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klausk

Wer verdient eigentlich?

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Ramstein

In den meisten Unternehmen, die ich kenne, haben die Aktionäre nicht einmal ein Vorschlagsrecht für die Wahl zum AR.

Das würde m.E. gegen das Aktiengesetz verstoßen.

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klausk

Das würde m.E. gegen das Aktiengesetz verstoßen.

Ist das so? Wer von Euch hat denn schon mal einen Kandidaten auf die Wahlliste zum AR gesetzt?

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Malvolio

Ich bin kein intimer Kenner des Aktienrechts. Aber als normaler Privataktionär kann man sich auf Hauptversammlungen eh nur an Freigetränken und Erbsensuppe gütlich halten und vielleicht ein paar Kugelschreiber und ähnliche Mitbringsel abgreifen. Klar gibt es immer einige Kleinaktionäre die ordentlich Dampf ablassen .... das kann ganz ämusant sein und mitunter müssen sich die Vorstände ganz schön was anhören (je nach Aktienkursentwicklung). Aber wenn hinterher abgestimmt wird dann sind es doch wieder 97,8% die im Sinne der Verwaltung stimmen. Es gibt immer noch einige Berufsaktionäre die versuchen Verfahrensfehler oder sowas zu provozieren umd damit irgendwie in einem Vergleich Geld rauszuschlagen. Aber faktisch hat der "normale" Aktionär in der Deutschland-AG gar nichts zu melden. Aber scheinbar stört das ja auch niemanden. "Aktienkultur" ist hierzulande eh ein Fremdwort.

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klausk
· bearbeitet von klausk

-- mein letzter Beitrag war sicher unglaublich gut, aber deswegen muss er ja nicht zweimal hier stehen. Ich habe die Wiederholung gelöscht.

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Ramstein
Das würde m.E. gegen das Aktiengesetz verstoßen.
Ist das so? Wer von Euch hat denn schon mal einen Kandidaten auf die Wahlliste zum AR gesetzt?
Ich. Mich.

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Schinzilord

Und? Bist du AR geworden?

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Ramstein

Und? Bist du AR geworden?

Ja.

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Fredegar

In den meisten Unternehmen, die ich kenne, haben die Aktionäre nicht einmal ein Vorschlagsrecht für die Wahl zum AR.

Das würde m.E. gegen das Aktiengesetz verstoßen.

Nur als Ergänzung: § 127 AktG: Wahlvorschläge von Aktionären

 

oder in normalen Worten: Jeder Aktionär kann nach näherer Maßgabe von § 127 AktG einen Wahlvorschlag zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern übermitteln.

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klausk
· bearbeitet von klausk

Danke für die Informationen.

 

In den meisten Unternehmen, die ich kenne, haben die Aktionäre nicht einmal ein Vorschlagsrecht für die Wahl zum AR.

Das würde m.E. gegen das Aktiengesetz verstoßen.

 

Und? Bist du AR geworden?

Ja.

Was war das für ein Unternehmen? Du brauchst es ja nicht zu nennen, beschreib es nur mal.

 

Nur als Ergänzung: § 127 AktG: Wahlvorschläge von Aktionären

oder in normalen Worten: Jeder Aktionär kann nach näherer Maßgabe von § 127 AktG einen Wahlvorschlag zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern übermitteln.

Interessant. Sowas gibt es m.W. in USA nicht

 

Nochmal Ramstein: "Angestellter, Arbeiter -> Mitarbeiter" -- Vorstände sind auch nur Angestellte des Unternehmens, auch wenn sie sich so benehmen, als wären sie das Unternehmen. Ich bin ziemlich sicher, dass Vorstände sich nicht als Mitarbeiter verstehen.

 

Aber zurück zu meiner Frage: Sind die Einkommen der Vorstände (im Verhältnis zu den "normalen" Mitarbeitern) auch in Deutschland so stark gestiegen, dass sie der Schwerkraft zu entfliehen scheinen ("Gravity defying" -- Forbes Magazine)? Wenn ja, stört das Niemanden? In den USA scheint "Inequality of Income" ein Wahlkampfthema der Demokraten zu werden.

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35sebastian

Ich bin kein intimer Kenner des Aktienrechts. Aber als normaler Privataktionär kann man sich auf Hauptversammlungen eh nur an Freigetränken und Erbsensuppe gütlich halten und vielleicht ein paar Kugelschreiber und ähnliche Mitbringsel abgreifen. Klar gibt es immer einige Kleinaktionäre die ordentlich Dampf ablassen .... das kann ganz ämusant sein und mitunter müssen sich die Vorstände ganz schön was anhören (je nach Aktienkursentwicklung). Aber wenn hinterher abgestimmt wird dann sind es doch wieder 97,8% die im Sinne der Verwaltung stimmen. Es gibt immer noch einige Berufsaktionäre die versuchen Verfahrensfehler oder sowas zu provozieren umd damit irgendwie in einem Vergleich Geld rauszuschlagen. Aber faktisch hat der "normale" Aktionär in der Deutschland-AG gar nichts zu melden. Aber scheinbar stört das ja auch niemanden. "Aktienkultur" ist hierzulande eh ein Fremdwort.

 

Hast absolut recht mit deiner Aussage. Der normale Aktionär hat praktisch keine Rechte. Und er erfährt auch absolut nichts Neues. Ich erspare mir Besuche der HV. Kann man auch nicht mehr als Werbungskosten absetzen.:)

 

Mich stört auch das Auskungeln der verschiedenen Posten , die massiven ,gegenseitigen Erhöhungen der Gehälter. Aber unter Aktienkultur verstehe ich etwas anderes. Diese kann jeder Einzelne selbst entwickeln und pflegen.

Bei enem Vermögen von 100000 und mehr sollte die Aktienanlage eigentlich selbstverständlich sein. In D fürchten Leute Aktien wie der Teufel das Weihwasser. Absolut keine Aktienkultur. Dafür LV, Betongold, Gold en masse.

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Schildkröte

Nachdem es in der Schweiz voriges Jahr eine entspr. Volksabstimmung gab, will nun auch die EU die Rechte der Aktionäre in Bezug auf Manager-Gehälter stärken: http://www.zeit.de/w...acht-aktionaere

Der Artikel ist bereits ein Jahr alt. Was ist seitdem passiert?

 

Ich habe mich bisher mit dem Aktienrecht noch nicht näher beschäftigt. Das sollte ich vielleicht mal ändern. Von meinem Rechtsempfinden her sollten auf jeden Fall die Aktionäre über Personal- und Gehaltsentscheidungen auf Aufsichtsrats- sowie Vorstandsebene abstimmen. Denn die Aktionäre sind schließlich die Eigentümer des Unternehmens. Aber die meisten Unternehmen befinden sich doch eh im Eigentum einiger weniger Hauptakionäre (z. B. der deutsche Staat bei der Deutschen Telekom oder die Familie Quandt bei BMW). Interessant wäre so ein Vorstoß aber bei Unternehmen mit einem großen Anteil von Kleinanlegern (in Deutschland beispielsweise BASF und auch die Commerzbank).

 

Zum Stichwort Aktienkultur in Deutschland: Obwohl die Deutschen im vergangenen Jahrhundert eine Hyperinflation und zwei Währungsreformen mitgemacht haben, sind Aktien für viele leider Teufelszeug. Ich merke das in meinem unmittelbaren Umfeld leider selbst, deswegen rede ich auch wenig über das Thema. Der deutsche Staat ist aber auch nicht ganz unschuldig an diesem Umstand, wenn man sich an den Börsengang der Deutschen Telekom erinnert. Des Weiteren ist es dem deutschen Staat recht, wenn der deutsche Michel lieber Renten- und Lebensversicherungen für die private Altersvorsorge bevorzugt. Denn diese kaufen fleißig deutsche Staatsanleihen (trotz Niedrigzinsen).

