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Toomi

Carrara Anleihen / Nord LB an Großmutter verkauft

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Toomi

Nabend liebe Forum-Mitglieder,

 

soeben habe ich einen ganz hektischen Anruf meiner Mutter bekommen, da Sie mitbekommen hat, dass der Bankberater Ihrer Mutter vor geraumer Zeit Inhaberschuldverschreibungen verkauft hat. 

Meine Großmutter ist 86 und hat von diesem Thematiken keine Ahnung, Ihr Berater den sie seit 20 Jahren hat, hätte ihr das so empfohlen und sie war einverstanden. 

Nun muss man dazu wissen, meine Eltern, sowie meine Großmutter sind Erzkonservativ was die Geldanlage angeht - die Börse wird grundsätzlich gemieden und so bin ich etwas überrascht, dass sich meine Oma überhaupt dazu hinreißen lassen hat.

Meine Mutter hat mich, da sie weiß, dass ich mich mit dem Kapitalmarkt recht ordentlich auskenne und auch beruflich damit zu tun habe um Rat gefragt. Leider wusste sie die WKN bzw. den genauen Namen nicht der Produkte um die es geht nicht.

Es hieß nur was von 10 Jährigen Carrara Anleihen zu 1,15% und eine Inhaberschuldverschreibung der Nord LB zu 1,5%.

Die Teile sollen jetzt in den letzten Tagen um 3% gefallen sein und die Panik ist groß. Grundsätzlich bin ich in Zeiten der noch Nullzinspolitik kein Freund davon solche Anleihen zu kaufen - kenne mich aber mit Carrara Sachen Null aus. Scheint ein Produkt der LB Hessen-Thüringen zu sein, ich konnte aber nicht herausfinden welches genau. Ich werde hoffentlich in den nächsten Tagen die WKN bekommen und mir das mal angucken, da es um einen recht beachtlichen Betrag geht. 

 

Meine Frage an euch - hat jemand Erfahrung mit den Papieren gemacht, oder kann mir dazu mehr sagen?

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bondholder
vor 13 Minuten schrieb Toomi:

Die Teile sollen jetzt in den letzten Tagen um 3% gefallen sein und die Panik ist groß.

 

Würden die alten Leute auch in Panik verfallen, wenn man ihnen eine Inhaberschuldverschreibung, die nicht börsennotiert ist und für die es deshalb keinen Kurs gibt, verkauft hätte?

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Leonhard_E

Bei aller verständlichen Panik, aber soll jemand anderes für dich herausfinden, um was es sich genau handelt?

 

Ohne wirklich sagen zu können, um welche es geht, bleibt es ein Gestochere im Nebel.

 

Disclaimer: Carrara ist für mich etwas, das man auf den Boden legt.

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vanity

Um Himmels willen hast du mich erschreckt - NordlB verkauft, an ihre Großmutter - was wird den aus den gansen Fürstenbergen und Charlotten (Urenkelin).

 

Bezüglich Carrara ist jetzt keine Panik angesagt, grundsolide Senior-Anleihen der ebenso soliden Helaba mit geringer Rendite und als einzigem Manko neben dem Ausgabeaufschlag  einem vorzeitigen Kündigungsrecht auf Seiten der Emittentin. Durchaus großmuttertauglich.

 

Lesefutter (es gibt da unterschiedliche Ausprägungen, Festzins, Stufenzins ... habe nicht weiter geschaut)

 

@Leonhard_E: wer sich gern damit brüstet im Nebel zu stochern zu müssen - bitte sehr, der kann es wohl nicht anders. Für eine Basiseinschätzung reichen die Angaben und Google locker aus, wir brauchen die Schuhgröße der Oma nicht dazu.

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E
vor 7 Minuten schrieb vanity:

Um Himmels willen hast du mich erschreckt - NordlB verkauft, an ihre Großmutter - was wird den aus den gansen Fürstenbergen und Charlotten (Urenkelin).

 

 

Nachdem die Frage beantwortet scheint, erlaube ich mir etwas Offtopic:

Das ist der natürliche erste Gedanke wenn man so etwas liest. Nur wer wäre das? Die EZB?

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reckoner
· bearbeitet von reckoner

Hallo,

 

Carrara-Anleihen kenne ich als Stufenzins-Anleihen, sprich der Zins steigt von Jahr zu Jahr. Das Problem dabei ist, dass es eine Kündigungsmöglichkeit seitens des Emittenten gibt, und diese wird auch regelmäßig ausgeübt (jedenfalls in den letzten Jahren).

 

Praktisch hat man damit der Bank eine Option auf die marktüblichen Zinsen verkauft. Bleiben sie niedrig wird gekündigt und man kommt gar nicht in den Genuss der höheren Zinsen im 2. oder 3. Jahr. Und wenn der Marktzins - wider Erwarten - doch steigen sollte, dann hätte man gerne eine Kündigung, daraus wird aber nichts und man sitzt auf den vergleichsweise niedrigen Zinsen.

Ich möchte aber nicht alles schlecht reden, denn einen positiven Aspekt gibt es auch: Der Zins dürfte höher als der Marktzins sein.


Zu der Inhaberschuldverschreibung der Nord LB zu 1,5%: Da kommt es auf das genaue Produkt an. 1,5% gibt es aber imho nur bei Langläufern, und dann existiert ein größere Zinsänderungsrisiko. Wenn beispielsweise der Marktzins um 2% steigt (was zugegebenermaßen sehr viel ist) und die Anleihe noch 7 Jahre läuft, dann fällt der Kurs (ganz grob) um 14%. Oder anders: Man ist noch 7 Jahre an den relativ niedrigen Zins gebunden, obwohl man am Markt deutlich mehr bekommen könnte.

Zu den 3% Minus: Wer bis zum Ende hält braucht auf den Kurs gar nicht zu schauen, die Rendite steht fest und liegt bei etwa 1,5% p.a.. Und bei konservativen Anlegern gehe ich davon aus, dass bis zum Ende gehalten werden soll.

 

Was ein bisschen störend ist ist die Risikoverteilung, alles auf eine Bankengruppe zu setzen finde ich nicht gerade gut. Andererseits, wenn die Landesbanken und Sparkassen pleite gehen dann braucht man das Geld vielleicht gar nicht mehr (Weltuntergang, Krieg etc.).

 

Fazit: Ich würde - auch aus Kostengründen (Verkaufsspesen) - die Carrara ein Jahr halten und auf die wahrscheinliche Kündigung hoffen. Die Nord-LB kann ich ohne genauere Angaben nicht einschätzen.

 

Und noch eine grundsätzliche Frage: Wenn die Eltern so konservativ sind, wie und wo hätten sie das Geld denn angelegt? Tagesgeld? (da verliert man aktuell auch Geld)

 

EDIT: Ich fände das gar nicht so schlecht wenn irgendeine Großmutter die Nord-LB gekauft hätte. Müssten die Fürstenberg's dann nicht gecalled werden? (hab' jetzt keine Lust das nachzusehen, ist ja leider nur eine Ente). :)

 

Stefan

 

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