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Geldgier

Verbliebene Fragen zum ETF Depot

Empfohlene Beiträge

Geldgier
· bearbeitet von Geldgier

Hallo liebe Forummitglieder!

 

Zunächsteinmal möchte ich mich bei euch allen dafür bedanken, dass ihr in diesem Forum eure Zeit und Mühe dafür aufwendet Leuten bei einer so wichtigen Frage wie der Geldanlage zu helfen!

Ich habe mich bereits intensiv eingelesen, den Gerd Kommer habe ich auch durch und konnte einiges für mich mitnehmen. Mir bleiben noch ein paar spezielle Fragen, die ich mir bisher nicht beantworten konnte und da bitte ich um eure Meinung. Zunächst die Angaben.

 

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

 

keine

 

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen

 

keine

 

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

 

Ich verfolge das Wirtschatsgeschehen regelmäßig und gerne. Für meine Anlage möchte ich allerdings nicht mehr als ein paar Stunden im Jahr für das Reballancing aufwenden, außer natürlich in Notfällen.

 

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

 

Mittlere Risikoneigung.

 

 

5. Anlagehorizont

 

5-10 Jahre. Je nach Wirtschaftssituation. Ich werde in diesem Zeitraum nicht auf das geld angewiesen sein.

 

 

6. Zweck der Anlage

 

Vermögensaufbau

 

 

 

7. Einmalanlage und/oder Sparplan

 

Zunächst geht es mir um eine Einmalanlage. Ich rechne in Zukunft auch mit der Möglichkeit 500 Euro monatlich für einen Sparplan bei Sete legen zu können.

 

 

 

8. Anlagekapital

 

8.000 Euro

 

 

 

 

Ich möchte mir ein Weltportfolio durch eine 30/30/30/10 Vierfondlösung zusammenstellen. Dabei geht es um die folgenden Bedingungen:

 

 

1. Steuereunfachheit daher keine ausländischen Thesaurierer und allgemein Ausschüttung bevorzugt.

 

2. Keine Swap ETFs, sondern ausschließlich physische Replizierer ohne Zertifikate oder Ähnliches. Optimierende physische Replikation ist ok.

 

3. Minimale Wertpapierleihe!

 

4. Deutsches Domizil bevorzugt, aber nicht zwingend.

 

 

Ich stehe bei meinen ETFs vor der folgenden Wahl:

 

 

Nordamerika (30%):

 

 

iShares MSCI North America UCITS ETF (DE000A0J2060)

 

oder

 

Deka MSCI USA UCITS ETF (DE000ETFL268)

 

oder

 

HSBC MSCI USA UCITS ETF (DE000A1C22K7)

 

oder

 

HSBC S&P 500 UCITS ETF (DE000A1C22M3)

 

oder

 

iShares S&P 500 UCITS ETF (Inc)

 

 

Europa (30%):

 

iShares STOXX Europe 600 (DE) (DE0002635307)

 

oder

 

UBS - MSCI Europe UCITS ETF A (LU0446734104)

 

oder

 

Deka MSCI Europe UCITS ETF (DE000ETFL284)

 

oder

 

iShares MSCI Europe UCITS ETF (Inc) (DE000A0M5X28)

 

oder

 

iShares EURO STOXX (DE) (DE000A0D8Q07)

 

 

 

Pazifik (10%):

 

UBS - MSCI Japan UCITS ETF A (LU0136240974)

 

oder

 

HSBC MSCI JAPAN UCITS ETF (DE000A1C0BD3)

 

oder

 

iShares MSCI Japan UCITS ETF (Inc) (DE000A0DPMW9)

 

 

 

Emerging Markets (30%):

 

UBS - MSCI Emerging Markets UCITS ETF A (LU0480132876)

 

oder

 

iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF (Inc) (DE000A0HGZT7)

 

 

 

Soweit ich das verstanden habe sind das ausschließlich steuereinfache ETFs, die nicht thesaurieren. Könnt ihr mir bestimmte davon empfehlen, jetzt ungeachtet der TER. Mir geht es vor allem um Information zu der Höhe der Wertpapierleihe in diesen Fonds. Ich habe nirgendswo etwas dazu gefunden. Wisst ihr etwas darüber?

 

 

Danke schon Mal im Voraus!

