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Sollte D die EURO-Zone verlassen ?

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Schwachzocker

Beggar-thy-neighbor-Politik

Wie funktioniert das eigentlich? Ich meine, da gibt es doch zwei Seiten, einen Exporteur und einen Importeur. Wer zwingt die Griechen (um mal ein plakatives Beispiel zu nennen), deutsche Autos zu kaufen? Wenn sie schon selbst keine bauen, könnten sie ja italienische kaufen. Gerüchteweise importiert Griechenland ja sogar Olivenöl.

 

Ich sehe die Gefahren, die daraus erwachsen können, aus meiner laienhaften Sicht auch (dein "Schaun mer mal" stelle ich nicht in Frage). Aber das "beggar-thy-neighbor" scheint mir eine "Opferrolle" zu implizieren. Und die sehe ich nicht.

Doch! Griechenland ist zweifellos ein Opfer, das von der bösen EU mit Zwang und Waffengewalt zum Beitritt in den Euro gezwungen wurde.

 

...

- der Wettbewerbsdruck steigt massiv

Ja, Wettbewerb ist Mist. Ich weiß!

 

der Staat kann die nachlassende oder ausfallende Nachfrage aufgrund der Konvergenzkriterien nicht per Neuverschuldung abfedern
Warum machen sie es dann trotzdem, wenn sie es gar nicht können?
nachfolgende Arbeitsmigration in wirtschaftlich stärkere Länder (bspw. Deutschland) und somit ein Ausbluten des heimischen Arbeitsmarktes
Ich werde nie begreifen, was da ausblutet, wenn man eine Arbeitslosenquote von 25% hat.

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CHX

 

Wie funktioniert das eigentlich? Ich meine, da gibt es doch zwei Seiten, einen Exporteur und einen Importeur. Wer zwingt die Griechen (um mal ein plakatives Beispiel zu nennen), deutsche Autos zu kaufen? Wenn sie schon selbst keine bauen, könnten sie ja italienische kaufen. Gerüchteweise importiert Griechenland ja sogar Olivenöl.

 

Ich sehe die Gefahren, die daraus erwachsen können, aus meiner laienhaften Sicht auch (dein "Schaun mer mal" stelle ich nicht in Frage). Aber das "beggar-thy-neighbor" scheint mir eine "Opferrolle" zu implizieren. Und die sehe ich nicht.

Doch! Griechenland ist zweifellos ein Opfer, das von der bösen EU mit Zwang und Waffengewalt zum Beitritt in den Euro gezwungen wurde.

 

...

- der Wettbewerbsdruck steigt massiv

Ja, Wettbewerb ist Mist. Ich weiß!

 

der Staat kann die nachlassende oder ausfallende Nachfrage aufgrund der Konvergenzkriterien nicht per Neuverschuldung abfedern
Warum machen sie es dann trotzdem, wenn sie es gar nicht können?
nachfolgende Arbeitsmigration in wirtschaftlich stärkere Länder (bspw. Deutschland) und somit ein Ausbluten des heimischen Arbeitsmarktes
Ich werde nie begreifen, was da ausblutet, wenn man eine Arbeitslosenquote von 25% hat.

 

Gähn ... deine plakativen Antworten langweilen ...

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Schwachzocker

Es funktioniert folgendermaßen:

 

Mit der EU und dem Euro hat man einen willkommenen Watschenmann, den man für das eigene Unglück verantwortlich machen kann.

Würde man austreten, könnte man das nicht mehr und man müsste sich neue Gedanken darüber machen, wer eigentlich Schuld an der eigenen Misere ist. Die Ergebnisse von solchen Überlegungen könnten für das Volk unangenehm sein.

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Alaba
· bearbeitet von Alaba

Eigentlich recht einfach:

 

- realwirtschaftliche Differenzen wirtschaftlich schwächerer Länder können nach Einführung des Euros nicht mehr per Währungsabwertung behoben werden

- die Lohnstückkosten werden dadurch zunehmend unattraktiver

- der Wettbewerbsdruck steigt massiv

- der Staat kann die nachlassende oder ausfallende Nachfrage aufgrund der Konvergenzkriterien nicht per Neuverschuldung abfedern

- es kommt zwangsläufig zu einer Absenkung der Löhne (und Renten und Sozialleistungen)

- nachfolgende Arbeitsmigration in wirtschaftlich stärkere Länder (bspw. Deutschland) und somit ein Ausbluten des heimischen Arbeitsmarktes

- demographischer "Fachkräftemangel" in wirtschaftlich starken Ländern wird gemindert

 

:thumbsup:

 

Mit der EU und dem Euro hat man einen willkommenen Watschenmann, den man für das eigene Unglück verantwortlich machen kann.

