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feuernebel

Exportweltmeister Deutschland

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feuernebel
· bearbeitet von feuernebel

Die deutschen Exporte brummen und die Deustchen sind stolz darauf. Aber warum?

Dies resultiert meines Erachtens nach aus dem merkantilistischen Denken der deutschen Medien. Juhu wir exportieren mehr als wir importieren! Was ist daran gut? Das bedeutet, dass wir Kapital ins Ausland exportieren. Weil es bei uns im eigenen Land nicht so produktiv sein kann wie im Ausland.

Ein nachhaltiger Exoprtüberschuss wie wir in haben ist schlecht. Denn dies bedeutet, dass die Wachstumsmärkte irgendwo anders sind. Die Volkswirtschaftler von heute haben das schon erkannt, die breite Masse aber noch nicht.

Deswegen Aufklärung! Weg mit diesem merkantilistischen Geist. Hinfort!

Bereits Ricardo und A. Smith haben gegen den Merkantilismus geschrieben und sie haben recht. Aber in unserem Land ist man der Meinung man müsste unabhängig vom Ausland sein, Importe seien schlecht. Dies ist gequirllte Sch***e.

Wenn dies so wäre wieso wächst die USA so dramatisch? Wieso importieren die so viel? Es ist nicht alles gut in den USA (und dies soll hier auch nicht das Thema sein).

Aber wie wärs mit einer Diskussion darüber wie man der Öffentlichkeit erklären kann dass der Titel Exportweltmeister nichts positives ist!

Ihr seht meine Position ist klar und ich hoffe auf viele anregende Kommentare und Beiträge

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Sperber
Die deutschen Exporte brummen und die Deustchen sind stolz darauf. Aber warum?

Weil damit viel Mehrwertschöpfung der internationalen Weltwirtschaft bei uns entsteht, wovon unsere Nettowohlfahrt profitiert.

 

Wie wohl viele Laien verwechselst du wahrscheinlich "Export" mit "Wir verschenken Waren und Dienleistung ans Ausland" und vergisst, dass diese mit einer Gegenleistung bezahlt werden müssen.

 

Um in Deutschland Waren zu kaufen, braucht das Ausland unsere Währung, also den Euro. Exportiert die Eurozone mehr als sie importiert, brauchen andere Länder mehr Euros als wir ihre Währungen benötigen. Aufgrund dieses Nachfrageunterschieds wird der Euro im Devisenhandel mehr wert (sucht sich dabei seinen Gleichgewichtspreis), was bedeutet, dass wir im Gegenzug ausländische Güter wesentlich billiger einkaufen können.

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feuernebel
Weil damit viel Mehrwertschöpfung der internationalen Weltwirtschaft bei uns entsteht, wovon unsere Nettowohlfahrt profitiert.

Falsch! Exportsteigerung heisst nicht , dass unsere Wertschöpfung steigt. Dazu kann ich nur auf Sinn und seine Basarökonomie verweisen.

 

Wie wohl viele Laien verwechselst du wahrscheinlich "Export" mit "Wir verschenken Waren und Dienleistung ans Ausland" und vergisst, dass diese mit einer Gegenleistung bezahlt werden müssen.

Als Volkswirt bin auch auf diesem Gebiet absolut kein Laie. Und ich weis was Export bedeutet.

 

Um in Deutschland Waren zu kaufen, braucht das Ausland unsere Währung, also den Euro.

Wir können Waren auch gegen Dollar oder Yen verkaufen. Von daher stimmt auch der Rest deiner "Argumentationskette" nicht.

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Sperber
· bearbeitet von Sperber
Falsch! Exportsteigerung heisst nicht , dass unsere Wertschöpfung steigt. Dazu kann ich nur auf Sinn und seine Basarökonomie verweisen.

 

Wo habe ich behauptet, dass sie deswegen steigt? Ich begnüge mich mit der Tatsache, dass sie in unserer Wirtschaft liegt statt in der Wirtschaft des Importlandes oder eines anderen Exportlandes. Der schwächelnde Binnenmarkt kann das Gesamt-BIP immer noch in die Knie zwingen. Aber ohne Exporte ginge es ihm noch schlechter.

