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sparfux

Lohnen kapitalbildende Versicherungen

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Ich mag ja bekanntlich diese Assekuranta Studien und habe mir jetzt auch mal die historischen Ablaufrenditen vorgenommen. Der Vergleich erfolgt aus reiner Renditesicht. Mir ist schon klar, dass an der Stelle gleich wieder heftiger Protest kommen wird, aber viele Leute (inkl. mir) haben ja in der der Vergangenheit kapital bildende Versicherungen als Kapitalanlage abgeschlossen, weil beispielsweise mit der Steuerfreiheit gewunken wurde.

 

Hier die Übersicht von Assekuranta:

 

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Gezeigt werden also die Vergangenheitsrenditen für 12-, 20, und 30-jährige KLVs. Die Frage, die ich mir jetzt stelle, ist, welche Rendite hätte eine vergleichbare alternative Anlage in einen breiten Euroland-Rentenfonds erzielt. Dabei habe ich bei fondsweb nach breit aufgestellten Rentenfonds gesucht, die es schon mindestens so lange gibt, dass auch die 30 Jahre abgedeckt werden. Da gibt es etwa ein Dutzend. Ich habe mich dann für den DWS Vermögensbildung R entschieden, weil er ja ein recht populärer Rentenfonds einer renommierten KAG ist. Eigentlich wäre es methodisch richtiger gegen einen Indexfonds zu vergleichen, da das ja eher der Marktentwicklung entspricht als ein zufällig gewählter aktiver Fonds. Es gibt aber leider keine ETFs, die schon so lange existieren. Ab der nächsten Assekuranta-Studie kann ich dann zumindest für die 12-jährige Laufzeit gegen einen iShares ebrexx-ETF vergleichen. Ich habe mir schon mal das Ergebnis über 11 Jahre angeschaut und da ändert sich das Bild nicht.

 

Danach bin ich in den historischen Sparplanrechner, den es bei fondsweb gibt und habe einen historischen Sparplan - 100€ monatlich - für jeweils 12, 20, 30 Jahren simuliert. Den Ausgabeaufschlag habe ich bei dem Maximalwert (3%) belassen und nicht angenommen, man hätte irgendwo einen Rabatt auf den AA bekommen. Heute würde man den Fonds ja praktisch mit 0% AA kaufen aber vor Jahren gab es diese Möglichkeit ja nicht in dem Umfang wie heute.

 

Bei Vertragsabschluss vor 2005 waren die Erträge aus KLVs ja unter gewissen Randbedingungen steuerfrei zu vereinnahmen, wenn der Vertrag mindestens 12 Jahre lief. Man muss also die Nachsteuerrendite vergleichen Aus dem Grund gibt es in der folgenden Tabelle auch noch eine Renditeangabe unter Abzug von 25% AgSt und 5,5% Soli für den DWS Rentenfonds. Hier das Ergebnis:

 

                  12 Jahre 20 Jahre 30 Jahre 
Fonds (vor AgSt.)  4,63%    4,84%    5,49%
Fonds (nach AgSt.) 3,41%    3,56%    4,04%
KLV (Ablauf 2014)  2,80%    3,72%    4,54%

Was sieht man nun? Vor Steuer hätte ein Fondsparplan auf einen breiten aktiven Rentenfonds mit vollem AA in allen Laufzeiten signifikant besser performt als eine LV mit gleicher Laufzeit im Mittel aller Versicherer. Trotz Steuerfreiheit war eine die 12 jährige KLV im Schnitt aller Versicherer immer noch schlechter als der DWS Fonds nach Steuer. Bei den Laufzeiten 20 und 30 Jahre hätte man aber einen Renditevorteil bei der KLV durch die Steuerfreiheit gehabt. Da es für die KLVs aber ab 2005 keine Steuerfreiheit mehr gibt, bedeutet das aber eher schlechte Aussichten für die Rendite von Neuverträgen. Für die Zukunft würde ich eine LV auch mit einem Renten-ETF vergleichen und nicht mit einem Aktiven Fond mit vollem AA. Es gibt aber Renten-ETFs in D noch nicht so lange. Daher auch der Vergleich gegen einen aktiven Fonds.

 

Interessant ist nun auch, welche Vorhersagen sich über die zukünftigen Renditen kapital bildender Versicherungen abschätzen lässt. Es scheint, man kann dazu ganz gut den sogenannten Referenzzins heranziehen, der auch zur Berechnung der Zinszusatzreserve (ZZR). Details dazu sind wieder in der Assekuranta Studie zu finden - speziell die Szenarien für die Vorhersage des Referenzzinssatzes sind sehr erleuchtend. :P

 

Dazu kopiere ich mal mein Post aus dem DEKA-Riester-Thread hier rein:

 

Im Branchendurchschnitt erwirtschaften die Versicherer (LV/RV) für ihre Kunden jährlich ziemlich genau den sogenannten Referenzzinssatz, der auch für die Berechnung der ZZR heran gezogen wird. Der ermittelt sich aus den 10-jährigen Null-Kupon-Euro-Swap-Sätzen gemittelt über die letzten 10 Jahre. Das sollte dann grob der Markterwartung entsprechen, was der 6-monats-Euribor (der wird da wohl geswappt) über die nächsten 10 Jahre abwirft. Es klingt für mich einfach nach einer 10-jährigen Nullkuponanleihe, wie sie top-gerateten Banken sich anbieten würden. Der Referenzzins entspricht also der Rendite einer Bonleiter aus 10-jährigen Bonds von top--gerateten Banken. Nicht gerade ein sehr herausfordernder Zinssatz.

 

Die (jährliche) laufende Verzinsung für Neuverträge zum aktuellen Garantiezins entspricht in etwa dem Referenzzins des Vorjahres. Ich habe mir das für die letzten 3 Jahre nochmal angeschaut und es passt ziemlich genau:

 

                    2013     2014     2015     2016
Referenzzins         3,41%    3,15%    2,88%    2,5%?
Laufende Verzinsung  3,64%    3,45%    3,19%    2,88%

Fairerweise muss man aber sagen, dass zur laufenden Verzinsung noch einige andere Überschüsse hinzu kommen.

 

Hier mal eine Übersicht, wie Assekuranta das aufgliedert:

 

post-1601-0-15299000-1455122237_thumb.jpg

 

Der obige Vergleich mit der laufenden Verzinsung sagt jetzt also noch nicht so viel aus. Außer, dass man jährlich ungefähr das von der Versicherung auf seinen Sparanteil bekommt. Dran Denken: Der Sparanteil ist kleiner als der Beitrag. Soll wohl im Bereich 80-85% des Beitrages liegen.

