Zum Inhalt springen
FatFlow

Anfänger-Depot mit Einzelaktien

Empfohlene Beiträge

Mr. Jones

Ach du meine Güte,

 

was hast du zwingend mehr gelernt? Das auch ein undiversifiziertes Portfolio einen Kostenfaktor darstellt?

 

Sorgfältige Auswahl der Aktien? Meinst du nicht, dass der Rest des Marktes nicht auch sorgfältig aussucht und dass deshalb der derzeitige Preis die beste Schätzung für den "wahren" Preis ist?

 

Hoffst du irgendwelche versteckten Aktiendiamanten zu finden?

 

Warum 10x Transaktionskosten zahlen für mangelhafte Diversifikation in effizienten Märkten wie dem DAX u.ä. und trotzdem nichts gewonnen haben anstatt 1x einen DAX zu kaufen, wurscht, wo er steht?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart
· bearbeitet von chart

Zu chart: Das hätte ich vielleicht anders formulieren sollen. Ich meinte damit, dass in Korrekturphasen/beim Crash der ETF sowieso 1:1 mit dem Markt abstürzt. In Einzeltiteln kann es sein, dass ich deutlich schlechter dastehe, ist aber auch möglich, dass ich besser dastehe. Selbst wenn das Portfolio etwas schlechter als der Markt abschneidet, habe ich bei Einzeltitel-Auswahl aber zwingend mehr gelernt, da ich mich viel mehr informieren muss und eine sorgfältige Auswahl der Aktien treffen muss.

Viele Grüße

 

Du kannst dich noch so viel informieren, trotzdem kann unvorhersehbares passieren. Die Zeit die du dann für das informieren aufgebracht hast, war für die Katz. Diese Gefahr besteht immer.

Ja das stimmt, der ETF stürzt mit dem Markt ab, der Vorteil ist aber, dass er kaum schlechter ist als der Markt.

Bei den 10 Einzeltiteln kann es natürlich passieren, dass sie nicht so starhk abstürzen, nur weiß man das vorher eben nicht. Der Nachteil ist eben, dass sie eben auch wesentlich tiefer als der Markt/ETF fallen können und das muss einem bewusst sein.

Wie wahrscheinlich ist es das 10 Einzeltitel bei einem Crash nicht so tief fallen als ein entsprechender ETF? Sicher kommt es auf die Titel an, ich kann das nur schwer abschätzen. Vielleicht kannst du das besser und hast ein händchen dafür.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein

Zu xenopus: Danke für den Buchtipp, hatte mir vorgenommen zuerst einmal etwas von Buffet, Graham und Kostolany zu lesen.

M.E. ist Kostolany heute Unterhaltungslektüre; die Märkte haben sich geändert. Ich würde noch Malkiel empfehlen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
FatFlow

Zu Mr. Jones: Immerhin habe ich bei meinem Plan nur einmalige Kosten in Form von Ordergebühren. Bei ETFs kämen je nachdem noch 0,3 bis 0,8% jährliche TER dazu, nicht viel verglichen mit aktiv gemanagten Fonds, aber auf viele Jahre sicher ein Kostenfaktor.

Meiner Meinung nach ist sicher vieles eingepreist, ich glaube aber nicht an diese totale Effizienz der Märkte. Sollte also deiner Meinung nach jeder Anleger auf Einzeltitel verzichten und nur ETFs besparen, da es keine Möglichkeit gibt, mit Einzeltiteln besser abzuschneiden?

Ich hoffe nicht auf "Diamanten" (ich schätze du meinst völlig unterbewertete Unternehmen? Wahnwitzige Kursvervielfachungen?). Ich will dahinkommen dass ich z.B. aus den 30 DAX-Titeln die 10 für mich besten finde, und dann statt in alle 30 (ETF) nur in diese 10 zu investieren.

