Zum Inhalt springen
gandhii

100 Euro pro Monat besparen

Empfohlene Beiträge

gandhii

Hallo liebe Leute,

zunächst zu den Pflichtangaben.

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Mal bei der Sparkasse ein kleinen Immobilienfond gehabt. Dies war eher ernüchternd und habe bis jetzt nur Tagesgeld genutzt.

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):

keine

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

Schwer zu sagen, für den Rebalance gerne mal einen halben Tag. Je nach dem wie viel Aufwand nötig ist, wahrscheinlich am Anfang mehr.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

Ich sehe im Anbetracht der Sparrate ein inneren Widerspruch. Auf der einen Seite sehe ich die Sparrate für mich als Spielgeld in Anbetracht meines Einkommens (2.5 k€ Netto pro Monat ab März).

Auf der anderen Seite möchte ich gerne Anleihen zwecks Risikosenkung hinzunehmen.

 

 

1.Alter: 25

2. Berufliche Situation: Angehende Führungskraft

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?: Nein

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht: passiv

 

 

Pflichtangaben:

 

 

1. Anlagehorizont

Ich möchte mit dem Thema Geldanlage in ETFs vertraut werden und dachte zunächst an 2 Jahre, um einen Eindruck von dem Aufwand usw. zu erhalten.

Für mich ist die Sparrate ein Art erster "Gehversuch". Langfristig wird es eher Richtung 5-7 Jahre gehen...vielleicht auch länger?

 

2. Zweck der Anlage

Wenn ich ehrlich bin. Reine Neugierde wie ETF funktionieren - die 100 Euro pro Monat sind für mich Spielgeld für die ersten 2 Jahre.

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Sparplan

 

4. Anlagekapital:

100 Euro pro Monat für die ersten 1-2 Jahre, je nach Erfahrung wird der Betrag hoch gehen oder nicht.

 

 

Ich möchte nun kurz meinen Gedankengang beschreiben, vielleicht habe ich ja noch einen Denkfehler:

 

Zu dem Aktienanteil gab es genug Anmerkungen im Forum. Der Weg führt in Anbetracht der Sparrate am MSCI World nicht vorbei. Da mein Sparer-Pauschbetrag nicht ausgeschöpft ist, habe ich mich für einen ausschüttenden ETF entschieden, wie es im Beitrag "Steuerstatus und Trackingdifferenzen von Aktien-ETFs auf Standardindizes" empfohlen wird, um ´"steuereinfach" zu bleiben. Wenn ein ETF ausschüttend in einem deutschen Depot (wahrscheinlich bei comdirekt), dann ist das Domizil nicht steuerlich kritisch, oder?

Für den genannten ETF dachte ich an den "iShares MSCI World UCITS ETF". Nach zwei Jahren könnte ich dann einen ETF für die "Emerging Markets" ergänzen, wenn alles nach Plan läuft.

Zur Risikosenkung, wollte ich zusätzlich Anleihen auf ETF-Basis hinzunehmen. Hierzu habe ich eine Frage: Zunächst dachte ich an europäischen Anleihen, da mir Deutschland alleine spezifisch wäre. Hierbei ist das wichtige Kriterium die Laufzeit, ich habe dazu das Forum schon hoffentlich gründlich genug durchsucht und habe herausgehört, dass längere Laufzeiten bei Leitzinsänderungen sensibler reagieren als die kürzer laufende Anleihen. Interessant fand ich zusätzlich den Artikel von finanztest.de hierzu https://www.test.de/Rentenfonds-Euro-Diese-Fonds-gehoeren-ins-Depot-4778390-0/ . Ich habe mir mal den beschriebenen Fond (DE0008475047), der der Leitzinsänderungen entgegengestellt wurde, angeschaut. Dieser hat nach Prospektinformation Anleihen mit der Laufzeit von 3-9 Jahre inne.

