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Michel44

Hallo zusammen,

 

sich mit Hilfe von SMA200 oder EMA200 Kauf- oder Verkaufsignale abzuleiten, sehe ich mittlerweile als wenig zielführend an.

 

Die Bewertung des aktuellen DAX-Niveaus sollte meiner Ansicht nach noch langfristiger orientiert sein. Es heißt regelmäßig, über die vergangenen Jahrzehnte, aber auch über kürzere Teilabschnitte gemittelt, lag die Rendite bei sechs bis sieben Prozent. Legt man zugrunde dass dieser Trend langfristig weiterhin anhält, müsste es doch möglich sein, den Indexkurs sinnvoll durch eine ideale Wachstumsfunktion (e-Funktion) anzunähern. Der Zinsfuss der Funktion wären dabei z.B. 6,5%.

Wenn ich richtig liege, müsste der Kurs um diese ideale Linie pendeln.

Befände sich der DAX unter dieser Funktion, wäre das für langfristige Anleger ein Signal, sich mit einem DAX-ETF einzudecken. Läge der Kurs deutlich darüber, gäbe es Gewissheit, dass momentan eher ein günstiger Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen ist bzw. dass es sich nach der Gewinnmitnahme lohnen wird abzuwarten, bis der Kurs wieder kleiner gleich der e-Funktion ist.

 

Leider bin ich kein Matheexperte und wüsste nicht, wie die ideale Wachstumsfunktion angenähert werden könnte (Regression, Methode der kleinsten Fehlerquadrate ...?).

 

Kennt jemand vielleicht bereits einen vergleichbaren Ansatz oder gibt es vielleicht schon einen Chart-Indikator, der auf diesem Ansatz basiert?

 

Bin dankbar für jeden Hinweis.

 

Viele Grüße

Michel

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otto03

Hallo zusammen,

 

Es heißt regelmäßig, über die vergangenen Jahrzehnte, aber auch über kürzere Teilabschnitte gemittelt, lag die Rendite bei sechs bis sieben Prozent.

Michel

 

Wo über welchen Zeitraum heißt es das?

 

Daten:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/44319-benchmark/page__st__40

 

Wie möchtest du solche Daten nutzen?

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xfklu

Ich hab's mal ausprobiert mit dem DAX seit 1990. Die geringste Summe der quadratischen Abweichungen ergibt sich bei einer Rendite von 6.84%.

Aktuell liegt diese Kurve bei 10119 Punkten und steigt dann bis Ende 2016 stetig bis auf 10819. (siehe Plot)

post-20242-0-46085500-1451424723_thumb.jpg

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Cellardoor

Wenn man die vertikale Achse logarithmisch aufträgt, wird aus der Exponentialfunktion eine Gerade und die Regressionskurve lässt sich schön anschaulich darstellen. Eine durchschnittliche Rendite von 6,5% heißt eine Verdopplung in 11 Jahren (Steigung der grünen Gerade).

 

post-30037-0-54429300-1451439979_thumb.png

 

Tatsächlich gab es immer, sobald die blaue Kurve die grüne Gerade nach oben durchkreuzt hat, einige Jahre später die Gelegenheit zu denselben Kursen oder günstiger einzusteigen. Allerdings ist der gewählte Zeitraum recht kurz und die Dotcom-Blase zeigt sich als starker Ausreißer in beide Richtungen.

 

Nur, was heißt das jetzt? Geht es die nächsten Jahre mit dieser Steigung weiter? Sehen wir nochmal einen DAX von unter 9000? Sollte man bis Ende 2016 warten, weil der DAX dann nochmals oder immernoch bei 10800 Punkten steht. Fragen über Fragen... ;-)

 

 

Interessant ist das Bild aber allemal. Die Abstände zur Regressionsgerade werden immer kleiner. In den nächsten Jahren wird irgendwas passieren. Denn ich glaube nicht, dass der DAX nun brav jährlich mit 6,5%+-0,1% wächst.

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Michel44

Hallo zusammen,

 

Es heißt regelmäßig, über die vergangenen Jahrzehnte, aber auch über kürzere Teilabschnitte gemittelt, lag die Rendite bei sechs bis sieben Prozent.

Michel

 

Wo über welchen Zeitraum heißt es das?

