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Nachdenklich

Was ist Risiko? - Meine Antwort auf eine „Herausforderung“ durch tyr

Empfohlene Beiträge

Schwachzocker
vor 3 Stunden schrieb Nachdenklich:

...

3. Ich schaue mir immer wieder gerne das Renditedreick des DAI für den DAX an. (Den Forenteilnehmern sicher vertraut?) Der DAX hat über die Jahre eine nicht unerhebliche Volatilität gezeigt. Dennoch hat sich eine Investition in den DAX als Ganzes aus Sicht des „gemeinen Anlegers“ als risikolos herausgestellt, wenn zwei Bedingungen erfüllt waren:

A) ein ausreichend langer Investitionszeitraum

B) Nervenstärke des Anlegers, sich von Kursrückgängen nicht zum Verkauf verleiten zu lassen.

...

Meiner Ansicht nach kann sich eine Geldanlage im Nachhinein nicht als risikolos herausstellen.

Eine Anlage in den DAX war zu jeder Zeit risikoreich als die Anlageentscheidung zu treffen war. Ich kann das Geld leider nicht in der Vergangenheit anlegen.

 

Deine Argumentation erscheint mir daher ein wenig wie: "Bei mir ist der Schaden nicht eingetreten, also gab es kein Risiko!"

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Nachdenklich

Ich habe mir gerade den von Bärenbulle angestoßenen und oben verlinkten Faden "Risiko - das unbekannte Wesen" angeschaut.

Danke dafür - mir ist dabei so einiges klar geworden.

 

Unter anderem, daß ich für diesen Faden eine unglückliche Überschrift gewählt habe.

Ich wollte mich mit der Frage auseinandersetzen, ob die Volatilität eine geeignete Größe zur Messung oder Beschreibung des Risikos ist.

Das hätte ich auch in den Titel schreiben sollen. Statt dessen habe ich - angestiftet durch tyrs "Herausforderung", offenzulegen, was denn in meinen Augen Risiko sei - die oben festgehaltene Überschrift gewählt. Schlecht. Mea culpa.

 

Dann habe ich im Text die Frage gestellt, was denn Risiko sei - und mich dann mit Überlegungen beschäftigt, warum die Volatilität meiner Meinung nach nicht die geeignete Maßzahl für das Risiko ist. Dabei ist aber offen geblieben, was denn nun eigentlich Risiko ist. Schlecht! Mea culpa.

 

Also nochmal, was ist Risiko?

 

Das Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, daß eine unerwünschte Situation eintritt. (Multipliziert mit der dadurch verursachten Schadenshöhe?)

Volatilität ist die Standardabweichung der Veränderungen des Kurses eines Finanzmarktproduktes, sei es eine Anleihe, Aktie oder ein Index.

 

Wenn man die Gedanken zusammenführt, dann kann man über Risiko nicht sprechen, ohne zu definieren, was die unerwünschte Situation ist.

Wer der Auffassung ist, daß ein Kursrückgang auf jeden Fall eine unerwünschte Situation sei, der hat natürlich recht, wenn er die Volatilität als Maßgröße für das Risiko ansieht. [Ich will ja gar nicht stur an meinen oben gemachten Ausführungen festhalten.]

 

Damit schrumpft das Problem auf die Frage zusammen, wie wichtig ein eingetretener Kursrückgang für den Anleger ist.

(Sehe ich das richtig?)

 

Das ist abhängig von der Nervenstärke des Anlegers, dem Zeithorizont des Anlegers - und von der Wahrscheinlichkeit einer irgendwann (in absehbarer Zeit) eintretenden Kurserholung.

Die beiden ersten Faktoren hängen am Anleger. Der letzte Faktor dagegen hängt eher vom Anlagegegenstand ab. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich einer der großen Indizes nach einem Kursrückgang erholt, ist sicher größer als die Wahrscheinlichkeit, daß sich eine Einzelaktie nach einem (möglicherweise fundamental begründeten) Kursrückgang wieder auf das alte Niveau erholen wird. Damit wäre die Volatilität des DAX oder des S&P weniger als Risiko zu bewerten als die Volatilität der VW-Aktie?