 

Wir können Waren auch gegen Dollar oder Yen verkaufen. Von daher stimmt auch der Rest deiner "Argumentationskette" nicht.

 

Ausschlaggebend für ein nationales Unternehmen sind immer nur die Erlöse in der eigenen Währung, denn in dieser muss es Gehälter zahlen, seine Bilanzen anfertigen, Steuern zahlen und Dividenden ausschütten. Wenn ein Unternehmen eine Fremdwährung als Zahlung akzeptiert, dann ist bereits ein impliziter Währungshandel für den Abnehmer vorweggenommen.

 

Den Aktionären von Siemens würde es nicht viel helfen, wenn ihnen auf der Hauptversammlung gesagt wird, sie sollen sich wegen fallender Gewinne nicht ins Hemd machen und doch den Verlust im Verhältnis einer noch schneller fallenden Währung irgendeines Bananenstaats betrachten, aus deren Perspektive der Unternehmenswert von Siemens noch kräftig steige - die Aktionäre werden wohl kaum in diesen Bananenstaat umziehen wollen um dort ihre Aktienerträge ausgeben zu können.

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DerFugger
Wenn dies so wäre wieso wächst die USA so dramatisch? Wieso importieren die so viel?

 

Die USA und ihr riesiges Handelsbilnazdefizit als Musterbeispiel hinzustellen, das kann es ja wohl auch nicht sein.

 

Die US-Wachstumszahlen sind genauso manipuliert wie die Inflationszahlen.Das Erste ist wesentlich geringer; das Zweite deutlich höher als offiziell berechnet.

 

 

Wer wie die USA ein solches Handelsbilanzdefizit aufweist (mal als Beispiel : Wal-Mart kauft zum großen Teil nur noch in China ein; die New Yorker Krankenhäuser lassen die Auswertung ihrer Röntgenaufnahmen in Indien machen), der muss eben auch eine tendenziell immer schwächer werdende Währung hinnehmen mit allen Negativkonsequenzen, die das hat.

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StockJunky
Die deutschen Exporte brummen und die Deustchen sind stolz darauf. Aber warum?

Dies resultiert meines Erachtens nach aus dem merkantilistischen Denken der deutschen Medien. Juhu wir exportieren mehr als wir importieren! Was ist daran gut? Das bedeutet, dass wir Kapital ins Ausland exportieren. Weil es bei uns im eigenen Land nicht so produktiv sein kann wie im Ausland.

Nun, wir exportieren kein Kapital, sondern Produkte. Das heißt wie IMPORTIEREN Kapital im tauschen gegen Waren. Und das heißt, wir produzieren mehr, als wir selbst benötigen (aus welchen Gründen auch immer) Und das heißt, würden wir nicht exportieren, um unsere (zu viel produzierten Waren zu verkaufen), müssten wir wenigern produzieren, weil wir sie im Innland sonst nicht los werden. Also ist der Export im Gegensatz zu deiner Aussage eine super Angelegenheit.

 

Ein nachhaltiger Exoprtüberschuss wie wir in haben ist schlecht. Denn dies bedeutet, dass die Wachstumsmärkte irgendwo anders sind. Die Volkswirtschaftler von heute haben das schon erkannt, die breite Masse aber noch nicht.

 

Hm, ich versteh dein Problem nicht. Es ist egal, wo die Wachstumsmärkte liegen, wenn damit unsere Leistung mit wächst. Da Wachstumsmärkte wie der Name schon sagt, wachsen, heißt das, dass die Nachfrage nach Waren steigt. Ich verstehe nicht, was schlecht daran sein soll, wenn wir unsere (zu viel produzierten Waren) in einem Markt teuer verkaufen können, anstatt sie bei uns in den Lagern verrotten zu lassen.

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sander

Ich bin auch der Ansicht das es sehr gut für Deutschland ist das wir Massig exportieren,

wir verkaufen z.B Maschienen für Moneten und die, die sie kaufen muessen erst noch gewinne machen mit dieser bei uns gekaufen Maschine.

