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Bass-T.

Mein wartungsarmes Fondsdepot

Empfohlene Beiträge

Bass-T.
· bearbeitet von Bass-T.

Hallo,

 

ich habe mir insbesondere mit Hilfe dieses Forums ein Konzept überlegt. Ich würde gerne ca. 40% des Vermögens, welches auf meinem Tagesgeldkonto liegt ertragsreicher investieren, da Tagesgeld nur noch 1% bringt. Es handelt sich um einen kurzfristigen Vermögensaufbau von ca. 5 Jahren (siehe unten) ohne besonderes Ziel. Aber im Krisenfall soll mir eben das Geld zur Verfügung stehen.

 

Profil:

 

Erfahrungen mit Geldanlagen

nur Tagesgeld/Festgeld

Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

nicht zutreffend

Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

gering

Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

50/50

Alter

33 Jahre

Berufliche Situation

Angestellter mit ca. 1500 Netto

Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

nein

Anlagehorizont

rund 5 Jahre

Zweck der Anlage

Kurzfristiger Vermögensaufbau vorhandener Mitte / Umschichtung von 40% Tagesgeld

Einmalanlage und/oder Sparplan?

Einmalanlage

Anlagekapital

15.000

Verwendung, erste Gedanken

noch keine

 

Mit meinem Anlagehorizont von ca. 5 Jahren investiere ich in 60% RK2 -> Renten und in 40% RK3 -> Aktien. Das ganze ich Form von drei Mischfonds, die in der Summe diesem Profil entsprechen. Warum Mischfonds? Weil mir die Erfahrung für eine eigene gemischte Depotzusammenstellung fehlt. Natürlich kann man argumentieren: "Dann kauft man keine Fonds!" Aber: Mein Anlagehorizont ist zu kurz für eine Bankberatung, wo die Fonds 5% Ausgabeaufschlag kosten würden. Das fisst die Rendite weg. Desweiteren bin ich enttäuscht von einer Sparkassenberatung, wo man mir als Investition einen einzigen Dachfonds empfohlen hat, der kaum Rendite macht und viel zu teuer ist in den laufenden kosten. Außerdem will ich an der Aufgabe wachsen.

Meine Auswahl:

http://www.fondsweb....-A-EUR/snapshot

http://www.fondsweb....ion-FT/snapshot

http://www.fondsweb....UR-acc/snapshot

Warum habe ich diese gewählt?

- Mischfonds sind denke ich für Anfänger geeignet

- Sie sind an mehreren Stellen in der Kategorie Mischfonds empfohlen

- Sie entsprechen in der Summe meinem inhaltlichen Profil

- Volatilität liegt bei 5

- Rendite stabil und i.o. bei meinem Zeitraum

- Fondsvolumen i.o.

Nun ist meine einzige simple Frage an euch:

Wie bewertet ihr das Konzept? In Ordnung oder absolut nicht zu empfehlen für meine Person?

Danke für eure Einschätzung.

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

Ich bin kein Freund von Mischfonds. Warum sollte ich einen Fond kaufen, der z.B- 70% Staatsanleihen und 30% Aktien beinhaltet, anstelle direkt 70% Staatsanleihen und 30% Aktien-ETF zu kaufen, für viel geringere Kosten?

 

Der Kapital Plus A hat eine TER von 1,15% und legt zu ca. 70% in Anleihen an.

 

Wenn man bedenkt, dass es auf Staatsanleihen guter Bonität aktuell nur rund ~0,8-1% Zinsen gibt und auf Unternehmensanleihen mit Investmentgrade auch nur rund 1,3%-1,6%, dann sind 1,15% Kosten pro Jahr verdammt viel.

 

Mit dem Anleihenteil wird man also entsprechende Verluste einfahren. Muss man hoffen, dass die 30% Aktien es rausholen. Aber dann kannst du lieber 70% auf Tagesgeld legen und 30% in Aktien investieren.

 

 

 

Der BHF Flexible Allocation ist mit 1,9% TER auch verdammt teuer und mit 75% in Aktien investiert. Da dann lieber einen ETF für ca. 0,2 - 0,5% TER nehmen auf einen entsprechenden Aktienmarkt.

