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Leonhard_E

Depotaufbau und -erweiterung: Risikobehafteter Anteil

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Schwachzocker

Als etwas problematisch sehe ich den Sprung von 3er auf 4er-Depot. Der MSCI World muss dann veräußert werden, hoffentlich mit Gewinn. Dann werden frühzeitig Steuern auf den Kursgewinn fällig, was vermeidbar ist.

Ferner läuft man dann Gefahr, das frei gewordene Geld in einen ETF zu reinvestieren, der möglicherweise besser gelaufen ist als der MSCI World; man würde dann sozusagen ein Rebalancing falsch herum machen.

 

Warum nicht gleich das 4er-Depot umgehen und mit dem 3er Depot weitermachen? Bei entsprechender Größe können dann SC beigemischt werden, und man hat die o.g. Problematik umgangen.

 

oder

 

Man beginnt gleich mit dem 4er-Depot. Dann muss aber absehbar sein, dass eine entsprechende Depotgröße erreicht wird.

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paradox82

Ich fürchte hier geht so Einiges durcheinander. Man sollte folgende Effekte strikt voneinder Trennen:

1) der Diversifikationeffekt: Es dürfte den meisten Alegern klar sein, dass dieser Effekt gewaltig und wichtig ist, aber es ist kein Rebalancingeffekt. Lediglich unter extremen Buy&Hold Szenarien bei denen sich logischerweise irgendwann sehr windschiefe Assetallocationen ergeben, kommt es zu einem Verlust des Diversifikationseffektes, den man durch Rebalancing wieder herstellen kann. Präzise zusammengefaßt, gibt es daher auch lediglich eine verbesserte risikogewichtete Diversifikationsrendite, aber keine Rebalancingrendite. Man kann durch Rebalancing lediglich wieder den Diversifikationseffekt besser nutzen. Ohne Regression zum Mittelwert gibt es keine Rebalancingrendite.

...

Definition b) "Zielallokation unter Berücksichtigung von Renditeerwartungen" => Rebalancing hat keine Renditeerwartung: Unter dieser Definition ermittelt der Anleger die Gewichtung seines Zielportfolios auf Basis von Renditeerwartungen gelegentlich neu. In der Praxis machen das wohl die meisten Profis aus guten Gründen so und die meisten Nichtprofis aus ggf. weniger guten Gründen so. Sollten Assets durch Marktübertreibung extrem unterbewertet sein (z.B. Aktien 2009) und somit eine hohe Renditeerwartung haben oder extrem überbewertet sein (z.B. Japan oder Dot-Com-Blase) also eine niedrige Renditeerwartung haben, dann passt ein Anleger die Allocation seines Zielportfolio entsprechend an. Die höhere Renditeerwartung entsteht in diesem Fall durch die Anpassung in Richtung der Zielallokation, nicht durch das anschliessende Rebalancing.

 

Ich finde Definition 2b) für mich angemessener und präziser. Rebalancing hat somit einen weniger dramatischen Effekt.

 

 

zu 1) Auch Kommer spricht davon, dass sich der Effekt durch die Regression zum Mittelwert ergibt. Ich kann nicht erkennen, was genau hier durcheinandergehen soll. Vielmehr erkenne ich tatsächlich einen Unterschied zwischen Diversifikation und Rebalancing. Diversifikation erreiche ich durch den Einsatz unterschiedlicher Assetklassen und einer hinreichenden Streuung z. B. innerhalb der Risikoklasse Aktien. Durch Rebalancing stelle ich eine ursprünglich festgelegte Assetallokation wieder her. Ohne Rebalancing kann auf lange Sicht eine festgelegte Assetallokation nicht eingehalten werden.

 

Zu 2b) Für mich liest sich "Renditeerwartungen" hier wie verkapptes Markettiming. Ich kann für mich nicht in Anspruch nehmen, dass ich es besser wüsste als der Markt. Meiner Meinung nach sollte sich die Assetallokation an der Risikotragfähigkeit und nicht an der "Renditeerwartung" ausrichten. Hast Du denn für Deine Aussage "Rebalacing hat keine Renditeerwartung" eine Quelle?

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Marcise

@ Bärenbulle thumbsup.gif

Also wie Immer. Die Kirche im Dorf lassen und ruhig mal laufen lassen . Diese Erbsenzählereihappy.gif des allzu häufigen rebalancings führt zu nichts.

 

Gruß

Joseph

 

Genau das. Entscheidung für ein Depot fällen, zu seiner Entscheidung stehen, laufen lassen, in begründeten Fällen ggf. mal einen ETF austauschen und Abweichungen mit frischem Geld ausgleichen.

 

Den Anteil Depot in die Lebenssituation einplanen und Gewichtung anpassen. Das wars.

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E

@ Bärenbulle thumbsup.gif

Also wie Immer. Die Kirche im Dorf lassen und ruhig mal laufen lassen . Diese Erbsenzählereihappy.gif des allzu häufigen rebalancings führt zu nichts.

 

Gruß

Joseph

 

Genau das. Entscheidung für ein Depot fällen, zu seiner Entscheidung stehen, laufen lassen, in begründeten Fällen ggf. mal einen ETF austauschen und Abweichungen mit frischem Geld ausgleichen.

 

Den Anteil Depot in die Lebenssituation einplanen und Gewichtung anpassen. Das wars.

 

Es ist nicht einmal notwendig, einen ETF auszutauschen, wenn man die Strategie ändern will. Dafür muss man nur ein wenig rechnen.

 

Der Übergang von 2er auf das 3er Depot ist trivial.

 

Bei einem Übergang von einem 3er auf das 4er Depot hat man bereits knapp die richtige Gewichtung der Regionen. Lediglich PA ist etwas niedriger.

Daraus folgt, dass man mit frischem Geld nur etwas mehr PA kaufen muss und die bestehenden ETFs einfach liegen lassen kann.

 

Nimmt man die Gewichtung eines klassischen 3er Depots

post-29762-0-35508500-1483276045_thumb.png

 

Und bereichnet mit Hilfe der Gewichtung innerhalb des MSCI World

post-29762-0-20664400-1483276077_thumb.png

 

so erhält man sehr einfach die Regionengewichtung des 3er Depots

post-29762-0-57911300-1483276106_thumb.png

 

Wie man auf einen Blick sieht, gibt es kleinere Abweichungen. Die dabei größte ist der Pacific Anteil, welchen man bei einem Übergang zu einer 4er Strategie (oder bei ausreichender Größe des 3er Depots) auch durch den Zukauf einen MSCI Pacific ETF lösen kann.

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Gast231208

Entscheidung für ein Depot fällen, zu seiner Entscheidung stehen, laufen lassen, in begründeten Fällen ggf. mal einen ETF austauschen und Abweichungen mit frischem Geld ausgleichen.

 

Den Anteil Depot in die Lebenssituation einplanen und Gewichtung anpassen. Das wars.

 

Es ist nicht einmal notwendig, einen ETF auszutauschen, wenn man die Strategie ändern will. Dafür muss man nur ein wenig rechnen.

 

Der Übergang von 2er auf das 3er Depot ist trivial.

 

Bei einem Übergang von einem 3er auf das 4er Depot hat man bereits knapp die richtige Gewichtung der Regionen. Lediglich PA ist etwas niedriger.

Daraus folgt, dass man mit frischem Geld nur etwas mehr PA kaufen muss und die bestehenden ETFs einfach liegen lassen kann.

 

@Marcise :thumbsup: sehe ich auch so

 

Unabhängig von der verdienstvollen Aufgabe der Rechnerei, was soll denn die Umstellung von 2er auf 3er oder sogar 4er Depot bei höherer Depotsumme bringen?

 

Wie uns otto03 gefühlt schon 100mal geschrieben hat und in seinen Tabellen ersichtlich ist, ergab sich Rückblickend kein Renditevorteil.

 

http://www.wertpapie...60#entry1067099

 

 

Vorausschauend betrachtet sagen, welche der Varianten minimal besser sein wird, ist reine Kaffeesatzleserei.

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E

@Marcise :thumbsup: sehe ich auch so

 

Unabhängig von der verdienstvollen Aufgabe der Rechnerei, was soll denn die Umstellung von 2er auf 3er oder sogar 4er Depot bei höherer Depotsumme bringen?

 

Wie uns otto03 gefühlt schon 100mal geschrieben hat und in seinen Tabellen ersichtlich ist, ergab sich Rückblickend kein Renditevorteil.

 

http://www.wertpapie...60#entry1067099

 

 

Vorausschauend betrachtet sagen, welche der Varianten minimal besser sein wird, ist reine Kaffeesatzleserei.

 

Das lässt sich aber auch sehr leicht erklären.

 

In einem normalen 70/30 Depot

post-29762-0-76695800-1483287131_thumb.png

 

beherrscht ein massive NA Anteil das Geschehen.

post-29762-0-42819100-1483287166_thumb.png

 

die USA / North America ist sehr gut gelaufen.

 

Kein Wunder also, dass das 2er Depot dem 4er Depot was die Performance angeht nicht nachsteht.

 

Interessanter finde ich die Frage, warum es einen scheinbaren Gleichlauf gibt, auch wenn die Gewichtungen komplett unterschiedlich sind.

 

Eben weil niemand genau sagen kann, was in Zukunft passieren wird, macht es doch gerade Sinn, auf kein bestimmtes Pferd zu setzen.

Daher kann man hoffen, mit einem 4er Depot besser verteilt zu sein und deswegen weniger Risiko zu haben.

 

Muss mal sehen ob ich Daten zu Vola und weiterem finde, vielleicht lässt sich hierzu auch etwas berechnen.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Wie uns otto03 gefühlt schon 100mal geschrieben hat und in seinen Tabellen ersichtlich ist, ergab sich Rückblickend kein Renditevorteil.

 

http://www.wertpapie...60#entry1067099

Das dürfte an dem statisch äußerst fragwürdigem Ansatz dieser Tabellen liegen (zu kurzer Untersuchungszeitraum, Auswertung nicht rollierend, Betrachtung nur vom Endwert her zurückblickend). Am Ende des Untersuchungszeitraums - genauer gesagt seit Mitte 2011 - haben US-Aktien europäische Papiere [EDIT: in Euro gerechnet] deutlich outperformt. Wenn ich dann nur eine Betrachtung vom Endwert her vornehme, ist es kaum erstaunlich, dass die 2-ETF-Strategie mit dem sehr viel höheren US-Anteil die 3- und die 4-ETF-Strategie mit der ausgewogeneren Gewichtung übertrifft. Aber das ist reine Tautologie und sagt nichts über die grundlegenden Vor- oder Nachteile dieser verschiedenen Strategien aus.

 

Vorausschauend betrachtet sagen, welche der Varianten minimal besser sein wird, ist reine Kaffeesatzleserei.

Nein. Es gibt durchaus wissenschaftlich fundierte Ansätze, die aus der aktuellen Bewertung eines Marktes (z.B. gemessen am CAPE von Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller) Aussagen über die wahrscheinliche Verteilung der Renditen für den Zeitraum der nächsten 15 Jahre treffen. Das sind keine Aussagen mit 100% Eintrittswahrscheinlichkeit, aber das weitaus mehr als Kaffeesatzleserei.

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Limit
Eben weil niemand genau sagen kann, was in Zukunft passieren wird, macht es doch gerade Sinn, auf kein bestimmtes Pferd zu setzen.

Daher kann man hoffen, mit einem 4er Depot besser verteilt zu sein und deswegen weniger Risiko zu haben.

 

Muss mal sehen ob ich Daten zu Vola und weiterem finde, vielleicht lässt sich hierzu auch etwas berechnen.

 

Ich habe mal ein paar MSCI Daten durch meine Software gejagt, dabei kam folgendes heraus (jährliches Rebalancing)

 

post-7324-0-58589700-1483293154_thumb.png

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otto03

 

Das dürfte an dem statisch äußerst fragwürdigem Ansatz dieser Tabellen liegen (zu kurzer Untersuchungszeitraum, Auswertung nicht rollierend, Betrachtung nur vom Endwert her zurückblickend).

 

Was ist an einem Ansatz fragwürdig der die Vergangenheit vom Endwert aus betracht und Aussagen über eben diese Vergangenheit macht?

 

Ich verliere dort kein Wort über die Zukunft und weise immer wieder darauf hin, daß diese Daten keine Aussage über die Zukunft erlauben.

 

 

Du kannst gerne Statistiken über die Zukunft vorlegen.

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Fondsanleger1966

In einem normalen 70/30 Depot

post-29762-0-76695800-1483287131_thumb.png

 

beherrscht ein massive NA Anteil das Geschehen.

post-29762-0-42819100-1483287166_thumb.png

 

die USA / North America ist sehr gut gelaufen.

 

Kein Wunder also, dass das 2er Depot dem 4er Depot was die Performance angeht nicht nachsteht.

thumbsup.gif

 

Interessanter finde ich die Frage, warum es einen scheinbaren Gleichlauf gibt, auch wenn die Gewichtungen komplett unterschiedlich sind.

Ehrlich gesagt sehe ich dort keinen Gleichlauf. Die beiden unteren Charts mit der Differenz der rollierenden Renditen zeigen deutliche Unterschiede zwischen der 2-ETF-Strategie und der 3- bis 4-ETF-Strategie. Allerdings wechseln sich die Entwicklungen immer mal wieder ab, so dass es zu einem teilweisen Ausgleich kommt. Die Frage ist allerdings, ob ein Rebalancing, das mit weiten Spannbreiten bei den Abweichungen arbeitet, diese Unterschiede z.B. zwischen der Entwicklung des MSCI Nordamerika und des MSCI Europe gut ausnutzen kann.

 

Eben weil niemand genau sagen kann, was in Zukunft passieren wird, macht es doch gerade Sinn, auf kein bestimmtes Pferd zu setzen.

Daher kann man hoffen, mit einem 4er Depot besser verteilt zu sein und deswegen weniger Risiko zu haben.

Es gibt *aus meiner Sicht* drei mögliche Strategien:

 

1) Ich stelle mich breit auf, weil ich die Zukunft nicht einzuschätzen vermag. Also z.B. Equal Weight bzw. BIP bzw. 30/30/10/30 (was keinen großen Unterschied machen dürfte). Allerdings kann ich dann auch nicht erwarten, kurzfristig mit einer Momentumstrategie mitzuhalten. Langfristig über mehrere/viele Jahrzehnte möglicherweise schon.

 

2) Ich nutze die wissenschaftlich basierten Erkenntnisse über die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Renditen über die nächsten 15 Jahre auf Basis der aktuellen Marktbewertungen (z.B. mittels CAPE und KBV) und gewichte die demzufolge aussichtsreichsten Märkte entsprechend stärker. Auch das ist eine langfristige Strategie, zudem noch die eines Contrarian. Die Anforderung an meine innere Überzeugung und mein Durchhaltevermögen sind relativ hoch, weil ich damit über längere Zeit nicht vorne liegen werden.

 

3) Ich nutze den prozyklischen Momentums-Effekt der marktkapitalisierten Indizes, weil dieser mir für die nächste Zeit die besten Renditeaussichten bietet - wohl wissend, dass dies irgendwann einmal umschlagen kann/dürfte. Deshalb rüste ich mich am besten schon jetzt für diesen Zeitpunkt, in dem ich mir überlege, wie ich auf einen solchen Favoritenwechsel reagieren werde.

 

Alle drei Strategien erfordern eine aktive Entscheidung, um die ich als Anleger nicht herumkomme. Daher sollte ich sie bewusst treffen.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

2) Ich nutze die wissenschaftlich basierten Erkenntnisse über die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Renditen über die nächsten 15 Jahre auf Basis der aktuellen Marktbewertungen (z.B. mittels CAPE und KBV) und gewichte die demzufolge aussichtsreichsten Märkte entsprechend stärker. Auch das ist eine langfristige Strategie, zudem noch die eines Contrarian. Die Anforderung an meine innere Überzeugung und mein Durchhaltevermögen sind relativ hoch, weil ich damit über längere Zeit nicht vorne liegen werden.

 

 

Interessant, denn diese Argumente nutzen gewiefte Homöopathen wenn sie ihre horrend überteuerten Zuckerkügelchen an die Frau bringen wollen, unter dem Oberbegriff "Erstverschlimmerung."

 

Entweder es klappt, dann ist es gut und ich habe die richtige Wahl getroffen.

 

Wenn es nicht klappt, liegt es nicht an dem falschen Medikament (oder der falschen Strategie), sondern die Zeit ist einfach noch nicht reif. Auch da sind dann "die Anforderung an meine innere Überzeugung und mein Durchhaltevermögen relativ hoch."

 

Sollte die Bewertung mittels CAPE und KBV nichts als heiße Luft sein und kann ich aus diesen Bewertungen als Anleger mit einem Alter von 50+, noch zu Lebzeiten einen Mehrwert erwarten? Oder hängt doch alles nur wieder vom Zufall ab?

 

Kleine Anmerkung meinerseits: bitte nicht zu ernst nehmen und einfach als Betrachtung eines Unwissenden sehen, der von dem Ganzen (sowohl dem Wunder der Homöopathie als auch der optimalen Regionenauswahl mittels CAPE/KBV) wenig bis keine Ahnung hat.

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Davidix
· bearbeitet von Davidix
Am 31.12.2016 um 18:41 schrieb Ramstein:
Am 31.12.2016 um 18:13 schrieb roller123:
Aber vielleicht wäre ein MSCI ACWI IMI eine gute Wahl? Ab 2018 sollte dieser auch steuereinfach sein.

ETFs auf S&P 500 oder STOXX 600 sind 0,4% - 0,5% günstiger, Pacific und EM sind 0,2% - 0,3% teurer als der ACWI bei den Kosten. Da Amerika und USA stärker gewichtet sind, bringt das ca. 0,2% - 0,3% im Jahr (ohne gerechnet zu haben).

 

Ich hatte mich nach längeren Überlegungen und Abwägung der hier im Forum an verschiedenen Stellen vorgebrachten Argumente dafür entschieden, in meinem Depot den Aktienanteil über ausschließlich einen ETF abzubilden.

 

Bei der Auswahl des Fonds waren für mich unter anderem dessen laufende Kosten bzw. die damit zusammenhängende TD von Bedeutung. Da Ramstein diesen Aspekt im obigen Zitat angesprochen hat, möchte ich den von mir besparten Fonds Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (IE00B3RBWM25), der hier im Forum bislang sparsam Erwähnung fand, kurz vorstellen. Wem Vanguard noch nicht bekannt sein sollte, findet hier eine kurze Selbstvorstellung der Investmentgesellschaft.

 

Eckdaten des Fonds

  • physisch (optimiertes Sampling; Aktien von 3.003 der im Index enthaltenen 3.076 Unternehmen werden gegenwärtig gehalten)
  • ausschüttend
  • Auflagedatum: 22. Mai 2012
  • Gesamtfondsvermögen: 1.041 Mio. USD
  • Domizil Irland

Die TER ist mit 0,25 % angegeben, die TD (negativ = besser als der nachgebildete Index) war seit Auflage ordentlich:

  • 2013: -0,1 %
  • 2014: -0,1 %
  • 2015: 0 %
  • 2016: 0 %

Im auf den 30.06.2016 endenden Geschäftsjahr gab es einen kleinen Anteil ausschüttungsgleicher Erträge. Ich habe diesen Ertrag nicht mit den ausgeschüttenen Erträgen zwecks Beurteilung der Steuerfrage gegengerechnet, da dies für mich kein relevantes Auswahlkriterium war und wegen der Reform des Investmentsteuerrechts ab 2018 ohnehin seine Bedeutung verliert.

 

Der Fonds ist in Deutschland an den Börsen Berlin und München handelbar.

 

Zum nachgebildeten Index im Vergleich zum MSCI ACWI

 

Laut FTSE Factsheet ist der All-World Index

 

Zitat
... a market-capitalisation weighted index representing the performance of the large and mid cap stocks from the FTSE Global Equity Index Series and covers 90-95% of the investable market capitalisation. The index covers Developed and Emerging markets ...

 

und damit dem MSCI ACWI sehr ähnlich:

 

Zitat
The MSCI ACWI captures large and mid cap representation across 23 Developed Markets (DM) and 23 Emerging Markets (EM) countries. With 2,486 constituents, the index covers approximately 85% of the global investable equity opportunity set.

 

Im Einzelnen:

  • Anzahl Länder DM
    • ACWI: 23
    • All-World: 24 (= ACWI + Südkorea)
  • Anzahl Länder EM
    • ACWI: 23
    • All-World: 23 (= ACWI - Südkorea + Pakistan)
  • Anzahl Unternehmen:
    • ACWI: 2.486
    • All-World: 3.076
  • Gewichtung DM/EM:
    • ACWI: 89,5%/10,5%
    • All-World: 91,2%/8,8%

Der Unterschied in der Gewichtung DM/EM dürfte im Wesentlichen darauf zurückzuführen sein, dass Südkorea (1,52% Anteil im All-World) beim All-World nicht den EM, sondern den DM zugeschlagen wurde.

 

Im Übrigen sind große Unterschiede zwischen ACWI und All-World nach diesen Eckdaten nicht erkennbar. Einen detaillierten Vergleich hat Vanguard 2012 vorgenommen.

 

PS: Bei justETF lässt sich der Vanguard ETF nur durch Eingabe der ISIN/WKN in der Suchmaske finden. Eine Suche über den Namen oder Index bleibt ergebnislos.

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E

... Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (IE00B3RBWM25)...

 

Auch wenn mir der Weg dieses ETFs in diesen Thread nicht ganz klar ist, der ETF selbst gefällt auf den ersten Blick.

 

- er scheint zumindest die letzten beiden Jahre steuereinfach zu sein (hoffe jemand kann das auch noch einmal gegenprüfen)

- UCITS konform

- steuertransparent

- physisch replizierend und ausschüttend (4x im Jahr!)

- TER von 0,25%

- zur TD finde ich keine genaueren Angaben

 

 

Insgesamt scheint das eine sehr runde Sache zu sein, fast zu schön. Werde das mal an anderer Stelle platzieren. Erledigt

 

Edit:

Nachteil gefunden, der ETF ist nicht sehr einfach handelbar. Wie kaufst du diesen?

 

Nachteil 2: Er ist steuerhässlich

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Hier gibt es schon einen Faden zu dem Vanguard:

 

 

Mein Link

 

 

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Davidix

... Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (IE00B3RBWM25)...

 

Auch wenn mir der Weg dieses ETFs in diesen Thread nicht ganz klar ist, ...

 

War eine Replik auf Ramsteins Hinweis, dass es günstiger (TER/TD) sein dürfte, die Welt über mehrere Regionen-ETFs statt einem ACWI-ETF abzubilden.

 

- zur TD finde ich keine genaueren Angaben

 

Ist auf der von mir verlinkten Webseite zu finden, in der Tabellenspalte Wesentliche Anlegerinformationen.

 

Nachteil gefunden, der ETF ist nicht sehr einfach handelbar. Wie kaufst du diesen?

 

Wie erwähnt gibt es den in Berlin und München. Ich habe bislang in Berlin gekauft. Zwar wird der an beiden Börsen in überschaubaren Mengen gehandelt, was nicht unbedingt immer zu optimalen Preisen führt. Da ich aber langfristig anlege, ist für mich ein einmalig etwas ungünstigerer Erwerbspreis weniger wichtig als die TD. Größere Handelsvolumen gibt es an der Euronext Amsterdam. Bei maxblue würden dort auf mich Transaktionskosten von 29 Euro plus X zukommen. Für mich ist es bei den Summen, für die ich regelmäßig nachkaufe, jedoch günstiger in Berlin (geringere Kosten) zu kaufen und dafür den im Vergleich zur Euronext Amsterdam schlechteren Kurs (z.B. war beim letzten Kauf Berlin ca. 0,5% teurer als Amsterdam) in Kauf zu nehmen .

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Leonhard_E

Wie erwähnt gibt es den in Berlin und München. Ich habe bislang in Berlin gekauft. Zwar wird der an beiden Börsen in überschaubaren Mengen gehandelt, was nicht unbedingt immer zu optimalen Preisen führt. Da ich aber langfristig anlege, ist für mich ein einmalig etwas ungünstigerer Erwerbspreis weniger wichtig als die TD. Größere Handelsvolumen gibt es an der Euronext Amsterdam. Bei maxblue würden dort auf mich Transaktionskosten von 29 Euro plus X zukommen. Für mich ist es bei den Summen, für die ich regelmäßig nachkaufe, jedoch günstiger in Berlin (geringere Kosten) zu kaufen und dafür den im Vergleich zur Euronext Amsterdam schlechteren Kurs (z.B. war beim letzten Kauf Berlin ca. 0,5% teurer als Amsterdam) in Kauf zu nehmen .

 

Hattest du schon einmal das Vergnügen mit der Steuererklärung und der Anlage KAP?

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Davidix

Wie erwähnt gibt es den in Berlin und München. Ich habe bislang in Berlin gekauft. Zwar wird der an beiden Börsen in überschaubaren Mengen gehandelt, was nicht unbedingt immer zu optimalen Preisen führt. Da ich aber langfristig anlege, ist für mich ein einmalig etwas ungünstigerer Erwerbspreis weniger wichtig als die TD. Größere Handelsvolumen gibt es an der Euronext Amsterdam. Bei maxblue würden dort auf mich Transaktionskosten von 29 Euro plus X zukommen. Für mich ist es bei den Summen, für die ich regelmäßig nachkaufe, jedoch günstiger in Berlin (geringere Kosten) zu kaufen und dafür den im Vergleich zur Euronext Amsterdam schlechteren Kurs (z.B. war beim letzten Kauf Berlin ca. 0,5% teurer als Amsterdam) in Kauf zu nehmen .

 

Hattest du schon einmal das Vergnügen mit der Steuererklärung und der Anlage KAP?

 

Nein, Fonds habe ich erst seit 2016.

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