"Ein Exportland ist eine Volkswirtschaft, die zu einem bedeutenden Teil für den Export produziert." (Quelle: Wikipedia)

Ergo, wie können mehr Fachkräfte aufbauen und noch bessere Maschinen herstellen, die dann wiederum vom Ausland gekauft werden muessen, weil diese sie selbst nicht herstellen können. Dadurch wird Deutschland immer reicher und kann das Geld wieder refinanzieren z.B für Kindergärten oder Haushaltslöcher. :)

 

Fazit: Export ist in einer globalisierenden Welt ein Zeichen von Vorsprung.

 

gruß

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Pianomaxx
wir verkaufen z.B Maschienen für Moneten und die, die sie kaufen muessen erst noch gewinne machen mit dieser bei uns gekauften Maschine.

Nun, zu den Importen: Hohe Warenimporte sind normalerweise ein Zeichen von Wirtschaftswachstum, d.h. wenn im Land die Nachfrage nach Gütern steigt und durch inländische Produktion nicht mehr befriedigt werden kann.

Soweit ich weiß, exportieren wir z.Z. eine Rekordmenge, v.a. an Investitionsgütern Das zeigt, das unsere Maschinenbau-Industrie sehr gefragt ist, aber auch, dass andere Länder damit in ihr industrielles Wachstum investieren. Das passt doch gut ins aktuelle Bild der Schwellenländer und ihren hohen Wachstumsraten.

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Sperber
· bearbeitet von Sperber
Das zeigt, das unsere Maschinenbau-Industrie sehr gefragt ist, aber auch, dass andere Länder damit in ihr industrielles Wachstum investieren. Das passt doch gut ins aktuelle Bild der Schwellenländer und ihren hohen Wachstumsraten.

Naja, warum sollten wir selbst Produktions-Maschinen importieren, wenn Maschinenbau eines der Stärken Deutschlands ist? Wenn es bei uns aufwärts geht, können wir schon unsere eigenen Maschinen bauen.

 

Deutschland ist ein Hochtechnologieland. D.h. wir haben größtenteils den Agrar- und Rohstoffsektor zu Gunsten der hochtechnologischen Wertschöpfung aufgegeben. Wegen unserer hohen Besiedelungsdichte sind wir in diesen ohnehin weitaus weniger effizient als in der Technologie - aufgrund unseres ("noch" muss man leider sagen) hervorragenden Bildungsniveaus und der Infrastruktur.

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feuernebel

Pianomaxx Erstellt am 13.02.2006, 19:01

Hohe Warenimporte sind normalerweise ein Zeichen von Wirtschaftswachstum, d.h. wenn im Land die Nachfrage nach Gütern steigt und durch inländische Produktion nicht mehr befriedigt werden kann.

Exakt dies ist der Punkt auf den es ankommt. Unser Exportverhalten zeigt schon, dass wir keine "Wachstumssnation" sind. Die Ursache ist selbstverständlich nicht das Im- und Exportverhalten, die Ursachen liegen irgendwo anders.

 

sander Erstellt am 13.02.2006, 18:39

Fazit: Export ist in einer globalisierenden Welt ein Zeichen von Vorsprung.

Welches ist das fortschrittlichste Land der Welt? Die USA!

Dieses Fazit von sander ist kompletter Unsinn und zeigt nur, dass die meisten Leute noch nicht verstanden haben um was es bei internationalem Handel geht. Das Ziel ist eigentlich eine ausgeglichene Bilanz von Importen und Exporten. Importiert ein Land mehr als es exportiert, dann muss es diese Importe finanzieren. Dies geschieht (z.B. im Falle der USA) durch Kredite, d.h. sehr vereinfacht gesagt, die Exportnationen geben den Importnationen Waren und leihen ihnen gleichzeitig das Geld mit dem sie diese Waren bezahlen. Wie gesagt sehr vereinfacht dargestellt

 

StockJunky Erstellt am 13.02.2006, 17:42

Nun, wir exportieren kein Kapital, sondern Produkte. Das heißt wie IMPORTIEREN

Kapital im tauschen gegen Waren.