 

Könnte man den Deutschen Aktien vielleicht schmackhafter machen? Schließlich handelt es sich um Sachwerte bzw. einen Anteil am Produktivvermögen der Wirtschaft. Unternehmen könnten einen Teil dazu beitragen und ihren Mitarbeitern verstärkt Belegschaftsaktien anbieten. Auch wäre es begrüßenswert, wenn Aktien bzw. Aktienfonds sowie Dividenden im Rahmen der privaten Altersvorsorge steuerlich gefördert werden würden. Aber da stößt man bei der deutschen Politik ja auf taube Ohren. Ich befürchte, dass stattdessen die Bild kurz vor dem nächsten Börsencrash neue Höchststände vom DAX ausruft und mir dann sogar meine Friseuse stolz erzählen wird, dass sie sich Aktien der Commerzbank und der Deutschen Telekom gekauft hat.

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Ramstein

Ich habe mich bisher mit dem Aktienrecht noch nicht näher beschäftigt. Das sollte ich vielleicht mal ändern.

 

Von meinem Rechtsempfinden her sollten auf jeden Fall die Aktionäre über Personal- und Gehaltsentscheidungen auf Aufsichtsrats- sowie Vorstandsebene abstimmen.

Gründe mal eine AG, dann lernst du was. whistling.gif

 

Wie soll praktisch die Abstimmung der Aktionäre über Vorstandsgehälter erfolgen? Gehälter in Vorstandsverträgen werden nachträglich durch die HV festgesetzt? Oder soll die HV im vorhinein beschließen, wie hoch die Vergütung der eventuell einzustellenden neuen Vorständin ist? Oder gibt es bei jeder Personalie vor Vertragsunterzeichnung eine HV? Meinst du wirklich, das funktioniert?

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35sebastian

 

 

Zum Stichwort Aktienkultur in Deutschland: Obwohl die Deutschen im vergangenen Jahrhundert eine Hyperinflation und zwei Währungsreformen mitgemacht haben, sind Aktien für viele leider Teufelszeug. Ich merke das in meinem unmittelbaren Umfeld leider selbst, deswegen rede ich auch wenig über das Thema. Der deutsche Staat ist aber auch nicht ganz unschuldig an diesem Umstand, wenn man sich an den Börsengang der Deutschen Telekom erinnert. Des Weiteren ist es dem deutschen Staat recht, wenn der deutsche Michel lieber Renten- und Lebensversicherungen für die private Altersvorsorge bevorzugt. Denn diese kaufen fleißig deutsche Staatsanleihen (trotz Niedrigzinsen).

 

Könnte man den Deutschen Aktien vielleicht schmackhafter machen? Schließlich handelt es sich um Sachwerte bzw. einen Anteil am Produktivvermögen der Wirtschaft. Unternehmen könnten einen Teil dazu beitragen und ihren Mitarbeitern verstärkt Belegschaftsaktien anbieten. Auch wäre es begrüßenswert, wenn Aktien bzw. Aktienfonds sowie Dividenden im Rahmen der privaten Altersvorsorge steuerlich gefördert werden würden. Aber da stößt man bei der deutschen Politik ja auf taube Ohren. Ich befürchte, dass stattdessen die Bild kurz vor dem nächsten Börsencrash neue Höchststände vom DAX ausruft und mir dann sogar meine Friseuse stolz erzählen wird, dass sie sich Aktien der Commerzbank und der Deutschen Telekom gekauft hat.

Viele Dinge hast du ja richtig dargestellt. Dass alte Menschen über 70 keine Aktien mögen, ist ja noch verständlich. Einige haben als Kind vielleicht noch den Krieg erlebt und vor allem die Hungerjahre nach dem Krieg. Aber die 20-bis 40jährigen? Notzeiten kennen sie nur aus den Medien. Und haben die Youngster allesamt Telekom Aktien der 3. Ausgabe gekauft? Eher nicht. Ich denke, sie waren vielmehr fasziniert vom Neuen Markt , vom Moorhuhn Schießen und ähnlichem Sch......

 

Es ist immer einfach , die Schuld beim anderen zu suchen, vor allem beim Staat. Jetzt stell dir mal vor, der Staat würde sich an einen Daytrader wenden, der durch sein Handeln pleite gegangen ist und große Schulden gemacht hat.

 

Und würde ihn verpflichten , Lehrgänge zu machen, damit er den richtigen Umgang mit Geld und Börse lernt. Dieser Versuch würde hier und anderswo im Internet einen Flash ungeahnten Ausmaßes entfachen.

 

Klar doch, dass keiner einen Lehrer oder sogar Oberlehrer braucht. Jeder kann sich doch selbst verantworten. So ist jeder seines Glückes Schmied. Wer immer Pech hat, sollte das nicht einem anderen in die Schuhe schieben.

 

Junge Deutsche haben nur gute Zeiten erlebt und brauchen eigentlich nicht den Notgroschen in Form vonGeld oder Gold, damit sie in der Not Brot dafür bekommt oder ins Ausland flüchten kann. Die alten Leute haben das erlebt. , aber nicht nur in Deutschland , sondern in fast allen europäischen Ländern. Franzosen und Engländer sind aber nicht so aktienphob wie die Deutschen.

 

Sorry für offtopic.

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klausk
· bearbeitet von klausk

Gerade neu entdeckt, was mir schon vor einiger Zeit aufgestossen war. Die Diskussion hier ist nämlich abgedriftet zur sogenannten Aktienkultur -- mit anderen Worten, zum "ach ja, so ist es eben", also zum Nichtstun.

 

Meine Kernfrage war: Warum verdienen(?) CEOs ein Vielhundertfaches ihrer "Mitarbeiter"? -- Hier das passende Zitat:

 

Seeking Alpha (Wall Street Breakfast) on 3/11/14

Nestle plans to allow shareholders to have a binding vote on board and executive pay as it moves to comply with new Swiss laws. Nestle (OTCPK:NSRGF) will also enable investors to vote directly for the chairman, and it will hold annual elections for directors. The food giant cut the compensation of CEO Paul Bulcke by 6.7% to 9.3M Swiss francs ($10.6M) last year following the company's disappointing performance.

 

Wenn die Schweiz das kann, den Investoren ihrer AGs das RECHT zu geben, den Aufsichtsratsvorsitzenden direkt und die übrigen Mitglieder des AR jährlich neu zu wählen, warum können Deutschland, die EU, die USA, das nicht? Und was das Einkommen des CEO angeht: Es gibt mittlerweile zahlreiche Forderungen, dass Investoren (sie sind schliesslich die Eigentümer der Gesellschaft) nicht nur mitreden dürfen. In der Schweiz setzen sie sein Einkommen einfach fest. Sie schlagen nichts vor, sie bitten nicht, sie setzen es fest.

 

Was die Schweiz getan hat, könnte der Neubeginn des "Turbo-Kapitalismus" sein (eine deutsche Wortschöpfung, ich gratuliere). Und der Anfang vom Ende des Cut-Throat-Capitalism, in den USA gar der Oligarchien, auch in anderen Ländern (Russland schliesse ich mal aus).

 

Ist diese Formulierung überspitzt? Urteilt selbst. Der US Supreme Court hat es 2010 für richtig befunden, dass Corporations dasselbe Recht zur freien Meinung haben wie Personen. Abgeleitet dürfen Corporations, getarnt als gemeinnützige Unternehmen, unbegrenzte Mengen von Dollars in die Wahlkämpfe pumpen. Steuerlich absetzbar -- sie sind ja gemeinnützig. Eine vom obersten Gericht abgesegnete Perversion der Demokratie.

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