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HorstiS

Wie sichert man ein mittleres Weltdepot, z.B. mit Derivaten?

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HorstiS

Hallo zusammen.

 

In 2008 habe ich dieses Forum gefunden, daraufhin Kommers Bibel gelesen und konsequent in Anlehnung an suptertobs Depot umgesetzt. Erst kürzlich habe ich das Tool von Benrich hier im Forum entdeckt - eine wirklich tolle Software. Kurz: Ich habe dank des WPF in den letzten Jahren alles richtig gemacht und bin dafür allen aktiven Mitwirkenden hier sehr dankbar.

 

Das Depot hat einen Wert von 400K und ich könnte beruhigt mein Leben leben, aber ich sehe zwei Bedrohungen, auf die ich gerne reagieren würde:

 


  •  
  • Die Politik hat aus meiner Sicht die Kontrolle verloren, es passiert in letzter Zeit zu viel in zu großer Intensität. Gegenargument wäre hier: Mit einem gut diversifizierten Depot kann man das überleben.
  • Schwerer wiegt jedoch für mich: Kurz- bis mittelfristig werde ich meinen Job verlieren. Meine Branche kommt gerade unter die Räder und auch hier haben die Entscheider keine Antworten auf die offenen Fragen, es gilt: Augen zu und durch, wir machen weiter wie immer und gucken zu, wie das Eigenkapital verbrennt.

Meine Lösungsidee: Ich überlege, zusammen mit meinem Partner eine Wohnung zur Eigennutzung zu kaufen. Neubau in der absoluten Top-Lage der Stadt. Der Preis ist aufgebläht (Bauträger, Makler, Lage - alles treibt den Preis), aber ich gehe davon aus, dass aufgrund der Lage Wertbeständigkeit gegeben ist. Wenn nicht, ist es auch egal: Dann lebe ich in einer tollen Umgebung, auch wenn ich finanziell kürzer treten müsste, meine Brötchen sowie Hausgeld, Steuer und Co. werde ich mir wohl immer verdienen können.

 

Jetzt meine Frage: Wenn ich morgen den Kaufvertrag zeichne, das Objekt im Herbst fertig gestellt ist: Wie kann ich mich gegen Kursverfall absichern? Und wie würde eine "dauerhafte" Absicherung aussehen, wenn ich 200K im Depot halte und dafür eine Hypothekenfinanzierung zu 0,8% nutze?

 

Wenn ich diesen Schritt gehe, ist das wohl die letzte wegweisende finanzielle Entscheidung - die will ich nicht ohne das WPF überdenken :-)

 

Danke und Gruß in die Runde,

Horsti

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Sulawesi
  • Schwerer wiegt jedoch für mich: Kurz- bis mittelfristig werde ich meinen Job verlieren. Meine Branche kommt gerade unter die Räder und auch hier haben die Entscheider keine Antworten auf die offenen Fragen, es gilt: Augen zu und durch, wir machen weiter wie immer und gucken zu, wie das Eigenkapital verbrennt.

Meine Lösungsidee: Ich überlege, zusammen mit meinem Partner eine Wohnung zur Eigennutzung zu kaufen.

 

Du verlierst deinen Job (der dir bei einem Depot von 400k wohl gut was eingebracht hat) und erwägst ausgerechnet jetzt eine Immobilie zu kaufen? Meinst du nicht dass du eventuell in einer anderen Stadt wieder einen Job findest? Mit eine Immobile wirst du wie der Name schon sagt "immobil" und kannst nicht mehr einfach umziehen....

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mzl
· bearbeitet von mzl

Meine Lösungsidee: Ich überlege, zusammen mit meinem Partner eine Wohnung zur Eigennutzung zu kaufen. Neubau in der absoluten Top-Lage der Stadt. Der Preis ist aufgebläht (Bauträger, Makler, Lage - alles treibt den Preis), aber ich gehe davon aus, dass aufgrund der Lage Wertbeständigkeit gegeben ist. Wenn nicht, ist es auch egal: Dann lebe ich in einer tollen Umgebung, auch wenn ich finanziell kürzer treten müsste, meine Brötchen sowie Hausgeld, Steuer und Co. werde ich mir wohl immer verdienen können.

Erst einmal Glückwunsch zu Deinem rationalen Anlageverhalten bisher und mutmaßlichen Anlageerfolg in der Vergangenheit!