 

 

Der M&G hat 90% Anleihen. Bei 1.47% TER müssen die entweder verdammt riskante Anleihen halten oder sie machen nach Abzug der Kosten verluste.

 

 

Meine Empfehlung:

Keine der drei wählen. Lies dich hier etwas im Forum ein, lege ein Teil deines Geldes aufs Tagesgeld und den anderen in einen reinen Aktienfond oder ETF.

 

 

Edit: Typo

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chart

Hallo,

 

Mischfonds und allgemein aktive Fonds find ich gerade für Anfänger nicht geeignet.

Weißt du denn bis ins Detail in was die Fonds so investieren und was sie so treiben?

Wie werden sich die Fonds in der Zukunft entwickeln?

Morningstar sieht Mischfonds auch eher kritisch. In den letzten 3-5 Jahren war die Entwicklung von sehr vielen Mischfonds eher enttäuschend.

Leider sind Mischfonds nicht die Eierlegendewollmilchsau.

 

Du kannst auch viel günstiger deinen eigenen Mischfonds bauen.

70% auf Tagesgeld und 30% in Aktien ETF dabei kannst du die Aufteilung ständig ändern und bist viel flexibler.

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Rubberduck
· bearbeitet von Rubberduck

Die steuerlichen Probleme von ausländischen Thesaurierern sind bekannt??

Ich würde bei diesen Kleinstsummen vollständig auf ausländische Fonds verzichten.

Wenns Stress mit dem Finanzamt gibt, dann lohnt sich der Zeitaufwand einfach nicht.

Ich bin kein Freund von Mischfonds.

 

Ich auch nicht

 

Mit dem Anleihenteil wird man also entsprechende Verluste einfahren.

Muss man hoffen, dass die 30% Aktien es rausholen. Aber dann kannst du lieber 70% auf Tagesgeld legen und 30% in Aktien investieren.

 

Der Kapital Plus A fährt den Anleihenteil deutlich riskanter als von Dir skizziert.

Verluste fährt der damit sicher nicht ein. (Nur "richtig solide" ist es halt nicht.)

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Bass-T.

Meine Grundidee ist halt, dass der hohe Aktienanteil von dem BHF Flexible Allocation den hohen Anleihenanteil von dem Kapital Plus A und dem M&G kompensiert. Der Anleihenanteil des einen Fonds stabilisiert Schwankungen des Fonds mit hohem Aktienanteil. Deshalb habe ich die Rechnung von Yoko so auch nicht gemacht, sondern die drei Fonds in der Summe gesehen, was Kosten, Rendite, Volatilität angeht. Ich möchte nicht einem einzigen Fondsmanagement vertrauen. Und daher halte ich es auch zu Risikoreich für die Einlage Tagesgeld und einen Aktienfonds zu nehmen. Mein Verlustrisiko ist viel höher wenn der Aktienfond abstürzt. Dazu kommt meine fehlende Erfahrung, daher nehme ich weniger Rendite in Kauf und ich habe ein wartungsarmes Depot mit geringer Volatilität.

Ich rechne mal kurz auf nur drei Jahre (alle Werte grob gerunden):

Die Fonds haben in den letzten drei Jahren gesamt 30% gemacht. Ich zahle gerundet einen durchschnittlichen Ausgabeaufschlag von 2,5 von Diba und einen durchschnittlichen TER von 1,5. Das war mein Plan.

Also:

Einmalanlage: 15.000

Ausgabe und laufende Kosten (1,5% p.a./3 Jahre): 1050

Gewinn im Optimalfall: 4500 (Vermutlich sehr Diskussionswürdig)

Gewinn/Rendit abzgl. Ausgabe und laufende: 3450 (=23% auf 3 Jahre und ich wäre sogar mit 15 zufrieden)

Haltet ihr das mit diesen Gedanken immer noch nicht für sinnvoll?

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chart
· bearbeitet von chart

Nein!

Wenn du ein hohes Verlustrisiko hast, solltest du eher 80% sicher anlegen.