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Sisyphos
· bearbeitet von Sisyphos

Hallo Geldgier,

 

zunächst einmal herzlichen willkommen in diesem Forum - obschon ich bei einigen Beiträgen von WPF-Mitgliedern den Eindruck hatte, sie sein schon lange im Forum vertreten - die Geldgier.:D

 

Mit den von Dir vorgegebenen Anforderungen und Randbedingungen dürfte es sehr schwierig werden, ein ETF-Portfolio zusammenzustellen. Deine Auswahlliste der Fonds lichtet sich jedenfalls sehr deutlich.

 

 

1. Steuereunfachheit daher keine ausländischen Thesaurierer und allgemein Ausschüttung bevorzugt.

(....)

Soweit ich das verstanden habe sind das ausschließlich steuereinfache ETFs, die nicht thesaurieren.

 

Dann mußt Du auf alle iShares-ETFs, die kein deutsches Domizil haben verzichten. Beispielsweise ist der iShares EM-ETF trotz deutscher ISIN in Irland domiziliert. Diese Fonds sind zwar nominell Ausschütter tatsächlich aber temporär thesaurierende Fonds. Näheres dazu findest Du im Thread Augen auf beim iShares-Kauf. Ein DE in der ISIN ist kein Indiz für ein deutsches Domizil. Das ist inzwischen schon der Klassiker der Anfängerfehler. Die unproblematischen iShares-ETFs scheinen mittlerweile alle ein (DE) im Namen zu tragen. Zur Sicherheit sollte man aber auf der iShares-Website nachschauen oder das Factsheet lesen.

 

2. Keine Swap ETFs, sondern ausschließlich physische Replizierer ohne Zertifikate oder Ähnliches. Optimierende physische Replikation ist ok.

 

Bei den EM-Fonds dürfte das schwer werden. Die Emerging Markets ganz ohne Swaps, derivative Instrumente oder ähnliches abzubilden ist extrem schwierig. Etliche EM-Länder (z.B. Indien) haben nämlich Zugangsbeschränkungen für ausländische Anleger, d.h.als Ausländer kann man dort nicht einfach Aktien kaufen. Die Fonds müssen dann vereinfacht ausgedrückt z.B. einen Inländer beauftragen, dort die Aktien als "Mittelsmann" zu kaufen, und bezahlen ihn dafür. Das entspricht de-facto aber einem Swap. Daher behalten sich in der Regel auch eigentlich replizierende EM-Fonds, den Einsatz solcher Instrumente vor.

 

3. Minimale Wertpapierleihe!

 

Damit kannst du dann schon einmal alle iShares- und Deka/ETFLab-ETFs von Deiner Liste streichen. Beide Fondsgesellschaften betreiben geradezu exzessiv Wertpapierleihe. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, lassen sich doch durch die Erträge der Wertpapierleihe die deutlich höheren Kosten der Replikation zumindest teilweise ausgleichen. Außerdem kassieren die Fondsgesellschaften in der Regel zwischen 20% und 50% der Erträge aus der Wertpapierleihe, während der Anleger 100% des Risikos trägt.

 

Außerdem sind die Fondsgesellschaften hier auch wenig auskunftsfreudig. Man hat also kaum eine Möglichkeit, den aktuellen Stand der Wertpapierleihe zu erfahren. Ein iShares-Mitarbeiter, den ich vor einigen Jahren einmal dazu befragte, sagte mir, daß durchaus mehr als die Hälfte des Portfolios verliehen sein könnte.

 

 

Aber ich würde Deinen Ansatz eher grundsätzlich einmal in Frage stellen - im wörtlichen Sinne:

  • Hast Du tatsächlich nur einen minimalen Anlagehorizont von 5 Jahren? Wenn Du das Geld danach definitiv benötigst, ist eine Aktienanlage eher ungeeignet zumindest wenn sie nicht nur einen kleinen Teil Deines Gesamtvermögens ausmacht.
  • Warum lehnst Du Swap-ETFs grundsätzlich ab? Kennst Du die Höhe des maximalen Swap-Risikos bei UCITS-Fonds? Ist Dir bekannt, daß die Fondsgesellschaften, das Swap-Risiko heute meist be- und manchmal sogar übersichern?
  • Warum lehnst Du Wertpapierleihe ab? Ist Dir bekannt, daß die Leihe gegen die Stellung ertklassiger Sicherheiten erfolgt?
  • Welche Risikoszenarien liegen denn Deiner Ablehnung gegen Swaps, Derivate und Wertpapierleihe zugrunde? Hast Du Dir ausgehend von den Krisenszenarien Absicherungsmöglichkeiten überlegt?