Dies führt mich zum Schluss, dass wohl Anleihen von 5-7 Jahren Laufzeit auch bei größeren Leitzinsänderung keine langfristigen Anbrüche erleben. Ist meine Schlussfolgerung richtig?

Für die Anleihe dachte ich z..B. an "iShares Core Euro Government Bond UCITS ETF" (Durchschnittliche Laufzeit rund 9 Jahre) Da dieser wieder ausschüttend ist, sodass das Domizi in Irland kein Problem darstellt.

Alternativ dachte ich an iShares Euro Covered Bond UCITS ETF (Durchschnittliche Laufzeit rund 5 Jahre).

 

Nach der Faustformel für den Aktienanteil "100-Alter" würde ich wohl mit 30 % Anleihen und 70 % Aktien oder 50/50 anfangen, diese Entscheidung ist noch nicht getroffen.

 

Mein Zeitplan sieht so aus, dass ich wohl in 2-3 Monaten mit der ersten Sparrate anfangen werde und wollte mir frühzeitig Gedanken machen, da ich aktuell noch genug Zeit habe mich mit der Materie/Theorie intensiv zu beschäftigen und keine voreiligen Entscheidungen treffen wollte.

 

 

Was meint Ihr? Habe ich was nicht bedacht? An dieser Stelle vielen Dank für eure tollen Ausarbeitungen hier im Forum!

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kühlschrank

Was tätigst du sonst noch für Anlagen, weil bei 2.500 Netto wäre es ja fatal, nur 100€ im Monat zu sparen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Markgräfler

Hi, darf ich Dich fragen was Du Dir nach 2 Jahren erhoffst und was Du befürchtest ?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii
· bearbeitet von gandhii
Was tätigst du sonst noch für Anlagen, weil bei 2.500 Netto wäre es ja fatal, nur 100€ im Monat zu sparen.

Da ich erst zum 1.3 anfange, habe ich erst eine grobe Kalkulation für meine Ausgaben. Ich werde neben den ETF-Sparplan auch einfache Rücklagen auf einem Tagesgeldkonto bei der Bank anlegen für kurzfristige Investitionen.

Ich möchte nicht sofort meine Sparsummen komplett in ETF-Sparpläne investieren, sondern mit 100 Euro pro Monat einen Einstieg in diese Thematik finden, daher ist diese Summe für mich "Spielgeld".

Später werden sich sicherlich (ggf. schon nach einem Jahr) größere Summen pro Monat in unterschiedliche Risikogruppen ergeben.

Natürlich hast du recht, 100 pro Monat als Sparsumme wären wirklich zu wenig. ;)

 

Hi, darf ich Dich fragen was Du Dir nach 2 Jahren erhoffst und was Du befürchtest ?

Ich möchte erst mal mit dem Thema ETF durch ein eigenes Depot vertraut werden, um zu sehen, ob es für weitere größere Sparsummen taugt. Auch die Wechselwirkung der Aktien zu Anleihen möchte ich "erfahren".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Markgräfler

 

..., um zu sehen, ob es für weitere größere Sparsummen taugt. Auch die Wechselwirkung der Aktien zu Anleihen möchte ich "erfahren".

 

Was für eine Erfahrung nimmst Du mit wenn da steht "Geleistete Sparraten 2400 / Wert 1200". Nur als Beispiel. Taugt die Aktienanlage für "größere Sparsummen ?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii

Das ist eine gute Frage. Erst mal stehen da 50 % Verlust im Raum. Dann wäre es ja interessant, wie sich die Anleihen in dem Zeitraum entwickelt haben.

Auf der anderen Seite bin ich nicht auf das eingezahlte Geld angewiesen und würde mal schauen, wie es sich weiter entwickelt. Mir ist bewusst, dass man ein solches Depot nicht mit einem Tagesgeldkonto vergleichen kann,

wo man immer sofort rangehen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Markgräfler
· bearbeitet von Markgräfler

sorry ich muss los. Ich will Dir nur sagen, dass man wenn man in Aktien oder ähnliches investiert, kann man die Entscheidung nicht über eine Wertentwicklung von 2 Jahren treffen. Entweder man ist überzeugt und man findet für sich heraus, wie hoch die eigene Risikobereitschaft ist. Oder man lässt es.