Oder willst du mir nun sagen, dass es nicht möglich ist, anhand gewisser Kennzahlen, Zukunftschancen etc. zumindest eine leichte Tendenz in manchen Unternehmen zu erkennen? Ist deiner Meinung nach alles schon eingepreist? Denke da kann man auch verschiedener Meinung sein, oder?

 

Zu chart: Klar kann ich mit meinem Depot auch völlig danebengreifen - ich denke jeder von euch hat zu Beginn Lehrgeld gezahlt. Mein Zeitaufwand ist nicht als wirkliche Arbeit zu sehen, mir macht der ganze Börsenkram ziemlichen Spaß, und das nicht erst seit 3 Tagen.

Dass ich den Markt vor allem langfristig schlage sehe ich als sehr unwahrscheinlich an, wieso sollte ich auch. Ich glaube aber wenn ich mir genug Wissen aneigne, mein Depot nach und nach gut diversifiziere, dann werde ich langfristig schon ordentliche Renditen einfahren. Ich möchte ja eher auf stabile und dividendenstarke Unternehmen setzen, meine Dividenden dann immer reinvestieren und dadurch das Depot von Jahr zu Jahr vergrößern.

Oder ich orientiere mich an den Affen und würfle einfach, welche Aktien ich kaufe ;)

 

Zu Ramstein: Merci für den Tipp, ich dachte Kostolany wäre sowas Zeitloses, wie eben Buffett oder Graham. Malkiel werd ich mir merken.

Was haltet ihr von dem Buch "Intelligent investieren" von Graham?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Zu Mr. Jones: Immerhin habe ich bei meinem Plan nur einmalige Kosten in Form von Ordergebühren. Bei ETFs kämen je nachdem noch 0,3 bis 0,8% jährliche TER dazu, nicht viel verglichen mit aktiv gemanagten Fonds, aber auf viele Jahre sicher ein Kostenfaktor.

...

 

Was haltet ihr von dem Buch "Intelligent investieren" von Graham?

Die Kosten sind in letzter Zeit am sinken, d.h. Du kannst ein Weltdepot schon mit 0,2 bis 0,3 % hinbekommen. So ganz stimmt das mit den einmaligen Gebühren auch nicht. Man muss immer wieder mal eine Aktie verkaufen, wenn auch nicht die Masse, selbst bei einem buy-and-hold-Depot.

 

Das Buch von Graham wird immer wieder positiv genannt wenn es um die fundamentale Analyse von Unternehmen geht. Mir persönlich wäre es zu wenig, da es bei der Geldanlage viel mehr Aspekte gibt, als die Auswahl einer einzelnen Aktie.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
xenopus

Mein Zeitaufwand ist nicht als wirkliche Arbeit zu sehen, mir macht der ganze Börsenkram ziemlichen Spaß, und das nicht erst seit 3 Tagen.

Aha, jetzt kommen wir der Sache schon näher. Invesiteren als Hobby und mal sehen,ob ich nicht doch besser bin als die Profis.... Das ist ok, jeder darf mit seinem Geld machen, was er will. Aber mit nüchternem Invesitieren hat das nichts mehr zu tun. Ich zitiere aus dem oben gennanten Buch, Kapitel 5, Risiken des Anlegers: Naiver Optimismus, Stolz und Emotionalität ruinieren jede Kapitalanlage.

 

 

Was haltet ihr von dem Buch "Intelligent investieren" von Graham?

 

Steht auch bei mir im Bücherregal. Ein ganz schöner Brocken. Graham ist ein Pionier, auf seinen Erkentnissen bauen viele andere Autoren auf. Ich habe nach der Hälfte aufgegeben und statt dessen "The little book of common sense investing" von John C. Bogle (das ist der Vanguard Bogle) gelesen.

 

Xenopus

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

@xenopus

Meinst Du er will in den Spiegel schauen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mr. Jones
· bearbeitet von Mr. Jones

Zu Mr. Jones: Immerhin habe ich bei meinem Plan nur einmalige Kosten in Form von Ordergebühren. Bei ETFs kämen je nachdem noch 0,3 bis 0,8% jährliche TER dazu, nicht viel verglichen mit aktiv gemanagten Fonds, aber auf viele Jahre sicher ein Kostenfaktor.

