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TH - TiAge

Altersabsicherung auf dem Prüfstand

Empfohlene Beiträge

TH - TiAge

Hallo zusammen,

 

ich wollte zu Beginn des neuen Jahres klar Schiff mit all meinen Versicherungen und anderen Finanzausgaben machen. Das ist mir mit allem bis auf die Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsversicherung geglückt. Hier könnte ich etwas Hilfe bzw. Rat gebrauchen. Ich habe auch hier im Forum gesucht und gelesen. Falls mir was entgangen sein sollte, wäre ein Link auch super :)

Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

28, single, nein, 2055

 

Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

angestellt, 50k, 700€

 

mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

bisher 200€

Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

risikobereit (Nachdem ich mit der Arbeit nicht mehr dazu komme ständig die Aktienkurse zu beobachten, habe ich festgestellt, dass mir das Ganze nicht wirklich viel ausmacht.)

 

bisherige Risikovorsorge Personen und Sachversicherungen im Überblick

BU, fondsgebundene Rentenversicherung und ETF Riester s.u. (Haftpflicht, Pflegeversicherung, Rechtschutz, Krankenhauszusatzversicherung vorhanden)

Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

Einzelperson

 

bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

Habe mir gefühlt sehr viel aufschwatzen lassen.

 

 

Zum chronologischen Hergang, wie ich mit den jetzt bestehenden Versicherungen geendet bin:

 

Ich wollte mir 2012 vor der Umstellung auf die Unisex-Tarife noch eine BU-Versicherung zu legen. Allerdings hat der Abschluss länger gedauert, sodass dies erst im Sommer 2013 bei der Stuttgarter geschehen ist. Dafür habe ich aber noch eine fondsgebundene Rentenversicherung bei der LV1871 mit dem Mindestbetrag von 30€ abgeschlossen um mir die vermeintlichen Vorteilen vor Umstellung auf Unisex zu sichern. Bin mir nicht sicher, ob das nicht nur ein Griff ins Klo war. Als Bürosesselpupser kann mir im Beruf eigentlich nichts passieren (viel eher dann in meiner Freizeit, aber selbst da ist es unwahrscheinlich). Das schlimmste was hier in den letzten 20 Jahren im Büro passiert ist, war ein Hitzeschlag bei den Sommerrekordtemperaturen.

 

Letztendlich habe ich verganges Jahr, nachdem ich hier immer wieder gelesen habe, dass man vor dem "Spekulieren" eine sichere Altersvorsorge haben sollte, auch noch einen Riestervertrag abgeschlossen, wobei dieser auch ETFs verwendet. Ob dies so schlau war, kann ich gerade nicht abschätzen. In meinen Modellrechnungen, die ich damals gemacht habe, hatte es Sinn ergeben.

 

Der Plan in meinem Kopf war irgendwie, dass die fondsgebundene Rentenversicherung der LV1871 und der ETF-Riester eine Art Langlebigkeitsversicherung darstellen und ich das restliche Geld eigentlich selbst anlege und verwalte. Folgend noch die Übersicht der Konditionen der einzelnen Verträge. Falls ich hier irgendwelche wichtige Kennzahlen vergessen habe, kann ich diese gerne nachliefern :)

Fondsgebundene Rentenversicherung:

LV1871 - Performer Flex

Einzahlung monatlich 32,78€ (anfangs bei 30€, jetzt durch 3% Dynamik bei 32,78€)

Rentenfaktor 42,20€ pro 10.000€

garantierter Rentenfaktor 35,43€ pro 10.000€

 

Aktuelle Fondsaufteilung:

25% FR0010135103 Carmignac Patrimoine

30% FR0010148981 Carmignac Investissement

15% LU0260865158 Templeton Latin America

15% LU0229940001 Templeton Asian Growth

15% LU0309483435 DWS Vermögensmandat-Balance

 

Kannte mich damals noch kein Stück mit ETFs aus und würde daher auf ETFs umsteigen oder gibt der Versicherungsmantel hier irgendwelche Vorteile, die man nutzen kann? Bzw. ergibt die Versicherung überhaupt Sinn?