Würde man austreten, könnte man das nicht mehr und man müsste sich neue Gedanken darüber machen, wer eigentlich Schuld an der eigenen Misere ist. Die Ergebnisse von solchen Überlegungen könnten für das Volk unangenehm sein.

 

Griechenland ist ein (irrelevantes) Extrembeispiel. Für passabel regierte Länder wie Italien und Frankreich oder sehr gut regierte Länder wie Finnland ist der Euro auch zu stark. Deswegen gibt es in Italien und Finnland auch Austrittsdiskussionen, die weiter an Zustimmung gewinnen werden.

 

Ich werde nie begreifen, was da ausblutet, wenn man eine Arbeitslosenquote von 25% hat.

 

Entscheidend sind halt nicht alle Südeuropäer, sondern die qualifizierten Südeuropäer. Wie überall sonst auch.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

...

Griechenland ist ein (irrelevantes) Extrembeispiel. Für passabel regierte Länder wie Italien und Frankreich oder sehr gut regierte Länder wie Finnland ist der Euro auch zu stark....

Schon möglich! Dann sollen sie halt austreten!

Wieso ist Griechenland irrelevant? Mir kam es so vor, als wären sie sehr relevant!

Woran erkenne ich passabel regierte Länder? Vielleicht an einem hohen Mindestlohn, niedriges Renteneintrittsalter und der 35-Stunden-Woche? ...oder vielleicht an der Verlängerung des Ausnahmezustandes nach jedem Terroranschlag und damit einhergehender Abschaffung von Grundrechten?

..oder vielleicht an einem Beschäftigtenanteil im öffentlichen Dienst in Höhe von 23%?

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CHX

Ich werde nie begreifen, was da ausblutet, wenn man eine Arbeitslosenquote von 25% hat.

Entscheidend sind halt nicht alle Südeuropäer, sondern die qualifizierten Südeuropäer. Wie überall sonst auch.

 

Genau so war es von meiner Seite aus gemeint.

 

Mit der EU und dem Euro hat man einen willkommenen Watschenmann, den man für das eigene Unglück verantwortlich machen kann.

 

Würde ich auch so sehen.

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akku5
· bearbeitet von akku5

@Licuala

 

Diese These der Beggar-thy-neighbor-Politik ist doch nur eine Ausrede für die eigene Unfähigkeit und den Unwillen sich anzupassen. Das ist so als würde man im Marathon von Kenianern verlangen doch bitte etwas langsamer zu laufen, damit andere auch mal Edelmetall abbekommen. Lächerlich. Und selbst wenn Deutschland so blöd wäre seine Wettbewerbsfähigkeit zu ruinieren, würden sofort Chinesen, Amerikaner und andere Exporteure in diese Bresche springen. Frankreich, Italien und Co. müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen - wie auch immer. Ein Austritt aus dem Euro für die Südländer wäre natürlich eine Option (oder Austritt Deutschlands). Das würde die Arbeitslosigkeit etwas senken. Kehrseite der Medaille wäre eine höhere Geldentwertung, was wiederum den Wohlstand der Bevölkerung schmälert. Im Endeffekt bringt das nicht viel. Unterm Strich zählt wie innovativ und produktiv eine Wirtschaft ist. Alles andere ist zweitrangig.

 

Editiert, weil es nicht ganz zum darüber stehenden Text passt.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Reine Kosten/Nutzen-Rechnung:

 

Derzeit zieht Deutschland in erster Linie Vorteile aus der EU und dem Euro: niedrige Zinsen, schwacher Euro, steigende Exportwirtschaft, geringe Arbeitslosenquote, ansteigende Arbeitsmigration nach Deutschland durch die innerhalb der EU und insbesondere der Eurozone.

