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Dachs87

Hallo zusammen,

 

irgendwie habe ich seit längerem eine Frage, die mich bezüglich des Teilverkaufs von Aktien und der Wiederanlage des Gewinns beschäftigt.

Ich möchte das mal an einem Beispiel demonstrieren. Grundsätzlich geht es darum, dass ich das Unternehmen mittlerweile kritisch sehe und mir überlege die Aktien zu verkaufen, aber nur, wenn ich dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit danach besser investiert bin.

 

Beispiel:

 

Vor 10 Jahren habe ich 20 Aktien der Firma A für je 50 Euro gekauft zu einem Gesamtpreis von 1000 Euro. Damals wurde eine Dividende von 1 Euro je Aktie gezahlt. Das entspricht einer persönlichen Rendite von 2 %. Ich habe also 1000 Euro zu 2 % "angelegt".

Mittlerweile ist die Aktie der Firma A 100 Euro wert und eine Dividende von 5 Euro wird gezahlt. So jetzt kommt der Knackpunkt. Auf mein investiertes Kapital habe ich mittlerweile eine persönliche Rendite von 10%, da ich ja je Anteilsschein zum Kaufpreis von 50 Euro 5 Euro ausgezahlt bekomme. 1000 Euro wurden investiert und 100 Euro Dividende wird insgesamt ausgezahlt.

Wie kann ich nun die 100 % Wertsteigerung nutzen, ohne meine persönliche Rendite von 10% zu verlieren ?

 

Wenn ich nun 10 Aktien verkaufe, habe ich zwar 1000 Euro Gewinn, aber auch nur noch die Hälfte der Aktien. Ich hätte also noch 10 Aktien in Höhe des Einstiegskapital zu einer Rendite von 5%.

Ich müsste als die gewonnen 1000 Euro wieder mindestens zu einer Rendite von 5 % anlegen ( Unternehmen, die 5% Dividende zahlen), um genauso gut dazustehen. Dann würde ich ja genauso dastehen, wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt wieder 10 Aktien dieses Unternehmes kaufen würde. Für mich irgendwie eine Milchmädchenrechnung!

Etwaige zukünftige Kurssteigerungen dürfen da natürlich nicht berücksichtigt werden.

Oder wie betrachtet ihr das? Wenn ich die 1000 Euro als Gewinn realisiere, habe ich halt die 1000 Euro sicher und die Investition beläuft sich wieder auf mein Startkapital. Es könnte ja auch sein, dass die Aktie wieder fällt und die Anteilsscheine nur noch 1500 Euro wert sind.

Das würde aber ja nichts an meiner persönlichen Rendite von 10% ändern, solange das Unternehmen die Dividende von 5 Euro nicht kürzt.

 

Mir geht es also hauptsächlich um die persönliche Rendite durch Dividenden.

Gewinn realisieren und gleichzeitig die persönliche Rendite behalten geht ja nicht oder? :D

Wo seht ihr die größten Chancen einer Wiederanlage?

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand die Augen öffnen kann :) Mathe war noch nie so mein Ding!

 

p.s.: Konkret geht es um Daimler Aktien. Mir ist die Aktie einfach zu volatil und es sind mir zu viele Risiken vorhanden. Eine Überlegung wäre gewesen den Gewinn in Konsumgüter Aktien zu stecken. Da wird es aber natürlich schwer mit einer persönlichen Rendite von 10% durch Dividenden.

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Staatenverbund

Deine "persönliche Rendite durch Dividenden" ist ein nutzloses Konzept.

 

Wenn du maximieren willst, wieviel Vermögen du "am Ende" hast, dann musst du mit dem Vermögen, das du jetzt hast, und den dir jetzt zur Verfügung stehenden Anlagemöglichkeiten ausrechnen, bei welcher Anlage am Ende am meisten Geld rauskommt (für das für dich akzeptable Level an Risiko), und dann dein Vermögen in diese Anlage umschichten (wenn das nicht der bisher bestehenden Anlage entspricht).

 

Irgendwelche Kaufpreise in der Vergangenheit oder die Höhe von Dividenden oder das Verhältnis von Dividenden zu historischen Preisen ist vollkommen irrelevant dafür, welche Anlage in der Zukunft die beste Rendite bringt.

 

Überleg mal, was die Auswirkungen wären, wenn du deine Aktien jetzt verkaufen und sofort (zum gleichen Preis) wieder zurückkaufen würdest. Wenn du dann das Ergebnis in einem Jahr vergleichst zwischen diesem Ver- und Rückkauf und der Alternative, dass du die Aktien einfach so ein Jahr länger behältst: Ändert das etwas an deiner komischen "persönliche Rendite durch Dividenden"? Ja. Ändert das irgendetwas daran, wie dein Vermögen in einem Jahr aussieht? Nein. (Abgesehen von Transaktionskosten, natürlich.)

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xfklu

Milchmädchenrechnung!

Stelle Dir vor, Du hättest die Hälfte der Aktien geschenkt bekommen.

 

Dann hätte diese Hälfte eine unendlich große "persönliche Dividendenrendite", die andere Hälfte dagegen nur 10% "persönliche Dividendenrendite".

 

Und dann stelle Dir vor, die Bank mischt die Aktien versehentlich durcheinander. Das wäre echt bitter.

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Ramstein

Ich stimme #2 und #3 natürlich zu. Allerdings wird die "Rendite auf das ursprünglich investierte Kapital" hier im Forum von mehreren Leuten verwendet. Die sind alle ganz begeistert von den Renditen.

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otto03

Ich stimme #2 und #3 natürlich zu. Allerdings wird die "Rendite auf das ursprünglich investierte Kapital" hier im Forum von mehreren Leuten verwendet. Die sind alle ganz begeistert von den Renditen.

 

Gegen die Ermittlung der Rendite und Rendite p.a. auf das ursprünglich investierte Kapital mit ordentlichen Methoden ist doch nichts einzuwenden.

Mache ich seit ewigen Zeiten so.

 

Ausschließliche Betrachtung von Dividenden- oder Ausschüttungsrendite bei über die Jahre gestiegen Preisen des Basiswertes und ggfs. gestiegenen Dividenden/Ausschüttungen auf den ursprüglichen EK Preis mögen zwar das Anlegerherz erfreuen haben aber nur begrenzte Aussagekraft.

 

Aber auch das mache ich um Unterschiede und möglicherweise zu ergreifende Maßnahmen zu erkennen, bei allen aussschüttenden Papieren führe ich 4 Spalten mit:

 

(kumulierte Ausschüttungen) Ausschüttungsrendite bezogen auf den EK Preis und abgeleitet entsprechende p.a. Ausschüttungsrendite auf Anschaffungsdatum

(kumulierte Ausschüttungen) Ausschüttungsrendite bezogen auf den laufenden Preis und abgeleitet entsprechende p.a. Ausschüttungsrendite auf Anschaffungsdatum

 

Dies hat natürlich mit der "richtigen" Rendite/Rendite p.a. nur begrenzt zu tun, ist aber eine von vielen Möglichkeiten eine Position zu betrachten..

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€-man
· bearbeitet von €-man

Allerdings wird die "Rendite auf das ursprünglich investierte Kapital" hier im Forum von mehreren Leuten verwendet. Die sind alle ganz begeistert von den Renditen.

 

So richtig begeistert kann man doch erst sein, wenn der Kurs kräftig in den Keller gerauscht ist. Da hat man dann traumhafte Dividendenrenditen. Pfeif ich aber drauf.

 

Gruß

€-man

 

Edit: Selbstverständlich ist damit eine bestehende Depotposition gemeint.

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Mvp

Du musst nur eine Aktie finden, die die gleiche AKTUELLE Ausschüttungsrendite bietet wie Daimler.

 

Am ende des Tages musst du dich fragen: wie viel Euro habe ich als Dividende bekommen?

Wie viel ist das in Relation zu meinem anfangs investierten Kapital?

 

Ist legitim das so zu rechnen, bringt dich aber auch nur begrenzt voran.

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ImperatoM

Du musst zu heutigen Kursen rechnen, weil Du ja auch verkaufen und Dein Geld nehmen könntest, um eine andere Aktie zu kaufen. Wenn diese 5% DivR bringt, ist das mehr als 3% bei Deiner alten, egal wie Deine "persönliche Rendite" liegt (steuerliche Effekte außen vor).

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Den Schnittzeitpunkt zweier Funktionen betrachten.

 

1. Dein Anfangsvermögen ist niedrig, steigt aber stark.

2. Dein Vermögen nach dem Verkauf ist nun viel höher, steigt aber dafür langsamer.

 

Ansonsten:

http://www.zins-zinseszins.de/kapitalwertmethode/

 

Im Endeffekt muss man Äpfel mit Birnen vergleichen, zwei Firmen zu vergleichen ist nicht so trivial, eine echte Investitionsentscheidung, die nicht allein auf geschätzten Zahlungsströmen basieren sollte. Es ist nur ein erster Ansatz...

Ein sinnvoller Aktien/Fondvergleich ist schwerer als gedacht.

 

Der Kursgewinn ist sofort sicher, Dividenden sind mit Unsicherheit behaftete Zukunft. Kursgewinn oder Dividende finde ich immer schwierig zu entscheiden.

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