 

ETF Angebot der LV1871 (und %-Angaben, auf was ich umstellen würde): https://meinepolice.factsheetslive.com/downloads/Investmentwegweiser.pdf

100% XXLV00000223 iShares Core MSCI World UCITS ETF

0% IE00B53L3W79 iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF

0% DE0005933931 iShares Core DAX

 

BU-Versicherung:

Stuttgarter - Berufsunfähigkeitsversicherung nach Tarif 91

Dynamik in Höhe der Steigerung des Verbraucherpreisindexes (mindestens 2%, maximal 5%)

Einzahlung monatlich 51,59€

Jahresrente 12.000€

einmalige Wiedereingliederungshilfe 10.000€

Laufzeit bis 2052

Schlussüberschussbeteiligung

 

Aktuelle Fondsaufteilung:

15% GB0002769866 Threadneedle Latin America

15% GB0030932676 M&G Global Basics

20% LU0052474979 JPMorgan Funds - Pacific Equity

15% DE0008478116 FMM-Fonds

20% FR0010148981 Carmignac Investissement

15% FR0000292278 MAGELLAN C

 

Ich habe mich hier vom Versicherungsvertreter anhand Cost-Averaging auf monatliche Zahlung bringen lassen. Bei jährlicher würde es eine 4,8% Ermäßigung geben...

 

ETF Angebot der Stuttgarter(und %-Angaben, auf was ich umstellen würde): https://cloud.stuttgarter.de/public.php?service=files&t=e9f54175fecc177830449ca706521f3e&path=%2F01_Downloadcenter%20Leben%2F15_Sonstige&files=Fondsuniversum_4.3.001.pdf&download

 

0% DE0005933931 iShares Core DAX

0% IE00B53L3W79 iShares Core EURO STOXX 50

0% IE00B5BMR087 iShares Core S&P 500

30% IE00BKM4GZ66 iShares MSCI Emerging Markets IMI

0% DE000A1W2EK4 HSBC MSCI AC FAR EAST Ex Japan

70% IE00B4L5Y983 iShares Core MSCI World

0% LU0290355717 db x-trackers II iBoxx Sovereigns Eurozone

0% LU0378818131 db x-trackers II Global Sovereign

 

Das entspricht auch genau der Verteilung bei meinem ETF-Riester:

 

ETF-Riester:

Stuttgarter - performance-safe

Einzahlung jährlich 1946€

garantierte Mindestrente 01.05.2055: 239,06€ monatlich

garantiertes Kapital 01.05.2055: 77.840,00€

Garantierter Rentenfaktor steigt pro Jahr (2054: 24,21€ 2055: 24,60€ 2056: 25,00€ 2057: 25,42€ ...)

 

Fondsauswahl:

30% IE00BKM4GZ66 iShares MSCI Emerging Markets IMI

70% IE00B4L5Y983 iShares Core MSCI World

 

Hier frage ich mich gerade auch, ob ich nicht auf 100% EM umverteilen soll, wenn ich hier zumindest die Garantie habe, dass ich mindestens das wieder raus bekomme, was ich in den Riester eingezahlt habe...

 

 

Außerdem plagen mich mit den drei Versicherungen noch folgende Fragen:

 

  • Macht die fondsgebundene Rentenversicherung überhaupt Sinn oder zahle ich hier nur Gebühren, dass die mein Geld haben? Der Rentenfaktor erscheint mir relativ hoch, aber ich weiß nicht, wie ich das Angebot als Ganzes bewerten kann. Wie hoch sollte hier der monatliche Betrag sein?

  • Macht die BU eigentlich überhaupt Sinn, wenn ich theoretisch auch querschnittsgelähmt noch arbeiten könnte?