Ja, wir exportieren Produkte. Wir bekommen dafür auch Geld z.B. Dollars mit diesem Geld kaufen wir nichts. Wir sind Gläubiger. Nehmen wir an zwei Länder D und USA. D exportiert mehr als D importiert. Dann heisst dies ja, dass D für seine Exporte Geld bekommt z.B. 100 Dollar. Von diesen 100 Dollar gibt D 70 Dollar für Importe aus den USA aus. Was ist mit dem Rest? D hat noch 30 Dollar. D behält die 30 Dollar. Das heisst die USA müssen irgendwann uns Waren im Wert von 30 Dollar (plus Zinsen) verkaufen. Dies bedeutet aber, dass wir faktisch Gläubiger sind. Wir besitzen Geld, welches einen Anspruch auf Waren in der Zukunft beinhaltet. Dieses Geld kann auch nicht in Euro getauscht werden, da wir hier über ganze Volkswirtschaften reden, ist es egal was innerhalb der einzelnen Ökonomie vor sich geht. Interessant sind nur die internationelen Kapital- und Warenströme. :thumbsup:

 

Also ist der Export im Gegensatz zu deiner Aussage eine super Angelegenheit.

Meine Aussage ist nicht, dass der Export schlecht ist!!! Ich sage nur, dass es nicht gut ist, wenn man dauerhaft! mehr exportiert als importiert (oder umgekehrt).

Export bzw. Internationaler Handel sind selbstverständlich eine sehr gute Sache und eine der besten Entwicklungen die es je gegeben hat. Ich kann da nur nochmal auf Ricardo und Smith verweisen

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Sperber
Ja, wir exportieren Produkte. Wir bekommen dafür auch Geld z.B. Dollars mit diesem Geld kaufen wir nichts.

Doch, wir gehen damit z.B. Urlaub in diesen Ländern machen oder beteiligen uns an ausländischen Firmen.

 

Das ist ja gerade das, wofür die Außenhandelsbilanz immer kritisiert wird: sie berücksichtigt nur Güter und Dienstleistungen, die in unserem Land hergestellt oder getätigt wurden und für ein anderes Land gedacht sind. Was vollkommen fehlt ist Kapital, dass erst ins Ausland geschafft wird um dort vor Ort Waren oder Dienstleistungen herzustellen oder sich an dortigen Unternehmungen zu beteiligen.

 

Amerika hat z.B. kein Problem mit seinem Außenhandelsdefizit, weil viel von der Wertschöpfung amerikanischen Kapitals im Ausland darin gar nicht auftaucht. Wenn Coca Cola z.B. eine produktiv autonome Tochtergesellschaft in Europa eröffnet um ihr Blubberwasser dort direkt herzustellen, ist das kein Export - aber der Wert der Beteiligung an dieser Tochtergesellschaft oder die Dividendenausschüttung an die Muttergesellschaft sorgen trotzdem für einen Kapitalrückfluss in die USA.

 

Amerikanische Waren sind mittlerweile weltweit so erfolgreich (Hamburger, Jeans, Hollywood Filme, Marlboro Zigaretten, Coca Cola usw.), dass die USA vieles vor Ort per Franchise oder Lizenznehmer herstellen lassen und auch ohne direkten Warenexport immer reicher werden.

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StockJunky
Ja, wir exportieren Produkte. Wir bekommen dafür auch Geld z.B. Dollars mit diesem Geld kaufen wir nichts. Wir sind Gläubiger. Nehmen wir an zwei Länder D und USA. D exportiert mehr als D importiert. Dann heisst dies ja, dass D für seine Exporte Geld bekommt z.B. 100 Dollar. Von diesen 100 Dollar gibt D 70 Dollar für Importe aus den USA aus. Was ist mit dem Rest? D hat noch 30 Dollar. D behält die 30 Dollar. Das heisst die USA müssen irgendwann uns Waren im Wert von 30 Dollar (plus Zinsen) verkaufen. Dies bedeutet aber, dass wir faktisch Gläubiger sind. Wir besitzen Geld, welches einen Anspruch auf Waren in der Zukunft beinhaltet. Dieses Geld kann auch nicht in Euro getauscht werden, da wir hier über ganze Volkswirtschaften reden, ist es egal was innerhalb der einzelnen Ökonomie vor sich geht. Interessant sind nur die internationelen Kapital- und Warenströme.

 

Ja, sicher ist der Idealfall, wenn Import und Export etwa gleich sind. Aber da sind wir beim Henne-Ei-Problem. Was ist besser. Erst viel importieren und dann Exportieren, oder erst viel exportieren, um dann zu importieren?

 

Ich verstehe das Prinzip so: Wir exportieren zunächst unsere Wertschöpfung, nehmen dadurch Kapital ein, mit dem wir weitere Wertschöpfung finanzieren können. Erst dadurch wird unseren Unternehmen die Chance gegeben langfristig zu planen. Sie können damit rechnen, über einen bestimmten Zeitraum Geld für ihre Produkte zu erhalten. Dieses Geld muss natürlich investiert werden. Dies kann dann zum Beispiel in Form von mehr Arbeitsplätzen, stärkerer Forschung oder auch von Importen geschehen. Bei allen drei Fällen, steht am Ende natürlich wieder der Export. Das heißt, wenn wir durch den Kapitalzufluss mehr in Arbeitsplätze investieren können, steigt unserer Produktivität und wir können mehr Waren exportieren. Gleichzeitig erhalten die Arbeitskräfte aber auch mehr Kapital, mit dem sie die Waren konsumieren können. Und diese Waren sind eben sowohl selbst produzierte Waren als auch imporitere Waren.

 

Das heißt, ein starker Export ist durchaus ein Zeichen des Aufschwungs, der es erst ermöglicht, dass wir auch in der Lage sind, wieder mehr zu importieren und unseren "produktiven" Wohlstand zu sichern.

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feuernebel

StockJunky Erstellt am 16.02.2006, 12:30

Bei allen drei Fällen, steht am Ende natürlich wieder der Export.

Dafür gibt es keine plausible Makro-Theorie.

 

Erst dadurch wird unseren Unternehmen die Chance gegeben langfristig zu planen.

Ihr dürft nicht den Fehler machen und von Einzelunternehmen auf ganze Volkswirtschaften schliessen. Dies sind zwei paar Stiefel.

Und wir dürfen um keine Fehler zu machen in dieser Diskussion nur über ganze Volkswirtschaften diskutieren nicht über einzelne Wirtschaftssubjekte (wie z.B. Unternehmen)

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StockJunky
Ihr dürft nicht den Fehler machen und von Einzelunternehmen auf ganze Volkswirtschaften schliessen. Dies sind zwei paar Stiefel.

Und wir dürfen um keine Fehler zu machen in dieser Diskussion nur über ganze Volkswirtschaften diskutieren nicht über einzelne Wirtschaftssubjekte (wie z.B. Unternehmen)

Dann solltst du vielleicht erstmal definieren, was für dich eine Volkswirtschaft ist. Für mich ist die Volkswirtschaft eine Menge, zu deren Elementen auch ein Unternehmen gehört. Also ist dein Unternehmen als Beispiel durchaus angebracht :)

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Romsdalen

meine position ist auch klar (immerhin hab ich den kram auch studiert...):

ein exportüberschuss ist positiv für eine volkswirtschaft im allgemeinen und für deutschland im speziellen sowieso.

 

deutschland ist arm an rohstoffen der verschiedensten art, d.h. dieser export fällt schon mal im vergleich zu vielen anderen ländern weg.

zum anderen zum anderen müssen wir uns damit abfinden, dass wir einen sehr hohen lebensstandard haben, der nur in kleinen schritten zu steigern ist. d.h. hohe wachstumspotentiale bieten sich vor allem im ausland (z.b. schwellenländern). durch diese gegebenheiten haben wir nur zwei möglicheiten: entweder wir patizipieren an dem wirtschaftswachstumanderer vorlkswirtschaften indem wir ihnen in deutschland produzierte produkte (die wir hauptsächlich in form von rohstoffen billiger vom ausland eingekauft haben) und dienstleistungen verkaufen oder eben nicht.

im zweiten fall würden wir nur (oder hauptsächlich) produkte für den eigenbedarf herstellen, im ersten fall kommt kommt noch der handel mit dem ausland hinzu. in diesem (ersten) fall partizipien wir also zusätzlich (!) vom wachstum fremder vorlkswirtschaften.