 

Interessant wäre nun eher ein Vergleich des Referenzzinssatzes zur Beitragsrendite, also die Gesamtrendite auf die gezahlten Beiträge. Dazu kann man bei Assekuranta auch frei verfügbare Daten finden (zumindest für Rentenversicherungen). Natürlich steckt da jetzt schon mal wieder die Annahme drin, dass die Versicherungen die nicht garantierten Versprechen halten. Es handelt sich also um eine prognostizierte Beitragsrendite ... wie zuverlässig das ist, hat sich ja in den letzten 15 Jahren auch gezeigt. :- Aber hier mal die Gegenüberstellung:

 

                2013     2014     2015     2016
Referenzzins     3,41%    3,15%    2,88%    2,5%?
Beitragsrendite  3,36%    3,11%    2,86%    2,53%

Und oh Wunder, die für einen Neuvertrag prognostizierte Beitragsrendite im (gewichteten) Schnitt aller Versicherer liegt ebenfalls ziemlich genau beim Referenzzinssatz. Ich denke mal, dass das jetzt schon ein guter Beleg ist, dass die kapital-bildenden Versicherungen im Mittel wie 10 jährige Zinsswaps rentieren. Da wird wunder was für ein komplexes Hin- und Her betrieben und am Ende kommt das raus. :D Assekuranta schreibt dazu in ihren Kurzpräsentationen selber:

 

Mehrstufiges und komplexes System der Überschussbeteiligung

und

 

Isolierte Betrachtung einzelner Verzinsungsgrößen nur von begrenztem Nutzen

Deshalb auch der Vergleich gegen die Beitragsrendite.

 

Zwei Anmerkungen noch: Ich habe die Beitragsrenditen unter der Annahme genommen, dass keine endfällige Zuteilung von Bewertungsreserven erfolgt. Ich denke diese Annahme ist gerechtfertigt, weil sich die Gesetzeslage jetzt ja zu Ungunsten der Versicherten geändert hat und weil, wie wir ja schon hier diskutiert hatten, die Versicherer die Anlagen mit hohen Bewertungsreserven ja jetzt eh Stück für Stück verkaufen, um die Anforderungen der ZZR zu erfüllen. Assekuranta prognostiziert das auch genau so in deren letzter Marktstudie.

Das Zweite: Leider der steht in den frei verfügbaren Assekuranta-Daten nicht, wie lange der angenommene Mustervetrag läuft. Ich denke aber, es werden 12 Jahre sein. Vielleicht hat polydeikes die Studie ja gekauft und kann das genauer sagen.

 

OK, die Versicherer erwirtschaften schon bessere Renditen aber der Kunde bekommt im Schnitt die Rendite einer Bondleiter aus 10jährigen Bonds einer top-gerateten Bank und die Versicherer, Vermittler, Makler etc. gute Gewinne. Hat ja auch was. :lol: Jetzt kann jeder für sich entscheiden, ob das gute Renditen sind und ob der Mehrwert, eine Todesfall bzw. Langlebigkeitsabsicherung zu haben, den wahrscheinlichen Renditeabschlag gegen ein marktbreites Renteninvest (ETF, Sparbrief-Leiter) wert ist.

 

Hier mal noch die verwendeten Assekuranta-Quellen, aus denen alle Rendite- und Zinsangaben stammen, zum Selber-Nachlesen:

 

Assekuranta Marktausblick 2015/2016

Kurzpräsentation Überschussbeteiligung 2016

Kurzpräsentation Überschussbeteiligung 2015

Kurzpräsentation Überschussbeteiligung 2014

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Ramstein

Das ist doch ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich, da du die 12, 20, oder 30 Jahre bestehende Versicherung in deiner Betrachtung ausblendest.

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sparfux

Ja habe ich auch gleich im 2. Satz oben geschrieben und dazu auch noch mal in der Schlussfolgerung am Ende.

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Ramstein

Sinnvoll wäre es doch, den für eine entsprechende Risikoversicherung fälligen Beitrag von den Einzahlungen in den Fondssparplan abzuziehen. Dann wäre es eine vernünftige Darstellung.

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sparfux

Ja auch da hast Du Recht! Das wäre der beste Vergleich. Ist jetzt wieder nicht ganz so einfach zu machen. Ich weiß leider nicht, was der Beitrag einer Risiko-LV vor 12, 20 und 30 Jahren gewesen wäre.

 

Außerdem hat ja zumindest in der Vergangenheit nicht jeder eine KLV wegen des Todesfallschutzes abgeschlossen. Das wurde (und wird) ja auch als Renditebringer vermarktet. Aus reinen Renditegesichtspunkten lohnt es sich jedenfalls nicht. Das kommt schon klar raus.

 

Ob jetzt Risiko-LV + Fondsparplan oder KLV besser abschneiden, kann man aus den Untersuchungen nicht sagen.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Gar nicht nötig. Nehmen wir die Top 5 im Mapreport 2014 als Beispiel für Ablaufleistungen nach 30 Jahren:

 

1 HUK-Coburg 5,80

2 Europa 5,76

3 Cosmos 5,74

4 Debeka 5,60

5 Süddeutsche 5,42

 

Das heißt nach Kosten und hier sprechen wir von sehr teuren Tarifen (mit Ausnahme Debeka) bis teuren Tarifen (mit Ausnahme Europa) hätte es sogar für die Vorsteuerleistung des Fonds gereicht. Tarife, die es so gar nicht mehr gibt und die absolut nichts mit bspw. kosteneffizienten Direktversicherern heute oder Nettotarifen zu tun haben ...

 

Nimmt man den Mapreport 2013, sieht es so aus:

 

1 Neue Leben 6,01

2 HUK-Coburg 5,98

3 Europa 5,98

4 Debeka 5,79

5 Süddeutsche 5,68

 

 

Blubb, blubb, schwupps ... nächster Versuch.

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Ramstein

Richtig. Es reicht nicht, einen Auszug aus einem Bericht zu nehmen und mit Durchschnitten aller Versicherungen zu argumentieren. Dann müsste man auch den Durchschnitt aller Fonds nehmen und das wird (für die Vergangenheit und steuerfreie Altversicherungen) sicher nicht zum Nachteil der KLV ausfallen.

 

Disclaimer: Auch ich zahle meine alte steuerfreie Police weiter; ich würde aber zu heutigen Bedingungen keine Neu-KLV abschließen.

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polydeikes

Eine KLV würde ich nie abschließen, hätte ich nie abgeschlossen. Ich habe KLVs, aber die gabs als Schnäppsche aus 2. Hand.