 

Wenn wir mit dem Begriff der "Die Wahrscheinlichkeit einer Abweichung vom Erwartungswert" operieren wollen, dann wäre zu fragen, was der Erwartungswert ist, von dem möglicherweise abgewichen wird?

Der gegenwärtige Kurs? Der ursprüngliche Kaufkurs des individuellen Anlegers? Der aus dem bisherigen Kursverlauf hochgerechnete Kurs zu einem späteren Zeitpunkt?

 

Ich möchte nicht weiter nur an der Volatilität als Risikomaß "herummäkeln", sondern statt dessen mal diese Überlegungen zur Diskussion stellen.

(Was aber nichts daran ändert, daß ich es für verwerflich halte, potentielle Investitionsbereitschaft mit dem Hinweis auf die gefährliche Volatilität einzuschüchtern.)

;) 

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Nachdenklich
vor 6 Minuten schrieb Schwachzocker:

Deine Argumentation erscheint mir daher ein wenig wie: "Bei mir ist der Schaden nicht eingetreten, also gab es kein Risiko!"

 

So ist die Argumentation ja nicht.

Höchstens: Bei allen Anlegern, die eine bestimmte Anlagedauer durchgehalten haben, ist in allen betrachtbaren Zeiträumen (einer gewissen Mindesthaltedauer) kein Schaden eingetreten, also ist aus der Volatilität des DAX kein Risiko herleitbar, wenn die Bedingungen A und B eingehalten werden.

[Natürlich läßt sich aus der Tatsache, daß es in der Vergangenheit gut gegangen ist, nicht zuverlässig herleiten, daß es auch in Zukunft gut gehen wird. Genauso wenig wie sich aus der Volatilität der Vergangenheit sicher herleiten läßt, wie groß die Volatilität in Zukunft sein wird.]

 

Aber Du hast natürlich recht, daß eine Geldanlage nicht im Nachhinein risikolos werden kann. Mir geht es eher darum, aus den Erfahrungen der Vergangenheit heraus abzuschätzen, ob die Volatilität ein geeignetes Instrument dafür ist, das Risiko zukünftiger Investitionen vorherzusagen.

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Gast240416
vor 5 Minuten schrieb Nachdenklich:

 

(Was aber nichts daran ändert, daß ich es für verwerflich halte, potentielle Investitionsbereitschaft mit dem Hinweis auf die gefährliche Volatilität einzuschüchtern.)

 

 

Hier vermischt Du eine lesenswerte Diskussion mit einem Hinweis an Anfänger, die unbedingt an der aktuellen Hausse teilnehmen wollen, aber auf der anderen Seite Zukunftspläne wie "Familie und Haus in 5-10 Jahren" angeben.

 

Wie man auch in diesem Thread sieht beteiligen sich an "nachdenklichen" Fragestellungen eher die Investoren, die auch schon einmal eine Baisse miterlebt haben und/oder Verantwortung für mehr als das eigene Single-Schicksal tragen.

 

Das sind auch nicht die Adressaten des Hinweises auf "gefährliche" Volatilität.

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Joseph Conrad
vor einer Stunde schrieb Cef:

 

Hier vermischt Du eine lesenswerte Diskussion mit einem Hinweis an Anfänger, die unbedingt an der aktuellen Hausse teilnehmen wollen, aber auf der anderen Seite Zukunftspläne wie "Familie und Haus in 5-10 Jahren" angeben.

 

Wie man auch in diesem Thread sieht beteiligen sich an "nachdenklichen" Fragestellungen eher die Investoren, die auch schon einmal eine Baisse miterlebt haben und/oder Verantwortung für mehr als das eigene Single-Schicksal tragen.

 

Das sind auch nicht die Adressaten des Hinweises auf "gefährliche" Volatilität.

 

Die Volatilität ist solange ungefährlich wie man das in Aktien investierte Kapital nicht braucht und die restliche  Lebenszeit ausreicht den Rückgang wieder aufzuholen.