Wie kommst du darauf das Mischfonds wartungsarm sind?

Die Zusammensetzung von Mischfonds kann sich ändern, also musst du sie regelmäßig beobachten.

1-2 Aktien ETF und Tagesgeld ist wartungsärmer und genau so eine geringe Volatilität haben. Dabei ist es noch kostengünstiger und du hast ein Risiko weniger, dass Managerrisiko fällt hier weg. Auch Manager machen fehler, was sie in der Vergangenheit auch gemacht haben.

 

Z.B. Lyxor ETF S&P 500

LYX0FS / LU0496786574 ausschüttend TER 0,15%

3 Jahre: +50,66%

 

und

 

iShares STOXX Europe 600 (DE)

263530 / DE0002635307 ausschüttend TER 0,20%

3 Jahre: +32,35%

 

Diese beiden ETFs und dazu Tagesgeld, du weißt in was du investierst, du hast kein Managerrisiko, du hast geringe Kosten, du bekommst definitiv die Marktrendite, es ist wartungsarm und du bist flexibler weil du den Anteil an Aktien selber zu jeder Zeit verändern kannst. Also von 0% -100% Aktienanteil.

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PaulPanther

Wenn Du aktive Fonds kaufen willst (was ich gut finde), dann bitte keinen AA zahlen. Das ist absolut nicht nötig. Ich halte Mischfonds für sinnvoll. Welche man da jetzt nimmt ist wahrscheinlich ein wenig Geschmacksache - ich selbst habe den Ethna Aktiv, Starcap Winbonds und Skalis Evolution.

Ich würde die Einzahlungen verteilen, und zwar nach dem Konzept des 'Value Investing" (glaube das heisst so). Kann man im Berstein 'Intelligente Asset Allokation' nachlesen.

Gruß Paul

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Mr. Jones

Oh oh oh, jetzt wird auch noch der arme Bernstein mit hineingezogen. Nein, nein und und nochmal nein.

 

Das hatte er mit Sicherheit nicht im Sinn.

 

Mehrere Mischfonds miteinander zu mischen - oder sie überhaupt erst zu kaufen - ist ein Verliererspiel.

 

Zwei kostengünstige ETFs in einem statischen Verhältnis halten: Das sollte selbst ein Viertklässler hinbekommen.

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chart
· bearbeitet von chart

Genau, ich selber bin Laie und habe dazu gelernt. Für mich ist es mittlerweile am logischten wie ich es in meinem letzten Beitrag weiter oben geschrieben habe.

Es ist simpel, einfach, günstig, risikoärmer und mit Sicherheit erfolgreicher als viele Mischfonds.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

PaulPanther meint das "Value Averaging" nach Michael E. Edleson aus dem Bernstein-Buch. Ein Sparplan mit regelmäßiger fester (aber dynamisierter) Erhöhung des angelegten Vermögens (nicht der Sparrate), z.B. um X Euro jeden Monat. Das kann ich allerdings selbst nicht richtig einschätzen, diese Methode.

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Mr. Jones

OK, dann also: Dynamisierter Sparplan in die Sieger von gestern...:thumbsup:

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PaulPanther

Wenn ich mich recht erinnere hatte Herr Bernstein sogar einen aktiven (ja wirklich) Aktienfonds in einem Anlagevorschlag dabei - für den Bereich Aktien Value.

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Yoko

Ich rechne mal kurz auf nur drei Jahre (alle Werte grob gerunden):

Die Fonds haben in den letzten drei Jahren gesamt 30% gemacht. Ich zahle gerundet einen durchschnittlichen Ausgabeaufschlag von 2,5 von Diba und einen durchschnittlichen TER von 1,5. Das war mein Plan.

Gerade bei Anleihen bzw. Fonds die auf Anleihen setzen ist es fatal in die Vergangenheit zu gucken und zu schauen wie die Performance dort war.