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sparfux

Gar nicht nötig. Nehmen wir die Top 5 im Mapreport 2014 als Beispiel für Ablaufleistungen nach 30 Jahren:

 

1 HUK-Coburg 5,80

2 Europa 5,76

3 Cosmos 5,74

4 Debeka 5,60

5 Süddeutsche 5,42

 

Womit wir, genau wie bei aktiven Fonds vs. ETF bei einer ex post/ ex ante Diskussion wären. Ich habe auch nicht den besten Fonds über 30, 20 und 12 Jahre genommen sondern einfach einen bekannten (In Ermangelung eines Indexfonds.).

 

Hier z.B. der Allianz Euro Rentenfonds A. Mit 5,84% p.a. auch wieder besser als Dein bester.

 

Tarife, die es so gar nicht mehr gibt und die absolut nichts mit bspw. kosteneffizienten Direktversicherern heute oder Nettotarifen zu tun haben ...

Heute gibt es aber auch ETFs mit niedrigeren Kosten und ohne AA, Sparpläne bei Direktbrokern ohne Kosten und ausserdem ist es ja eine Milchmädchenrechnung bei Nettotarifen nicht das Beraterhonorar mit einzurechnen. Du wirst das ja schließlich auch nicht verschenken.

 

Disclaimer: Auch ich zahle meine alte steuerfreie Police weiter; ich würde aber zu heutigen Bedingungen keine Neu-KLV abschließen.

Ist ja bei mir nicht anders. Aber irgendwie holen sich es die Versicherungen schon: Bei mir werden die Überschüsse nur noch mit 1,5% p.a. verzinst ... und neue Überschusszuteilungen bekomme ich ja in absehbarer Zeit sowieso nicht mehr. :)

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polydeikes

Nicht nötig. Im Bereich ungefördert klassisch (und das ist ganz ganz selten mal der Fall) vermittle ich schon immer nur eine Gesellschaft, die du permanent in den Top 5 haben wirst. Und auch die nur als FDL, netto gibt es sie nicht und gab es sie nie. Viel zu mühsig nach "dem Topperformer" zu suchen, wenn ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch so immer Top 5 lande, zwangsläufig.

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sparfux

Dann müsste man auch den Durchschnitt aller Fonds nehmen und das wird (für die Vergangenheit und steuerfreie Altversicherungen) sicher nicht zum Nachteil der KLV ausfallen.

Wir leben aber nicht mehr in der Vergangenheit und Steuerfreiheit gibt es keine mehr.

 

Wenn ich Durchschnittsdaten haben würde, hätte ich die auch genommen. Ab nächstem Assekuranta-Report kann ich zumindest für 12 Jahre gegen einen eb rexx-ETF vergleichen. Aber meinst Du da kommt was anderes raus? Ich jedenfalls nicht.

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IRRer-Zins

Im Branchendurchschnitt erwirtschaften die Versicherer (LV/RV) für ihre Kunden jährlich ziemlich genau den sogenannten Referenzzinssatz, der auch für die Berechnung der ZZR heran gezogen wird. Der ermittelt sich aus den 10-jährigen Null-Kupon-Euro-Swap-Sätzen gemittelt über die letzten 10 Jahre. Das sollte dann grob der Markterwartung entsprechen, was der 6-monats-Euribor (der wird da wohl geswappt) über die nächsten 10 Jahre abwirft plus einer Marge, die der Swapgeber ja sicher einpreist. Ich gebe zu die praktische Interpretation fällt mir hier etwas schwer. Vielleicht kann da ja mal jemand helfen, der sowas studiert hat und sich mit Swaps auskennt. :) Es klingt für mich einfach nach einer 10-jährigen Nullkuponanleihe, wie sie Top-geratete Banken sich anbieten würden. Nicht gerade ein sehr herausfordernder Zinssatz.

 

Swaps werden immer flat ohne Margen angegeben.

Der Rest deiner Interpretation stimmt aus meiner Sicht, sodass dieser Swap die Erwartung an die 6M-EURIBOR Zinsen für die nächsten 10 Jahre darstellt. Ein Swappartner kauf bzw. verkauft den variablen Zahlungsstrom zu diesen Zinsen.

Aufpassen sollte man, dass man die Werte der Mittelung der Vergangenheitswerte nicht mit den aktuellen verwechselt.

 

Zur Steuerbetrachtung der Alternativanlage:

Es sieht so aus, als ob du einfach von der jährlichen Rendite pauschal die Kapitalertragssteuer abziehst. Das verfälscht bei diesen Zeiträumen die Rendite jedoch zu stark, weshalb die Zahl nur ein grober Richtwert ist, falls das der Rechenweg war.

Für die genaue Nachsteuerrendite müsste man sehr viel Arbeit reinstecken und jedes Jahr die anfallenden Steuern mit dem eingehenden Cashflow abgelten. Bei der längsten Periode könnte es sogar sein, dass am Ende Anteile verkauft werden müssten, um eine Vergleichbarkeit der Renditen zu erreichen.

Ein anderer Weg wäre die Renditen der Lebensversicherungen zu bereinigen; mit noch größerem Aufwand verbunden.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Swaps werden immer flat ohne Margen angegeben.

Danke! Werde das korrigieren.

 

Der Rest deiner Interpretation stimmt aus meiner Sicht, sodass dieser Swap die Erwartung an die 6M-EURIBOR Zinsen für die nächsten 10 Jahre darstellt. Ein Swappartner kauf bzw. verkauft den variablen Zahlungsstrom zu diesen Zinsen.

Danke, wenigstens was was stimmt. Ansonsten sind das ja nur alles "Hirngespinste". :lol:

 

Aufpassen sollte man, dass man die Werte der Mittlung der Vergangenheitswerte nicht mit den aktuellen verwechselt.

Stimmt. Ich denke man kann den Referenzins als eine Bond-Leiter bestehend aus 10-jährigen Bankanleihen von Banken bester Bonität interpretieren. Durch die Bondleiter hat man dann die Mittlung drin.

 

Zur Steuerbetrachtung der Alternativanlage:

Es sieht so aus, als ob du einfach von der jährlichen Rendite pauschal die Kapitalertragssteuer abziehst. Das verfälscht bei diesen Zeiträumen die Rendite jedoch zu stark, weshalb die Zahl nur ein grober Richtwert ist, falls das der Rechenweg war.

Für die genaue Nachtsteuerrendite müsste man sehr viel Arbeit rein stecken und jedes Jahr die anfallenden Steuern mit dem eingehenden Cashflow abgelten. Bei der längsten Periode könnte es sogar sein, dass am Ende Anteile verkauft werden müssten, um eine Vergleichbarkeit der Renditen zu erreichen.

