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Teletrabbi

Wal-Mart Stores Inc. (WMT)

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Zweite Wahl

Wie soll das mit den Drohnen funktionieren, wenn alle ihre Einkäufe nur noch online bestelllen und die dann nach Hause geflogen werden? Wer hat schon Lust daruf, dass da Tausende von den Dingern durch die Straßen fliegen?

 

Des Weiteren kann ich mir nicht vorstellen, dass unsere Jugend so doof ist, Einzelhandelskaufmann zu lernen und dann selbst alles online zu besorgen :w00t:

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Gaspar
· bearbeitet von Gaspar
Des Weiteren kann ich mir nicht vorstellen, dass unsere Jugend so doof ist, Einzelhandelskaufmann zu lernen und dann selbst alles online zu besorgen :w00t:

Die Leute verhalten sich oft anders, als man denkt. :-

 

Man kann ja Seife und Eier direkt verkaufen und das Chromebook und den Dörrpflaumenbackautomaten bei Amazon oder Ebay kaufen.

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klausk
· bearbeitet von klausk

JA, diese Löhne sind nicht fair! ABER sie haben eben auch zur Konsequenz, dass wohl mehr Mitarbeiter beschäftigt werden, als eigentlich nötig, um den Laden am Laufen zu halten. Die, die ihren Job behalten, würden von einer Verdoppelung der Mindestlöhne sicherlich profiteren - die, die dann auf der Strasse stehen, wohl eher nicht...

Es gibt noch ein paar Gesichtspunkte, die ich vergass anzusprechen.

 

Jeder Eingriff in ein System hat Auswirkungen, und zwar meistens unvorhergesehene. Ein höherer Mindestlohn wird sich bei WMT in mehrfacher Hinsicht auswirken. Die Republikaner, Anbeter eines ungehinderten "freien Marktes", argumentieren ebenso wie Kai_Eric: mehr Lohn = weniger Arbeitsplätze. Die erzwungene Lohnerhöhung, der Einschluss von Millionen Amerikanern in eine Krankenversicherung ("Obamacare"). Die Idee des Präsidenten, den Angestellten bis zu sieben Tagen bezahlten Krankenurlaub zu garantieren. -- Kann man sich das in Deutschland eigentlich vorstellen?

 

Weniger Arbeitsplätze bedeuten auch weniger Gesamtproduktivität. Vor ein oder zwei Jahren hat Walmart so gehandelt, als eine Anhebung des Mindestlohns unausweichlich wurde. Da wurde am Personal gespart, und die Regale eben nur einmal morgens aufgefüllt. Was direkte Auswirkungen auf Umsatz und Kundenzufriedenheit hatte (die dann wiederum auf den Umsatz zurückschlug). Heute wird wieder den ganzen Tag über nachgefüllt. Und kein Angestellter steht nur herum oder "schlurft durch die Gänge" -- höchstens Managertypen, die anscheinend etwas Wichtiges zu besprechen haben.

 

Und noch was zum Thema Lohn: Walmart, ich habs schon mal beklagt, hat ein kleinkrämerisches Gschäftsmodell. Ich kenne kein anderes Unternehmen, dass so aggressiv gegen jeden Muckser eines Mitarbeiter vorgeht, der es wagt, das Wort "union" (Gewerkschaft) auch nur laut zu denken. Das ist knallharte Ideologie, die mit Geld nichts zu tun hat.

 

Es ist auch genug Geld da, um die Angestellten fairer zu bezahlen. Heute steht ein Artikel in Investor's Business Daily (IBD), der einen Rückgang der Profitabilität beklagt. Nur in einem Einschub wird erwähnt, dass Walmart für zwanzig Milliarden Dollar Aktien zurückkaufen will.

Dafür ist Geld da.

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pteppic

Das was du sagst, entspricht ziemlich dem, was man in US-Foren über Walmart lesen kann. Ich glaube den Managern ist es nicht bewusst, wie ungern die Leute dort einkaufen. Das ist so wie vor einiger Zeit hier mit Lidl. Man kauft weil es billig ist, aber man kauft mit schlechtem Gewissen. Wenn sich da nichts ändert, wird Walmart da mit ziemlicher Sicherheit Probleme bekommen, zumal die Konkurrenz nicht schläft.