 

Also wie Du einen teuren Immokauf als Lösung einstufen kannst, bleibt mir schleierhaft. Die meisten Immokäufe zur Eigennutzung sind Konsumentscheidungen, d.h. Du tauschst eine relativ hohe Miete, die Ihr für eine sehr gefragte Wohnung momentan zahlen müsstet, gegen die Darlehensraten plus Hausgeld, Instandhaltungskosten, etc. Auf lange Sicht gesehen kann sich das lohnen oder auch nicht. An dieser Stelle empfehle ich wie stets den Kauf des Immospezials der Finanztest aus dem Herbst letzten Jahres. Dort finden sich zahlreiche ausführliche und leicht verständliche Beispielsrechnungen.

 

Wenn überhaupt würde ich eher eine zu fast zu kleine Wohnung kaufen, um mich insbesondere bei beruflich unsicherer Perspektive nicht zu verheben. Deine 0,8 % Hypothek klingt auch nicht gerade nach einem Volltilger ohne Zinsänderungsrisiko. Riskant wäre Deine Idee allemal, falls Ihr nicht in den üblichen Städte wie Berlin, München oder Hamburg wohnt, in denen die Chance aufs Finden einer adäquaten neuen Stelle in vielen Branchen relativ hoch ist.

 

Mit Risikoabsicherung durch Hedgen hätte Deine "Lösung" ohnehin nichts zu tun. Da müsstest Du beispielsweise über den Kauf von Short-Zertifikaten auf den DAX oder andere Indices nachdenken. Dann fingest Du als Kommer-Jünger jedoch an zu spekulieren... rolleyes.gif

 

P.S. Kommers Buch "Mieten vs. Kaufen" bzw. sein auf Youtube zu findender Immovortrag wäre wohl auch einen Blick wert.

 

Gegeben die spärlichen Infos würde ich mich an Deiner Stelle eher nach einer neuen vergleichbaren Stelle umsehen und DANACH die Finanzplanung überdenken. Je nachdem, was Du für ein Typ bist und welchen Hintergrund Du hast, käme eventuell auch eine Selbstständigkeit in Betracht. Im Zweifelsfall würde ich mein Geld bzw. einen Teil davon eher in meine berufliche Zukunft als in einer sehr teure Immobilie stecken (es klingt, als ob Ihr mindestens 500 TEUR in die Hand nehmen würdet).

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HorstiS

Also wie Du einen teuren Immokauf als Lösung einstufen kannst, bleibt mir schleierhaft. Die meisten Immokäufe zur Eigennutzung sind Konsumentscheidungen, d.h. Du tauschst eine relativ hohe Miete, die Ihr für eine sehr gefragte Wohnung momentan zahlen müsstet, gegen die Darlehensraten plus Hausgeld, Instandhaltungskosten, etc.

Es soll in der Tat eine Konsumentscheidung sein. Ich will die Früchte der Arbeit "sichern" und meine Ersparnisse bis zum Lebensende gezielt mit der Wohnung "verkonsumieren". Die Wohnung ist in einer der von dir genannten Städte und ich bin sicher, hier eine "leichte" Tätigkeit zu finden, mit der ich meinen bescheidenen Lebensunterhalt verdienen kann. Unbescheiden wird nur die Wohnung bzw. die Lage sein. Sie kostet 800K und meine Hälfte könnte ich cash einbringen. Warum aber sollte ich das tun, wenn ich mit einem abgesicherten Portfolio an der Börse weiter mitspielen und ein Darlehen über 0,8% bedienen könnte. Wichtig ist aber eben der Punkt der Absicherung, davon habe ich keine Ahnung und hoffe hier auf Antworten.

 

Gegeben die spärlichen Infos würde ich mich an Deiner Stelle eher nach einer neuen vergleichbaren Stelle umsehen und DANACH die Finanzplanung überdenken. Je nachdem, was Du für ein Typ bist und welchen Hintergrund Du hast, käme eventuell auch eine Selbstständigkeit in Betracht.

Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr. Und meine Sicht der Dinge mag verklärt sein, aber ich würde gerne "aussteigen" und nur noch einer Tätigkeit zum Verdienen der Brötchen nachgehen. Ein Risiko ist die Partnerschaft, aber es gibt die Möglichkeit, die Wohnung komplett zu trennen - ein zweiter Eingang ist bereits vorhanden. Also eine ideale "Versicherung" für dieses Risiko.