Wie bereits von anderen erwähnt ist die Kostenquote eher bei 0,3%-04% anzusiedeln - für einen DAX sogar geringer. Die Kosten für nicht wegdiversifizierte, unsystematische Risiken sind höher.

 

Meiner Meinung nach ist sicher vieles eingepreist, ich glaube aber nicht an diese totale Effizienz der Märkte. Sollte also deiner Meinung nach jeder Anleger auf Einzeltitel verzichten und nur ETFs besparen, da es keine Möglichkeit gibt, mit Einzeltiteln besser abzuschneiden?

Auch auf die Gefahr hin, dass man mir vorwirft, ich würde von mir selbst auf Andere schließen: Ja. Privatanleger sollten diesen Einzelaktion-Fundamental-Voodoo-Kram sein lassen und nur ETFs kaufen. Die wenigsten Privatanleger sind nach Risiko- und Kostenbetrachtung besser als der Durchschnitt. Die meisten wissen es nur nicht.

 

Ich hoffe nicht auf "Diamanten" (ich schätze du meinst völlig unterbewertete Unternehmen? Wahnwitzige Kursvervielfachungen?). Ich will dahinkommen dass ich z.B. aus den 30 DAX-Titeln die 10 für mich besten finde, und dann statt in alle 30 (ETF) nur in diese 10 zu investieren.

Oder willst du mir nun sagen, dass es nicht möglich ist, anhand gewisser Kennzahlen, Zukunftschancen etc. zumindest eine leichte Tendenz in manchen Unternehmen zu erkennen? Ist deiner Meinung nach alles schon eingepreist? Denke da kann man auch verschiedener Meinung sein, oder?

Was sind denn die besten Unternehmen für dich? Autohersteller, aber keine Rüstungsfabrikanten? Lieber BMW als Volkswagen? Wir rechnen hier doch alle mit denselben Kennzahlen. KGV, KBV, KUV etc.

 

Also mit anderen Worten: Ja, es ist alles eingepreist. Ob richtig oder falsch wissen wir erst nachher. Der Versuch den Markt zu schlagen kostet - entweder explizit durch Steuern, Transaktionsgebühren oder durch höheres Risiko.

 

Erstelle dir ein kostenloses Musterdepot und logge deine Favoriten ein, investiere aber kein echtes Geld...

 

Stattdessen DAX/REXP, World/EM, ACWI / EM IMI und einen €-Aggregate-Bond-ETF oder oder oder.

 

Hauptsache breit, günstig und rebalanciert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
FatFlow

Zu xenopus: Moment mal - die Informationsbeschaffung macht mir Spaß, das Beobachten der Märkte macht mir Spaß. Mein Geld in irgendwas zu stecken, was ich nicht verstehe, macht mir keinen Spaß - deswegen hab ich bisher nur geringe Beträge in ETFs und will

mich umfassend informieren, bevor ich etwas tue. Du stellst es ja so dar als hätte ich zu oft "Wall Street" geschaut und würde jetzt mein ganzes Geld zum Fenster rauswerfen wollen :D

 

Zu Mr.Jones: Das kann sein, ich dachte als ich das letzte Mal nachgesehen hätte lägen die ComStage / db-x ETFs für MSCI World und EM bei ca. 0,5%.

 

Die großen Vorteile der ETFs, vor allem für Anfänger, sind mir ja bewusst. Es gibt aber auch sicher Dinge, die ein ETF nicht exakt abbildet? Was ist, wenn ich einen ETF mit hauptsächlich deutschen/europäischen Dividendentiteln will, die in Krisenzeiten weniger abstürzen als der Gesamtmarkt?

Oder mein Standardproblem mit dem ETF: wenn wir mal von einem DAX-ETF ausgehen, was, wenn ich einfach nicht in die Commerzbank, Deutsche Bank oder Telekom investieren will? Ein ETF ist halt ziemlich starr.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart
· bearbeitet von chart

Zu chart: Klar kann ich mit meinem Depot auch völlig danebengreifen - ich denke jeder von euch hat zu Beginn Lehrgeld gezahlt. Mein Zeitaufwand ist nicht als wirkliche Arbeit zu sehen, mir macht der ganze Börsenkram ziemlichen Spaß, und das nicht erst seit 3 Tagen.

Dass ich den Markt vor allem langfristig schlage sehe ich als sehr unwahrscheinlich an, wieso sollte ich auch. Ich glaube aber wenn ich mir genug Wissen aneigne, mein Depot nach und nach gut diversifiziere, dann werde ich langfristig schon ordentliche Renditen einfahren. Ich möchte ja eher auf stabile und dividendenstarke Unternehmen setzen, meine Dividenden dann immer reinvestieren und dadurch das Depot von Jahr zu Jahr vergrößern.

Oder ich orientiere mich an den Affen und würfle einfach, welche Aktien ich kaufe ;)

 

Ob nun jeder Lehrgeld bezahlt hat, weiß ich nicht, einige bestimmt. Andere waren sicher schlauer und haben kein Lehrgeld gezahlt, weil sie auf andere gehört haben die eben schon Lehrgeld gezahlt haben.

Warum möchtest du also Lehrgeld zahlen, wenn es doch schlauer wäre auf andere zu hören die schon Lehrgeld gezahlt haben. Man muss doch nicht die gleichen Fehler machen oder?

Das Zeitaufwand für dich keine Arbeit ist, ist schon klar. Nur wenn du mal feststellst das sich ein Wert völlig anders entwickelt als gedacht, dann war der Zeitaufwand für stunden-und tagelange Recherche für die Katz. In der Zeit hättest auch etwas anderes schönes machen können.

Wenn das aber auch ok für dich ist, dann ist es auch gut.

Übrigens ist es auch gefährlich aus dem Anlagenotstand heraus in Aktien usw. zu investieren. Kurz danach kann es auch 50% in den Keller gehen. Darüber zu schreiben und zu sagen, das halte ich aus und sitze ich aus, ist leichter, als im realen Depot -50% zu sehen. Die Psyche sollte man nicht unterschätzen, sie ist am schwierigsten. Ich glaube, dass es mittlerweile recht viele sind die aus dem Anlagenotstand heraus investieren. Wenn es dann mal wieder kräftig runter geht, sind viele enttäuscht, verkaufen aus frust und drehen der Börse für sehr lange oder für immer den Rücken zu.

Wenn du in Aktien investieren möchtest, kannst du auch fürs erste, einfach in die stärksten Werte eines Index, wie den DAX, MDAX, S&P 500 usw. investieren. Der Zeitaufwand ist sicher etwas geringer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
Die großen Vorteile der ETFs, vor allem für Anfänger, sind mir ja bewusst. Es gibt aber auch sicher Dinge, die ein ETF nicht exakt abbildet? Was ist, wenn ich einen ETF mit hauptsächlich deutschen/europäischen Dividendentiteln will, die in Krisenzeiten weniger abstürzen als der Gesamtmarkt?

Oder mein Standardproblem mit dem ETF: wenn wir mal von einem DAX-ETF ausgehen, was, wenn ich einfach nicht in die Commerzbank, Deutsche Bank oder Telekom investieren will? Ein ETF ist halt ziemlich starr.

1) Kannst Du das für Europa garantieren?