 

In den vergangen ~3-5 Jahren sind die Zinsen auf Anleihen stark gesunken, d.h. die Kurse für ältere Anleihen mit höheren Koupons sind stark gestiegen. Man zahlt z.B. auf deutsche Bundesanleihen von 2000 aktuell 154%, d.h. man zahlt 1540 Euro um dann bis zur Fälligkeit die Zinsen + die 1000 Euro zurück zu bekommen. Im Jahr 2000 gabs diese Anleihen entsprechend für 1000 Euro und diese 540 Euro Mehrausgabe pro Anleihe muss man erstmal durch die Zinsen wiederbekommen. Deswegen weisen diese Fonds/ETFs & Co. so unglaublich gute Performancewerte für die vergangenen Jahre aus.

 

Allerdings sind die Kurse für Anleihen nach oben gedeckelt. Wenn man jetzt einsteigt und kurzlaufende Unternehmensanleihen (1-3 Jahre) mit Investmentgrade bis Laufzeitende hält, wird man eine Rendite von rund 1,3% bekommen (ohne Zahlungsausfälle und ohne Kosten!). Gerade weil die Performance für die Anleihen in den vergangen Jahren so gut war, wirst du zukünftig eine entsprechend schlechte Rendite erzielen.

 

Eine bessere Performance könntest du höchstens erzielen, wenn in den nächsten Jahren die Zinsen weiter sinken und du länger laufende Anleihen vorzeitig verkaufst. Dass es noch weiter sinkt ist aber unwahrscheinlich, Apple hat zuletzt seine Anleihen für 1% p.a. ausgegeben. Und selbst dann ist die mögliche Überperformance verschwindend gering.

 

Wie gesagt, die Kurse von Anleihen sind nach oben begrenzt. Für die oben genannte Bundesanleihe würde niemand 2000 Euro zahlen, weil er dann garantiert ein verlustgeschäft machen würde. Und wenn die Anleihen 99% des Maximalwerts erreicht haben, dann macht es nicht unbedingt Sinn noch einzusteigen.

 

 

 

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Bass-T.

In dem Fall der Kombination der zwei ETFs und Tagesgeld würde ich 7500 (50% der 15.000 Investition) auf dem Vorhandenen Tagesgeldkonto (1,1% p.a.) belassen, auf dem wie gesagt noch weitere Reserven liegen, und nur 7500 investieren. Es ist schon ein komisches Gefühl die komplette Investition in Aktien getätigt zu haben und im Falle der Empfehlungen von Chart alle Einlagen von zwei Indexes abhängig zu machen oder - wenn ich das richtig verstehe - von der wirtschaftlichen Entwicklung von 7 Ländern. Genau das wollte ich ja nicht, sondern das Risiko mit Renten streuen. (Ok, jetzt streue ich das Risiko, indem ich einfach weniger investiere). Aber das Risiko, dass diese beiden ETFs schlagartig fallen ist doch viel höher als das der drei Mischfonds. Und die Renten-/Anleihenanteile der genannten Mischfonds bringen mehr als Tagesgeld. Aber Danke für eure bisherigen Einschätzungen. Werde das Thema ETFs ebenfalls mal in die Zange nehmen.

 

Ich rechne mal kurz auf nur drei Jahre (alle Werte grob gerunden):

Die Fonds haben in den letzten drei Jahren gesamt 30% gemacht. Ich zahle gerundet einen durchschnittlichen Ausgabeaufschlag von 2,5 von Diba und einen durchschnittlichen TER von 1,5. Das war mein Plan.

Gerade bei Anleihen bzw. Fonds die auf Anleihen setzen ist es fatal in die Vergangenheit zu gucken und zu schauen wie die Performance dort war.

 

In den vergangen ~3-5 Jahren sind die Zinsen auf Anleihen stark gesunken, d.h. die Kurse für ältere Anleihen mit höheren Koupons sind stark gestiegen. Man zahlt z.B. auf deutsche Bundesanleihen von 2000 aktuell 154%, d.h. man zahlt 1540 Euro um dann bis zur Fälligkeit die Zinsen + die 1000 Euro zurück zu bekommen. Im Jahr 2000 gabs diese Anleihen entsprechend für 1000 Euro und diese 540 Euro Mehrausgabe pro Anleihe muss man erstmal durch die Zinsen wiederbekommen. Deswegen weisen diese Fonds/ETFs & Co. so unglaublich gute Performancewerte für die vergangenen Jahre aus.

