Linan Oktober 16, 2016 · bearbeitet Oktober 16, 2016 von Linan Nachdem ich nun seit einiger Zeit stiller Mitleser bin und mir in den letzten Monaten Wissen angeeigent habe, möchte ich das Wissen nun in die Praxis umsetzen. Mit meinem halben Jahr einlesen erreiche ich sicher nicht die Kompetenz von euch, und daher bitte ich euch um Mithilfe. Ich möchte gerne ein Depot für den langfristien Vermögensaufbau erstellen. Meine Angaben: 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Erfahrungen seit 4 Jahren mit aktiv gemanagten Fonds. Aus den auch hier angegebenen Gründen möchte ich gerne in ETFs investieren. 2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben) LU0136412771: 4500 € DE000A0MYEG2: 6900 € Depot: Augsburger Aktienbank Riester Rente: 7529 € (stand 31.12.2015) DWS Vorsoge Premium LU0272367581 DWS Vorsorge Rentenfonds XL Duration LU0414505502 Betriebliche Altersvorsorge: 31.800 € (Stand 31.12.2015) Wurde alles von meinem Finanzberater angelegt, von dem ich mich jetzt gerne „verabschieden“ möchte. 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Passive Anlage erwünscht, Interesse an Strategien und Wirtschaft vorhanden. Bereits einige Bücher (z. B. Kommer 2015 und Weber [Arero]) gelesen. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten In den letzten Jahren habe ich mich nicht weiter um die Positionen gekümmert, da ich davon ausging, dass die Positionen über lange Zeit hinweg eh steigen werden. In Zukunft denke ich, dass ich auch mit Verlusten umgehen kann. Eine „Crash-Probe“ hatte ich allerdings noch nicht, bin aber gespannt wie ich darauf reagieren werde. Optionale Angaben: 1. Alter: Ende 20 2. Berufliche Situation: Vollzeit und unbefristet Angestellt 3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Im Moment noch nicht, aber mit meiner derzeitigen Planung ab nächstem Jahr schon. Über meine Fondsanlage: 1. Anlagehorizont Langfristig > 30 Jahre 2. Zweck der Anlage Ich möchte gerne von den Zinsen leben können, bzw. teilweise davon leben können (Selbständigkeit oder Teilzeitarbeit). 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Einmalanlage: 10.000 € (voraussichtlich etwas mehr) Monatliche Sparrate: 1000 € steigend 4. Anlagekapital Keine Verpflichtungen; Miete, Lebensmittel etc. Im Moment: 200 € je in die beiden aktiven Fonds → 400 € monatl. Riester Rente: 163€ monatl. Meine Überlegungen: Für eine Investmentstrategie mit mehr als 3 ETFs habe ich bestimmt noch zu wenig Geld. Ich hoffe natürlich, dass ich in Zukunft dann mehr Kapital haben werde. Sollte ich also jetzt kleiner investieren, und wenn ich dann ca. 100k Euro in dem Depot habe das Depot (mit den dann neuen Kenntnissen) komplett neu aufbauen? Gerne möchte ich nach dem BIP gewichtet investieren, aber ich bin mir nicht sicher ob sich nicht doch eine Standardlösung hier besser macht. Ich möchte in Zukunft außerdem gerne Herr (Dame) über meine eigenen Finanzen sein, außerdem macht es mir Spaß mich mit dem Investieren zu beschäftigen. Meine 3 Vorschläge: 1. Standardlösung (danke Ramstein!) MSCI World 70%: DE000A1C9KL8 HSBC MSCI WORLD UCITS ETF USD TER 0,15% steuersauber, ausschüttend, phys. Optimiert MSCI Emerging Markets 30%:LU0635178014 Comstage MSCI Emerging Markets TER 0,25% steuersauber, thesaurierend, swap 2. BIP-gewichte Lösung (auch danke Ramstein!) MSCI World 50% (siehe 1) MSCI Europa/STOXX Europe 600 20%: DE0002635307 iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF TER 0,20% steuersauber, quartalsweise ausschüttend, replizierend oderLU0378434582 ComStage STOXX Europe 600 NR UCITS ETF TER 0,20% steuersauber, thesaurierend, swap MSCI Emerging Markets 30% (siehe 1) 3. Lösung: Arero Meine Fragen: Macht es Sinn weiter bei der Augsburger Aktienbank zu bleiben? Sind eigentlich nicht thesaurierende ETFs zu bevorzugen? Die große Frage: Wie würdet Ihr das Portfolio aufbauen? Vielen Dank! Ich freue mich schon auf eure Antworten! Mit freundlichen Grüßen Linan Edit: Formatierung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