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Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
Jeder Eingriff in ein System hat Auswirkungen, und zwar meistens unvorhergesehene. Ein höherer Mindestlohn wird sich bei WMT in mehrfacher Hinsicht auswirken. Die Republikaner, Anbeter eines ungehinderten "freien Marktes", argumentieren ebenso wie Kai_Eric: mehr Lohn = weniger Arbeitsplätze. Die erzwungene Lohnerhöhung, der Einschluss von Millionen Amerikanern in eine Krankenversicherung ("Obamacare"). Die Idee des Präsidenten, den Angestellten bis zu sieben Tagen bezahlten Krankenurlaub zu garantieren. -- Kann man sich das in Deutschland eigentlich vorstellen?[/Quote]Ich argumentiere nicht so, sondern ich habe schlichtweg prognostiziert, was dann passieren wird...
Weniger Arbeitsplätze bedeuten auch weniger Gesamtproduktivität. Vor ein oder zwei Jahren hat Walmart so gehandelt, als eine Anhebung des Mindestlohns unausweichlich wurde. Da wurde am Personal gespart, und die Regale eben nur einmal morgens aufgefüllt. Was direkte Auswirkungen auf Umsatz und Kundenzufriedenheit hatte (die dann wiederum auf den Umsatz zurückschlug). Heute wird wieder den ganzen Tag über nachgefüllt. Und kein Angestellter steht nur herum oder "schlurft durch die Gänge" -- höchstens Managertypen, die anscheinend etwas Wichtiges zu besprechen haben.
Ich habe lange drüben gelebt und bin auch jetzt noch regelmässig da. Glaub mir: Die Zahl der Angestellten in vergleichbaren Verkaufsflächen ist hier bei uns deutlich geringer. Auch hier müssen Regale aufgefüllt und Kundenwünsche befriedigt werden. Da kann man ja nur zu dem Schluss kommen, dass es da noch Einsparpotential gibt. Daher auch meine Prognose (s.o).

 

Es mag sein, dass der Trend in den USA hin in die Stadt geht. Aber das allein sollte kein Problem für Walmart sein. Einen grösseren Walmart sucht man nämlich auf dem platten Land ausserhalb der städtischen Ballungsgebiete i.d.R. vergeblich. Und das Argument, für einen solchen Walmart mit seinen auslandenden Parkplätzen bräuchte man in der Stadt zu viel Platz, zieht meiner Meinung nach auch nicht. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Stadtgebiete dort breit zersiedelt. Zu den am schnellsten wachsenden Städten in den USA gehören Oklahoma City, Vegas, Fresno, Charlotte, Dallas/Fort Worth, Houston, San Antonio und die haben vor allem eines: Viel Platz. Man braucht das Auto, um zur Arbeit zu kommen und kommt dabei logischerweise auch an den Shopping Malls mit z.B. Walmart Stores vorbei.

 

Wie pteppic schreibt, kauft man bei Walmart ein, weil es billig ist. Auch, weil man da alles bekommen kann, was man so tagtäglich braucht (auch die besondere Erdnussbutter für den Sohnemann und den speziellen Sprühkäse von dem sich die Tochter ausschliesslich ernährt). Das sind die Hauptgründe. Da spielt es eigentlich auch keine Rolle, ob Walmart beliebt ist oder nicht. ALDI ist auch nicht beliebt und das Konzept funktioniert dennoch seit Jahrzehnten. Und zwar genau so lange, bis jemand anderes irgendwann einmal billiger und bequemer ist. Einkaufen im Internet kann billiger und bequemer sein. Daher ist das die Konkurrenz, die Walmart potentiell am meisten zusetzen wird.