 

Allerdings sind die Kurse für Anleihen nach oben gedeckelt. Wenn man jetzt einsteigt und kurzlaufende Unternehmensanleihen (1-3 Jahre) mit Investmentgrade bis Laufzeitende hält, wird man eine Rendite von rund 1,3% bekommen (ohne Zahlungsausfälle und ohne Kosten!). Gerade weil die Performance für die Anleihen in den vergangen Jahren so gut war, wirst du zukünftig eine entsprechend schlechte Rendite erzielen.

 

Eine bessere Performance könntest du höchstens erzielen, wenn in den nächsten Jahren die Zinsen weiter sinken und du länger laufende Anleihen vorzeitig verkaufst. Dass es noch weiter sinkt ist aber unwahrscheinlich, Apple hat zuletzt seine Anleihen für 1% p.a. ausgegeben. Und selbst dann ist die mögliche Überperformance verschwindend gering.

 

Wie gesagt, die Kurse von Anleihen sind nach oben begrenzt. Für die oben genannte Bundesanleihe würde niemand 2000 Euro zahlen, weil er dann garantiert ein verlustgeschäft machen würde. Und wenn die Anleihen 99% des Maximalwerts erreicht haben, dann macht es nicht unbedingt Sinn noch einzusteigen.

 

 

 

 

Was ist deine Einschätzung wie sich der Kapital Plus A und der M&G die nächsten 3-5 Jahre entwickeln wird? Klar, kann man nicht sagen... aber was ist deine grobe Einschätzung? Würde mich interessieren.

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chart
· bearbeitet von chart

Du solltest dich weiter einlesen, denn du wiedersprichst dich zum Teil sehr. Zuerst sagst du, du hast ein hohes Verlustrisiko und dann willst du 50% in Aktien ETFs investieren, aber bei Mischfonds sollen es nur 40% sein.

Welche Aktien sind denn in den Mischfonds enthalten?

Sollten die ETFs fallen, fallen auch die Aktien in den Mischfonds.

Lies dir noch mal das was yoko geschrieben hat durch, Anleihen sind auch nicht Risikofrei.

 

Du kannst auch einen weltweit anlegenden ETF nehmen, z.B. SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF, das wäre dann die ein Fondslösung.

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

Aber das Risiko, dass diese beiden ETFs schlagartig fallen ist doch viel höher als das der drei Mischfonds. Und die Renten-/Anleihenanteile der genannten Mischfonds bringen mehr als Tagesgeld.

 

[...]

Was ist deine Einschätzung wie sich der Kapital Plus A und der M&G die nächsten 3-5 Jahre entwickeln wird? Klar, kann man nicht sagen... aber was ist deine grobe Einschätzung? Würde mich interessieren.

Das Risiko dass die ETFs fallen ist höher, das ist richtig. Dort bist du schließlich mit 100% in Aktien investiert. Aber du musst dort dein gesamtes Vermögen betrachten, du hast ja noch 50% in Tagesgeld. D.h. wenn die ETFs um 50% fallen, würde dein Gesamtvermögen um 25% sinken.

 

Wenn du aber komplett in einen Mischfond investierst, der 50% Anleihen und 50% Aktien hält, dann würde dieser Mischfond auch entsprechend 25% verlieren.

 

 

Nehmen wir den M&G, der ist mit 90% in Anleihen investiert, hauptsächlich langlaufende. Nehmen wir mal 100% Anleihen an. Davon haben ca. 70% Investmentgrade, 30% Non-Investmentgrade ('Ramsch-Anleihen'). Auf die Ramschanleihen gibts, wenn bis Laufzeitende gehalten, ca. 4% Zinsen, auf die mit Investmentgrade vielleicht 1,7%. Gibt über den Daumen 3,3% Rendite p.a.. Nach Abzug von 1,5% p.a. Kosten, kommst du auf eine Rendite von 1,8% p.a. für die nächsten Jahre.

