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Gast231208

Bund-Future Short ETF

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ufr

Kannst Du mir noch kurz erklären, was Du in der Spalte "realisierter" Faktor berechnest?

 

Habe den Thread zu den €-Staatsanleihen entdeckt und habe es mittlerweile kapiert.

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Der Träumer

Wenn du auf einen Zeitraum von 2-3 Jahren sinkende Kurse im Bund-Future siehst (das ist ein ziemlich langer Zeitraum für eine Tradingidee), würde ich persönlich Calls schreiben. Dann dreht sich die Sache mit der Managementgebühr für dich um und du verdienst dein Geld mit der Zeit über die Prämien. Es setzt natürlich ein Mindestkapital voraus und ist nicht für jeden interessant. Langfristig ist so etwas bei seitlich laufenden oder fallenden Märkten sehr interessant. Wichtig dabei ist es nicht zu übertreiben und die Positionen sehr klein zu halten. Dann sind zwar keine großen Gewinne möglich, aber kleine stetige kommen quasi von selbst. Die Transaktionskosten sind über geeignete Broker fast vernachlässigbar.

 

Könntest du das bitte 'mal beispielhaft aufzeigen incl. der Risiken, danke

 

Das beispielhafte aufzeigen ist gar nicht so einfach, da sich der Bund-Future Kontrakt über die Laufzeit in seinem Wert verändert, ohne dass sich das Zinsniveau geändert hat. Das kommt durch die Cost of Carry, das sind die Kosten für ein Arbitragegeschäft in der lieferbaren Anleihe zum Verfallszeitpunkt. Genaugenommen also die Erträge durch die Anleihe, abzüglich der Finanzierungskosten für deren Kauf. Im Normalfall steigt der Bund-Future Kontrakt über seine Laufzeit an und ist dann zum Ende der Laufzeit von der Rendite identisch mit dem Kassamarkt. Dies hat natürlich Auswirkungen auf die Optionen. Calls kommen automatisch näher ans Geld, Puts laufen aus dem Geld.

 

Nun ist es aber so, dass aktuell der März Kontrakt einem Renditeniveau von ca. 0% entsspricht. Dies hat mich jetzt vorschnell zu der Annahme verleitet, es gäbe keine Cost of Carry mehr. Das ist aber nicht richtig. Die lieferbaren Anleihen für den März-Kontrakt werfen aktuell noch positive Erträge ab und der kurzfristige Zins ist negativ. Irgendwie verstehe ich die derzeitige Situation selbst nicht ganz. Für mich sieht es auf den ersten Blick so aus, als gäbe es eine positive Arbitragemöglichkeit. Kann aber eigentlich nicht sein, denn es gibt bekanntlich keine free lunch. Folglich muss ich irgendwo einen Denkfehler haben. Muss morgen nochmal darüber nachdenken.

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Kolle

Interessant wird es am 16. Dezember wenn der Dezemberkontrakt ( an einem Sonntag ? ) ausgelaufen ist:

 

post-22756-0-00068400-1448838063_thumb.jpg

 

So einen großen Sprung habe ich noch nicht gesehen. Lässt sich nicht mit der Zinsstrukturkurve erklären. Zumal der Junikontrakt schon wieder fast gleichauf mit dem Dezemberkontrakt liegt.

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Schinzilord

Die Antwort sollte in der cheapest to deliver Anleihe stecken.

Wenn man die(se) für alle 3 Verfallstermine kennt, kann man die Differenz leicht erklären,

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Der Träumer
· bearbeitet von Der Träumer

Die Antwort sollte in der cheapest to deliver Anleihe stecken.

Wenn man die(se) für alle 3 Verfallstermine kennt, kann man die Differenz leicht erklären,

 

http://www.eurexchan...ierungsfaktoren

 

 

Das sind die lieferbaren Anleihen. Allzu viele Anleihen stehen hier nicht zur Auswahl.

Dann müsste es an der DE0001102366 liegen, da dies die einzige Anleihe ist, die nur im Dezember zu den lieferbaren gehört. Außerdem hat sie den höchsten Konvertierungsfaktor (ist das dann die billigste?). Die anderen Anleihen für die Liefertermine März und Juni sind identisch.

Leider bekomme ich die Daten nicht übersichtlich hier reinkopiert. Wenn ich die Daten kopiere steht nachher alles hintereinander geschieben.

 

Die Begründung, dass die Differenz an den lieferbaren Anleihen liegt habe ich schon öfter gehört. Konnte das aber noch nie nachvollziehen. Das stand immer so als Aussage im Raum. Kannst du es berechnen? Ich könnte das so spontan nicht, müsste mich da erst einlesen.

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otto03

 

Das sind die lieferbaren Anleihen. Allzu viele Anleihen stehen hier nicht zur Auswahl.

Dann müsste es an der DE0001102366 liegen, da dies die einzige Anleihe ist, die nur im Dezember zu den lieferbaren gehört. Außerdem hat sie den höchsten Konvertierungsfaktor (ist das dann die billigste?). Die anderen Anleihen für die Liefertermine März und Juni sind identisch.

Leider bekomme ich die Daten nicht übersichtlich hier reinkopiert. Wenn ich die Daten kopiere steht nachher alles hintereinander geschieben.

 

 

 

post-8434-0-34794400-1448872996_thumb.png

 

post-8434-0-20885100-1448873022_thumb.png

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Schinzilord

 

 

Die Begründung, dass die Differenz an den lieferbaren Anleihen liegt habe ich schon öfter gehört. Konnte das aber noch nie nachvollziehen. Das stand immer so als Aussage im Raum. Kannst du es berechnen? Ich könnte das so spontan nicht, müsste mich da erst einlesen.

Ich kann dir den Kurssprung vorrechnen. Für die komplette Bepreisung müsste ich mir erst die aktuellen Spotrates besorgen und den Spread over yield berechnen.

Vergleich BUND Future Kontrakte DEZ 2015 und MRZ 2016:

Die CTD Anleihen sind, wie von otto gepostet, von der EUREX vorgegeben.

Für den aktuellen Wert der CTD Anleihen habe ich den Marktwert genommen (Stand 20151130, 11:40 Uhr).

Der BUND Futurewert wird dann berechnet aus Spotpreis CTD Anleihe / Conversionsfaktor ( = Quotient / Index):

post-9048-0-59241400-1448881693_thumb.png

Und aufgrund der unterschiedlichen Konversionsfaktoren ergibt sich, obwohl man dieselbe CTD Anleihe zugrundelegt, ein erheblicher Kurssprung zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Futurekontrakten (160.7 vs. 162.7)

Die Berechnung des Konversionsfaktor ist hier beschrieben. Zur Erinnerung: der BUND Future bezieht sich auf synthetische, 6% Kouponanleihen mit fixer Laufzeit.

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Der Träumer

Die Begründung, dass die Differenz an den lieferbaren Anleihen liegt habe ich schon öfter gehört. Konnte das aber noch nie nachvollziehen. Das stand immer so als Aussage im Raum. Kannst du es berechnen? Ich könnte das so spontan nicht, müsste mich da erst einlesen.

Ich kann dir den Kurssprung vorrechnen. Für die komplette Bepreisung müsste ich mir erst die aktuellen Spotrates besorgen und den Spread over yield berechnen.

Vergleich BUND Future Kontrakte DEZ 2015 und MRZ 2016:

Die CTD Anleihen sind, wie von otto gepostet, von der EUREX vorgegeben.

Für den aktuellen Wert der CTD Anleihen habe ich den Marktwert genommen (Stand 20151130, 11:40 Uhr).