 

die hier angesprochenen auswirkungen auf den euro sehe ich nicht. die ezb hat die hauptsächliche aufgabe, das geldmengenwachstum zu überwachen bzw. die hieraus entstehende inflation. d.h unabhängig davon wie viele euros das ausland benötigt um deutsche bzw. europäische produkte zu kaufen bleibt die stellschraube ezb um das geldmengenangebot nachzuregeln (z.b. durch den hauptrefi).

 

fazit: dass deutschland exportweltmeister ist kann als durchaus positiv gesehen werden.

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feuernebel

StockJunky Erstellt am 16.02.2006, 18:13

Dann solltst du vielleicht erstmal definieren, was für dich eine Volkswirtschaft ist. Für mich ist die Volkswirtschaft eine Menge, zu deren Elementen auch ein Unternehmen gehört. Also ist dein Unternehmen als Beispiel durchaus angebracht 

Volkswirtschaft ist die Wirtschaft eines ganzen Landes, selbstverständlcih gehören dazu auch einzelne Unternehmen. Aber sie sind bei dieser Betrachtung nicht von Interesse. Das Ganze ist das wichtige: Also die Frage wie verhält scihe die deutsche Ökonomie als Ganzes.

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Klon5

Halloa..

 

ich wollte nur mal was zum Verständnis nachfragen..

-einige von euch sind der Ansicht das es gut ist Exportweltmeister zu sein - Gruppe 1

-und einer von euch ist der Meinung, dass es besser wäre, wenn wir Import und Export angleichen würden - Gruppe 2

(nur mal grob zusammengefasst)

 

Frage an die erste Gruppe:

-warum haben wir dann noch so viele Arbeitslose? Wird sich der Überschuß an Geldeinnahmen durch den Export in die privaten Taschen eingesteckt anstatt in Arbeitsplätze/Bildung und so weiter zu investieren?

 

Frage an die zweite Gruppe:

-was müßte geschehen um einen optimalen Wirtschaftswachstum zu erhalten (und der soll ja glaub ich bei gleichem Verhältnis von Import und Export sein?!?)

 

MfG :)

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Sperber
Frage an die erste Gruppe:

-warum haben wir dann noch so viele Arbeitslose? Wird sich der Überschuß an Geldeinnahmen durch den Export in die privaten Taschen eingesteckt anstatt in Arbeitsplätze/Bildung und so weiter zu investieren?

Wir hätten wohl noch viel mehr Arbeitslose, wenn wir weniger exportieren könnten. Die hohe Arbeitslosenzahl in Deutschland hat sehr viele Gründe - nicht alle kann man leider in der Öffentlichkeit frei diskutieren ohne von irgendwoher als "neoliberales Kapitalistenschwein" verunglimpft zu werden.

 

Und natürlich fließen die Einnahmen aus dem Export erstmal in private Hände - wieso sollte es anders sein? Nicht der Staat produziert und exportiert, sondern privatwirtschaftliche Unternehmen. Der Staat nimmt sich dann über Steuer und Zölle einen Teil davon um ihn in gesellschaftliche Leistungen zu stecken (oder wie bei uns dank jahrelang fehlgeleiteter Politik um davon die Zinsen der ausufernden Staatsverschuldung zu bezahlen).

 

Diejenigen, die noch Arbeit haben, können froh sein, dass wir eine so hohe Exportrate haben, sonst wäre unsere Arbeitslosenquote vielleicht 15-20%.

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StockJunky
Frage an die erste Gruppe:

-warum haben wir dann noch so viele Arbeitslose? Wird sich der Überschuß an Geldeinnahmen durch den Export in die privaten Taschen eingesteckt anstatt in Arbeitsplätze/Bildung und so weiter zu investieren?