Da steckt bei manchen noch die Illusion der eigenen Unsterblichkeit in den Knochen. Mit 20 dachte ich das auch noch^_^

Ich halte es deshalb eigentlich  für besser den Aktienanteil des Depots abgesondert vom Rest des Depots zu betrachten, wenn man noch solche Sachen wie Hauskauf oder Kinder vor hat.

Ich selbst habe mich nicht daran gehalten und reines Glück gehabt.:w00t:

Deshalb ist es auch so furchtbar mit einer Einmalzahlung in Aktien all in zu gehen und dann sofort einen Börsencrash mitmachen zu müssen. Auch wenn die Statistik sagt, das der Zeitpunkt völlig egal ist.

 

Gruß

Joseph

 

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Um ehrlich zu sein, empfinde ich die Ausführungen des TO als nette Prosa: Schön geschrieben aber letztendlich irgendwie nicht mehr als unterhaltsam.

 

Ich denke es ist für die allermeisten, die hier aktiv sind, ein Allgemeinplatz, dass Volatilität und/oder VaR nicht das alleinige Risiko einer Geldanlage widerspiegeln. Das stellt der TO fest. So weit so gut. Aber was bedeutet das denn dann praktisch? Wie bei vielen "Statisktikkritikern" kommen dann Annketoden und Allgemeinplätze aber nicht wirklich was praktisch verwertbares.

 

Die Annektoden über die Vorfahren finde ich ganz interessant. Zeigen sie doch, dass das hier so oft (ganz herausragend im RK1 Thread) erwähnte "Man reagieret einfach rechtzeitig und die, die das nicht machen, sind Idioten." eben nicht wirklich funktioniert. Das Kind fällt in den meisten Fällen zuerst in den Brunnen (in dem Fall der Krieg mit Russland startet), bevor man reagieren kann. Aktives Management funktioniert weder bei RK3 noch bei RK1 - zumindest nicht für den gemeinen Privatanleger! Am Ende kann man sich auch da nur auf Statisitken für den "Markt" (sprich auch was passiert in Krisenfällen) "verlassen".

 

Ich hatte mich vor etlichen Jahren auch mal durch die "Antithesen" von Autoren wie Shiller und Taleb gearbeitet. Bzw. bei Shiller habe ich mich durchgequält und bei Taleb bin ich nach ca. 30 Seiten gescheitert :D . Beides m.E. schwer verdauliche Kost. Am meisten hat mich bei beiden interessiert, was deren Thesen jetzt für das praktische Anlageverhalten bedeutet: Shiller empfiehlt - oh Wunder - zu diversifizieren und eher etwas weniger riskant zu investieren. Taleb, so weit ich mich erinnere, sagt, man solle sein Geld mehr oder weniger auf dem Bankkonto lassen und mit geringen aber hoch gehebelten Summen auf das Eintreten seiner Black Swans zu setzen. Na gut, Talebs Ansatz ist wenigstens "revolutionär" aber sicher nicht auch jedermanns Sache.

 

Ich stimme natürlich auch zu, dass Risiken nicht normalverteilt sind. Aber was bedeutet das? Letztendlich wohl nur, dass man

 

a) wirklich breit diversifizieren sollte und dazu gehören dann wohl auch Dinge wie Gold oder (selbst genutzte) Immobilien und

b) eben vielleicht doch etwas weniger riskieren sollte, als allgemein angepriesen. Also mal als zufällig gewähltes Beispiel nicht 100 - Lebensalter in Aktien sondern 100 - 1.5 * Lebensalter - irgend sowas. Sprich, man sollte einen Vorhalt für nicht normalverteilte Risiken einbauen.

 

Ziemlich wenig für die ganze Prosa!

 

Ich finde es in dem Zusammenhang ürbigens auch überkomplizierend, hier zwischen Risiken und Ungewissheiten zu unterscheiden. Eine Ungewissheit ist am Ende auch nur ein Risiko - eben eines, das nicht in die Normalverteilung passt.

 

 

 

 

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Back-Broker



(...)

In seinen Briefen tauschte er sich mit seinem Vater (meinem Ururgroßvater) über eine Erbschaft aus, die jener gerade gemacht hatte. Der große Teil des liquiden Vermögens der Familie ist kurz nach der Jahrhundertwende 1899 auf 1900 in „sicheren“ russischen Staatsanleihen angelegt worden und nun an meinen Ururgroßvater vererbt worden.