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Schildkröte

70% der US-Amerikaner leben weniger als 8 km (bzw. 5 Meilen) von einem Wal*Mart-Store entfernt. Wie die Welt berichtet, will sich der weltweit größte Einzelhändler dies zu Nutze machen und nun den Einsatz von Drohnen testen: http://www.welt.de/wirtschaft/article148069948/Wal-Mart-testet-Lebensmittel-Lieferung-per-Drohne.html

 

Der Wettstreit mit Amazon geht also weiter. Die hier vorgetragenen Kritikpunkte, Wal*Mart habe womöglich an Biss verloren, sind möglicherweise nicht ganz unberechtigt. Trotzdem sollte man folgende Aspekte nicht außer Acht lassen:

 

1.)

Im Gegensatz zu Amazon verdient Wal*Mart Geld.

 

2.)

Im Gegensatz zu Amazon ist Wal*Mart nicht astronomisch hoch, sondern sogar "fair" bewertet.

 

3.)

Wie oben schon erwähnt, verfügt Wal*Mart über ein sehr enges Filialnetz in den USA, was dort vor allem im ländlichen Bereich ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem
<br>1.) Im Gegensatz zu Amazon verdient Wal*Mart Geld.<br>
<br>Gegenargument: Das könnte Amazon bei einem Strategiewechsel auch jederzeit. Das Potential dazu ist auf jeden Fall da.<br><br>
<br>2.) Im Gegensatz zu Amazon ist Wal*Mart nicht astronomisch hoch, sondern sogar "fair" bewertet.<br>
<br>Wal-Mart ist eher unterbewertet als fair bewertet. <br><br>
<br>3.) Wie oben schon erwähnt, verfügt Wal*Mart über ein sehr enges Filialnetz in den USA, was dort vor allem im ländlichen Bereich ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist.<br>
<br>Das Filialnetz wird aber durch die schnelle Lieferung von Amazon, die auch ein dichtes Logitstiknetz haben, in den Schatten gestellt.

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bananabread
<br>1.) Im Gegensatz zu Amazon verdient Wal*Mart Geld.<br>
<br>Gegenargument: Das könnte Amazon bei einem Strategiewechsel auch jederzeit. Das Potential dazu ist auf jeden Fall da.<br><br>

 

Ist das wirklich so? Ich hab mich bisher von solchen Unternehmen fern gehalten, weil ich bei diesem Argument immer sehr verunsichert bin. Es gibt viele Leute die sagen, dass sowas dann in der Praxis letztlich nicht mehr so einfach ist. Zudem würde doch ein Strategiewechsel erstmal dazu führen, dass sich der Aktienkurs komplett neu "finden" muss oder?

 

 

 

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ebdem
· bearbeitet von ebdem
Hier noch der Link dazu. Die FAZ hatte auch berichtet, dass US Handelsaktien auf Grund der besseren Arbeitslosenzahlen und der Konjunkturaussichten wieder attraktiv seien. Inbesondere Walmart könnte meiner Meinung nach eine Value-Opportunity sein. Aber irgendwie überzeugt mich die Aktie auf Grund der Konkurrenz auch nicht richtig.

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Sulawesi

Sorry, Kai_Eric, so grossherzig ist Walmart nicht, dass sie "mehr Mitarbeiter [...] als eigentlich nötig" beschäftigen. Und eine "soziale" Einstellung wirst du bei diesem Unternehmen vergeblich suchen.

 

Das tun sie aber.... Zum Beispiel stehen an jedem Eingang "Greeters". Deren Aufgabe ist es alle Leute bei herein kommen zu begrüßen. Total sinnlos und mit doppeltem Mindestlohn nicht zu finanzieren. Mag sein dass ein Aldi Mitarbeiter in Deutschland Doppelt so viel verdient, aber der arbeitet auch 3-4x so viel wie ein amerikanischer Mitarbeiter bei Walmart.

 

Allgemein läuf in den USA alles viel lahmarschiger ab, sowohl bei Walmart als auch bei Ikea.