 

Gruß,

Horsti

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bondholder

Sie kostet 800K und meine Hälfte könnte ich cash einbringen. Warum aber sollte ich das tun, wenn ich mit einem abgesicherten Portfolio an der Börse weiter mitspielen und ein Darlehen über 0,8% bedienen könnte. Wichtig ist aber eben der Punkt der Absicherung, davon habe ich keine Ahnung und hoffe hier auf Antworten.

 

Stell dir vor, du besäßest eine unbelastete Immobilie. Würdest du auf diese nun ein Darlehen zu 0,8% aufnehmen, um damit Wertpapiere zu kaufen? Und wie funktioniert das mit der Absicherung – hast du eine Methode entdeckt, ohne Risiko durch Spekulation Geld zu verdienen?

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Batman_BU

also... Absicherung kostet eigentlich immer Geld. Entsprechend gehe ich mal stark davon aus, dass du bei einer nahezu perfekten Hedging-Strategie eine Rendite im Rahmen von Tages/Festgeld erzielen wirst.

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Mjoelnir
Ich überlege, zusammen mit meinem Partner eine Wohnung zur Eigennutzung zu kaufen.

 

Folgende Konstellation geistig mal durchgespielt: Ihr kauft die wohnung, Du wirst arbeitslos - und in zwei Jahren trenn Ihr Euch. Eventuell hat Dein Partner nen Restkredit offen, kann den nicht bedienen (oder will eh verkaufen) und die Bank betreibt die Zwangsvollstreckung. Verkaufspreis niedriger als Kaufpreis und selbst wenn Dein Hedging halbwegs funktioniert hätte - wo stehst Du dann?

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mzl
· bearbeitet von mzl

Deinen Ansatz kürzer treten zu wollen, kann ich gut verstehen. Gegeben das von Dir genannte Depotvolumen (Dein Vermögen könnte natürlich deutlich größer sein) ist die anvisierte Wohnung für meinen Geschmack zu teuer.

 

Mit Wertpapierkauf auf Kredit habe schon viele Schiffbruch erlitten. Gutes Hedging ist sehr aufwändig und teuer. Bei einem Depotvolumen wie Deinem stehen Aufwand und Ertrag nicht im rechten Verhältnis. Ich würde entweder alle Wertpapiere verkaufen und komplett mit EK arbeiten oder - meine Präferenz - eine günstigere Wohnung kaufen.

 

Ich werde mich an dieser Stelle ausklinken, weil meine privaten Hedge-Versuche eigentlich immer in die Hose gegangen sind und ich früher einmal den von Dir geplanten Fehler gemacht habe, ein Baudarlehen aufzunehmen, obwohl ich meine Wohnung hätte direkt kaufen können (und sollen). wink.gif

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Noob1981

dann nehme ich mal einen Gegenstandpunkt ein: wenn er 400k einbringen muss/will und das Geld bereits als Depotwert hat, kann er doch 200k einbringen und 200k im Depot liegen lassen. Worst case: das 200k Depot ist nach einem Crash nur noch 100k (50% Verlust) wert... dann hat er eben jetzt 100k ungedeckte Schulden, die er abbezahlen muss. Die Summe sollte machbar sein, wenn er mit seinem bisherigen Job sich ein solches Depot ansparen konnte. Als Sicherheit hat er immer noch 50% einer entsprechenden Wohnung

 

zum Thema Hedging: Bei der Summe würde ich einfach mein Portfolio defensiver aufstellen.

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Sapine

Die Idee einen Teil des Depots einzubringen wäre auch meine Überlegung. Allerdings würde ich das Depot nicht defensiver sondern offensiver aufstellen. Schließlich muss das Depot mehr Rendite erwirtschaften als die Hypothek verlangt. Daher lieber 300k in die Immobilie stecken und nur mit 100k weiterhin in Aktien anlegen als ein 50:50 Depot für 200k. Je nach Risikobereitschaft kannst Du natürlich auch mehr oder weniger in die Immobilie stecken. Ich persönlich würde nichts absichern, weil es zusätzlich Performance kostet.