2) Falls Du den DAX ohne Commerzbank, DB und Telekom haben willst, dann kauf halt die anderen 27. Für mich wäre das ein schrecklich einseitiges Depot.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
harry1337

Bin in diesem Forum noch nicht sehr lange aktiv, aber jedes mal entfacht die Diskussion Aktiv vs. Passiv und es wird ständig behauptet, mit euren ETFs schlagt ihr Einzelinvestments. Ich habe mir hier schon einige Musterdepots mit Einzelinvestments angesehen die sehr starke Renditen abwerfen. Ihr redet auch immer ständig davon ihr fahrt besser mit ETFs und es wäre nicht möglich diese zuschlagen. Gibt es dafür direkte Vergleiche oder Belege von euch?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mr. Jones

Belege sind lediglich exemplarisch und nichtssagend.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart
· bearbeitet von chart

Bin in diesem Forum noch nicht sehr lange aktiv, aber jedes mal entfacht die Diskussion Aktiv vs. Passiv und es wird ständig behauptet, mit euren ETFs schlagt ihr Einzelinvestments. Ich habe mir hier schon einige Musterdepots mit Einzelinvestments angesehen die sehr starke Renditen abwerfen. Ihr redet auch immer ständig davon ihr fahrt besser mit ETFs und es wäre nicht möglich diese zuschlagen. Gibt es dafür direkte Vergleiche oder Belege von euch?

 

Ich sehe nicht unbedingt das es hier um passiv vs. aktiv geht. Es geht darum die risiken bewusst zu machen, da es laut dem TO um ein Anfängerdepot geht.

Er soll von mir aus in Aktien investieren, nur ich würde als erstes ein Weltdepot aufbauen und dann, wenn es zu langweilig ist in Aktien oder anderes investieren.

Was spricht dagegen?

 

Es gibt so einige Studien die das belegen, hier im Forum gibt es auch verweise dazu und google hilft dir dabei bestimmt auch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Mit ETFs schlägt man noch nicht mal die Hälfte aller Einzelinvestoren wegen der Kosten. Aber man liegt auch nicht wesentlich schlechter als der Markt, das liegt an der Konstruktion der ETFs. Für viele Anleger ist der knappe Marktdurchschnitt mehr, als sie selbst erreichen könnten.

 

Ein großer Teil der Anleger neigt tatsächlich dazu die eigenen Erfolge zu übertreiben in der eigenen Erinnerung und negative Erfahrungen auszublenden. Das ist ein psychologisch sehr gesunder Mechanismus, der verhindert, dass man nicht in Trübsinn und Selbstzweifel verfällt. Zur objektiven Beurteilung des eigenen Anlageerfolgs taugt sie nur bedingt.

 

Bedenke auch, dass viele weniger erfolgreiche Musterdepots vergleichsweise schnell in der Versenkung verschwinden und lediglich die erfolgreichen bestehen bleiben. Hinzu kommt, dass es wirkliche Anfängerfehler gibt, die fast todsicher zu einem Verlust führen. Insofern haben erfahrene Anleger ein etwas besseres Ergebnis als die Gesamtheit der Anleger. Noch erfolgreicher sind institutionelle Anleger, die Zugang zu Informationen haben, die uns nicht zur Verfügung stehen. Doch auch deren Ergebnis ist nicht so gut, dass sie im Schnitt den Markt nach Kosten schlagen könnten. Auch bei einem gut informierten Anleger spielt immer auch das Glück eine große Rolle, will sagen, dass man auch bei sorgfältigem fundiertem Vorgehen immer auch schlechter sein kann als der Markt. Angst und Gier lösen in Menschen irrationale Handlungsweisen aus. Der Umgang damit kann geübt werden, aber manche werden es nie schaffen, damit vernünftig umzugehen. Die sollten von aktiver Anlage definitiv die Finger lassen. Ob man ein "Händchen" hat für die Geldanlage sollte man möglichst wohldosiert üben und nicht gleich mit vollem Einsatz.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Mit ETFs schlägt man noch nicht mal die Hälfte aller Einzelinvestoren wegen der Kosten.