Da sich Deutschland nun mit Rußland im Krieg befand, wurden diese Anleihen natürlich nicht mehr bedient und sind im Kurs massiv gefallen. Mein Großvater hoffte damals dennoch, daß Rußland die Anleihen nach einem Friedensschluß wieder bedienen würde. Man kann sich ja mal irren! Am ärgerlichsten empfanden die beiden übrigens, daß das Erbe nicht nur nahezu wertlos war, sondern daß die Erbschaftssteuer aus dem Nominalwert der Anleihen berechnet wurde und aus dem Vermögen der Erben zu bezahlen war. Hätten meine Vorfahren statt der sicheren russischen Staatsanleihen Siemensaktien gekauft, dann wäre das Vermögen trotz einiger Kursschwankungen (Volatilität) in der Substanz durch zwei Weltkriege, Inflation und Weltwirtschaftskrise bis in die Gegenwart erhalten worden.

Pech gehabt mit der Absicherungsstrategie!

(...)

Was? Dabei hat Rußland doch (knapp 80 Jahre später...) seine Anleihen wieder bedient. Der alte Kosto hat damit auch dick Kohle an Land gezogen ;-] Buy&Hold sag' ich nur.

 

Und Erbschaftssteuer nach Nominalwert berechnen? Gab es damals auch schon rot-rot-grün? ^^

 

MfG

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Gast231208
vor 7 Stunden schrieb sparfux:

Um ehrlich zu sein, empfinde ich die Ausführungen des TO als nette Prosa: Schön geschrieben aber letztendlich irgendwie nicht mehr als unterhaltsam.

 

... kommen dann Annketoden und Allgemeinplätze aber nicht wirklich was praktisch verwertbares.

Die Annektoden über die Vorfahren finde ich ganz interessant. ....

 

 

Wenn dann bei der unterhaltsamen Prosa ein genialer Neologismus entsteht, gerne mehr davon.  :wub:

 

An·ek·do̱·te

Substantiv [die]

anɛkˈdoːtə/

eine kurze Geschichte mit humorvollem Hintergrund."

"Er erzählte Anekdoten aus seiner Jugend

 

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reko

Die Nobelpreis geehrten Theorien wurden für Banken erstellt. Die haben üblicherweise eine sehr kurzfristige Sicht der Dinge. Für den Sekundenhandel ist die Volatilität perfekt und man kann damit wunderbar rechnen. 

Die Kurse werden in diesen Theorien idR als normalverteilte zufälligen Schwankungen angenommen. Das setzt voraus, dass 

1. Die Zukunft sich genauso wie die Vergangenheit verhält.

2. Es sehr viele, sehr kleine unkorrelierte Einflüsse gibt.

3. Es keine Möglichkeit gibt das "Risiko" weiter einzugrenzen.

All dies ist nicht erfüllt, deshalb können Kurse nicht normalverteilt sein.
Häufig wird Kurspflege betrieben. Das senkt die Volatilität. Ist die Aktie dadurch weniger riskant. Zyklen sind für mich Realität, kommen in den Theorien aber nicht vor.

Als langfristiger Investor kann ich damit nicht viel anfangen. Ich habe aber auch keine bessere berechenbare Theorie. Wie oft im Alltag betrachtet man ein Problem am besten von verschiedenen Seiten und wägt dann subjektiv ab.

 

Zum Thema rechtzeitig verkaufen. In einen effizienten Markt ist eine schlechtere Situation sofort eingepreist. Es gäbe also keinen Grund eine spezielle problematische Aktie zu verkaufen. Ich müsste nur auf die Risikoverteilung des Gesamtdepots achten.

 

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Dandy
vor 4 Minuten schrieb reko:

Zum Thema rechtzeitig verkaufen. In einen effizienten Markt ist eine schlechtere Situation sofort eingepreist. Es gäbe also keinen Grund eine spezielle problematische Aktie zu verkaufen. Ich müsste nur auf die Risikoverteilung des Gesamtdepots achten.

