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sirius2k

Rentenvorsorge als Selbstständiger

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sirius2k

Hallo Community,

 

seit einiger Zeit lese ich nun schon hier im Forum mit, aber eine Antwort zu meiner Frage habe ich bisher noch nicht gefunden: Nachdem ich mich zum Ende des letzten Jahres zusammen mit ein paar Mitstreitern selbstständig gemacht habe und als Geschäftsführer (GmbH) von der Sozialversicherung befreit bin stelle ich mir die Frage wie ich meine Rente organisieren soll. Im großen und ganzen würde ich zwei Varianten sehen, die eine selbstständig, privat sparen die andere wäre eine Versicherungslösung (z.B. U-Kasse). 

 

Bisher sehe ich folgende Vor-/Nachteile für die zwei Varianten:

 

selber sparen:

     + geringer Kosten für Anlage

     + je nachdem welche Zinsen man annimmt als ewige rente darstellbar, d.h die Nachwelt hat auch noch etwas davon

     - in der Ansparphase höhere Steuerlast auf Einzahlungen (30% Gewerbe/Körperschaftssteuer auf die GmbH gewinne, die in meine eigene UG fließen und durch das Schachtelprivileg nicht weiter besteuert werden)

     + in der Auszahlungsphase ist nur die Abgeltungssteuer fällig und keine Krankenkassenbeiträge u.ä

 

Versicherungslösung

     + lebenslange Rente garantiert

     - langlebigkeitsrisiko wird mit sehr optimistischen Lebenserwartungen kalkuliert -> d.h teuer

     - höhere Kosten

 

Die Rechenbeispiele die ich dazu bisher angestellt haben basieren immer auf der Annahme das die Summe, die ich bisher in die GRV gezahlt habe (1200€ brutto/Monat) angelegt wird.

 

Als Versicherungslösung habe ich als ein Angebot von Allianz:

Unterstützungskasse Index Select

Monatlicher Beitrag: 1200€

Garantiere Mindestrente 1530€

 

jährliche Wertentwicklung Gesamtleistungen (nach Abzug der Kosten) Lebenslange         Lebenslange monatliche Gesamtrente          einmaliges Gesamtkapital

                                      monatliche Gesamtrente mit der heute unterstellten,              mit um weitere 3 Jahre

                                      steigenden Lebenserwartung                                               erhöhter Lebenserwartung

... 0,00 %                        1.700 EUR                                                                     1.500 EUR                                            480.000 EUR

... 2,00 %                        2.000 EUR                                                                     1.800 EUR                                            580.000 EUR

... 4,00 %                        3.300 EUR                                                                     3.100 EUR                                            830.000 EUR

... 6,00 %                        4.900 EUR                                                                     4.500 EUR                                            1.200.000 EUR

... 8,00 %                        8.400 EUR                                                                     7.800 EUR                                            1.800.000 EUR

... 10,00 %                      12.900 EUR                                                                   12.000 EUR                                           2.800.000 EUR

 

Gerade diese minimale garantiere Rente hat mich dann etwas stutzige gemacht und mich zur Überlegung gebracht ob eine Versicherung da überhaupt noch das richtige ist.

 

Wenn ich mir eine ewige Rente berechne um auf auf die 1500€ zu kommen, müsste die Geldanlage bei 800€ monatlicher Einzahlung (1200€-30%) in der Ansparphase 4% und in der Rentenphase 3% Rendite abwerfen. Wenn ich mit einem Kapitalverzehr bis zu einem Alter von 120 Jahren rechne, dass wären es 2000€ Monatlich. 

Wobei nach aktueller Steuer/GKV Lage die Versicherungsrente höher Abgaben hätte als die Kapitalanlage. 

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt

- 32/ ledig / keine Kinder / geplanter Renteneintritt mit 67 also 2052

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

- Geschäftsführer / 72000€ + Gewinnbeteiligung + AG Anteil Rente/KV / 1200€

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- 1200€ 

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- Risikobereitschaft ist vorhanden und Verluste bereiten mir kein Kopfzerbrechen. / Es sollte aber ein gesunder Mix aus mehreren Anlageklassen vorhanden sein.

2.5 bisherige Risikovorsorge

- Haftpflichtversicherung bei Versicherung HDI

- BU bei Versicherung Alte Leipziger

- Hausrat

- Rechtsschutz

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

- Riester

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

3.1 Gesetzliche Rente

- lt. letzter Bescheinigung 550 € bei Renteneintritt

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

- Riester DWS Toprente aktueller Wert 26.000€ 

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

- ja

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln

- Aktiendepot / Depotbestand derzeit 33000€

- TG aktuell 30000€ vorhanden

- Alter Bausparer mit 4% in Höhe von 8000€

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

4.2 Schulden

-  Darlehen in Höhe von 110.000 zu 3% für selbstgenutzte Immobilie.

4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)

- nichts geplant, Kinder u.ä auch nicht geplant.

 

5. Bestehende Verträge oder Angebote

 

Riesterrente (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

- Riesterrente DWS Toprente Dynamik

  Depotbestand bei 26000€

 

Privathaftpflichtversicherung (Anbieter der Police)

- Privathaftpflichtversicherung bei Versicherung HDI

Versicherungssumme für Personenschäden und Sachschäden 10 Mio €

Versicherungssumme für Vermögensschäden 150000€

 

BU Versicherung ohne Sparen 

- BU Versicherung mit Sparen bei Versicherung Alte Leipziger BBV10

vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente 1440€

Berufsgruppe 1

riskante Hobbys keine

Laufzeit (Beginn / Ende) 01.01.2010 / 01.05.2052

Dynamik 5%

Beitrag 63€ pro Monat

sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt? nein

 

 

Vielen Dank schon mal für eure Unterstützung. 

 

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Warum nicht einfach die GRV weiter freiwillig nutzen? In einen “gesunden Mix“ gehört auch eine umlagefinanzierte Altersvorsorge.

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 4 Stunden schrieb sirius2k:

Als Versicherungslösung habe ich als ein Angebot von Allianz:

Warum willst du keine freiwilligen Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen?

Pro Kalendermonat können für das Jahr 2017 bis zu 1.187,45 Euro flexibel eingezahlt werden.

 

Zitat

4.2 Schulden

-  Darlehen in Höhe von 110.000 zu 3% für selbstgenutzte Immobilie.

Diese teuren Schulden würde ich mit erster Priorität zurückzahlen, soweit das möglich ist, statt noch mehr kreditfinanzierte Investments einzugehen. Wo sonst gibt es steuerfreie 3% Rendite p.a. ohne Risiko?

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sirius2k

Ich muss sagen das Vertrauen die in GKV habe ich ziemlich verloren, am laufenden Band werden dort Gelder für versicherungsfremde Leistungen "vergeudet" und die Kassen für Wahlgeschenke benutzt. Ich kann mir nicht vorstellen wie so in 30 Jahren noch mehr als das Sozialhilfe Niveau herauskommen soll. Eine Hoffnung wäre natürlich das die Produktivitätsgewinne den demographischen Wandel ausgleicht, aber auch da sehe ich aktuell in Deutschland nicht wirklich. 

 

Meine Schulde zahle ich aktuell mit der maximal möglichen Geschwindigkeit zurück. 2021 sind die ersten 10 Jahre vorbei, dann kann ich da je nach dem Zinsniveau da nochmal nachjustieren.

 

 

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goccih
vor 14 Stunden schrieb sirius2k:

Gerade diese minimale garantiere Rente hat mich dann etwas stutzige gemacht und mich zur Überlegung gebracht ob eine Versicherung da überhaupt noch das richtige ist.

Garantien sind immer teuer. Es gibt auch fondsgebundene Unterstützungskassen. Da hast Du dann keine Garantie mehr, dafür aber ein faire Rendite.

Aber Erfahrungen hab ich damit nicht. Auch sonst kann ich Dir nicht viele Tipps geben. Aber ich möchte kurz erzählen was ich so mache. Ich bin seit 18 Jahren geschäftsführender Gesellschafter einer GmbH und war davor Freiberufler.

 

Von der gesetzlichen Rente halte ich auch nicht so viel. Ich glaub nicht, dass sie völlig den Bach runter gehen wird. Dafür gibt es zu viele wahlberechtigte Rentner. Aber mir war es immer wichtig mich beim Sparen von staatlichen Regeln und Eingriffen möglichst fern zu halten. Daher finde ich es auch nicht schlimm mit versteuertem Einkommen zu sparen. Erst so bin ich in meinen Entscheidungen in Bezug auf mein Geld völlig frei.

 

Ich investiere mein Geld seit 20 Jahren in Aktien und Fonds. Ich führe darüber auch genau Buch. Und ich muss sagen, dass meine Rendite ziemlich schlecht ist. Erst in den letzten Jahren ist das besser geworden. Ob es daran liegt, dass ich schlauer geworden bin oder ob es einfach am Markt liegt, der die letzten 8 Jahre super lief, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall hab ich am Anfang alles falsch gemacht was man so typischerweise falsch macht (Selbstüberschätzung, hohes Risiko, ständiger Wechsel der Strategie, etc.)

Hier ein nettes Video, in dem ich mich zum Teil wiedererkannt haben: Selbstständige sind miese Börsianer!

 

Trotz meiner schlechten Rendite mache ich mir aber immer weniger Sorgen, dass das Geld im Alter nicht reichen könnte. (Es geht eher darum, wie lange ich noch arbeiten will.) Die Firma läuft gut, mein Einkommen steigt, meine Sparrate ist hoch. Daher auch mein Tipp: kümmer Dich um Deine Firma. Das bringt am Ende mehr Geld als jedes schlaue Altersvorsorgeprodukt.

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fnord
· bearbeitet von fnord

Bitte keine extrem Teures Produkt von Allianz und den anderen üblichen Verdächtigen. Auch die gesetzliche Rente würde ich persönlich niemals freiwillig nutzen. Mir tun die Mitglieder dort leid!

 

Bei deinem Zeithorizont würde ich, und das tue ich als Selbstständiger übrigens auch, 80 % des Anlagevolumens in breit gestreute Aktien geben (oder auch ETFs, ich habe Aktien), und dann noch 1-5 vermietete Wohnungen und möglichst ein Eigenheim. Das wäre meine Lösung, welche nicht auf akademischen Berechnungen basiert, sonder welche in den letzten Jahrzehnten immer eine bessere Rendite hatte als ein Garantieprodukt oder die DRV. Einzig bei der Immobilienauswahl braucht man etwas Fachkenntnisse, falls dieses nicht vorhanden gerne auch 100 % in Aktien, das wird kein Fehler sein langfristig.

 

Wenn der Markt 30 Jahre nicht läuft wird auch die Allianz mit ihrem Produkt ziemlich mies dastehen, weiß Gott was dann damit passieren würde.

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andjessi

Es ist immer wieder erstaunlich, dass auch im Jahr 2017 noch so eine extreme Abneigung gegen die GRV vorhanden ist. Warum bildet man sich ein, den Durchschnitt der volkswirtschaften Entwicklung zu übertrumpfen? Warum meint man wirklich, dass z.B. eine Rürup Rente, Unterstützungskasse, Immobilie, irgendeine Aktie  bzw. sicher besser läuft, als das 0815 Programm der gesetzlichen Rente? Glaubt man ernsthaft, dass andere Länder (mit ähnlichen demografischen Problemen) uns “retten“?

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tyr

Man kann doch als Selbständiger beides haben: eine Mischung aus gesetzlicher Rente und gegen Insolvenz und Pfändung abgesicherten Kapitalanlagen. Und vor Altersvorsorge kommt die Risikovorsorge: zuerst die finanziellen Verhältnisse vor der Altersrente absichern, damit sich eine Altersvorsorge nicht bei persönlichen oder wirtschaftlichen Krisen in Luft auflöst.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Grundsätzlich stimme ich dem TO zu, dass bei der GRV durch Eingriffe der Politik "zum Wohle des Großen Ganzen der Bevölkerung" immer mit Verlusten durch umverteilte Wohltaten zu rechnen ist. Zugleich aber kann sich Deutschland nicht leisten, das Rentensystem als Grundsicherung fürs Alter abzuschaffen oder vor die Wand zu fahren. Sicher wird ein gewisser Zuschlag zur Mindestversorgung für langjährig Versicherte und überdurchschnittliche Einzahler bleiben. Daher würde ich auf alle Fälle weiter Einzahlungen in die GRV leisten, aber nicht bis zum Maximum, sondern bis z.B. 20% über den Durchschnitt.

 

Zusätzlich würde ich auf die private Vorsorge setzen, aber nicht durch Versicherungsprodukte, sondern durch eigene Geldanlage, natürlich unter Versicherung der großen Risiken (BU, Unfall). Sowas kann man aber oft (zumindest als Geschäftsführer) dem Arbeitgeber aufs Auge drücken. 

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JS_01

Auch wenn ich nicht selbstständig bin, würde ich dir auch zu einem Beitrag (unter Maximum) in die GRV raten.

Natürlich wird daraus auch das ein oder andere Wahlgeschenk bezahlt werden, allerdings gibt es dafür zumindest teilweise einen Ausgleich durch den Bundeszuschuss.

Außerdem gibt es auf jeden Fall etwas raus (siehe Ramsteins Beitrag), egal wie in 40 Jahren ein System auch immer aussehen mag. Vielleicht in Nordeuro, neuer Mark oder sonst einer Währung, aber durch das Umlageverfahren immer als Teil der zukünftigen Volkswirtschaftsleistung.

 

Desweiteren würde ich auch ohne GRV eher auf einen Mix aus verschiedenen Klassen setzen, z.B. Mietimmobilien, Aktien, Anleihen etc. und nicht alles in eine Anlagenklasse stecken.

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sirius2k

Hm, also Monatlich so ca. 500-600€ in die GKV um sich eine Rente wie die eines durchschnittlichen Verdieners zu sichern und darauf hoffen, dass die nicht unter Sozialhilfeniveau abgesenkt wird. Was mich aber schon noch interessieren würde wie aktuell solche Sachen wie die U-Kasse von euch gesehen werden, gibt es da noch Fälle wo die sich wirklich lohnen bzw. sehe ich Versicherungen an dieser Stelle einfach zu negativ?

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fnord

also:

1. GKV: GEsetzliche Krankenversicherung.

2. Bitte nicht in die GRV einzahlen. Das Geld ist weg. Was hindert dich daran, 600 Euro im Monat in einen ETF,  S&P 500 oder MSCI World einzuzahlen?

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tyr
vor 32 Minuten schrieb fnord:

2. Bitte nicht in die GRV einzahlen. Das Geld ist weg.

Bitte nicht in einen ETF einzahlen. Das Geld ist weg!

 

Ich bleibe dabei, es gibt nicht nur gar nichts in die GRV einzahlen und den Maximalbeitrag einzahlen. Einen Teil des Einkommens eines Selbständigen freiwillig zur Diversifizierung ein zu zahlen kann durchaus sinnvoll sein. Zumal erworbene GRV-Ansprüche meines Wissens nach ziemlich Insolvenz- und Pfändungs-sicher sind. Etwas, was ein freier ETF-Sparplan so gar nicht ist.

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polydeikes

U-Kasse (sofern vollständig rückgedeckt / ausgelagert) ist immer noch die Königsklasse unter den bAVs für Geschäftsführer und als Schicht 1 Alternative. Vollständige Exitmöglichkeit und vor allem auch die Möglichkeit das steuerlich sinnvoll zu tun, siehe Fünftelregelung.

 

Gleichwohl nimmt man sich mit U-Kassen die Flexibilität, auch das ist analog zu Schicht 1. Beiträge können bspw. nicht flexibel erhöht und gesenkt werden, wie man das aus der arbeitnehmertypischen Direktversicherung kennt. Es gibt ein paar Workarrounds, bspw. Gewinnbeteiligungen, Urlaubsgelder, 13. Monatsgehälter usw. usf. ... In Summe will aber wohlüberlegt sein, ob man sich das Monster bereits in der Existenzgründung ans Bein bindet.

 

U-Kasse ist immer eine Alternative zur GRV. Entscheidet man sich mit 62+x irgendwo in der Sonne zu brutzeln, kann man die U-Kasse auf jeden Fall vereinnahmen, auch auf einen Schlag (wenn diese Gestaltung auch regelm. wenig sinnvoll ist). U-Kasse spielt aber ihre Stärken eben auch erst dann aus, wenn es um hohe Schlagraten geht. Beiträge, die ich auch via Direktversicherung leisten kann, bedingungen keine U-Kasse (es sei denn, man wäre GKV, dann rechnen). 70k Brutto ist auch noch keine Größe, die zwingend eine U-Kasse erfordert.

 

KV-Status wurde nicht benannt.

 

---

 

Das Allianzprodukt ist Käse.

 

---

 

Allgemein würde ich aktuell bzgl. bAV die BT-Wahl abwarten und schauen, was passiert. Es gibt aktuell nur einen einzigen Anbieter, bei dem ich U-Kassen nicht klassisch abschließen muss. Das könnte sich ändern ...