OceanCloud Oktober 16, 2016 Wann möchtest du von den Zinsen leben können? Nach den 30 Jahren Anlage? Thesaurierende ETFs schütten keine Dividende aus. Du bekommst das dort investierte Geld erst durch Verkauf wieder. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Linan Oktober 16, 2016 · bearbeitet Oktober 16, 2016 von Linan Wann möchtest du von den Zinsen leben können? Nach den 30 Jahren Anlage? Thesaurierende ETFs schütten keine Dividende aus. Du bekommst das dort investierte Geld erst durch Verkauf wieder. Hallo Ocean Cloud, 1. Wie ich geschrieben habe möchte ich voraussichtlich meine Stundenzahl reduzieren, und zwar mit Teilzeit und/oder Selbständigkeit. So ganz von den Zinsen leben, ich glaube das wäre erst einmal ziemlich blauäugig... 2. Ja, deshalb ja. Dividenden muss ich ja selbstständig wieder einzahlen. Und insbesondere wenn ich das Depot irgenwann umstrukturieren sollte (Frage im 1. Abschnitt), dann wären doch jetzt thesaurierende ETFs und in der Auszahlungsphase bzw. später ausschüttende ETFs zu bevorzugen, oder sehe ich das falsch? LGLinan Edit: Formatierung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
OceanCloud Oktober 16, 2016 Eigentlich macht man das mit den ETFs ja als Altersvorsorge. Damit man, wenn man in Rente ist, davon leben kann. Wenn du deine Stundenzahl reduzierst, verdienst du weniger Geld. Damit kannst du weniger für die Rentenzeit ansparen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Linan Oktober 16, 2016 Eigentlich macht man das mit den ETFs ja als Altersvorsorge. Damit man, wenn man in Rente ist, davon leben kann. Wenn du deine Stundenzahl reduzierst, verdienst du weniger Geld. Damit kannst du weniger für die Rentenzeit ansparen. Ich möchte halt eben schon früher in "Altersteilzeit" gehen. LGLinan Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu Oktober 16, 2016 2. BIP-gewichte Lösung (auch danke Ramstein!) Die Aufteilung hat mit dem aktuellen BIP nicht viel zu tun. Dazu bräuchtest Du etwa 53% World 10% EMU 37% EM Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 Oktober 16, 2016 · bearbeitet Oktober 16, 2016 von pillendreher Ein paar Gedanken: Welchen Vorteil hat bei größerem Depotvolumen >100k, die Aufteilung in mehrere ETFs gegenüber einem simplen 2er World-Emerging-ETF Depot? Höhere Rendite? Thesaurierenden Fonds machen bei ausgenutztem Sparerpauschbetrag aufgrund der Steuerstundung womöglich Sinn, wird hier aber kontrovers diskutiert. Vor der perfekten Aufbröselung des Aktienanteils, sollte erstmal die grundlegende Assetaufteilung passen. Von den Zinsen leben bei Kapitalerhalt wird schwierig bzw. unmöglich sein. http://www.schwab.co...till-Make-Sense Aber mit der sehr hohen Sparrate (Hut ab) sollte in 25Jahren ein Vermögen von 500.000€ vorhanden sein. Mann/Frau könnte die Summe halbieren. 