Ein anderer Weg wäre die Renditen der Lebensversicherungen zu bereinigen; mit noch größerem Aufwand verbunden.

War mir bewusst. Aber ich habe keinen besseren (gangbaren) Weg gefunden. Zumal sich ja auch noch die gesetzlichen Gegebenheiten über die Zeit verändert haben. Nehmen wir einfach mal an, dass die jährlichen Ausschüttungen unter dem Sparerfreibetrag waren. Der historische Fonds-Sparplanrechner nimmt eh an, dass die Ausschüttungen der Fonds voll reinvestiert werden. In dem Fall der steuerfreien Reinvesititon der Ausschüttung wegen Sparerfreibetrag wäre die endfällige Besteuerung dann eine "Worst Case Abschätzung".

 

Na ja für die Zukunft ist das ja egal, weil dann keine Steuerfreiheit mehr existiert. Ich bestreite ja nicht, dass eine ordentliche steuerfreie KLV in der Vergangenheit sinnvoll gewesen sein kann. Ich bin ja sogar froh darüber, dass das Ergebnis so raus kommt, dass die 20- und 30-jährigen Laufzeiten etwas besser sind als die Fondsanlage nach Steuer. Ich habe ja selber so eine steuerfreie KLV mit hohem Rechnungszins hier rum liegen. :thumbsup:

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Kuju

Ganz ehrlich: Der ganze Vergleich hinkt von vorne bis hinten. In fast allen Versicherungsprodukten sind Risikokomponenten enthalten. Sei es z.B. die Todesfallabsicherung oder eine Langlebigkeitsabsicherung. Bei bestimmten Aussagen stellen sich mir alle Nackenhaare hoch:

 

Jetzt kann jeder für sich entscheiden, ob das gute Renditen sind und ob der Mehrwert, eine Todesfall bzw. Langlebigkeitsabsicherung zu haben, den wahrscheinlichen Renditeabschlag gegen ein marktbreites Renteninvest (ETF, Sparbrief-Leiter) wert ist.

Gehts noch? Die Versicherungen sollten sinnvollerweise so gewählt werden, dass bewusst Risiken versichert werden. Sonst sollte man schlicht keine Versicherung nutzen. Ein solcher Vergleich ist also ex ante sinnlos, wenn man nicht alles ausrechnet und vergleichbar macht.

Ein weiteres Problem habe ich mit den begrifflichen Ungenauigkeiten. Die Überschrift stellt kapitalbildende Versicherungen bezüglich ihrer Rendite in Frage. Danach redest du von KLV--> Kapitallebensversicherung (Mischung aus Todesfall- und Erlebensfallversicherung). Dieses Produkt wurde nur wegen der steuerlichen Vorteile oder aus Unwissenheit abgeschlossen. Ein solches Produkt (welches einen erheblichen Risikobeitrag beinhaltet) lässt sich ohne Rumrechnerei nicht mit einer sonstigen Nicht-Versicherungs-Geldanlage vergleichen.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Die Versicherungen sollten sinnvollerweise so gewählt werden, dass bewusst Risiken versichert werden. Sonst sollte man schlicht keine Versicherung nutzen.

Genau das möchte ich damit ausdrücken. Nichts anderes. Wenn das allen genau so bewusst ist wie Dir, bin ich ja froh. :thumbsup:

 

Ein weiteres Problem habe ich mit den begrifflichen Ungenauigkeiten. Die Überschrift stellt kapitalbildende Versicherungen bezüglich ihrer Rendite in Frage. Danach redest du von KLV--> Kapitallebensversicherung

Ist eine KLV keine kapital bildende Versicherung? Oder was willst Du sagen?

 

Im unteren Teil mit dem Vergleich der Zukunftsprognosen aus der Assekuranta-Studie gegen den Referenzzins, ist eine Rentenversicherung das Vergleichsvehikel. In der Assekuranta-Studie kann man auch finden, dass sich die Renditen von KVs und RVs nicht signifikant unterscheiden. Das geht 1-2 Zehntel-% hin und her.

 

Meiner Meinung nach sollte man auch bei kapital bildenden RVs überlegen, ob man WIRKLICH ein Risiko absichern möchte oder nicht doch einfach nur Geld anlegen.

 

Wenn man eh genug Einkommen und/oder Rentenanwartschaft und/oder bAV und/oder Vermögen hat, braucht man auch keine RV. Es gibt kein Risiko abzusichern und bzgl. der Ablaufrendite wird man wahrscheinlich bei 80 von 100 Leben, die man hypothetisch hat, gegen die Versicherung verlieren. Keine Ahnung wo die Quote liegt. Aber irgendwo in der Gegend wird das wohl sein, so konservativ, wie die Versicherungen kalkulieren.

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polydeikes

Grad mal nachgerechnet, letzter 2013er Schnapper. Tarifgeneration 2003, Ablauf 2019, Rechnungszins 3,25 %. Rendite bei "nur" Rechnungszins" auf Kaufpreis ohne weitere Einzahlung, 4,37 % p.a.. FK Kosten, eff. 2,94 % p.a., FK Anteil rd. 90 %.

 

EK-Rendite effektiv, rd. 14 % p.a.. Jetzt zeig mir den Fonds mit der garantierten Rendite bitte, danke ...

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Schwaben-Sparer

Grad mal nachgerechnet, letzter 2013er Schnapper. Tarifgeneration 2003, Ablauf 2019, Rechnungszins 3,25 %. Rendite bei "nur" Rechnungszins" auf Kaufpreis ohne weitere Einzahlung, 4,37 % p.a.. FK Kosten, eff. 2,94 % p.a., FK Anteil rd. 90 %.

 

EK-Rendite effektiv, rd. 14 % p.a.. Jetzt zeig mir den Fonds mit der garantierten Rendite bitte, danke ...

 

Und wo kauft man solche Meeresfische aus der Gruppe der Barschverwandten?

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polydeikes

Da wo sie verkauft werden, im Haifischbecken, vor den Haifischen.

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Der Vergleich ist in der Form meines Erachtens wenig sinnvoll, da die Vergangenheitsentwicklung nicht fortschreibbar ist. Ein Fonds enthält immer auch die tagesaktuelle Kursentwicklung von Anleihen während bei Versicherungen diese bekanntlich als Bewertungsreserven nicht vollständig auf die bisherige Rendite verteilt werden. In der Phase des Zinsabstiegs war daher der Rentenfonds natürlich im Vorteil. Sollten die Zinsen jetzt mal fünf Jahre gleich niedrig bleiben, wird dagegen die Versicherung besser als der Fonds abschneiden, weil ja noch alte Kursgewinne, also nichtzugeteilte Bewertungsreserven vorhanden sind und man daher noch höhere Zinsen verteilen kann.

