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IndexP

Sollte man überhaupt Ratschläge geben (sich einmischen)?

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IndexP
· bearbeitet von IndexP

Hallo,

 

ich schreibe dieses Thema mal in den Bereich der 'Alternativen Kapitalanlagen', weil die genannten Personen meinen, in eine Rentenversicherung investieren zu müssen.

Aber eigentlich ist es ein allgemeines Problem, daß WPF-Postern sicher schon hundertfach passiert ist.

 

Meine eigene Altersvorsorge ist (dank fast 20 Jahren Beschäftigung mit den Mechanismen der Finanz- und Versicherungsbranche, dank passiven und kostengünstigen Anlageprodukten und auch dank des WPF) recht ausgewogen und vernünftig aufgestellt.

 

In der Verwandtschaft bleibt sowas natürlich nicht verborgen - und so wird man doch hin und wieder mal nach Tipps gefragt. Ich habe da fast immer nicht viel dazu gesagt - oft z.B. auch deswegen, weil die Frager meist etwas älter waren als ich - und die dann oft anzutreffende Kombi aus Immo, LV (die schon paaaar Jahre läuft, und die Provisionen damit schon längst bezahlt sind) und Zinsprodukten nicht die allerschlechteste Wahl ist. Mit Aktien wollte fast niemand was zu tun haben, und das habe ich dann auch gern akzeptiert.

 

Die letzte Anfrage an mich ist da schon etwas brisanter:

 

Frisch verheiratetes Ehepaar, beide Anfang 30. Beide im Berufsleben als Angestellte, er als Ingenieur durchaus mittelgut verdienend. Kinderwunsch ist grad sehr akut.

Ein Immo-Wunsch ist nicht akut, wird aber in den nächsten 5...10 Jahren nicht völlig ausgeschlossen.

Die frisch gebackene Ehefrau macht ihrem Ehemann schon seit Jahren (damals natürlich noch Freund) Dampf, daß er sich neben dem Pflichtbeitrag für die gesetzliche RV doch noch um weitere/aufstockende Altersvorsorge kümmern soll...

Ein hehres Anliegen, ABER:

Es besteht bei beiden (bei ihm noch weniger) KEINERLEI Bereitschaft, die private Altersvorsorge selber in die Hand zu nehmen (sich also selber in die Materie bzw. das WPF einzulesen, sich eine vernünftige Asset Allocation zu überlegen, Anleihen, Indexfonds, Versicherungsprodukte wenigstens ansatzweise zu verstehen, etc.). Null Chance. Und ABSOLUT risiko-scheu...

 

Sein Vorhaben, von dem er mir letzten Sonntag erzählt hat:

Beim letzten Nachbarschaftsbesuch war da auch so ein netter Vertreter der Aachen-Münchener...bei dem hatte er dann auch einen Erst-Termin gemacht - und dieser Versicherungsvertreter hatte ihm dann folgenden groben Vorschlag gemacht:

Eine Kombination aus

1. einer BU-Versicherung (da gehe ich noch gern mit)

2. einer (klass.?) Riester-Rente

3. einer (klass.?) Rürup-Rente

4. einer fondsbasierten Rentenversicherung.

 

Bei mir läuten bei einem solchen Kombi-Produkt die Alarmglocken. Nach meinem Wissens-Stand ist bei einem mittelgut verdienenden Ingenieur weder eine Riester- noch eine Rürup-Rente besonders empfehlenswert (und schließen sich von der Zielgruppe her ja eher gegenseitig aus). Punkt 4 - fondsbasierte Rentenversicherung - das beißt sich doch mit der absoluten Riskoscheu der beiden...

Um es klarer zu sagen: Ohne die genauen Zahlen zu kennen, finde ich die Produkte 2-4 (gerade in Kombination) recht übel....aber was soll der Vertreter der Aachen-Münchener schon machen? Er kann ja nur seine Produkte verkaufen.

Es steht übrigens ein Monatsbeitrag von 400 Euro im Raum - also kein Pappenstiel.

 

Mein zweiter allgemeiner Kritikpunkt:

Die klass. Rentenversicherung dürfte doch aktuell eigentlich tot sein. Mit Anleihen ist bis auf weiteres nichts zu erzielen, die Abschlußprovisionen nagen aber trotzdem am Geld.

 

Und was mir in der konkreten Situation außerdem sauer aufstößt:

Die Ehefrau mag vor 4...5....6 Jahren Recht gehabt haben, daß er beim Thema Altersvorsorge in die Gänge kommen soll - aber in der aktuellen Situation (akuter Kinderwunsch, evtl. Immo-Wunsch in 5 Jahren oder so) würde ich doch mein Pulver trocken und bei mir behalten, als einen langfristigen Versicherungs-Sparvertrag einzugehen...

 

Was denkt ihr und macht ihr in solchen oder ähnlichen Situationen, wo ihr um Rat gefragt werdet?

Ratschläge ablehnen und auf's Selbststudium/WPF verweisen?

Wie gesagt, ich habe auch in diesem Fall KEINERLEI Bedürfnis, den beiden meine oder irgendeine Altervorsorge-Strategie überzustülpen...

Aber in diesem speziellen Fall würde ich gern (gefühlt) das Schlimmste verhindern - denn der Vorschlag des AM-Vertreters klingt für mich nach nicht bedarfsgerechter Beratung (AM-Zwangssparen vs. Kinder- und Immowunsch) - und anhand der empfohlenen Produkte außerdem noch nach (langsamer) Geldvernichtung.

 

Übrigens wäre meine Empfehlung an den 30-jährigen Ehemann - gerade angesichts der extremen Risko-Scheu verbunden mit den Begleit-Umständen (Kinder- und evtl. Immo-Wunsch):

So blöd wie es klingt - mindestens bis zu einer Immo Ja/Nein-Entscheidung - Pulver trockenhalten; Geld auf dem Tagesgeldkonto belassen - wenn...dann höchstens immer mal 'nen kleineres Festgeld abschließen. (Zinsaufschlag lohnt aber kaum...)

Seine Ehefrau wird meinen Ratschlag wohl nicht gerne hören - daß ihr Ehemann quasi gar nichts tun soll aktuell...

 

Also, nochmal meine Frage in die Runde:

Gebt ihr überhaupt (ja manchmal nur marginale) Ratschläge in der Verwandtschaft - und manchmal nur, um das gefühlt Schlimmste zu verhindern?

Und was sagen andere WPF-User zu meinem einzigen Ratschlag - oeder sieht jemand simple Alternativen, die ich übersehen habe?

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herr_welker
Gebt ihr überhaupt (ja manchmal nur marginale) Ratschläge in der Verwandtschaft - und manchmal nur, um das gefühlt Schlimmste zu verhindern?

Und was sagen andere WPF-User zu meinem einzigen Ratschlag - oeder sieht jemand simple Alternativen, die ich übersehen habe?

 

Ja gebe ich, wenn jemand mich fragt. Warum auch nicht.

 

Wenn er sich nicht darum kümmern will, dann will er eben nicht.

Deine Meinung hast du schon mitgeteilt. Also würde ich mich zurück halten. Ist ja sein Geld, mit dem er machen kann was er will.

Andere kaufen sich einen 30.000 Euro Wagen ohne Vollkaskoversicherung und verschrotten ihn ein halbes Jahr später. Da kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln.

 

Bei Immobilienwunsch würde ich auch das Geld auf Tagesgeldkonten parken. Evl. wird das Wunschkind die Finanzen auch etwas durchrütteln.

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odensee

Gebt ihr überhaupt (ja manchmal nur marginale) Ratschläge in der Verwandtschaft - und manchmal nur, um das gefühlt Schlimmste zu verhindern?

Nur an meine Kinder. Und nur, wenn sie fragen....

 

Zu deinen Freunden... wenn sie nicht wollen, wollen sie nicht. Vielleicht kannst du ihnen den Link zum Rürup-Sticky senden. Den Rürup-Vertrag sehe ich noch am kritischsten. Zu den Produkten der AM habe ich, mangels Wissen, keine Meinung. Vermutlich sind die sauteuer. Aber grundsätzlich ist eine klassische Rentenversicherung als ein Baustein der Altersvorsorge ja nicht das allerdümmste. Und eine FoPo würde ich in der Lebenssituation nicht abschließen, aber sieh es mal so: wenn die jetzt einige hundert im Monat in diese Versicherungsprodukte investieren, ist es eine bessere Altersvorsorge, als es in Konsum zu stecken.

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tom1956
· bearbeitet von tom1956

Hallo,

 

ich schreibe dieses Thema mal in den Bereich der 'Alternativen Kapitalanlagen', weil die genannten Personen meinen, in eine Rentenversicherung investieren zu müssen.

Aber eigentlich ist es ein allgemeines Problem, daß WPF-Postern sicher schon hundertfach passiert ist.

 

Meine eigene Altersvorsorge ist (dank fast 20 Jahren Beschäftigung mit den Mechanismen der Finanz- und Versicherungsbranche, dank passiven und kostengünstigen Anlageprodukten und auch dank des WPF) recht ausgewogen und vernünftig aufgestellt.

 

In der Verwandtschaft bleibt sowas natürlich nicht verborgen - und so wird man doch hin und wieder mal nach Tipps gefragt. Ich habe da fast immer nicht viel dazu gesagt - oft z.B. auch deswegen, weil die Frager meist etwas älter waren als ich - und die dann oft anzutreffende Kombi aus Immo, LV (die schon paaaar Jahre läuft, und die Provisionen damit schon längst bezahlt sind) und Zinsprodukten nicht die allerschlechteste Wahl ist. Mit Aktien wollte fast niemand was zu tun haben, und das habe ich dann auch gern akzeptiert.

 

Die letzte Anfrage an mich ist da schon etwas brisanter:

 

Frisch verheiratetes Ehepaar, beide Anfang 30. Beide im Berufsleben als Angestellte, er als Ingenieur durchaus mittelgut verdienend. Kinderwunsch ist grad sehr akut.

Ein Immo-Wunsch ist nicht akut, wird aber in den nächsten 5...10 Jahren nicht völlig ausgeschlossen.

Die frisch gebackene Ehefrau macht ihrem Ehemann schon seit Jahren (damals natürlich noch Freund) Dampf, daß er sich neben dem Pflichtbeitrag für die gesetzliche RV doch noch um weitere/aufstockende Altersvorsorge kümmern soll...

Ein hehres Anliegen, ABER:

Es besteht bei beiden (bei ihm noch weniger) KEINERLEI Bereitschaft, die private Altersvorsorge selber in die Hand zu nehmen (sich also selber in die Materie bzw. das WPF einzulesen, sich eine vernünftige Asset Allocation zu überlegen, Anleihen, Indexfonds, Versicherungsprodukte wenigstens ansatzweise zu verstehen, etc.). Null Chance. Und ABSOLUT risiko-scheu...

 

Sein Vorhaben, von dem er mir letzten Sonntag erzählt hat:

Beim letzten Nachbarschaftsbesuch war da auch so ein netter Vertreter der Aachen-Münchener...bei dem hatte er dann auch einen Erst-Termin gemacht - und dieser Versicherungsvertreter hatte ihm dann folgenden groben Vorschlag gemacht:

Eine Kombination aus

1. einer BU-Versicherung (da gehe ich noch gern mit)

2. einer (klass.?) Riester-Rente

3. einer (klass.?) Rürup-Rente

4. einer fondsbasierten Rentenversicherung.

 

Bei mir läuten bei einem solchen Kombi-Produkt die Alarmglocken. Nach meinem Wissens-Stand ist bei einem mittelgut verdienenden Ingenieur weder eine Riester- noch eine Rürup-Rente besonders empfehlenswert (und schließen sich von der Zielgruppe her ja eher gegenseitig aus). Punkt 4 - fondsbasierte Rentenversicherung - das beißt sich doch mit der absoluten Riskoscheu der beiden...

Um es klarer zu sagen: Ohne die genauen Zahlen zu kennen, finde ich die Produkte 2-4 (gerade in Kombination) recht übel....aber was soll der Vertreter der Aachen-Münchener schon machen? Er kann ja nur seine Produkte verkaufen.

Es steht übrigens ein Monatsbeitrag von 400 Euro im Raum - also kein Pappenstiel.

 

Mein zweiter allgemeiner Kritikpunkt:

Die klass. Rentenversicherung dürfte doch aktuell eigentlich tot sein. Mit Anleihen ist bis auf weiteres nichts zu erzielen, die Abschlußprovisionen nagen aber trotzdem am Geld.

 

Und was mir in der konkreten Situation außerdem sauer aufstößt:

Die Ehefrau mag vor 4...5....6 Jahren Recht gehabt haben, daß er beim Thema Altersvorsorge in die Gänge kommen soll - aber in der aktuellen Situation (akuter Kinderwunsch, evtl. Immo-Wunsch in 5 Jahren oder so) würde ich doch mein Pulver trocken und bei mir behalten, als einen langfristigen Versicherungs-Sparvertrag einzugehen...

 

Was denkt ihr und macht ihr in solchen oder ähnlichen Situationen, wo ihr um Rat gefragt werdet?

Ratschläge ablehnen und auf's Selbststudium/WPF verweisen?

Wie gesagt, ich habe auch in diesem Fall KEINERLEI Bedürfnis, den beiden meine oder irgendeine Altervorsorge-Strategie überzustülpen...

Aber in diesem speziellen Fall würde ich gern (gefühlt) das Schlimmste verhindern - denn der Vorschlag des AM-Vertreters klingt für mich nach nicht bedarfsgerechter Beratung (AM-Zwangssparen vs. Kinder- und Immowunsch) - und anhand der empfohlenen Produkte außerdem noch nach (langsamer) Geldvernichtung.

 

Übrigens wäre meine Empfehlung an den 30-jährigen Ehemann - gerade angesichts der extremen Risko-Scheu verbunden mit den Begleit-Umständen (Kinder- und evtl. Immo-Wunsch):

So blöd wie es klingt - mindestens bis zu einer Immo Ja/Nein-Entscheidung - Pulver trockenhalten; Geld auf dem Tagesgeldkonto belassen - wenn...dann höchstens immer mal 'nen kleineres Festgeld abschließen. (Zinsaufschlag lohnt aber kaum...)

Seine Ehefrau wird meinen Ratschlag wohl nicht gerne hören - daß ihr Ehemann quasi gar nichts tun soll aktuell...

 

Also, nochmal meine Frage in die Runde:

Gebt ihr überhaupt (ja manchmal nur marginale) Ratschläge in der Verwandtschaft - und manchmal nur, um das gefühlt Schlimmste zu verhindern?

Und was sagen andere WPF-User zu meinem einzigen Ratschlag - oeder sieht jemand simple Alternativen, die ich übersehen habe?

 

Nur mal ein einziger Aspekt: "Warum sollte die Ehefrau Deinen Ratschlag nicht gerne hören - daß ihr Mann quasi gar nichts tun soll ?"

... Wenn z. B. der monatliche Gegenwert der besagten "Aktion" stattdessen ab sofort auf einem Tagesgeld sicher geparkt wird (bis die definitive Entscheidung pro/contra Immobilie fällt), so daß das Eigenkapital erhöht wird, eine eventuell schönere/bessere Immobilie ermöglich wird, die Finanzierungskosten sinken (weniger Fremdkapital und günstigere Zinskonditionen wegen geringerem Beleihungsauslauf), noch dazu sehr risikoarm usw. usw.

Dann wird doch etwas getan ! - und zwar das wohl einzig Richtige bei den (noch unsicheren) Absichten, nämlich 1. das Pulver trocken halten und 2. das Pulver kontinuierlich und sicher akkumulieren ...

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E

Also, nochmal meine Frage in die Runde:

Gebt ihr überhaupt (ja manchmal nur marginale) Ratschläge in der Verwandtschaft - und manchmal nur, um das gefühlt Schlimmste zu verhindern?

Und was sagen andere WPF-User zu meinem einzigen Ratschlag - oeder sieht jemand simple Alternativen, die ich übersehen habe?

 

Auf jeden Fall nur, wenn man explizit gefragt wird. Nicht nur weil man etwas erzählt bekommt.

 

Dann jedoch mit allen Konsequenzen, d.h. eine intensive Beschäftigung ist angesagt.

 

Zu deinem Tipp würde ich sagen: Eine BU und eine PHV muss jeder haben. Ob diese von den AM sein müssen, kann man in Frage stellen, aber vermutlich besser als nichts.

 

Die weiteren Punkte würde ich alle ablehnen. Geld parken bis Fortpflanzung und Wohneigentum ausgeplant sind. Bis dahin ist parken und nicht

anfassen auf jeden Fall der richtige Weg. Später kann man sich genauer auseinandersetzen wie man wirklich Geld anlegen will. Die beiden sind

wohl noch recht jung und vor diesem Hintergrund würde ich auf jeden Fall anbieten, bei Fragen zur Verfügung zu stehen, Tipps geben wo man die

entsprechenden Informationen bekommt und mich ansonsten stark raushalten. Man kann höchstens noch sagen, wie man es selbst macht.

Denke jeder muss hier seinen Weg finden. Ein Versicherungsverkäufer ist für eine ernstzunehmende Altersvorsorge aus meiner Sicht hierfür kein

guter Ansprechpartner.

 

Es kann auch nicht schaden, wenn die jungen Leute mal 1-2 Jahre ausprobieren, wieviel sie tatsächlich zur Seite schaffen können.

Hierfür würde ich einen Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto vorschlagen. Und wenn wirklich mal etwas größeres kommt, hat man so

schon einmal den Notgroschen.

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IndexP

Nur mal ein einziger Aspekt: "Warum sollte die Ehefrau Deinen Ratschlag nicht gerne hören - daß ihr Mann quasi gar nichts tun soll ?"

... Wenn z. B. der monatliche Gegenwert der besagten "Aktion" stattdessen ab sofort auf einem Tagesgeld sicher geparkt wird (bis die definitive Entscheidung pro/contra Immobilie fällt), so daß das Eigenkapital erhöht wird, eine eventuell schönere/bessere Immobilie ermöglich wird, die Finanzierungskosten sinken (weniger Fremdkapital und günstigere Zinskonditionen wegen geringerem Beleihungsauslauf), noch dazu sehr risikoarm usw. usw.

Dann wird doch etwas getan ! - und zwar das wohl einzig Richtige bei den (noch unsicheren) Absichten, nämlich 1. das Pulver trocken halten und 2. das Pulver kontinuierlich und sicher akkumulieren ...

 

Weil er das quasi schon seit mindestens 5...6 Jahren tut - nicht wirklich an eine Altersvorsorge-Strategie denken - und das (überschüssige) Geld einfach auf dem Girokonto/Sparbuch/Tagesgeld geparkt hat und immer noch parkt.

Und sie ihm seit Jahren zu dem Thema in den Ohren liegt...

Immerhin wird/wurde das überschüssige Geld nicht sinnlos verkonsumiert.

An den Abschluß der BU-Versicherung hätte er natürlich schon längst mal herantreten müssen, so als junger Ingenieur...naja, immerhin ist es mit 30 Jahren dafür bei weitem noch nicht zu spät.

 

Klar, vor 5....6 Jahren hätte man (selbst als risikoscheuer Mensch) und mit damals nicht vorhandenem Kinder- und Immo-Wunsch schon noch die eine oder andere Möglichkeit gehabt - heutzutage (und mit Kinder-/Immo-Wunsch) fällt mir da eben nur noch das 0,5% Tagesgeld ein.

Daß seine bisherige Strategie (nichts tun, kein Finanz-Interesse, Geld auf dem TG parken) jetzt auf einmal richtig sein soll - das dürfte bei beiden für Verwunderung sorgen...