 

Ich habe vor 15 Jahren angefangen und mein Glück war, dass es ein VL Vertrag war. Somit hat es mich wenig interessiert wie die Entwicklung war. Die Erfahrung muss jeder selbst machen. Nur, nach zwei Jahren ist die Entscheidung ob richtig oder falsch 50 / 50.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kühlschrank

Mit einer Sparrate von etwa 1000€/Monat könntest du die Million schaffen!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Markgräfler

Mit einer Sparrate von etwa 1000€/Monat könntest du die Million schaffen!

 

genau diese Information brauch er. Bravo

 

Schönen Abend noch

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii
· bearbeitet von gandhii

Stimmt, da hast du recht, wenn man die 2 Jahren mit starken Kursschwankungen nach unten "erwischt". Die zwei Jahren sollen eher ein Zwischenetappenziel sein, um mit den Thema vertraut zu werden. Es ist ja einfach immer gesagt, dass man 50 % Verlust verträgt, aber das zeigt sich wenn man es selbst sieht. Langfristig denke ich eher an 5-7 Jahre. Ist generell meine Vorgehensweise bei der ETF-Auswahl (vor allem bei den Anleihen) soweit korrekt?

 

Mit einer Sparrate von etwa 1000€/Monat könntest du die Million schaffen!

"Nur" 1 Million, wenn dann bitte 2 Millionen... ;-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii

Ich habe mir das Thema mit den Anleihe noch mal durch den Kopf gehen lassen, ich glaube da muss ich mir eine Alternative suchen ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Luna14
· bearbeitet von Luna14

Hallo Gandhii,

wie du siehst, bin ich ebenfalls noch "blutige Anfängerin", daher kann ich dir keine Tipps geben, die du nicht evtl. schon an anderer Stelle gelesen hast.

Allerdings habe ich vor Kurzem genauso angefangen, wie du es vorhast: Ich bespare gerade meinen ersten ETF-Fonds mit 100 EUR monatlich. Der Großteil meines Sparbudgets geht zur Zeit noch auf das Tagesgeldkonto, eine Riesterrente wird ebenfalls bespart.

Die 100 EUR für den Fondssparplan habe ich eingerichtet, weil ich diesen langfristig besparen möchte, aber aufgrund der geringen Erfahrung mit diesem Thema erst einmal "langsam" anfangen möchte, so eine Art "learning by doing":blushing:

Aufgrund des geringen Betrags habe ich mich für 2 thesaurierende ETF (World + EM) entschieden (ausschüttend erschien mir nach langem Nachlesen irgendwie nicht sinnvoll zu sein), die zudem kostenlos (also Aktions-ETF) besparbar sind. Zudem sind es die beiden ETFs, die ich auch wirklich langfristig besparen möchte und dann bloß den Sparbetrag heraufsetzen muss.

Mag sein, dass dieses vorsichtige Vorgehen für manche hier befremdlich ist, aber ich kann es verstehen :thumbsup:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
kafkaesk93

Ich kann eure Vorsicht zwar Nachvollziehen aber Learning by doing geht bei Sparplänen nur schwer. Zu beginn des Sparplans führen die Regelmäßigen Einzahlungen so oder so zu geringer Schwankung. Erst wenn die Einzahlungen im Verhältnis zu dem Angesparten Kapital abnehmen tritt die Schwankung zu tage. Ich habe euch das mal hier aufgemalt:wink.gif

 

post-21474-0-05114400-1422521207_thumb.png

 

Gruß kafkaesk93

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii

Stimmt, daher ist dieser cost-average Effekt ja nur in den ersten Jahren zu bemerken, später verhält sich die Anlage ja wie eine Einmalanlage.

