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Prudii

1,5 Jahre tecis – Zweifel

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Prudii

Hallo,

ich bin seit 1,5 Jahren bei einem tecis-Berater.

Ich bin damals auf ihn(!) zugegangen, weil ich wusste, dass er was „in dem Bereich macht“.

Er steigt mittlerweile in der Hierarchie auf und hat meine Betreuung an einen anderen abgegeben.

Ich habe damals wenig hinterfragt und einfach abgenickt, ohne das meiste zu verstehen.

Seit einigen Wochen lese ich auf einer Webseite, die sich dem passiven Anlegen verschrieben hat, mit und dabei kamen mir immer mehr Zweifel, ob die Verträge, die ich bei tecis abgeschlossen habe, auch die richtigen für mich persönlich sind.

Also habe ich mir die Verträge (fast schon erstmalig) wirklich durchgelesen und bin erstaunt über die ganzen Kosten :)

Bei Abschluss hatte ich mich mehr oder weniger auf seinen „Das ist das Beste“-Sermon verlassen. Nicht gut, ich weiß. Jetzt.

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

2.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

21 Jahre männlich, ledig, keine Kinder, Rente geplant mit 67 (wird wohl eher später?)

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

Dualer Student / 14 280 € Brutto / 460 € durchschnittlich in 2015, variiert je Monat

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

185 €

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

Gerne höhere Erträge (= Risiken), bisherige Verluste gering, wenig Erfahrung

2.5 bisherige Risikovorsorge

Haftpflicht -> wohnhaft bei Eltern

BU -> tecis

Freizeit-Unfallversicherung -> über Gewerkschaftsmitgliedschaft

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

Anfänger

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

3.1 Gesetzliche Rente

Habe noch keine Bescheinigung erhalten

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

Riester

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich?

VBL klassik, m. W. keine AVWL möglich

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

Tagesgeld: 3 700 €

VL-Depot: 388 €; DWS Top Dividende LD, ISIN DE0009848119

3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent

3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

4.1 aktuelle Sparleistungen

80 € auf Tagesgeld, 20 € in VL-Depot

4.2 Schulden (Bitte Kredithöhe, Kreditzinsen und Gesellschaft nennen)

Privatkredit bei meinem Vater fürs Auto, 15 000 €, keine Zinsen

4.3 absehbare Investitionen und preisliche Vorstellung der Wünsche und Ziele in x Jahren (Urlaub, Auto, Wohnung, Haus)

Angedacht ist eine Augen-OP, sobald das Geld da ist (3 500 – 6 000 €)

Haus ist erstmal kein Thema.

5. Bestehende Verträge bei Strukturvertrieben (DVAG, AWD, MLP, Tecis usw.)

Riesterrente (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

WWK FörderRente protect

garantierte monatliche Rente: 61,55 € ohne Dynamik (31,18 € je 10 000 € Rentenkapital)

Laufzeit (Beginn / Ende): 1.1.2015 – 1.1.2062 (Ende Grundphase)

WKN / ISIN des Fonds: Basketfonds Alte & Neue Welt: LU0561655688

Dynamik: 5%

Sparrate: 35 €

BU Versicherung mit / oder ohne Sparen (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

HanseMerkur Profi Care, Tarif SBU, Generation 2013M

vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente: 1 000 €

Berufsgruppe: Informatiker

riskante Hobbys: nein

Laufzeit (Beginn / Ende): 1.1.2015 – 1.10.2057

WKN / ISIN des Fonds: kein

Dynamik: 3 %

Beitrag: 35,62 €, effektiv nach Überschussverrechnung 23,86 €

sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt?

Keine vorhanden, vermerkt ist eine Blinddarm-OP ohne Komplikationen.

Weitere bestehende Verträge bei Strukturvertrieben (DVAG, AWD, MLP, Tecis usw.)

Fondsgebundene Rentenversicherung

Stuttgarter FlexRente invest

garantierter Rentenfaktor: 23,84 € in 2062 (scheint nicht so garantiert zu sein?)

Laufzeit (Beginn / Ende): 1.1.2015 – 31.12.2061, dann Beginn Rentenzahlung

WKN / ISIN des Fonds:

40 % Basketfonds Global Trends: LU1240812468

60 % ETF-Basket D: MSCI ACWI, World, EM, Pacific; iStoxx 50

Dynamik: 5 %

Sparrate: 25 €

Stuttgarter FlexRente invest

garantierter Rentenfaktor: 23,84 € in 2062 (scheint nicht so garantiert zu sein?)

