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Zusätzliche Entgeltumwandlung für beitragsorientierte Leistungszusage sinnvoll?

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pmw
· bearbeitet von pmw

Hallo,

 

durch einen Job-Wechsel wird mein neuer Arbeitgeber ab November 2016 für mich eine betriebliche Altersvorsorge in der Form einer beitragsorientierten Leistungszusage einrichten. Mein Arbeitgeber zahlt 60 € pro Monat ein. Ich kann durch eine Entgeldumwandlung 61 € pro Monat einzahlen. In diesem Fall würde mein Arbeitgeber weitere 61 € dazugeben. Selbst in dem aktuellen Niedrigzinsumfeld irritiert mich die niedrige garantierte Rente. Bei zufällig ausgewählten Online-Versicherern komme ich auf einen deutlich besseren garantieren Rentenfaktor. Die wegfallenden Sozialversicherungsbeiträge werden im Falle der Entgeldumwandlung durch den Zuschuss des Arbeitgebers mehr als ausgeglichen.

 

Ich überlege, ob ich die Entgeldumwandlung machen soll oder nicht. Da ich bereits zusätzliche Rentenversicherungen für eine ausreichende Altersrente abgeschlossen habe, bin ich mir unsicher, was ich machen soll. Wie würdet ihr in meiner Situation entscheiden? Es ist kein Erwerb von Wohneigentum geplant. Hier in Stuttgart sind wir begeisterte Wohnungsbaugenossen und wollen dies auch bleiben.

 

 

Basisangaben zur persönlichen Situation

 

31 Jahre, verheiratet, keine Kinder, Rente zum 01.07.2052 mit 67 Jahren geplant

Software-Entwickler / 80.000 € brutto

1.000 € pro Monat werden zusätzlich zu den bestehenden Rentenversicherungen gespart

 

Angebotene Betriebsrente als beitragsorientierte Leistungszusage

 

Arbeitgeber obligatorisch: 60 € Beitrag -> Garantierte Rente 71,16 € (116,34 bei gleichbleibendem Überschuss)

Arbeitnehmer fakultativ: 61 € Beitrag + 61 € Arbeitgeber -> Garantierte Rente 144,74 € (236,70 bei gleichbleibendem Überschuss)

 

Die Altersrente wird in gleicher Höhe auch bei Berufsunfähigkeit ausbezahlt. Bei dem fakultativen Beitrag handelt es sich um eine Entgeldumwandlung, wodurch die Sozialversicherungsbeiträge und damit der gesetzliche Rentenanspruch reduziert werden. Der Rückdeckungsversicherer ist die Allianz. Leider sind die durch meinen Arbeitgeber bereitgestellten Informationen zur Betriebsrente sehr dürftig.

 

Bestehende Rentenversicherungen

 

Gesetzliche Rentenversicherung

 

Bereits erreichte Rentenanwartschaft: 400,39 €

Über den Durchschnitt der letzten fünf Jahre hochgerechnete Rentenanwartschaft: 2.272,11 €

 

Allianz StartPolice: Zukunftsrente E 153

 

Klassische private Rentenversicherung mit steigenden Beiträgen (die verknüpfte BU wurde gekündigt und durch eine SBU von AXA ersetzt)

Abschluss: Mai 2006

Aktueller jährlicher Beitrag: 1.721,46 €

Garantierte Rente oder Garantiekapital: 434,14 € bzw. 108.498,00 € (zum 01.05.2051)

 

Klassische Riester-Rente CosmosDirekt

 

Abschluss: Dezember 2008

Jährlicher Eigenbeitrag: 1.946,00 €

Garantierte Rente: 418,46 € (zum 01.12.2052)

 

Basisrente (Rürup) Europa

 

Abschluss: Juli 2010

Jährlicher Beitrag: 2.100,01 €

Garantierte Rente: 547,98 (zum 01.07.2052)

 

Ich weiß, dass hier im Forum von klassischen Basisrenten abgeraten wird. Ich hatte damals für die von meinem damaligen Arbeitgeber angebotene bAV gegen die Basisrente und eine weitere private Rentenversicherung unter Berücksichtigung der Absetzbarkeit in der Ansparphase und der Abzüge im Alter durchgerechnet. Dabei habe ich sowohl die aktuelle Steuergesetzgebung durchgerechnet sowie mehrere andere Szenarien. Für mich war zum Zeitpunkt des Abschlusses die Basisrente rentabler als die beiden Alternativen.

 

Weitere bestehende Versicherungen

 

AXA Berufsunfähigkeitsversicherung ASBV M-8

 

Abschluss: Oktober 2010 bis zum 67. Lebensjahr

Beitragsdynamik: 5 % pro Jahr

Aktueller Jahresbeitrag: 1.296,52 €

Aktueller Rentenanspruch: 2.524,32 €

 

War im Kontext meiner Vorerkrankungen für mich die beste Wahl, da die meisten Versicherungen mich gar nicht oder nur mit nicht akzeptablen Ausschlüssen bzw. Risikoaufschlägen versichern wollten. Ich bin ohne Ausschlüsse und Risikoaufschläge in der Berufsgruppe 1+ versichert.

 

Allianz Pflegetagesgeld PZTBEST

 

Abschluss: Dezember 2012

Dynamik: 10% alle drei Jahre bis zum 69. Lebensjahr

Aktueller Jahresbeitrag: 257,59 €

Aktueller Tagessatz: 33 € Stufe I, 66 € Stufe II, 110 € Stufe III

 

InterRisk Privathaftpflichtversicherung XXL

 

Abschluss: November 2014

Quartalsbeitrag: 12,05 € (= 48,20 € pro Jahr / jährliche Zahlweise nicht günstiger)

Personen-, Sach- und Vermögensschäden: 50.000.000 € (aber max. 15.000.000 € pro Person)

Selbstbehalt: 500 €

 

Eine Privathaftpflichtversicherung ist für mich eine reine Risikoversicherung für Summen, die mich ruinieren würden. Daher habe ich eine hohe Selbstbeteiligung gewählt.

 

Sparanlagen

 

  • 698,78 € pro Monat in CosmosDirekt Flexible Vorsorge (variabler 2,3 % Zinssatz, 10 % jährliche Erhöhung des Sparbeitrags)
  • 500,00 € pro Monat in DKB Sparplan (fester 1,6 % Basiszinssatz, 3,96 % Rendite falls bis Dezember 2034 durchgehalten)
  • Tagesgeld ING-DiBa und DKB
  • ETFs in klassischer Forumsaufteilung

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farbfarbrik
· bearbeitet von farbfarbrik
InterRisk Privathaftpflichtversicherung XXL

Abschluss: November 2014

Quartalsbeitrag: 12,05 € (= 48,20 € pro Jahr / jährliche Zahlweise nicht günstiger)

Personen-, Sach- und Vermögensschäden: 50.000.000 € (aber max. 15.000.000 € pro Person)

Selbstbehalt: 500 €

Ich bin für deine eigentliche Frage nicht der richtige Ansprechpartner, möchte aber kurz auf den Fakt Selbstbehalt eingehen. Ich habe die gleiche Police aus dem Jahr 2015 mit gleicher Versicherungssumme und ohne Selbstbehalt. Ich bezahle ca. 18€ pro Quartal für die Versicherung, also 24€ mehr pro Jahr als du. Es müsste also über 22 Jahre nichts passieren, damit sich der Selbstbehalt lohnt. War für mich beim Abschluss der Grund, gleich ohne Selbstbehalt abzuschließen.

