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bd26j

Anleihe oder Sondertilgung?

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bd26j

Liebe Mitleser,

 

in folgender Situation befinde ich mich.

 

Ich habe im vergangenen Sommer eine Immobilie erstanden. Die Finanzierung läuft über ein klassisches Anuitätendarlehen. Effektiver Zins von 1,66 bei einer Zinsfestschreibung von 10 Jahren. Die Darlehensumme liegt bei 010.000 Euro. Meine monatliche Rate im Augenblick bei 1400€.

 

Soweit, so gut.

 

Ich habe die Möglichkeit, jährlich 11000€ in Form von Sondertilgungen zu zahlen.

 

Ich stelle mir jetzt die rationale Frage, ob es nicht sinnvoller ist, dass ich die jährliche Sondertilgung in Höhe von x€ lieber in eine Anleihe stecke? Die jährliche Rendite würde ich dann in mein Darlehen stecken.

 

Was denkt Ihr, erwirtschafte ich mir hierdurch ein Vorteil? Als Beispiele wäre die o.g. Bayer Anleihe in Höhe von 3,75%.

 

Vielen Dank für etwaige Hinweise.

 

Grüße

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Rubberduck

Was denkt Ihr, erwirtschafte ich mir hierdurch ein Vorteil? Als Beispiele wäre die o.g. Bayer Anleihe in Höhe von 3,75%.

 

Vor einem Jahr war Volkswagen auch noch ein Musterbeispiel für deutsche Solidität. Jetzt sind das Zocker-Papiere.

 

Sondertilgung. Alles andere ist Zocken auf Kredit.

 

 

 

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Cellardoor

Obwohl ich kein Gegner davon bin, geliehenes Geld zu investieren, stelle ich die Frage, warum gerade eine Bayer-Anleihe. Weil es sicher ist? Dann gäbe es weniger als 1% Zinsen.

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bd26j

Bayer als Konzern erweckt in mir ein sicheres Gefühl. Rubberduck hat natürlich ein aktuelles Beispiel genannt.

 

Ich habe mir die Verzinsung mit der nachrangigen Behandlung der Anleihe erklärt.

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Ramstein

Dir ist klar, dass das eine Nachranganleihe ist? Du weißt, was das bedeutet und hast den Prospekt gelesen?

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bd26j

Das Prospekt habe ich nicht im Detail gelesen. Nachranganleihe, sollte Bayer KO gehen, ist mein investiertes Geld auch von Dannen gezogen.

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Fleisch

Es gab vor einiger Zeit mal einen Bericht, ich glaube in der FAZ, indem die "Wirkung" von Sondertilgungen auf den tatsächlichen effektiven Zins beschrieben wurde. Ergebnis war, dass Sondertilgungen ein Vielfaches dessen bringen als Verträge laufen zu lassen, da sie

 

- die Höhe der zu zahlenden Zinsen in erheblichem Maße reduzieren

- diese als geminderter Aufwand vorzeitig für Ersatz-, Luxus- oder andere Finanzierungsinvestitionen zur Verfügung stehen

- es ermöglichen, dass andere ggf. laufende Kredite ebenfalls vorzeitig bedient oder günstiger refinanziert werden können

- Risiken durch Rückgriff der Bank(en) deutlich sinken

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CHX

Es gab vor einiger Zeit mal einen Bericht, ich glaube in der FAZ, indem die "Wirkung" von Sondertilgungen auf den tatsächlichen effektiven Zins beschrieben wurde. Ergebnis war, dass Sondertilgungen ein Vielfaches dessen bringen als Verträge laufen zu lassen, da sie

 

- die Höhe der zu zahlenden Zinsen in erheblichem Maße reduzieren

- diese als geminderter Aufwand vorzeitig für Ersatz-, Luxus- oder andere Finanzierungsinvestitionen zur Verfügung stehen

- es ermöglichen, dass andere ggf. laufende Kredite ebenfalls vorzeitig bedient oder günstiger refinanziert werden können

- Risiken durch Rückgriff der Bank(en) deutlich sinken

 

:thumbsup:

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Yerg

Wenn die Immobilie selbst bewohnt ist, du die Zinsen also nicht von der Steuer absetzen kannst, sind die gesparten Zinsen im Endeffekt für dich ein steuerfreier Gewinn, d.h. die Sondertilgung ist für dich eine sichere Investition mit einer Nachsteuer-Rendite von 1,66%. Mit deiner beispielhaft ausgewählten Bayer-Anleihe erzielst du im besten Fall (steuerfreie Zinserträge innerhalb des Freibetrags) einen Zinsarbitrage-Vorteil von knapp 2,1%. Ob das für das Risiko angemessen ist, musst du selbst wissen (mir persönlich wäre es zu wenig), es hängt natürlich auch davon ab, wie hoch dein Risiko ist, also wie viel du ohne Sondertilgungen am Ende der Kreditlaufzeit anschlussfinanzieren musst.

 

Unabhängig davon halte ich eine Anleihe für nicht ausreichend diversifiziert und eine Anleihe mit einer Restlaufzeit von bis zu fast 60 Jahren für nicht geeignet zum Ansparen auf eine Anschlussfinanzierung in 9 Jahren.

 

Das Prospekt habe ich nicht im Detail gelesen. Nachranganleihe, sollte Bayer KO gehen, ist mein investiertes Geld auch von Dannen gezogen.

Je nach Bedingungen kann bei Nachranganleihen auch ohne Insolvenz die Zinszahlung aufgeschoben werden oder sogar ganz ausfallen. Deshalb den Prospekt lesen!

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bd26j

Wenn die Immobilie selbst bewohnt ist, du die Zinsen also nicht von der Steuer absetzen kannst, sind die gesparten Zinsen im Endeffekt für dich ein steuerfreier Gewinn, d.h. die Sondertilgung ist für dich eine sichere Investition mit einer Nachsteuer-Rendite von 1,66%. Mit deiner beispielhaft ausgewählten Bayer-Anleihe erzielst du im besten Fall (steuerfreie Zinserträge innerhalb des Freibetrags) einen Zinsarbitrage-Vorteil von knapp 2,1%. Ob das für das Risiko angemessen ist, musst du selbst wissen (mir persönlich wäre es zu wenig), es hängt natürlich auch davon ab, wie hoch dein Risiko ist, also wie viel du ohne Sondertilgungen am Ende der Kreditlaufzeit anschlussfinanzieren musst.

 

Unabhängig davon halte ich eine Anleihe für nicht ausreichend diversifiziert und eine Anleihe mit einer Restlaufzeit von bis zu fast 60 Jahren für nicht geeignet zum Ansparen auf eine Anschlussfinanzierung in 9 Jahren.

 

Das Prospekt habe ich nicht im Detail gelesen. Nachranganleihe, sollte Bayer KO gehen, ist mein investiertes Geld auch von Dannen gezogen.

Je nach Bedingungen kann bei Nachranganleihen auch ohne Insolvenz die Zinszahlung aufgeschoben werden oder sogar ganz ausfallen. Deshalb den Prospekt lesen!

 

Darf ich zusammenfassen?

 

 

1. Ist die Immobilie selbst bewohnt, dann macht die Sondertilgung sinn. Ist sie vermietet, dann könnte ich mit den Zinsen meine Mieteinnahme verringern.

2. Sollte die Immobile vermietet werden, dann ist die Investition der möglichen Sondertilgung in beispielsweise Anleihen sinnig. Freibetrag ggf. berücksichtigt.

3. Darf ich dich fragen, bei welcher Zinsarbitrage Du überlegt würdest?

4. Die genannte Anleihe hat einen erstmaligen Kündigungstermin in 2024. Daher hatte ich diese ausgewählt.

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Yerg

1. Ist die Immobilie selbst bewohnt, dann macht die Sondertilgung sinn. Ist sie vermietet, dann könnte ich mit den Zinsen meine Mieteinnahme verringern.