Das ist genau das, was meiner Ansicht nach die Anleger in die vermeintlich hoch sicheren AAA Anleihen machen würden und genau das ist ein Risiko im Anlegerverhalten, noch viel mehr als bei Aktien, welches fatal werden kann, insbesondere bei hohem Anleihen-Anteil. Dahingehend fand ich die Ausführungen zu den Kriegszeiten in Europa und der Welt auch sehr aufschlussreich. Hinterher ist man natürlich superschlau und kann ganz einfach sagen, dass man halt richtig hätte umschichten müssen und nicht zu irgendwelchen Kriegsparteien (als ob man sowas vorher schon wüsste).

 

Auch wenn es eigentlich in die andere, ursprüngliche, Diskussion gehört. Auch im Anleihenbereich ist Diversifikation angesagt, egal was Kommer und Co leichtfertig schreiben.

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sparfux
vor 1 Stunde schrieb Dandy:

Auch im Anleihenbereich ist Diversifikation angesagt, egal was Kommer und Co leichtfertig schreiben.

 

Ich will es jetzt nicht auf Anleihen fixieren. Aber das war das einzige, was ich aus den ganzen "behaviroural"-Nicht-normalverteilten-Laberbüchern mit genommen habe: Man kann gar nicht genug diversifizieren.

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Schwachzocker
vor 8 Stunden schrieb Dandy:

Das ist genau das, was meiner Ansicht nach die Anleger in die vermeintlich hoch sicheren AAA Anleihen machen würden und genau das ist ein Risiko im Anlegerverhalten...

Das Verhalten von Anlegern hat nichts mit dem Risiko einer bestimmten Geldanlage zu tun. 

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Dandy
vor 39 Minuten schrieb Schwachzocker:

Das Verhalten von Anlegern hat nichts mit dem Risiko einer bestimmten Geldanlage zu tun. 

Jaja. Die Vermischung der Themen stammt von Dir. "Dann schichtet man halt einfach rechtzeitig um". Das ist gerade die Vermischung von Risiko und Anlegerverhalten. Genau das ist der Punkt, gut erkannt!

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Schwachzocker

@Dandy

 

Ich glaube, es gibt nicht nur ein Problem mit Begriff "Risiko", sondern auch ein Problem mit dem Begriff "Sicherheit".

Sicherheit ist ein Zustand, der frei von unvertretbaren Risiken ist. Der Zustand der Risikofreiheit ist bei komplexen Sachverhalten immer relativ zu sehen. Nur das kann gemeint sein, wenn von Sicherheit die Rede ist. Eine absolute Sicherheit gibt es in unserer komplexen Welt nicht. Ich weiß gar nicht, ob es für den Zustand der absoluten Sicherheit überhaupt ein Wort gibt. Es wäre ja überflüssig.

 

AAA-Staatsanleihen bieten dem Anleger m.E. die beste Gelegenheit, überhaupt reagieren zu können. Und darauf kommt es an. Was dann tatsächlich gemacht wird, ist doch eine völlig andere Frage. Dass es dabei natürlich auch zu Fehleinschätzungen kommen kann, steht auch außer Frage.

 

vor 20 Minuten schrieb Dandy:

Jaja. Die Vermischung der Themen stammt von Dir. "Dann schichtet man halt einfach rechtzeitig um"....

Nee, das hast Du Dir ausgedacht!

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sparfux

 

vor 29 Minuten schrieb Dandy:

Jaja. Die Vermischung der Themen stammt von Dir. "Dann schichtet man halt einfach rechtzeitig um". Das ist gerade die Vermischung von Risiko und Anlegerverhalten. Genau das ist der Punkt, gut erkannt!

 :thumbsup:

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Dandy
vor einer Stunde schrieb Schwachzocker:

AAA-Staatsanleihen bieten dem Anleger m.E. die beste Gelegenheit, überhaupt reagieren zu können. Und darauf kommt es an. Was dann tatsächlich gemacht wird, ist doch eine völlig andere Frage. Dass es dabei natürlich auch zu Fehleinschätzungen kommen kann, steht auch außer Frage.