 

Wenn man nicht damit rechnen muss, dass Unternehmen zu verkaufen, stellen sich gänzlich andere Alternativen. Die verbieten sich hier aber.

 

---

 

Die BU-Rente ist ob des ggf. Wegfalls oder zumindest Reduzierung des GRV Anspruchs auf EWR (je nach Entscheidung) fahrlässig niedrig angesetzt. Privathaftpflicht geht mehr.

 

Allgemein hoffe ich, dass hier nur der private Teil steht, Betriebshaftpflicht und Co. schlichtweg nicht benannt wurden.

 

 

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Fondsanleger1966

Hallo, herzlich willkommen im Forum!

 

Such Dir einen kompetenten Berater, mit dem Du Deine Strategie erarbeitest. Die Materie ist zu komplex. Oder mach Deinen Laden eine Zeit lang dicht für Rechercheferien. ;-)

 

Allein schon die GRV-Frage ist deutlich trickiger als im Thread bisher dargestellt. Als freiwilliges Mitglied wirst Du vermutlich keine Erwerbsminderungsrente erhalten. Wenn Du dann auch noch den Hinterbliebenenschutz nicht benötigst, bleiben nur noch die Altersrente (und der Reha-Anspruch nach der Wartezeit). Siehe z.B. https://www.gulp.de/knowledge-base/recht-und-steuern/als-selbststaendiger-in-die-gesetzliche-rentenversicherung-einzahlen.html . Andererseits ist eine zwangsweise Eingliederung in die GRV nach der Bundestagswahl nicht auszuschließen.

 

BAV ist in der GmbH immer so eine Sache, gerade bei einem Uverkauf als Nachfolgelösung. Hat andererseits auch Vorteile. Betriebsrentenreform abwarten. Vielleicht fällt die Pflicht zur Garantie.

 

Downside-Protection nicht vergessen (Pfändungsschutz der Altersvorsorge usw) sowie erst einmal die Risikovorsorge optimieren.

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sirius2k

Auf die BT Wahl warten ist sicherlich ne sinnvolle Sache. Die aktuellen 72k Brutto sind halt jetzt in der Anfangsphase ein eher konservativ festgelegtes Gehalt, die etwas optimistischere Schätzung für dieses Jahr sind so ca. 100k Gehalt+Gewinnbeteiligung. Krankenversichert bin ich weiter gesetzlich. Was würde den ein gutes U-Kasse Produkt ausmachen bzw. was sind die Punkt die eine Gute von einer Schlechten unterscheiden? BU-Rente werde ich erhöhen soweit es machbar ist, danke für den Hinweis. 

 

Die Versicherung die ich hier erwähnt hatte waren nur die privaten. Auf Firmenseite haben wir eine Betriebshaftpflicht über 3Mio mit zweifacher Maximierung je Versicherungsjahr, Vermögensschaden-Haftpflicht über 1Mio mit zweifacher Maximierung je Versicherungsjahr, sowie Rechtsschutz und D&O über 500k). Das ganze ist ein IT-Consulting Unternehmen.  

 

Eine kompetenten Berater zu haben ist Prinzipiell eine gute Idee, das Problem ist halt woher nehmen und vor allem einschätzen zu können wie kompetent er wirklich ist, dazu muss ich ja zumindest selber das Wissen aufbauen es beurteilen zu können. Darum bin ich auch zu diesem Forum gekommen, da ich hier das Gefühl habe das solche Themen kompetent Diskutiert und hinterfrage werden und oft auch auf Quellen/Studien verwiesen wird.

 

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Relich

Wenn du Consulting machst, wäre noch wichtig zu wissen, wie du mit deinen Kunden zusammenarbeitest. Ich kenne einige IT-Consultants, die wahrscheinlich bei einer Prüfung der Deutschen Rentenversicherung als arbeitnehmerähnliche Selbständige eingestuft werden würden. Damit wären sie rentenversicherungspflichtig und müssten den Beitrag gemessen an der Höhe der Einkünfte zahlen, in den meisten Fällen der Maximalbetrag. Daher sollten diese Berater es sich genau überlegen, ob sie die DRV wirklich kontaktieren wollen.

 

Wie es genau bei dir aussieht, weiß ich nicht.