 

 

Allerdings fallen Anleihen auch mal aus, gerade die mit Non-Investmentgrade. Dies muss man von der Performance abziehen. Wenn es also gut läuft, vielleicht 1,5% p.a.

 

 

Dafür gehst du aber erhebliche Risiken ein:

1) Bei Krisen (z.B. DotCom-Blase, Finanzkrise) steigt enorm die Insolvenzrate. D.h. die Ausfälle bei den Anleihen nimmt zu. Ebenso, fallen die Preise für Anleihen, insbesondere für ramschanleihen. D.h. der M&G würde dann massiv an Wert verlieren.

2) Das Zinsniveau steigt wieder auf ein normales Niveau. Durchschtnittlich hat man auf 10-jährige Bundesanleihen ca. 5-6% p.a. erhalten, aktuell ist es eher 1%. Wenn das Zinsniveau wieder steigt, sinkt entsprechend der Wert alter Anleihen, d.h. der M&G würde entsprechend viel an Wert verlieren. Wie oben erwähnt zahlt man aktuell 154% auf eine 30-jährige Bundesanleihe aus 2000. Wenn man also 1540 Euro investiert und das Zinsniveau wieder steigen sollte, dann fällt der Preis für die Anleihe ganz schnell zurück auf 1000 Euro. Könnte schmerzhaft werden, wenn man dann verkaufen muss.Gerade langlaufende Anleihen reagieren sensibel darauf, und der M&G enthält 36% an Anleihen die mehr als 10 Jahre laufen. Diese wären von einem Anstieg des Zinsniveaus besonders stark betroffen.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Wenn ich mich recht erinnere hatte Herr Bernstein sogar einen aktiven (ja wirklich) Aktienfonds in einem Anlagevorschlag dabei - für den Bereich Aktien Value.

Ja, Tweedy Brown Value Fund. Je nach Produktverfügbarkeit (damals, zur Buchauflage). Der Fonds "bringt's" aber nicht (Quelle):

 

dr3qhRC.png

Egal was sie als aktive Fondsmanagement- und Anlagestrategie betreiben, an Fundamental-/Branchen-/Markt-/Produkt-/Konkurrenzanalysen oder an Makro-/VWL-Einschätzungen, an Stockpicking oder Markettiming: der ganze Aufwand war für "die Katz". Tweedy-Browns Ergebnis erklärt sich ziemlich gut (R^2 von 0,85) aus einem Faktor-Tilt von Beta (niedrig) + Value (mittel-hoch) mit Largecaps. Nach Kosten kein Alpha, keine risikoadjustierte Outperformance - trotz sicher mehr Wissen (Vollzeitjob der Mitarbeiter), Vitamin B in der Hochfinanz und viel mehr Geld und Möglichkeiten als ein Kleinanleger. Eine simple passiv-statische Asset Allokation mit vergleichbarem "Tilt" hat/hätte genauso abgeschnitten wie diese "Superinvestoren aus Graham- und Doddsville". Und das war 1996 auch denen schon bekannt, die es wissen wollten; Beta, Value & Co. Ich wette sogar, dass der Fonds bei Berücksichtigung von zusätzlich BAB/Low-Volatility und Profitability/Quality ein negatives Alpha hätte, d.h. Underperformance, bei höherem R^2. Das kann die Webseite allerdings nicht und ich habe gerade keine Lust, es von Hand zu machen. whistling.gif Bleibt ein Managerrisiko, dass es in Zukunft anders aussieht.