Ich bin mit Matlab und Excel sehr versiert und überlege, ob ich mal das Thema Korrelation mir genauer anschaue, um eine Alternative zu den Anleihen zu finden.

Alternativ habe ich, wie es Luna14 geschrieben hat, auch über die Kombination ETF auf World+EM Basis nachgedacht, wie es hier 100fach durchgekaut wurde. ;-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hellerhof

Willkommen im Forum!

 

Ich finde deinen Plan gar nicht so schlecht. Du wirst ein paar Erfahrungen sammeln und ein Gefühl bekommen, was so abgeht. Selbst wenn dich dein Spielgeld nur dazu veranlasst öfter mal die Wirtschaftsnachrichten oder pure Börsennews zu verfolgen. Mit 25 hast du auch noch reichlich Zeit um Lehrgeld zu zahlen und herauszufinden, wie du später anlegen möchtest. Ich verstehe deine Motivation hinter deinem Vorgehen völlig und solange du nicht andere Rücklagen, Vorsorgen, Versicherungen ect. vergisst, spricht nichts dagegen. Lies dich hier im Forum noch einige Wochen ein und du wirst ganz solide Entscheidungen treffen können. Hierzu lege ich die die Stickies ans Herz, vorallem hier im Fondsbereich, im Bereich zur Risikovorsorge und alternativen Kapitalanlagen.

 

Zu dem Aktienanteil gab es genug Anmerkungen im Forum. Der Weg führt in Anbetracht der Sparrate am MSCI World nicht vorbei. Da mein Sparer-Pauschbetrag nicht ausgeschöpft ist, habe ich mich für einen ausschüttenden ETF entschieden, wie es im Beitrag "Steuerstatus und Trackingdifferenzen von Aktien-ETFs auf Standardindizes" empfohlen wird, um ´"steuereinfach" zu bleiben. Wenn ein ETF ausschüttend in einem deutschen Depot (wahrscheinlich bei comdirekt), dann ist das Domizil nicht steuerlich kritisch, oder?

Doch, aber nicht zwingend. Schau dir hierzu den Thread "Augen auf bei IiShares Kauf" an. Es kommt auf die Höhe und den Tag der letzten Teilausschüttung an und wie diese im Verhältnis zur Thesaurierung am Geschäftsjahresende steht. Viele "Ausschütter" sind eben nicht nur Ausschütter, sondern steuerrechtlich Thesaurierer.

 

Für den genannten ETF dachte ich an den "iShares MSCI World UCITS ETF". Nach zwei Jahren könnte ich dann einen ETF für die "Emerging Markets" ergänzen, wenn alles nach Plan läuft.

Zur Risikosenkung, wollte ich zusätzlich Anleihen auf ETF-Basis hinzunehmen.

Siehe oben.

 

Hierzu habe ich eine Frage: Zunächst dachte ich an europäischen Anleihen, da mir Deutschland alleine spezifisch wäre. Hierbei ist das wichtige Kriterium die Laufzeit, ich habe dazu das Forum schon hoffentlich gründlich genug durchsucht und habe herausgehört, dass längere Laufzeiten bei Leitzinsänderungen sensibler reagieren als die kürzer laufende Anleihen. Interessant fand ich zusätzlich den Artikel von finanztest.de hierzu https://www.test.de/Rentenfonds-Euro-Diese-Fonds-gehoeren-ins-Depot-4778390-0/ . Ich habe mir mal den beschriebenen Fond (DE0008475047), der der Leitzinsänderungen entgegengestellt wurde, angeschaut. Dieser hat nach Prospektinformation Anleihen mit der Laufzeit von 3-9 Jahre inne.

Dies führt mich zum Schluss, dass wohl Anleihen von 5-7 Jahren Laufzeit auch bei größeren Leitzinsänderung keine langfristigen Anbrüche erleben. Ist meine Schlussfolgerung richtig?