 

Daten:

http://www.wertpapie...rk/page__st__40

 

Wie möchtest du solche Daten nutzen?

 

 

@ otto03: meine Aussage habe ich u.a. dem folgenden Artikel entnommen:

http://www.manager-m...-a-1064150.html

 

Genauer überprüft habe ich sie nicht, aber die Studien von xfklu und Cellardoor bestätigen ja auch die Rendite von 6-7%.

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Michel44

Danke euch allen für die sehr hilfreichen Antworten.

 

Für mich ist die Betrachtung in der folgenden Hinsicht interessant:

 

Abgleich Chart-Analyse mit Fundamentalanalyse:

Entsprechen die langfristig gemittelten Kurssteigerungen den tatsächlichen Wertsteigerungen der Unternehmen?

 

Eine durchschnittliche Umsatzrendite der größten deutschen Unternehmen von knapp 7 Prozent erscheint mir realistisch (Ob der Wert stimmt, muss ich jedoch noch prüfen. Von den Premium-Automobilkonzernen weiß ich, dass eine Rendite von mindestens 10 Prozent unbedingtes Ziel ist - nur Daimler hatte diese in den letzten Jahren nicht erreichen können).

 

Somit hätte man eine Methode zur Überprüfung, ob die Aktienkurse in regelmäßigen Zeitperioden immer wieder „auf den Boden der Tatsachen“ der Fundamentaldaten zurückgeholt werden oder ob die Börsenpsychologie zu einer wertmäßigen Entkopplung von Fundamentaldaten und Kursen führt.

 

Sicherlich weiß niemand, wie sich die Substanz der Unternehmen langfristig entwickeln wird. Vielleicht lassen sich durch Betrachtungen von Zwischenperioden herausfinden, ob es einen stetigen Trend gibt oder die Renditen zyklisches um den idealen Mittelwert von 6,85 % schwanken. Und was die Zukunft bringt, ob die doch eher traditionell orientierten deutschen Großkonzerne auf Kosten der neuen digitalen Industrie verlieren werden, weiß niemand.

 

Als langfristig orientierter Anleger mit viel Geduld gibt mir die Analyse von xfklu bzw. Cellardoor eine tendenzielle Gewissheit darin, dass der DAX aktuell noch überbewertet ist, und momentan eher verkauft als gekauft werden sollte. Wenn ich bereits investiert wäre, hätte ich eine gute Orientierung, in welchem Abstand ich den Trailing Stopp für mich sinnvoll ansetzen könnte.

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Cellardoor

Eine durchschnittliche Umsatzrendite der größten deutschen Unternehmen von knapp 7 Prozent erscheint mir realistisch (Ob der Wert stimmt, muss ich jedoch noch prüfen. Von den Premium-Automobilkonzernen weiß ich, dass eine Rendite von mindestens 10 Prozent unbedingtes Ziel ist - nur Daimler hatte diese in den letzten Jahren nicht erreichen können).

Achtung, Umsatzrendite hat nichts mit Wertsteigerung zu tun. Ein Unternehmen mit konstant €100Millionen Umsatz und €7Millionen Gewinn hat eine Umsatzrendite von 7%, wächst aber nicht und hat zunächst keinen steigenden Aktienkurs.

 

Somit hätte man eine Methode zur Überprüfung, ob die Aktienkurse in regelmäßigen Zeitperioden immer wieder „auf den Boden der Tatsachen“ der Fundamentaldaten zurückgeholt werden oder ob die Börsenpsychologie zu einer wertmäßigen Entkopplung von Fundamentaldaten und Kursen führt.

Das geht mit dem KGV einfacher und besser. Google-Bilder: dax kgv

 

tendenzielle Gewissheit darin, dass der DAX aktuell noch überbewertet ist, und momentan eher verkauft als gekauft werden sollte. Wenn ich bereits investiert wäre, hätte ich eine gute Orientierung, in welchem Abstand ich den Trailing Stopp für mich sinnvoll ansetzen könnte.

2000 und 2007 war er im Nachhinein betrachtet zu teuer, aktuell ist es ausgeglichen. Als der DAX im November 2013 bei 9000 Punkten stand, war der Abstand zum Trend 0 und da hätte man gut kaufen können. Dass er 11 Monate später nochmals unter 9000 rutschen würde, konnte man nicht wissen.

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