 

Ansonsten drängen sich mir folgende Fragen auf:

1) Wie lange noch bis zur Rente?

2) Wie hoch ist die Rentenlücke ab 65/67?

3) Bist Du sicher, dass Du das Thema Berufstätigkeit im Sinne von Karriere für Dich abgehakt hast?

 

Zum Thema Hedging gibt es den non-plus-Ultra Faden von torman der die verschiedenen technischen Möglichkeiten gegeneinander auslotet:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/18368-absicherung-eines-dax-portfolios

 

Wenn ich diesen Schritt gehe, ist das wohl die letzte wegweisende finanzielle Entscheidung ...

Das habe ich schon gelegentlich gedacht in meinem Leben - aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. ^_^

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Alwin

P.S. Kommers Buch "Mieten vs. Kaufen" bzw. sein auf Youtube zu findender Immovortrag wäre wohl auch einen Blick wert.

 

 

+1

 

Das Kommer-Buch zum Thema heißt "Kaufen oder mieten?": Mein Link

 

Besser kann man 24,90 € in der Situation des TS nicht investieren. Mich hat das Buch von dem (allerdings ohnehin noch nicht sehr konkreten) Plan, unbedingt irgendwann eine Immobilie zu erwerben, abgebracht.

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IRRer-Zins

Wenn du den genannten Wohnungskauf in der beschriebenen Situation wirklich tätigen möchtest, hier eine defensive Strategie.

Du investierst dein Geld in verpfändbare Bankprodukte und hinterlegst diese als Sicherheit für den Kredit.

Dann hast du die abbezahlte Wohnung (zumindest deinen Teil) und den zu Aktien zugegeben geringeren Zinsdifferenzgewinn aus dem Festgeld o.ä.

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HorstiS
· bearbeitet von HorstiS

Hallo an alle,

 

danke für eure Gedanken und Hinweise.

 

Aktueller Stand ist: Ich bleibe Mieter. Warum? Nun, der Makler hat sich nicht mehr gemeldet. Auf meine Nachfrage kam die lapidare Antwort, dass Wohnungen dieser Art im Augenblick sehr schnell verkauft werden und ich nicht erwarten könne, dass da viel "per Mail oder Internet herumgemacht werden würde". Die rufen 30.000 Euro Courtage auf. Sagte da jemand was von einer Immobilienblase?

 

Das Buch von Kommer habe ich mir bereits zugelegt und jetzt auch mal sein Video angeschaut (frei reden bzw. unterhaltsam vortragen kann er ja gar nicht) - ich verstehe seine Intention, aber Wohneigentum ist ja auch "Luxus", das kann man schlecht montär bewerten. Ein Freund von mir lebt von der Vermietung und ist selbst Mieter - er weiß auch, warum :)

 

Zum Hedgen: Ich wollte keine 100% Absicherung. Ich würde das Depot für den echten Crash mit StopLoss absichern wollen und ein "Short-Derivat" dazu legen, um die Verluste in Grenzen zu halten. Das verursacht Kosten, ganz klar. Das zu quantifizieren war Antrieb zu meiner Frage :-

 

Allerdings würde ich das Depot nicht defensiver sondern offensiver aufstellen

Das meinst du nicht nur grundsätzlich, sondern auch im Hinblick auf die aktuelle Marktsituation? Wo du doch selbst in Kneipen die Nachbarn über Aktien sprechen hörst und wir alle nervöser werden?

 

Daher lieber 300k in die Immobilie stecken und nur mit 100k weiterhin in Aktien anlegen als ein 50:50 Depot für 200k.

Was meinst du mit "50:50 Depot für 200K"?

 

Ansonsten drängen sich mir folgende Fragen auf:

1) Wie lange noch bis zur Rente?

25 Jahre.

 

2) Wie hoch ist die Rentenlücke ab 65/67?

...Lücke zu was? Aktuelles Netto, Netto der nächsten 25 Jahre, Gesamtdurchschnitt, Lebensbedarf, ...?