Nur wenn man annimmt, dass Einzelinvestments geringere Gesamtkosten verursachen, und das würde ich bei einem kleinen Privatinvestor bezweifeln: Die höheren Transaktionskosten aufgrund mehr Positionen etc. übersteigen schnell die ~0,3% jährlich die man für ETFs abdrücken muss (ein gewisses Rebalancing vorausgesetzt). Mit sehr vorsichtigem Agieren oder extrem schlechter Diversifikation kann man vielleicht einen kleinen Kostenvorteil gegenüber ETFs erreichen, der durchschnittliche Einzeltitel-Investor wird dies aber kaum schaffen.

 

Nimmt man dann noch den Steuerstundungsvorteil thesaurierender & swappender ETFs hinzu, sieht das ganze für den Einzeltitel-Investor noch schlechter aus (es sei denn er kauft nur Unternehmen die keine oder kaum Dividende zahlen).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
xenopus

Ich habe früher auch in Einzelinvestment gemacht. Da recherchiert man sich zu Tode. "Finde eine Aktie, bei der das gleitende KGV in den letzten fünf Jahren immer gestiegen ist und bei der der Absolutwert des KGV bei 5,67 liegt..." Dann hat man seine Aktien beisammen und nun bildet man einen Aktienkorb nach einer genau ausgetüftelten Formel. 5,67% von A, 7.89% von B.... Während man das macht sitzen die Freunde im Biergarten weil die Sonne scheint. Dann kauft man alles zusammen und schwupps, ein Tsunami wirbelt alles durchenander, eine Terrorwarnung kommt, eine politische Lobbygruppe drückt ein Gesetz durch und alles Makulatur.

 

Dann kommen so coole Sprüche wie "Leben ist das was passiert,während man plant" Ja, danke auch. Irgendwann nervt das nur noch. So bin ich zum ETF gekommen. Ich will generell am Markt mitverdienen, habe aber noch anderes zu tun. Mein Leben besteht nicht nur aus Kapitalanlage. Ich sitz lieber mal einfach so auf der Terrasse rum oder jogge. Da habe ich dann oft die besten Ideen und für die bezahlt mich die Kundschaft dann. Da hab ich wieder Geld zum investieren. Intensiver Job + intensive Kapitalanlage, sory, das geht über meine Kräfte. Man will ja auch mal ohne schlechtes Gewissen einfach mal mit Freunden rumlungern. B)

 

Xenopus

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart

:thumbsup:

Genau das meine ich!

Aber wenn man aus Fehler anderer nicht lernen möchte, muss man halt selber die Fehler bezahlen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Nur wenn man annimmt, dass Einzelinvestments geringere Gesamtkosten verursachen, und das würde ich bei einem kleinen Privatinvestor bezweifeln: Die höheren Transaktionskosten aufgrund mehr Positionen etc. übersteigen schnell die ~0,3% jährlich die man für ETFs abdrücken muss (ein gewisses Rebalancing vorausgesetzt). Mit sehr vorsichtigem Agieren oder extrem schlechter Diversifikation kann man vielleicht einen kleinen Kostenvorteil gegenüber ETFs erreichen, der durchschnittliche Einzeltitel-Investor wird dies aber kaum schaffen.

 

Nimmt man dann noch den Steuerstundungsvorteil thesaurierender & swappender ETFs hinzu, sieht das ganze für den Einzeltitel-Investor noch schlechter aus (es sei denn er kauft nur Unternehmen die keine oder kaum Dividende zahlen).

Irgendwo ist sicher eine Grenze unter der man ein Einzelaktiendepot nicht wirtschaftlich darstellen kann. Bei einer minimalen Positionsgröße von 2000 Euro und einer Untergrenze von 15 Aktien macht das ganze unter 30k keinen Sinn. Diese Größe muss mittelfristig erreicht werden, damit es funktionieren kann. > 50k sind besser.

 

Die größte Kostendifferenz zum ETF Depot entsteht, weil man bei Einzelaktien zunächst nur einmalig Kosten beim Kauf hat. Die gesparten 0,3 % TER pro Jahr reichen aus, jedes Jahr ein Drittel der Positionen umzuschichten, was weder notwendig ist noch sinnvoll wäre. Bei einem Einzelaktiendepot wird sich das Rebalancing in der Regel auf die Korrektur von gröberen Ungleichgewichten beschränken. Frisches Geld fließt genau wie beim ETF Depot in den Sektor, der am weitesten hinten liegt.