  • BU-Höhe von 12k im Jahr ist natürlich bei einer Berufsunfähigkeit zu gering. Was für eine Höhe ist sinnvoll? Aktuelles Nettoeinkommen abzüglich aller Werbungskosten?

  • Wenn alle drei Verträge auf ETFs bauen, die sich auch wieder in meinem Portfolio wiederfinden, ist das so okay? Oder habe ich hiermit das Aktienrisiko stark auf die eigentlich sichere Vorsorge ausgeweitet? Wie sollte es idealerweise aussehen?

 

Vielen Dank schon einmal an alle, die sich die Mühe gemacht haben den doch recht langen Text zu lesen und zu antworten :)

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Matthew Pryor

Ob die BU in der Theorie Sinn macht,wirst du wohl erst feststellen können, wenn aus der Theorie Praxis werden sollte. Ansonsten fallen mir nur 3 Anmerkungen ein: Tendenziell zu kurze Laufzeit, zu geringe Rentenhöhe, und mich würde interessieren, warum als Überschussbeteiligung nicht die Beitragsverrechnung gewählt wurde.

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TH - TiAge

Ob die BU in der Theorie Sinn macht,wirst du wohl erst feststellen können, wenn aus der Theorie Praxis werden sollte. Ansonsten fallen mir nur 3 Anmerkungen ein: Tendenziell zu kurze Laufzeit, zu geringe Rentenhöhe, und mich würde interessieren, warum als Überschussbeteiligung nicht die Beitragsverrechnung gewählt wurde.

 

Laufzeit:

Die BU läuft bis zum 65. statt 67. Lebensjahr, da die Versicherungen für 65 Jahre deutlich günstiger als die für 67 Jahre war und ich mich dann entschieden habe, den Differenzbetrag immer direkt in mein Depot zu stecken, sodass im Fall der BU zwischen 65. und 67. Lebensjahr davon gezehrt werden könnte.

 

Rentenhöhe:

Möchte ich erhöhen:

BU-Höhe von 12k im Jahr ist natürlich bei einer Berufsunfähigkeit zu gering. Was für eine Höhe ist sinnvoll? Aktuelles Nettoeinkommen abzüglich aller Werbungskosten?

 

Überschussbeteiligung:

Den Unterschied zwischen "Beitragsverrechnung und Anlage des Differenzbetrages in mein Depot" zu "Schlussüberschussbeteiligung" ist, dass ich den Effekt habe nicht jedes Jahr auf die Erträge Kapitalertragssteuer zahlen zu müssen, sondern nur einmal am Ende Steuern fällig werden. Ist das so richtig, oder habe ich was übersehen?

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Du musst wirklich fest davon ausgehen, nicht berufsunfähig im Sinne der Bedingungen werden zu können. Ansonsten solltest du dir die Frage stellen, wie hoch das Guthaben aus der Beitragsdifferenz ausfällt, wenn du bspw. in 3 Jahren berufsunfähig wirst. Das dürfte sich im 3-stelligen Bereich bewegen und davon wirst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine 2 Jahre überbrücken können. Zumal es bei der geringen Rentenhöhe schwierig werden dürfte, darüber hinaus signifikantes Vermögen aufbauen zu können. Nun denn.

Kapitalertragssteuer wird nicht fällig, da es sich um Leistungen aus einer Risikoversicherung handelt.

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TH - TiAge

Du musst wirklich fest davon ausgehen, nicht berufsunfähig im Sinne der Bedingungen werden zu können. Ansonsten solltest du dir die Frage stellen, wie hoch das Guthaben aus der Beitragsdifferenz ausfällt, wenn du bspw. in 3 Jahren berufsunfähig wirst. Das dürfte sich im 3-stelligen Bereich bewegen und davon wirst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine 2 Jahre überbrücken können. Zumal es bei der geringen Rentenhöhe schwierig werden dürfte, darüber hinaus signifikantes Vermögen aufbauen zu können. Nun denn.

Kapitalertragssteuer wird nicht fällig, da es sich um Leistungen aus einer Risikoversicherung handelt.

 

Okay, das heißt ich werde mich erstmal mit den Bedingungen auseinandersetzen um dann gegebenenfalls die Beitragshöhe für das Erhöhen der BU-Rente auf Nettogehalt abzüglich Werbungskosten bei der Stuttgarter anzufragen.

 

Außerdem muss ich die ganzen Kosten der LV1871 herausfinden um dann zu einem Ergebnis mit der fondsgebundenen Rentenversicherung zu kommen.

 

Ist die Kombination aus gleichen ETFs in Riester, fondgebundene Rentenversicherung, BU und Depot schlimm?

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Matthew Pryor

Fragen kostet nichts, allerdings kannst du deine Rentenhöhe nicht einfach beliebig nach oben anpassen. Das geht zum Einen über die vereinbarte Dynamik und damit eher schleichend, zum Anderen über die Nachversicherung. Die Stuttgarter bietet zwar auch eine ereignisunabhängige Nachversicherung an, die ist aber in deinem Fall (Abschluss 2013 und das damit gültige Bedingungswerk) auf eine maximale Erhöhung der Jahresrente um 3.000 € begrenzt. Zudem darf diese Option nur innerhalb der ersten 5 Versicherungsjahre ausgeübt werden, ich schätze also in deinem Fall noch zweimal. Das wären dann 18.000 € Jahresrente, so du es komplett ausreizt. Darüber hinaus wäre eine zusätzliche Erhöhung über eine ereignisabhängige Nachversicherung (Heirat, Geburt eines Kindes, signifikante Einkommenssteigerung...) denkbar. Ebenfalls mit dieser vergleichsweise starken Limitierung und eben auch nur bei Eintritt eines der definierten Ereignisse möglich. Zudem behält sich die Stuttgarter das Recht einer erneuten Risikoprüfung vor.

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cuibono

Ob eine BU Sinn macht oder nicht liegt an deiner eigenen Einschätzung und Akzeptanz von Lebensrisiken. Da wurde auch schon mehr als genug in diesem Thread und in anderen erzählt. Siehe auch den hier

 

 

Für mich selbst ist eine BU nicht geeignet. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. whistling.gif

 

Du investierst all deine Geld in irgendwelche Fonds und Programme und hast keine Kontrolle darüber. Ist halt eine Frage der Lebenseinstellung. happy.gif

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thimplicity
· bearbeitet von thimplicity
Link gefunden
Am 2/25/2016 um 19:44 schrieb TH - TiAge:

 

Meine Frau hat auch eine Police bei der Stuttgarter. Leider kann ich die Datei nicht herunterladen. Hast du Sie zufaellig noch gespeichert?

 

Danke und viele Gruesse

 

*edit:* Habe ein bisschen mit dem Link rumgespielt und im Ordner habe ich dann die Datei gefunden, sie heisst jetzt nur anders:

https://cloud.stuttgarter.de/public.php?service=files&t=e9f54175fecc177830449ca706521f3e&path=%2F01_Downloadcenter Leben%2F15_Sonstige&files=Stuttgarter_Fondsuniversum_ab_TG_2012.pdf&download

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Studi24
Am 26.2.2016 um 01:44 schrieb TH - TiAge:

Hallo zusammen,

 

ich wollte zu Beginn des neuen Jahres klar Schiff mit all meinen Versicherungen und anderen Finanzausgaben machen. Das ist mir mit allem bis auf die Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsversicherung geglückt. Hier könnte ich etwas Hilfe bzw. Rat gebrauchen. Ich habe auch hier im Forum gesucht und gelesen. Falls mir was entgangen sein sollte, wäre ein Link auch super :)

Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

28, single, nein, 2055

 

Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

angestellt, 50k, 700€

 

mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

bisher 200€

Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

risikobereit (Nachdem ich mit der Arbeit nicht mehr dazu komme ständig die Aktienkurse zu beobachten, habe ich festgestellt, dass mir das Ganze nicht wirklich viel ausmacht.)

 

bisherige Risikovorsorge Personen und Sachversicherungen im Überblick

BU, fondsgebundene Rentenversicherung und ETF Riester s.u. (Haftpflicht, Pflegeversicherung, Rechtschutz, Krankenhauszusatzversicherung vorhanden)

Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

Einzelperson

 

bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

Habe mir gefühlt sehr viel aufschwatzen lassen.

 

 

Zum chronologischen Hergang, wie ich mit den jetzt bestehenden Versicherungen geendet bin:

 

Ich wollte mir 2012 vor der Umstellung auf die Unisex-Tarife noch eine BU-Versicherung zu legen. Allerdings hat der Abschluss länger gedauert, sodass dies erst im Sommer 2013 bei der Stuttgarter geschehen ist. Dafür habe ich aber noch eine fondsgebundene Rentenversicherung bei der LV1871 mit dem Mindestbetrag von 30€ abgeschlossen um mir die vermeintlichen Vorteilen vor Umstellung auf Unisex zu sichern. Bin mir nicht sicher, ob das nicht nur ein Griff ins Klo war. Als Bürosesselpupser kann mir im Beruf eigentlich nichts passieren (viel eher dann in meiner Freizeit, aber selbst da ist es unwahrscheinlich). Das schlimmste was hier in den letzten 20 Jahren im Büro passiert ist, war ein Hitzeschlag bei den Sommerrekordtemperaturen.

 

Letztendlich habe ich verganges Jahr, nachdem ich hier immer wieder gelesen habe, dass man vor dem "Spekulieren" eine sichere Altersvorsorge haben sollte, auch noch einen Riestervertrag abgeschlossen, wobei dieser auch ETFs verwendet. Ob dies so schlau war, kann ich gerade nicht abschätzen. In meinen Modellrechnungen, die ich damals gemacht habe, hatte es Sinn ergeben.

 

Der Plan in meinem Kopf war irgendwie, dass die fondsgebundene Rentenversicherung der LV1871 und der ETF-Riester eine Art Langlebigkeitsversicherung darstellen und ich das restliche Geld eigentlich selbst anlege und verwalte. Folgend noch die Übersicht der Konditionen der einzelnen Verträge. Falls ich hier irgendwelche wichtige Kennzahlen vergessen habe, kann ich diese gerne nachliefern :)

Fondsgebundene Rentenversicherung:

LV1871 - Performer Flex

Einzahlung monatlich 32,78€ (anfangs bei 30€, jetzt durch 3% Dynamik bei 32,78€)

Rentenfaktor 42,20€ pro 10.000€

garantierter Rentenfaktor 35,43€ pro 10.000€

 

Aktuelle Fondsaufteilung:

25% FR0010135103 Carmignac Patrimoine

30% FR0010148981 Carmignac Investissement

15% LU0260865158 Templeton Latin America

15% LU0229940001 Templeton Asian Growth

15% LU0309483435 DWS Vermögensmandat-Balance

 

Kannte mich damals noch kein Stück mit ETFs aus und würde daher auf ETFs umsteigen oder gibt der Versicherungsmantel hier irgendwelche Vorteile, die man nutzen kann? Bzw. ergibt die Versicherung überhaupt Sinn?

 

ETF Angebot der LV1871 (und %-Angaben, auf was ich umstellen würde): https://meinepolice.factsheetslive.com/downloads/Investmentwegweiser.pdf

100% XXLV00000223 iShares Core MSCI World UCITS ETF

0% IE00B53L3W79 iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF

0% DE0005933931 iShares Core DAX

 

BU-Versicherung:

Stuttgarter - Berufsunfähigkeitsversicherung nach Tarif 91

Dynamik in Höhe der Steigerung des Verbraucherpreisindexes (mindestens 2%, maximal 5%)

Einzahlung monatlich 51,59€

Jahresrente 12.000€

einmalige Wiedereingliederungshilfe 10.000€

Laufzeit bis 2052

Schlussüberschussbeteiligung

 