 

Das Thema gesetzliche Rente ist für mich der beste Indikator dafür, dass die Politik kapituliert hat. Die Lobby der Versicherungswirtschaft hat ganze Arbeit geleistet. Die angeblich so wichtige Zuwanderung erfolgt komplett unkontrolliert und nicht im Sinne einer gezielten Auswahl, massive Integrationsprobleme gibt es seit jeher. Daher gehe ich davon aus, dass es später nur noch eine Art Grundsicherung geben wird. Vielleicht bekommen die, die in ihrem Berufsleben etwas geleistet haben, einen Schnaps oben drauf, zum Vortäuschen einer "sozialen Gerechtigkeit". Aber auf die Berechnungen der BfA gebe ich persönlich nichts.

 

Ich habe jetzt auch meine eigenfinanzierte betriebliche Altersversorgung gekündigt. Und geschickt und gierig wie der Fiskus ist, hat er nicht nur die Auszahlungen im Rentenalter beitragspflichtig gemacht, sondern auch eine Auszahlung des Rückkaufswertes abgeschafft. Lohnt sich also nicht mehr, im Gegenteil, es ist Dummenfang.

 

Fazit: Ich habe nur dieses Depot.

 

3) Bist Du sicher, dass Du das Thema Berufstätigkeit im Sinne von Karriere für Dich abgehakt hast?

Nein, ich würde weiter arbeiten - aber nur das, was mich interessiert. Wenn ich dafür etwas Geld bekomme - gut. Wenn nicht, dann würde ich eine beliebige Tätigkeit ausüben, die mir Brot und Käse auf den Tisch bringt.

 

Zum Thema Hedging gibt es den non-plus-Ultra Faden von torman der die verschiedenen technischen Möglichkeiten gegeneinander auslotet:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/18368-absicherung-eines-dax-portfolios

Den ziehe ich mir mal rein, danke dafür.

 

Danke an alle, Horsti

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Sapine

Allerdings würde ich das Depot nicht defensiver sondern offensiver aufstellen

Das meinst du nicht nur grundsätzlich, sondern auch im Hinblick auf die aktuelle Marktsituation? Wo du doch selbst in Kneipen die Nachbarn über Aktien sprechen hörst und wir alle nervöser werden?

 

Daher lieber 300k in die Immobilie stecken und nur mit 100k weiterhin in Aktien anlegen als ein 50:50 Depot für 200k.

Was meinst du mit "50:50 Depot für 200K"?

Ich meine damit, dass Du wenn Du eine Immobilie kaufst, besser mehr Geld direkt in die Immobilie steckst (300k) und mit dem Restdepot (100k so Du denn damit zocken willst) lieber mehr Risiko eingehen solltest. Es macht keinen Sinn 200k in ein 50:50 Depot (50 % risikoarme Anlagen niedrig verzinst; 50 % Aktien oder riskante Anleihen) zu stecken neben der Immobilienfinanzierung, weil Deine Zinsen im risikoarmen Teil vermutlich niedriger sind als die Hypothekenzinsen die Du zu zahlen hast.

 

Das Gespräch aus der Kneipe würde ich im Zusammenhang bewerten, ob ich aktuell überhaupt eine Finanzierung parallel zu einem Aktiendepot machen würde. Tendenziell eher nein.

 

 

2) Wie hoch ist die Rentenlücke ab 65/67?

...Lücke zu was? Aktuelles Netto, Netto der nächsten 25 Jahre, Gesamtdurchschnitt, Lebensbedarf, ...?

Für mich bestimmt jeder die Lücke selbst anhand des gewünschten Lebensstandards, den er haben möchte. Die Frage zielte darauf ab, ob Du dafür irgendwelche Vorsorge betreiben musst bzw. willst. Da wäre es ungut, wenn alles Geld in der Wohnung steckt und die Rente für den Strom nicht ausreicht.

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Noob1981

@Sapine

so ganz folge ich deiner Einschätzung mit 300/100 noch nicht. Um einen Arbitragegewinn zu haben, braucht man ganz grob hochgerechnet ca. 2% VOR Steuer. Dieser sollte sich im Mittel auch bei "relativ" sicheren Anlagen mit entsprechender Laufzeit (bis zu 20Jahre) realisieren lassen. Je mehr ich heble (200k, statt 100k) desto weniger Outperformance benötige ich, um den gleichen EUR-Wert zu realisieren, insofern müsste ich mein Depot nicht so offensiv ausrichten.

 

Bei den Krediten gibt es ab einer gewissen Summe EK auch keinen signifikat besseren Zins mehr, daher lohnt es sich nicht noch mehr EK zu investieren.