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Geldgier
· bearbeitet von Geldgier

Hallo Sisyphos,

 

danke für deine wirklich hilfreichen Informationen! Das bringt mich auf jeden Fall weiter.

 

 

Aber ich würde Deinen Ansatz eher grundsätzlich einmal in Frage stellen - im wörtlichen Sinne:

  • Hast Du tatsächlich nur einen minimalen Anlagehorizont von 5 Jahren? Wenn Du das Geld danach definitiv benötigst, ist eine Aktienanlage eher ungeeignet zumindest wenn sie nicht nur einen kleinen Teil Deines Gesamtvermögens ausmacht.
  • Warum lehnst Du Swap-ETFs grundsätzlich ab? Kennst Du die Höhe des maximalen Swap-Risikos bei UCITS-Fonds? Ist Dir bekannt, daß die Fondsgesellschaften, das Swap-Risiko heute meist be- und manchmal sogar übersichern?
  • Warum lehnst Du Wertpapierleihe ab? Ist Dir bekannt, daß die Leihe gegen die Stellung ertklassiger Sicherheiten erfolgt?
  • Welche Risikoszenarien liegen denn Deiner Ablehnung gegen Swaps, Derivate und Wertpapierleihe zugrunde? Hast Du Dir ausgehend von den Krisenszenarien Absicherungsmöglichkeiten überlegt?

 

 

Mit dem Anlagehorizont ist das schon in Ordnung. Ich werde das Geld in 5 oder 10 Jahren nicht brauchen, aber ich will mir die Freiheit vorbehalten darauf zuggreifen zu können. Daher ist die Anlage in Aktien für mich in Ordnung.

 

Grundsätzlich habe ich überhaupt nichts gegen Swaps und die Wertpapierleihe. Zumindest in stabilen Zeiten sind es sinnvolle Instrumente.

 

Ich will meine Meinung niemandem aufzwingen, meine Erwartungen für die Zukunft sind aber eher pessimistisch. Ich kann mir angesichts der brachialen Überschuldung durchaus einen Totalcrash des US Finanzsystems vorstellen. Europa ist in dem Fall aber auch nicht weit weg. Der Fall ist zwar unwahrscheinlich aber gar nicht so abwegig.

Für diesen Fall fühle ich mich mit Swaps und der Wertpapierleihe nicht besonders gut.

Zunächst das Kontrahentenrisiko. Die nach dem heutigen Maßstab sicheren Sicherheiten in From von Staatsanleihen wären in diesem Worst-case Szenario wenig wert. Auch die im Swap ETF tatsächlich enthaltenen Wertpapiere müssen nicht sicherer sein als die, die den Index eigentlich bilden. Eher das Gegenteil ist wahrscheinlich.

Für die Sicherheit der Wertpapierleihe gilt im Grunde das Gleiche.

 

Aus diesem Grund ist es mein Ziel ein Weltportfolio zusammenzustellen, das wirklich nur aus Aktien besteht.

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Sisyphos
· bearbeitet von Sisyphos

Grundsätzlich habe ich überhaupt nichts gegen Swaps und die Wertpapierleihe. Zumindest in stabilen Zeiten sind es sinnvolle Instrumente.

 

Ich will meine Meinung niemandem aufzwingen, meine Erwartungen für die Zukunft sind aber eher pessimistisch. Ich kann mir angesichts der brachialen Überschuldung durchaus einen Totalcrash des US Finanzsystems vorstellen. Europa ist in dem Fall aber auch nicht weit weg. Der Fall ist zwar unwahrscheinlich aber gar nicht so abwegig.

Für diesen Fall fühle ich mich mit Swaps und der Wertpapierleihe nicht besonders gut.

Zunächst das Kontrahentenrisiko. Die nach dem heutigen Maßstab sicheren Sicherheiten in From von Staatsanleihen wären in diesem Worst-case Szenario wenig wert. Auch die im Swap ETF tatsächlich enthaltenen Wertpapiere müssen nicht sicherer sein als die, die den Index eigentlich bilden. Eher das Gegenteil ist wahrscheinlich.

Für die Sicherheit der Wertpapierleihe gilt im Grunde das Gleiche.

 

Aus diesem Grund ist es mein Ziel ein Weltportfolio zusammenzustellen, das wirklich nur aus Aktien besteht.

