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lescht

Welche ETFs in USA kaufen?

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lescht

Hallo zusammen!

Da ich mich temporär in den USA aufhalte, ergibt sich für mich die Möglichkeit, dort ein Depot zuführen.

 

Nun wollte ich fragen, ob es eine Art US amerikanisches Wertpapierforum gibt, das ähnlich viel Wissen bereit stellt, wie dieses hier, aber bzgl. US-handelbaren ETF?

 

Da ich anstrebe, dieses US-Depot auch nach meiner Rückkehr nach Deutschland zu halten, wollte ich ebenso fragen, ob es Erfahrung gibt bzgl der (besseren) Steuertransparenz  mancher US-handelbaren ETFs nach deutschen Steuerrecht, oder sind die grundsätzlich alle intransparent?

 

Ich möchte grundsätzlich bei diesem US-Depot auch Buy-and-hold verfolgen, und mich ebenso breit aufstellen wie im 70/30 Weltdepot. Da ja die ETF-Struktur ein wenig anders ist, als in D, versuche ich mir gerade, Wissen anzulesen, und dafür wäre ja ein US-WPF genau das richtige ;). 

 

Ebenso möchte ich jeden Nutzer hier ermutigen, hier für ihn interessante ETFs zu posten, die so in Deutschland nicht erhältlich sind, aber US-handelbar. Eventuell kommt hier dann eine Liste zu Stande! In einzelnen Beiträgen habe ich schon Hinweise dazu entdeckt, aber in einem Thread kombiniert wär das ja was feines!

 

Grüße

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rufusct
· bearbeitet von rufusct

1. bogleheads.org

2. Mind. groesstenteils intransparent. Kennst du dich mit dem Thema USA/Steuern/Ausland aus? Da lauern einige Ueberraschungen, ueber die man sich auf jeden Fall gut informieren sollte.

3. Prinzipiell gibt es sehr gute Angebote von Vanguard, Schwab und iShares/Fidelity. Die liefern sich eine Preisschlacht, afaik ist Schwab zur Zeit am guenstigsten. Generell sind Gebuehren niedriger als in Deutschland. Hier ein paar Beispiele von Vanguard (Ticker):

VTI (US), VEU (World ex US), VEA (DM ex US), VWO (EM), VGK (Europe), VPL (Pacific), VT (World)

World beinhaltet DM und EM. TER liegt so zwischen 0.05 und 0.15% und die Indizes sind deutlich breiter als die meisten in Deutschland erhaeltlichen, beinhalten also SC. (Schwab ETFs haben teilweise 0.03% TER.)

Falls du laenger in den USA bleibst, waere ev. auch ein Total Bond Index (BND) oder aehnliches interessant fuer dich.

 

Prinzipiell: Bevor du in den USA investierst, solltest du dich auf jeden Fall ueber internationales Steuerrecht (s.o.) schlau machen sowie 401k, IRA und Roth IRA sowie taxable/non-taxable im Allgemeinen.

Ausserdem: In den USA hast du mit traditionellen Index Fonds eine sehr gute Alternative zu ETFs, die du dir auch anschauen solltest.

Es gibt viele sehr gute Buecher zu diesen Themen (ausser Steuern international afaik). Wenn du da noch nichts gelesen hast, dringend nachholen!

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lescht
· bearbeitet von lescht

Hallo rufusct,

Vielen Dank für deine sehr hilfreiche Antwort. Ich habe mich ein bisschen eingelesen, zu den Themen, die du genannt hast:

401k: Erlaubt mein Arbeitgeber erst nächstes Jahr, dauert also noch.

Roth IRA, bzw IRA: So wie ich das verstanden habe, ist es ja durch dieses Konstrukt (wenn man US income hat, wie ich!) möglich, US ETFs zu halten und sich , wegen dem Trustraufbau, dabei keine großen Sorgen über die Steuern (auch in Deutschland!) machen zu müssen, bis zu dem Zeitpunkt der "Verrentung" (59,5 Jahre). Das scheint mir sehr interessant. Da ich in einen etwaigen Roth-IRA ja auch posttax-dollars einbezahle scheint mir dieser bisher deutlich sinnvoller. Soweit ich es verstanden habe, kann ich den Roth-IRA nur mit US income anfüttern und nicht mit irgendwelchem anderen Geld. Also wird zum Zeitpunkt der Rückkehr dieser Roth-Ira "vergessen" bzw nur noch zum Rebalancen angeschaut, bis zur Verrentung. Was hälst du denn von dieses Konstrukt? Sind da Denkfehler enthalten?

 

 

Meine Quellen: https://www.amerika-forum.de/threads/230151-roth-ira-droht-doppelbesteuerung-in-deutschland

https://www.toytowngermany.com/forum/topic/354821-living-in-germany-with-us-retirement-accounts-401k-ira-roth/

 

Grüße  

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rufusct

Kurz vorab zu meinem Hintergrund:

Ich bin auf dem Gebiet USA auch kein Experte (war nie steuerpflichtig da und hatte bisher kein US-Einkommen). Ich habe nur einiges an Informationen durch Gespraeche mit US-amerikanischen Kollegen/Freunden sowie Investment-Literatur mitnehmen koennen.

Sobald die Eroeffnung meines (japanischen) steuerfreien Depot abgeschlossen ist (muss hier vom Finanzamt genehmigt werden, dauert also einige Wochen...), werde ich ueber die New Yorker Boerse in einige amerikanische ETFs investieren.

 

Zum Thema:

401k: Auf jeden Fall soviel einzahlen, dass der volle Zuschuss vom Arbeitgeber gezahlt wird (falls es Zuschuss gibt). -> Bei Verlassen der USA in IRA/Roth IRA umwandeln.

IRA/Roth IRA: Ich weiss nicht, wie lange du noch bis zur Rente hast, aber vermutlich wird sich bis dahin noch einiges an Regeln aendern. Der 401k ermoeglicht es dir aber jetzt schon, Vorteile durch den Arbeitgeberzuschuss zu haben. Der Roth IRA haette Vorteile wenn du Rentner in den USA wirst (keine Steuern) oder sich bis dahin das Abkommen zwischen Deutschland und den USA aendert. Ansonsten haettest du aber auch keinen Nachteil, dann waere der Roth IRA (steuerlich gesehen) halt wie ein normales Depot hier in Deutschland.

Ein IRA haette eventuell den Vorteil, dass du nicht zweifach besteuert wirst: Keine Steuern bei Einzahlung, und bei Auszahlung dann in dem Land besteuert, wo du wohnst (denke ich). Leider sind die Steuern dann vermutlich hoeher...

Im Endeffekt haengt vieles von deinen zukuenftigen Plaenen ab, wie so haeufig. Ist aber im Endeffekt ein Luxusproblem, denn in den USA hast du (im Vergleich zu Deutschland) zumindest die Moeglichkeit, steuerfrei Vermoegen fuer das Alter aufzubauen.

 

Kleinere Korrekturen: Soweit ich weiss, kannst du auch nach dem Verlassen der USA einzahlen (ein Kollege zahlt jedes Jahr ein, aber ich weiss nicht,ob es sich da um einen normalen oder Roth IRA handelt). Nur werden diese Einzahlungen dann nicht mehr steuerfrei behandelt. Ausserdem kann man prinzipiell auch vor der Rente Geld abheben.

 

Warnung: Wenn du in Zukunft in einem anderen Land als Deutschland oder den USA leben solltest, solltest du in jedem Fall (IMHO)

a) ueberpruefen, ob ein Doppelbesteuerungsabkommen UND ein Estate Tax Treaty besteht

b) wenn nicht, eventuell den Grossteil deines Geldes aus den USA abziehen (da ist dann Rechnen angesagt).