250k für die Rente zurücklegen und 250k zum Verbrauch um 5-10Jahre früher mit der Arbeit aufzuhören oder ab 50 nur noch Teilzeit arbeiten. Dies sollte eine sehr realistische Möglichkeit sein. Nachtrag: Wie von xflu geschrieben, macht im 3er Depot ein Europa ETF mit UK und Schweiz wenig Sinn (auch wenn es vom Ergebnis her wohl vernachlässigbar sein wird und darüber im WPF schon heftig gestritten wurde), sondern ein Euro-STOXX-ETF (EURO-Raum) wie WKN A0D8Q0. Wer aber den eigenen Währungsraum übergewichtet, sollte wissen warum. Ich halte nix davon. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Linan Oktober 16, 2016 · bearbeitet Oktober 16, 2016 von Linan Einpaar Gedanken: WelchenVorteil hat bei größerem Depotvolumen >100k, die Aufteilung inmehrere ETFs gegenüber einem simplen 2er World-Emerging-ETF Depot?Höhere Rendite? ThesaurierendenFonds machen bei ausgenutztem Sparerpauschbetrag aufgrund derSteuerstundung womöglich Sinn, wird hier aber kontroversdiskutiert. Vorder perfekten Aufbröselung des Aktienanteils, sollte erstmal diegrundlegende Assetaufteilung passen. Vonden Zinsen leben bei Kapitalerhalt wird schwierig bzw. unmöglichsein. http://www.schwab.co...till-Make-Sense Abermit der sehr hohen Sparrate (Hut ab) sollte in 25Jahren ein Vermögenvon 500.000€ vorhanden sein. Mann/Frau könnte die Summe halbieren.250k für die Rente zurücklegen und 250k zum Verbrauch um 5-10Jahrefrüher mit der Arbeit aufzuhören oder ab 50 nur noch Teilzeitarbeiten. Dies sollte eine sehr realistische Möglichkeitsein. Nachtrag: Wievon xflu geschrieben, macht im 3er Depot ein Europa ETF mit UK undSchweiz wenig Sinn (auch wenn es vom Ergebnis her wohlvernachlässigbar sein wird und darüber im WPF schon heftiggestritten wurde), sondern ein Euro-STOXX-ETF (EURO-Raum) wie WKNA0D8Q0. Wer aber den eigenen Währungsraum übergewichtet, solltewissen warum. Ich halte nix davon. MehrereETFs: Wenn man mehrere ETFs hat, kann man natürlich granularerinvestieren. Ob das Sinn macht sei natürlich dahin gestellt, das istdiskutierbar. Assetaufteilung: Ja, ich habe eine Assetaufteilung, und habe hier natürlich nur denTeil mit den Aktien ins Spiel gebracht. Wenn ich erst einmal einbisschen investiert habe, überlege ich auch in REITs einzusteigen umweiter zu diversifizieren. Nur ich finde bei einem Kapital von 10keine zu große Aufteilung auch nicht sinnvoll. Danke für deine Einschätzung. Ich werde einfach mal sehen, wie weit ichkomme, ich finde das im Moment auch schwierig abzuschätzen. Insbesondere weil wir die Zukunft ja auch nicht kennen! Gerade im Kommer wird ja auch immer wieder vor dem Home-Bias gewarnt. Daherhabt ihr beiden, du xfklu und pillendreher sicher auch Recht mit eurer Einschätzung. Ich möchte eigentlich ungerne etwas übergewichten. Spannend war für mich die Idee nur mit dem Hintergrund eher den BIP zu gewichten, und nicht die Marktkapitalisierung. LG Linan Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Linan Oktober 17, 2016 Kann denn bitte noch jemand was zu den ETFs sagen? Oder zu meinen Fragen? Danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Oktober 17, 2016 Meine Fragen: 1. Macht es Sinn weiter bei der Augsburger Aktienbank zu bleiben? 2. Sind eigentlich nicht thesaurierende ETFs zu bevorzugen? 3. Die große Frage: Wie würdet Ihr das Portfolio aufbauen? 1. keine Ahnung, da ich nicht weiß, welche Kosten dir beim Börsenhandel bei der Augsburger entstehen. Bei 1000€ monatl. würde ich aber empfehlen, ein Depot bei der ING, da kannst Du ab 500€ kostenlos ETF erwerben. 2. da anscheinend ab nächstem Jahr dein FSA ausgeschöpft, würde ich thesaurierende ETF bevorzugen. 3. was soll man sagen, Du hast ja schon die richtigen ETF heraus gesucht. 2 ETF (70/30), 3 ETF (50/20/30), 4 ETF (30/30/30/10), jeder so wie er/sie gerne möchte, da kannst Du nicht viel falsch machen. Es gibt seit ein paar Tagen eine weitere Version das-wunder-portfolio , vielleicht ist das ja sogar was für dich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Linan Oktober 17, 2016 · bearbeitet Oktober 17, 2016 von Linan Meine Fragen: 1. Macht es Sinn weiter bei der Augsburger Aktienbank zu bleiben? 2. Sind eigentlich nicht thesaurierende ETFs zu bevorzugen? 3. Die große Frage: Wie würdet Ihr das Portfolio aufbauen? 1. keine Ahnung, da ich nicht weiß, welche Kosten dir beim Börsenhandel bei der Augsburger entstehen. Bei 1000€ monatl. würde ich aber empfehlen, ein Depot bei der ING, da kannst Du ab 500€ kostenlos ETF erwerben. 2. da anscheinend ab nächstem Jahr dein FSA ausgeschöpft, würde ich thesaurierende ETF bevorzugen. 3. was soll man sagen, Du hast ja schon die richtigen ETF heraus gesucht. 2 ETF (70/30), 3 ETF (50/20/30), 4 ETF (30/30/30/10), jeder so wie er/sie gerne möchte, da kannst Du nicht viel falsch machen. Es gibt seit ein paar Tagen eine weitere Version das-wunder-portfolio , vielleicht ist das ja sogar was für dich. Danke West263, 1. Ich habe es schon einmal versucht die Vor- und Nachteile der verschiedenen OnlineBroker herauszufinden und gegenüber zu stellen. Gar nicht so einfach. Ich versuche es nochmal, danke! 2. das war meine Annahme. Allerdings ist es nciht immer so einfach da auch einen steuerschönen ETF mit geringem TER zu finden. Und dann überwiegen meiner Meinung nach diese Dinge, insbesondere, weil thesaurierend ja auch im WPF diskutiert wird. 3. Ramstein sei Dank Danke für den Tipp, da sehe ich mal rein. LG Linan Nachtrag: Wo finde ich denn die Info, dass man ab 500€ Order bei der ING kostenlos ETFs erwerben kann? Ich finde die Info nicht. Da stehen nur "geringe Gebüren" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter Grimes Oktober 17, 2016 Nachtrag: Wo finde ich denn die Info, dass man ab 500€ Order bei der ING kostenlos ETFs erwerben kann? Ich finde die Info nicht. Da stehen nur "geringe Gebüren" https://www.ing-diba...nfreier-handel/ Gilt für die ING noch als "Aktion"; könnte also auch irgendwann Schluß mit sein. Gruß, PG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Linan Oktober 18, 2016 Nachtrag: Wo finde ich denn die Info, dass man ab 500€ Order bei der ING kostenlos ETFs erwerben kann? Ich finde die Info nicht. Da stehen nur "geringe Gebüren" https://www.ing-diba...nfreier-handel/ Gilt für die ING noch als "Aktion"; könnte also auch irgendwann Schluß mit sein. Gruß, PG Sehr gut, vielen Dank! Die Augsburger Aktienbank ist da etwas teurer. Aber da ich ja sowieso die Fonds auflösen möchte, kann ich auch gleich alles auflösen. LG Linan Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Linan August 2, 2018 Nach fast 2 Jahren möchte ich mich noch einmal bei allen bedanken, die mir hier Tipps gegeben haben! Ich habe noch Ende Oktober 2016 meine Asset Allocation festgelegt (MSCI World 70% und MSCI EM 30% in den oben angegebenen ETFs) und bei der ING Diba angefangen zu investieren. Mittlerweile habe ich ca. 30.000 € eingezahlt (ich habe anfänglich nicht gleich die ganzen 10.000 € wegen der Aufteilung in risikoreiche und risikoarme Anlagen angelegt). Dank eurer Einschätzungen habe ich mich meiner Meinung nach richtig entschieden. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Aufstellung und fühle mich auch für einen Börsen-Crash gut gerüstet. Deshalb das kleine Update. Vielen Dank!!! Linan Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag