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HorstiS

Strategiefrage zu einem 8 Jahre alten WPF-Depot 450k

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HorstiS

Hallo zusammen,

 

vor 8 Jahren habe ich in Anlehnung an supertobs ein abgeltungssteuerbefreites Depot (BIP, MSCI-gewichtetes Langfristdepot mit Rebalancing) angelegt. Ich habe dem WPF somit sehr viel zu verdanken, auch das tolle Programm "PortfolioPerformance" habe ich hier kennengelernt.

Jetzt brauche ich noch einmal die Hilfe der Community (Fragen unten unter den Pflichtangaben):

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

25 Jahre, davon 8 hier im WPF.

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Dazu drei Screenshots aus PortfolioPerformance: Depotaufstellung, Allocation und Ausschüttung:

 

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3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für Fondsanlage

Nach Bedarf. Derzeit nur jährlich das Rebalancing. Im Augenblick deutlich mehr Lesebedarf über veränderte Steuersituation.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Risikobereitschaft ist vorhanden, siehe HSH-Anleihen :)

 

Optionale Angaben:

1. Alter

45 Jahre alt, keine Familie, keine Immobilie, keine Verpflichtungen.

 

2. Berufliche Situation

Ich werde in absehbarer Zeit Opfer der "Digitalisierung" und rechne mittelfristig (6 Monate bis 2 Jahre) mit einem Jobverlust.

Anschließend dürfte nur noch bescheidenes Einkommen ohne weitere Sparmöglichkeiten erzielbar sein. Das ist auch ok für mich, ich habe keine Lust mehr auf das Hamsterrad.

 

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Ja.

Über meine Fondsanlage

Anlagehorizont

5-15 Jahre, in Abhängigkeit der beruflichen Entwicklung.

 

Zweck der Anlage

Einkommen nach dem Berufsausstieg, das muss zeitlich nicht zwingend die Rente sein.

 

Anlagekapital

450.000 Euro.

 

Fragen

 

1 - Steuer: Da jetzt der steuerliche Bestandsschutz für abgeltungssteuerbefreite ETF aus der Zeit von vor 2009 aufgehoben wird, gibt es m.E. Handlungsbedarf: Bevor ich auf den 100.000€ Freibetrag für Gewinne setze, würde ich lieber einmal den gesamten Altbestand verkaufen und steuerlich sauber ausrichten, denn ich habe die Steuerproblematik der im Ausland thesaurierenden ETF nicht im Griff - ich habe nie die Berichte im Bundesanzeiger aufgegeben, sondern bei der jährlichen Steuererklärung nur die Angaben der Bank verwendet. Bin gespannt, wie hoch die Abzüge beim Verkauf aussehen werden. Oder kann man da nachträglich etwas heilen?

 

2 - Strategie: Ich habe Angst vor der Blasenbildung an den Börsen und den Politikern in den USA und Europa. Ich habe aus dieser Angst heraus schon einmal darüber nachgedacht, alles zu verkaufen und auf Bargeld sitzend ein paar Monate an die Seitenlinie zu gehen. Ich weiß, dass das gegen die Kommer'sche Strategie ist, aber im Augenblick ist die (politische) Welt wieder so verrückt wie schon lange nicht mehr.

 

Tipps und Anregungen sind sehr willkommen!

 

Danke,

Horsti

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tyr

Optionale Angaben:

1. Alter

45 Jahre alt, keine Familie, keine Immobilie, keine Verpflichtungen.

 

2. Berufliche Situation

Ich werde in absehbarer Zeit Opfer der "Digitalisierung" und rechne mittelfristig (6 Monate bis 2 Jahre) mit einem Jobverlust.

Anschließend dürfte nur noch bescheidenes Einkommen ohne weitere Sparmöglichkeiten erzielbar sein. Das ist auch ok für mich, ich habe keine Lust mehr auf das Hamsterrad.

 

 

Anlagehorizont

5-15 Jahre, in Abhängigkeit der beruflichen Entwicklung.

 

Zweck der Anlage

Einkommen nach dem Berufsausstieg, das muss zeitlich nicht zwingend die Rente sein.

 

Irgendwer muss es aussprechen.

 

Ich sehe hier vielmehr Bedarf nach einer beruflichen Veränderung, vielleicht auch verbunden mit der Lebenssituation. Warum nicht eine Stelle finden, die dir für die nächsten 5+ Jahre ein stabiles Einkommen verspricht? Mit 45 aussteigen, nur weil der bisherige Job keine Freude mehr bereitet und sich wie ein Hamsterrad anfühlt? Bedenke nicht nur die finanziellen Folgen eines Ausstiegs, sondern auch die psychischen und sozialen, wenn du dich danach abgehängt, nutzlos usw. fühlst und das dein soziales Umfeld/Partner bewusst oder unbewusst wahrnimmt. Mit 62+ Jahren wird das jeder akzeptieren, aber 45 Jahren aufhören zu kämpfen?

 

Man könnte jetzt noch niederschmetternde Rechnungen auf machen, wie lange die Hälfte der 450.000 Euro bis Renteneintritt z. B. mit 65 Jahren reichen und was danach dann finanziell kommen könnte, wenn in der nächsten Zeit dein auskömmliches Einkommen zum Großteil weg fällt. Die finanzielle Seite wäre aus meiner Sicht noch der langweilige Zahlenteil. Das was dahintersteckt an Lebensveränderung mag ich mir nicht vorstellen.

 

Zumal die Wirtschaft momentan vergleichweise stabil läuft und viele Jobs bietet. Was nicht heißt, dass die Entwicklung stehen bleibt und man sich nicht mehr an neue Bedingungen anpassen muss, um ein dauerhaft gutes Einkommen zu haben. Die Bedingungen sind aber aus meiner Sicht in Deutschland auf dem Jobmarkt derzeit sehr gut. Zumal du ja 45 bist und nicht 65.

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xfklu
· bearbeitet von xfklu

... Angst vor der Blasenbildung an den Börsen und den Politikern ...

Fysallídapoliteftísphobie = Angst vor Blasenbildung an Politikern

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odensee

Anders als Tyr habe ich dich so verstanden, dass du durchaus noch einige Jahre arbeiten möchtest, aber auf niedrigem Level. (Falls du tatsächlich JETZT aussteigen willst, bin ich bei tyr). Zu einer Anlagestrategie kann ich nichts sagen. Was ich an deiner Stelle mal machen würde: nimm mal einen Entnahmeplan-Rechner (z.B. den: http://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php) und spiele Szenarien durch: welche monatliche Kapitaleentnahme brauchst du (ggf. neben einer womöglich nicht so üppig ausfallenden ges. Rente)? Über die "Wartezeit" kannst du einstellen, wie lange du noch von einem dann geringeren Gehalt leben kannst ohne zu entnehmen. Über die Dynamik kannst du die Inflation ansatzweise berücksichtigen. Ich würde dabei nicht von der derzeitigen offiziellen Inflationsrate ausgehen, sondern höher ansetzen. Angesichts immer weiter zunehmeder medizinischer Entwicklugn würde ich die Rentendauer hoch ansetzen. Halt mal ein bisschen "rumspielen" und schauen: welche Rendite brauchst du für das jeweilige Szenario und ist diese realistisch zu erreichen.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Mit 45 aussteigen, nur weil der bisherige Job keine Freude mehr bereitet und sich wie ein Hamsterrad anfühlt? Bedenke nicht nur die finanziellen Folgen eines Ausstiegs, sondern auch die psychischen und sozialen, wenn du dich danach abgehängt, nutzlos usw. fühlst und das dein soziales Umfeld/Partner bewusst oder unbewusst wahrnimmt. Mit 62+ Jahren wird das jeder akzeptieren, aber 45 Jahren aufhören zu kämpfen?

 

... Die finanzielle Seite wäre aus meiner Sicht noch der langweilige Zahlenteil. Das was dahintersteckt an Lebensveränderung mag ich mir nicht vorstellen.

 

Habe da eine konträre Einschätzung. Sich durch eine nicht geliebte Arbeit (oder generell seinen Arbeitsplatz) zu definieren, halte ich für einen gefährlichen Trugschluss.

 

https://editionf.com...finieren-sollte

 

Oder auf den Punkt gebracht

 

http://www.hafawo.at...-in-sich-haben/

 

"You’re not your job. You’re not how much money you have in the bank. You’re not the car you drive. You’re not the contents of your wallet. You’re not your fu**ing Khakis."

 

Oder um Epikur zu zitieren:

 

"Wir sind ein einziges Mal geboren. Zweimal geboren zu werden ist nicht möglich. Die ganze Ewigkeit hindurch werden wir nicht mehr sein. Du aber bist nicht Herr des morgigen Tages und verschiebst immerzu das Erfreuende. Das Leben geht mit Aufschieben dahin, und jeder von uns stirbt, ohne Muße gefunden zu haben."

 

Mein Fazit, wer es sich leisten kann mit 45 Jahren seinen ungeliebten "Job" hinzuschmeissen, sollte es unbedingt machen. Nur mit 450k und keiner eigenen Immobilie, bist du davon sehr weit entfernt. Auch einen Million würde nicht reichen.

 

Daher stimme ich tyr zu, es bleibt nur sich nach einer beruflichen Veränderung umzusehen. Wenn du Angst vor einer Blasenbildung hast, passe doch deine Risikoaufteilung an, indem du RK1 hochfährst,

 

z.B. indem du den nächstes Jahr fälligen 10% HSH Klumpen in Festgeld umschichtest.

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odensee

"Wir sind ein einziges Mal geboren. Zweimal geboren zu werden ist nicht möglich. Die ganze Ewigkeit hindurch werden wir nicht mehr sein. Du aber bist nicht Herr des morgigen Tages und verschiebst immerzu das Erfreuende. Das Leben geht mit Aufschieben dahin, und jeder von uns stirbt, ohne Muße gefunden zu haben."

:thumbsup:

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HorstiS
· bearbeitet von HorstiS

Irgendwer muss es aussprechen.

 

Ich sehe hier vielmehr Bedarf nach einer beruflichen Veränderung, vielleicht auch verbunden mit der Lebenssituation. Warum nicht eine Stelle finden, die dir für die nächsten 5+ Jahre ein stabiles Einkommen verspricht? Mit 45 aussteigen, nur weil der bisherige Job keine Freude mehr bereitet und sich wie ein Hamsterrad anfühlt? [...]

 

Oha, da ist aber eine kleine Anmerkung vollkommen falsch verstanden worden! Ich bin nicht der Typ fürs herumsitzen, werde wohl immer arbeiten und etwas machen. Aber ich werde dann nichts mehr sparen können/wollen, derzeit habe ich einen sehr hohen Sparanteil - das wollte ich damit ausdrücken.

 

Danke für die vielen Anregungen hinsichtlich Lebensplanung, aber das war wirklich nur eine Randbemerkung. Mir geht es wirklich um die Ausrichtung des Depots mit Blick auf Steuer und... ja, zugegeben, meine derzeitige Irritation hinsichtlich der Märkte und Politik, um vielleicht doch einmal einen Versuch in Sachen Markttiming zu starten und das Depot winterfest zu machen.

 

Danke,

Horst

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odensee

Oha, da ist aber eine kleine Anmerkung vollkommen falsch verstanden worden! Ich bin nicht der Typ fürs herumsitzen, werde wohl immer arbeiten und etwas machen. Aber ich werde dann nichts mehr sparen können/wollen, derzeit habe ich einen sehr hohen Sparanteil - das wollte ich damit ausdrücken.

Dann bleibe ich trotzdem bei meinem Vorschlag :rolleyes: Du hast jetzt 450.000 und viel mehr wird es nicht werden. Du wirst ja auch gesetzliche Rente bekommen und vielleicht noch eine BAV oder einen Riester haben. Also kannst du doch grob abschätzen, wieviel du später von deinen 450.000 monatlich benötigen wirst. Aufgrund deiner Bedenken (Blasenbildung, Politik, Zinserhöhung nicht vergessen) überlegst du, den Aktienteil deines Depots runterzufahren. Es ist doch dann die Frage: wieviel Risiko brauchst du noch? Oder kannst du schon jetzt deine Hände in den Schoß legen (was die Altersvorsorge angeht!) und schon jetzt einen großen Teil sicher anlegen? Mein Vorschlag sollte keine Lebensberatug sein. :rolleyes:

 

Zu der Steuer habe ich keine Idee, hört sich aber schlüssig an.

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