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Samaria

Versicherungswirrwarr: spontane Kündigung. Was brauche ich wirklich?

Empfohlene Beiträge

Samaria
· bearbeitet von Samaria

Hallo!

 

Nachdem ich mich in letzter Zeit mehr mit Aktien, Fonds und ETFs beschäftigt habe, habe ich mich meinem leidigen Thema "Versicherungen" gewidmet. Ich habe 2013, mit 26, bei Horbach eine Versicherungen zur Berufsunfähigkeit und Altersvorsorge abgeschlossen. 

Ehrlich gesagt habe ich damals sehr bzw. zu viel Vertrauen in die Beratung gelegt und mich danach nicht mehr wirklich mit den Verträgen beschäftigen wollen. In dem Moment hatte ich vor allem ein gutes Gefühl, vorgesorgt zu haben.

Etwas komisch kam es mir allerdings schon vor, warum ich unbedingt zwei BU bräuchte ...

 

Nun habe ich mich heute ausführlicher damit beschäftigt und bin fast aus allen Wolken gefallen.

 

Erst mal ein paar Infos zu mir:

  • Alter: 30, ledig, geplanter Renteneintritt 2054
  • aktuell Masterstudentin mit Nebenjob (unterschiedlich, da auf Stundenbasis: ca. 1300 netto/Monat)
  • monatlich würde ich derzeit max 100-200 Euro zur Altersvorsorge ansparen wollen
  • bin eher risikobereit, wichtig ist mir aber eine gute Streuung und eigenverantwortliche Anlage (Unabhängigkeit von VS-Unternehmen)
  • Absicherung nur für mich

 

Zu meinen Versicherungen (zum Zeitpunkt des Antrags 2013)

 

BU PLUS - Volkswohl Bund (mit Beteiligung am Überschuss, Pflege-Schutzbrief, garantierter Rentensteigerung bei Berufsunfähigkeit, planmäßiger Erhöhung von BU-Rente, Pflegerente und Beitrag)

  • Versicherungsbeginn: 01.12.2013 bis zum 01.08.2054
  • Monatsrente: 500 Euro
  • Leistungen bei  Pflegebedürftigkeit, zusätzliche Monatsrente 500 Euro (lebenslang, die BU bzw. Pflegerente erhöht sich im Leistungsbezug um 3% jährlich)
  • Beitrag eigentlich 45,29, aufgrund des Sofortrabatts aus der Überschussbeteiligung aber nur 26,90 Euro monatlich
  • Planmäßige Erhöhung richtet sich am Verbraucherpreisindex, mind. jedoch 2,5%

Macht für mich persönlich einen ganz guten Eindruck. Die Beiträge sind auch in Zukunft nicht zu hoch und die Versicherung auch laut Stiftung Warentest gut bewertet, außerdem ist die BU auch weltweit gültig. Aber immerhin zahle ich trotzdem über 23000 Euro ein und das Geld seh ich ja nur im Bedarfsfall wieder. Wäre eine alternative Geldanlage nicht sinnvoller?

 

Fondsgebundene Rentenversicherung Nürnberger:

  • Versicherungsbeginn: 01.12.2013 bis zum 01.12.2054
  • Dauer der Rentenzahlung: solange die versicherte Person lebt
  • Rentengarantiezeit: 18 Jahre
  • pro 1000 Euro Guthaben bei Rentenbeginn: 35,08xxx Euro
  • Beiträge: 50 Euro monatlich
  • wegen Zweitstudium seit Ende 2015 beitragsfrei gestellt

Ich denke, damit kann ich nicht viel falsch machen? Da ich gerne den Überblick behalte in was ich investiere, werde ich dort die Fondsauswahl verändern. Oder empfehlt ihr eher in ETFs eigenständig zu investieren?

 

Freelax DV- Aufgeschobene Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht - Standard Life:

  • Versicherungsbeginn: 01.12.2013 bis zum 01.12.2054
  • Beitragszahlungsdauer: 41
  • Jährliche Beitragsdynamik: 10% !?!?
  • Beitrag zu Beginn: 55 Euro monatlich
  • Silent Power: 10%
  • Berufsunfähigkeitsschutz Leistungen im Fall der BU (jährliche Erhöhung der von uns zu leistenden Beiträge: 10%)
  • BU-Rente: 750 Euro
    • 6% jährliche planmäßige Erhöhung der BU-Rente (bei jeder durchgeführten Beitragsdynamik)
    • 5% jährliche planmäßige Erhöhung der BU-Rente (während eventueller Berufsunfähigkeit)
  • Garantie: (im Erlebensfall zum Rentenbeginn)
    • Jahresrente: 14,88 Euro
    • alternativ Kapitalabfindung: 2153 Euro
  • Rückkaufswert: ca. 324 Euro (30.09.2016)

Wenn ich mich nicht total verrechnet habe, würde ich im 41. Beitragsjahr satte 27834 Euro zahlen??? Das kann doch nicht wahr sein? :shock:

Übrigens ist zwar die Dynamik vermerkt, bei der Kopie (Original hat Arbeitgeber) allerdings nur Modellrechnungen ohne Dynamik dargestellt. Das grenzt ja schon fast an Täuschung.