Für die Anleihe dachte ich z..B. an "iShares Core Euro Government Bond UCITS ETF" (Durchschnittliche Laufzeit rund 9 Jahre) Da dieser wieder ausschüttend ist, sodass das Domizi in Irland kein Problem darstellt.

Alternativ dachte ich an iShares Euro Covered Bond UCITS ETF (Durchschnittliche Laufzeit rund 5 Jahre).

Also: je höher die durchschnittliche Laufzeit der Anleihen desto höher ist die Duration. Je höher die Duration ist, desto größer ist das Zinsänderungsrisiko. Daher ist deine Schlussfolgerung in dieser Pauschalität falsch. Ob der Zeitpunkt für Anleihen-ETF derzeit optimal ist, wird hier im Forum durchaus gut begründet vehement bestritten. Aber es gibt auch fundierte Gegenstimmen. Lies dir dazu die entsprechenden Threads durch.

 

Und von Kühlschrank sollte sich niemand verunsichern lassen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii
· bearbeitet von gandhii

Vielen Dank für eine ausführliche Antwort, ich habe gestern noch die eine Diskussion bzgl. Anleihen und steigende Zinsen gefunden, die genau diese Thematik behandelte. Da war ich bisschen zu voreilig mit meinen vorherigen Annahmen ;)

http://www.wertpapie...tf/page__st__60

 

Ich mag gerne Veranschaulichungen, hier habe ich eine gefunden:

http://www.sauren.de/downloads/info/SaurenStudie-DieZinsfalle.pdf

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Markgräfler
· bearbeitet von Markgräfler

Hi, ich denke Du bist auf dem richtigen Weg Dein Ding zu machen. Hier im Forum... das musste ich selbst erfahren.... wirst Du nie eine Empfehlung für ein bestimmtes Produkt erhalten. Die Antworten sind... wie soll ich sagen... eher ein Bodycheck um Dich auf den richtigen Weg zu führen. Manchmal etwas hart ( was einige Neulinge nicht abkönnen ) aber stets fair und sachlich.

Ich für meinen Teil muss ein großes Lob an die Mitglieder aussprechen. Die Qualität sucht seinesgleichen und wenn in ein paar Jahrmillionen Aliens wissen wollten wie auf der Erde Geldanlage funtioniert hat, dann wird dieses Forum die Grundlage Geschichtsunterichts sein. ;-)

 

In diesem Sinne... mach Dein Ding und freue Dich auf Unabhängigeit eines Finanzberaters.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii

Ich bin auch sehr begeistert mit welcher Genauigkeit und Hingabe hier Themen behandelt werden. Dein letzter Satz sagt genau das was ich persönlich über Bankberatung denke: Prinzipiell ist gegen Produkten der Sparkassen und ähnliches nichts einzuwenden,

aber viele(?) versuchen, ohne das Finanzprodukt an sich zu verstehen, eine gewisse Rendite zu erwirtschaften und die Verantwortlichkeit auf die Bank abzuwälzen. Aus meinem nahen Umfeld habe ich zufällig gestern erfahren, dass von jemanden der Anleihenfond ( Produkt mit max 2 Jahre Laufzeit) letztes Jahr kaum Rendite abgeworfen hat (unter 1 %(?)). In der Diskussion zeigte sich, dass die Gründe für die vorherigen "guten Renditen" nicht bekannt waren. Ich finde es wichtig, dass Finanzprodukt mit Chancen und Risiken zu verstehen.