2. Sollte die Immobile vermietet werden, dann ist die Investition der möglichen Sondertilgung in beispielsweise Anleihen sinnig. Freibetrag ggf. berücksichtigt.

3. Darf ich dich fragen, bei welcher Zinsarbitrage Du überlegt würdest?

4. Die genannte Anleihe hat einen erstmaligen Kündigungstermin in 2024. Daher hatte ich diese ausgewählt.

1.+2. Ja, aber ob das sinnig ist, musst du selbst entscheiden.

3. Auf jeden Fall nicht nur 0,44 Prozentpunkte über der sicheren(!) Rendite von in deinem Fall 1,66% durch vorzeitige Tilgung. Wo meine Grenze läge, weiß ich aber ehrlich gesagt selbst nicht...

4. Das heißt normalerweise, dass Bayer kündigen kann. Du weißt nicht, ob sie das tun werden.

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Kolle

Ich stelle mir jetzt die rationale Frage, ob es nicht sinnvoller ist, dass ich die jährliche Sondertilgung in Höhe von x€ lieber in eine Anleihe stecke? Die jährliche Rendite würde ich dann in mein Darlehen stecken.

 

Was denkt Ihr, erwirtschafte ich mir hierdurch ein Vorteil? Als Beispiele wäre die o.g. Bayer Anleihe in Höhe von 3,75%.

 

Vielen Dank für etwaige Hinweise.

 

Glückwunsch, dass du hier nachgefragt hast !:thumbsup:

 

Den Vorpostern ist nichts hinzuzufügen !

 

Auch wenn deine Idee vermutlich aufgeht, das Restrisiko ist einfach zu hoch gegen den minimalen Gewinn ! Zudem wird die Abgeltungssteuer in der nächsten Legislaturperiode vermutlich umgewandelt und du zahlst mehr Steuern für deine Zinsen, kannst deine Darlehenszinsen aber trotzdem nicht absetzen.

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bd26j

Meine Bedenken wurden hier nur bestärkt. Das beruhigt mich etwas, weil ich das ganze emotional ähnlich eingeschätzt habe.

 

Eine richtige alternative gibt es also nicht? Ich würde dann zukünftig einfach meinen Sondertilgungsbetrag / 12 teilen und anschließend als Dauerauftrag einzahlen. Eine bessere Idee fällt mir nicht ein :-)

 

Danke für Eure Unterstützung!

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bd26j

1. Ist die Immobilie selbst bewohnt, dann macht die Sondertilgung sinn. Ist sie vermietet, dann könnte ich mit den Zinsen meine Mieteinnahme verringern.

2. Sollte die Immobile vermietet werden, dann ist die Investition der möglichen Sondertilgung in beispielsweise Anleihen sinnig. Freibetrag ggf. berücksichtigt.

3. Darf ich dich fragen, bei welcher Zinsarbitrage Du überlegt würdest?

4. Die genannte Anleihe hat einen erstmaligen Kündigungstermin in 2024. Daher hatte ich diese ausgewählt.

1.+2. Ja, aber ob das sinnig ist, musst du selbst entscheiden.

3. Auf jeden Fall nicht nur 0,44 Prozentpunkte über der sicheren(!) Rendite von in deinem Fall 1,66% durch vorzeitige Tilgung. Wo meine Grenze läge, weiß ich aber ehrlich gesagt selbst nicht...

4. Das heißt normalerweise, dass Bayer kündigen kann. Du weißt nicht, ob sie das tun werden.

 

Zu 3. 0,44% Wie kommst du auf diese Zahl? Die Anleihe wirft doch eine Rendite von 3,75% ab.

 

Sollten noch weitere Meinungen zu diesem Komplex bestehen, dann würde mich die Einschätzung weiterhin interessieren?

Grüße

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Yerg

Zu 3. 0,44% Wie kommst du auf diese Zahl? Die Anleihe wirft doch eine Rendite von 3,75% ab.

Minus 1,66% Finanzierungskosten für den Kredit, den du nicht tilgst, um den Anleihenkauf zu finanzieren.

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