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dan92

Auswirkung von Hebelprodukten auf den DAX

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dan92
· bearbeitet von dan92

Hallo liebe wertpapier-forum-Gemeinde,

 

ich schreibe zur Zeit eine wissenschaftliche Abhandlung über Preisverhalten und entwickel zudem nebenher einige Handelsstrategien für mittel- bis langfristige Anlagen im deutschen Aktienmarkt.

Im Moment bin ich an einen Punkt angelangt, wo ich bei einer Sache nicht genau weiter weiß.

Und zwar geht es um gehebelte Finanzprodukte wie beispielsweise Futures, sowie Puts und Calls.

Ich habe viel recherchiert, doch nirgendwo eine präzise Antwort auf meine Frage gefunden, nämlich: Zu was für einem Anteil haben gehebelte Finanzprodukte einen Einfluss auf den DAX-Kursverlauf?

Heutzutage kann man ja beispielsweise mit CFD's bei allen möglichen Onlinebrokern auf steigenden oder fallenden Dax spekulieren und der Broker agiert für den Kunden dann am Futuresmarkt und sichert sich gleichzeitig ab.

Inwiefern beeinflusst ein Future den Dax? Und noch eine Frage beschäftigt mich. Ich hatte irgendwo mal gehört oder gelesen, dass es für jeden Call einen Put geben muss und wir es so gesehen bei Optionen mit einem Nullsummenspiel zu tun haben, stimmt das oder kann es mehr Puts als Calls geben beziehungsweise umgekehrt?

Und wenn jetzt beispielsweise das Put-/Call-Ratio positiv ist, dann heißt das im Umkehrschluss dass einfach die kaufkräftigeren Marktteilnehmer auf Put setzten in diesem Moment.

Allerdings wie sieht das konkret aus? Ist das bei allen Hebelprodukten so, dass wir für jede Transaktion auf steigende Kurse eine Transaktion auf fallende Kurse haben müssen?

Beim reinen Aktiengeschäft ist das ja alles viel einfacher zu durchschauen, nämlich "wenn die meisten Aktien kaufen = steigende Kurse", "wenn die meisten Aktien verkaufen = fallende Kurse". Allerdings wenn die meisten eine Put Option kaufen muss das ja nicht bedeuten, dass die Kurse fallen, sondern häufig ist dann ja genau das Gegenteil der Fall.

Kennt sich einer gut mit dieser Thematik aus?

 

Ich freue mich über alle Antworten!

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otto03
· bearbeitet von otto03

 

Beim reinen Aktiengeschäft ist das ja alles viel einfacher zu durchschauen, nämlich "wenn die meisten Aktien kaufen = steigende Kurse", "wenn die meisten Aktien verkaufen = fallende Kurse".

 

 

 

Glaubst du ernsthaft, daß es ausser bei IPOs und Kapitalerhöhungen in der Summe mehr Käufe als Verkäufe oder umgekehrt geben kann?

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dan92

otto03 was genau meinst du?

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Schlaftablette

Na wenn ich verkaufe und du kaufst, und der Kurs steigt dabei, gibt es dann mehr Käufer oder mehr Verkäufer?

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kevbo

Ich denke in diesem Artikel ist der Zusammenhang zwischen Future und Index/Aktien sehr gut beschrieben. Stichwort: Leerverkauf.

 

Future vs. Kassamarkt

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etherial

Inwiefern beeinflusst ein Future den Dax?

 

Gar nicht. Wer seinen Future mit echten Aktien hedged beeinflusst aber den Markt. Wenn die Futures-Kurse zu sehr vom Markt abweichen, wird es auch einige geben, die ein Arbitrage-Geschäft durchführen, und das würde dann auch den Markt beeinflussen.

 

Und noch eine Frage beschäftigt mich. Ich hatte irgendwo mal gehört oder gelesen, dass es für jeden Call einen Put geben muss

 

Ist falsch. Zu jedem (Long) Call gibt es einen Short Call und zu jedem (Long) Put gibt es einen Short Put. Calls und Puts geben dem Inhaber Rechte und keine Pflichten. Das kann nicht invers zueinander liegen.

 

Und wenn jetzt beispielsweise das Put-/Call-Ratio positiv ist, dann heißt das im Umkehrschluss dass einfach die kaufkräftigeren Marktteilnehmer auf Put setzten in diesem Moment.

 

Das bedeutet: Mehr Puts als Calls, was ja geht, weil sie eben nicht gleich viele sein müssen. Wie so etwas zu interpretieren ist, ist schwierig.

 

Ist das bei allen Hebelprodukten so, dass wir für jede Transaktion auf steigende Kurse eine Transaktion auf fallende Kurse haben müssen?

 

Bei Futures und Optionen ist das so, so sind die Regeln am Terminmarkt. Zertifikate und CFDs müssen keine Gegenposition eingehen, werden es aber in aller Regel doch tun.

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Schinzilord

Man muss auch unterscheiden zwischen OTC Geschäften mittels Forwards oder OTC Swaps (der Swapmarkt ist nach Notional viel größer als der Futuremarkt) und nach Geschäften über einen Clearingstelle (Future und Optionen über die EUREX z.B.).

Hier tut sich aber auch was auf der regulatorischen Seite: In Zukunft müssen OTC Geschäfte zeitnah der BAFIN mitgeteilt werden.

 

Bevor sich jetzt z.B. große Marktteilnehmer am Markt hedgen, betreiben sie ein Netting ihrer eigenen Positionen.

Also das ganze Feld ist in meinen Augen extrem undurchsichtig und einfache Regeln lassen sich hier nicht aufstellen.

 

Die Call/Put-ratio in dem Zusammenhang finde ich auch putzig. Sie erfassen ja nur Optionsgeschäfte (und auch nicht deren Volumina) über eine gewisse Clearingstelle.

OTC Handel über Darkpools.

 

Das ist ungefähr so, als wenn du an einem Badesee ohne Einzäunung fix an einem Punkt stehst und nur die Leute erfasst, die über den größten Schotterweg den See erreichen und verlassen.

90% aller Leute bleiben unbemerkt, weil sie sich von anderen Seiten dem Badesee nähern.

Und dann betreibst du Hochrechnungen über die Erwartung der Leute über das zukünftige Wetter der nächsten 3 Monate, weil du ja weißt, dass mehr Leute den See erreichen als verlassen.....

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