 

Anmerkung: Bei "steuerfreien" ETFs zahlst du immer noch Quellensteuer (level 1), das laesst sich nicht vermeiden.

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donkey_63
· bearbeitet von donkey_63

Zum Thema Mutual Funds: dürfen nur von US nationals und US residents gehalten werden.

Sogar US expats haben nach Fatca Probleme, neue Anteile zu kaufen.

 

ETFs kaufen ist hingegen kein Problem. Wenn du dann aber wieder Non-resident-alien bist, musst du dich um die Rückerstattung der US-Withholding-tax (30%) kümmern.

Wenn du ein W8-Formular ausfüllst, werden nur 15% zurückbehalten. Die restlichen 15% solltest du gemäss DBA in Deutschland zurückholen können (ist zumindest in CH so).

Und wie oben schon gesagt: wenn du wieder NRA bist hast du für die Estate-tax nur $60k Freigrenze.

 

Und wie oben schon gesagt: bei bogleheads.org kann dir eventuell geholfen werden. Die Perspektive auf den Markt dort ist eine ziemlich andere als hier.

 

 

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rufusct
· bearbeitet von rufusct
vor 11 Stunden schrieb donkey_63:

Wenn du ein W8-Formular ausfüllst, werden nur 15% zurückbehalten. Die restlichen 15% solltest du gemäss DBA in Deutschland zurückholen können (ist zumindest in CH so).

Und wie oben schon gesagt: wenn du wieder NRA bist hast du für die Estate-tax nur $60k Freigrenze.

 

Ja, in Deutschland funktioniert das genauso. In anderen Laendern eventuell anders. (Beispiel Japan: 10% und meines Wissens kein W8 von Privatleuten auszufuellen.)

 

Bzgl. der estate tax eine Korrektur: Einige Laender (18) haben einen estate and gift tax treaty mit den USA: https://www.irs.gov/businesses/small-businesses-self-employed/estate-gift-tax-treaties-international

Die Schweiz ist nicht dabei.

Zwischen Deutschland und den USA funktioniert das meines Wissens so, dass das Erbe prinzipiell (ausser Immobilien etc.) nur im Aufenthaltsland besteuert wird. Bei Aufenthalt in beiden Laendern zaehlt Staatsbuergerschaft. Bei Rueckkehr nach Deutschland sollte man dann also durch die (grosszuegigen) deutschen Obergrenzen begrenzt sein. Bei Verbleib in den USA gibt es sowieso keine Probleme.

In anderen Vertraegen (z.B. USA und Japan) wird Erbschaftssteuer anteilig erhoben, je nach lokalen Gesetzen, aber insgesamt mit der niedrigeren Gesamtsumme (waere das Erbe nur in einem Land angefallen und nur dort besteuert worden).

Diese Vertraege sind allerdings nicht sonderlich leicht im Original (Diplomaten-/Anwaltssprech) zu verstehen, man kann aber euch einige Artikel im Netz finden, die das genauer erklaeren.

Auf jeden Fall sollte man bei Verlassen der USA alles nochmal genau ueberpruefen oder ueberpruefen lassen.

 

vor 11 Stunden schrieb donkey_63:

Und wie oben schon gesagt: bei bogleheads.org kann dir eventuell geholfen werden. Die Perspektive auf den Markt dort ist eine ziemlich andere als hier.

:D Das stimmt.

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thimplicity

Hallo zusammen,

Ich lebe auch gerade temporaer in den USA und habe einen BRoker gefunden (TRadeking). Leider scheint men hier mit Symbol zu arbeiten, anstatt mit ISIN. Kann es sein, dass es in den USA weit weniger ETFs gibt als bei uns? Ich suche vor allem nach MSCI ETFs.

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otto03
vor einer Stunde schrieb thimplicity:

Hallo zusammen,

Ich lebe auch gerade temporaer in den USA und habe einen BRoker gefunden (TRadeking). Leider scheint men hier mit Symbol zu arbeiten, anstatt mit ISIN. Kann es sein, dass es in den USA weit weniger ETFs gibt als bei uns? Ich suche vor allem nach MSCI ETFs.

 

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/314603/umfrage/anzahl-der-etfs-in-den-usa/

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rufusct
vor 4 Stunden schrieb thimplicity:

Hallo zusammen,

Ich lebe auch gerade temporaer in den USA und habe einen BRoker gefunden (TRadeking). Leider scheint men hier mit Symbol zu arbeiten, anstatt mit ISIN. Kann es sein, dass es in den USA weit weniger ETFs gibt als bei uns? Ich suche vor allem nach MSCI ETFs.

 

Also allein an der NYSE gibt es 1510 ETFs (Quelle: https://www.nyse.com/products/exchange-traded-products ), in den ganzen USA nochmal mehr.

Zum Vergleich: Suchfunktion auf Boerse Frankfurt liefert 1174 ETFs. Davon wird aber der Grossteil nicht in Deutschland ansaessig sein.

Wenn man neben ETFs noch regulaere Indexfonds zaehlen wuerde, waere der Unterschied noch deutlich groesser.

 

Suchergebnis "MSCI": NYSE 169, Frankfurt 356.

ETFs auf MSCI Indizes scheinen in den USA weniger verbreitet zu sein. Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du MSCI Indizes moechtest? Haeltst du sie z.B. den FTSE/Russell Indizes fuer ueberlegen?

 

@otto03: Dein Link ist fuer mich hinter einer Paywall. Kann sein, dass die Infos von ausserhalb Deutschlands (oder generell) nicht abrufbar sind... Falls ich Infos von dir wiederholt habe, dann ist das nicht beabsichtigt.

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thimplicity
vor 2 Stunden schrieb rufusct:

 

Also allein an der NYSE gibt es 1510 ETFs (Quelle: https://www.nyse.com/products/exchange-traded-products ), in den ganzen USA nochmal mehr.

Zum Vergleich: Suchfunktion auf Boerse Frankfurt liefert 1174 ETFs. Davon wird aber der Grossteil nicht in Deutschland ansaessig sein.

Wenn man neben ETFs noch regulaere Indexfonds zaehlen wuerde, waere der Unterschied noch deutlich groesser.

 

Suchergebnis "MSCI": NYSE 169, Frankfurt 356.

ETFs auf MSCI Indizes scheinen in den USA weniger verbreitet zu sein. Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du MSCI Indizes moechtest? Haeltst du sie z.B. den FTSE/Russell Indizes fuer ueberlegen?

 

 

Das liegt wohl eher daran, dass dies MSCI ETFs in Deutschland gebräuchlicher sind als FTSE/Russell.

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donkey_63
· bearbeitet von donkey_63
Ergänzung
Am 13.2.2017 um 23:21 schrieb rufusct:

Ja, in Deutschland funktioniert das genauso. In anderen Laendern eventuell anders. (Beispiel Japan: 10% und meines Wissens kein W8 von Privatleuten auszufuellen.)

 

Bzgl. der estate tax eine Korrektur: Einige Laender (18) haben einen estate and gift tax treaty mit den USA: https://www.irs.gov/businesses/small-businesses-self-employed/estate-gift-tax-treaties-international

Die Schweiz ist nicht dabei.

 

Ja, die Schweiz ja das damals schön verpennt. Wir regeln das so, das wir einen joint account with survivor rights haben, sodass zumindest der überlebende Ehepartner volle Kontrolle über das Depot hat. Er muss dann halt schauen, ob er alles dort belässt (Prinzip "nach mir die Sinnflut") oder vor seinem Ableben alles verkauft/in die CH transferiert, damit die potentiellen Erben keinen Stress haben.

 

 

Wäre interessant, wie sich der Thread-Ersteller denn nun orientiert.

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