Den Punkt der Streuung umgehst Du mal wieder gekonnt. Diversifikation senkt das Risiko, egal wie gering es bei den einzelnen Bestandteilen ist (und wie von Dir schon zugegeben, auch bei AAA Staatsanleihen eben nicht null)

 

vor einer Stunde schrieb Schwachzocker:

Nee, das hast Du Dir ausgedacht!

Das ist schlicht unwahr. Ich spare es mir jetzt, den Post von Dir rauszusuchen. Du verdrehst ganz schön die Tatsachen!

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etherial
vor 10 Stunden schrieb Dandy:

Den Punkt der Streuung umgehst Du mal wieder gekonnt. Diversifikation senkt das Risiko, egal wie gering es bei den einzelnen Bestandteilen ist (und wie von Dir schon zugegeben, auch bei AAA Staatsanleihen eben nicht null)

Ich weiß gar nicht worum es dir geht - AAA-Staatsanleihen ist bereits diversifiziert, es sind ja nicht Deutsche Staatsanleihen.

 

Und wenn du zu AAA-Anleihen Aktien oder CCC-Anleihen dazu tust, dann sinkt das Risiko nicht. Dann optimierst du nur das Rendite-Risikoverhältnis,.

vor 10 Stunden schrieb Dandy:

Das ist schlicht unwahr. Ich spare es mir jetzt, den Post von Dir rauszusuchen. Du verdrehst ganz schön die Tatsachen!

Tatsächlich finde ich das Zitat in diesem Thread nicht. Die Tatsachen sprechen für den Schwachzocker.

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troi65
vor einer Stunde schrieb etherial:

Tatsächlich finde ich das Zitat in diesem Thread nicht. Die Tatsachen sprechen für den Schwachzocker.

Rein feststellend und daher ohne Wertung:

Ebenso nichts gefunden.

 

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Dandy
vor 2 Stunden schrieb etherial:

Ich weiß gar nicht worum es dir geht - AAA-Staatsanleihen ist bereits diversifiziert, es sind ja nicht Deutsche Staatsanleihen.

Die typische Anlageempfehlung lautet nicht generell AAA Staatsanleihen sondern AAA-Staatsanleihen in Heimatwährung. Meist werden für einen deutschen Anleger dabei nur Bundesanleihen empfohlen, für US-Bürger nur Treasuries. Eine Diversifikation über weltweite AAA-Staatsanleihen würde das Risiko eines Totalausfalls sicher deutlich senken. Das im Gegenzug immer wieder genannte Währungsrisiko ist auf lange Sicht ein Nullsummenspiel.

 

Ich persönliche halte ohnehin nichts von der Fokussierung auf Ratings. Was diese Wert sind hat man in den letzten zehn Jahren gut beobachten können. Vielmehr würde ich es ausweiten, meinetwegen auf alle A-Ratings oder vielleicht sogar besser, CDS-Spreads in einem bestimmten Bereich und dabei ausdrücklich Unternehmensanleihen mit einbeziehen. Es gibt Szenarien, in denen Unternehmen besser dastehen als Staaten. Japan könnte meiner Meinung nach so ein Beispiel werden.

vor 2 Stunden schrieb etherial:

Und wenn du zu AAA-Anleihen Aktien oder CCC-Anleihen dazu tust, dann sinkt das Risiko nicht. Dann optimierst du nur das Rendite-Risikoverhältnis,.

Tatsächlich finde ich das Zitat in diesem Thread nicht. Die Tatsachen sprechen für den Schwachzocker.

Zum Beispiel:

Zitat

Man hätte aber seine Anlageerscheinung regelmäßig hinterfragen und bei Bekanntwerden von neuen entscheidungsrelevanten Tatsachen das Risiko neu bewerten können. Das tat man aber offenbar nicht einmal als man diejenigen, die Geld zurückzahlen sollten, gerade massakrierte.

Wenn das nicht "Risikominimierung durch Anlegerverhalten" beschreibt, dann weiß ich es auch nicht ...