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sirius2k

Das wird natürlich auch ein wenig die Zukunft zeigen, aktuell habe ich ein 6 Monats Projekt als Dienstleistungsvertrag. Mittelfristig ist der Plan die Projekte nicht mehr selber zu machen, sonder Mitarbeiter einzustellen und ein Softwareprodukt an den Markt zubringen und über Lizenzen/Abos Umsatz zu machen. Der komplette Buchhaltungs/Steuer Bereich wird von einem Steuerberater gemacht, der sieht da keine Probleme hinsichtlich der Sozialversicherungsfreiheit. 

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Relich

Woran macht der Steuerberater das fest? 

 

Hast du mehrere Auftraggeber, oder kommen mehr als 5/6 der Einkünfte von einem Auftraggeber innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten? Und hast du einen sozialversicherungspflichtigen Angestellten?

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odensee
vor 2 Stunden schrieb sirius2k:

Eine kompetenten Berater zu haben ist Prinzipiell eine gute Idee, das Problem ist halt woher nehmen und vor allem einschätzen zu können wie kompetent er wirklich ist, dazu muss ich ja zumindest selber das Wissen aufbauen es beurteilen zu können.

Interessanterweise bist du selber "Berater". Wie können deine Kunden einschätzen, wie kompetent du bist? ;)

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes
Zitat

Auf Firmenseite haben wir eine Betriebshaftpflicht über 3Mio mit zweifacher Maximierung je Versicherungsjahr, Vermögensschaden-Haftpflicht über 1Mio mit zweifacher Maximierung je Versicherungsjahr, sowie Rechtsschutz und D&O über 500k). Das ganze ist ein IT-Consulting Unternehmen.

 

Markel oder Hiscox hoffe ich.

 

---

 

Zitat

Die aktuellen 72k Brutto sind halt jetzt in der Anfangsphase ein eher konservativ festgelegtes Gehalt, die etwas optimistischere Schätzung für dieses Jahr sind so ca. 100k Gehalt+Gewinnbeteiligung.

 

Schon auf 72k ist die BU-Rente drastisch unterversichert.

 

Für eine U-Kasse macht 100k mehr Sinn. Ich habe aber noch keinen Existenzgründer gesehen, dem ich pauschal zur U-Kasse raten würde. Auch aus dem Beitrag (erstmal Projektvertrag, dann mal schauen) lese ich auch nicht wirklich ideale Vorausetzungen für eine U-Kasse raus.

 

Eine U-Kasse macht man dann, wenn man etabliert ist (als Königsweg) oder wenn man kurz vorm Ende ist (als Kaiserweg). Relativ stetiger und wenig (nach unten) schwankender Ertrag des Unternehmens ist Voraussetzung, um die volle Stärke einer U-Kasse auszuspielen. Enstprechend hohe Einkommen wiederum, damit das im Sinne der Assetklassen sinnvoll wird.

 

ITlern, bzw. MINTlern, rate ich abhängig von der individuellen Situation immer zu prüfen, ob U-Kasse wirklich schon so früh und nicht vielleicht übergangsweise erstmal DV oder Eigenverantwortlichkeit. Meine Erfahrung ist, dass die gewünschten Schlagraten von Existenzgründern meist gar nicht denen einer U-Kasse entsprechen. Anders formuliert: U-Kasse = dann wenn DV zu wenig.

 

U-Kasse ist ein Monster im Vergleich zur DV. Fehler bei der Umsetzung und das Unternehmen ist auf dauerhaft toxisch, kaum verkaufbar. Das ist nichts, was man mal eben schnell mit dem Allianzvertreter macht. Mal ganz außen vor die ganzen kleinen Gestaltungsfehler, welche die Kiste nachträglich komplett steuerschädlich machen könnten (was = Licht aus heißen kann).

 

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Umsetzung einer U-Kasse bedingt softe Faktoren und harte Faktoren. Auch wenn ich von "Profi" diesbezüglich ganz weit weg bin, ließen sich zu den harten Faktoren Bände schreiben. Das ist hier weder sinnvoll im Forum unterzubringen noch irgendwie auf ein paar Zeilen runter zu brechen.