 

Wie pteppic schreibt, kauft man bei Walmart ein, weil es billig ist. Auch, weil man da alles bekommen kann, was man so tagtäglich braucht (auch die besondere Erdnussbutter für den Sohnemann und den speziellen Sprühkäse von dem sich die Tochter ausschliesslich ernährt). Das sind die Hauptgründe. Da spielt es eigentlich auch keine Rolle, ob Walmart beliebt ist oder nicht. ALDI ist auch nicht beliebt und das Konzept funktioniert dennoch seit Jahrzehnten. Und zwar genau so lange, bis jemand anderes irgendwann einmal billiger und bequemer ist. Einkaufen im Internet kann billiger und bequemer sein. Daher ist das die Konkurrenz, die Walmart potentiell am meisten zusetzen wird.

 

Und auf einmal stellen die Amerikaner fest dass die aus Deutschland kommenden Discount Ketten nochmal deutlich günstiger sind als Walmart. Zudem braucht man zum Einkaufen keine halbe Ewigkeit...

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hier noch der Link dazu. Die FAZ hatte auch berichtet, dass US Handelsaktien auf Grund der besseren Arbeitslosenzahlen und der Konjunkturaussichten wieder attraktiv seien. Inbesondere Walmart könnte meiner Meinung nach eine Value-Opportunity sein. Aber irgendwie überzeugt mich die Aktie auf Grund der Konkurrenz auch nicht richtig.

Danke für den Link. Nun ja, der Artikel gibt im Prinzip eine Kurzbeschreibung über das allgemein bekannte Firmenprofil von Wal*Mart wieder, gewürzt mit ein paar Neuigkeiten. Ja, Wal*Mart fährt eine Niedrigpreisstrategie. Wie allerdings bereits in diesem Thread berichtet, sind zuletzt die Betriebskosten gestiegen, was ergo den Gewinn drückt. Mal schauen, inwieweit Wal*Mart da seine Preissetzungsmacht tatsächlich nutzen kann, um die gestiegen Betriebskosten in Form von höheren Preisen an die Kunden weiterzugeben. Dass das Wachstum im Ausland etwas schwierig(er) ist, darauf weist der Artikel ja zumindest beiläufig hin. Denn Wachstum ist der springende Punkt. In der Tat hat Wal*Mart ein historisches Durchschnitts-KGV von 14. Laut Analystenschätzungen von Finanzen.net bzw. FactSet stockt das Wachstum jedoch in den nächsten Jahren:

 

EPSe:

2015: 5,07 $

2016: 4,57 $

2017: 4,15 $

2018: 4,36 $

2019: 4,99$

 

KGVe:

2015: 17,03

2016: 13,63

2017: 15,02

2018: 14,29

2019: 12,47

 

Nun gut, wer bei einer Unterbewertung kauft, um bei einer "fairen" Bewertung wieder zu verkaufen, dem bietet sich hier möglicherweise gerade eine Einstiegsgelegenheit. Für wachstumsorientierte Anleger dürften diese Prognosen allerdings etwas mager sein. Schließlich muss man sich die Frage stellen, ob bei einem schwächeren Wachstum als in der Vergangenheit nicht künftig ein (etwas) niedrigeres KGV gerechtfertigt wäre. Wobei zu beachten ist, das Wal*Mart seine Ergebnisse überwiegend in $ erzielt. In den USA droht eine Zinserhöhung durch das FED, während die europäische EZB ihre ultralockere Geldpolitik sogar noch ausweiten will. Ein weiteres Abwerten des € gegenüber dem $ wäre dann eigentlich eine logische Konsequenz. Insofern eignet sich Wal*Mart aus Sicht eines Anlegers aus dem €-Raum eventuell auch als Währungswette.

 

@ Sulawesi:

Ohne hier eine Off Topic - Diskussion anzetteln zu wollen: Ich kaufe lieber bei REWE ein als bei Aldi und Lidl. REWE hat eine große Auswahl und für Schnäppchenjäger gibt es ebenfalls günstige Handelsmarken. Was die von Dir angesprochene "Lahmarschigkeit" bei Wal*Mart anbelangt: Ich persönlich empfinde es als Zumutung, wie schnell man bei Aldi und Lidl an der Kasse abgefertigt wird. Während man noch dazu genötigt wird, so schnell wie möglich die Waren von dem (viel zu kurzen) Band in den Korb zu packen, hat die Kassiererin schon das Wechselgeld in der Hand. So ein Verhalten legen die selbst dann an den Tag, wenn gar keiner mehr hinter einem an der Kasse steht. Da wird wohl sehr hoher Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt, damit diese so effizient wie möglich arbeiten. Wenn Wal*Mart eine etwas entspanntere Einkaufsatmosphäre bietet, muss das nicht unbedingt schlecht sein. Und wenn die Amis am Eingang einen sog. Begrüßer erwarten, dann soll es halt so sein. Deren Löhne dürften sich in der Gesamtheit wohl nur marginal auf die Personalkosten auswirken. Aldi und Lidl können ja gerne versuchen, ihr Konzept bei ihrer Expansion in den USA 1:1 dort umzusetzen. Das ist Wal*Mart damals hierzulande nicht so gut bekommen. Wobei Lidl sich derzeit vom Konzept her anscheinend ein wenig weg von Aldi hin zu REWE zu entwickeln scheint. Schau'n mer mal.

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ebdem

Danke für die weiteren, sehr guten Überlegungen. Ich habe noch mal den FAZ Artikel rausgesucht. Er ist aber auch kein riesiger Wissensgewinn ;).

 

Ich denke auch, dass Wal-Mart sowohl eine Turnaround als auch Währungswette sein könnte. Es hängt beim ersten Punkt vor allem davon ab, ob Wal-Mart seinen Marktanteil festigen kann und sich der Gewinn stabilisiert oder etwas steigern kann. Wenn, wie im Artikel allgemein beschrieben, die Nachfrage in den USA ansteigt, könnte bzw. müsste auch Wal-Mart davon profitieren.

Ein bisschen liegt für mich der Vergleich mit P&G an dieser Stelle nahe. Die schrumpfen zwar auch, aber der Kurs steigt auch (was ich irgendwie auch nicht verstehen kann - aber das ist wohl der Run in "sichere Werte"). Eine ähnliche Dynamik könnte ich mir bei Wal-Mart auch vorstellen.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ ebdem:

Danke für den Link zum FAZ-Artikel. Interessanterweise verweist der Autor ganz am Ende darauf, dass in den USA derzeit Discountketten wie Ross Stores en vogue sind. Ist Wal*Mart nicht ebenfalls ein Discounter? Was macht denn Ross Stores anders als Wal*Mart? Des Weiteren betont der FAZ-Artikel, dass Wal*Mart Investoren sowie Analysten in den nächsten beiden Jahren auf niedrigere Gewinne eingeschworen hat, weil Investitionen in Personal, Infrastruktur und Technologie notwendig sind. Wie bei Amazon ist jedoch auch bei Wal*Mart der Umsatz eine wichtige Kennzahl. Wie verhält es sich diesbezüglich in den letzten und (prognostiziert) in den nächsten Jahren(? - Zahlen von Finanzen.net bzw. FactSet; in Mrd. $):

 

2009: 405,607

2010: 408,214

2011: 421,849

2012: 446,950

2013: 469,162

2014: 476,294

2015: 485,651

2016: 483,653

2017: 494,352

2018: 506,792

2019: 527,356

 

Das sieht doch absolut betrachtet ordentlich aus. Durch Aktienrückkäufe (es sollen demnächst ja Aktien in Wert von 20 Mrd. $ zurückgekauft werden - bei einer Marktkapitalisierung von aktuell 194,9 Mrd. $) lässt sich das Ergebniswachstum relativ pro Aktie zusätzlich pushen. Amazon mit seinem aberwitzig hohem KGV ist doch letztlich vor allem eine Wette auf künftige Gewinne, wie es so oft bei Wachstumswerten der Fall ist. Die Gretchenfrage bei Wal*Mart ist, ob den auf lange Sicht weiter wachsenden Umsätzen auch weiterhin entsprechend steigende Gewinne folgen. Neben höheren Personalkosten könnten darüber hinaus niedrigere Margen infolge eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbes (im Handel alles andere als ungewöhnlich) sich hierbei als hinderlich erweisen.

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ebdem

Wenn man Wal-Mart.com betrachtet, scheint Wal-Mart für mich eine Art Discount-Kaufhaus zu sein.