 

PS: Ich stehe aktuell vor ähnlichen Überlegungen. Allerdings mit einem Mehrfamilienhaus, bei dem ich nur den vermieteten Teil finanzieren möchte

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Sapine

Fall 1:

200k je zur Hälfte risikoarm und Aktien

Dann kannst Du bei derzeitigem Zinsniveau eine Rendite von vielleicht 1 % für den sicheren Teil erzielen und mit etwas Glück 6 % für den risikoreichen Anteil (wegen dem überhitzten Markt würde ich eher mit 4-5 % rechnen auf Sicht von 10 Jahren). Das macht im Schnitt 2,5 - 3 % vor Steuern bei vorsichtiger Kalkulation oder rund 2 % nach Steuern. Gleichzeitig zahlst Du rund 1,5 % für die Hypothek. Theoretisch bleibt ein Gewinn von etwa 0,5 %, aber bedenke bitte, dass die erwartete Rendite um den Zielwert nicht unerheblich schwanken kann. D.h. es besteht ein nennenswertes Risiko, dass Du mit Deiner Nachsteuerrendite unterhalb von 1,5 % landest.

 

Fall 2:

100k komplett in Aktien und 100k in das Eigenkapital.

Statt 1,5 % zahlst Du jetzt vielleicht nur 1,4 % für die Hypothek wegen niedrigerer Beleihung. Von der erwarteten Rendite von 4-5 % im Aktienbereich bleiben rund 3,3 % Nachsteuerrendite. Du hast also einen Puffer von knapp 2 % Nachsteuerrendite, bevor Deine Spekulation schief geht. Der mögliche Gewinn ist prozentual höher aber absolut gesehen natürlich durch die kleinere Anlagesumme auch nur halb so groß.

 

Aber Du kommst auch mit logischen Überlegungen zu ähnlichem Ergebnis. Angenommen Du legst Geld in risikoarmen Anlagen an und erzielst damit eine Rendite, die vor Steuern etwa auf Höhe der Hypothekenkonditionen liegt, dann verlierst Du die Steuern auf die Zinsen während Du die Hypothekenzinsen nicht steuermindernd geltend machen kannst. Gewinn machst Du aber selbst dann nicht mit dem Geld, wenn Du keine Steuern berücksichtigst. In Deinem Fall trifft das möglicherweise nicht zu, wobei Du Dich da aber unbedingt genau informieren solltest. Zumindest früher war es problematisch für die Absetzbarkeit von Zinsen, wenn ein Teil des Hauses vermietet und ein Teil selbst bewohnt war soweit ich mich erinnern kann.

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Noob1981

Grundrechnenweise verstanden und auch einverstanden. Dreh- und Angelpunkt ist eben, bekomme ich es mit dem "sicheren" Bereich hin die Hypothekenzinsen über die Laufzeit zu schlagen?

 

bei meinem "Sonderfall" kann ich auf den fremdgenutzten Teil die Zinsen steuermindernd geltend machen, so dass ich "weniger" Outperformance des angelegten Kapitals benötige. Das Objekt lasse ich natürlich vorher entsprechend teilen, so dass hier wenig "Angriffsfläche" für ein Finanzamt existiert ;-)

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edwin

Die Strategie verstehe ich nicht ganz.

Wenn man Angst hat den Job zu verlieren, bindet man sich doch nicht eine Immobilie ans Bein, die ist im Zweifel ja nur schwierig oder nur unter Abschlag zu verkaufen.

 

Warum nicht die 400k in Dividendenaktien investieren, bringt im Jahr rd. 16k an Erträgen vor Steuern, bei einer Immobilie kommt man wegen der Überhitzung vlt. auf 12k, davon gehen noch diverse Kosten und Steuern ab.

Solange die Zinsen niedrig sind, könnte man aber auch überlegen, die Immobilie vollständig fremdzufinanzieren und Zinsen und Tilgung aus der Dividende des Aktiendepots zu bestreiten.

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Sapine

So ein Risiko darf man meines Erachtens ohne festen Job nicht eingehen. Mal ganz davon abgesehen, dass es auch mit der Bank problematisch werden könnte ohne hohes Einkommen oder wolltest Du das Depot verpfänden? Dann stehst Du nach einem Crash möglicherweise ohne alles da.

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