 

Softfaktoren sind eine Frage der Umsetzung, für die es viele verschiedene Wege gibt. Je nach Umfang des Vorhabens mit jeweils individuell sinnvoller Gestaltung. Gerade bei mehreren Geschäftsführern und entsprechenden Schlagraten lohnt sich die Inhouse Umsetzung durch die spezialisierte Abteilung des Versicherers zuweilen. Das ist vom Vermittlungsweg unabhängig, teilweise absolut nicht billig (so nen Tag geht ab ca. 1.800 los).

 

Mal eben so als Vermittler nach Lust und Laune ne U-Kasse schreiben, da muss ich schmunzeln. Die Rechnung zahlt nach hinten raus aber nicht der Vermittler, sondern das Unternehmen, das sich auf den Mist eingelassen hat.

 

Kurzum, da gibt es auch bei den Softfaktoren diverse vorab zu klärende Dinge (Vorstellungen, Zielsetzungen, individ. Gegebenheiten des Unternehmens), ohne deren Details eine Aussage hier äußerst wenig Sinn ergibt.

 

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Es ist grds. lobenswert sich vorab Grundkenntnisse anzulesen. Selbst bei trivialer bAV (DV, PK, PF) sind die Kenntnisse hier im Forum = 0. Bzgl. U-Kasse oder Direktzusage wirst du im ganzen Netz nichts kostenloses finden, dass du ohne entsprechende Vorbildung verwerten oder womit du dir brauchbare Kenntnisse aneignen könntest.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes
Am 1.4.2017 um 19:23 schrieb Ramstein:

 

Zusätzlich würde ich auf die private Vorsorge setzen, aber nicht durch Versicherungsprodukte, sondern durch eigene Geldanlage, natürlich unter Versicherung der großen Risiken (BU, Unfall). Sowas kann man aber oft (zumindest als Geschäftsführer) dem Arbeitgeber aufs Auge drücken. 

 

Nochmal was zu dem Thema GGF und private Vorsorge. Grundsätzlich kann ich alles, was ich privat tue, auch im Firmenmantel tun. Wenn ich gern gehebelt zocke, ich könnte das auch im Unternehmen. Problem ist halt, dass ich das Unternehmen damit belaste, bis hin zur Unverkäuflichkeit.

 

Von daher gilt es zu überlegen, was genau man tun möchte. Und wenn es bspw. nur um durchschnittliche ETF Sparpläne geht, würde ich das als GGF so nicht stehen lassen.

 

Für bAV gilt nicht automatisch eine Pflicht auf Beitragsgarantie wie Riester. Es wird nur am Markt quasi nicht anders angeboten. Allerdings bestehen Ausnahmen von der Regel. Conti und IR haben bspw. Tarife für Direktversicherungen, die ohne Beitragsgarantie auskommen. Bekommt man nur nicht mal so eben via klick, bei letzterer bspw. lässt sich das nicht einmal via Vermittlersoftware rechnen, sondern muss umständlich über die Abteilung dort angefragt und individuell gerechnet werden.

 

Aber grds. ist es möglich bspw. ganz normale ETF Sparpläne auch ohne lästige Beitragsgarantie in eine Direktversicherung zu packen. Und die Mantelkosten einer IR sind bspw. vergleichsweise überschaubar.

 

Problem ist halt die AG-Haftung und die kann je nach Ausgestaltung durchaus bei einem evtl. Firmenverkauf wieder auf die Füße fallen. So lange Vertragswert mind. = Zusage, unproblematisch, beim Knall an der Börse aber ggf. ein Problem.

 

Kurzum: Grds. habe ich als GGF genügend Möglichkeiten analog privater Vorsorge agieren zu können, auch wenn nicht alles geht. Es hängt aber stark vom Einzelfall ab, welche Fallstricke zu berücksichtigen sind. Und die anstehende BT Wahl könnte ggf. die Spielregeln positiv ändern (AG Haftung).

 

---

 

BU und Unfall drückt man aber dem AG definitiv nicht aufs Auge. BU in Schicht 2 ist genauso sinnfrei wie BU in Schicht 1, absolutes NoGo exkl. Arbitrage auf Versorgungswerke. Unfall via AG ist lächerlich irrelevant wenig möglich.

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sirius2k

Danke für die ausführlichen Antworten. Für mich nehme ich jetzt aktuell mit, dass Vorsorge im Rahmen eines Versicherungsmantel durchaus interessant sein kann und nicht ganz so negativ zu sehen ist, wie ich das vielleicht bisher gesehen haben. Wobei es dann extrem auf die Produktauswahl und passende Beratung ankommt. 