 

Die Auslegung des eigenen Portfolios sollte sich immer an den eigenen Risikoeinschätzungen und -szenarien orientieren. Dabei spielt der GAU, also der größte anzunehmende (Finanz-)Unfall, als Auslegungsunfall eine große Rolle. Deinen GAU hast Du in Deiner Antwort dargelegt. Viele im WPF werden das als unrealistisch abtun, und sagen, daß man im Falle eines solchen Szenarios ohnehin ganz andere Probleme hätte. Ich persönlich sehe das durchaus etwas weniger ablehnend und halte ein Krisenszenario, wie Du es beschreibst, für eine durchaus betrachtenswerte und keinesfalls vernachlässigbare Möglichkeit.

 

Um gegen einen solchen GAU gerüstet zu sein, hast du im Prinzip zwei grundsätzliche Alternativen:

 

  • Das Portfolio wird von vornherein sehr robust gegen solche Krisen ausgelegt
  • Ein weniger robustes Portfolio wird durch Absicherungsstrategien "gehärtet"

Ein Beispiel für eine Absicherungsstrategie wäre es, in Edelmetalle - natürlich nur in physischer und nicht in verbriefter Form - zu investieren. Angemessen wäre da ein eine Quote von 5%-10% des Vermögens. Man kann die Quote anhand des erwarteten Wertverlusts und des Wertgewinns der Edelmetalle grob abschätzen. Denkbar sind auch z.B. Anlagen in Fremdwährungen von Ländern mit großem Rohstoffreichtum (z.B. Norwegen oder Australien).

 

Ein Beispiel für die erste Alternative wäre, die Finger völlig von Fonds (ETFs wie aktiven) zu lassen und sich ein Weltdepot aus Einzelaktien aufzubauen. Das wird sicherlich nicht so gut diversifiziert sein können wie ein ETF-Depot aber es ist deutlich robuster gegen Extremszenarien wie Deinem GAU. Das Problem, das Du dabei hast, ist allerdings die Höhe Deines Kapitals. Mit 8kEUR kannst Du nur wirtschaftlich in 4 Einzeltitel investieren und das ist als Diversifikation zu wenig. Wenn Du den Sparplan mit jährlich 6 kEUR umsetzt und das Krisenereignis nicht gerade in den nächsten Jahren "um die Ecke kommt", sieht das schon etwas besser aus.

 

 

Im übrigen kostet Sicherheit auch Rendite - das ist nunmal ein finanzielles Grundgesetz, an dem man sich nicht so einfach "vorbeimogeln" kann. Außerdem können Absicherungsstrategien ihrerseits neue Risiken induzieren.

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Investor93
· bearbeitet von Investor93

Soweit ich das verstanden habe sind das ausschließlich steuereinfache ETFs, die nicht thesaurieren. Könnt ihr mir bestimmte davon empfehlen, jetzt ungeachtet der TER. Mir geht es vor allem um Information zu der Höhe der Wertpapierleihe in diesen Fonds. Ich habe nirgendswo etwas dazu gefunden. Wisst ihr etwas darüber?

 

 

Da ich sowieso eine Steuererklärung mache finde ich die ausländischen Thesaurierer nicht schlimm. Die Ishares-Thesaurierungsbeträge waren immer in der Steuerbescheinigung der Banken nachrichtlich enthalten.

 

Hier der Stand der Ishares-ETFs aus meiner Sicht:

 

thesaurieren (eigene Erfahrung)

 

iShares S&P 500 UCITS ETF (Inc) (Du hattest keine ISIN angegeben) DE0002643889 thesauriert!

 

iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF (Inc) (DE000A0HGZT7)

 

thesaurieren laut Bundesanzeiger

 

iShares MSCI North America UCITS ETF (DE000A0J2060)

iShares MSCI Japan UCITS ETF (Inc) (DE000A0DPMW9)

 

meines Erachtens steuerlich pflegeleicht , da deutsches Domizil

 

iShares STOXX Europe 600 (DE) (DE0002635307) Deutsches Domizil

iShares EURO STOXX (DE) (DE000A0D8Q07) Deutsches Domizil

 

 

Mit deutschem Domizil kannst Du folgende Ishares-ETFs für den amerikanischen Markt bekommen (decken aber nicht die Breite des Marktes ab):

 

iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (DE) (DE0006289390)

 

iShares NASDAQ-100® UCITS ETF (DE) (DE000A0F5UF5)

 

 

Aber es gibt ja auch noch andere Anbieter.

 

 

Investor93

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