 

Freelax DV-Aufgeschobene Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht - Standard Life:

  • Versicherungsbeginn: 01.12.2013 bis zum 01.12.2054
  • Beitragszahlungsdauer: 41
  • Beitrag: 85 Euro monatlich
  • Berufsunfähigkeitsschutz Leistungen im Fall der BU (jährliche Erhöhung der von uns zu leistenden Beiträge: 10%)
  • Garantie: (im Erlebensfall zum Rentenbeginn)
    • Jahresrente: 1281,60 Euro
    • alternativ Kapitalabfindung: 41174 Euro
  • seit Ende 2015 beitragsfrei
  • Rückkaufswert: ca. 930 Euro (30.09.2016)

 

Ich habe jetzt heute recht spontan, nach dem Dynamik-Schock, beide Standard Life Verträge gekündigt.

Letztere auch, weil ich eigentlich neben der Fondsgebundenen RV und Aktien, lieber noch in ETFs oder Alternativen investieren wollte. Außerdem bin ich, trotz Horbachs Akademikerberatung, nicht wirklich auf Karriere aus und werde bestimmt nie extrem viel verdienen und lebe eher nach dem Motto: lieber Zeit statt Geld. ^_^

 

Könntet ihr mir noch eure Einschätzung dazu geben?

Wie ist die Nürnberger VS zu werten? Wäre es doch sinnvoller, stattdessen die 2. SL VS zu behalten? Oder war die Kündigung womöglich übereilt? 

 

Ich danke euch, wenn ihr meinen langen Text bis zu Ende gelesen habt. Ich hoffe, ich habe keine wichtigen Infos vergessen.

 

 

 

 

 

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Relich
8 hours ago, Samaria said:

Ich habe jetzt heute recht spontan, nach dem Dynamik-Schock, beide Standard Life Verträge gekündigt.

 

 

Gibt es nicht die Möglichkeit eines Widerrufs der Dynamik? 

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tyr
· bearbeitet von tyr

Tipp: nehme die Kündigung zumindest des laufenden Standard Life Vertrages zurück. Da ist eine BU-Risikoschutzkomponente mit 750 Euro BU-Rente mit drin. Zusammen mit den 500 Euro BU-Rente hast du dann schonmal einen BU-Basisschutz. Warum solltest du den leichtfertig wieder abgeben?

 

DANACH: hinsetzen, Grundlagen anlesen und selber überlegen, was du wirklich an Bedarf hast. Keine leichtfertigen Bauchentscheidungen in Finanzen mehr treffen! Wenn etwas Wissen vorhanden ist kannst du dein Versicherungs- und Geldanlagewirrwar mal aufräumen. Solange das Finanz-Grundlagenwissen noch nicht angelesen ist: Finger weg von den Verträgen, in denen existenzielle Risiken wie BU abgesichert sind. Du bereust das sonst später vielleicht, wenn du mehr über Finanzthemen gelernt hast, deinen BU-Schutz ausbauen willst und dies wegen mittlerweile vorliegenden Arztdiagnosen nicht mehr zu den Konditionen tun kannst wie in den Altverträgen.

 

Grob zu deinem Versicherungsbedarf, der sollte sich nach deiner persönlichen Situation richten und angepasst werden, wenn sich deine persönliche Situation ändert:

https://www.bdv-beratung.de/entscheidungshilfen/bedarfscheck

https://www.test.de/Versicherungscheck-4635759-0/

 

Du solltest wissen, was du willst, und zwar nicht auf der Basis von "oh Gott, die Dynamik, das wird ja immer teurer, sofort kündigen!", sondern z. B. weil du 70% deines Nettoeinkommens auf Dauer gegen BU absichern willst und das mit einer Dynamik, die über die Jahrzehnte im Erwerbsleben einen Inflationsausgleich ermöglicht.

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odensee
· bearbeitet von odensee

Leider kaum Antworten, ist aber auch ein Wertpapier- und kein Versicherungsforum. Hier meine Laienmeinung.

