Hilfe bei Rebalancing

[MarcelRamon]

Hallo.

Seit Anfang Februar bespare ich nun mein 4 ETF Portfolio bei Flatex und möchte mich so langsam dem Rebalancing widmen. Da ich allerdings eine Niete in Mathematik bin, kriege ich die Berechnung der Gebühren einfach nicht auf die Kette.

Meine Sparraten lagen in den vergangenen Monaten zwischen 500 u. 1500 Euro pro Monat. Diese Schwankungen treten in der Zukunft wohl auch auf. Also habe ich keinen festen Betrag über den ich evtl. eine Verteilung errechnen kann.

Ich würde jetzt einfach hergehen und den Betrag, der in Minus gelaufen ist, im kommenden Monat zusätzlich mit frischem Geld in den Sparplan einsetzen. Als Beispiel der S&P500. Der ist 4,86% im Minus, macht also knapp 240 Euro aus. Diese 240 Euro packe ich bei der monatlichen Sparrate von 300 Euro auf diesen ETF einfach on top drauf, also 540 Euro, richtig? Verfahre ich so dann mit allen anderen Positionen auch? Also z.B. im Falle des Emerging Markets ETF verringere ich die Sparrate um 123 Euro... und habe damit im August mein Zielallokation wieder hergestellt?

Bzw... muss ich die Sparrate überhaupt verringern? Ich habe ja frisches Geld zusätzlich zur Verfügung.

Ich freue mich über jede Hilfe und hoffe, ihr habt Nachtsicht - ich werde die Mathematik nie begreifen und verstehen.

 

[xfklu]

Der EM ist am besten gelaufen und steht jetzt bei 5070.25€. Du musst nun Europa und USA soviel zukaufen, dass da auch 5070.25€ stehen.

USA: +369.19€
Europa: +116.61€

Für Pazifik rechnest Du mit einem Drittel: 5070.25€/3 - 1600.28€ = +89.80€

Danach hast Du wieder genau 30/30/30/10

[RoKrie]

Hallo,

 

ich versuche mal eine allgemeine Antwort.

 

1. Für jede Position den gegenwärtigen Sollwert bestimmen.
Beispiel: Wertpapier 1 soll 10% des Portfolios sein. Dann ist der Sollwert 10% von 16.325,23 also 1.632,52.

 

2. Für jede Position die Differenz zum Sollwert bestimmen.
Beispiel: Differenzwert für Wertpapier 1: 1600,28 - 1632,52 = - 32,52

Die Differenzen sind sowohl positiv als auch negativ. Probe: Die Summe der Differenzen ergibt natürlich Null.

 

3. Für jede Position den ursprünglich geplanten Betrag zur Differenz addieren.
Beispiel: Sollen insgesamt 1000 eingezahlt werden, dann sollen ja 10% (s.o.) in die Position 1. Das wären also 100 für Position 1. Der zu investierende Betrag ist dann also 100 + Differenz = 67,50.

Probe: Die Summe aller errechneten Beträge ist gleich 1000.

 

Sollten alle errechneten Beträge positiv sein, bist Du jetzt fertig. Sollte mindestens ein Betrag negativ sein, ist ein vollständiges Rebalancing nicht möglich. In diesem Fall wäre es das Beste, die negativen Werte zu streichen, d.h. diese Papiere nicht zu kaufen und den Investitionsbetrag anteilig (!) auf die verbleibenden Positionen aufzuteilen.

[MarcelRamon]

vor 8 Minuten schrieb xfklu:

Der EM ist am besten gelaufen und steht jetzt bei 5070.25€. Du musst nun Europa und USA soviel zukaufen, dass da auch 5070.25€ stehen.

USA: +369.19€
Europa: +116.61€

Für Pazifik rechnest Du mit einem Drittel: 5070.25€/3 - 1600.28€ = +89.80€

Danach hast Du wieder genau 30/30/30/10

 
Danke! =)

Kannst du mir noch kurz erläutern, wieso ich für Pazifik mit einem Drittel rechnen muss/soll, bzw. wieso ich die 5070,25 durch 3 teilen muss? 

[xfklu]

vor 25 Minuten schrieb MarcelRamon:

Kannst du mir noch kurz erläutern, wieso ich für Pazifik mit einem Drittel rechnen muss/soll, bzw. wieso ich die 5070,25 durch 3 teilen muss? 

 

USA, Europa und EM sind bei dir 30%. Pazifik aber nur 10%

 

10% ist ein Drittel von 30%. Der Pazifikanteil soll also ein Drittel so groß sein, wie der EM-Anteil.

[MarcelRamon]

vor 5 Minuten schrieb xfklu:

 

USA, Europa und EM sind bei dir 30%. Pazifik aber nur 10%

 

10% ist ein Drittel von 30%. Der Pazifikanteil soll also ein Drittel so groß sein, wie der EM-Anteil.