Nun, die Frage ist einfach. Die Arbeitsplätze entstehen nunmal nicht gleichzeitig mit dem Wirtschaftsaufschwung. Bei der FAZ gibts heute einen interessanten Artikel zum "Wirtschaftsaufschwung" mit 1,5% Wachstum. Langjähriger Durchschnitt seit der Wiedervereinigung, also nichts besonders. Defacto also noch gar kein Aufschwung im ursprünglichen Sinne zu erkennen.

 

Wenn man dann überlegt, dass die Unternehmen erst eine größere Nachfrage haben müssen, um ihre Finanzpositionen wieder aufbauen zu können, um in Maschinen investieren zu können usw., bevor sie dann schließlich auch mehr Arbeitskräfte brauchen, um die Nachfrage zu decken, wird klar, warum die Arbeitsplätze nicht von heute auf morgen kommen, sondern erst nach 1-2 Jahren im stetigen Wachstum.

 

Man Bedenke: Unternehmen schaffen sich die Nachfrage nicht, indem sie Jobs schaffen, sondern schaffen Jobs, wenn sie mit ihren aktuellen Mitteln die Nachfrage nicht mehr decken können. Nur das ist wirtschaftlich und auch sinnvoll.

 

@ feuernebel: Ich weiß, Unternehmen ist nur ein Beispiel, aber anhand von Ökonomie als Ganzes lässt sich nur schwerlich diskutieren, zumal du immer noch nicht erklärt hast, was Ökonomie als ganzes nun wirklich ist :P

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feuernebel

@StockJunky

 

Definition Volkswirtschaft:

Wikipedia

 

Frage an die zweite Gruppe:

-was müßte geschehen um einen optimalen Wirtschaftswachstum zu erhalten (und der soll ja glaub ich bei gleichem Verhältnis von Import und Export sein?!?)

 

Ich muss glaube ich was klarstellen, ich behaupte nicht, dass wenn Import=Export ist, dass dann das Wirtschaftswachstum optimal ist. Insoweit muss ich der ersten Gruppe ja Recht geben, dass bei uns in Deutschland im Moment sehr viele Arbeitsplätze am Export hängen.

Ich versuche hier aber eine Langzeitperspektive zu entwickeln, dass heisst ich möchte darüber diskutieren was langfristig (und damit meine ich so die Kategorie Jahrzehnte) das beste ist.

Wirtschaftswachsum hat viele Ursachen. Alleine dasrüber lässt sich stundenlang reden bzw. schreiben. Mal angefangen mit dem Solow-Modell welches die Aussage hat, dass langfristig Wirschaftswachstum nur durch technologischen Fortschritt möglich ist. Aber Solow untersucht auch keine offene Volkswirtschaft....

 

Langfristig gibt es aber keinen Sinn, dass der Export den Import übersteigt. Egal ob man ein Rohstoffarmes Land ist oder nicht. Dies sollte sich nach einhelliger Ökonomenmeinung langfristig die Waage halten.

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Romsdalen
· bearbeitet von Romsdalen

@feuernebel:

 

welches szenario wäre denn deiner meinung optimal für deutschland? und warum?

 

du schreibst zwar dauernd, dass es schlecht sei, wenn der export den import übersteigt, kommst aber mit den argumenten "nicht aus dem quark" (wie man hier bei uns im badischen sagt)

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feuernebel

@Romsdalen:

 

welches szenario wäre denn deiner meinung optimal für deutschland? und warum?

 

Da habe ich jetzt nur zwei Möglichkeiten, nichts zu sagen oder ein Buch zu schreiben.

Ich versuche mal was dazwischen mit Tendenz zu ersterem. Ein "optimales" Szenario gibt es nicht. Ich möchte hier nur darauf hinweisen, dass Export nicht das Nonplusultra ist (so wie es in den Medien dargestellt wird).

Argumente dafür, dass es nicht gut ist dauerhaft Nettoexporteur zu sein habe ich schon einige geliefert: Stichwort Kapitalexport, bzw. warum ist es nicht lukrativ hier zu investieren.