 

vor 22 Stunden schrieb Samaria:

Macht für mich persönlich einen ganz guten Eindruck. Die Beiträge sind auch in Zukunft nicht zu hoch und die Versicherung auch laut Stiftung Warentest gut bewertet, außerdem ist die BU auch weltweit gültig. Aber immerhin zahle ich trotzdem über 23000 Euro ein und das Geld seh ich ja nur im Bedarfsfall wieder. Wäre eine alternative Geldanlage nicht sinnvoller?

Ob eine BU-Versicherung einen guten Eindruck macht, ist unerheblich. ;) Wichtig ist, ob die Bedingungen ok sind. Das kann dir aber nur ein Versicherungsexperte sagen. 

 

Und natürlich kannst du statt der BU einen ETF-Sparplan machen. Ist dann halt doof, wenn du berufsunfähig werden solltest. Dann kannst du (a) den ETF-Sparplan nicht mehr bedienen und (b) fehlt dir ggf. dein Gehalt bzw. ein Teil davon. Das Geld, was man an eine Versicherung zahlt (Rentenversicherung und KLV mal außen vor) sieht man übrigens immer nur im "Bedarfsfall" wieder, auch das einer Haftpflichtversicherung (die du hoffentlich hast...) Und ob du tatsächlich 23.000 einzahst, hängt auch davon ab, ob du ggf. doch mit höherem Alter auf den BU-Schutz verzichtest.

 

Solltest du aufgrund einer BU nicht mehr arbeiten können, sind 500 Euro zu wenig. Da kannst du auch direkt auf die Grundsicherung setzen. (BU-Versicherung wird auf Grundsicherung angerechnet!)

 

Zitat

Fondsgebundene Rentenversicherung Nürnberger:

Ich denke, damit kann ich nicht viel falsch machen? Da ich gerne den Überblick behalte in was ich investiere, werde ich dort die Fondsauswahl verändern. Oder empfehlt ihr eher in ETFs eigenständig zu investieren?

Eine fondsgebundene RV ist eigentlich erst dann sinnvoll, wenn der Sparerfreibetrag schon durch andere Geldanlagen ausgenutzt ist. Ich vermute, das ist er bei dir noch nicht. Da du sie beitragsfrei gestellt hast, erstmal kein Handlungsbedarf. Aber drüber nachdenken.

 

Zitat

Wenn ich mich nicht total verrechnet habe, würde ich im 41. Beitragsjahr satte 27834 Euro zahlen??? Das kann doch nicht wahr sein? :shock:

Doch das wird wohl wahr sein (ich komme auf leicht andere Zahlen, weiß aber auch nicht, wovon du ausgegangen bist). Aber nur, wenn die 10% stimmen. Dynamik würde ich überlegen zu kündigen, falls sie wirklich 10% beträgt.

 

Zitat

Übrigens ist zwar die Dynamik vermerkt, bei der Kopie (Original hat Arbeitgeber) allerdings nur Modellrechnungen ohne Dynamik dargestellt. Das grenzt ja schon fast an Täuschung.

Wenn bei der Berechnung angegeben ist, dass es ohne Dynamik ist: was ist daran Täuschung?

 

Zitat

Ich habe jetzt heute recht spontan, nach dem Dynamik-Schock, beide Standard Life Verträge gekündigt.

Also ich hätte es ja andersherum gemacht: erst (unter anderem) hier nachfragen DANN kündigen...:rolleyes:

 

Zitat

Letztere auch, weil ich eigentlich neben der Fondsgebundenen RV und Aktien, lieber noch in ETFs oder Alternativen investieren wollte.

Wie oben schon geschrieben: eine fondsgebundene RV sollte man erst überlegen, wenn der Sparerfreibetrag schon überschritten ist. Eine klassische Rentenversicherung (mit völlig anderer Risikoklasse!) und zusätzlichem BU-Schutz kann man hingegen nicht sinnvoll mit einem ETF-Sparplan vergleichen. (OB die Standardlife-Verträge eine gute Wahl waren: Versicherungsexperten fragen....)

 

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Matthew Pryor

Na gut. Wenn sich sonst keiner traut, mache ich mir mal die Mühe zu fragen, warum du 2 Direktversicherungen abgeschlossen hast, bzw. ob dir dieser Umstand überhaupt bewusst ist.
 

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polydeikes

Na wegen der massiven Entgeltumwandlungsprofitabilität im Nebenjob als Masterstudent. *bier smiley vermiss*

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Matthew Pryor

Ich hab den noch... in dem Sinne: :prost:

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