Der BUND Futurewert wird dann berechnet aus Spotpreis CTD Anleihe / Conversionsfaktor ( = Quotient / Index):

post-9048-0-59241400-1448881693_thumb.png

Und aufgrund der unterschiedlichen Konversionsfaktoren ergibt sich, obwohl man dieselbe CTD Anleihe zugrundelegt, ein erheblicher Kurssprung zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Futurekontrakten (160.7 vs. 162.7)

Die Berechnung des Konversionsfaktor ist hier beschrieben. Zur Erinnerung: der BUND Future bezieht sich auf synthetische, 6% Kouponanleihen mit fixer Laufzeit.

 

Vielen Dank für die Erläuterungen. Ich wusste nicht, dass man den Kurs des Bund-Future zum Laufzeitende über den Konvertierungsfaktor errechnen kann. Das ist ja dann einfacher, als ich gedacht habe. Interessant auch die Unterschiede selbst bei Verwendung ein und derselben Anleihe zum Liefertermin. Bei der von dir beispielhaft gewählten Anleihe sind die Kursunterschiede im Bund-Future sogar anders herum, als derzeit am Markt, wo aktuell der März Kontrakt höher notiert. Ermittel man welche Anleihe cheapest to deliver ist, kehrt es sich um, wie es ja auch vom Markt abgebildet wird.

post-29817-0-81422300-1449009283_thumb.jpg

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Kolle

Die Bundfutures mit Fälligkeit Dezember und März haben sich angeglichen und laufen bis auf die letzte Stelle hinter dem Komma parallel.

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Schinzilord

Die Bundfutures mit Fälligkeit Dezember und März haben sich angeglichen und laufen bis auf die letzte Stelle hinter dem Komma parallel.

Weil es seit dem 8.12 keinen Dezember-Future mehr gibt, weil er da ausgelaufen ist... :rolleyes:

Der nächste Future ist der März Future.

 

08 December 2015

Fixed Income Derivatives | Last Trading Day

 

10 December 2015

Fixed Income Derivatives | Delivery Day

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Kolle

Weil es seit dem 8.12 keinen Dezember-Future mehr gibt, weil er da ausgelaufen ist... :rolleyes:

Der nächste Future ist der März Future.

 

Danke ! Ich hatte den 15. Dezember als Ablauftermin in Erinnerung.

 

Mein Interesse ist rein theoretischer Natur, ich will das nur verstehen und habe derzeit keine Absicht irgendeinen Future zu handeln. Im Moment handle ich auch sonst keine Kapitalmarktprodukte an irgendwelchen Börsen weil ich festgezurrt bin in einem Konglomerat von Sparplänen und ( gewerblichen ) Krediten, das ändert sich erst wieder in 2 Jahren nach deren zügiger Rückführung und dann wieder freier Liquidität. Darauf bereite ich mich aber jetzt schon vor und deshalb ist es für mich wichtig Konstrukte wie die Futures zu verstehen sowohl als Leitmotiv ( Trend etc. ) als auch zur evtl. Absicherung des über Jahrzehnte gebildeten Vermögens.

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Schinzilord

Gerne!

Hedging bzw. Absicherung ist ein sehr weites Feld. Da kann eine breite Wissensbasis nicht von Nachteil sein :)

Evtl. findest du auch bei der Versicherungsliteratur Anregungen, Stichwort Asset Liability matching, oder zur Asset Allocation von Stiftungen, falls du Kapital über deine Generation hinaus erhalten möchtest.