Aktuelle Fondsaufteilung:

15% GB0002769866 Threadneedle Latin America

15% GB0030932676 M&G Global Basics

20% LU0052474979 JPMorgan Funds - Pacific Equity

15% DE0008478116 FMM-Fonds

20% FR0010148981 Carmignac Investissement

15% FR0000292278 MAGELLAN C

 

Ich habe mich hier vom Versicherungsvertreter anhand Cost-Averaging auf monatliche Zahlung bringen lassen. Bei jährlicher würde es eine 4,8% Ermäßigung geben...

 

ETF Angebot der Stuttgarter(und %-Angaben, auf was ich umstellen würde): https://cloud.stuttgarter.de/public.php?service=files&t=e9f54175fecc177830449ca706521f3e&path=%2F01_Downloadcenter%20Leben%2F15_Sonstige&files=Fondsuniversum_4.3.001.pdf&download

 

0% DE0005933931 iShares Core DAX

0% IE00B53L3W79 iShares Core EURO STOXX 50

0% IE00B5BMR087 iShares Core S&P 500

30% IE00BKM4GZ66 iShares MSCI Emerging Markets IMI

0% DE000A1W2EK4 HSBC MSCI AC FAR EAST Ex Japan

70% IE00B4L5Y983 iShares Core MSCI World

0% LU0290355717 db x-trackers II iBoxx Sovereigns Eurozone

0% LU0378818131 db x-trackers II Global Sovereign

 

Das entspricht auch genau der Verteilung bei meinem ETF-Riester:

 

ETF-Riester:

Stuttgarter - performance-safe

Einzahlung jährlich 1946€

garantierte Mindestrente 01.05.2055: 239,06€ monatlich

garantiertes Kapital 01.05.2055: 77.840,00€

Garantierter Rentenfaktor steigt pro Jahr (2054: 24,21€ 2055: 24,60€ 2056: 25,00€ 2057: 25,42€ ...)

 

Fondsauswahl:

30% IE00BKM4GZ66 iShares MSCI Emerging Markets IMI

70% IE00B4L5Y983 iShares Core MSCI World

 

Hier frage ich mich gerade auch, ob ich nicht auf 100% EM umverteilen soll, wenn ich hier zumindest die Garantie habe, dass ich mindestens das wieder raus bekomme, was ich in den Riester eingezahlt habe...

 

 

Außerdem plagen mich mit den drei Versicherungen noch folgende Fragen:

 

 

  • Macht die fondsgebundene Rentenversicherung überhaupt Sinn oder zahle ich hier nur Gebühren, dass die mein Geld haben? Der Rentenfaktor erscheint mir relativ hoch, aber ich weiß nicht, wie ich das Angebot als Ganzes bewerten kann. Wie hoch sollte hier der monatliche Betrag sein?

 

  • Macht die BU eigentlich überhaupt Sinn, wenn ich theoretisch auch querschnittsgelähmt noch arbeiten könnte?

 

  • BU-Höhe von 12k im Jahr ist natürlich bei einer Berufsunfähigkeit zu gering. Was für eine Höhe ist sinnvoll? Aktuelles Nettoeinkommen abzüglich aller Werbungskosten?

 

  • Wenn alle drei Verträge auf ETFs bauen, die sich auch wieder in meinem Portfolio wiederfinden, ist das so okay? Oder habe ich hiermit das Aktienrisiko stark auf die eigentlich sichere Vorsorge ausgeweitet? Wie sollte es idealerweise aussehen?

 

 

Vielen Dank schon einmal an alle, die sich die Mühe gemacht haben den doch recht langen Text zu lesen und zu antworten :)

 

Also vorab, die Situation ist aus meiner Sicht halb so wild, es geht eher um die Einstellung der jeweiligen Tarife, die ein wenig merkwürdig ist.