 

Die steuerlichen Auswirkungen sind von der jeweiligen Situation stark abhängig. Wie sieht es aus mit Steuerfreibetrag und persönlichem Steuersatz und lohnt sich die Rückholung von Quellensteuern. Eine Steuerstundung führt unterhalb des Freibetrags zu überhaupt keinen Vorteilen sondern eher zu Nachteilen und wer einen niedrigen Steuersatz zahlt, für den ist der ohnehin nicht sehr große Steuerstundungseffekt noch kleiner, wenn beim Rebalancing ein paar Prozent mehr umgeschichtet werden müssten als beim ETF Depot. Es gibt gerade bei der Quellensteuer auch Vorteile gegenüber dem ETF Depot, weil dort dieselben oft nicht berücksichtigt werden. Zusätzlich wird auf gezahlte Quellensteuer kein Solizuschlag (und vermutlich auch keine Kirchensteuer ?) berechnet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Irgendwo ist sicher eine Grenze unter der man ein Einzelaktiendepot nicht wirtschaftlich darstellen kann. Bei einer minimalen Positionsgröße von 2000 Euro und einer Untergrenze von 15 Aktien macht das ganze unter 30k keinen Sinn. Diese Größe muss mittelfristig erreicht werden, damit es funktionieren kann. > 50k sind besser.

Die steuerlichen Auswirkungen sind von der jeweiligen Situation stark abhängig. Wie sieht es aus mit Steuerfreibetrag und persönlichem Steuersatz und lohnt sich die Rückholung von Quellensteuern. Eine Steuerstundung führt unterhalb des Freibetrags zu überhaupt keinen Vorteilen sondern eher zu Nachteilen und wer einen niedrigen Steuersatz zahlt, für den ist der ohnehin nicht sehr große Steuerstundungseffekt noch kleiner, wenn beim Rebalancing ein paar Prozent mehr umgeschichtet werden müssten als beim ETF Depot.

Stimmt schon mit dem Sparerpauschbetrag. Du selbst sagst aber ja, dass ein Einzelaktiendepot wenn überhaupt erst bei größeren Summen Sinn macht. Ich bin davon ebenfalls ausgegangen und habe daher angenommen, dass der Sparerpauschbetrag schon ausgefüillt ist. Ansonsten greift ja sowieso das Transaktionskostenargument voll.

 

Lediglich 15 verschiedene Aktien würde ich im übrigen unter extrem schlechter Diversifikation einordnen. Ein Super-Large-Cap Portfolio könnte damit evtl. gerade noch funktionieren (die Wertentwicklung der weltweit 100 größten Unternehmen lässt sich vielleicht gerade noch so halbwegs gut durch geschickte Auswahl von 15 Titeln abbilden).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

2 % Dividenden von 30k sind bei mir 600 Euro. Da bleibt schon noch ein wenig Luft nach oben bei einem Ehepaar oder?

 

Lediglich 15 verschiedene Aktien würde ich im übrigen unter extrem schlechter Diversifikation einordnen. Ein Super-Large-Cap Portfolio könnte damit evtl. gerade noch funktionieren (die Wertentwicklung der weltweit 100 größten Unternehmen lässt sich vielleicht gerade noch so halbwegs gut durch geschickte Auswahl von 15 Titeln abbilden).