 

Für den Tweedy Brown Global Value Funds gilt dasselbe, auch wenn der interessanterweise einen kleinen, aber statistisch signifikanten (t-Statistik > 2,0) Smallcap-Tilt von 0,18 zeigt. Der Gesamtmarkt nach Marktkapitalisierung (MSCI Allcap/IMI Index) hat dabei einen Wert von 0, negative Werte sind übergewichtete Largecaps. Manager-Alpha diesmal leicht positiv, aber "t-stat" <2,0, d.h. bisher nicht dauerhaft, nicht sicher von Zufall zu unterscheiden:

g5jc7A5.png

Der Grund dafür wird ersichtlich, wenn wir uns rollierende 3-Jahres-Perioden anschauen. Das Alpha (lila Linie mit rechter Skala) springt wie wild herum, mal positiv, mal negativ, ohne klare Tendenz zum positiven. Auch ist dieser Fonds irgendwie vom Value-Fonds zum Blend-Fonds mutiert, über die Jahre (orange Linie). Haben wohl zu sehr auf die Dividenden geachtet. laugh.gif Und der Smallcap-Tilt ist zuletzt wieder verschwunden. Das ist Managerrisko: die machen irgendwas und man kriegt am Ende nicht, was man wollte (z.B. Value + Midcaps).

 

SDkwW2M.png

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PaulPanther

@lurklurk: Was macht man, wenn man Value + Small Cap über ETF's abbilden will? Gibt es da jetzt etwas vernünftiges? Ist evtl. etwas Off-Topic und für den TO nicht relevant, aber vielleicht dennoch interessant.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

@lurklurk: Was macht man, wenn man Value + Small Cap über ETF's abbilden will? Gibt es da jetzt etwas vernünftiges? Ist evtl. etwas Off-Topic und für den TO nicht relevant, aber vielleicht dennoch interessant.

 

Tja, das ist (noch) das Problem auf dem deutschen Markt. Es gibt derzeit nur Value-/Growth-Largecap-ETFs oder Smallcap-Blend-ETFs. Dazu die unzuverlässigen und teureren Smart-Beta-ETFs. Entweder geht es also nicht bzw. nur suboptimal oder du muss in der Tat zu aktiven Fonds greifen. Aber auf niedrige Kosten achten, bei Kauf (0% AA) und bei TER + sonstigen laufenden Kosten des Fonds! Dann bietet sich auch eine Streuung über mehrere Fonds an, um das Managerrisiko zu senken. Alternativ: Einzelwerte kaufen, das lohnt aber erst bei sehr großen Anlagesummen (Orderkosten), jedenfalls wenn man trotzdem eine gute Diversifikation behalten will.

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PaulPanther

Ich decke den Bereich mit den beiden Fonds ab:

Classic Global Equity Fund: 'AA' = 0,3%, TER = 1,3 (?) (Value All Caps)

Absolutissimo Fund Value Focus Fund: AA = 4%, TER = ? (Value Small Caps - da ich bei einer Bank arbeite bekomme ich davon 75% zurück).

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chart

Hier vielleicht noch etwas interessantes für den TO.

In Zukunft werden es Mischfonds noch schwerer haben, aber das hat das WPF schon lange gewusst.

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Bass-T.
· bearbeitet von Bass-T.

Danke für die Beiträge. Was mir an der ETF/Tagesgeld-Lösung halt nicht gefällt ist das Tagesgeld. Ich wollte eigentlich 15.000 anderweitig als Tagesgeld investieren und nicht nur die Hälfte. Angenommen ich kaufe für 7500 zwei ETFs: Habt ihr für die verbliebenen 7500 eine andere Lösung? Z.B. der ein oder andere deffensive Rentenfonds sollte doch Zukunft haben.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

@lurklurk

Sind tolle Beiträge von Dir!

 

Bleibt ein Managerrisiko, dass es in Zukunft schlechter wird. Auf besser würde ich nicht setzen, das schaffen sie ja seit 18 Jahren nicht.

Wenn man keine Chance auf Outperformance (vor Kosten) zuspricht, dann sollte das Gegenteil auch nicht der Fall sein. Da sind Einige hier im Forum argumentativ nicht ganz konsequent, meiner Meinung nach (ich vermute Du meintest das auch nicht so).

 

Alternativ: Einzelwerte kaufen, das lohnt aber erst bei sehr großen Anlagesummen (Orderkosten), jedenfalls wenn man trotzdem eine gute Diversifikation behalten will.

Ab welcher Anlagesumme sollte das Deiner Meinung nach sein und nach welchen Kriterien sollte man die Einzelwerte auswählen?