Ich denke, dass der Konkurrenzkampf im Handel in nächsten Jahren auf das Ergebnis von Wal-Mart drücken wird. Zwar ist die Position stark. Aber die Investitionen in den Verkauf über das Internet werden auch für Wal-Mart hoch sein. Lieferung am gleichen Tag etc. sind hier die Herausforderungen. Das dichte Filialnetz kann hier Vorteile bieten, aber auch ein Klotz am Bein sein. Die großen Läden sind ja auch nicht mehr das nachgefragste Format.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ ebdem:

Beschäftige Dich doch mal ein wenig mit der Multichannel- bzw. Omnibus-Strategie. Das ist letztlich die Kombination zwischen stationärem und Online-Handel. Wal*Mart verfügt mit seinen vielen Filialen also bereits über eine gewisse Infrastruktur. Im Übrigen verdient bisher mit dem Online-Handel von Lebensmitteln kaum jemand Geld (falls jemand aktuelle Quellen hat, die das Gegenteil belegen, immer her damit), weil bei den niedrigen Margen im Einzelhandel und den zusätzlichen Lieferkosten wenig über bleibt. Des Weiteren bietet eine Multichannel-Strategie für den Kunden z. B. den Vorteil, dass er sich im Internet vorab bequem einen Einkaufskorb zusammenstellen und diesen im Laden bereits fertig verpackt abholen kann. Dabei kann er die Ware bei Bedarf nochmal vor Ort begutachten und ggf. beanstanden. Reklamationen bzw. (nach wie vor überwiegend kostenlose) Retouren sorgen ja ebenfalls dafür, dass Online-Händler wie etwa Zalando unter dem Strich nicht so recht in die Puschen kommen.

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Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
Danke für den Link zum FAZ-Artikel. Interessanterweise verweist der Autor ganz am Ende darauf, dass in den USA derzeit Discountketten wie Ross Stores en vogue sind. Ist Wal*Mart nicht ebenfalls ein Discounter? Was macht denn Ross Stores anders als Wal*Mart?

Ein typischer größerer Wal-Mart Center bietet Getränke, Lebensmittel, Kleidung, Schuhe, Heimwerkerzeugs, Haushaltswaren, Spielzeug, alles für den Garten und Sport & Outdoor-Aktivitäten unter einem Dach. Ähnlich wie das klassische Kaufhaus in Deutschland, nur mit einer anderen Gewichtung des Warenangebots (mehr Lebensmittel). So ein Walmart Supercenter kann gut und gerne auch mal über 150 m lang und breit sein. Ross oder TXL hingegen bieten Markenartikel aus den Segmenten Klamotten, Schuhe, und "Tinnes" wie Taschen, Schmuck, Koffer & Parfum auf Flächen eines kleinen/mittleren deutschen Supermarkts und im Internet zu günstigen Sonderpreisen (Restposten, 2. Wahl etc.). Beides kann man meiner Meinung nach nur schwer miteinander vergleichen.

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Schildkröte

Einerseits sind die Prognosen für die nächsten Jahre eher mau. Anderseits ist der Aktienkurs zuletzt wieder etwas angezogen. Liegt das möglicherweise am angekündigten Aktienrückkaufprogramm? Die Tagesumsätze an der NYSE sind jedenfalls nicht sonderlich höher als in der Vergangenheit.

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Gaspar
Liegt das möglicherweise am angekündigten Aktienrückkaufprogramm? Die Tagesumsätze an der NYSE sind jedenfalls nicht sonderlich höher als in der Vergangenheit.

WMT war immer ein Krisenwert, der in Zeiten steigender Unsicherheit und Goldpreise anzog oder wenigstens stabil blieb. Andere Krisenwerte sind KO, MCD und JNJ.

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Schlaftablette

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/aldi-gegen-wal-mart-wie-die-deutschen-die-us-preisschlacht-gewinnen/13358910.html

 

Hier fuer alle, die es nochmal auf deutsch lesen wollen. Wal-Mart bekommt jetzt die Medizin zu schlucken, an der schon Tesco verzweifert ist. Ich habe mich schon lange gefragt, wieso einige Foristi gegen Aldi und fuer Wal-mart wetten. Ich wuerde mein Geld eher auf Aldi setzen, wenn es denn ginge.