 

Schaun mer mal, wie lange (das) noch (gut geht) ...

 

Diese These der Beggar-thy-neighbor-Politik ist doch nur eine Ausrede für die eigene Unfähigkeit und den Unwillen sich anzupassen.

...

Frankreich, Italien und Co. müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen - wie auch immer.

...

Unterm Strich zählt wie innovativ und produktiv eine Wirtschaft ist. Alles andere ist zweitrangig.

 

Das müssten sie, dummerweise ist der Reformwille durch die gemeinsame Währung etwas blockiert und durch die Niedrigzinspolitik der EZB etwas gelähmt (sprich die dadurch gewonnene Zeit wird nicht ausreichend genutzt).

 

Es wäre klüger gewesen, realwirtschaftliche und fiskalpolitische Differenzen im Vorfeld zu beseitigen - bevor man einen gemeinsamen Währungsraum entwirft. Wenn es nicht gelungen wäre, derartige Differenzen zu beseitigen (sei es aus Unfähigkeit oder Unwillen oder weil ganz einfach gewisse Voraussetzungen nicht bestehen), dann wäre eben ein Eintritt in einen gemeinsamen Währungsraum nicht möglich gewesen. Im Prinzip haben doch sehr viele namhafte Ökonomen im Vorfeld der Euroeinführung ihre Bedenken in dieser Richtung ausgesprochen und die mittlerweile vorhandenen Probleme schon benannt.

 

Der "europäische Gedanke" als theoretischer Überbau ist doch letztlich auch Mumpitz, "überzeugte Europäer" gibt es häufig nur, solange es eigenen Vorteilen gereicht. Und genau hier liegt der springende Punkt: es existieren keine echten Freundschaften zwischen Staaten, es existieren lediglich Interessen (in der Regel zum eigenen Vorteil). Schon alleine deswegen kann ein "europäischer Superstaat" derzeit nicht funktionieren - es fehlen die Voraussetzungen dafür. Der Anpassungsprozess zwischen den einzelnen Staaten, der nötig wäre, um einen wirklich funktionierenden Staatenverbund in Europa mit gemeinsamer Währung herzustellen, würde vermutlich noch diverse Jahrzehnte brauchen - und auch nur unter der Voraussetzung, dass es von den einzelnen Staaten auch wirklich gewollt wäre. Wenn man sich die Reaktionen vieler Staaten bezüglich der Finanzkrise, der Bankenkrise, der Flüchtlingskrise etc.pp. anschaut, können einem da "leise Zweifel" kommen ...

 

Derzeitiges Resümee müsste doch also eigentlich lauten: zu schnell, zu viel auf einmal, zu schnelle Ausweitung der EU gen Osten (NATO als Überbau oder Bindemittel hätte sicherlich erst einmal ausgereicht), zu interessengeleitet.

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Hellerhof

Der "europäische Gedanke" als theoretischer Überbau ist doch letztlich auch Mumpitz, "überzeugte Europäer" gibt es häufig nur, solange es eigenen Vorteilen gereicht. (...)

 

Derzeitiges Resümee müsste doch also eigentlich lauten: zu schnell, zu viel auf einmal, zu schnelle Ausweitung der EU gen Osten (NATO als Überbau oder Bindemittel hätte sicherlich erst einmal ausgereicht), zu interessengeleitet.

 

:thumbsup:

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Schwachzocker

.... Der Anpassungsprozess zwischen den einzelnen Staaten, der nötig wäre, um einen wirklich funktionierenden Staatenverbund in Europa mit gemeinsamer Währung herzustellen, würde vermutlich noch diverse Jahrzehnte brauchen ...

Die Amerikaner und die Chinesen warten aber nicht!

 

@Licuala

 

Diese These der Beggar-thy-neighbor-Politik ist doch nur eine Ausrede für die eigene Unfähigkeit und den Unwillen sich anzupassen. Das ist so als würde man im Marathon von Kenianern verlangen doch bitte etwas langsamer zu laufen, damit andere auch mal Edelmetall abbekommen. Lächerlich. Und selbst wenn Deutschland so blöd wäre seine Wettbewerbsfähigkeit zu ruinieren, würden sofort Chinesen, Amerikaner und andere Exporteure in diese Bresche springen. Frankreich, Italien und Co. müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen - wie auch immer. Ein Austritt aus dem Euro für die Südländer wäre natürlich eine Option (oder Austritt Deutschlands). Das würde die Arbeitslosigkeit etwas senken. Kehrseite der Medaille wäre eine höhere Geldentwertung, was wiederum den Wohlstand der Bevölkerung schmälert. Im Endeffekt bringt das nicht viel. Unterm Strich zählt wie innovativ und produktiv eine Wirtschaft ist. Alles andere ist zweitrangig.

...

Völlig richtig! Man mag dies nun eine schlechte Welt nennen und sich eine andere Welt wünschen. Bislang herrscht aber nun einmal Wettbewerb.

 

 

 

 

 

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akku5

 

 

Diese These der Beggar-thy-neighbor-Politik ist doch nur eine Ausrede für die eigene Unfähigkeit und den Unwillen sich anzupassen.

...

Frankreich, Italien und Co. müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen - wie auch immer.

...

Unterm Strich zählt wie innovativ und produktiv eine Wirtschaft ist. Alles andere ist zweitrangig.

 

Das müssten sie, dummerweise ist der Reformwille durch die gemeinsame Währung etwas blockiert und durch die Niedrigzinspolitik der EZB etwas gelähmt (sprich die dadurch gewonnene Zeit wird nicht ausreichend genutzt).

 

Es wäre klüger gewesen, realwirtschaftliche und fiskalpolitische Differenzen im Vorfeld zu beseitigen - bevor man einen gemeinsamen Währung entwirft. Wenn es nicht gelungen wäre, derartige Differenzen zu beseitigen (sei es aus Unfähigkeit oder Unwillen oder weil ganz einfach gewisse Voraussetzungen nicht bestehen), dann wäre eben ein Eintritt in einen gemeinsamen Währungsraum nicht möglich gewesen. Im Prinzip haben doch sehr viele namhafte Ökonomen im Vorfeld der Euroeinführung ihre Bedenken in dieser Richtung ausgesprochen und die mittlerweile vorhandenen Probleme schon benannt.

 

Der "europäische Gedanke" als theoretischer Überbau ist doch letztlich auch Mumpitz, "überzeugte Europäer" gibt es häufig nur, solange es eigenen Vorteilen gereicht. Und genau hier liegt der springende Punkt: es existieren keine echten Freundschaften zwischen Staaten, es existieren lediglich Interessen (in der Regel zum eigenen Vorteil). Schon alleine deswegen kann ein "europäischer Superstaat" derzeit nicht funktionieren - es fehlen die Voraussetzungen dafür. Der Anpassungsprozess zwischen den einzelnen Staaten, der nötig wäre, um einen wirklich funktionierenden Staatenverbund in Europa mit gemeinsamer Währung herzustellen, würde vermutlich noch diverse Jahrzehnte brauchen - und auch nur unter der Voraussetzung, dass es von den einzelnen Staaten auch wirklich gewollt wäre. Wenn man sich die Reaktionen vieler Staaten bezüglich der Finanzkrise, der Bankenkrise, der Flüchtlingskrise etc.pp. anschaut, können einem da "leise Zweifel" kommen ...

 

Derzeitiges Resümee müsste doch also eigentlich lauten: zu schnell, zu viel auf einmal, zu schnelle Ausweitung der EU gen Osten (NATO als Überbau oder Bindemittel hätte sicherlich erst einmal ausgereicht), zu interessengeleitet.

 

Die fiskalpolitischen Differenzen hätte man theoretisch beseitigen können. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie das hätte funktionieren sollen. Im Kern gebe ich dir aber Recht, dass die Euroeinführung in der Form ein Fehler war (ich interpretiere deine Worte so). Eine Währung funktioniert offensichtlich nur in einem einheitlichen Staat. Mal von Ausnahmen abgesehen (Frankreich + Zwergstaat Monaco). Die Egoismen der einzelnen Länder lassen einfach nichts anderes zu.

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MCThomas0215

Ein Austritt aus dem Euro für die Südländer wäre natürlich eine Option

 

Wie soll denn das gehen? Die Schulden der Suedlaender sind in Euro denominiert. Wenn man mal so annimt das fuer z. B. Italien der euro 20% ueberbewertet ist, dann koennen sie nicht austreten, da sonst die Schulden in der neuen Waehrung explodierrn. Mal ganz abgesehn davon dass der Markt dann nicht mehr annimt das Deutschland/EZB am Ende doch die Schulden begleicht.

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CHX

.... Der Anpassungsprozess zwischen den einzelnen Staaten, der nötig wäre, um einen wirklich funktionierenden Staatenverbund in Europa mit gemeinsamer Währung herzustellen, würde vermutlich noch diverse Jahrzehnte brauchen ...

Die Amerikaner und die Chinesen warten aber nicht!

 

Das ist richtig, nur was würde den Amerikanern und Chinesen ein größeres Gegengewicht bringen? Eine in sich geschlossene und funktionierende EWG (wie es sie schon gab) oder eine in sich zerfallende und heillos zerstrittene EU (wie sie uns ggf. bevorsteht)?

 

Ich verstehe deinen Einwand, aber man kann nun einmal nichts einfach so über das Knie brechen ... auch die Europäer nicht.

 

Ein Austritt aus dem Euro für die Südländer wäre natürlich eine Option

 

Wie soll denn das gehen? Die Schulden der Suedlaender sind in Euro denominiert. Wenn man mal so annimt das fuer z. B. Italien der euro 20% ueberbewertet ist, dann koennen sie nicht austreten, da sonst die Schulden in der neuen Waehrung explodierrn. Mal ganz abgesehn davon dass der Markt dann nicht mehr annimt das Deutschland/EZB am Ende doch die Schulden begleicht.

 

Das ginge nur mit entsprechenden Schuldenschnitten in den jeweiligen Ländern.

 

@Licuala

 

Diese These der Beggar-thy-neighbor-Politik ist doch nur eine Ausrede für die eigene Unfähigkeit und den Unwillen sich anzupassen. Das ist so als würde man im Marathon von Kenianern verlangen doch bitte etwas langsamer zu laufen, damit andere auch mal Edelmetall abbekommen. Lächerlich. Und selbst wenn Deutschland so blöd wäre seine Wettbewerbsfähigkeit zu ruinieren, würden sofort Chinesen, Amerikaner und andere Exporteure in diese Bresche springen. Frankreich, Italien und Co. müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen - wie auch immer. Ein Austritt aus dem Euro für die Südländer wäre natürlich eine Option (oder Austritt Deutschlands). Das würde die Arbeitslosigkeit etwas senken. Kehrseite der Medaille wäre eine höhere Geldentwertung, was wiederum den Wohlstand der Bevölkerung schmälert. Im Endeffekt bringt das nicht viel. Unterm Strich zählt wie innovativ und produktiv eine Wirtschaft ist. Alles andere ist zweitrangig.

...

Völlig richtig! Man mag dies nun eine schlechte Welt nennen und sich eine andere Welt wünschen. Bislang herrscht aber nun einmal Wettbewerb.

 

Wettbewerb ist gut und richtig - nur haben wir innerhalb der EU derzeit keinen echten Wettbewerb, sondern eine (zunehmend ungesunde) Wettbewerbsverzerrung.

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MCThomas0215

Wettbewerb ist gut und richtig - nur haben wir innerhalb der EU derzeit keinen echten Wettbewerb, sondern eine (zunehmend ungesunde) Wettbewerbsverzerrung.

 

Verstehe ich nicht! Die Referenzkurse wurden 1999 nach ECU Referenzwerten festgelegt. Wirfst du Frau Verstager versagen vor?

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Wettbewerb ist gut und richtig - nur haben wir innerhalb der EU derzeit keinen echten Wettbewerb, sondern eine (zunehmend ungesunde) Wettbewerbsverzerrung.

 

Verstehe ich nicht! Die Referenzkurse wurden 1999 nach ECU Referenzwerten festgelegt. Wirfst du Frau Verstager versagen vor?

 

Gegenfrage: Erzeugt der Euro und die derzeitige Niedrigzinspolitik der EZB deiner Meinung nach eine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten oder vielleicht doch eher eine Verfälschung des Wettbewerbs bzw. sogar eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit in diversen Ländern?

 

Ich bin ja schon so gespannt auf die Antwort ...

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MCThomas0215

Gegenfrage: Erzeugt der Euro und die derzeitige Niedrigzinspolitik der EZB deiner Meinung nach eine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten oder vielleicht doch eher eine Verfälschung des Wettbewerbs bzw. sogar eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit in diversen Ländern?

 

Ich bin ja schon so gespannt auf die Antwort ...

 

Die Aufgabe der EZB ist nicht die Wettbewerbsfaehigkeit (Im gegensatz zur FED) sondern die Stabilitaet des Euro. Die Wettbewerbsfaehigkeit kann nur ueber Gesetze und Loehne usw. von den Mitgliedstaaten geaendert werden. Jeder Expoteur in der Eurozone gewinnt bei einer Abwertung gleichermasen. Ich verstehe nicht, warum z.b. ein Renault oder Fiat weniger vom reduzierten Ausenwert des Euro profitiern wuerde als ein Volkswagen.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Gegenfrage: Erzeugt der Euro und die derzeitige Niedrigzinspolitik der EZB deiner Meinung nach eine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten oder vielleicht doch eher eine Verfälschung des Wettbewerbs bzw. sogar eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit in diversen Ländern?

 

Ich bin ja schon so gespannt auf die Antwort ...

 

Die Aufgabe der EZB ist nicht die Wettbewerbsfaehigkeit (Im gegensatz zur FED) sondern die Stabilitaet des Euro. Die Wettbewerbsfaehigkeit kann nur ueber Gesetze und Loehne usw. von den Mitgliedstaaten geaendert werden. Jeder Expoteur in der Eurozone gewinnt bei einer Abwertung gleichermasen. Ich verstehe nicht, warum z.b. ein Renault oder Fiat weniger vom reduzierten Ausenwert des Euro profitiern wuerde als ein Volkswagen.

 

Ich formuliere die Frage mal um: Hältst du das grundlegende Ziel des europäischen Binnenmarktes, die Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten anzugleichen, für eher erfüllt oder für eher nicht erfüllt?

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Schwachzocker

Verstehe ich nicht! Die Referenzkurse wurden 1999 nach ECU Referenzwerten festgelegt. Wirfst du Frau Verstager versagen vor?

 

Gegenfrage: Erzeugt der Euro und die derzeitige Niedrigzinspolitik der EZB deiner Meinung nach eine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten oder vielleicht doch eher eine Verfälschung des Wettbewerbs bzw. sogar eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit in diversen Ländern?

Das verstehe ich auch nicht?! Natürlich erzeugt der Euro keine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit, sondern er sorgt dafür, dass die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit offensichtlich wird. Man muss tatsächlich Strukturmaßnahmen einleiten, wenn man wettbewerbsfähiger werden will. Letztlich geht es darum, dass man langfristig nicht mehr Geld ausgeben kann als man vorher eingenommen hat. Das ist mit Euro so und ohne Euro auch. Ohne Euro könnte man es aber über Inflation besser verschleiern.

Was die EZB jetzt mit der Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder zu tun hat, weiß ich nicht. Die EZB steht vor der Problematik, dass sie eine Währungspolitik für die gesamte Eurozone machen muss, nicht für einzelnen Länder.

 

 

 

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Schwachzocker

...

Ich formuliere die Frage mal um: Hältst du das grundlegende Ziel des europäischen Binnenmarktes, die Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten anzugleichen, für eher erfüllt oder für eher nicht erfüllt?

Ich höre bzw. lese jetzt zum ersten Mal, dass eine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit das Ziel war?!

Wie kommt man denn zu der Ansicht, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit angleicht, wenn man einen Binnenmarkt hat?

 

 

 

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CHX

 

 

Gegenfrage: Erzeugt der Euro und die derzeitige Niedrigzinspolitik der EZB deiner Meinung nach eine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten oder vielleicht doch eher eine Verfälschung des Wettbewerbs bzw. sogar eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit in diversen Ländern?

Das verstehe ich auch nicht?! Natürlich erzeugt der Euro keine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit, sondern er sorgt dafür, dass die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit offensichtlich wird.