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Cai Shen
· bearbeitet von Cai Shen
Basisangaben zur persönlichen Situation

 

Software-Entwickler / 80.000 € brutto

 

Angebotene Betriebsrente als beitragsorientierte Leistungszusage

 

Arbeitgeber obligatorisch: 60 € Beitrag -> Garantierte Rente 71,16 € (116,34 bei gleichbleibendem Überschuss)

Arbeitnehmer fakultativ: 61 € Beitrag + 61 € Arbeitgeber -> Garantierte Rente 144,74 € (236,70 bei gleichbleibendem Überschuss)

 

Die Altersrente wird in gleicher Höhe auch bei Berufsunfähigkeit ausbezahlt. Bei dem fakultativen Beitrag handelt es sich um eine Entgeldumwandlung, wodurch die Sozialversicherungsbeiträge und damit der gesetzliche Rentenanspruch reduziert werden.

Ich denke an dieser Stelle liegt ein Denkfehler vor, oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze RV 74.400 € und KV von 56.250 werden weder spätere Leistungen gekürzt noch in der Gegenwart Beiträge gespart.

Im Grunde verdienst du zu gut für eine attraktive (gesetzlich bedingte) Förderquote der bAV, einzig die Leistungen des AG reissens wohl wieder raus. Effektiv zahlst du rund 1/3 von 182€ Monatsbeitrag selbst, das kann sich durchaus sehen lassen.

 

https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/10/2015-10-14-sozialversicherung.html

 

Was ich nicht weiss, ob die späteren Leistungen der KV-Pflicht unterliegen (denke aber schon).

 

Neben der bAV solltest du die Möglichkeiten der Riester Rente in Erwägung ziehen, im Falle von 80k Brutto aus Gründen der Steuerstundung, Kinder werden sich in deiner Konstellation niemals positiv bemerkbar machen bzw. sind der weniger verdienenden Gattin zuzurechnen.

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moonraker

Was ich nicht weiss, ob die späteren Leistungen der KV-Pflicht unterliegen (denke aber schon).

Ja, KV muss man (nach jetziger Regelung) zahlen, obwohl man in der Sparphase oberhalb BBG nichts spart.

 

Neben der bAV solltest du die Möglichkeiten der Riester Rente in Erwägung ziehen, im Falle von 80k Brutto aus Gründen der Steuerstundung, Kinder werden sich in deiner Konstellation niemals positiv bemerkbar machen bzw. sind der weniger verdienenden Gattin zuzurechnen.

Riester hat er doch schon, siehe

 

Klassische Riester-Rente CosmosDirekt

 

Abschluss: Dezember 2008

Jährlicher Eigenbeitrag: 1.946,00 €

Garantierte Rente: 418,46 € (zum 01.12.2052)

Bezüglich Rürup solltest Du Dir auch mal den Faden von polydeikes durchlesen - http://www.wertpapie...pps-und-tricks/

Auch wenn es vielleicht damals die "bessere Alternative" war, so ist es bzgl. Steuerersparnis zur jetzigen Zeit nicht sinnvoll.

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polydeikes

Der Rüruptarif ist aber im Ggs zum Riestertarif in Ordnung. Denke, das könnte man in ein paar Jahren bereuen, wenn man den (Rüruptarif) jetzt kündigt.

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pmw
· bearbeitet von pmw

Mittlerweile habe ich fehlenden Punkte für die Betriebsrente in Erfahrung bringen können:

 

  • Die durch den Arbeitgeber gezahlten Beiträge gehen erst nach fünf Jahren Betriebszugehörigkeit (also zum 01.05.2021) in mein Eigentum über
  • Es entstehen insgesamt Kosten in Höhe von 2,25 % der gesamt zu zahlenden Beiträge, diese werden wie üblich auf die ersten fünf Vertragsjahre umgelegt
  • Die Garantieverzinsung beträgt die üblichen 1,25 %
  • Für die Berufsunfähigkeitsrente gelten die Versicherungsbedingungen für Beitragsbefreiung und Berufsunfähigkeitsrente E5 der Allianz mit dem Stand vom April 2016

 

Sollte ich länger als fünf Jahre bleiben, lohnt sich die Betriebsrente für mich, falls nicht ist es ein schlechtes Geschäft für mich. Ich tendiere dazu diese abzuschließen.

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