 

Die Entwicklung war und ist für einen statistischen Vergleich daher viel zu szenarioabhängig, insbesondere wenn man nur ein oder zwei Dekade(n) untersucht. Statt aus der viel zu kleinen Statistikprobe zu lernen sollte man daher überlegen, in welchen Zinszukunftsszenarien welche Entwicklungen stattfinden werden.

 

Unabhängig von der Renditefrage zu Laufzeitende ist auch die Frage der Rendite bei vorzeitiger Kündigung nicht zu ignorieren, schließlich halten sehr viele Kunden ihre Versicherung nicht bis zum Ende durch. Gleichzeitig kann aber auch ein Langläufer enthaltener Staatsanleihenfonds nach 5 Jahren noch im Minus stehen (bei einem signifikanten Zinsanstieg, weil dann der Kurswert sinkt). Also auch hier wieder: Szenarioabhängigkeit.

 

Bei frühem Ausstieg hat man bei Versicherungen einen Verlust quasi sicher (wegen der Gebühren), bei Anleihen ist er auch alles andere als auszuschließen. Und nicht vergessen sei der Hinweis, dass sowohl Versicherungen und Anleihefonds langfristig eine eher geringe Rendite abwerfen. Meiner (bekannten) Meinung nach sind daher beide Produkte klar im Nachteil gegenüber eigenkapitalbasierenden Anlageformen, insbesondere Aktien, aber auch Immobilien. Nicht völlig ignorieren sollte man auch, dass Versicherungen und Anleihefonds beide wertlos werden können, falls die Währungen schlappmachen - wie man aus vergangenen Währungsreformen lernen kann.

 

Wie dem auch sei: Der hier versuchte vergangenheitsbasierende Vergleich ist nicht zielführend zur Anlageentscheidungsfindung solange man sich nicht für ein sehr konkretes Zukunftsszenario entscheiden kann.

 

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Der Vergleich ist in der Form meines Erachtens wenig sinnvoll, da die Vergangenheitsentwicklung nicht fortschreibbar ist.

Im Kern sicher richtig. Aber wenn Du das so siehst, kannst Du die Hälfte der Posts in diesem Forum wegwerfen. Du hast Dich letztens auch nach der Jahresrendite von Fairr erkundigt und boll und ich haben die Rendite der DWS TopRente der letzten 15 Jahre berechnet. Alles nicht relevant? Ich denke das ist ein wenig zu theoretisch gedacht. Es gibt immer auch Dinge, wie z.B. Unterschiede bei den Kosten oder der steuerlichen Behandlung oder die Marktrendite, die sich auch aus der Vergangenheit fort schrieben lassen.

 

Ein Fonds enthält immer auch die tagesaktuelle Kursentwicklung von Anleihen während bei Versicherungen diese bekanntlich als Bewertungsreserven nicht vollständig auf die bisherige Rendite verteilt werden. In der Phase des Zinsabstiegs war daher der Rentenfonds natürlich im Vorteil. Sollten die Zinsen jetzt mal fünf Jahre gleich niedrig bleiben, wird dagegen die Versicherung besser als der Fonds abschneiden, weil ja noch alte Kursgewinne, also nicht zugeteilte Bewertungsreserven vorhanden sind und man daher noch höhere Zinsen verteilen kann.

Aus Anlegersicht sind Fonds genau so wie LVen eine Blackbox. Es gibt einen Input (Einzahlung) und einen Output (Auszahlung). Ob dann die Versicherung etwas mittelt der der Fonds einen AA verlangt oder was auch immer ist bei einer solchen Input/Output Betrachtung ja nicht relevant. Am Ende zählt für einen Anleger, der über die obigen Perioden investiert war, was dabei raus kommt und nicht wie viel die Versicherung noch gebunkert hat, wenn der Anleger ausscheidet. Eine LV ist am Ende (Versicherung außen vor) aus Geldanlegersicht auch nur ein "Fonds".

 

Im Deka-Thread hatten polydeikes und ich ja schon diskutiert, dass die Versicherungen die Kursgewinne (Stillen Reserven) nicht mehr ausschütten sondern zum Aufbau der ZZR verwenden. Da sieht der Neuanleger nichts mehr von auf absehbare Zeit. Vielleicht noch eher der Altanleger mit den 4% Rechnungszins. :P

 

Wenn ich nicht die Lust total verliere über die Zeit, werden ich bei der nächsten Assekuranta Studie wieder die neuen Werte vergleichen. Mal sehen ob irgendwann der positive Effekt für die Versicherung aus der Mittlung eintritt. Ich würde um 50€ Spende an das Forum wetten, dass das nie zu sehen sein wird. :P

 

Die Entwicklung war und ist für einen statistischen Vergleich daher viel zu szenarioabhängig, insbesondere wenn man nur ein oder zwei Dekade(n) untersucht. Statt aus der viel zu kleinen Statistikprobe ...

Es sind 3 Zeiträume über bis zu 3 Dekaden. Aber klar, wenn Chemstudent noch hier wäre, würde er sagen: "Rollende Perioden muddu nehmen!". Gut bei Assekuranta sind die Werte von 2009-2014 drin, jeweils für die 3 Perioden. Wenn ich mal vieeel Zeit habe, kann ich ja die Fondsrenditen für alle Perioden und Zeiträume zusammenstellen. Aber wird dabei was anderes raus kommen? Ich denke nein!

 

zu lernen sollte man daher überlegen, in welchen Zinszukunftsszenarien welche Entwicklungen stattfinden werden.

Stay tuned. Ich bin ja noch nicht am Ende.

 

Schritt 1: Vergangenheitsrenditen anschauen

Schritt 2: Welche Kennrgröße eignet sich am besten zur Prognose der laufenden Verzinsung und der Beitragsrendite? Der Referenzzins zur Berechnung der ZZR!

Schritt 3: Wie sehen die Zukunftsprognosen aus?

 

Schritt 3 fehlt noch. Allerdings kann der "geneigte Leser" ja einfach mal die Assekuranta-Studie öffnen. Da sind mehrere Szenarien drin: Eines mit einem sprunghaften Zinsanstieg noch dieses Jahr, eines mit dauerhaft niedrigen Zinsen auf jetzigem Niveau (japanische Verhältnisse) und 2 dazwischen. ALLE sehen ziemlich bescheiden aus, was die Prognose der laufenden Verzinsungen betrifft.

 

Schau doch einfach mal da rein! Ich habe frühestens am Wochenende wieder Zeit für lange Recherchen und Posts.

 

Unabhängig von der Renditefrage zu Laufzeitende ist auch die Frage der Rendite bei vorzeitiger Kündigung nicht zu ignorieren, schließlich halten sehr viele Kunden ihre Versicherung nicht bis zum Ende durch. Gleichzeitig kann aber auch ein Langläufer enthaltener Staatsanleihenfonds nach 5 Jahren noch im Minus stehen (bei einem signifikanten Zinsanstieg, weil dann der Kurswert sinkt). Also auch hier wieder: Szenarioabhängigkeit. Bei frühem Ausstieg hat man bei Versicherungen einen Verlust quasi sicher (wegen der Gebühren), bei Anleihen ist er auch alles andere als auszuschließen.

Bei einer langfristigen Anlage früh wieder aus zusteigen, kann immer zu einem Desaster führen, ob das nun eine Versicherung, ein Rentendfonds mit langer Duration oder - Dein Favorite - ein Aktienfonds ist. Ich verstehe nicht, was Du mit diesem Argument sagen willst? Und was ist schlimm an der Szenarioabhängigkeit, wenn beide Alternativen in allen Szenarien über den gleichen Zeitraum gehen?

 

Und nicht vergessen sei der Hinweis, dass sowohl Versicherungen und Anleihefonds langfristig eine eher geringe Rendite abwerfen. Meiner (bekannten) Meinung nach sind daher beide Produkte klar im Nachteil gegenüber eigenkapitalbasierenden Anlageformen, insbesondere Aktien, aber auch Immobilien. Nicht völlig ignorieren sollte man auch, dass Versicherungen und Anleihefonds beide wertlos werden können, falls die Währungen schlappmachen - wie man aus vergangenen Währungsreformen lernen kann.

Und was war der Wert von deutschen Aktien nach dem 2. WK, wo alles Eigenkapital zerbombt und der Cash nichts mehr Wert war?

 

Also Deine letzten beiden Argumente finde ich jetzt nicht zielführend. Was will man denn mit solchen Killerargumenten anfangen? Ist eh alles egal, weil eh verloren beim großen Crash? Oder ist eh alles Käse, nur Gold hilft im beim Weltuntergang?

 

... solange man sich nicht für ein sehr konkretes Zukunftsszenario entscheiden kann.

Wie geschrieben. Ich schreibe noch was dazu aber schau einfach mal in die Studie rein. Da sind schön leicht verständliche und absolut Augen öffnende Charts drin.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Wenn man davon ausgeht, dass der Referenzzins ein recht guter Proxy für die Beitragsrendite einer kapital bildenden Versicherung ist, könnte man den ja auch für die Prognose der Ablaufrenditen solcher Versicherungen benutzen, wenn man ein bestimmtes Zinsszenario annimmt.

 

Ich würde das ganz gerne mal ausprobieren, um aber den Ansatz zu "kalibrieren" bzw. zu überprüfen, braucht man die Basisdaten (den 10-Jahres-Euro-Swap-Satz) ziemlich lange zurück. Wenn ich die Rechnung für eine 2014 abgelaufene 12-jährige LV machten wollte, bräuchte ich die Swap-Daten (oder eine vergleichbare Approximation) bis 1994 zurück. Bisher habe ich da noch keine geeignete Datenquelle gefunden. das, was ich finden konnte, ging bis maximal Anfang der 00er zurück.

 

OK, auf dieser Suche bin ich auf diesen recht interessanten Artikel eines anderen Versicherungsmaklers gestoßen. Er verfolgt natürlich auch eigene Interessen (Verkauf von speziell an wohlhabende Kunden angepasste Fondsgebundene LV), trotzdem finde ich den Artikel zur Bedeutung der ZZR für Neuanlager in Lebens- und Rentenversicherungen recht einleuchtend und informativ:

 

Zinszusatzreserve führt zu Zweiklassengesellschaft bei Lebensversicherungen

 

Seine Schlussfolgerung:

 

Meiden Sie das Kollektiv

 

... natürlicher dann aber auch: Kauf was bei mir! :P

 

Trotzdem hat er im Grundprinzip m.E. Recht: Sobald die ZZR erhöht wird, senkt das den Überschuss in dem Jahr und das Geld ist (vorerst) zur Bedienung der Altgarantien in den Deckungsstock gewandert. Für den Altanleger mit hohem Rechnungszins ist diese Verringerung des Überschusses egal. Er bekommt, eh davon nichts mehr ab sondern nur noch seinen garantierten Rechnungszins (Überschuss < Rechnungszins des Altanlegers). Für den Neuanlger mit Mini-Rechnungszins ist das aber ärgerlich. Da verringert eine Nachdeckung durch die ZZR die laufende Verzinsung. Das Geld ist sozusagen für die Altanleger mit höheren Rechnungszinsen "vorreserviert". Mann sollte einzig noch zufügen, dass in dem Falle, dass die Zinsen schnell genug wieder steigen und die erhöhte Deckungsrückstellung durch die ZZR wieder aufgelöst und an alle Anleger (Alt- wie Neu-) gleichmäßig ausgeschüttet werden würde. Das würde dann über erhöhte Überschussbeteiligungen im Jahr der Reduktion der Deckungsrückstellung erfolgen. Die Frage, ab wann das Geld aber endgültig weg ist, erschließt sich mir leider noch nicht ganz, weil das irgendwie alles so "scheibchenweise" passiert.

 

Sein Konzept mit der "Private Insurance" ist schon ganz witzig: über individueller gestaltete Versicherungsverträge in fondsgebundene LVs, also ohne "Kollektivzwang", kann man wohl Kapital, das später mal vererbt werden soll, steuerfrei ansammeln und anlegen. Beim Tod des Versicherten erhalten dann die Erben das angesammelte Vermögen, ohne dass darauf jemals Kapitalertragssteuer angefallen wäre. Die Freibeträge für die Erbschaftssteuer liegen ja bei nahen Verwandten vergleichsweise hoch. Witzige Idee. Grundsätzlich bin ich da aber, wie bei den meisten Versicherungen, auch hier skeptisch. Was weiß man schon, was genau die Rechtslage in 20, 30 oder 40 Jahren ist?