Zur BU, der Tarif ist vom Bedingungswerk völlig in Ordnung, wenn es auch an Feinheiten sicherlich noch bessere Tarife gibt, z.B. Alte Leipziger SecurAL, LV 1871 Golden BU oder HDI Ego Top.

Wie schon bereits gesagt wurde, warum die Überschüsse einer BU in Fonds fließen müssen erschließt sich mir auch nicht, da wäre die Beitragsverrechnung deutlich besser. Warum nicht bis 67 versichert wurde als Bürotäter erschließt sich mir auch nicht.

Ich könnte jetzt einige Fälle von Bürotätern nennen, die in der Praxis meiner Frau (Ergotherapeutin) behandelt wurden um wieder ins Berufsleben einsteigen zu können (z.B. Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule, etc.) und von denen bezogen nicht wenige Leistungen aus ihrer BU. Da könntest du eher auf deine private Pflegeversicherung verzichten, falls dir das Ganze zu teuer wird.

 

Zur Fondsrente Schicht 3, der garantierte Rentenfaktor liegt deutlich über den Rentenfaktoren die du heute noch garantiert am Markt bekommst. Dieser ist bei der LV 1871 auch wirklich als "harter" Rentenfaktor zu bezeichnen, keine Treuhänderklausel meines Wissens vorhanden. Warum wurde denn eine Beitragsdynamik vereinbart? Hat meiner Meinung nach in Altersvorsorgeverträgen keinen Sinn, man verliert nur den Überblick über die Beiträge.

Außerdem würde ich mir anschauen welche Todesfallleistung in der Ansparhase hinterlegt ist, falls eine Beitragsrückgewähr hinterlegt ist würde ich die Todesfallleistung definitiv auf das Vertragsguthaben ändern lassen.

Bei 30€ Monatsbeitrag kommen die Vorteile einer ETF-Police in Schicht 3 noch nicht wirklich zum Tragen, dafür muss dein Steuerfreibetrag erstmal annähernd ausgeschöpft sein, was nicht ist kann ja noch werden :).

Ansonsten sicherlich nicht der schlechteste Anbieter für eine ETF-Police in Schicht 3, die Effektivkostenquote liegt mit einer Auswahl an ETF-Fonds und bei heutigen Abschluss bei circa 1,00%-1,30% Renditeminderung pro Jahr, ist für eine Fondspolice überschaubar, mit aktiven Fonds liegst du sehr schnell bei 2,00%-3,00% Renditeminderung pro Jahr. Die aktiven Fonds ziehen dir auf lange Laufzeiten einfach zu viel Geld aus der Tasche, da brauchst du dir nicht den Kopf über die Maklercourtage zerbrechen, die macht im Vergleich zu den Fondskosten nur einen Bruchteil der Gesamtkosten aus.

Mein Fazit wäre auf jeden Fall behalten und sich einen vernünftigen Makler suchen der den Vertrag auch aktiv betreut, davon kann im Moment keine Rede sein. Auf lange Sicht vielleicht auch die Beiträge anheben.

 

Zur Fondsrente Schicht 2 (Riester), im Forum ist eine klassiche Riester-Rentenversicherung deutlich beliebter, wenngleich es im Jahr 2017 aus meiner Sicht eig. keinen vernünftigen Anbieter in dem Bereich mehr gibt. Banksparpläne sind aktuell auch vom Markt verschwunden, einen Riester-Fondssparplan finde ich auch absolut nicht geeignet für ein Garantieprodukt welches eine Verrentung quasi vorgibt, da bleibt nicht mehr so viel Auswahl :D. 

Der Rentenfaktor deines Vertrags ist auch nicht wirklich berauschend, andere Anbieter bieten noch "harte" Rentenfaktoren von um die 29,00-30.00€ im Riester-Bereich. 

Du könntest auf jeden Fall deinen Wertsicherungsfonds noch durch den DWS Garant 80 ETF-Portfolio austauschen, würde die Gesamtkosten nochmal ein wenig drücken.

 

 

 

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