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Nachdenklich
Am 29.5.2017 um 00:58 schrieb sparfux:

Ich denke es ist für die allermeisten, die hier aktiv sind, ein Allgemeinplatz, dass Volatilität und/oder VaR nicht das alleinige Risiko einer Geldanlage widerspiegeln. Das stellt der TO fest. So weit so gut. Aber was bedeutet das denn dann praktisch? Wie bei vielen "Statisktikkritikern" kommen dann Annketoden und Allgemeinplätze aber nicht wirklich was praktisch verwertbares.

 

Aus meiner Sicht bedeutet das praktisch, daß sich zu viele Menschen von der Volatilität einschüchtern lassen und einen hohen Anteil ihrer Ersparnisse in angeblich risikofreie aber renditeschwache Anlageformen stecken.

Ich habe Zahlen gelesen, wonach nur etwa 8 % der Deutschen Aktien besitzen. Auch für Aktienfonds werden vergleichbare Zahlen angegeben.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Angaben für den Besitz von Aktien und Akteinfonds addiert werden müssen oder ob die Gruppen nicht weitgehend identisch sind. Aber selbst wenn man unterstellt, daß es keine Überschneidung gäbe, bedeutet dies, daß 84 % der Deutschen ihr Geld komplett in wenig rentierlichen Anlagen angelegt haben.

Und die maximal 16 %, die überhaupt Aktien oder Aktienfonds besitzen, haben offenbar (nach dem was ich hier im Forum lese - und die Foristen sind vermutlich überwiegend den Aktien gegenüber aufgeschlossen) auch eine beachtliche Quote ihres Vermögens in die angeblich risikofreien Anlagen gesteckt.

Nun liegt es mir völlig fern, irgendjemandem individuell einen Ratschlag darüber zu geben, welchen Anteil seines Vermögens er in Aktien oder in Aktienfonds anlegen soll.

Das sollte jeder anhand seiner individuellen Situation selber entscheiden.

 

Wenn ich mir aber diese Untersuchungsergebnisse anschaue:

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/armut-und-reichtum/ezb-umfrage-deutsche-sind-die-aermsten-im-euroraum-12142944.html

 

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/armut-und-reichtum/ezb-umfrage-deutsche-sind-die-aermsten-im-euroraum-12142944/vermoegensverteilung-im-12142930.html

 

dann frage ich mich, woran das liegt.

 

Die Studie stellt die Korrelation zu den geringen Raten des Immobilienbesitzes her.

Das mag einen Einfluß haben.

 

Die Kanzlerin hat damals sinngemäß etwa festgestellt, daß die Vermögenswerte in Deutschland so gering seien, weil wir so eine gute Rentenversicherung haben.

 

Nunja!

 

Ich frage mich, ob es nicht vielmehr die Scheu vor der als Risiko empfundenen Volatilität ist, die viele Anleger von den renditestärkeren Anlageformen abhält.

Und deshalb hinterfrage ich das allgemeine Verständnis, daß Volatilität riskant sei.

 

Hier macht das jemand auf eine sicher nicht ganz seriöse Art:

 

 

Aber ganz falsch ist vieles von dem was er sagt auch nicht.

 

Natürlich auch wieder Prosa. Aber kann Prosa nicht auch zum Nachdenken anregen?

 

 

 

 

 

 

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odensee
vor 19 Minuten schrieb Nachdenklich:

 

Aus meiner Sicht bedeutet das praktisch, daß sich zu viele Menschen von der Volatilität einschüchtern lassen und einen hohen Anteil ihrer Ersparnisse in angeblich risikofreie aber renditeschwache Anlageformen stecken.

Ich habe Zahlen gelesen, wonach nur etwa 8 % der Deutschen Aktien besitzen. Auch für Aktienfonds werden vergleichbare Zahlen angegeben.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Angaben für den Besitz von Aktien und Akteinfonds addiert werden müssen oder ob die Gruppen nicht weitgehend identisch sind.

Es sind ca. 9 Millionen, die Aktien und/oder Aktienfonds haben (Quelle https://www.dai.de/de/das-bieten-wir/studien-und-statistiken/studien.html?d=473 ) das sind ca. 11% bezogen auf die Gesamtbevölkerung und (laut der genannten Studie, ich habe es nicht nachgerechnet) ca. 14% der über 14jährigen.

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Joseph Conrad

Man muss eben über möglichst viele Anlageklassen streuen. 

Zuerst mal ein bezahltes Häuschen oder wenigstens eine Wohnung. Die älteren von uns eine rentierliche Lebensversicherung. Eine Betriebsrente. Eine Riesterrente. Hoch verzinste Bausparer. Fonds oder ETF. Dann wird man schon über die Runden kommen. Es muss ja, alleinstehend ,nur für maximal 80-90 Jahre bestenfalls reichen. Die letzten 10 Lebensjahre sind wahrscheinlich sowieso nicht mehr wirklich erfreulich. Immobilien, Grund und Boden in guter Lage sind wohl das sicherste im Super Gau Fall. Und wenn es nur für die Nachkommen ist.

 

Gruß

Joseph

 

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Gast231208
vor 18 Minuten schrieb Joseph Conrad:

Man muss eben über möglichst viele Anlageklassen streuen. 

Zuerst mal ein bezahltes Häuschen oder wenigstens eine Wohnung. Die älteren von uns eine rentierliche Lebensversicherung. Eine Betriebsrente. Eine Riesterrente. Hoch verzinste Bausparer. Fonds oder ETF. Dann wird man schon über die Runden kommen. Es muss ja, alleinstehend ,nur für maximal 80-90 Jahre bestenfalls reichen. Die letzten 10 Lebensjahre sind wahrscheinlich sowieso nicht mehr wirklich erfreulich. Immobilien, Grund und Boden in guter Lage sind wohl das sicherste im Super Gau Fall. Und wenn es nur für die Nachkommen ist.

 

 

Die jüngere Geschichte in Deutschland ist da aber etwas konträr,

würden unsere Vorfahren aus Schlesien, Pommern und aus dem Sudetenland erwidern, von der ehemaligen DDR mag ich gar nicht sprechen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenreform_in_Deutschland

 

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chaosmuc
· bearbeitet von chaosmuc
Grammatik verbessert
vor 39 Minuten schrieb Joseph Conrad:

Immobilien, Grund und Boden in guter Lage sind wohl das sicherste im Super Gau Fall.

Ich bin zwar eigentlich auch ein Anhänger von Immobilien, aber les Dir mal die Wikipediaartikel zu Rentenmark und  Zwangshypothek durch.

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Sucher

Aktien liegen lassen ist schön und gut, aber: Für was lässt man sie eigentlich liegen?

 

Ich stelle mal drei provokante Thesen auf:

- Die Realität beim weniger vermögenden Teil der Gesellschaft sieht so aus, dass die RV die quasi einzige Anlage ist. Der Rest wird sofort verkonsumiert. Solche Leute sind oft von Altersarmut bedroht, von Aktien verstehen sie nichts und würden wohl in der Krise verkaufen, um noch etwas zu retten. Hier scheitert es an mangelnder Bildung.

- Vermögende Leute kaufen mit 35-40 ein Haus. Bis dahin sind Aktien riskant (kriegt man sie passend zum Hauskauf wieder gut los?) und Geld ist auch nicht ultra-viel vorhanden. Nach dem Abbezahlen des Hauskredits bleiben schon nicht mehr so viele Jahre bis zum Renteneintritt. Interessiert sind diese Leute an stabilen monatlichen Zahlungen, auch um die studierenden Kinder (bis 60 so ca. 850€ pro Monat und Kind) und kurz nach Renteneintritt einige Reisen finanzieren zu können. Danach kümmert man sich um die Enkel und den Garten, fährt Mercedes und vererbt schlussendlich sein Haus und einige Barmittel. Da hat es zeitlich nicht wirklich Platz für Aktien im Leben.

- Reiche Leute brauchen nicht ihr gesamtes Geld (und schon gar nicht für den Lebensunterhalt). Da hat es Platz für Aktien und hier kann auch auf den richtigen Zeitpunkt gewartet werden. Hier würde ich, vertreten durch den Bank-/Steuerberater neben Interessierten aus Gruppe 2, einen Gutteil der Aktien-/Fondsbesitzer vermuten.

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