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Wenn man keine Chance auf Outperformance (vor Kosten) zuspricht, dann sollte das Gegenteil auch nicht der Fall sein.

Okay, habe das weiter oben umformuliert, nur noch "Managerrisko / kann in Zukunft anders aussehen" geschrieben.

 

Aber ich spreche ihnen keine Chance auf Outperformance ab. Der Tweedy Brown US Value Fonds hatte ja sogar eine, d.h. positives Alpha nach Kosten - allerdings mit nur 4 Einflussfaktoren berechnet. Was positiv für den Fonds ist, weil Graham/Dodd-Strategien genau zu den beiden weiteren hin tendieren. Die Fondsrenditen sind netto (die Webseite zieht sie von Yahoo Finance, glaube ich).

 

Nur war das positive Alpha leider nicht dauerhaft, sondern immer nur phasenweise für ~3-5 Jahre vorhanden, unregelmäßig, für mich nicht vorhersagbar: der rollierende Chart sieht so aus wie der beim globalen Pendant. Im Saldo über 18 Jahre kommt beim US-Fonds eine leichte Underperformance heraus. Es müsste schlicht mehr passieren für einen dauerhaften Sprung in Positive als für den Erhalt des (leicht negativen) Status quo nötig ist. Besser vorsichtig kalkulieren als mit Hoffnung. Der/die Fondsmanager des globalen Value-Fonds haben das bisher besser hingekriegt, deren Ausgangspunkt ist leicht positiv.

 

Allerdings ist die Chance auf Netto-Outperformance nicht 50/50, sie ist kostenbedingt geringer. Und eine anständige, dauerhafte Vergangenheitsleistung ist nur ein Indikator für die Zukunft, die Mindestvoraussetzung, nicht mehr. Deshalb können wir auch bei netto ca. +- 0 nach 18 Jahren nicht einfach von derselben Wahrscheinlichkeit für Under- und Outperformance ausgehen. Wenn die Fonds in besagten 18 Jahren konstant positives Alpha gezeigt hätten, dann sähe die Sache schon anders aus.

 

Speziell bei Tweedy Brown (Global) Value (oder BRK oder Sequoia & Co) ist auch die zunehmenden Konkurrenz wichtig, die in den letzten ~5-10 Jahren genau eine solche Anlagestrategie für sich entdeckt hat. Durch Veröffentlichungen: im CFA Magazin, von AQR mit Frazzini, Ilmanen, Asness oder von DFA, Bridgeway, Robeco Quant, den Franzosen von Edhec Risk. Durch Berichte über die großen Pensionsfonds, die Prämien "harvesten" und nicht mehr nur 60/40 mit Largecaps Blend betreiben. Und auch mittels konkreter Endkundenprodukte wie den "Smart-Beta"-ETFs (RAFI, Low-Volatility, ...) oder Schablonen/Benchmarks wie den MSCI Barra/Style/Factor Indizes. Die Luft wird dünner, viel Geld fließt in diese Bereiche und deren Analyse.

 

Aber davon abgesehen sind Tweedy Browns Value-Fonds schon die besseren, keine Frage. Deshalb standen/stehen sie bei Bernstein im Buch. Lieber die kaufen als wer-weiß-was.

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chart
· bearbeitet von chart

Danke für die Beiträge. Was mir an der ETF/Tagesgeld-Lösung halt nicht gefällt ist das Tagesgeld. Ich wollte eigentlich 15.000 anderweitig als Tagesgeld investieren und nicht nur die Hälfte. Angenommen ich kaufe für 7500 zwei ETFs: Habt ihr für die verbliebenen 7500 eine andere Lösung? Z.B. der ein oder andere deffensive Rentenfonds sollte doch Zukunft haben.

 

Was hast du eigentlich gegen Tagesgeld?

Du hast es immer noch nicht verstanden, was gegen Rentenfonds spricht.

Letztendlich ist es deine Entscheidung, du kannst in deffensive Rentenfonds investieren, aber jammere dann bitte in einigen Jahren nicht rum, wenn du Verlust gemacht hast und Tagesgeld besser gewesen wäre.

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