Laufzeit (Beginn / Ende): 1.1.2016 – 31.12.2061, dann Beginn Rentenzahlung

WKN / ISIN des Fonds:

50 % Basket Aufstrebende Märkte: Aktive Fonds, 70 % Asien

50 % ETF-Basket E: MSCI EM, Russia; S&P select frontiers; Dow Jones Asia Pacific Select Dividend; DB Hedge Fund Index

Dynamik: nein

Sparrate: 25 €

Ja ich habe die Flex zweimal. Erklärt wurde mir (glaube ich) das damals so, dass nur so eine Erhöhung des Beitrags möglich ist. Oder liegt das mehr in der Provision begründet?

6. Wichtig, um mal einen Vergleich zu haben! Verträge, die vorher bestanden haben, bevor man bei Strukturvertrieben (DVAG, AWD, MLP, Tecis usw.) unterschrieben hat.

Keine vorherigen Verträge.

Hier folgen noch einige Fragen und Gedanken meinerseits zum Ganzen:

Ich habe den Riester-Sticky gelesen und bin nun der Meinung, dass Riestern sich für mich zum Zeitpunkt des dualen Studiums überhaupt nicht lohnt (geringer Bruttolohn jetzt -> geringer Steuersatz, der im Alter wohl höher sein wird. Damit wird es unrentabel. Richtig?).

Zumal es ein Vertrag mit monatlich festem Beitrag ist, was ja schon pauschal als Unsinn bezeichnet wurde.

Eine Neubewertung wäre erst zum richtigen Berufseinstieg sinnvoll (Einstiegsgehalt 36 500 € brutto).

Damit stellt sich die Frage: Riestervertrag beitragsfrei stellen? Weiterzahlen? Auf einen anderen Vertrag umziehen? Bei Kündigung müsste ich alle Förderung zurückzahlen. Bekäme ich den Einsteigerbonus beim nächsten Vertrag wieder?

Die größere Frage: Wenn Riestern jetzt unrentabel ist, wieso habe ich dann einen Vertrag? Unwissen des Vermittlers oder Ausnutzung meines Unwissens seitens des Vermittlers. Beides nicht gut.

Die BU scheint keine der besseren zu sein, ich habe das Beispiel zu diesem Vertrag im BU-Sticky gelesen. Rechtfertigt das einen Wechsel, oder ist sie „gut genug“? Dabei ist zu sagen, dass bei mir zumindest die Möglichkeit einer Verbeamtung besteht. Sollte es (wenn überhaupt) soweit kommen, müsste ich sowieso auf eine BU mit DU-Klausel umsteigen.

Die Flex-Renten. Auf je 25 €-Basis weiterführen oder kündigen? Die bei Kündigung entstehenden Verluste wären für mich erstmal nicht schlimm. Ich weiß nur nicht, ob sie sich rentieren oder nicht. Man spart ja die halben Steuern bei der Auszahlung. Dafür hat man höhere Kosten als bei einem einfachen Depot. Mein Berater hat mir die Rentabilität natürlich vorgerechnet und versichert.

Klar für mich im Moment ist: Sollte sich eines der Produkte wirklich als Blindgänger entpuppen, müssen auch die anderen weg. Ein klarer Schnitt wäre mir dann wichtig. Oder verrenne ich mich da zu sehr in Emotionen?

Danke fürs Lesen. Ich hoffe, Ihr könnt mir hier weiterhelfen.

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polydeikes

Sieh es mal so. Der Preis für deine Vertrauensseeligkeit war noch vergleichsweise moderat. Du wirst, so du dich selbst um deine Geldanlagen kümmerst, auch in Zukunft noch Lehrgeld zahlen müssen. Das geht jedem so.

 

---

 

Die ungeförderten Fondspolicen ergeben keinen Sinn, völlig unabhängig von den tatsächlichen Verträgen. Du hast den Weg ins richtige Forum gefunden, musst dich nun noch ins richtige Unterforum begeben > Fonds & Depots.

 

---

 

Riester ergibt konzeptionell bei dir aktuell keinen Sinn. Beitragsfreistellung sollte möglich sein. Das Produkt selbst ist die aktuell teuerste reguläre Riesterfondspolice am Markt. Und bei 36,5k Brutto als Einstiegsgehalt bitte erstmal die bAV Möglichkeiten prüfen, Riester drängt sich da auch noch nicht auf.

