Berechnung Buchwert bei mehreren Aktienarten

[Pink_Lady]

Hallo zusammen,

 

ich bin absoluter Neuling was Wertpapiere angeht, trotzdem und weil es mich interessiert beschäftige ich mich gerade mit dem Thema Aktienbewertung im Rahmen meiner Bachelorarbeit (BWL), und hänge mich gerade an einer Fragestellung auf, die möglicherweise eigentlich ganz einfach zu beantworten ist.

 

Henkel stellt mich gerade vor Herausforderungen: Es sind Stammaktien als auch Vorzugsaktien im Umlauf, wobei sich Henkel wohl scheinbar auf Vorzugsaktien fokussiert hat entgegen dem Trend.

Nun möchte ich das KBV der Stammaktien ermitteln (da ein Vergleich mit anderen Unternehmen geplant ist), und frage mich, ob ich beide Aktienarten gleichstellen kann in der Berechnung des Buchwertes? Oder wird der Buchwert des Eigenkapitals bei der Verteilung auf Stamm- und Vorzugsaktien unterschiedlich gewichtet?

 

Die Eigenkapitalwerte aus dem Geschäftsbericht 2014: (in Mio.)

 

Gezeichnetes Kapital 438,0

Kapitalrücklage 652,0

Eigene Aktien -91,0

Gewinnrücklagen 11.396,0

Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals -887,0

Eigenkapital der Aktionäre der Henkel AG & Co. KGaA 11.508,0

Nicht beherrschende Anteile 136,0

Eigenkapital 11.644,0

Anzahl Stammaktien: 259.795.875

Anzahl Vorzugsaktien:178.162.875

1) Hierbei würde ich den Buchwert des Eigenkapitals, welches auf die Aktionäre fällt (11.508), hinzuziehen, korrekt?

2) Kann ich diesen Wert einfach durch die Gesamtanzahl der Aktien (437.958.750) teilen, oder gibt es etwas anderes zu beachten?

 

Könnt ihr mir vielleicht auch Literatur empfehlen, wo dies explizit als Thema behandelt wird? Ich konnte leider nichts finden.

 

Vielen vielen Dank für eure Hilfe!

[MASCOTTE]

... Oder wird der Buchwert des Eigenkapitals bei der Verteilung auf Stamm- und Vorzugsaktien unterschiedlich gewichtet?...

 

...der Unterschied zwischen Stamm- und Vorzugsaktie ist ja nur die Stimmberechtigung und die Dividende... die Stammaktie hat immer eine Stimmberechtigung inne, die Vorzugsaktie meist nicht - dafür aber einen "Vorzug", etwa eine höhere Dividende...

 

...für deinen Buchwert musst du die Summe beider Aktienwerte nehmen....

 

 

PS: Ich bin Dipl. Volkswirt und war 12 Jahre bei der Commerzbank in Frankfurt... ich arbeite aber nicht mehr seit 2006, aus dem Kopf heraus ist das oben genannte soweit aber richtig...

 

 

 

 

 

[Schildkröte]

Der Buchwert ist doch letztlich nur im Falle einer Liquidierung wirklich relevant. Der Markt hingegen bewertet Vorzüge und Stämme jeweils zum Teil recht unterschiedlich. Nicht selten ist es diesbezüglich von Bedeutung, welche der beiden Gattungen in einem Index notiert. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre es vielleicht interessant, inwieweit sich jeweils das Kurs/Buchwert-Verhältnis (KBV) zwischen Vorzügen und Stämmen zueinander verhält. Die Indexzugehörigkeit und die Dividendenrendite (unter Berücksichtigung der Ausschüttungsquote der Kehrwert vom KGV) sind ebenfalls zu beachten. Das Stimmrecht ist eigentlich nebensächlich als Kleinanleinanleger. Bei der von Dir genannten Henkel handelt es sich eh um eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), bei der nach wie vor die Familie Henkel das Sagen hat.