Zum Inhalt springen
Mvp

Das FinTech Scalable

Empfohlene Beiträge

Nachdenklich
vor 41 Minuten schrieb DrFaustus:

Daher finde ich persönlich die Betrachtung eines histroischen maximalen Drawdowns viel aussagekräftiger.

 

Ich weiß nicht? Dieser Ansatz überzeugt mich nicht so ganz.

Machst Du auch in Deinem sonstigen Leben Entscheidungen vom historisch schlimmsten Verlauf abhängig?

 

Natürlich habe ich eine Feuerversicherung für mein Haus, weil man aus historischer Erfahrung weiß, daß Häuser ab und an mal abbrennen.

Ja, insofern orientiere ich manchmal an den historisch schlimmsten Entwicklungen.

 

Aber ich nehme am Straßenverkehr teil, obwohl die Teilnahme am Straßenverkehr historisch gesehen für viele Teilnehmer katastrophale Konsequenzen hatte.

Ja, ich reagiere darauf, indem ich mich anschnalle und auch die eine oder andere Versicherung habe. Aber die Entscheidung, ob ich bestimmte Dinge tue, mache ich doch eher von der Eintrittswahrscheinlichkeit einer Katastrophe als vom historisch höchsten Schaden abhängig.

 

Wie überträgt man dies nun auf die Geldanlage?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 16 Minuten schrieb Nachdenklich:

 

Ich weiß nicht? Dieser Ansatz überzeugt mich nicht so ganz.

Machst Du auch in Deinem sonstigen Leben Entscheidungen vom historisch schlimmsten Verlauf abhängig?

Nein. Aber die Bezeichnung "Risikomanagement" impliziert für mich, dass ich mein Risiko kenne. Bei VaR kenne ich es nicht wirklich.

Das Risiko (im Sinne von maximalem historischen Verlust) einer Anlage ist nur ein Entscheidungskriterium von vielen.

 

Zitat

 

Natürlich habe ich eine Feuerversicherung für mein Haus, weil man aus historischer Erfahrung weiß, daß Häuser ab und an mal abbrennen.

Ja, insofern orientiere ich manchmal an den historisch schlimmsten Entwicklungen.

 

Aber ich nehme am Straßenverkehr teil, obwohl die Teilnahme am Straßenverkehr historisch gesehen für viele Teilnehmer katastrophale Konsequenzen hatte.

Ja, ich reagiere darauf, indem ich mich anschnalle und auch die eine oder andere Versicherung habe. Aber die Entscheidung, ob ich bestimmte Dinge tue, mache ich doch eher von der Eintrittswahrscheinlichkeit einer Katastrophe als vom historisch höchsten Schaden abhängig.

 

Wie überträgt man dies nun auf die Geldanlage?

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Nur leider ziehst du meiner Meinung nach genau den falschen Schluss daraus.

Ich gebe mal ein anschauliches Beispiel:

- Ich würde mal schätzen 50% der Handybesitzer ist schonmal das Display kaputt gegangen.

- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Haus abfackelt? Ich sage mal spontan <1%

 

Du siehst: Ereignis 1 hat eine viel höhere Eintrittswahrscheinlichkeit aber einen viel geringeren Schaden als Ereignis 2. Wenn man den fett markierten Satz anwendet, würde das dann konkret heißen: Du würdest zu einer Displayversicherung fürs Handy raten, aber die Feuerversicherung fürs Haus braucht es nicht?

 

Für die Geldanlage Schlüsse daraus zu ziehen ist schwierig. Das gebe ich durchaus zu. Ich kann mir für jede Anlageform Szenarien ausdenken, die zu einem Totalverlust führen. Insofern ist das maximale Verlustpotenzial bei allen gleich: Totalausfall.

Wenn man aber diversifizierte Portfolios betrachtet, ist das nicht so. Das Szenario: Alle Aktien auf 0, alle Anleihen auf 0, Gold wertlos, könnte ich mir zwar auch ausmalen, führt aber nicht weiter, denn in so einem Szenario habe ich andere Probleme als mein Portfolio.

Daher die historischen Drawdowns. Damit kenne ich zumindet auf Basis historischer Zahlen mein Verlustrisiko. Beim VaR kenne ich es nicht, es wird mir aber suggeriert, indem ich Schwellen von 10% o.ä. festlege. Was aber nichts anderes heißt als, dass ich in 95% der Fälle nicht mehr als 10% verliere. Und was für eine Implikation hat das dann für mein Portfolio? Aus meiner Sicht keine. Denn die restlichen 5% werden kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Und ob ich dann in den 5% Szenarien 50%, 20% oder 80% verliere, macht für mich dann schon einen großen Unterschied aus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
withoutaname

Läuft verdammt mau für Scalable. 

Die mit Abstand schlechteste Performance aller Robo Advisor, obwohl dort deren einzigartiges Risiko Management immer herausgestellt wurde. Ging dann mal massiv in die Hose.

 

 

Der Screenshot stammt von Brokervergleich.de

Screenshot_20200322-080319.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bigwigster

Das ist echt bitter, Zitat der Website: "Mit führender Technologie prognostizieren wir die Risiken der Märkte. Entsprechend passen wir Ihr Portfolio regelmäßig an, um langfristig Wertschwankungen zu verringern."

:narr:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Surst
vor 5 Stunden von Bigwigster:

Das ist echt bitter, Zitat der Website: "Mit führender Technologie prognostizieren wir die Risiken der Märkte. Entsprechend passen wir Ihr Portfolio regelmäßig an, um langfristig Wertschwankungen zu verringern."

:narr:

Hervorhebung durch mich. Wo ist da jetzt der Witz?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bigwigster
vor 8 Stunden von Surst:

Hervorhebung durch mich. Wo ist da jetzt der Witz?

Du bist also ernsthaft der Meinung, dass es nur ein kurzfristiger Peak ist der sich schon wieder einpendelt? Da ist der Witz. :w00t:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Surst

Ich habe gar keine Meinung zu den Dingern. Nur, Werbesprech von der HP mit irgendeiner Zahl zu einem mehr oder minder beliebigen Zeitpunkt zu vergleichen finde ich lustig. Nicht mehr, nicht weniger :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
withoutaname

 

Scalable-Gründer erklärt Absturz der Kundenportfolios.

 

https://financefwd.com/de/podcast-podzuweit/

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt

Ein weiteres Interview mit Podzuweit über den Corona-Crash im Finanzwesir/Finanzrocker-Podcast:

https://www.finanzwesir.com/blog/scalable-robo-advisor-finanzwesir-rockt-folge97

Zitat

Das Verfahren mag wissenschaftlich fundiert sein. Aber in der Corona-Krise war Scalable das Schlusslicht was die Performance anging. Und auch davor war ein simples Do-It-yourself-Depot mit ein paar ETFs oft renditestärker. Wissenschaft ist gut, aber entscheidend ist auf’m Parkett.
Wir beziehen uns bei diesen Zahlen auf das Echtgeld-Depot von Brokervergleich. 

Was ist da passiert? Was waren die Gründe für diese schlechte Performance?

Für uns als Außenstehenden sieht das sehr nach prozyklischem Verhalten aus. 

Das System war zu träge. Die Umschichtung kam zu spät. Bei Tiefstständen raus aus der Aktie. Und im Aufschwung hat der Algorithmus die Anleihen nicht schnell genug zurückgetauscht. Stures Buy&Hold-Aussitzen wäre womöglich erfolgreicher gewesen.

In Bezug auf die Umschichtung: Scalable schichtet recht oft um, ist das nicht sehr teuer für mich als Anleger?

 

Die Frage aller Fragen

Was hat Scalable daraus gelernt? Was wird in Zukunft beim Riskomanagement anders gemacht?

Die letzte Frage wird ab 41:30 angesprochen:

Das "Markttiming" wollen sie beibehalten, würden also immer noch im Crash Risiko rausnehmen. Sie wollen aber den Aktienanteil insgesamt in engeren Bereichen halten, also statt 0-100% etwa nur 30-70%. Damit würde man nur mit 70% Aktien vor Corona dann auf 30% im Crash reduzieren statt wie bisher auf 0, um den Preis insgesamt etwas niedriger Renditen (überzeugt mich persönlich überhaupt nicht ...). Außerdem vergrößern sie das Anlagespektrum (mehr ESG ...)

 

Das ganze ist in meinen Augen ein geradezu tragisches Beispiel dafür, wie man mit besten Absichten und wissenschaftlich fundierten, verfeinerten Methoden den Markt dramatisch unterperformen kann - das könnte einen schon ein wenig an der Finanzwissenschaft (ver)zweifeln lassen. Man lese sich v.B. nochmals die sehr detaillierten Ausführungen von Podzuweit in dieser Diskussion durch, auf hohem theoretischem Niveau und mit zahllosen Zitaten aus Papern: https://www.finanzwesir.com/blog/value-at-risk#1457621307

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Merol Rolod

Im Prinzip ist das der umgekehrte Rebalancing-Ansatz. Wenn eine Anlageklasse abtaucht, dann schichte ich nicht in diese um, sondern ziehe das Geld sukzessive dort raus. Das machen viele Anleger manuell genauso (siehe den ein oder anderen Teilnehmer hier im Februar/März oder zum Teil jetzt wieder). Also quasi eine Roboterisierung dieses eher mäßigen Ansatzes.

Ich halte davon auch nichts. Dazumal man mit dem Versprechen, dass man mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit in einem Jahr höchstens 20 % tiefer steht nun wirklich nicht viel anfangen kann.

Von einem ernsthaften Wissenschaftler hätte ich erwartet, dass er spätestens nach so einem Ding wie im März einfach einsieht, dass das schöne Modell nicht funktioniert und das Thema beerdigt. Ist halt blöd, wenn man dann Produkte draußen hat und die nicht so einfach einstampfen kann oder will. Da muss man dann halt in guter alter Dirk-Müller-Manier irgendwelche Erklärungen herbeifabulieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu

Scalable Capital übernimmt JustETF (Finanz-Szene.de):

Zitat

ein Grund, warum justETF (gegründet 2013 in der schwäbischen Provinz und bis heute von dort aus agierend) so eine enorme Reichweite entwickeln konnte, liegt in der Unabhängigkeit des Portals.

 

Ist es damit nun vorbei?

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...