Wäre mir auch zu wenig, aber extrem schlecht ist doch noch anders.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
harry1337
· bearbeitet von harry1337

Ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass da was passieren kann, aber ETFs sind ja nur irgendwelche Produkte von Banken während man bei Einzelinvestments wirklich Anteile an einem Konzern hält und an dessen Entwicklung partizipiert. Was wäre im Fall, dass ein Fonds/ETF-Anbieter Pleite geht? Habe mich nicht genau damit befasst, aber sind ETFs gegen sowas versichert? Zudem denke ich, dass man mit den richtigen Unternehmen in schweren Zeit besser dasteht als der Markt. Wenn es nach oben geht, wird es wohl schwer den Markt zu schlagen. Aber das ist für mich nicht ausschlaggebend - Möchte eben in schwierigen Zeiten auch sichere Häfen im Depot haben. Ich weiß 100%-ige Sicherheit gibt es so oder so nicht, aber das entscheidende ist eine gute Mischung.

 

Habe übrigens selbst ETFs und Aktien!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anleger Klein

ETF sind Sondervermögen und damit keinem Emittentenrisiko unterworfen (im Gegensatz zu z.B. Zertifikaten). Die Bank kann pleite gehen, dein Geld betrifft das nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chemstudent

Ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass da was passieren kann, aber ETFs sind ja nur irgendwelche Produkte von Banken während man bei Einzelinvestments wirklich Anteile an einem Konzern hält und an dessen Entwicklung partizipiert. Was wäre im Fall, dass ein Fonds/ETF-Anbieter Pleite geht? Habe mich nicht genau damit befasst, aber sind ETFs gegen sowas versichert?

 

Fonds / ETFs sind Sondervermögen. Bei einer Pleite des Fonds/ ETF Anbieters sind sie also geschützt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Investmentgesellschaft#Sonderverm.C3.B6gen

 

Im übrigen sollte man so elementares Wissen vor dem Kauf eines Fonds / ETFs wissen.

 

Zudem denke ich, dass man mit den richtigen Unternehmen in schweren Zeit besser dasteht als der Markt. Wenn es nach oben geht, wird es wohl schwer den Markt zu schlagen. Aber das ist für mich nicht ausschlaggebend - Möchte eben in schwierigen Zeiten auch sichere Häfen im Depot haben. Ich weiß 100%-ige Sicherheit gibt es so oder so nicht, aber das entscheidende ist eine gute Mischung.

 

Das ist eine ziemlich sinnfreie Passage nicht wahr? Mit "den richtigen" Unternehmen ist man immer besser als der Markt. Sonst sind es ja nicht die richtigen. Ist ungefähr genauso sinnvoll wie zu meinen, mit den richtigen Lottozahlen könne man sehr wohl gewinnen.

Das Problem ist aber diejenigen Werte zu finden, die künftig "die richtigen" sein werden. Wenn du dafür eine Methode kennst, darfst du sie gerne Vorstellen, inkl. entsprechendem Nachweis ihrer Tauglichkeit.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart
· bearbeitet von chart

Ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass da was passieren kann, aber ETFs sind ja nur irgendwelche Produkte von Banken während man bei Einzelinvestments wirklich Anteile an einem Konzern hält und an dessen Entwicklung partizipiert. Was wäre im Fall, dass ein Fonds/ETF-Anbieter Pleite geht? Habe mich nicht genau damit befasst, aber sind ETFs gegen sowas versichert? Zudem denke ich, dass man mit den richtigen Unternehmen in schweren Zeit besser dasteht als der Markt. Wenn es nach oben geht, wird es wohl schwer den Markt zu schlagen. Aber das ist für mich nicht ausschlaggebend - Möchte eben in schwierigen Zeiten auch sichere Häfen im Depot haben. Ich weiß 100%-ige Sicherheit gibt es so oder so nicht, aber das entscheidende ist eine gute Mischung.

 

Habe übrigens selbst ETFs und Aktien!

 

Du hast selber ETFs und weißt nicht was im Falle einer Pleite des ETF Anbieter passiert? Das irritiert mich, wenn du dich damit vor einer investition nicht mal beschäftigt hast. Obwohl das kein wirklicher Zeitaufwand ist rauszubekommen.

Aber du bist in der Lage die richtigen Unternehmen zu finden und zu bewerten? Irgendwie komisch.

 

Hast du schon mal etwas von Sondervermögen gehört?

 

PS: ich war zu langsam

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...