 

Der Euro sollte aber ursprünglich eine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten bringen, das war das ursprüngliche Ziel des europäischen Binnenmarktes ... ;)

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MCThomas0215

Ich formuliere die Frage mal um: Hältst du das grundlegende Ziel des europäischen Binnenmarktes, die Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten anzugleichen, für eher erfüllt oder für eher nicht erfüllt?

 

Die Aufgabe des Binnenmarktes ist nicht die Wettbewerbsfaehigkeit anzugleichen. Die Europaeische Komission soll den gleichberechtigte Zugang aller Buerger, Finanzmittel und Unternehmen im Binnenmarkt herstellen. Ein Freihandel ist erwiesenermasen wirtschaftsoerdernd fuer alle, und das ist das Ziel des Binnenmarktes.

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Schwachzocker

Der Euro sollte aber ursprünglich eine Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten bringen, das war das ursprüngliche Ziel des europäischen Binnenmarktes ... ;)

Ein Markt ist ein Markt. Der gleicht überhaupt nichts an.

Und nur weil ich gleichberechtigt an diesem Markt als Wettbewerber auftreten darf, habe ich noch lange keine bessere Wettbewerbsfähigkeit. Dafür muss man tatsächlich noch selbst sorgen.;)

 

 

 

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CHX

Ich formuliere die Frage mal um: Hältst du das grundlegende Ziel des europäischen Binnenmarktes, die Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Eurostaaten anzugleichen, für eher erfüllt oder für eher nicht erfüllt?

 

Die Aufgabe des Binnenmarktes ist nicht die Wettbewerbsfaehigkeit anzugleichen. Die Europaeische Komission soll den gleichberechtigte Zugang aller Buerger, Finanzmittel und Unternehmen im Binnenmarkt herstellen. Ein Freihandel ist erwiesenermasen wirtschaftsoerdernd fuer alle, und das ist das Ziel des Binnenmarktes.

 

Die Europäische Kommission ist ursprünglich davon ausgegangen, durch die Schaffung des Euro den Binnenmarkt zu verwirklichen, und dass sich darüber hinaus quasi automatisch zwischen den Mitgliedern der Eurozone auch in kompetitiver Hinsicht große Homogenität einstellen würde. So lauten nun einmal die Fakten ... lässt sich auch sehr schnell per Suchmaschine nachvollziehen ... ;)

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Schwachzocker

...

Die Europäische Kommission ist ursprünglich davon ausgegangen, durch die Schaffung des Euro den Binnenmarkt zu verwirklichen, und dass sich darüber hinaus quasi automatisch zwischen den Mitgliedern der Eurozone auch in kompetitiver Hinsicht große Homogenität einstellen würde...

Die sind wohl davon ausgegangen, dass Menschen ein eigenes Interesse daran haben, sich anzustrengen, um nicht unter die Räder zu kommen. Da haben sie sich offenbar geirrt.

Die EU ist da aber schon behilflich, indem es Hilfsgelder nur gegen entsprechende Reformen gibt. Insofern findet schon eine gewisse Angleichung statt.

 

 

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CHX
· bearbeitet von Licuala

...

Die Europäische Kommission ist ursprünglich davon ausgegangen, durch die Schaffung des Euro den Binnenmarkt zu verwirklichen, und dass sich darüber hinaus quasi automatisch zwischen den Mitgliedern der Eurozone auch in kompetitiver Hinsicht große Homogenität einstellen würde...

Die sind wohl davon ausgegangen, dass Menschen ein eigenes Interesse daran haben, sich anzustrengen, um nicht unter die Räder zu kommen. Da haben sie sich offenbar geirrt.

Die EU ist da aber schon behilflich, indem es Hilfsgelder nur gegen entsprechende Reformen gibt. Insofern findet schon eine gewisse Angleichung statt.

 

EU-Fördergelder gab es schon, bevor überhaupt jemand das Wort "Reformen" in den Mund genommen hätte. Die flossen allerdings häufig in den Konsum, weniger in Infrastrukturprojekte oder wettbewerbsfähige Technologien. Warum sollte man sich auch anstrengen, wenn man alimentiert wird? Widerspricht der menschlichen Natur.

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