Die Welt ist komplex von daher will ich mir nicht behaupten: Reduziert den Export und es geht euch besser, dass wäre fürwahr falsch.

Ich sage nur: Warum exportiren wir anstatt bei uns zu investieren? Warum schaffen wir nicht hier eine Ökonomie die leistungsfähig ist und nicht nur vom Export lebt. Die Basarökonomie von Sinn ist ja per se nichts schlechtes, wenn wir uns damit abfinden, dass wir dann aber auch nicht-komplexe Güter importieren sollten anstatt sie selbst zu produzieren. Dies bedeutet aber, dass die Qualifikation unserer "produktiven" Bevölkerung immer besser sein muss als z.B.die der Asiaten (und die holen auf).

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StockJunky
Langfristig gibt es aber keinen Sinn, dass der Export den Import übersteigt. Egal ob man ein Rohstoffarmes Land ist oder nicht. Dies sollte sich nach einhelliger Ökonomenmeinung langfristig die Waage halten.

Hm, dann wage ich in deinem Absatz zu erkennen, dass du ebenfalls von einem gleichen Verhältnis zwischen Import und Export ausgehst.

 

Wenn wir jetzt noch meine Erwartung dazu sehen, dass nur der Export auch den Import ankurbelt, kämen wir zu einem Ergebnis, das etwa periodisch verläuft und grob gesagt einen Wechsel zwischen starkem Export und Import sieht, die sich somit langfristig ausgleichen.

 

Dennoch halte ich deinen Ansatz ausschließlich über das Ganze zu diskutieren für ungünstig gewählt. Er mag vielleicht am korrektesten sein, aber unterstützt nicht deine Argumentation. Denn was nützt es dir, einen Ansatz zu wählen, der zu komplex ist um ihn in diesem Rahmen darzustellen. Da wäre es doch sinnvoller, sich auf einige konkrete Beispiel zu beschränken, die auch für jeden Nicht-Wirtschafts-Studenten nachvollziehbar sind :)

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Romsdalen
Ich sage nur: Warum exportiren wir anstatt bei uns zu investieren? Warum schaffen wir nicht hier eine Ökonomie die leistungsfähig ist und nicht nur vom Export lebt.

nochmal langsam zum mitdenken:

einexportüberschuss bedeutet, dass wir mehr exportieren las importieren. d.h. wir haben unterm strich einen güterabfluss aus deutschland. -> wir haben erst einmal einen kapitalzufluss nach deutschland.

was mit diesem kapital geschieht ist dann eine zweite sache. ob die geldmenge investiert wird oder durch internationale konzerne global verteilt bzw. umgeschichtet wird kannst du nicht beeinflussen. ausser in gewissem masse durch entsprechende gesetzgebungen

 

du kannst eigentlich nur sagen: so lange der export den import übersteigt besteht ein mitteldurchfluss durch (und im besten fall ein mittelzufluss nach) deutschland.

 

dein argument, dass wir uns damit abfinden sollten, auch nicht-komplexe güter selbst zu produzieren halte ich nicht für haltbar: das würde bedeuten, dass wir uns im bereich des lohnniveaus auf eine stufe der länder stellen müssen, die z.z. diese güter exportieren. und dies ist idr ein ganzes stück unter unserem niveau.

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feuernebel
dein argument, dass wir uns damit abfinden sollten, auch nicht-komplexe güter selbst zu produzieren halte ich nicht für haltbar: das würde bedeuten, dass wir uns im bereich des lohnniveaus auf eine stufe der länder stellen müssen, die z.z. diese güter exportieren. und dies ist idr ein ganzes stück unter unserem niveau.

 

Du hast mein Argument genau falsch herum verstanden. Ich habe folgendes geschrieben:

[...] dass wir dann aber auch nicht-komplexe Güter importieren sollten anstatt sie selbst zu produzieren

 

Und dass meint ja wohl das gleiche. Ich denke auch, dass wir nicht mit dem Lohnnivaeu von China oder so konkurrieren können (das hat nichts mehr mit wollen zu tun). Aber für hohe Löhne muss man auch was tun. Dies ist aber eine andere Baustelle....

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