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DST
· bearbeitet von DST

Bin ich eigentlich der einzige, der die Zinswende genutzt hat, um seine Rendite mit dem EBF-Short-ETF von Lyxor (damals noch Comstage) ein wenig aufzuwerten? Davon gesprochen haben ja manche hier im Forum, insb. Bärenbulle, aber in den letzten Jahren habe ich nichts mehr davon gelesen. Blieb es bei den meisten nur bei der Theorie oder seid ihr zu früh eingestiegen und habt dann irgendwann verkauft statt am Ball zu bleiben? Ich musste in den letzten Monaten teilweise auch fallende Kurse aushalten, die ich zum Nachkauf genutzt habe. Ich bin allerdings auch nicht schon eingestiegen als die Zinsen erstmals auf 0 gefallen sind sondern erst später als sie schon etwas länger im negativen Bereich waren. So konnte ich bei einem niedrigeren Risiko und einer höheren Renditeerwartung einsteigen. Das hat es mir etwas leichter gemacht.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 31 Minuten von DST:

Bin ich eigentlich der einzige, der die Zinswende genutzt hat, um seine Rendite mit dem EBF-Short-ETF von Lyxor (damals noch Comstage) ein wenig aufzuwerten? 

Scheint so (man muss aber nicht alles posten, was man so macht ;)) - nur so aus Interesse mit der Bitte um eine ehrliche Antwort:

1. Depotanteil deiner Shortspekulation (plus WKN)?

2. Einstiegszeitpunkt?

3. Dein Gewinn aktuell in Prozent?

4. Dein Gewinn aktuell in Euro? (gestrichen, weil es egal ist und ich niemanden in einem anonymen Forum öffentlich bloßstellen will)

5. Ytd deines Gesamtdepots (in Prozent)?  

 

WKN? ETF562 -> https://www.fondsweb.com/de/LU0530119774 

Wertentwicklung  kumuliert:  laufendes Jahr +16,23%  -  1 Jahr +17,89%  -  3 Jahre +12,78%  -  5 Jahre +0,59%  -  10 Jahre -23,07%

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DST
· bearbeitet von DST
vor 5 Stunden von pillendreher:

Und nur so aus Interesse mit der Bitte um eine ehrliche Antwort:

Depotanteil deiner Shortspekulation (plus WKN)?

Einstiegszeitpunkt

Dein Gewinn aktuell in Prozent?

Dein Gewinn aktuell in Euro?

Absolute Zahlen nenne ich nicht mehr. Bedank dich bei den Usern, die es angebracht finden sich über kleinere Beträge lustig zu machen, da sie zu viel geerbt haben und keine Ahnung davon haben wir man mehr als 10 ETFs aktiv händelt. Ist aber denke ich auch nicht nötig.

 

WKN: ETF562 (ETF561 hat mich Smartbroker nicht kaufen lassen)

Einstieg: Im Laufe des Jahres (man hätte aber auch schon in den letzten Jahren einsteigen können)

Anteil: 10% im fünstelligen Bereich

Gewinn: 10% im vierstelligen Bereich

 

Eigentlich plane ich auch nur 10% für Spekulationen ein. Tatsächlich sind es aktuell um die 15%, weil ich noch eine andere Spekulation am Laufen habe, die ich bisher auch nicht bereut habe.

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DST
· bearbeitet von DST

Zu einem Kurs von rund 62€ habe ich meine Anteile komplett verkauft. Der vierstellige Gewinn reicht mir vollkommen aus.

 

Prinzipiell halte ich Zinssteigerungen und sinkende Anleihenkurse weiterhin für wahrscheinlich. Bei einer Rendite von 2,5% bei 10 jährigen Deutschen Staatsanleihen (boerse.de, 2022) ist mir das Rendite/Risiko-Verhältnis inzwischen nur nicht mehr gut genug, um weiter darauf zu wetten. Langfristig haben Shorts eine negative Renditeerwartung, weswegen man Gewinne besser zu früh als zu spät realisieren sollte. Mit der positiven Renditeerwartung und der negativen Korrelation mit Aktien war der Short aber zumindest kurzfristig besonders wertvoll.

 

Ich bin gespannt welche Opportunitäten sich nächstes Jahr ergeben werden. Vielleicht könnte es bald ja möglich sein, auch mit Long-Positionen in Anleihen seine Rendite ein wenig aufzuwerten. Von Deutschen Anleihen würde ich dann allerdings eher Abstand nehmen ;)

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