konzmeier Juni 7, 2015 Liebes WPF, nachdem ich mich einige Zeit mittels einschlägiger Literatur (Kommer) sowie hier im Forum in das Thema ETFs eingelesen habe, stellt sich mir eine Frage, die zwar sicherlich vor allem theoretischer Natur sein mag, deren Antwort für mich allerdings dennoch im Hinblick auf mein grundlegendes Verständnis interessant wäre: Grundsätzlich bilden ETFs (vorbehaltlich eines gewissen Tracking Errors) die Entwicklung des zugrunde liegenden Index 1:1 ab. Wenn also der DAX x % zulegt/verliert, so gilt dies auch für meinen Anteil an einem DAX-ETF. Was aber ist im theoretischen Fall, dass zwar einerseits die Nachfrage nach den deutschen Blue Chip (Einzel-)Aktien massiv nachlässt, sich die Anleger aber bildlich gesprochen trotzdem um Anteile gerade am DAX-ETF prügeln? An sich müsste der ETF-Kurs in diesem Fall ja bedingt durch die große Nachfrage steigen, was allerdings in Widerspruch zur (grundsätzlichen) 1:1 Abbildung der DAX-Entwicklung steht. Vielleicht kann jemand Licht ins Dunkel bringen und mir sagen, ob/wo mein Denkfehler liegt. Besten Dank dafür im Voraus! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juni 7, 2015 · bearbeitet Juni 7, 2015 von otto03 Liebes WPF, nachdem ich mich einige Zeit mittels einschlägiger Literatur (Kommer) sowie hier im Forum in das Thema ETFs eingelesen habe, stellt sich mir eine Frage, die zwar sicherlich vor allem theoretischer Natur sein mag, deren Antwort für mich allerdings dennoch im Hinblick auf mein grundlegendes Verständnis interessant wäre: Grundsätzlich bilden ETFs (vorbehaltlich eines gewissen Tracking Errors) die Entwicklung des zugrunde liegenden Index 1:1 ab. Wenn also der DAX x % zulegt/verliert, so gilt dies auch für meinen Anteil an einem DAX-ETF. Was aber ist im theoretischen Fall, dass zwar einerseits die Nachfrage nach den deutschen Blue Chip (Einzel-)Aktien massiv nachlässt, sich die Anleger aber bildlich gesprochen trotzdem um Anteile gerade am DAX-ETF prügeln? An sich müsste der ETF-Kurs in diesem Fall ja bedingt durch die große Nachfrage steigen, was allerdings in Widerspruch zur (grundsätzlichen) 1:1 Abbildung der DAX-Entwicklung steht. Vielleicht kann jemand Licht ins Dunkel bringen und mir sagen, ob/wo mein Denkfehler liegt. Besten Dank dafür im Voraus! Der DAX ist ausser beim Handel mit Futures und Optionen an der Eurex kein eigenständiger Wert, sondern setzt sich immer gemäß den Regeln der DAX Berechnung aus den Wertentwicklungen der im DAX enthaltenen Werte zusammen. Es kann und wird kein Auseinanderlaufen der Entwicklungen geben, dies wird durch Arbitrage Geschäfte institutioneller Marktteilnehmer verhindert. ETF Kurse bilden sich nicht durch Angebot/Nachfrage sondern durch das Pricing und indirekt über Creation/Redemption Prozesse der Market Maker und designated Sponsors und bilden immer die Entwicklung des zugrunde liegenden Index ab. Anders wäre es bei einem geschlossenen Fonds auf einen Index - hier gab es zum Beispiel nach der Wiedervereinigung ein gewaltiges Auseinanderdriften von angelsächsischen geschlossenen Fonds für den deutschen Aktienmarkt und der realen Entwicklung, die Preise solcher Konstrukte sind Angebot/Nachfrage getrieben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag