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amtsjustitiar

Poor Mans Covered Call, Pay Off Diagramm, Streckensettelment

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amtsjustitiar

Mal angenommen, ich setze ich einen Poor Mans Covered Call (Länger laufender Long Call, kürzer laufender Short Call) ein.

Der Basiswert steigt über den gemeinsamen Strike hinaus.

Der short call wird ausgeübt.

Logischerweise, übe ich dann, wiederum meinen länger laufenden Call aus, um meiner Lieferverpflichtung ohne wirtschaftlichen Zusatzaufwand nachzukommen.

 

Muss ich den Broker anweisen, dass er die Stücke aus dem länger laufenden Call direkt an Käufer, meines Short Calls, liefern soll?

Kann es passieren, dass der Broker die Stücke am Markt beschafft , mir in Rechnung stellt,und meinem Optionskäufer ausliefert und ich zusätzlich mit den Aktien aus dem Long Call dastehe?

 

 

Sehe ich es richtig, dass ich kein Payoffdiagramm eines Poor Man Covered Calls erstellen kann, da der Zeitwertverlust nicht berechnet werden kann?

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Eine vorzeitige Ausübung ist quasi nie sinnvoll, da man dann den Zeitwert verliert. Wenn du eine Lieferverpflichtung vermeiden willst, dann kauf die Short Call Option vor Fälligkeit zurück.

Wenn du jetzt aber mal angenommen zwei gegenläufige Optionspositionen hättest, die beide ausgeübt werden. Z.B. Einlieferung des Basiswerts durch in deinem Bestand befindlichen Short Put und gleichzeitige Ausübung deinerseits eines Long Put, dann würde das direkt miteinander verrechnet werden, wenn die Optionen zum selben Zeitpunkt ausgeübt werden (meist bei Fälligkeit). Effektiv siehst du die Stücke dann also nie in deinem Depot.

 

Die meisten Broker beschaffen keine Stücke am Markt. Wenn man Aktien liefern muss, die man nicht besitzt, dann wird eine Leerverkaufsposition eröffnet

 

Der Zeitwertverlust kann schon errechnet werden, wenn du die beiden Thetas vergleichst.

Aber für welchen Zeitpunkt hättest du denn gerne dein Payoff Diagramm? Die Optionen werden ja nicht am selben Termin fällig. Insofern müsstest du also die längerlaufende Option vorzeitig (bei Fälligkeit der kürzer laufenden) glattstellen.

Oder aber du schaust dir zwei Zeitpunkte an: Kurs des Basiswerts bei Fälligkeit der kürzer laufenden Option (mit entsprechender Entscheidung, ob du die evtl. eingelieferten Aktien behältst oder verkaufst) und Kurs des Basiswerts bei Fälligkeit der länger laufenden Option.

Sowas kann natürlich kein Payoffdiagramm in einer Ebene darstellen.

 

Für gewöhnlich wählt man beim Poor Man's Covered Call auch nicht den selben Strike für beide Optionen sondern einen leicht in the money LEAPS (Long Term Equity AnticiPation Security) Long Call und einen kürzer laufenden leicht out of the money Short Call.

 

Poor Man Covered Call

 

 

Deutsche Erklärung PMCC

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Cai Shen
· bearbeitet von Cai Shen
Mal angenommen, ich setze ich einen Poor Mans Covered Call (Länger laufender Long Call, kürzer laufender Short Call) ein.

Der Basiswert steigt über den gemeinsamen Strike hinaus.

Der short call wird ausgeübt.

Genau da ist der Fehler, du bist eine Optionsstrategie bzw. Kombination aus 2 Optionen eingegangen.

Sobald eine Option daraus nicht mehr existiert ist die gesamte Strategie beendet, bei allem was nach Calender Spread riecht ist das für die Gesamtbetrachtung ganz entscheidend!

Im betrachteten Fall würde man den kürzer laufenden Short auch definitiv vor Ende zurück kaufen, wenn der Kurs über den Strike steigt und der Zeitwert soweit absinkt, dass eine vorzeitige Ausübung durch den Käufer droht.

Die länger laufende long Position gleicht den erlittenen Verlust zu weiten Teilen aus und man verkauft danach den nächsten, höher liegenden Call kurzer Laufzeit.

Du gehst bei der Konstruktion eines Covered Call auch nie davon aus, dass die Aktie (in diesem Fall das Pendant long call) über den Strike deiner short Position steigt.

Sonst bräuchte man auch nicht den Umweg über einen Short gehen, würde nach oben hin eben keinen "Cap" setzen und würde viel eher die Kursgewinne einer einzelnen long Position eintüten.

 

Covered Call heisst, du möchtest den Zeitwert des verkauften calls vereinnahmen.

Um nicht naked dazustehen, muss man mit Aktien (teuer) oder einen long Call (billiger) absichern.

Es geht definitiv nicht darum Kursgewinne auszunutzen.

 

Sehe ich es richtig, dass ich kein Payoffdiagramm eines Poor Man Covered Calls erstellen kann, da der Zeitwertverlust nicht berechnet werden kann?

Schwierig, da der Gesamtgewinn vom Restwert des verbleibenden Call / Leap abhängt.

Dieser wiederum ist abhängig von vorab nicht bekannten Parametern wie dem Kurs des Basiswerts und impliziter Volatilität der entsprechenden Optionen zu einem zukünftigen Datum, genau gesagt bei Ablauf der kürzer laufenden Option.

Näherungsweise unter Modellannahmen ginge das schon, mathematisch korrekt wird es dann schon arg x-dimensional.

 

Ich habe selbst derzeit mehrere Calender Spreads laufen und werde evtl. morgen mal schauen, ob meine Handelssoftware während der regulären Handelszeiten ein payoff Diagramm ausgibt.

Ausserhalb der Börsenöffnungszeiten ist die mangels aktueller Preise meist zickig.

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amtsjustitiar

Die meisten Broker beschaffen keine Stücke am Markt. Wenn man Aktien liefern muss, die man nicht besitzt, dann wird eine Leerverkaufsposition eröffnet

 

Sehr gut zu wissen.

 

Derjenige der mir die Aktien dann leiht, verlangt dafür dann ja Leihekosten. Wie werden diese mir berechnet? Zu welchem Tarif?

Könnte ich dann zeitlich unbegrenzt short bleiben, irgendwann wird der Ausleiher ja die Stücke dann zurück wollen. Oder leihe ich mir dann wiederum von einem anderen Dritten Aktien, die ich dem ersten Entleiher zurück gebe?

 

 

Eine vorzeitige Ausübung ist quasi nie sinnvoll, da man dann den Zeitwert verliert. Wenn du eine Lieferverpflichtung vermeiden willst, dann kauf die Short Call Option vor Fälligkeit zurück.

Wenn du jetzt aber mal angenommen zwei gegenläufige Optionspositionen hättest, die beide ausgeübt werden. Z.B. Einlieferung des Basiswerts durch in deinem Bestand befindlichen Short Put und gleichzeitige Ausübung deinerseits eines Long Put, dann würde das direkt miteinander verrechnet werden, wenn die Optionen zum selben Zeitpunkt ausgeübt werden (meist bei Fälligkeit). Effektiv siehst du die Stücke dann also nie in deinem Depot.

 

An die Zeitwertkomponente habe ich mal wieder nicht gedacht.

Gilt diese Verrechnung nur, wenn tatsächlich gleichzeitig ausgeübt wird oder kann dazwischen auch ein kurzer Zeitraum (z. B. wenige Minuten) liegen?

 

 

Der Zeitwertverlust kann schon errechnet werden, wenn du die beiden Thetas vergleichst.

 

Das verstehe ich nicht.

Ich las das der Zeitwert, insbesondere wenn die Option zum Ende aus dem Geld ist, überproportional abnimmt, also kann das Theta nicht linear sein, außerdem muss der Zeitwert vom Preis des Underlyings abhängig sein.

Zum Verständnis, wenn ich eine Option, mit Wochentheta -0,6 habe, dann heißt, dass doch nur das in der nächsten Woche 0,60 € an Zeitwert draufgehen. Welchen Zeitwert die Option aber in der übernächsten Woche hat, weiß ich aber nicht, da dafür doch dann ein neues Theta gestellt werden muss. Vielleicht kann man das bei der Black Schole Formel irgendwie berechnen, aber das weiß nicht wie es geht.

 

Ist diese Überlegung grundsätzlich richtig?

Wäre es möglich, zu bestimmen, welchen Zeitwert einer x-beliebigen Option in 22 Tagen hat, ohne den Wert des Underlyings zu kennen?

 

Aber für welchen Zeitpunkt hättest du denn gerne dein Payoff Diagramm? Die Optionen werden ja nicht am selben Termin fällig. Insofern müsstest du also die längerlaufende Option vorzeitig (bei Fälligkeit der kürzer laufenden) glattstellen.Oder aber du schaust dir zwei Zeitpunkte an: Kurs des Basiswerts bei Fälligkeit der kürzer laufenden Option (mit entsprechender Entscheidung, ob du die evtl. eingelieferten Aktien behältst oder verkaufst) und Kurs des Basiswerts bei Fälligkeit der länger laufenden Option. Sowas kann natürlich kein Payoffdiagramm in einer Ebene darstellen.

 

 

Ich wollte ein Payoffdiagramm, das mir den erzielbaren Gewinn und Verlust anzeigt.

Aber da beim Poor Mans Covered Call, der Gewinn oder Verlust ja vom Faktor Zeit und Wert des Underlyings abhängt, scheidet dies ja aus bzw. ich könnte mir vorstellen,das irgendwie über ne Z Achse geht, aber dafür reicht mein Mathe nicht.

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passiv_Investor

Derjenige der mir die Aktien dann leiht, verlangt dafür dann ja Leihekosten. Wie werden diese mir berechnet? Zu welchem Tarif?

Könnte ich dann zeitlich unbegrenzt short bleiben, irgendwann wird der Ausleiher ja die Stücke dann zurück wollen. Oder leihe ich mir dann wiederum von einem anderen Dritten Aktien, die ich dem ersten Entleiher zurück gebe?

 

Die werden dann zum entsprechenden Leihesatz ausgeliehen. Den sollte dein Broker dir anzeigen. Der Satz hängt hauptsächlich davon ab, wie viele Aktien zur Leihe zur Verfügung stehen bzw. wie stark die Aktien zur Leihe nachgefragt sind.

Die Kosten werden einfach vom zur verfügung stehenden Kontokapital eingezogen und wenn keine Mittel zur Verfügung stehen, wird ein negativer Währungsbestand vermerkt.

Du kannst solange short bleiben, wie es keine Einschränkung zu bestehenden Leerverkäufen gibt. Meist gelten Leerverkaufsbeschränkungen nur für neu getätigte Aktionen, wenn eine Aktie gerade stark unter Druck gerät.

Der Verleiher kann die Stücke jederzeit zurückfordern, dein Broker wird dann versuchen diese von jemand anderem zu leihen. Davon bekommst Du aber gar nichts mit sofern die Aktien weiterhin leihbar sein sollten. Wenn nicht, dann wirst du die Leerverkaufsposition schließen müssen oder dein Broker wird dich zwangseindecken. Solche "hard to borrow stocks" bekommst du aber für gewöhnlich im Voraus vom Broker mitgeteilt.

 

An die Zeitwertkomponente habe ich mal wieder nicht gedacht.

Gilt diese Verrechnung nur, wenn tatsächlich gleichzeitig ausgeübt wird oder kann dazwischen auch ein kurzer Zeitraum (z. B. wenige Minuten) liegen?

 

Die Ausübung kann jederzeit erfolgen. Wie gesagt, ist das aber nicht sinnvoll. Am Verfallstag findet die Ausübung in der Regel direkt zum Verfallszeitpunkt statt.

Selbst wenn dazwischen wenige Minuten lägen, so würde dennoch eine Verrechnung der Basiswertbestände bei Ausübung stattfinden sofern es sich um Optionen auf den selben Basiswert gehandelt hat.

 

Der Zeitwertverlust kann schon errechnet werden, wenn du die beiden Thetas vergleichst.

 

Das verstehe ich nicht.

Ich las das der Zeitwert, insbesondere wenn die Option zum Ende aus dem Geld ist, überproportional abnimmt, also kann das Theta nicht linear sein, außerdem muss der Zeitwert vom Preis des Underlyings abhängig sein.

Zum Verständnis, wenn ich eine Option, mit Wochentheta -0,6 habe, dann heißt, dass doch nur das in der nächsten Woche 0,60 € an Zeitwert draufgehen. Welchen Zeitwert die Option aber in der übernächsten Woche hat, weiß ich aber nicht, da dafür doch dann ein neues Theta gestellt werden muss. Vielleicht kann man das bei der Black Schole Formel irgendwie berechnen, aber das weiß nicht wie es geht.

 

Ist diese Überlegung grundsätzlich richtig?

Wäre es möglich, zu bestimmen, welchen Zeitwert einer x-beliebigen Option in 22 Tagen hat, ohne den Wert des Underlyings zu kennen?

 

Die kürzer laufende Option (welche du Short bist) wird vom Betrag her im von dir genannten Beispiel das höhere Theta haben, da der Zeitwertverfall gegen Laufzeitende zunimmt.

Die länger laufende Option (welche du Long bist) hat ein kleines Theta, da sich der Zeitwert bei längerer laufzeit langsamer abbaut.

Mit der Shortoption "verdienst" du dir das Theta und mit der Long Option "bezahlst" du es.

Verrechnest du beide Thetas miteinander (aufsummieren entsprechend der Positionsrichtung), erhältst du deinen Thetagewinn/-verlust für die Optionskombination.

Aber Vorsicht, die Thetas sind immer nur Momentaufnahmen. Mit jeder Preis/Zeitänderung ändert sich auch wieder das Theta.

Ohne Kurs des Basiswerts kannst du den Zeitwert einer Option nicht bestimmen. Das Theta gibt dir ja nur eine Verändung ceteris paribus an, d.h. sofern alle anderen Faktoren konstant bleiben.

 

Ich wollte ein Payoffdiagramm, das mir den erzielbaren Gewinn und Verlust anzeigt.

Aber da beim Poor Mans Covered Call, der Gewinn oder Verlust ja vom Faktor Zeit und Wert des Underlyings abhängt, scheidet dies ja aus bzw. ich könnte mir vorstellen,das irgendwie über ne Z Achse geht, aber dafür reicht mein Mathe nicht.

 

Sowas rechnet man sich ja auch nicht mit dem Taschenrechner aus. Dafür gibt es Simulationsprogramme am Computer.

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