia-Link

 

Checker kann zu dem Bereich mit Sicherheit weitaus mehr Infos als ich geben, da er sich damit sehr stark beschäftigt (hat).

 

Sehr viel mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Vor vielen Jahrzehnten hat Shell die ersten Öltanker erfunden mehr oder weniger alle großen Mineralölkonzerne hatten eigene Tankerflotten aufgebaut. Auch die erste Bohrinsel wurde von einem Mineralölkonzern gebaut und die ersten Generationen von oil rigs waren eigene Flotten der Mineralölkonzerne.

 

Ich würde mal sagen, dass es zum natürlichen Gang der Dinge gehört, dass eine neue Schiffstechnologie zuerst als eigene Flotte eingesetzt wird und je mehr der technologische Vorteil schwindet, weil die anderen nachziehen, ergibt das outsourcing an einen spezialisierten Dienstleister Sinn. Dieser Prozeß ist bei den Tankern und Bohrinseln weiter fortgeschritten als bei den FPSO, weswegen da durchaus noch mit Potential zu rechnen ist.

 

Eine andere Frage ist, wie man die zukunft der maritimen Ölförderung überhaupt beurteilt. Derzeit kann sich keiner Ölpreise über 100 USD vorstellen, aber vor zwei Jahren waren solche Preise Realität und keiner konnte sich Preise unter 50 USD vorstellen. Öl ist nun einmal keine regenerative Energie und was verbraucht ist, ist weg. Auch wenn neue Technologien wie Fracking in den Kosten pro Barrel mit Reifung der Technologie günstiger werden, steigen die Kosten der Ölförderung aus neuen Vorkommen. Derzeit hauen diejenigen, die auf alten Quellen mit noch sehr niedrigen Förderkosten ihr Öl raus, um Marktanteile zu sichern oder zu gewinnen. Ob das ain nachhaltiger Zustand ist, mag jeder für sich beurteilen.

 

Die Branche der FPSO-Anbieter wird ggf. konsolidieren. ich glaube aber nicht, dass die BW Group aufgibt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir
· bearbeitet von Marfir

Danke euch beiden.

 

Wenn ich offshore Öl als nicht zukunftsfähig ansehen würde, hätte ich diesen Thread schon überlesen. Die Ölmultis sind gezwungen ihre Reserven zu ersetzen. Das lässt sich etwas hinaus zögern, um trotz niedrigerer Gewinne die Dividenden weiter zahlen zu können. Aber eben nicht auf Dauer. Die offshore driller hatten in der Vergangenheit bei Ölpreisen deutlich unter 100 USD/B. auch volle Auftragsbücher. Wieso sollte das nicht wieder so sein? Die Kosten sinken ja dramatisch für drilling (Zeit) und equipment.

 

Was

Ich denke nicht, dass der Rückgang beim Umsatz und Gewinn direkt mit dem Wettbewerb zu tun hat, da momentan einfach gar keine neuen Verträge abgeschlossen werden.

angeht, so hängt das für mich zusammen. Bei weniger Aufträgen gibts mehr Konkurrenz. Bei vielen Aufträgen und vielen Neubauten könnte es auch viel Konkurrenz geben. Aktuell ist der Markt aus dem Lot. Werden unvermietete Schiffe cold stacked oder gibt es hier ein ähnlich hohes Verschrottungspotential wie bei offshore drillern?

 

SBM Offshore hat sogar zwei eigene Schiffswerften (JV). Ich kenne es bei offshore drillern so, dass diese gemäß ihren Anforderungen die Werften beauftragen (z. B. Samsung Heavy Industries). Damit haben alle Anbieter den Zugang zu den gleichen Technologien (Schiffsklasse, Spezialkomponenten von z. B. NOV, Schlummberger oder GE, etc.). In wie weit unterscheidet sich das von FPSO Schiffen? Hat SBM Offshore einen Wettbewerbsvorteil, weil sie in ihrer eigenen Werft irgend was selbst bauen und erfinden können, was BW Offshore nicht hat? Oder ist Frickelwerk eher hinderlich, weil es einfach mehr kostet und diese Mehrkosten nicht an den Auftraggeber durchgereicht werden können?

 

Was ist denn das Erfolgsrezept um an einen neuen Auftrag zu kommen? Historische performance/Kundenzufriedenheit, Preis, Erfüllung technischer Anforderungen?

 

 

Eine KE sieht auch nicht nach aufgeben aus. Dafür hätte man einfach nur zum Insolvenzverwalter gehen brauchen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir

Da scheinbar keiner eine Antwort hat, bin ich inzwischen selbst auf die Idee gekommen, dass selbst basteln nicht so gut ist. GE und NOV sind auch in dieser Sub-Branche stark vertreten.

 

Aus dem Q2 earnings call transcript von NOV:

 

We were pleased to announce a few weeks ago a cooperation agreement with GE within our completion and production solutions segment to work jointly to improve costs and speed of execution on FPSO topsides projects. We are in detailed development work around integrating GE's market-leading power generation and compression capabilities with our own offering of turret mooring systems, swivel stacks, seawater piping systems, pumps, fluid processing, treatment, cranes, and deck machinery.

 

By reducing the number of complex interfaces between multiple vendors, NOV and GE are vastly simplifying the supply chain, jointly engineering and costing FPSO topside modules across varying sizes and capabilities, which we will offer to the marketplace by early 2017. Final designs can be refined quickly to fit specific customer field needs, reducing time to first oil, reducing complexity, and reducing costs.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Da scheinbar keiner eine Antwort hat, bin ich inzwischen selbst auf die Idee gekommen, dass selbst basteln nicht so gut ist. GE und NOV sind auch in dieser Sub-Branche stark vertreten.

 

Aus dem Q2 earnings call transcript von NOV:

 

We were pleased to announce a few weeks ago a cooperation agreement with GE within our completion and production solutions segment to work jointly to improve costs and speed of execution on FPSO topsides projects. We are in detailed development work around integrating GE's market-leading power generation and compression capabilities with our own offering of turret mooring systems, swivel stacks, seawater piping systems, pumps, fluid processing, treatment, cranes, and deck machinery.

 

By reducing the number of complex interfaces between multiple vendors, NOV and GE are vastly simplifying the supply chain, jointly engineering and costing FPSO topside modules across varying sizes and capabilities, which we will offer to the marketplace by early 2017. Final designs can be refined quickly to fit specific customer field needs, reducing time to first oil, reducing complexity, and reducing costs.

 

Die Werften von SBM Offshore scheinen mir eher ein historisches Relikt zu sein. Früher hat man Öltanker zu FPSO umgebaut. Da mag das Sinn ergeben haben. Aufgrund der gestiegenen technischen Anforderungen scheint es mir heutzutage eher so, dass Schiffe von vornherein als FPSO geplant werden bzw. Öltanker in einem frühen Baustadium umgebaut werden. Gegen die Werften aus China und Südkorea, in beiden Ländern gbt es gewaltige Überkapazitäten, kann keine europäische Werft wettbewerbsfähig sein.

 

Bei den Topsides und dem Innenleben handelt es sich teilweise um maßgeschneidertes High Tech. Da kann SBM's Werft meines Erachtens nicht mit den Anbietern wie NOV und GE mithalten, weil die ihre Forschungsausgaben aufgrund der Skalenvorteile sinnvoller einsetzen können.

 

Letztlich ist so ein Werftbetrieb aber auch kein Kerngeschäft. Das Kerngeschäft von SBM Offshore, BW Offshore, etc. ist es Leasinggeber und Betreiber dieser finanzintensiven und hochtechnischen AnLagen zu sein. Das ergibt aus Sicht der Leasingnehmer, also der Ölförderer, Sinn, weil sie so eine Randaktivität ausgliedern können und es ergibt für den Leasingnehmer Sinn, weil er dafür grundsätzlich entsprechenden Margen verlangen kann.

 

Sowohl SBM als auch BW haben aber meiner Erinnerung nach große Ingenieursabteilungen, eben weil die technische Zusammenarbeit mit den Werften und den Leasingnehmern solche Know How erfordert und beide setzen diese Abteilungen auch eine, um FEEDs zu estellen, also Machbarkeitsstudien zu Projekten. Wer so eine FEED erstellt hat, hat wohl auch bei der Auftragsvergabe gute Chancen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir

Danke für deine Einschätzung!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trauerschwan
BW Offshore: Q2 2016 - Condensed interim consolidated financial information

 

* EBITDA of USD 84.6 million

* Long-term financial platform established in July

* Contract extension for FPSO Espoir Ivoirien

* BW Pioneer subsea mooring replacement campaign completed

 

EBITDA for the second quarter amounted to USD 84.6 million, a decrease of USD

12.8 million (USD 97.4 million^[1]). EBITDA was lower, mainly because the loss

of hire insurance for Cidade de São Mateus ended in mid-May and the downtime

related to shutdown of BW Pioneer. Operating profit for the quarter amounted

to USD 24.9 million, a decrease of USD 11.3 million (USD 36.2 million).

 

Link

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...