 

Mir fällt gerade auf, dass ich, ohne es zu wissen, ja sogar selber so eine "tolle" fondsgebundene in Indexfonds investierende "Private Insurance" seit vielen Jahren habe. Ist mir nur heute erst bewusst geworden. :D

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Ich würde das ganz gerne mal ausprobieren, um aber den Ansatz zu "kalibrieren" bzw. zu überprüfen, braucht man die Basisdaten (den 10-Jahres-Euro-Swap-Satz) ziemlich lange zurück. Wenn ich die Rechnung für eine 2014 abgelaufene 12-jährige LV machten wollte, bräuchte ich die Swap-Daten (oder eine vergleichbare Approximation) bis 1994 zurück. Bisher habe ich da noch keine geeignete Datenquelle gefunden.

OK, hier ist vielleicht was geeignetes:

 

Long-term interest rate for convergence purposes - 10 years maturity, denominated in Euro - Germany

 

post-1601-0-78306000-1455290515_thumb.png

 

Mal abgespeichert. Vielleicht habe ich ja mal Zeit ein wenig "Datamining" damit zu betreiben. Es ist schon erstaunlich, wie kontinuierlich die Zinsen seit 1993 gefallen sind.

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Der Vergleich ist in der Form meines Erachtens wenig sinnvoll, da die Vergangenheitsentwicklung nicht fortschreibbar ist.

Im Kern sicher richtig. Aber wenn Du das so siehst, kannst Du die Hälfte der Posts in diesem Forum wegwerfen. Du hast Dich letztens auch nach der Jahresrendite von Fairr erkundigt und boll und ich haben die Rendite der DWS TopRente der letzten 15 Jahre berechnet. Alles nicht relevant? Ich denke das ist ein wenig zu theoretisch gedacht. Es gibt immer auch Dinge, wie z.B. Unterschiede bei den Kosten oder der steuerlichen Behandlung oder die Marktrendite, die sich auch aus der Vergangenheit fort schrieben lassen.

Schon, die Vergangenheitsrendite ist an sich durchaus eine relevante Vergleichsziffer. Nur kann man Versicherungen und Fonds aufgrund der Renditeverzögerungseffekte der KV im gleichen Zeitraum nicht gut vergleichbar, solange die Zinssätze zu Beginn und Ende des Invtervalls deutlich unterschiedlich sind. Das ist hier wohl zweifellos der Fall.

 

Im Deka-Thread hatten polydeikes und ich ja schon diskutiert, dass die Versicherungen die Kursgewinne (Stillen Reserven) nicht mehr ausschütten sondern zum Aufbau der ZZR verwenden. Da sieht der Neuanleger nichts mehr von auf absehbare Zeit. Vielleicht noch eher der Altanleger mit den 4% Rechnungszins. :P

Zum unberücksichtigten Vorteil der Versicherungen: Das trifft meinen Punkt: Genau so ist es. Das heißt, dass die Altanleger eben noch nachgelagert eine Rendite bekommen können, die über den in der nächsten Periode eigentlich erwirtschafteten Zinsen (wenn sie einen hohen Garantiezins haben) liegen kann. Dieser Restvorteil der Altanleger als "verzögerte Rendite" kommt aber in der vergangenheitsbasierten Betrachtung überhaupt nicht vor. Kann er auch nur schwerlich, da er von der Restlaufzeit der Garantiezinsen abhängt. Und da dieser spätere Vorteil auf Kosten der bisherigen Rendite ging (unter anderem durch Bewertungsreserven, die dem Vergleichsanleihefonds im Gegensatz zur Versicherung voll zuflossen, gleichsam durch die ZZR; faktisch "lagern" die Bewertungsreserven weitgehend in der ZZR), ist quasi klar, dass Versicherungskunden bisher im Nachteil waren. Interessant wird, ob dieser für die Altkunden wieder ausgeglichen werden kann, immerhin enthält die ZZR schon 30 Mrd Euro.

 

Die Entwicklung war und ist für einen statistischen Vergleich daher viel zu szenarioabhängig, insbesondere wenn man nur ein oder zwei Dekade(n) untersucht. Statt aus der viel zu kleinen Statistikprobe ...

Es sind 3 Zeiträume über bis zu 3 Dekaden. Aber klar, wenn Chemstudent noch hier wäre, würde er sagen: "Rollende Perioden muddu nehmen!". Gut bei Assekuranta sind die Werte von 2009-2014 drin, jeweils für die 3 Perioden. Wenn ich mal vieeel Zeit habe, kann ich ja die Fondsrenditen für alle Perioden und Zeiträume zusammenstellen. Aber wird dabei was anderes raus kommen? Ich denke nein!

Rollende Perioden wären ein großer Schritt in die (statistisch) richtige Richtung. Aber auch das würde nur funktionieren, wenn die Zinshöhen der Intervallgrenzen zumindest im Durchschnitt ähnlich hoch wären.

 

Übrigens, bevor ich Versicherungen hier zu sehr in Schutz nehme: :lol:

 

Zum unberücksichtigten Nachteil der Versicherungen: Man muss auch in Frage stellen, inwiefern Risikoüberschüsse in einem Vergleich überhaupt als Rendite der Versicherungen anerkannt werden sollten.Ich meine: nicht!

 

An einem Beispiel wird das klar (die Zahlen sind aus der Luft gegriffen, aber es wird gut daran deutlich):

Ein Anleger hat 120 Euro bei seiner KV angelegt. Davon flossen 10 Euro in Kosten und weitere 10 Euro in die Risikoabsicherung. Nur die restlichen 100 Euro werden verzinst, nämlich der Sparanteil. Auf ihn werden Rechnungszins und Überschüsse verteilt. Die Überschüsse entstehen aber nur teilweise in diesem Sparanteil. Wesentliche Teile des Überschusses entstehen bekanntlich auch als "Cashback" aus Kostenersparnissen und der Risikoabsicherung.

 

Wenn man jetzt rechnet, dass man 3 Euro "Zinsen" (Garantiezins und ausgezahlter Zinsüberschussanteil) aus der eigentlichen Geldanlage erhält, und je 0,1 weitere Euro aus Risiko- und Kostenüberschüssen, erhält man insgesamt 3,2 Euro. Die Versicherung schmückt sich nun mit einem Gesamtzins von 3,2 / 100 = 3,2 %.

Für realistische Zinswerte müsste man aber entweder 3,2 / 120 rechnen (dann hat man Gesamtverzinsung / Gesamtanlage) oder 3 / 100 (dann betrachtet man nur den Anlageteil). Wenn man jedoch 3,2 / 100 rechnet, muss man nur Kosten und Risiken zunächst möglichst hoch ansetzen, um später selbstverständlich viel wieder zurückzahlen zu können (neben einem "netten" Eigenbehalt von mind. 10% der Versicherung).