Leider fehlt mir immer noch eine ausführliche Beschreibung, wie Anleihen(+ETF) im Kontext der Leitzinsänderung, genau funktionieren. Diese halb-seitigen Beschreibungen im Netz sind mir zu wenig, hat jemand dazu ein Tipp?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Topix

Zur Risikosenkung, wollte ich zusätzlich Anleihen auf ETF-Basis hinzunehmen. Hierzu habe ich eine Frage: Zunächst dachte ich an europäischen Anleihen, da mir Deutschland alleine spezifisch wäre. Hierbei ist das wichtige Kriterium die Laufzeit, ich habe dazu das Forum schon hoffentlich gründlich genug durchsucht und habe herausgehört, dass längere Laufzeiten bei Leitzinsänderungen sensibler reagieren als die kürzer laufende Anleihen. Interessant fand ich zusätzlich den Artikel von finanztest.de hierzu https://www.test.de/...epot-4778390-0/ . Ich habe mir mal den beschriebenen Fond (DE0008475047), der der Leitzinsänderungen entgegengestellt wurde, angeschaut. Dieser hat nach Prospektinformation Anleihen mit der Laufzeit von 3-9 Jahre inne.

Dies führt mich zum Schluss, dass wohl Anleihen von 5-7 Jahren Laufzeit auch bei größeren Leitzinsänderung keine langfristigen Anbrüche erleben. Ist meine Schlussfolgerung richtig?

 

Ja und Nein. Wenn der Zins stiegt, dann sinkt der Anleihekurs (-> Die "alten" Anleihen mit niedrigem Zins sind dann weniger Wert, sobald es höhenverzinste gibt). Wenn der Zins sinkt, dann steigt wiederum der Anleihenkurs. Je höher die Laufzeit, desto höher der Kursverlust/Gewinn bei Zinsänderungen, die Laufzeit wirkt wie ein Hebel. Anleihen mit 5-7 Jahren Laufzeit sind wohl ähnlich betroffen von einer Zinssenkung wie welche mit einer Laufzeit von 3-9. Langläufer kauft man, wenn man langfristig auf fallende Zinsen setzt, Kurzläufer, wenn man langfristig auf steigende Zinsen setzt. Es gibt auch noch andere Faktoren außer den Zins, die Anleihekurse beeinflussen. Generell werden Anleihen gekauft, wenn die Aktienmärkte crashen, weil die Anleger eben einen sicheren Hafen für ihr Geld suchen und es einfach keine Alternativen gibt. Konjunkturerwartungen und Bonität der Länder spielen ebenso eine Rolle. Steigt die Nachfrage und das Kapital, steigt der Kurs. Ich habe in meinem Depot aktuell Rentenfonds mit kurzlaufenden Euro-Staatsanleihen (1-3). Das ist mittelfristig eine ähnliche Nullnummer wie Tagesgeld, aber ich möchte meine Depotentwicklung als Ganzes betrachten und Anleihen bewegen sich wiegesagt umgekehrt zum Aktienmarkt. Wobei das bei Anleihen mit einer Laufzeit 1-3 eher psychologischer Natur ist. Wenn sich der Zins auf ein normales Niveau erhöht hat, werde ich auf Anleihen mit gemischter Laufzeit wechseln. Auf justetf.com kannst du dir entsprechende ETFs suchen.

 

Den Artikel von Finanztest kenne ich. Sie sind kurioserweise dafür Rentenfonds zu kaufen mit der Begründung, dass man nicht weiß wann der Zins steigt, dass sie flexibler sind als Festgeld, dass sie sicherer sind als in Form von Tagesgeld EINER Bank einen Kredit zu gewähren und mit der Begründung, dass Kursverluste ausgeglichen werden indem neue Papiere nachgekauft werden. Für eine langfristige Investition empfehlen sie gemischte Laufzeiten. Das wäre z.B. LU0444605645.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Markgräfler

Generell werden Anleihen gekauft, wenn die Aktienmärkte crashen...