 

---

 

Dem BU Thema solltest du dich vielleicht dieses Jahr noch einmal widmen.

 

---

 

Haftpflicht sollte dennoch geprüft werden, ob du im elterlichen Vertrag mitversichert bist. Üblicherweise sollte das in deinem Alter und bei Erstausbildung der Fall sein, nachprüfen schadet nicht (wahlweise gem. mitversicherte Personen in den Bedingungen des Tarifs oder halt Ansprechpartner fragen und in Textform bestätigen lassen).

 

---

 

Die größere Frage: Wenn Riestern jetzt unrentabel ist, wieso habe ich dann einen Vertrag? Unwissen des Vermittlers oder Ausnutzung meines Unwissens seitens des Vermittlers. Beides nicht gut.

 

Es stand auf der Masterliste seiner übergeordneten Heeresleitung.

 

Die BU scheint keine der besseren zu sein, ich habe das Beispiel zu diesem Vertrag im BU-Sticky gelesen. Rechtfertigt das einen Wechsel, oder ist sie „gut genug“? Dabei ist zu sagen, dass bei mir zumindest die Möglichkeit einer Verbeamtung besteht. Sollte es (wenn überhaupt) soweit kommen, müsste ich sowieso auf eine BU mit DU-Klausel umsteigen.

 

Die Entscheidung kannst nur du treffen und sie sollte begründet und fundiert getroffen werden.

 

Die Flex-Renten. Auf je 25 €-Basis weiterführen oder kündigen?

 

Oder verrenne ich mich da zu sehr in Emotionen?

 

Nö, alles angemessen.

 

---

 

Willkommen im Forum.

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Prudii

Danke für deine Antwort :)

 

Zu den ungeförderten Fondspolicen: Liegt die Sinnlosigkeit darin, dass man – wie ich oft gelesen habe – das Schlechte aus Versicherung und Fonds zusammen hat, also die jeweiligen Kosten?

 

Und war beim Riester meine Begründung korrekt, dass ich jetzt einen geringeren persönlichen Steuersatz habe als bei Auszahlung, und ich somit draufzahle, auch mit Förderung?

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Danke für deine Antwort :)

 

Gern.

 

Zu den ungeförderten Fondspolicen: Liegt die Sinnlosigkeit darin, dass man – wie ich oft gelesen habe – das Schlechte aus Versicherung und Fonds zusammen hat, also die jeweiligen Kosten?

 

Fondspolicen dienen, so sie richtig eingesetzt werden, der steuerlichen Optimierung. Wer nichts zu versteuern hat (also nicht über Freibeträgen liegt), muss sich da keine Gedanken drüber machen, sinnlos.

 

Der Versicherungsmantel als zusätzliche Dienstleistung kostet immer mehr Geld, als würde ich den jeweiligen Fonds selbst und optimiert erwerben. Diese Mehrkosten bedürfen eine Begründung. Die Begründung sollte in erster Linie steuerlicher Natur sein, es gibt Softfaktoren wie Risikoverteilung, Zielsetzung (bspw. Langlebigkeitsansprüche uä.). Weder harte noch softe Begründung sind bei dir gegeben.

 

Es gibt zusätzlich den Bequemlichkeitsaspekt. Sollte der siegen, was bedauerlich wäre, da du jung genug bist um dich selbst um deine Zukunft kümmern und entsprechend einlesen zu können, nimmt man aber zumindest günstige Produkte. Bei den Apfel und Ei Sparplänen (nicht negativ gemeint, nur Kategoriesierung) würde das auf den CD Vorsorgeplan Invest rauslaufen. Aber sicher nicht deine Produkte ...

 

---

 

Und war beim Riester meine Begründung korrekt, dass ich jetzt einen geringeren persönlichen Steuersatz habe als bei Auszahlung, und ich somit draufzahle, auch mit Förderung?

 

Zur Begründung reicht, dass die aktuelle Förderkonstellation auch im Moment einfach nicht attraktiv ist. Mit deiner weitergehenden Überlegung kann sie zukünftig noch unattraktiver werden. Ist schon ein Schritt mehr als nötig, aber nicht falsch.

 

edit: Zudem ist dein Szenario fördertechnisch bAV Szenario, nicht Riester. Also auch bei Berufseinstieg, wie beschrieben, ganze Schicht 2 Prüfung, nicht nur den Ausschnitt Riester.

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