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Actionic

Zu der Bedrohung durch ALDI: Müsste man die Bedrängung von "einigen hunder ALDI Filialen" in den USA denn nicht an einem zurückgehenden Umsatz in 2014 oder 2015 sehen? (Umsatz ist in beiden Jahren gestiegen)

(Bei Wikipedia steht, dass Walmart weltweit 11.600 Filialen hat, 3.700 in den USA. Sind einige hundert vielleicht zu wenig um sich bemerkbar zu machen? Dann würde man den Effekt frühestens in 5,10 (?) Jahren merken.. Erfolgreiches Ausbreiten von ALDI vorausgesetzt.)

Wie auf der Vorseite geschrieben, sind die Kunden in anderen Länder vielleicht aber auch anders, als wir das meinen.

Ich mag für den Regeleinkauf auch lieber die kleinen Läden, aber ob das zb. der Großteil der Amerikaner auch sosieht ...?

 

Und, angenommen ALDI drängt erfolgreich in den großen USA Markt, sterben dann nicht eher andere Ketten, bevor WMT ernsthaften Druck spürt?

Von so einem Sterben müssten dann doch alle übrigbleibenden profitieren, also auch WMT.

 

Dass hier oder in dem Artikel/Video ernsthaft über die Drohnen als Alternative geschrieben wird, verstehe ich nicht.

Bring-Service hat sich bei Lebensmitteln schon nicht durchgesetzt.

Drohnen benötigen enorm viel mehr Energie für das gleiche Transportgewicht.

Allein das ist schon ein Ausschlusskriterium - egal ob bis zum Parkplatz oder nach Hause.

Da wären eher die Logistik-Firmen mit fahrerlosem Transport der Konkurrent - die müssten aber auch noch Lebensmittel kaufen, oder WMT kauft fahrerlose Transportfahrzeuge.

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Actionic
· bearbeitet von Actionic

Kannst du das mit Walmart begründen?

Das KGV ist höher als der Durchschnitt. Die Margen sind auf Sinkflug. Das Geschäftsmodell wird von allen Seiten angegraben. Das muss nicht sein.

 

Hallo ebdem, ich greife die Antwort aus meinem Musterdepot-Thread mal auf.

 

KGV: worauf bezieht sich "der Durchschnitt"? (US Aktien, Supermarkt Aktien)

 

Margen auf Sinkflug: unter deinem Link ist das so zu sehen - schöne Website übrigens :-).

Wenn ich zb. bei Costco gucke, sehe ich da steigende Margen.

Diese sind aber 2016 um 50% niedriger als bei WalMart (2% vs. 3%)

Ich hatte die hohe Marge gegenüber der Konkurrenz bisher eher als Pluspunkt gesehen. (auch wenn die Tendenz grundsätzlich keine Lust macht)

 

Bei der Vorausschau 2017-2019 wüsste ich gerne mal, wo diese Daten herkommen ??

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

KGV: Auf den historischen Durchschnitt von de.4-traders.com - sieht man in der Grafik.

 

Daten: Sind Analystenschätzungen bzw. deren Schnitt.

 

Zur Konkurrenz: Hier mal lesen und schauen.Vor allem das Video ist klasse.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Wal*Mart legt bessere Quartalszahlen als erwartet vor: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Besser-als-erwartet-Walmart-hebt-Ausblick-nach-ueberraschenden-Umsatzplus-an-Aktie-springt-vorboerslich-hoch-5041016

Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz moderat um 0,5% und der Gewinn stark um 8,6%. Die Prognose für die EPS wurde deshalb von 4,15 auf 4,35 $ angehoben. Erwähnenswert finde ich, dass Wal*Mart vor wenigen Tagen verkündet hat, die aufstrebende E-Commerce-Plattform Jet.com für 3,3 Mrd. $ übernehmen zu wollen, um im Online-Handel gegenüber Amazon aufzuholen.

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