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tom1956

Also, nochmal meine Frage in die Runde:

Gebt ihr überhaupt (ja manchmal nur marginale) Ratschläge in der Verwandtschaft - und manchmal nur, um das gefühlt Schlimmste zu verhindern?

Und was sagen andere WPF-User zu meinem einzigen Ratschlag - oeder sieht jemand simple Alternativen, die ich übersehen habe?

 

Auf jeden Fall nur, wenn man explizit gefragt wird. Nicht nur weil man etwas erzählt bekommt.

 

Dann jedoch mit allen Konsequenzen, d.h. eine intensive Beschäftigung ist angesagt.

 

Zu deinem Tipp würde ich sagen: Eine BU und eine PHV muss jeder haben. Ob diese von den AM sein müssen, kann man in Frage stellen, aber vermutlich besser als nichts.

 

Die weiteren Punkte würde ich alle ablehnen. Geld parken bis Fortpflanzung und Wohneigentum ausgeplant sind. Bis dahin ist parken und nicht

anfassen auf jeden Fall der richtige Weg. Später kann man sich genauer auseinandersetzen wie man wirklich Geld anlegen will. Die beiden sind

wohl noch recht jung und vor diesem Hintergrund würde ich auf jeden Fall anbieten, bei Fragen zur Verfügung zu stehen, Tipps geben wo man die

entsprechenden Informationen bekommt und mich ansonsten stark raushalten. Man kann höchstens noch sagen, wie man es selbst macht.

Denke jeder muss hier seinen Weg finden. Ein Versicherungsverkäufer ist für eine ernstzunehmende Altersvorsorge aus meiner Sicht hierfür kein

guter Ansprechpartner.

 

Es kann auch nicht schaden, wenn die jungen Leute mal 1-2 Jahre ausprobieren, wieviel sie tatsächlich zur Seite schaffen können.

Hierfür würde ich einen Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto vorschlagen. Und wenn wirklich mal etwas größeres kommt, hat man so

schon einmal den Notgroschen.

 

Dem ist (fast) nichts hinzuzufügen. Sehe ich ebenso. Neben BU und PHV könnte man in der individuellen Situation (insbesondere vor dem Hintegrund "sehr akuter Kinderwunsch" aber auch ohne Kinder, um den DINKs-Lebensstandard halten zu können) auch an eine Risikolebensversicherung denken. Prämie kostet nicht die Welt, kann aber im worst-case sehr hilfreich sein. Habe ich schon mehrfach erlebt.

 

Ansonsten: Ratschläge wirklich nur, wenn man explizit darum gebeten wird. Zudem: So mancher will eigentlich nur eine Bestätigung, daß seine Idee ganz toll ist ... und keine kritische, fundierte Auseinandersetzung.

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IndexP
Später kann man sich genauer auseinandersetzen wie man wirklich Geld anlegen will. Die beiden sind

wohl noch recht jung und vor diesem Hintergrund würde ich auf jeden Fall anbieten, bei Fragen zur Verfügung zu stehen, Tipps geben wo man die

entsprechenden Informationen bekommt und mich ansonsten stark raushalten. Man kann höchstens noch sagen, wie man es selbst macht.

Denke jeder muss hier seinen Weg finden.

 

Naja, das ist ja das Seltsame...

Die 30-jährige Ehefrau war an der praktischen und vernünftigen Umsetzung eines Altersvorsorge-Themas vor 2 Jahren schon mal stark interessiert...und hatte mich damals gelöchert. Und durchaus die richtigen Fragen gestellt.

Ich habe ihr dann das Kommer-Buch (Souverän investieren) zu lesen gegeben - was sie wohl auch durchaus verstanden hat. Danach kamen noch kleinere Fragen zur praktischen Umsetzung - aber das Prinzip der Mischung aus TG/Anleihen/Immos/Aktien war ihr geläufig.

Dann sogar praktisch umgesetzt - TG/FG für ihren risikoarmen Teil, World- und EM-ETF's für ihren Aktien-Teil.

 

Aber dann muß Komisches passiert sein...

Zum einen scheint sie wohl bemerkt haben, daß sie sich nicht wirklich dauerhaft und immer wieder damit beschäftigen will. (so im Quartals-Rhythmus oder so)

Zum zweiten hat es evtl. auch Spuren hinterlassen, daß sich der Aktienmarkt in den letzten zwei Jahren auch durchaus mal (zwischenzeitlich) 20% nach unten bewegt hat...

Jetzt will sie mit dem Thema wohl selbst nicht mehr soviel zu tun haben - und denkt möglicherweise, daß es der smarte Profi von der Aachen-Münchener besser kann...

 

Daß die beiden es später nochmal selber in die Hand nehmen wollen, halte ich für fast ausgeschlossen.

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tom1956
· bearbeitet von tom1956

Nur mal ein einziger Aspekt: "Warum sollte die Ehefrau Deinen Ratschlag nicht gerne hören - daß ihr Mann quasi gar nichts tun soll ?"

... Wenn z. B. der monatliche Gegenwert der besagten "Aktion" stattdessen ab sofort auf einem Tagesgeld sicher geparkt wird (bis die definitive Entscheidung pro/contra Immobilie fällt), so daß das Eigenkapital erhöht wird, eine eventuell schönere/bessere Immobilie ermöglich wird, die Finanzierungskosten sinken (weniger Fremdkapital und günstigere Zinskonditionen wegen geringerem Beleihungsauslauf), noch dazu sehr risikoarm usw. usw.

Dann wird doch etwas getan ! - und zwar das wohl einzig Richtige bei den (noch unsicheren) Absichten, nämlich 1. das Pulver trocken halten und 2. das Pulver kontinuierlich und sicher akkumulieren ...

 

Weil er das quasi schon seit mindestens 5...6 Jahren tut - nicht wirklich an eine Altersvorsorge-Strategie denken - und das (überschüssige) Geld einfach auf dem Girokonto/Sparbuch/Tagesgeld geparkt hat und immer noch parkt.

Und sie ihm seit Jahren zu dem Thema in den Ohren liegt...

Immerhin wird/wurde das überschüssige Geld nicht sinnlos verkonsumiert.

An den Abschluß der BU-Versicherung hätte er natürlich schon längst mal herantreten müssen, so als junger Ingenieur...naja, immerhin ist es mit 30 Jahren dafür bei weitem noch nicht zu spät.

 

Klar, vor 5....6 Jahren hätte man (selbst als risikoscheuer Mensch) und mit damals nicht vorhandenem Kinder- und Immo-Wunsch schon noch die eine oder andere Möglichkeit gehabt - heutzutage (und mit Kinder-/Immo-Wunsch) fällt mir da eben nur noch das 0,5% Tagesgeld ein.

Daß seine bisherige Strategie (nichts tun, kein Finanz-Interesse, Geld auf dem TG parken) jetzt auf einmal richtig sein soll - das dürfte bei beiden für Verwunderung sorgen...

 

... ist aber schlüssig und vermittelbar. Wenn 1. die Basics vorhanden sind (Versicherungen), 2. eine Rücklage für Notfälle gebildet wurde, 3.der passende KV-Schutz geschaffen wurde, dann folgen eben mit dem Immo- und Kinderwunsch (manchmal hängt das auch so zusammen: Wenn Kinder, dann auch Immo) ganz entscheidende Weichenstellungen, die die weitere Vorgehensweise (auch in Sachen Altersvorsorge) denknotwendig prägen. Bis zu dieser Weichenstellung heißt es dann eben flexibel bleiben und Pulver trocken halten und vermehren. Das gilt ganz besonders, wenn man kein "Finanzinteresse" hat. Wenn das in dem Alter noch nicht vorhanden ist - unsicher bis unwahrscheinlich, daß es sich dann noch entwickelt. Deshalb sollte gelten: Keep it simple ...

 

AM ist generell so eine Sache. Sind die nicht ziemlich verquickt mit einem Strukturvertrieb (DVAG ?). Da habe ich in meinem Umfeld schon sehr Seltsames gesehen und gehört. Teilweise recht medioker. Aber sich in der Situation über Jahrzehnte mit solchen Verträgen zu binden, bevor die besagten Weichenstellungen erfolgt sind, macht m. E. eh keinen Sinn

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IndexP
Ansonsten: Ratschläge wirklich nur, wenn man explizit darum gebeten wird. Zudem: So mancher will eigentlich nur eine Bestätigung, daß seine Idee ganz toll ist ... und keine kritische, fundierte Auseinandersetzung.

 

Explizit um Meinung/Rat gebeten wurde ich ja von beiden - von ihr vor ca. 2 Jahren, von ihm am vergangenen Sonntag..

Aber mag sein - vielleicht wollte er von mir am Sonntag nur hören, daß sein Engagement Richtung Aachen-Münchener lobenswert ist und schon irgendwie paßt.

 

Ansonsten, wie gesagt, drücke ich niemandem ungefragt (und auch nicht, wenn nur zaghaft gefragt wird...) meine >15 Jahre Finanz-Erfahrung auf.

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tom1956
Ansonsten: Ratschläge wirklich nur, wenn man explizit darum gebeten wird. Zudem: So mancher will eigentlich nur eine Bestätigung, daß seine Idee ganz toll ist ... und keine kritische, fundierte Auseinandersetzung.

 

Explizit um Meinung/Rat gebeten wurde ich ja von beiden - von ihr vor ca. 2 Jahren, von ihm am vergangenen Sonntag..

Aber mag sein - vielleicht wollte er von mir am Sonntag nur hören, daß sein Engagement Richtung Aachen-Münchener lobenswert ist und schon irgendwie paßt.

 

Ansonsten, wie gesagt, drücke ich niemandem ungefragt (und auch nicht, wenn nur zaghaft gefragt wird...) meine >15 Jahre Finanz-Erfahrung auf.

 

Eigentlich sollte das ja bei einem Ehepaar konsensual erfolgen und nicht zeitversetzt. Will da nichts rein interpretieren. Aber eventuell ist der Wunsch nach Absicherung unterschiedlich stark ausgeprägt Oder es gibt irgendeine allgemeine Unsicherheit, die sich dann am Thema "Finanzen" festmacht. Eventuell hat die Dame Ihren Mann auch so lange genervt (zum Jagen getragen), bis er dann endlich auch um Deinen Rat gefragt hat. Klar: Alles Spekulationen aus der Sicht des Hobbypsychologen. Erfahrung in Finanz-Dingen habe ich aber seit 45 Jahren (was nix heißen muß). Meine Sicht: Bei Paaren ist das meist nicht ganz so einfach, da jeder eine eigene "Finanzgeschichte" und "Finanzpersönlichkeit" hat. Geprägt oft auch durch Kindheit und Familie. Da einen Konsens zu finden ist nicht immer einfach. Manche machen es deshalb auch arbeitsteilig: Der, der sich besser auskennt und mehr Interesse am Thema hat, erledigt es für beide. Setzt aber ein gewisses Vertrauen einerseits voraus und eine altruistische - zumindest aber faire - Vorgehensweise des alleine Handelnden für zwei (bzw. für die ganze Familie).

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Leonhard_E

Naja, das ist ja das Seltsame...

Die 30-jährige Ehefrau war an der praktischen und vernünftigen Umsetzung eines Altersvorsorge-Themas vor 2 Jahren schon mal stark interessiert...und hatte mich damals gelöchert. Und durchaus die richtigen Fragen gestellt.

Ich habe ihr dann das Kommer-Buch (Souverän investieren) zu lesen gegeben - was sie wohl auch durchaus verstanden hat. Danach kamen noch kleinere Fragen zur praktischen Umsetzung - aber das Prinzip der Mischung aus TG/Anleihen/Immos/Aktien war ihr geläufig.

Dann sogar praktisch umgesetzt - TG/FG für ihren risikoarmen Teil, World- und EM-ETF's für ihren Aktien-Teil.

 

Aber dann muß Komisches passiert sein...

Zum einen scheint sie wohl bemerkt haben, daß sie sich nicht wirklich dauerhaft und immer wieder damit beschäftigen will. (so im Quartals-Rhythmus oder so)

Zum zweiten hat es evtl. auch Spuren hinterlassen, daß sich der Aktienmarkt in den letzten zwei Jahren auch durchaus mal (zwischenzeitlich) 20% nach unten bewegt hat...

Jetzt will sie mit dem Thema wohl selbst nicht mehr soviel zu tun haben - und denkt möglicherweise, daß es der smarte Profi von der Aachen-Münchener besser kann...

 

Daß die beiden es später nochmal selber in die Hand nehmen wollen, halte ich für fast ausgeschlossen.

 

Das ist nicht ungewöhnlich.

 

Offenbar liegt also durchaus schon eigene Erfahrung vor. Hier gilt es auf das Renditedreieck und die langfristige Entwicklung hinzuweisen, die eigentlich auch schon im Kommer Buch ausreichend dargestellt wird. Definitiv sind auch Versicherungsverkäufer keine Magier, die irgendwoher Rendite schaffen. Im Gegenteil, die wollen in erster Linie Provisionen und Kurzurlaube in Ungarn mit Armband (Stichwort: Ergo)

 

Wenn man noch unklare Planungspunkte in dieser Dimension hat, dann ist definitiv Flexibilität Trumpf. Diese erreicht man eben durch eine hohe Cashquote, sprich Tagesgeld.

 

Wenn es sich also wirklich um eine Altersversorgung für ein ca. 30 Jahre altes Paar handelt, einsteigen, liegen lassen, nicht anschauen.

Wenn allerdings unklare Pläne für die nähere Zukunft vorliegen: Tagesgeld, Planung durchführen, Klar werden was das aus finanzieller Sicht bedeutet.

Das kein anderer machen, man kann nur auf die Rahmenbedingungen hinweisen. Ein eigenes Kind bedeutet eine enorme Belastung in finanzieller Sicht. Hier würde ich nicht zu Aktienanlagen raten.

Wenn die Finanzierung einer Immobilie ansteht, dann definitiv auf keinen Fall Aktien, zumindest nicht unter den geschilderten Umständen.

 

Was festzuhalten bleibt: Das Paar muss sich selbst einig werden. Als Außenstehender kann man nur darauf hinweisen, wie sich Aktienmärkte im Allgemeinen entwickeln / entwickelt haben und welche Möglichkeiten es gibt. Für die Altersversorgung ist eine breitgestreute Anlage über ETFs wohl ein gutes Mittel, jedoch geht das nicht ohne das selbst einigermassen weiter zu verfolgen.

Dafür reicht aber schon ein minimaler Aufwand von 10 Stunden im Jahr. Vielleicht sogar weniger. Sparplan, Prüfen ob sich Rahmenbedingungen ändern, mit Bekannten reden, die sich mehr damit beschäftigen.

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tyr

 

Sein Vorhaben, von dem er mir letzten Sonntag erzählt hat:

Beim letzten Nachbarschaftsbesuch war da auch so ein netter Vertreter der Aachen-Münchener...bei dem hatte er dann auch einen Erst-Termin gemacht - und dieser Versicherungsvertreter hatte ihm dann folgenden groben Vorschlag gemacht:

Eine Kombination aus

1. einer BU-Versicherung (da gehe ich noch gern mit)

2. einer (klass.?) Riester-Rente

3. einer (klass.?) Rürup-Rente

4. einer fondsbasierten Rentenversicherung.

 

Bei mir läuten bei einem solchen Kombi-Produkt die Alarmglocken.

Bei mir läuten noch mehr Alarmglocken:

https://www.amv.de/deutsche-vermoegensberatung/

Deutsche Vermögensberatung

Die Deutsche Vermögensberatung Unternehmensgruppe ist alleiniger Vertriebspartner der AachenMünchener. Alle Produkte der AachenMünchener sind seit 2008 exklusiv bei der Deutschen Vermögensberatung erhältlich.

 

Auf ein Gespräch mit dem DVAG-Verkäufer sollte man sich vorbereiten, z. B. mit: https://www.test.de/Anlageberatung-So-pruefen-Sie-Ihren-Berater-1755142-0/

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hund555

Also, nochmal meine Frage in die Runde:

Gebt ihr überhaupt (ja manchmal nur marginale) Ratschläge in der Verwandtschaft - und manchmal nur, um das gefühlt Schlimmste zu verhindern?

Und was sagen andere WPF-User zu meinem einzigen Ratschlag - oeder sieht jemand simple Alternativen, die ich übersehen habe?

 

Ja, gebe ich. Aber ich weise nur hin, das die und die Möglichkeit besser wäre/ist, entscheiden müssen schlussendlich die.

 

 

Wenn Jemand keine Intresse an Wertpapieren hat, soll der jenige lieber von "Profis" beraten lassen. Die sind zwar nicht besser, aber wenn dein Vorschlag in die Hose geht (der Aktienmarkt richtig abstürzt und der jenige am Tiefpunkt alles verkauft) ist Kacke am Dampfen. Bei fondsbasierten Rentenversicherung, Riester, etc. kann der jenig nicht den Fehler machen und das Geld einfach so abziehen wann es ihm passt, da ist das Geld sicherer vor irgendwelchen Dummheiten. Außerdem merkt der jenige nicht, falls da irgendwas abstürzt...

 

 

Zu dem Paar: Also wegen Kinderwunsch soll man nicht auf Altersvorsorge verzichten, ich denke nicht, dass sie so knapp bei der Kasse sind (und nicht ausgerechnet haben) und nicht 400 Euro zur Seite legen können. Wegen Immobilienwunsch ist natürlich schon ein anderes Problem - die Frage ist, würden die 400 Euro auch so gesparrt oder zum Teil ausgegeben? (Ich kenne Leute welche Immobilienwunsch haben aber nichts ansparren, wenn sie aber gezwungen wären, würden/müssten sie es tun) Wenn es das letztere ist, ist etvl. Altersvorsorge auch jetzt sinnvoll.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Es ist sehr sinnvoll, sich um die notwendigen Versicherungen zu kümmern, um existenzielle Risiken abzusichern. Z.B. Berufsunfähigkeit, Privat-Haftpflicht, Risiko-Lebensversicherung (bei Kindern) .... der Rest ist im Einzelfall zu prüfen. Ich würde aber nicht gleich beim erstbesten Vertreter das "Rundum-Sorglos" Paket abschließen, auch wenn er noch so nett und kompetent wirkt. Bei Versicherungen gibt es sehr große Unterschiede, insbesondere auch, was die Kosten angeht. Daher sollte man sich hier vorher gut informieren und auch verschiedene Angebote vergleichen.

 

Als nächsten sollte man sich dann ein gewisses Liquiditätspolster anlegen, z.B. auf einem Tagesgeldkonto.

 

Altersvorsorge und Vermögensaufbau sind dann wieder eine ganz andere Baustelle. Leider gibt es hier keine einfachen Lösungen. Selbst wenn man sich auf "Profis" verlässt, sollte man immer kritisch sein und mindestens eine grobe Vorstellung von den Vor- und Nachteilen (und den Kosten!) unterschiedlicher Alternativen kennen. Auf jeden Fall würde ich mich nicht blind in die Hände irgendeines Versicherungsvertreters begeben, so nett er such sei. Da ist es sehr wahrscheinlich, viel Geld zu verbrennen. Man muss ein mindestmaß an Eigeninitiative aufbringen. Ansonsten soll man lieber bei Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefen bleiben.

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Klingenbart

Sehr interessantes Thema und Diskussion hier! thumbsup.gif

 

Ich habe die Situation auch schon häufiger erlebt und mir deshalb ein Mailtemplate erstellt, welches Erklärungen der Basics (Risikoabsicherung, Altersvorsorge, Vermögensaufbau) enthält und mit vielen (kommentierten) Links zu weiterführenden Empfehlungen zum Selbststudium (WPF, Kommer, zahlreiche Finanzblogs) gespickt ist. Das schicke ich den Anfragenden aus dem Bekanntenkreis dann zu und bitte darum, mir nach einer eigenen Einarbeitungsphase gerne konkrete Fragen zu stellen. Das ist in meinen Augen zielführender, als mit jemandem in die Diskussion zu gehen, der bei "Null" startet und sich nicht von alleine in die entsprechenden Quellen einliest.

 

Das ganze Vorgehen könnte man auch als "nudge" verstehen - wer das annimmt und sich einarbeitet, hat einen guten Start und dem biete ich mich als Sparringspartner an und wer nicht will, der will eben nicht (und ich verschwende nicht meine Zeit)... whistling.gif

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IndexP
Man muss ein mindestmaß an Eigeninitiative aufbringen. Ansonsten soll man lieber bei Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefen bleiben.

 

Da sind wir dann beim nächsten Problem:

Die meisten Leute aus meiner Bekanntschaft/Verwandtschaft - die wollen keine Eigen-Initiative zeigen. Nicht vor meinem Denk-Anstoß, auch nicht nach meinem Denk-Anstoß.

Und es würde mich wundern, wenn es Euch nicht genauso geht.

Im übrigen gibt es noch mehr Paralllelen bei meinen Fragestellern (das junge Ehepaar fällt da auch mit rein): Das übrig gebliebene Geld - es wird in fast allen Fällen nicht (sinnlos) verkonsumiert. Sonderm meist (auch da sind sich fast alle gleich) extrem risikoscheu auf Tagesgeld--Konten oder Festgeld gehalten. Wenn man soooo risikoscheu ist, halte ich das nicht für die schlechteste Lösung. Aber unter dem Dauerfeuer der Versicherungsbranche, Banken und Altersvorsorge-Anbieter und angesichts der immer weiter sinkenden Zinsen für TG/FG meint man da offensichtlich, etwas zu verpassen.

 

Es scheint hier große Übereinstimmung zu geben, daß im Falle des jungen Ehepaars ein guter Ratschlag ist/wäre:

1) Gerade angesichts des Kinderwunsches die existentiellen Versicherungen prüfen - PHV, BU, mit Kind dann auch RLV.

2) Angesichts des vagen (aber plausiblen) Immo-Wunsches - Pulver trocken halten und Geld auf TG parken.

 

Damit kommen wir dann aber zum nächsten Problem:

Wenn es den vagen Immo-Wunsch nicht gäbe...oder dieser in 2...3 Jahren abgebügelt ist - was rät man Fragestellern zum Spar-/Altersvorsorge-Thema, denen folgendes gemeinsam ist?

a) extreme Risiko-Scheu; Verluste werden nicht akzeptiert; auch temporäre (sichtbare) Verluste führen zu schlechtem Schlaf

b) Eigeninitiative ist nicht vorhanden - auch in Zukunft nicht

 

Läßt man die dann zu Versicherungskonzern A oder Bankfiliale B rennen - mit dann oft katastrophalen Produkt-Vorschlägen (siehe oben AM) zum Kopschütteln? So, nach dem Motto, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied?

Oder gibt man dann wenigstens den Ratschlag, sich auf einfache/transparente Produkte wie TG/FG, Sparbrief, etc. zu beschränken? (dafür reicht die Eigeninitiative meist noch...)

Habe ich in der Aufzählung was vergessen?

 

Ich sehe da eben auch grad ein aktuielles Problem:

Vor 10...20....30 Jahren hätte man den vielen risikoscheuen Fragestellern durchaus noch einen Strauß von risikoarmen Anlagen mit einigermaßen gutem Gewissen empfehlen können - Tagesgeld/Festgeld, Banksparpläne, Bundesschatzbriefe/Bundesanleihen, offene Immo-Fonds.

Und damit haben ja Generationen von risiko-scheuen Anlegern ihre Altersvorsorge abgedeckt...

Wenn man sieht, was davon noch brauchbar ist als Tip (in den letzten 5 Jahren, aktuiell, und innerhalb der sagen wir nächsten 5 Jahre): einige offene Immo-Fonds abgewickelt, Bundesanleihen mit negativer Rendite; TG/FG mit unter 1% p.a.

Ich selbst weiß natürlich, daß es angesichts des Zins-Umfeldes nicht anders geht - aber ein 0,5% TG kann ja selbst bei Risikoscheu keine Dauerlösung sein, oder?

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KlausKarl
· bearbeitet von KlausKarl

Wie man sein Geld anlegt muss doch jeder selber wissen,was der richtige Weg ist das kann niemand wissen das wird erst die Zukunft zeigen.

 

Sagen wie man es selber machen würde OK,Kritik üben OK, Warnen vor Verkäufern OK.

Aber zu glauben den richtigen Weg für jemand anderen zu kennen, nicht OK.

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capo
· bearbeitet von capo

Vielleicht kannst du sie ja dazu bewegen sich die Beratung von einem unabhängigen Makler geben zu lassen, anstatt blind auf die Produkte der AM zu vertrauen. Evtl. gibt es ja dann das erste Aha-Erlebnis, dass grade bei Riester+Rürup sehr differenziert zu betrachten ist. Vielleicht lohnen sich beide Produkte nicht und sie sehen es dann einmal schwarz auf weiß. Falls sie sich nicht von der fondsgebundenen Rentenversicherung abbringen lassen, könnte ein Makler/Honorarberater wenigstens Tarife empfehlen die nicht so extrem teure Aktivfonds beinhalten. Z.B. Netto-Policen mit ETFs. Weiß natürlich nicht wie das dann mit "extrem risikoscheu" zusammen passen soll :D.

Ob die was taugen möchte ich aber lieber andere beurteilen lassen.

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tom1956
Man muss ein mindestmaß an Eigeninitiative aufbringen. Ansonsten soll man lieber bei Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefen bleiben.

 

Da sind wir dann beim nächsten Problem:

Die meisten Leute aus meiner Bekanntschaft/Verwandtschaft - die wollen keine Eigen-Initiative zeigen. Nicht vor meinem Denk-Anstoß, auch nicht nach meinem Denk-Anstoß.

Und es würde mich wundern, wenn es Euch nicht genauso geht.

Im übrigen gibt es noch mehr Paralllelen bei meinen Fragestellern (das junge Ehepaar fällt da auch mit rein): Das übrig gebliebene Geld - es wird in fast allen Fällen nicht (sinnlos) verkonsumiert. Sonderm meist (auch da sind sich fast alle gleich) extrem risikoscheu auf Tagesgeld--Konten oder Festgeld gehalten. Wenn man soooo risikoscheu ist, halte ich das nicht für die schlechteste Lösung. Aber unter dem Dauerfeuer der Versicherungsbranche, Banken und Altersvorsorge-Anbieter und angesichts der immer weiter sinkenden Zinsen für TG/FG meint man da offensichtlich, etwas zu verpassen.

 

Es scheint hier große Übereinstimmung zu geben, daß im Falle des jungen Ehepaars ein guter Ratschlag ist/wäre:

1) Gerade angesichts des Kinderwunsches die existentiellen Versicherungen prüfen - PHV, BU, mit Kind dann auch RLV.

2) Angesichts des vagen (aber plausiblen) Immo-Wunsches - Pulver trocken halten und Geld auf TG parken.

 

Damit kommen wir dann aber zum nächsten Problem:

Wenn es den vagen Immo-Wunsch nicht gäbe...oder dieser in 2...3 Jahren abgebügelt ist - was rät man Fragestellern zum Spar-/Altersvorsorge-Thema, denen folgendes gemeinsam ist?

a) extreme Risiko-Scheu; Verluste werden nicht akzeptiert; auch temporäre (sichtbare) Verluste führen zu schlechtem Schlaf

b) Eigeninitiative ist nicht vorhanden - auch in Zukunft nicht

 

Läßt man die dann zu Versicherungskonzern A oder Bankfiliale B rennen - mit dann oft katastrophalen Produkt-Vorschlägen (siehe oben AM) zum Kopschütteln? So, nach dem Motto, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied?

Oder gibt man dann wenigstens den Ratschlag, sich auf einfache/transparente Produkte wie TG/FG, Sparbrief, etc. zu beschränken? (dafür reicht die Eigeninitiative meist noch...)

Habe ich in der Aufzählung was vergessen?

 

Ich sehe da eben auch grad ein aktuielles Problem:

Vor 10...20....30 Jahren hätte man den vielen risikoscheuen Fragestellern durchaus noch einen Strauß von risikoarmen Anlagen mit einigermaßen gutem Gewissen empfehlen können - Tagesgeld/Festgeld, Banksparpläne, Bundesschatzbriefe/Bundesanleihen, offene Immo-Fonds.

Und damit haben ja Generationen von risiko-scheuen Anlegern ihre Altersvorsorge abgedeckt...

Wenn man sieht, was davon noch brauchbar ist als Tip (in den letzten 5 Jahren, aktuiell, und innerhalb der sagen wir nächsten 5 Jahre): einige offene Immo-Fonds abgewickelt, Bundesanleihen mit negativer Rendite; TG/FG mit unter 1% p.a.

Ich selbst weiß natürlich, daß es angesichts des Zins-Umfeldes nicht anders geht - aber ein 0,5% TG kann ja selbst bei Risikoscheu keine Dauerlösung sein, oder?

 

Was, befürchte ich, diesem (für Deutschland nicht untypischen) Paar vielleicht bei dieser Vorgehensweise (risikoscheu) nicht klar ist: Auf den Sachverhalt habe ich hier in einem anderen Kontext schon mal hingewiesen ... Früher kam - grob gesagt - ein Drittel des Gesamtergebnisses eines langfristigen Sparplans (z. B. für die Altersvorsorge) von der eigenen Einzahlung - zwei Drittel aber über den Zins und den Zinses-Zins-Effekt zustande. Um in Zeiten wie diesen (quasi Nullzins) das gleiche Vorsorgeziel vom Volumen her zu erreichen, müßte man also seine Sparleistung (gerade als risikoscheuer Anleger) praktisch verdreifachen. Können sie das ? Wenn ja, wollen sie das ? Denn diese "spezielle" Zinsphase dauert ja schon lange und lt. jüngsten Aussagen von Draghi ist ein rasches Ende zumindest nicht in Sicht. Ansonsten bleibt nur: Intensiver mit der Thematik beschäftigen und/oder auch größere Schwankungen aushalten. Vom Alter her ist das ja überhaupt kein Problem (Zeithorizont Renteneintritt über 30 Jahre !). Von der mentalen Seite her, kann es natürlich ein großes Problem sein ...

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Man kann die Leute auch nicht zu ihrem Glück zwingen. Du hast sie auf die Probleme und Nachteile aufmerksam gemacht, aber manche Leute wollen wohl einfach be********* werden. Wenn sie es nicht anders wollen, dann müssen sie eben auf die ein oder andere Weise dafür bezahlen.

 

Ich würde mich da auch nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Stell Dir vor du bringst sie jetzt dazu ETFs zu kaufen und an der Börse knallt es ..... dann stehst Du wie der letzte Depp da und musst Dir evt. sogar Vorhaltungen machen lassen. Wie gesagt, man kann die Leute leider nicht zu ihrem Glück zwingen.

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IndexP
Ich würde mich da auch nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Stell Dir vor du bringst sie jetzt dazu ETFs zu kaufen und an der Börse knallt es ..... dann stehst Du wie der letzte Depp da und musst Dir evt. sogar Vorhaltungen machen lassen. Wie gesagt, man kann die Leute leider nicht zu ihrem Glück zwingen.

 

Da der "Vowurf" jetzt schon mehrfach kam, nochmal zur Klarstellung:

Nein, ich bringe niemanden zu irgendetwas - und plane dann gar noch deren Altersversorgung oder so - und stülpe ihnen damit mein Konzeot über. Nee, nee - keine Sorge.

Das ist mir nämlich auch klar, daß im Falle zu eingehender Beratung/Betreuung folgendes passiert: Läuft es gut, verliert niemand ein Wort drüber, mein Mehrwert wird gar nicht erkannt. Läuft es schlecht, bin ich dafür verantwortlich... :)

 

Und als konkretes Beispiel:

Als die jetzige Ehefrau vor 2 Jahren auf mich zukam...klar hatte ich ihr erzählt, wie ich meine Altersvorsorge erledige....habe ihr aber am Ende des Gesprächs das Kommer-Buch in die Hand gedrückt und für das nachfolgende halbe Jahr ausgeliehen. Und gleichzeitg darauf hingewiesen, daß sie das/ihr Altersvorsorge-Konzept selber verinnerlichen muß.

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odensee

Als die jetzige Ehefrau vor 2 Jahren auf mich zukam...klar hatte ich ihr erzählt, wie ich meine Altersvorsorge erledige....habe ihr aber am Ende des Gesprächs das Kommer-Buch in die Hand gedrückt und für das nachfolgende halbe Jahr ausgeliehen. Und gleichzeitg darauf hingewiesen, daß sie das/ihr Altersvorsorge-Konzept selber verinnerlichen muß.

Kommer ist für finanzaverse ja auch schon eine große Nummer. Geldanalage für Vorsichtige" oder "Finanzen nebenbei" (beide von Finanztest) kenne ich zwar nicht komplett, aber nach einem "Blick ins Buch" bei amazon erscheint mir sowas eher "zielgruppengerecht".

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