 

Die GmbH sollte nicht durch irgendwelche Zusagen belastet werden, einen Verkauf der Firma bzw. von Anteilen ist zwar aktuelle nicht eingeplant, aber eine Option die wir uns offen halten wollen. 

 

Für die Anfangszeit werde ich es jetzt glaub ich erstmal einen kleineren Teil in die GRV einzahlen und den Rest ins Depot legen. Meine BU kann ich wohl recht unproblematisch um 500€ im Monat anheben. 

Was ist von der freiwilligen gesetzlichen Unfallversicherung zu halten? 

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polydeikes

Es ist zumindest nicht ratsam ein so junges Unternehmen zu belasten. U-Kasse ist immer eine Belastung und sei es nur administrativer Aufwand (bei falscher Planung erheblich mehr als nur das ...). Marktübliche DVs sind keine Belastung, gleichwohl sind marktübliche DVs a) leider nicht geil und b) in anbetracht des ggf. gar nicht oder nur eingeschränkt geltenden BetrAVG für GGF mit Vorsicht zu genießen. DVs mit vergleichbaren Möglichkeiten zum eigenen Depot belasten wiederum zwangsweise das Unternehmen, wenn auch im überschaubaren Rahmen und sind äußerst rar. Das würde mich nicht stören, solange ich nicht mehrere GGF habe, das ist auch schon wieder so ein Streitpotential für sich ...

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Aragorn
Am 11.4.2017 um 13:15 schrieb polydeikes:

Für bAV gilt nicht automatisch eine Pflicht auf Beitragsgarantie wie Riester. Es wird nur am Markt quasi nicht anders angeboten. Allerdings bestehen Ausnahmen von der Regel. Conti und IR haben bspw. Tarife für Direktversicherungen, die ohne Beitragsgarantie auskommen. Bekommt man nur nicht mal so eben via klick, bei letzterer bspw. lässt sich das nicht einmal via Vermittlersoftware rechnen, sondern muss umständlich über die Abteilung dort angefragt und individuell gerechnet werden.

 

Aber grds. ist es möglich bspw. ganz normale ETF Sparpläne auch ohne lästige Beitragsgarantie in eine Direktversicherung zu packen. Und die Mantelkosten einer IR sind bspw. vergleichsweise überschaubar.

 

Problem ist halt die AG-Haftung und die kann je nach Ausgestaltung durchaus bei einem evtl. Firmenverkauf wieder auf die Füße fallen. So lange Vertragswert mind. = Zusage, unproblematisch, beim Knall an der Börse aber ggf. ein Problem.

 

Kurzum: Grds. habe ich als GGF genügend Möglichkeiten analog privater Vorsorge agieren zu können, auch wenn nicht alles geht. Es hängt aber stark vom Einzelfall ab, welche Fallstricke zu berücksichtigen sind. Und die anstehende BT Wahl könnte ggf. die Spielregeln positiv ändern (AG Haftung).

Hallo Poly,

 

interessanter Beitrag von Dir.

 

Die Beitragsgarantie bei BZML bzw. die nicht näher definierte Garantie bei einer boLZ ist mir auch schon lange ein Dorn im Auge bis wir eine echte Beitragszusage bekommen (vielleicht bald).

 

Wie Du schon sagtest ist die Produktlandschaft gerade im Bereich der Direktversicherung doch sehr eingeschränkt und hat mit der Niedrigzinsphase zu kämpfen (Garantiekosten). Bei rückgedeckter U-Kasse doch auch, die Tarife für Riester, Direktversicherung und U-Kasse unterscheiden sich doch nicht bei den meisten Anbietern und haben alle hohe Garantiekosten. Bei boLZ wird doch allgemein nur der Abzug der Vertirebskosten noch akzeptiert, aber halt auch keine Musterlösung a la ETF-Sparplan.

 

Bei GGF hast Du natürlich wegen des fehlenden Schutzgedankens (BetrAVG) weiniger Probleme.

 

Setzt Du die Direktversicherung denn auch bei normalen AN über die IR ohne Garantie um? Das birgt doch ein enormes Haftungsrisiko seitens des AG oder auch bei Portabilität. Irgendeine Leistung muss doch zugesagt werden weil keine reine Beitragszusage.

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