 

Das mag in der Vergangenheit sicher öfters der Fall gewesen sein. Nur sieht es heute etwas anders aus. Ich kann mir schwer vorstellen das die Big Player ihr Geld in Anleihen umschichten. Man muss sich auch vor Augen führen welche Nachrichten ( z.B. Ukranine ) den Aktienkurs beeinflusst haben. Ich behaupte mal, dass wenn der Leitzins bei 4 bis 6 Prozent gestanden hätte... es einen größeren Einbruch an den Aktienmärkten gegeben hätte. Aber es war definitiv nicht so. Deswegen glaube ich noch lange nicht an das Ende der steigenden Aktienkurse.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii

Vielen Dank Topix für deine Antwort. Genau für diesen Zusammenhang wird ja in vielen Beiträgen immer erwähnt. Ich möchte eine stichhaltige Erklärung dafür haben, damit ich es im Detail verstehe. ;)

Deiner Argumentation mit der kürzen Laufzeiten kann ich soweit folgen, dass durch die Leitzinssenkung den letzten Jahren bei den langlaufenden Anleihen eine Hebelwirkungen erzeugte und diese somit gute Ergebnisse lieferten im Vergleich zu den mit kürzeren Laufzeiten.

Nun ist ja kaum mehr Luft nach unten, sodass man mit den kurz laufenden Anleihen ein Art Winterschlaf - passend zum Wetter - hinzu "bessere Zeiten" durchführt.

Noch mal ein Satz zu der Hebelwirkung der Anleihen - korrigiert mich, wenn ich falsch liege: Die kurz laufenden Anleihen wirken hinsichtlich der Diversifizierung des Depots bei normalen Zinsniveau weniger als die lang läufigen Anleihen, da der Hebel fällt um mögliche Verluste bei Aktien auszugleichen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Topix
· bearbeitet von Topix

Vielen Dank Topix für deine Antwort. Genau für diesen Zusammenhang wird ja in vielen Beiträgen immer erwähnt. Ich möchte eine stichhaltige Erklärung dafür haben, damit ich es im Detail verstehe. ;)

Deiner Argumentation mit der kürzen Laufzeiten kann ich soweit folgen, dass durch die Leitzinssenkung den letzten Jahren bei den langlaufenden Anleihen eine Hebelwirkungen erzeugte und diese somit gute Ergebnisse lieferten im Vergleich zu den mit kürzeren Laufzeiten.

Nun ist ja kaum mehr Luft nach unten, sodass man mit den kurz laufenden Anleihen ein Art Winterschlaf - passend zum Wetter - hinzu "bessere Zeiten" durchführt.

Noch mal ein Satz zu der Hebelwirkung der Anleihen - korrigiert mich, wenn ich falsch liege: Die kurz laufenden Anleihen wirken hinsichtlich der Diversifizierung des Depots bei normalen Zinsniveau weniger als die lang läufigen Anleihen, da der Hebel fällt um mögliche Verluste bei Aktien auszugleichen?

 

Gelb: Anleihen 1-3

Blau: Anleihen 25+

Grün: MSCI World

 

Mitte 2011 als die Aktienmärkte crashten kann man gut erkennen wie sich die Anleger in Anleihen geflüchtet haben. Die Langläufer sind wesentlich weiter gestiegen als die Kurzläufer. Auch 2010 und 2012 sind zwei Zeiträume zu erkennen. Aktien runter Anleihen rauf. Die Anleger schichten ihr Kapital teilweise um. Allerdings sind Laufzeiten von 25+ Jahren schon extrem. Die negative Korrelation zu Aktienmärkten von Anleihen ist eher gering. Es sind schon zwei Märkte für sich. Wenn es turbulent an den Aktienmärkten wird, heißt das nicht automatisch immer, dass Anleihen gekauft werden.

 

2tg9kuzu.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
gandhii

Danke dir Topix. :) In der Grafik sieht man sehr gut, wie der Hebel bei den lang und kurzfristigen Anleihen unterschiedlich wirkt.

Nun habe ich die Auswirkung von den Leitzinsen auf die Anleihen glaube endlich verstanden, ich habe dabei vergessen, dass die Anleihen ja gehandelt werden ;-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...