In der Tat haben mir deine beiden einfachen Erklärungen geholfen zu verstehen, wie ich beim Rebalancing in Zukunft vorgehen muss. Vielen Dank!!!!

[Mirage]

Wenn du in Zukunft nicht selber rechnen moechtest kannst du z.B. auch das Tool PortfolioPerformance nutzen, dort gibt es eine Kategorie fuer Asset Allocation, dort wird aufgefuehrt wieviel % Abweichung es gibt und wieviel Geld in Jede Position gesteckt werden muss. Das ist vor allem praktisch wenn dein Depot mal komplizierter wird als es im Moment ist.

Ich gehe davon aus das eine kurze Google suche aber auch noch andere simple Rebalancing Rechner findet.

 

Ich denke uebrigens nicht das du an einem Punkt bist an dem du rebalancen musst, du weichst ja nur sehr leicht von 30/30/30/10 ab, natuerlich schandet es auch nicht wenn du jetzt einfach rebalanced ueber deine Sparrate.

 

 

[MarcelRamon]

Mit dem Tool habe ich mich gestern auch schon auseinandergesetzt, aber so richtig verstand ich es noch nicht. Ich werde mich die Tage wohl nochmal intensiver damit auseinandersetzen, denn in der Tat kann es sein daß mein Portfolio irgendwann mal komplizierter wird. Dann wäre es schön ein Tool zu haben, wo man direkt sieht welche Summen man wo investieren muss.

Rebalancen wollte ich übrigens aus dem Grund weil der USA Anteil fast 5% abgewichen ist und ich vor einigen Monaten las, daß eine Möglichkeit zu rebalancen darin besteht, sich einen festen Wert vorzunehmen (z.B. 5%) und wenn der Gesamtwert bis dahin abweicht, dann kann man rebalancen. Und vom Zeitraum her bin ich auch gut dabei - alle 6 bis 12 Monate war so die "Empfehlung" (je nach Abweichung natürlich).

[otto03]

Beitrag 140

[Gast231208]

vor 47 Minuten schrieb MarcelRamon:

Mit dem Tool habe ich mich gestern auch schon auseinandergesetzt, aber so richtig verstand ich es noch nicht. Ich werde mich die Tage wohl nochmal intensiver damit auseinandersetzen, denn in der Tat kann es sein daß mein Portfolio irgendwann mal komplizierter wird. Dann wäre es schön ein Tool zu haben, wo man direkt sieht welche Summen man wo investieren muss.

Rebalancen wollte ich übrigens aus dem Grund weil der USA Anteil fast 5% abgewichen ist und ich vor einigen Monaten las, daß eine Möglichkeit zu rebalancen darin besteht, sich einen festen Wert vorzunehmen (z.B. 5%) und wenn der Gesamtwert bis dahin abweicht, dann kann man rebalancen. Und vom Zeitraum her bin ich auch gut dabei - alle 6 bis 12 Monate war so die "Empfehlung" (je nach Abweichung natürlich).

 

Also ich bin in Mathe eine 00, aber bei deinem 3-3-3-1 Depot reicht ja wirklich ein Bleistift und ein Zettel und maximal 5 Minuten.

 

Depotwert (z.B. bei Dir 16325€) + neues verfügbares Geld (z.B. 1500€) = Neuer Depotwert (17825€)

-> *0,1 = Pazifik ETF (= 1782,5€ neu)

-> *0,3 = Europa - USA - Emerging ETF (= je 5347,5€ neu)

 

Übrigens würde ich auch bei kleinen Depots erst eingreifen, wenn eine Abweichung von >1000€ besteht, darunter halte ich es für reine Beschäftigungstherapie.

PS

Und sicher würde ich auch nicht meinen Sparplan monatlich ändern, sondern wenn unbedingt Sparplan dann mit fixem Betrag, Rest aufs Tagesgeldkonto.

Mit dem angesparten Geld vom TG Konto 1x p.a. ETF kaufen und dabei Rebalancen.

 

[magicw]

Oder nutze doch dieses Tool: 

Wenn ich da deine 4 Positionen eingebe und die Investsumme für den nächsten Kauf dort eintrage, dann spukt dir die Tabelle aus, wo du die nächste Investition tätigen solltest, um wieder nahe ans Ziel zu kommen: 

 

 

 

[MarcelRamon]

Eine Frage fällt mir dazu noch ein: was mache ich mit den Beträgen die ausgeschüttet und automatisch wieder mit angelegt werden/wurden?

Rechne ich die bei meiner Rebalancing Summe mit dabei oder muss ich die heraussubtrahieren, weil sie das Ergebnis sonst nicht so korrekt darstellen, wie es wirklich verlief?

Der Stoxx 600 z.B. hat knapp 100 Euro ausgeschüttet und diese direkt wieder mitangelegt (geht bei Summen ab 25 Euro automatisch, bei Flatex)