 

Verdoppelt man Kosten und Riskoabzug im Beispiel also, so würde der Anleger für die gleiche Risikoabsicherung 140 Euro einzahlen müssen. Er würde dann weiterhin 3 Euro "Zinsen" (s.o.) erhalten, ihm könnten wegen der viel zu hoch kalkulierten Kosten aber bspw. je 0,5 Euro p.a. an Risiko- und Kostenüberschüssen ausgezahlt werden. Der Versicherer würde sich nun mit einer Gesamtrendite von 4% rühmen. Hier erkennt man gut, wie sinnlos es ist, alle Überschüsse einzubeziehen, aber dann nur den Sparanteil als Nenner des Renditebruches zu verwenden.

 

Realistisch würde man rechnen müssen: 4 / 140 (dann hat man Gesamtverzinsung / Gesamtanlage) oder wiederum 3 / 100 (dann betrachtet man nur den Anlageteil) - bei letzterem Vorgehen ist die Rendite natürlich gleichgeblieben.

 

Deutlich wird, dass der "Gesamtverzinsungssatz", den die Versicherer angeben, unrealistische Schönfärberei ist. Gemäß den Assekurata-Papieren betrugen diese herauszurechnenden Überschüsse in den letzten Jahren 0,05 bis 0,06 Prozent. Für eine saubere Berechnung sollte man diesen Teil von der Vergleichsrendite zum Nachteil der Versicherungsrendite abziehen.

 

Unabhängig davon gilt aber wie beschrieben, dass zum Vorteil der Versicherungsrendite auch die "verzögerte Rendite" im Niedrigzinsumfeld ebenfalls berücksichtgt werden müsste.

 

.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Im Deka-Thread hatten polydeikes und ich ja schon diskutiert, dass die Versicherungen die Kursgewinne (Stillen Reserven) nicht mehr ausschütten sondern zum Aufbau der ZZR verwenden. Da sieht der Neuanleger nichts mehr von auf absehbare Zeit. Vielleicht noch eher der Altanleger mit den 4% Rechnungszins. :P

Zum unberücksichtigten Vorteil der Versicherungen: Das trifft meinen Punkt: Genau so ist es. Das heißt, dass die Altanleger eben noch nachgelagert eine Rendite bekommen können, die über den in der nächsten Periode eigentlich erwirtschafteten Zinsen (wenn sie einen hohen Garantiezins haben) liegen kann. Dieser Restvorteil der Altanleger als "verzögerte Rendite" kommt aber in der vergangenheitsbasierten Betrachtung überhaupt nicht vor. Kann er auch nur schwerlich, da er von der Restlaufzeit der Garantiezinsen abhängt. Und da dieser spätere Vorteil auf Kosten der bisherigen Rendite ging (unter anderem durch Bewertungsreserven, die dem Vergleichsanleihefonds im Gegensatz zur Versicherung voll zuflossen, gleichsam durch die ZZR; faktisch "lagern" die Bewertungsreserven weitgehend in der ZZR), ist quasi klar, dass Versicherungskunden bisher im Nachteil waren. Interessant wird, ob dieser für die Altkunden wieder ausgeglichen werden kann, immerhin enthält die ZZR schon 30 Mrd Euro.

OK, ich hatte nicht verstanden, dass Du mit "nachgelagerter Rendite" das Thema Rechnungszinsgarantie meintest. Ich dachte Du beziehst Dich auf die Renditemittlung der der LVs/RVs im Allgemeinen. Da hast Du recht. Für die derzeitige "Nichtlinearität", sprich den eigentlich für die derzeitige Zinssituation zu hohen Garantiezins, gilt dieser Vergleich nur sehr eingeschränkt. Das hoffe ich zumindest aus Eigeninteresse. Allerdings habe ich mir im Zuge der Diskussionen der letzten Tage meine KLV mit 4% Rechnungszins nochmal genauer angeschaut. Konkret meine ich die letzte Standmitteilung. Momentan beschleicht mich der Eindruck, dass die Versicherungen keine Versicherungen wären, wenn sie sich das Geld nicht an anderer Stelle wieder zurück holen würden. Ich habe aber eine Idee, wie ich u.U. Gegensteuern könnte. Zu der Idee äußere ich mich aber erst, wenn ich bei der Versicherung angerufen, zusätzliche Daten angefordert und Excel ein wenig gequält habe. Sonst steht nur wieder der Vorwurf der Inkompetenz im Raum. :D

 

Grundsätzlich denke ich, dass das Thema kapital bildenden Versicherungen mit hohem Rechnungszins hier im Forum schon einen eigenen Thread wert wäre. Na mal sehen, je nachdem, was meine Versicherung mir auf meine Anfrage hin so mitteilt, eröffne ich nochmal einen Extra-Thread zu dem Thema.

 

Für die untersuchten Vergangenheitszeiträume sollte die derzeitige "Anomalie" aber nur ganz geringe Auswirkungen gehabt haben. Die ZZR gibt es ja erst seit ein paar Jahren.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Habe mich jetzt mal ein wenig durch die Zeitreihen gewühlt. Das nachfolgende Chart zeigt folgendes:

 

- die Ablaufrendite 12-jähriger Lebensversicherungen (Ich habe über den ganzen Zeitraum leider keinen einheitlichen Datenlieferanten finden können. Ich habe bis 2008 MAP und danach Assekuranta verwendet. Leider stimmen deren Berechnungen nicht 100%ig überein. Der Trend ist aber OK.)

- die über 10 Jahre gemittelte Rendite deutscher Staatsanleihen (Datenquelle von hier)

- der Referenzzins zur ZZR-Berechnung ... allerdings um 1 Jahr verschoben (sprich der Referenzzinssatz für 2015 ist im Chart 2014 aufgetragen)

 

post-1601-0-29583300-1455491845_thumb.jpg

 

Man sieht eine recht gute Übereinstimmung. Nicht perfekt aber der Trend kommt klar raus. Warum man den Referenzzinssatz 1 Jahr verschieben muss, ist mir nicht klar. War eher eine heuristische Vorgehensweise. :D

 

Man kann schlussfolgern, dass die über 10 Jahre gemittelte Rendite 10 jähriger deutscher Staatsanleihen recht gut mit der Ablaufleistung einer über 12 Jahre laufenden LV korreliert. Für den Referenzzins gibt es leider noch nicht so eine lange Historie. Es schaut aber danach aus, dass die durchschnittliche Ablaufleistung einer LV mit 12 Jahren Laufzeit in etwa durch den Referenzzinssatzes des Folgejahres approximiert werden kann.

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